Der Hallesche Parteitag

das Ende der USP?

Bon Robert Henjel

Nach dem Berlauf der Diskussion über den Anschluß an die britte Internationale und den Beschlüssen der bisher stattgefun­denen Parteiversammlungen ist es für jeden Einsichtigen klar, daß der Parteitag in Halle nicht nur ein Wendepunkt, sondern das Ende der U. S. P. D. sein tann. Der Anschlußstreit, der jezt in der Hauptsache um die Bedingungen geführt wird, muß infolge dieser zu einem Ausschluß resp. Austritt des auf dem Parteitag unterliegenden Teiles führen.

tann sehr wohl sein, daß infolge der Entwicklung in der tschechischen Partei auch die deutsche einen ähnlichen Prozeß durchmachen wird. Dentbar wäre, daß nach einer etwa vollzogenen Spaltung sich die beiden Linken zu einer gemeinsamen internationalen Partei ver­einigen, die wohl vorläufig auch die Kommunisten umfassen würde. Bei der Zusammensehung der Linken ist jedoch damit zu rechnen, daß es kurz über lang auch hier zu einer neuen Spaltung tommt.

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Berichtigung. In dem Leitartikel der gestrigen Abendausgabe wird irrtümlich bemerkt, daß die tschechische Linte beschlossen habe, den Gesamtparteitag am 28. und 29. Oktober abhalten zu lassen. In Wirklichkeit verlangt sie, daß der Parteitag, wie ursprünglich beschlossen, vom 25. bis 28. September stattfinden soll.

Der Beschluß des Parteivorstandes, daß die Delegierten nach dem Verhältniswahlsystem gewählt werden sollen, ist nur in den größeren Mitgliedschaften durchführbar. In den meisten Fällen ist nur ein Delegierter zu wählen. Danach ist also auch unmög­lich, daß der Parteitag ein absolut sicheres Spiegelbild der An­ficht der gesamten Bartei ist. Die Wahl der Delegierten Arbeiter, Angestellte und Beamte von ist in fleinen Mitgliedschaften weniger von der vertretenen Ansicht des Rancibaten abhängig, als von dem Bertrauen, das dieser auf Grund seiner für die Partei bisher geleisteten Arbeit besitzt. Da aber nun gerade bei den Delegierten der fleineren Mitglied­schaften die Entscheidung für oder gegen Moskau   liegt, so soll hier untersucht werden, wie die Wirkung des Entscheides nach der einen oder anderen Richtung sein muß.

Völlig ausgeschlossen ist die noch immer von einem Teil der Genossen gehegte Annahme, daß bis zum Parteitag eine Milde rung der Anschlußbedingungen zu erwarten sei. Die Bedingun gen sind m. E. absichtlich in der Voraussicht so formuliert, daß die Entscheidung darüber die U. S. P. D.   zerreißen muß. Die in Mostau versammelten Genossen wurden durch die Delegierten der verschiedenen Länder, die unseren russischen Genossen an revo­lutionärer Energie nicht nachstehen wollten, und daher überaus günstige Berichte aus ihren Ländern gaben, in den Glauben ver­ezt, daß die Stunde des Sieges der Weltrevolution gekommen sei. Von diesem Gesichtspunkt aus ist es denn auch sehr erklärlich, daß fie die Saltung der U. S. P. D.   in Deutschland   als un­genügend in revolutionärem Sinn ansahen und danach zu dem Schluß tamen, daß die U. S. P. D. zerrieben werden müsse.

Weit entfernt davon, die Saltung der U. S P. D. in allen Fällen gutzuheißen, muß doch festgestellt werden, daß bisher die U. S. B. D. die Führerin der revolutionären sozialistischen   Ar­beiterschaft in Deutschland   war. Ich betone ausdrüdlich war", nicht geringer Teil des revolutionären Proletariats absplittert weil ich glaube, daß infolge des Parteitages in Halle sich ein und dann die Führung im verbleibenden Rest der Partei die ex­treme Rechte in der Partei erhält. Das dürfte dann zur Folge haben, daß ein anderer Teil der Mitglieder unserer Partei, die jezt die Bedingungen ablehnen, weil sie nicht erfüllt werden fönnen ohne Aufgabe der Meinungsfreiheit, die im Rahmen des Parteiprogramms notwendig ist, ein Betätigungsfeld in der Par­tei nicht finden können. Diese Genossen, die zu den Besten zählen und die für eine tatkräftige revolutionäre Betätigung sind, werden isoliert sein, wenn sie ihrerseits nicht alles daran sehen, die Füh­rung im verbleibenden Rest der Partei zu erhalten. Das fann aber nur erreicht werden, wenn auf die Tagesordnung des Partei­tages vor den Neuwahlen Beratung des Parteiprogramms ge­fekt wird.

Durch das Bekenntnis zum Leipziger   Aftionsprogramm haben wir nichts erreicht, solange danach noch jeder den Vorbehalt machen tann wie ich es auffaffe". Nur wenn es gelingt, dem ver­bleibenden Rest der Partei neben dem Programm eine zielflare Führung zu geben, wird die U. 6. P. D. erhalten bleiben. Dann aber auch braucht uns um die Zukunft der Partei nicht bange zu sein, dann wird sie tatsächlich die Führerin der revolutionären Proletarier in Deutschland  , die als internationaler Bundesgenosse von allen Bruderparteien des Auslands gesucht wird, dann ist fie auch berufen, die Führung des Weltproletariats im revolutio nären Siegestampf zu übernehmen.

Die Reichenberger Linke

Aus Prag   wird uns geschrieben:

Dieweil in der tschechischen sozialdemokratischen Partei harte Kämpfe zwischen links und rechts ausgefochten werden, wird auch die deutsche Sozialdemokratische Arbeiterpartei   in der tschechoslowa­

Auch auf ben russischen Bahnen ist ber Transport nicht ganj ohne Schwierigkeiten durchzuführen, da die Strecken infolge der Kriegstransporte start in Anspruch genommen sind. Sobald abes eine Einstellung der militärischen Operationen erfolgt, eröffnet sich hier ein äußerst aussichtsreicher und leistungsfähiger Transportweg. Auch die Frage des Durchtransports der Kriegsgefangenen durch Lettland   wurde geregelt, und auch hier hat sich ein neuer Weg gefunden, so daß mit den Wegen über Finnland   und Lettland   jett vier Wege für den Abtransport existieren, zwei Seewege und zwet Landwege. Die Gewinnung von Landwegen ist um so wichtiger, als die Herbststürme den Abtransport zur See infolge mangelhafter Hafenanlagen sehr start beeinträchtigen. ( Copyright for America by Chicago Tribune.)

Die Auswanderung nach Rußland  Eine russische amtlige Kundgebung

Die ruffische technische Staatskommission für die Auswanderung deutscher   Arbeiter nach Sowjet- Rußland ist in Berlin   eingetroffen.

Berlin   und der Provinz Brandenburg   Sie beleht aus dem Professor der M stauer Bergakademie Nikolai

Entsprechend dem Aufrufe der Reichskommission ist es nach wie vor Pflicht der Arbeiter, alle neutralitätswidrigen Transporte von Waffen und Munition anzuhalten und die Kontrolle zu verschärfen. Ebenso ist es notwendig, alle Sendungen von Waffen und Munition der Reaktion, die sich in ihren heimlichen Organisationen( Einwohnerwehr und Orgesch) einen Rückhalt geschaffen hat, anzuhalten, da­mit diese nicht zu konterrevolutionären Zweden verwendet

werden.

Transportarbeiter! An Euch liegt es, dafür zu sorgen, daß die beanstandeten Transporte erst gar nicht zur Eisen= bahn gelangen, um so die Eisenbahner zu entlasten.

Die von den unterzeichneten Organisationen gebildete Kontrollkommission Berlin- Brandenburg steht nach wie vor solidarisch hinter Euch

Arbeiter, Angestellte und Beamte!

Fedorowski, Ingenieur Alexander Jaffykow und Agronom Alexander Morossanow.

Bon seiten der Kommission erfahren wir folgendes:

Sowjet- Rußland bedarf im Augenblick in erster Linie hochquali fizierter, technisch befähigter Kräfte auf den Gebieten des Transportes, der Schw.rindustrie, des Ackerbaues und einigen anderen Spezials gebieten. Der Wunsch der deutschen   Arbeiter, den russischen Banern zu helfen, findet ein begeistertes Echo bei dem ruffischen Proletariat. Aber die Hilfe muß gut organisiert und geregelt sein.

Zur Heranztehung der geeigneten Kräfte hat die Sowjet- Regierung nach den Erfahrungen des ersten mißlungenen Transportes deutscher  Arbeiter eine neue Kommission gebildet, die mit der Prüfung der Aus wandererfrage an Ort und Stelle betraut wurde. Die Staatskommission erklärt, daß eine Massenübersiedelung zur Zeit nicht in Frage tommt. In dem jezigen Stadium kommen für die Verwendung in Rußland   nur hochqualifizierte Arbeiter, technische Kräfte und Organisationsleiter für eine Reihe ausschlaggebender Betriebe in Betracht. Die Anzahl solcher Kräfte kann zunächst naturgemäß nur eine beschränke sein.

Berlaßt Euch nicht auf die Regierung; haltet die Augen auf und bekämpft weiter und noch energischer die Bewaff- teit in Berlin   NW 6, Luisenstraße 37, aufgenommen.

Die Russische Technische Staatskommission hat gestern ihre Tätig

nung der Reaktion.

Alle Meldungen find nach wie vor an die 3entral. Helle der Kontrolltommission, zu Händen Hermann Müller  , Schidlerstraße 5/6, zu richten, Telephon Alleg. 3007, Königst. 3759.

Für die U. S. P. D.  , Bezirksverband Berlin  - Branden burg: Brühl  .

Für die S. P. D., Bezirksverband Groß- Berlin: Häusler.

Für die Gewerkschaftskommission Berlin   und Umgegend: Sabath.

Für die Betriebsräte der S. P. D.: Reinknecht. Für den Eisenbahnerverband, Ortsgruppe Berlin  : Uhlich.

Für den Transportarbeiterverband, Bezirksverwaltung Groß- Berlin: Klose.

Für den Bezirks- Betriebsrat der Eisenbahner: Marci. Für den Zentralverband deutscher   Post- und Teles graphenbediensteter, Bezirksverband Groß- Berlin: Heyn. arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruc dieses Aufrufes ersucht.

Alle

Generalversammlung des Deutschen  

Eisenbahner- Verbandes

Dresden  , 18. September. T Durch einen Schlußantrag wird die Diskussion über den Ges schäftsbericht beendet. Die Vorstandsmitglieder Dräger   und Rohur verzichten auf das Schlußwort. Vorsitzender Scheffel beschäftigt sich in seinem Schlußwort hauptsächlich mit den Bor gängen in der Berliner   Ortsverwaltung und wirft ihr vor, dauernd gegen die gewerkschaftlichen Grundsäge verstoßen zu haben. Im übrigen sei es ihm in seinem Schlußwort leicht gemacht worden, benn es war bei den Korreferenten nicht immer zu unterscheiden, ob es sich um ein Referat oder ein Korreferat handelte. Eine Ausnahme habe Kammerer nur gemacht, der seine Ausführungen hätte ersparen tönnen. Zur Rätefrage betont der Redner: Wir haben alles getan, um das wirtschaftliche Rätesystem auf die Söhe zu bringen. Es ist nicht unsere Schuld, wenn der Zentralrat versucht, durch Anerkennung eines zweiten Zentralrates und durch so jämmerlich versagt hat. Trogdem haben wir immer wieder Ausbau der Betriebsräteabteilung unsere Mitglieder zu befriedi­gen."

Unter dem Thema: Der organisatorische Aufbau des Verbans bes", referierte Brunner. Er gibt zunächst einen geschichtlichen Abriß über die Entwidelung der gewerkschaftlichen Organisationen. Wenn wir die Einheitsorganisation für Arbeiter und Beamte, die uns die Entwidelung gebracht hat, erhalten wollen, dann müssen wir besondere Settionen schaffen und zwar: a) Betriebs­arbeiter, b) Werkstättenarbeiter, c) Fahrbeamte, d) technische Be­amte, e) stationäre Beamte. Die Statutenberatungstommission

tischen Republit von dieſen tattiſchen Differenzen nicht verge Die Stellung der Organisationen habe bem noch eine Jugendfektion hinzugefügt.

Sie hat zwar einen Vorteil für sich: daß bei ihr die der Beteiligung an einer bürgerlichen Regierung nicht aktuell war, weil infolge der nationalen Spannung zwischen Deutschen   und Tschechen vorläufig an einen Eintritt der Deutschen   in die Re­gierung überhaupt nicht zu denken war. Es sind die großen po­litischen Probleme, der Ausbau des Programmes, die Festlegung der sozialistischen   Tattit, die Frage der Internationale, die hier trennend wirken.

Das Zentrum der deutschen   Linten ist die nordböhmische Han­dels- und Industriestadt Reichenberg. Um auf dem Partei­tag, der am 3. Oftober stattfinden soll, geschlossen auftreten zu fönnen, berief die Kreisleitung eine Vorkonferenz ein, die über bie Frage des Attionsprogrammes und der Internationale be= schließen sollte. Es war eigentlich ein Vorparteitag der Linken, der da stattfand, anwesend waren über 300 Delegierte und 200 Gäste, unter ihnen Vertreter der tschechischen Linken, die

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Bezirkskonferenz östliches Westfalen

In der Bezirkskonferenz der USPD  . für das östliche Westfalen und die beiden lippischen Freistaaten, die in Herford   tagte und bon 42 Delegierten besucht war, wurde mit 27 gegen 9 Stimmen der Anschluß an die dritte Internationale in Mo3= tau beschlossen. Ats Delegierter zum Parteitag in Halle wurde der Genosse Schmidt- Herford gewählt.

Königswusterhausen  - Wildau  .

Die gesamten Funktionäre des Wirtschaftsbezirts Königswusterhausen- Wildau( 19 Ortsgruppen von Teltow  - Beeskow  ) nahmen Stellung zu den Aufnahmebedingungen. Nach längerer Debatte wurde gegen 7 Stimmen beschlossen, diese Aufnahmebedingungen abzulehnen. Jedoch darf nichts unversucht bleiben, unter Aufrechterhaltung der Selbständig­teit der Partei, mit der dritten Internationale und den noch fern­men. In der durch die Aufnahmebedingungen bewirtten Spal­tung und 3erreißung der U. S. P. D. sehen die Genossen die größte Gefahr für die deutsche   revolutionäre Arbeiterbewegung und warnen davor.

und in legter 3eit immer mehr an die deutsche inte angel bestehenden sozialrevolutionären Bruderparteien zusammenzukom haben. Namens der tschechischen Linken begrüßte Genosse Stalat die Konferenz, indem er ausführte, die deutsche und die tschechische Linte feien verpflichtet, gegen den Rationalismus ihrer Bout geoisie zu fämpfen. Der bekannte Kommunist Muna aus Kladno  erklärte, die Bedingungen von Moskau   seien selbstverständlich für das sozialistische Proletariat annehmbar, nicht aber für sozia­listische Simulanten.

In seinem Bericht über das Kreissekretariat führte Genosse Neurath   aus, nur ein Jdiot oder ein Verbrecher könne die Einheit der Partei aufs Spiel segen. Aber die Anhänger der Reichen­berger Linken wollten nicht die Einheit um jeden Preis und nicht mit jedermann. Sie wollen die Einheit der Partei mit jenen, die auf dem Boden des revolutionären Sozialismus stehen. Für fene, die sich an die formale Demokratie flammern, fann im Rah­men einer revolutionären Partei fein Platz mehr sein.

Das bedeutet eigentlich im Grunde die Voraussagung einer Spaltung. Sie kann vermieden werden, wenn die Rechte sich fügt, wird aber durchgeführt, wenn die Linke auf dem Parteitag die Minderheit bleibt. Dem entspricht auch der Beschluß, den die Ronferenz mit Stimmenmehrheit faßte:

Die Kreisleitung Reichenberg wird beauftragt, für den Fall der Ablehnung des Attionsprogrammes nach den beide npartei­tagen laut Uebereinkommen der tschechischen und deutschen   Lin­ten sollten den beiden, kurz hintereinander stattfindenden Partei­tagen der deutschen   und tschechischen Partei gleichlautende Aftionsprogramme vorgelegt werden. Durch die geplante Ver. schiebung des tschechischen Parteitages ist nun auch diese Frage in Mitleidenschaft gezogen. In Verbindung mit den Genoffen der tschechischen Linten eine Delegation nach Rußland  zu entfenben, um dem Bureau der 3. Internationale bas Resultat des Parteitages mitzuteilen und im Einverneh­men mit dem Bureau der 3. Internationale bie notwendigen Beschlüsse über die weitere Tat tit zu fassen."

Die Reichenberger Genossen erklären also bereits von vorn­herein, daß sie den Beschluß des Parteitages nur anerkennen, wenn er in ihrem Sinne ausfällt, während sie sich im entgegengesetten Falle den Weisungen aus Mostau fügen. Da burch ist selbstverständlich auch innerhalb der deutschen   Sozial­demokratie die Frage der Spaltung atut geworden und es

Johannisthal  

In einer gutbesuchten Mitgliederversammlung der Orts: gruppe B1n. Johannisthal wurde nach einem Referat des Gen. Lehner und nach lebhafter Aussprache folgende Refo­lution gegen eine Stimme angenommen:

Die U. S. P. D.   Johannisthal   steht auf dem Boben der revo­lutionären Internationale. Ste fordert unbedingt weitere Schritte Aufgabe unserer Selbständigkeit, zu ermöglichen. Die 21 Mos: fauer Bedingungen lehnt Ortsgruppe Johannisthal  als undurchführbar ab.

Der Abtransport der russischen Kriegsgefangenen

Eigene Drahtmeldung unseres Berichterstatters. Kowno  , 19. September. Die Berhandlungen über den Abtransport der Kriegsgefangenen burch Litauen  , zu denen Herr Hilger neben den Herren Stücklen  , Schlesinger, Frithjof Nansen, Oberst Boissier und van Vattenvül sowie den russischen Vertretern Eiduck aus Moskau   und Reich in Kowno   wellten, haben zu einem günstigen Resultat geführt. Die litautsche Regierung hat das wettestgehende Entgegen tommen bewiesen, sodaß die nicht geringen technischen Schwierig:

feiten überwunden werden konnten.

Die Bahnstrecke von Wirballen über Kowno   bis Wilna   ist bereits von den Eltanern in eine normalspurige Bahn umgewunbelt worden. An der Umgestaltung der Strecke von Wilna   bis Molodetschno   wird zurzeit gearbeitet. Die Stadt Molodetschno   liegt nach bem russisch Ittanischen Friedensvertrage auf Ittauischem Gebiet, während der Bahnhof in ruffischer Hand bleibt, well sonst die Verbindung nach Minst für Rußland   gesperrt ist. Während des Umbanes der Bahn­strecke Wilna Molodetschno   ist eine geregelte Durchführung von Kriegsgefangenen- Transportzügen noch sehr erschwert. Später aber werden die Kriegsgefangenen im deutschen   Waggon bis Molodetschno  geführt und dann auf die russische Breitspurftrede umgeladen werden.

Zu diesem Puntt nimmt der als Gast anwesende Vorsitzende des Deutschen Transportarbeiter- Verbandes, Schumann, das Wort und empfiehlt unter dem Beifall der Versammlung die Zu­fammenfassung der gesamten Arbeiter, Angestellten und Beamien der Verkehrsgewerbe ju einer großen Arbeitsgemeinschaft. Unter ben nachfolgenden Diskussionsrednern spricht sich Hölz1- Lands hut, für den Anschluß des gesamten Postpersonals an den Deut­

ichen Eisenbahner- Verband aus. Die Zeit wird tommen, wo das Postpersonal bei allen einzuleitenden Bewegungen gebtaucht wird. Darum empfiehlt es sich, gemeinsam mit ihm eine einheitliche Betriebsorganisation zu schaffen.

Ein Antrag Ulrich Berlin, zunächst den Bericht der Be ter die Verhandlungen abgebrochen habe, wird abgelehnt. schwerdekommission entgegenzunehmen, weil der Vorstandsvertre=

Für die Einheitsorganisation der Verkehrsarbeiter Einstimmig gelangt folgende Entschließung zur Annahme: Die außerordentliche Generalversammlung des Deutschen  Eisenbahner- Verbandes wolle beschließen:

1. Das in den Verkehrsbetrieben des Reiches, der Länder, Pro­vinzen, Gemeindeverbänden und der Gemeinden beschäftigte Berjonal, sowie das Personal der privaten Verkehrsbetriebe ift zu einer Industrieorganisation zusammenzu schließen.

2. Für die Uebergangszeit ist eine Arbeitsgemeinschaft zu bil­den. Der Hauptvorstand wird beauftragt, sofort mit dem Transportarbeiter- Verband zwecks Gründung einer Arbeits­gemeinschaft in Verhandlungen zu treten.

3. Zu dem gleichen 3wede an alle übrigen Berufsorganisatio­nen der Verkehrsarbeiter, Angestellten und Beamten heran­zutreten.

4. Die Unterhandlungen sind derart zu beschleunigen, daß die Arbeitsgemeinschaft in aller Kürze verwirklicht wird. Ins besondere ist von den an der Arbeitsgemeinschaft beteiligten Verbänden eine einheitliche Zusammenfassung des Post- und Telegraphenpersonals, sowie des Personals der Klein und Privatbahnen herbeizuführen. Diese Arbeitsgemeinschaft soll den Namen Deutscher Verkehrsbund" führen.

5. Die an der Arbeitsgemeinschaft beteiligten Organisationen find alsbald in selbständige Settionen der Industrieorganisa­tion des Verkehrswesens umzubilden.

6. Diese Entschließung ist als Einleitung auf der ersten Seite der Sagungen aufzunehmen.

Mit der Annahme dieser Entschließung ist die Organisation des Verkehrspersonals in ein neues Stadium getreten. Der Deutsche Berkehrsbund", der sich aus dem Deutschen Eisenbahner- Berband und dem Deutschen   Transportarbeiter- Verband zusammensetzt, um­faßt bereits jest 1 Millionen Mitglieder aus Berkehr und Post. Diese Zahl dürfte sich aber in den näch­Sten Wochen noch bedeutend erhöhen. Damit hat sich das Ver= tehrspersonal einen Machtfaktor geschaffen, der bei den fünftigen Kämpfen um bessere Einkommens- und Dienstverhältnisse eine ausschlaggebende Bedeutung erlangen dürfte.

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