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Die Bestätigung

Bon Eugen Prager.

Wenn man die Ausführungen des Genossen Sch went in ber Donnerstagmorgennummer der Freiheit" ihres dekora tiven Beiwerks entfleidet, so stellen fie eine vollkommene Be­tätigung meiner Mitteilungen über die zur Spaltung der unabhängigen Sozialdemokratie treibenden Anstrengungen bestimmter Kreise dar. Um nicht noch einmal dem Vorwurf ausgesetzt zu werden, daß ich den wirklichen Sachverhalt in eine grobe Verzerrung" stelle, seien noch einige Einzelheiten aus den organisatorischen Spaltungsvorbereitungen mit geteilt. In Berlin bemühen sich drei Gruppen in dieser Sinsicht. Unter Führung vo Stahlberg, Rothe und Schulz Don der Kommunistischen Partei kommt die eine Gruppe regelmäßig in einem Lokal in der Alten Jakobstraße zusam­men. Die zweite Gruppe, die der Leitung des Ehepaars Geyer und Wegmann untersteht, sammelt sich in den Mu­iterfälen. Die dritte Gruppe bildet den Diskutierklub mit E4 dem altpreußischen Namen Adler" und erfreut sich der Führung des Genossen Paul Schwent. Zurzeit wird daran gearbeitet, diese drei Gruppen zusammenzufassen und gemein­schaftlich den Kampf gegen den Feind zu führen; wobei man bemerken muß, daß unter Feind" nicht der Kapi­talismus, sondern die andersdenkenden Parteigenossen aus dem eigenen Lager zu verstehen sind.

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Schon seit längerer Zeit wird von diesen Gruppen der zuverlässige" Teil der Mitgliedschaft bearbeitet; ihre Tätig= feit beschränkt sich nicht auf Berlin , sie geht über das ganze Land hinaus. Die enge Verbindung mit führenden Leuten aus der kommunistischen Partei sorgt dafür, daß über die Tendenz dieser Bestrebungen feine Unklarheit sich bilden fann. Es ist ja auch oft genug ausgesprochen worden, daß die wichtigste Arbeit des linten Flügels", der bekanntlich die echten Revolutionäre umfaßt, auf die 3ertrümmerung ber Partei, auf eine neue Berreizung der Arbeiterklasse hin­ausgeht. So fchreibt noch am 14. September E. K. in der " Schlesischen Arbeiter 3eitung":

Die Abspaltung der Zentrümler und der opportunistischen Sa boteure ber proletarischen Revolution und die Bildung einer von teinem Marrismus beherrschten Partei ist nicht nur möglich, ist Pflicht."

Dieser Pflicht wird von dem linken Flügel schon lange Genüge getan. Ende August fand eine außerordentliche Kreis- Delegiertenversammlung für Groß- Dresden statt, in der es sehr heftig zuging. In dem Bericht, den unser Dresdner Barteiblatt darüber veröffentlichte, konnte man folgendes lesen:

Genosse Bittwald erklärt, daß er in ständiger Berbindung mit der Berliner Betriebsräte- Zentrale ehe und von dort bauernb Material erhalte. Er und eine Anzahl Genossen seien zu der Ueberzeugung gekommen, daß hier in Dresden andere Männer anstelle von Fleißner und Mente tommen müßten, die fest zum Rätesystem ständen.( Genosse Mente: Was ich gesagt habe, ist allo wahr?) Jawohl, das ist wahr!"

Genosse Mente hatte vorher mitgeteilt, daß man in ge heimen Konventikeln beraten habe, wie man ihn und Fleiß­Her beseitigen fönne. Die Genossen Viktor Stern­Berlin und Rei I seien bereits für die erste Redakteur- und Sekretärstelle vorgesehen worden. Man habe nur nach dem Wege gesucht, der zum ersehnten Ziele führen sollte.

Aehnliche Vorgänge werden aus Elbing berichtet. In der ,, Elbinger Boltsstimme" vom 14. September schreibt ein Schichau - Arbeiter:

Was Richard Müller and Däumig in Berlin bewußt treiben, daß machen manche Genossen in der Brovinz unbewußt. Im Be treben radikal" zu sein, suchen fie nach Vorbildern und finden lie auch in der veranterten Rätezentrale. Die Keimzellen machen Schule. Von außen wird meist auch noch ein Uebriges dazu gefan und die bekannte tochende Stimmung ist fertig. So war dieser Tage Eberlein( von der K. P. D. ) in Danzig und bestellte die Bertrauensleute der U. S. P. D. hintenherum zu einer Sigung in der er Stimmung machte für den Anschluß an die dritte Inter­nationale. Der Kommunist Seiz sprach in Elbing in einer öffent­lichen Versammlung über unsere internen Parteifragen, noch bevor wir selber dazu Stellung genommen hatten. Durch die Einwir fungen Dritter lassen sich leider manche Genossen beeinflussen und vergessen dabei, daß eine Revolution fein Radau ist...

Wer nur den Bruder im eigenen Lager angreift, beweist damit nur, daß er unfähig ist, mit dem Feind draußen anzubinden. Deshalb tann man nicht oft genug warnen: Genossen, seht zu, daß Ihr nicht unbewußt fommunistische Keimzellen werdet. Es chreibt Euch dieses fein Bonze", der da fürchten tönnte, für Mostau nicht anschlußreif zu sein, sondern ein Elbinger Arbeiter, ein Soldat aus Reih und Glied, der mit Euch kämpft in guten und in schlimmen Tagen."

Man fann also sehen, daß es sich bei diesen Spaltungs­bestrebungen durchaus nicht um einen Popanz" handelt, sondern um sehr reale Tatsachen. Und wenn nicht der Raum bes Blattes zu einer Einschränkung nötigte, so fönnte der Dom Genossen Schwent gewünschte Beweis noch wesentlich er­gänzt werden.

Es sind nicht nur Klageweiber", die von einer neuen Spaltung der deutschen Arbeiterklasse die schlimmsten Folgen für die proletarische Bewegung voraussagen. Im Halle schen Bolksblatt" setzt sich Genosse Paul Hennig, der im Prinzip sich mit den Anschlußbedingungen einverstanden er­flärt hat, lebhaft dafür ein, daß erst bie Partei im Sinne der Bedingungen umgebaut und dann der Anschluß voll­zogen werden solle. In einer Bolemit gegen einen Gegner Der Aufnahmebedingungen führte Genosse Hennig am 14. September nun folgendes aus:

mollten

iiert.

Wie die Rechtsparteien in

Groß- Berlin sabotieren

Redaktion den Vorwurf, daß sie die Leser falsch unterrichte. Nun ist Genosse Schwent nicht nur Vorsitzender des Diskutier flubs, Adler", sondern auch Vorsitzender der Preßkommission der Freiheit", und es müßte ihm bekannt sein, daß die pos litische Redaktion der Freiheit", trotzdem sie sich rückhaltlos litische Rebattion der Freiheit", trotzdem sie sich rüdhaltlos gegen die Annahme der Mosfauer Bedingungen ausges prochen hat, von vornherein darauf verzichtete, die Partei- haltfrage von neuem beschlossen werden sollte. Weil zwischen

Tassen wollten, sich eine eigene Meinung zu bilden. Aus lassen wollten, sich eine eigene Meinung zu bilden. Aus diesem Grunde sind in der Freiheit" abwechselnd Befür worter und Gegner der Bedingungen zu Worte gefommen; die Redaktion ist sogar noch weiter gegangen, sie hat solche Genossen, die anderer Meinung waren, erst dazu aufge fordert, ihre Meinung in der Freiheit" zu äußern. fordert, ihre Meinung in der Freiheit zu äußern. Anders dagegen arbeiten die Kreise, denen Genosse Schwenk und seine Freunde vorstehen. Sie denunzieren die Gegner der Bedingungen als Anschlußgegner, sie suchen von den Parteigenossen nach Möglichkeit das fernzuhalten, was ihrer eigenen Meinung widerspricht, sie füttern ihre zuverlässi gen" Leute mit einseitigem und tendenziös zurechtgestuzztem Material. Wer den Berliner Parteiversammlungen der jüngsten Zeit beizuwohnen die Ehre hatte, der wird beob­achtet haben, wie sich die gleichen Redewendungen in den achtet haben, wie sich die gleichen Redewendungen in den Ausführungen der Referenten und mancher Diskussions redner für die Bedingungen jedesmal nicht nur sinngemäß, sondern wörtli, wiederholten. Sie folgten aufs genaueste den Anweisungen, die ich in meinem ersten Artikel wieder gegeben hatte.

Ein ergötzliches Beispiel dafür, wie objektiv" die Freunde der Moskauer Bedingungen arbeiten, erhält man aus Ha mt burg. Die dortige Parteiorganisation hat schon vor etwa vierzehn Tagen sich für die vorbehaltlose Annahme der Mostauer Bedingungen erflärt. Die Hamburger Bolts­zeitung" veröffentlichte aber erst in ihrer leg ten Sonnabendnummer die Moskauer Be dingungen. Zuerst hat man also die Hamburger Partei­

genoller mit Beitungsartikeln und ähnlichem Material be­arbeitet, darauf wurde die Abstimmung vorgenommen und hinterher erst wird den Parteigenossen mitgeteilt, worüber fie überhaupt abgestimmt haben.

Auf die Bemerkungen des Genossen Schwent über meine Person will ich nicht eingehen. Ich halte es in dieser Be­ziehung mit Leffing, als er seinem Hauptpastor zurief: ,, Ueberschreien fönnen Sie mich alle acht Tage: Sie

wissen wo. Ueberschreiben sollen Sie mich gewiß nicht."

Für die Einheitsfront

ten wieder einmal die Deutschnationalen zu Beginn der zu gester Den Beweis für die Sabotage ber bürgerlichen Parteien liefer­

Einberufen und Stattfinden der Stadtverordnetenversammlung nicht die in der Städteordnung vorgeschriebene Frist von 2 Tagen gewahrt war, erhoben die Deutschnationalen Einspruch gegen das Stattfinden derselben. Obwohl ein sachlicher Grund für diesen Einspruch nicht vorhanden war, beharrien sie auf ihrem Willen Beschlüsse aus dem Wege zu gehen. Das neue Groß- Berlin soll mit bem stattgegeben werden mußte, um einer Anfechtung der gefaßten allen Mitteln verhindert werden.

In der preußischen Landesversammlung fahren die bürgerliche Parteien neues Geschüß auf. So will das Zentrum durch eine schleunigen Antrag herb iführen, daß unter allen Umständen un bejoldete Stadträte gewählt werden müssen und daß der neue Magistrat verpflichtet sein soll, zu Bezirksvorstehern und Stellver tretern nur Bersonen aus der Zahl der von den Bezirksversamm: lungen gewählten Mitglieder zu entnehmen. Dadurch sollen so­zialistenreine Bezirksämter geschaffen werden, da, wo die bürger lichen Vertreter in der Mehrheit sind. 3um Ueberfluß wollen die Deutschnationalen auch die Wahl des Genossen Löwenstein zum Oberschulrat zum Gegenstand einer Besprechung machen, um eine Bestätigung zu verhindern, die leider heute noch vorgesehen ist. Am tommenden Dienstag wird der Aelteften- Rat im Landtage sich damit beschäftigen, wann die Anträge verhandelt werden follen. Die Demokraten sind sich noch nicht endgültig schlüssig ge­worden über die Stellung zu den Anträgen. Sie werden sich scho So wird mit allen Mitteln das neue Groß- Berlin sabotiert lc­zureden lassen, denn innerlich sind sie dafür. diglich aus Furcht vor der roten Herrschaft.

Der 25. Wahlausschuß wählte gestern mit einer fnappen Mehr­heit Herrn Prof. Dr. Giese zum Verkehrstechniker, und Herrn Sorten zum Baurat für das Maschinenwesen.

Die Diktatur des Deutschnationalen antisemitischen Janhagels

Gestern abend ging es im Berliner Lehrer- Vereinshaus hoch her. Es war ein Fest für den deutschnationalen antisemitischen Jan­hagel unter der Lehrerschaft Groß- Berlins , um sich an dem ver­haßten Dr. Löwenstein zu rächen" für seine Bereitwilligkeit, den Bosten des Oberschulrats für Groß- Berlin zu übernehmen. Die

Woge der Erregung ging schon all bie Tage vorher unglaublich)

hoch, aber daß es dieser kleinen Gruppe von schulpolitischen Kin bern unter der Lehrerschaft gelingen würde, das herbeizuführen, was sich gestern abend dort abgespielt hat, sollte man doch für un­

in England möglich halten. Die Versammlung war von vornherein fo unruhig,

Die Auslegung der 21 Bedingungen Die Rote Fahne " knüpft an die in unserer Dienstagabend ausgabe bereits wiedergegebene Meldung, daß der Vollzugsaus: schuß der englischen Arbeiterpartei den Antrag der britisch- kommunistischen Partei um Aufnahme zuzüdgewiesen habe, die Erwartung, daß der Kongres der Arbeiterpartei einen andern Beschluß fassen werde. Das Blatt tnüpft hieran folgende Bemerkungen:

Aber der Beschluß selbst, der mutwillig die Einheitsfront der Arbeiterklasse zerstört und die aktivsten und fortgeschrittensten Ele­mente aus der Massenorganisation ausschließt, würde den in der Arbeiterpartei organisierten Massen helfen, den reaktionären Charatter ihrer Führer zu durchschauen. Die britischen Kommu nisten, die in den Gewerkschaften die Möglichkeit haben, auf die Arbeitermassen einzuwirken, werden immer von neuem die Auf nahme in die Arbeiterpartei verlangen, um die einheitliche Front des fämpfenden Proletariats herzustellen."

Für England wünscht also die ,, Rote Fahne", daß die fleine fommunistische Gruppe sich der großen Arbeiterpartei anschließen und immer wieder um ihre Aufnahme bitten solle, damit die einheitliche Front des fämpfenden Proletariats hergestellt werde. Für Deutschland dagegen gilt der umgekehrte Grund: saz. Sier soll das Proletariat aufs neue gespalten wer­den. Zu einem Beschluß unserer Parteigenossen in Suhl schrieb die Rote Fahne":

Den Elementen in der U. S. P. aber, die in der Angst, ihren Einfluß zu verlieren, sich um jeden Preis in die Dritte Inter nationale einschmuggeln wollen, sei es gesagt, daß die Grundsäge ber dritten Internationale tein Handelsobjekt find, das man zu herabgesezten Preisen erwerben tann. Wenn die U. S. P.- Leute glauben, burch eine Verständigung" etwas abhandeln zu können, so irren sie sich. Auch hier ist der Verständigungsfriede eine Utopie.

Diese Ausführungen der Roten Fahne" bestätigen das, was vor einigen Tagen im Boltsblatt" für Salle Genosse Karl Rübs mitgeteilt hat. Es besteht bei vielen unserer Partei­genossen die irrige Auffassung, daß wir nur die 21 Bedingungen theoretisch anzunehmen brauchten, um in die Moskauer Inter­nationale aufgenommen zu werden, ganz abgesehen von jenen Leuten, die sogar eine Milderung der Bedingungen erreichen wollen und denen schon die ,, Rote Fahne" die Meinung gesagt hat. Genosse Kürbs macht nun folgende sehr bemerkenswerte Mit­teilungen:

Aber selbst wenn auf dem Parteitag die Annahme erfolgte, so find wir doch noch längst nicht aufgenommen. Dem ersten Kotau wird der zweite nächstes Jahr in Mostau folgen müssen. Auch dann sind wir noch nicht sicher, ob es uns nicht wie den bereits angeschlossenen Italienern gehen würde, denen man eine ein­jährige Besserungspflicht auferlegt hat mit der Dro hung, eventuell mit einem Fußtritt wieder hinauszufliegen. Auch Dr. Levi, der Delegierte der K. P. D. in Mostau, hat bei feiner Berichterstattung in Berlin in den Musterialen die Angst Jeiner Barteigenossen beschwichtigt, von den U. S. P.- Leuten an bie Wand gedrüät zu werden, mit den Worten: Wir werden die Bedingungen auslegen, wie wir fie auffaffen, und werden sie viel fchärfer Kellen, als die u. S. P.- Leutchen glauben, sie schluden a müssen." Wer Levi und seine Genossen kennt und sich ihre Politiz vergegenwärtigt, wird das zu würdigen verstehen. Schertläre, daß ich zu diesen legteren Ausführungen autorisiert bin und eventuell schon in der Reichstonferenz Gebrauch davon machen fonnte, aber es soll erit hier geschehen. Genossen, behandelt man so Leute, die man als gleichberechtigte, revolutionäre Kämpfer zur Durchführung der Weltrevolution haben muß? Rein, so be­handelt man molusfenhafte Kreaturen!"

Fassen wir zusammen: In England muß die kommunistische Partei unter allen Umständen die Aufnahme in die Arbeiter­partei zu erreichen suchen, damit die Einheitsfront des Proletariats erhalten bleibe. In Deutschland dagegen soll nach dem Willen der Kommunisten das Proletariat auf neue errissen werden!

daß es fast ausgeschlossen erschien, sie durchzuführen. Gewisse Kreisc ließen nach den ersten Worten Löwensteins bereits die Haus= lüileIpfeife ertönen. Andauernde aber vergebliche Bes mühungen des Vorstandes bewiesen nur, wie unbelehrbar dieser deutschnationale Pöbel ist. Im Vorraum des Saales hatte sich eine deutschnationale Korona aufgebaut und störte fortgesetzt. Auch die Serbeizitierung der Sicherheitswehr war ohne Erfolg. Ein widerholter Verfuch Löwensteins, in die jachliche Erörterung einzutreten, wurde niedergeschlagen, bis fich die Lehrer, die jachliche Erörterung wünschten, erhoben, um bem verächtlichen Spiel ein Ende zu machen. Dreiviertel Stunde nach der Eröffnung wurde die Versammlung geschlossen und das, ob­wohl sich die Anwesenden innerhalb des Saales gegen ganz wenige Stimmen für das Anhören des Referenten Löwenstein entschieden hatten, aber gerade das fürchteten die beutjánationalen Rabai brüder. Die Kampfesweise der Herren Voltserziehen war so über alles Maß unvornehm, so unglaublich beschränkt, daß fie von ihnen selbst nur gerechtfertigt werden konnte durch den Enderfolg, der sich für sie tatsächlich ergeben hat. Dieser Terroris mus einer fleinen Gruppe deutschnationaler antisemitischer Radau­Helben unter den Lehrern wird den Genossen ein Ansporn sein, sich dieser Diftatur von rechts mit allen Mitteln zu widersehen.

Aus der Landesversammlung

Erschwerung des Kirchenaustritts

Gestern wurde im Landtag ein Gesetz beraten, das sich mit der Umlegung von Grundstüden befaßt. Es soll dadurch eine bessere und rationellere Bewirtschaftung des Grund und Bodens herbei­geführt werden. Die Agrarier haben schon früher versucht, das Zustandekommen zu hintertreiben. Auch gestern brachten fie ver schiedene Anträge ein, die Berschlechterungen bedeuteten. Für die Unabhängige Frattion wendete sich Genosse Klausner gegen diese Bestrebungen. Er legte dar, daß der große Grundbesiz, am besten enteignet und durch die Augemeinheit bewirtschaftet würde. Es blieb bei den Ausschußbeschlüssen. Die dritte Lesung soll heute erfolgen.

tizme. Die bürgerlichen Barteien haben verhindert, daß die Ein weiteres Gesetz betraf den Austritt aus der Landes­Verordnung der Boltsbeauftragten in Preußen die Zustimmung der Landesversammlung erhält, wonach der Austritt erheblich erleichtert wird. Jezt soll durch ein neues Initiativgeses der Austritt erschwert werden, indem eine bestimmte Uebergangsfrist eingeführt und außerdem bestimmt wird, daß die Stenerpflicht noch ein Jahr nach dem Austritt läuft. Die Unabhängige Frat tion beantragte die Streichung der Uebergangsfrist und ferner, daß die Steuerpflicht nur drei Monate nach dem Austritt be­stehen soll. Für unsere Frattion legte Genosse Adolf Hoffmann eingehend bar, daß die Fassung des Gesetzes verschiedene Er schwerungen und Verschlechterungen bringe, die beseitigt werden müßten. Mit den Dunkelmännern rechnete er scharf ab und schenkte ihnen nichts. Er geißelte die Beeinflussung, die durch die

Pfaffen getrieben wird, und wie die Kirche fich überall zu be­reichern suche. Unsere Anträge, die sich zum Teil mit denen der Rechtssozialisten dedten, wurden wurden abgelehnt. Die dritte Lesung und Endabstimmung wird später erfolgen.

Die Die Reform der Beamtenbesoldung

Der vor dem Auseinandergehen des Reichstages eingefekte Unterausschuß für die Besoldungszeform hat heute seine Beratungen zur Nachprüfung der geltenden Besol­bungsordnung aufgenommen. Es fand zunächst eine allgemeine Aussprache statt, in der hauptsächlich die formale Seite der An gelegenheit einen breiten Raum einnahm. Es wurde schließlic eine Einigung dahin erzielt, nicht den neuen Referentenentwurf, sondern die geltende Besoldungsordnung ben weite ren Berhandlungen zugrunde zu legen. Von der Regierung murde versichert, daß sie den neuen Regierungsentwurf so schnell wie möglich nach der noch ausstehenden Einigung mit allen in Be­tracht kommenden Ressorts einbringen werde.

Denn noch einmal: Nach der Abstimmung für oder gegen zer­reißt die Partei, gleichgültig, welcher Flügel die Mehrheit bekommt. Wer dies Enticgliche jeht noch nicht glauben wollte, beträge ich selbst. Die Dinge find bereits so weit getrieben, daß nur dieser von uns vorgeschlagene Meg, erst einmal unsere Bartei zu reformieren und dann den Anschluß an Moskau nach wenn beide Seiten zusuchen, noch Rettung bringen tönnte Selbst wenn über den formalen Anschluß noch ein Sährchen vergehen sollte, das wäre zu ertragen, viel eher als der Bruch der Proletariermasse, die im Rahmen der U. S. P. mars Wir werden diesen unseren Vorschlag, der Parteitag lolle aus eigener Initiative( nach Besprechung der Mostauer Frage) den Neuaufbau unserer Parteiorganisation einleiten und dann erst den Anschluß an Mostau nachsuchen, noch einige Male barlegen, obgleich ihn anscheinend niemand befolgen, nicht einmal begreifen will. Aber unser Gewissen drängt uns bazu, mir empfinden es als Parteipflicht. Wir wollen auf jeden Fall nicht mitverantwortlich sein für den entjeglichen, in seiner Furchtbar feit und jeinen unheilvollen Konsequenzen gar nicht auszubentens Die einmalige Beihilfe für Erwerbslose bes in Deutschland und Desterreich herrschenden Mangels an Butter ben proletarischen Bruderkrieg, der nach der Abstimmung ausbright." Bom Reichsarbeitsministerium wird uns mitgeteilt: Beim Nachdem Genosse Schwent zugeben muß, daß die Sonders Reichsarbeitsministerium laufen in letzter Zeit zahlreiche An­organisation besteht, führt er zu ihrer Entschuldigung an, träge auf Bewilligung bzw. Auszahlung der einmaligen Bei daß die Genossen sich durch Sonderbesprechungen gegen die irreführende Art der Arbeit der Gegner der Moskauer Be- hilfen für Erwerbslose ein. Es wird deshalb darauf hingewiesen, dingungen wappnen müßten, und er sagt weiter, daß erst das für die Durchführung dieser Beihilfen nicht das Reichs: durch die Anstrengungen des Diskutierklubs Adler" und Die Einsendung dieser Anträge an das Reichsarbeitsministerium seiner Geschwisterorganisationen die Parteigenossen die volle ist aus diesem Grunde unzweckmäßig und verzögert ihre Erledi Wahrheit erfahren. Insbesondere macht er der Freiheit" gung erheblich.

Dänische Butter für Deutschland . Zimes meldet, daß wegen und anderen Fetten ein Teil der für England bestimmten dänischen Butter nach diesen Ländern gefandt werden soll.

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