2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 16.
Dienstag, den 20. Januar 1891.
8. Jahrg.
Ist die Verhängung einer Sperre fängniß verurtheilt. Landgerichts- Direlior Grünhagen, e bem als Unternehmern, obwohl er vorher mehrmals die sich schroff gegen
trafbar?
fortschrittlicher Abgeordneter, seit seinem über stehenden Interessen von Arbeit und Kapital ausdrücklich Direttoriat aber politisch nicht mehr thätig, hervorgehoben hatte. Der friedliche Ausgleich sei ein Standpunkt, fügte hinzu, das Koalitionsrecht des§ 152 der Gewerbe- Ordnung der nicht blos auf dem Papier stehe, sondern er sei von dem § 152 der Gewerbe- Ordnung sagt klar und bestimmt:„ Alle werde nicht verletzt, weil erfahrungsmäßig an einer Sperre Nicht größten Erfolge begleitet gewesen, das beweisen die deutschen Verbote und Strafbestimmungen gegen Gewerbetreibende," ge- Vereinsmitglieder theilnehmen. Also weil§ 152 ein gesetzliches Buchdrucker. Der Unterſtüßungsbund der Buchdrucker sei nichts werbliche Gehilfen, Gesellen oder Fabrikarbeiter wegen Ver- Kampfmittel sein könnte, deshalb müßte die Anwendung desselben weiter als ein Gewerkverein, Redner beruft sich dabei auf einen Ausspruch des Vorsitzenden Döblin in Frankfurt . Dann beklagt abredungen und Vereinigungen zum Behuf der Erlangung besonders hart bestraft werden. günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen, insbesondere mit Erfolg. Aber wie immer der Ausgang dieses Prozesses bewegung, die sozialdemokratische wie die gewerkschaftliche(?), Gegen das Erkenntniß ist Revision eingelegt- hoffen wir sich der Referent darüber, daß beide Richtungen in der Arbeitermittelst Einstellung der Arbeit, werden aufgehoben." Klar und bestimmt? Je nun, so flar wie Gesetze einmal sind. Wer das sein wird, die Arbeiter sehen aufs Neue, wie im alten Kurs" unter großem Druck von Oben zu leiden hätten, wenn der einmal gewerkschaftliche Leben kennt, der weiß, daß durch den§ 153 gegen ihre berechtigten, ja gegen ihre gefeßlich gewährleisteten fortfallen werde, dann werde man sehen können, welche Richtung der Gewerbe- Ordnung, durch den mit den Gesetzen nicht har: Rechte Strafmittelchen zu finden versucht wird, und daß den die bessere sei. Er rufe zum Schlusse den Versammelten zu: monirenden famosen Bu tkamer'schen Streiferlaß, durch Aufrecht Arbeitgeber, der Aehnliches unternimmt, fein Staatsanwalt, Prüfet Alles und behaltet das Beste.( Beifall und Widerspruch.) erhaltung der verschiedenartigsten partikularen Vereinsgesetze oder ein Richter verfolgt, sowie daß wegen Unterlassung der Ver- Es erhielt sodann als Korreferent unser Genosse der Reichstagsrichtiger partikularen Fesseln zum Zusammenschnüren und Unter- folgung fein Staatsanwalt, ein Richter angeklagt wird. Abgeordnete W. Schmidt- Frankfurt das Wort. Er führte aus: binden jedes Strebens der Arbeiter nach besseren Lohnbedingungen, Falle des Strafgesetzbuchs gegen berechtigte Arbeiterbestrebungen fein Gegner der modernen Arbeiterbewegung, er habe nur gesagt, Später und im Reichstage mehr hierüber. Diese neu entdeckte Herr Hirsch habe zu Anfang seines Vortrages gesagt, er sei nach menschenwürdigeren Arbeitsbedingungen, und nicht zuletzt haben bereits die Gerichte von Leipzig , Hamburg und Bremen durch die zu Gunsten der Herrschenden erfolgte Interpretation der Geseze durch Verwaltungs- und Gerichtsbehörden das in angewendet. Darum aufgepaßt! Man entgeht ihr da: was man darunter verstehe. Das hätte ihm doch von Anfang § 152 der Gewerbe- Ordnung feierlichst gewähr haltungen mit dem Arbeitgeber jeden Hinweis auf die Sperre Zivilisation, hat es soziale Bewegungen gegeben. Die Verhält durch, daß man bei( mündlichen oder schriftlichen) Unter- an klar sein müssen, was damit gemeint sei. So lange es eine unterdrückte Klasse giebt, und die giebt es seit Beginn der leistete Roalitionsrecht der Arbeiter völlig fortläßt. Hätte der oben mitgetheilte Brief die Worte: über niffe haben in ihrer Entwickelung bisher drei Phasen durchillusorisch gemacht i st. Nicht zum wenigsten ist diese Interpretation zu Ungunsten der Arbeiter durch Ihre Werkstatt die Sperre zu verhängen" ausgelassen, so war gemacht, in der dritten, der Phase der Lohnsklaverei, befinden so" war nisse haben in ihrer Entwickelung bisher drei Phasen durchdas Sozialistengesets, sowie durch die im zweifellos§ 253 des Strafgesetzbuchs unanwendbar Gegensatz durchgefunden Menschenverstand erfolgte Auslegung desselben Drohung der Sperre, sondern einfache Ausführung derselben wir uns jetzt. Noch niemals war das Gefühl der Unterdrückung durch das Reichsgericht und andere Behörden gefördert und geohne vorherige Androhung; die bereits beſchäftigten Arbeiter 10 ſtart vorhanden, wie heute Boy gaffalle gab es schon eine fiärti. Jene Tiffeleien, um eine unschuldige Handlung in der müßten die Zeit des Arbeitsvertrages über ausdauern. Rahmen des Sozialistengesetzes zu spannen, haben Schule gemacy.. Jezt ist die gelehrte Staatsanwaltschaft sowie die Gerichte auf der Suche darnach, unter welcher Etiquette des geltenden gemeinen Strafrechts die Verhängung einer Sperre bestraft werden fönne. Zu Ungunsten der Arbeiter hat gestern das hiesige Landgericht Berlin II. unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Grünhin gefällt.
Versammlungen.
also keine
auf die Wissenschaft, sondern auf das Gefühl. Die Bewegung aber, welche auf den wissenschaftlichen Untersuchungen basirt, nennt man moderne Arbeiterbewegung. Die jeßige Arbeiterbewegung, die sozialdemokratische, hat nicht, wie die deutschen Gewerfvereine, das Bestreben, die Arbeiterklasse und die Kapitalistentlasse als solche zu erhalten, sondern sie zu beseitigen, ihr Endziel ist, die Abhängigkeit der Menschen von einander aufzuheben( Bravo ) und
Eine gut besuchte Xylographen- Versammlung bagen eine folgenschwere Entscheidung nach dieser Richtung fand Freitag Abend unter Vorsiz des Herrn Hofmann statt. Der das ist das Wesentliche, was uns von den Gewerkvereinen unter Tischlermeister Alulas zu Friedrichsberg bewilligte seinen diese Versammlung, als Fortſegung einer vor einiger Zeit ver- so geſteht er damit doch ein, daß die kapitaliſtiſche Produktion sich Berlauf derselben war sehr erregt und eigenthümlich. Es sollte scheidet. Wenn Herr Hirsch von einer Zeit der Gährung sprach, Tischler aufgestellten Säge. Nach fruchtlosen Verhandlungen mit modernen Arbeiterbewegung" anzuschließen. Bisher hatte sich er sich denn eigentlich darauffolgend? Es kann doch unmöglich so ob die Kylographen sich Klukas wendeten die Gesellen sich an ihren Verein, den„ deutschen hiergegen bei ihnen ein Widerstreben gezeigt, sie fühlten sich als bleiben, daß das Bedrückungssystem von Wenigen über die MehrTischlerverband, Zahlstelle Friedrichsberg." Von diesem wurde„ Künstler" und hielten es für entwürdigend, sich mit den Ar- heit ausgeübt werde; Herr Hirsch hat hierfür als den Einzigen zu Gunsten der Gesellen beschlossen, und die Gesellen wurden beitern solidarisch zu erklären. Der Gang der Verhandlungen den König Stumm hingestellt, das ist jedoch der Typus einer ersucht, nochmals mit Klukas in Verhandlungen zu treten bewies aber, daß die Herren Xylographen in ihrer Mehrheit ganzen Klasse. Unter den heutigen Verhältnissen wird es bedingt, und eventuell ihm durch Uebergabe nachstehenden Schreibens feineswegs den Anspruch auf eine Conderſtellung vor allen daß Mehrwerth nur durch Ausnühung der Arbeitskraft ge mitzutheilen, daß die Mitglieder des Verbandes nur nach dem anderen Arbeitern zu erheben berechtigt sind. Ein, milde aus schaffen wird. Lohntarif, der 1884 bereits aufgestellt war, arbeiten würden: daß wir den Ausspruch Richtig ist es, gedrückt, unparlamentarischeres Betragen, als es von den Ver- Lassalles von ehernen Lohngesetz aufgegeben haben." Friedrichsberg, den 29. April 1890. fammelten gezeigt wurde, fann kaum gedacht werden. Aehnliches ist aber nur der Wechsel vom Sinken und Steigen im Lohne , der Herrn Tischlermeister J. Klukas! erinnert man sich höchstens von Seiten der deutsch -„ freisinnigen" durch das Bevölkerungsgesetz erklärt wurde, bestritten worden, In der heutigen Sitzung wurde unter Zustimmung Herren Kaufleute in den Handlungsgehilfen- Versammlungen dagegen wurde festgestellt, daß der Lohn dauernd sinken könne, Ihrer Arbeiter, die den Ihnen bekannten Lohntarif hoch erlebt zu haben. Die ganze Versammlung verlief infolge dessen infolge des beständigen Anwachsens der Reserve- Armee. Auch in halten, folgendes beschlossen: Sollten Sie denselben nicht vollständig resultatlos; nachdem die Diskussion geschlossen war, England haben sich entgegen den Ausführungen des Vorredners bewilligen bis 2. Mai, so fertigen Ihre Arbeiter jeder erachtete der Vorsitzende es, und mit Recht, für das Richtigste, die Arbeiter mit der Politik beschäftigt; indem sie Forderungen feine Arbeit fertig und wird mit angegebenem Datum die bei der Haltung der Anwesenden die Versammlung einfach zu an die Gesetzgebung stellten, thaten sie es. Auf den Vorwurf, Sperre über Ihre Werkstatt verhängt. Antwort spätestens schließen. bis 1. Mai. daß die Sozialdemokratie bisher nur langsam angewachsen sei, Um die auseinandergehenden Ansichten innerhalb des Xylo- die Antwort, daß der Gang der Erkenntniß unter den Arbeitern gez.: Ernst Hampel, Bevollmächtigter, graphenberufs zu einer Klärung zu führen, hatten die Ginberufer langfam sei. Uebrigens haben die Gewerkvereinler noch viel Frankfurter Allee 174, 2 Tr., im Auftrage des Vorstandes der Versammlung einen Referenten für als auch einen Korreferenten weniger Erfolge erzielt, wenn sie in 25 Jahren erft 70 000 Mitdes deutschen Tischlerverbandes, Zahlstelle Friedrichsberg. gegen den Anschluß an die sogenannte moderne Arbeiterbewegung glieder haben, welche auf 1300 Ortschaften vertheilt sind. Die Gesellen verhandelten wiederum vergeblich mit Klutas eingeladen. Die Bildungsbeftrebungen, welche der Vorredner her und übergaben ihm deshalb schließlich vorstehenden Brief. Die Die Aufgabe, den Anwesenden begreiflich zu machen, daß für vorhob, verwerfe ich durchaus nicht, doch müssen sie nicht Sperre wurde dann verhängt und, wie Klutas im gestrigen sie ein Anschluß an die Sozialdemokratie nicht zweckmäßig sei, einseitig sein. Auch Lassalle trat dafür ein; aber nicht Termin behauptete, bekam er daher weniger Gesellen, so daß er fiel dem bekannten Generalsekretär der Gewerfvereine, dem darf man fich ausschließlich mit Naturwissenschaften be15 000 m. jährlich weniger umsehen konnte. Das mußte bestraft Dr. Max Hirsch , zu. faffen, vielmehr muß gerade die politische Aufklärung der Arwerden, daß ein Fabrikant weniger Profit zu erreichen gezwungen Zunächst erörterte Herr Hirsch die Frage, was eine andere beiter die Hauptsache sein. Und dafür wird in keiner Partei ist. Aber wie? Hampel hat einen Brief geschrieben. Das muß Arbeiterbewegung sei und meinte, daß eine jede Arbeiterbewegung, so viel gethan, als in der sozialdemokratischen, das haben sogar strafbar sein. Also frisch angeklagt. Ja, aber weshalb? Was welche gegenwärtig stattfinde, also in einer modernen Zeit, einen unsere Gegner anerkannt. Ich kann mich nicht dagegen erklären, man sonst nicht definiren kann, sieht man als groben Unfug an. solchen Namen beanspruchen könne, daher könnten sich die daß die Xylographen sich zur Förderung ihrer Interessen organi Hampel wurde also nur, weil er jenen Brief geschrieben, an- von ihm vertretenen deutschen Gewerkvereine ebenso bezeichnen. firen, doch sie müssen dabei nicht einseitig stehen bleiben, sondern getlagt wegen groben Unfug s. Dem Vertheidiger, Rechts- Gs gebe nicht eine, sondern verschiedene Arbeiterbewegungen und auch die allgemeinen Interessen im Auge behalten. Zunächst auwalt Stadthagen , war es ein Leichtes darzulegen, daß da komme es darauf an, das Gemeinsame von dem Verschieden müßten sich die verwandten Berufe zusammenschließen. Redner das Schreiben eines Privatbriefes doch nimmer grober Unfug sei. artigen derselben zu scheiden. Als gemeinsame Bestrebungen be- verweist dann auf die Ueberbürdung in fast allen Fächern, felbft Das Schöffengericht sprach darauf auch am 10. November Hampel trachtete er kurz und bündig die selbständige Organisation aller in denen der Kunst hin, welche eine erhebliche Einschränkung der von der Anklage, durch Schreiben des Briefes groben Unfug be- derjenigen, welche die Güter erzeugen. Die Idee, daß die Ar- freien Berufswahl hervorrufe. Hingegen im Zukunftsstaat, von gangen zu haben, frei, wies ihn aber unter der Anklage des beifer, welche in Lohn stehen, ich nur als Anhang der Arbeit dem Redner noch weitere Details giebt, werde jedem zu einer Bergehens gegen§ 153 der Gewerbe Ordnung, der lautet: geber zu betrachten hätten, wäre vielfach, weniger allerdings unter nußbringenden Beschäftigung Gelegenheit geboten, und nebenbei Wer Andere durah Anwendung körperlichen Zwanges, durch den Arbeitern als bei den übrigen Klassen zu finden. Diesem werde man noch immer genügend Zeit finden, in seinen Muße Drohungen, durch Chrverlegung oder durch Verrufserklärung be- glaubt Herr Hirsch nicht erst widersprechen zu dürfen, stunden sich mit der Kunst zu befassen, zur Kunst rechnet stimmt oder zu bestimmen versucht, an solchen Verabredungen eine Organisation der Arbeiter müsse frei sein von jeder Bevor er auch die Xylographie." Zum Schluß fordert Redner (§ 152) Theil zu nehmen oder ihnen Folge zu leisten, oder Andere mundung der Arbeitgeber. Jedoch habe auch ein großer Theil auf, für die Aufklärung der schläfrigen Elemente einzudurch gleiche Mittel hindert oder zu hindern versucht, von solchen der Kleinmeister allen Grund, mit den Arbeitern gemeinsam gegen treten und rufet ebenfalls: Prüfet Alles und behaltet das Beste. Verabredungen zurückzutreten, wird mit Gefängniß bis zu drei das Großkapital Front zu machen.( Sehr richtig). Dies Groß( Beifall und Widerspruch.) Monaten bestraft, sofern nach dem allgemeinen Strafgesetz nicht fapital übe auf den Arbeiter den härtesten Druck aus; nicht allein eine härtere Strafe eintritt, während der Arbeitszeit, sondern auch noch während der ganzen und wegen Vergehen gegen§ 240 Strafgesetzbuchs, der lautet: übrigen Zeit sollen die Arbeiter unter dem Einfluß der FabriWer einen Anderen widerrechtlich durch Gen alt oder durch Be- fanten stehen. Ein Beispiel hierfür sei der König Stumm. drohung mit einem Verbrechen oder Vergehen zu einer Handlung, Die gewerkschaftlichen Bewegungen wurden nicht, wie man Duldung oder Unterlassung nöthigt, wird mit Gefängniß bis zu sagte, von gewissenlosen Aufhezern herbeigeführt, sondern sie einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu sechshundert Mark wuchsen aus den wirthschaftlichen Verhältnissen heraus, zuerst entbestraft. standen sie in England und fanden dann in Deutschland in den Deutschen Gewerkvereinen Nachahmung. Aber schon vor letzteren
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debatte erhielt nochmals Herr Hirsch das Wort, welcher seine Nach einer längeren und sehr erregten Geschäftsordnungserste Ausführung aufrecht erhielt und einige Aeußerungen des Vorredners besprach. In derselben Weise trat hierauf Schmidt ihm nochmals entgegen.
In der Diskussion führt Herr Peus aus, das eherne Lohngeses sei nicht abgeschafft, sondern es sei ihm nur eine schärfere Fassung gegeben worden. Man müsse die Arbeiter aufklären, damit sie eine Macht werden und diese Macht gegen das
Der Versuch ist strafbar. vor die Strafkammer. Der Staatsanwalt erachtete diese Ver- war durch den wissenschaftlichen Sozialismus, vertreten von Ferd. Kapital anwenden. Wenn Herr Hirsch sagt, die Arbeiter gehen für vorliegend, der Gerichtshof vermochte jedoch auf Grund Lassalle , eine andere Bewegung ins Leben gerufen worden, welche zwar sollen feine Bolitik treiben, so heißt das nur feine sozialdemodieser Paragraphen dem harmlosen Briefschreiber nicht zu be- unstreitig auf einem wissenschaftlichen System beruht, die aber kratische, dafür sollen sie hinter den bürgerlichen Parteien herlaufen. strafen, weil an der Darlegung des Vertheidigers nichts zu nicht mit der natürlichen Entwicklung rechnet. Sie will nicht Das Grundübel ist der Gegensatz zwischen Rapital und Arbeit, ändern, daß Hampel nichts Gewaltthätiges gethan habe, gleich den Gewerkvereinen den allmäligen Fortschritt, sondern dem gegenüber müssen Sie sich organisiren zu einer Macht. Zwar und daß§ 153 Gewerbeordnung nur Bedrohungen gegen Arsie will durch einen radikalen Umsturz der bestehenden Verhält- fagt Herr Hirsch dasselbe, doch möchte ich wissen, gegen wen beitskollegen nicht Dr o hungen des Arbeiters gegen den Arbeit- niffe das Glend des Arbeiters beseitigen. Den Arbeitern würde Hirsch diese Macht anwenden will.( Beifall und Widerspruch.) geber unter Strafe stelt. Aber, machte der Vorsitzende auf zugerufen, fie sollten ihr Heil nicht in der Gewerkschaftsorganimerksam, es könnte§ 253 des Strafgesetzbuchs, der da lautet: Wer, fation suchen, sondern in der Staatsgewalt; daher wurde die freundlichkeit des Herrn Hirsch in ein eigenthümliches Licht stellte; Herr Pinn theilt einige Thatsachen mit, welche die Arbeiterum sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvor Forderung des allgemeinen Wahlrechts aufgestellt, damit die so erwähnt er dessen Verhalten in der Arbeiterschutz- Kommission, theil zu verschaffen, einen Anderen durch Gewalt oder Drohung 95 pCt. der Bevölkerung die Klinke der Gesetzgebung in die Hand als derselbe für Bestrafung des Kontraktbruches stimmte. zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nöthigt, ist wegen bekämen und dann durch Einrichtung von ProduktivgenossenErpressung mit Gefängniß nicht unter einem Monat schaften das Lohnsystem beseitigten. Ohne Revolution wurde schon Faber bespricht den Ausspruch Hirsch's über die Harmonie zu bestrafen, vielleicht zur Anwendung bringen. Der nach fünf Jahren den Arbeitern Lassalle's das Wahlrecht gegeben, von Rapital und Arbeit und meint, daß die Bestrebungen der Staatsanwalt schwieg. Der Vertheidiger legte klar, daß doch trotzdem hat nach so langer Zeit die sozialdemokratische Ar- Fachvereine und Gewerfvereine nicht zusammenfielen. Die Bevon der Verschaffung eines rechtswidrigen Vermögens beiterpartei jezt erst den 10. Theil Reichstagsmandate erworben( Rufstrebungen der Fachvereine feien Erringung eines Minimallohnes, vortheils keine Rede sein könne.§ 105 und§ 152 der Gewerbe- Höchste Stimmenzahl!). Jedenfalls wenn der Weg ein richtiger Verkürzung der Arbeitszeit und Aufklärung der Arbeiter, dabei Ordnung ftatuirten flar die sogenannte Bertragsfreiheit und ist, so ist er doch zu langsam, die nothwendigsten Bedürfnisse der aber Fernhalten von jeder Politik.
das Vereinigungsrecht zur Erlangung desselben. Und da sollte Arbeiter gestatten nicht ein so langsames Vorgehen. Bei dem allseitigen Goldschmidt( Redakteur des Gewerkverein") wundert bestraft werden können, wer sein Recht gebrauche? Qui jure suo Streben, die Arbeiter zu unterdrücken, müssen andere Mittel ge- sich darüber, daß man noch weiter diskutire, obgleich Hirsch beutitur neminem laedit. Wer nur von seinem Recht Gebrauch sucht werden, welche ohne Rücksicht auf Politik die Förderung reits fortgegangen sei.( Zuruse!) Die Ausführungen des Vormacht, verletzt Niemand. Gilt dies nicht mehr für Arbeiter? der Arbeiterinteressen bezwecken, und das thun die deutschen redners seien falsch, in den Fachvereinen werde wohl Politik geDer Gerichtshof erkannte dennoch, daß der Versuch einer Gewerkvereine. Redner schildert dann die angeblichen Vorzüge trieben. In den Gewerkvereinen werde keine Politit getrieben, Erpressung( das ist die fünfte Art Strafgesetz, die auf den und großartigen Erfolge seiner Vereine. Als erstrebenswerth am allerwenigsten freisinnige, er selbst sei auch nicht freisinnig. Brief angewendet wurde) vorliege. Die Arbeiter hätten ohne stellt Herr Hirsch es hin oder vielmehr er will es zum großen Herr Hirsch habe in der Arbeiterschutz- Kommission nur deshalb Bewilligung des Arbeitgebers bis Ablauf der Theil durch seine Bewegung erreicht haben, daß das frühere für eine Benrafung des Kontraktbruchs gestimmt, weil sonst die 14tägigen Kündigungsfrist fein Recht auf Erhöhung Senechtsverhältniß vielfach in ein freies" Arbeitsverhältniß Mehrheit fich für eine noch schärfere Bestrafung entschieden hätte. ihres Lohnes! Der von ihnen erstrebte Lohn sei daher rechts zwischen Arbeitgeber" und Arbeiter" umgewandelt ist. Weiter Redner glaubt, daß bei einer praktischen Ausfahrung die Mehrwidrig gewesen. Gleichgiltig sei, daß im Briefe stehe, es werde will Herr Hirsch herausgesunden haben, daß die sozialdemokratische werth- Theorie von Mary( die Herr Goldschmidt, wie aus diesen jeder seine Arbeit fertig stellen, da die Sperre bereits vom Bewegung, seit sie von Lassalle ins Leben gerufen war, schon sehr Worten hervorgeht, gar nicht kennt. Red.) in die Brüche gehen genannten Datum", das sei der 1. Mai, ab angedroht sei. verblaßt sei und daß man die Hauptpunkte fallen gelassen habe. würde.( Beifall und Widerspruch.) Die Sperre habe furchtbaren Schaden über Klukas gebracht Redner meint dabei das sogenannte eherne Lohngefeß. welches er Es wurde sodann die Diskussion geschlossen und der Vordie Sperre, die selbst nach diesen Gründen vom 15. Mai ab durchaus als ein bisheriges Dogma der Sozialdemokratie bezeichnet, mit sigende zog es bei der unruhigen Haltung der Versammlung, berechtigt sei, die Sperre sei eine mächtige Waffe in dem sie groß geworden sei. welche die Ausführungen der einzelnen Redner beständig störte, der Hand der Arbeiter. Deshalb müsse Hampel ho ch bestraft Zu dem Berufe der Xylographen übergehend, räth Dr. Hirsch vor, dieselbe zu schließen, ohne irgend welche Abstimmung vorzuwerden. Er wurde zu 6 Monaten sechs Monaten, Ge diesen zu einem friedlichen Ausgleich zwischen Arbeitern und nehmen.
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