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Nr. 204.

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

14. Jahrg.

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Kernsprecher: Hmt I, nr. 1508. Telegramm Adresse: Bozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.

Donnerstag, den 2. September 1897.

Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3:

Gottes Gnaden" zu stüzen. Wir können begreifen, daß die lieferung Neve's an die deutsche Polizei mit Ehren- Beukert zusammen Selbst- Suggestion, von einer besonderen höheren Gnade be- gearbeitet zu haben. Wenn an dieser Befchuldigung etwas Wahres wäre, dann be=

Ein Trinkspruch des Kaisers. In Koblenz wurde nach der Denkmals- Einweihung Tafel gnadet zu sein, tiefe Wirkungen auf die menschliche Seele täme die Nachricht der Kölnischen Zeitung " allerdings einen besonders für vermag, aber Suggestion bleibt denn doch nur eine Suggestion und eine Fittion.

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und

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rückhaltlos stüßen wolle.

rebe, in der er jeden Einfluß und Einspruch auf die Armee kratischen Bewußtsein unserer Zeit ist nun einmal der Niederste sich nur um eine Ente der Saurengurkenzeit handelt.- In dem demo- daß an der ganzen Nachricht der Kölnischen nichts dran ist und es ablehnte, eine weitere Rede hinzu. Wenn zwar auch dieser Rede von gleicher Gnade wenn man einmal diesen alternden feine weitere politische Bedeutung beigemeffen werden kann, so oder schon veralteten Ausdruck beibehalten will wie der Raisers und da meint er va banque spielen zu können, Graf Badeni erfreut sich des vollsten Vertrauens feines ist sie doch von neuem charakteristisch für die ungewöhnliche Sinnesart des deutschen Kaisers und darum immerhin wohl Höchste. er spielt mit dem Verfassungsbruche, mit der Terrorisirung mittheilenswerth. Nach einigen einleitenden Worten, welche gaben kann auch, ganz ohne seine Schuld, zu anderen sehr und dem Polizeikuüppel die Opposition im Abgeordnetenhause Aber jene Auffassung des Kaisers von der Art seiner Auf- der Minorität des Reichsraths, hofft mit Maulkorb- Gesezen an die Denkmalsenthüllung anknüpften, sagte der Kaiser: .... Und wahrlich, recht hat das Bolt, ihm Denkmäler zu feßen bedenklichen Konsequenzen führen. Auch von den Cäsaren und im Landtage nieberhalten zu können. Den in Wien ver­und ihm seinen Dank zu beweisen. Und gerade in Koblenz ins Roms, ben Kaisern von Byzanz den deutschen sammelten Vertretern der Rechten des Abgeordnetenhauses gab besondere geht ein jeber solcher Fefteston tief zu Herzen. Wie Kaisern des Mittelalters empfand mancher kaum anders, Badeni die Zusicherung, daß er sich auf die Majoritätsparteien der große Raiser in der Zeit, da er in Koblenz refidirte, als es aus den Worten Wilhelm's II. tlingt. Wilhelm II. vorbereitend und vorschauend für seine Armee die Reorganisation ist aber kein absoluter, sondern ein konstitutioneller Monarch, ausarbeitete, ebenso hat er auch auf dem Gebiete des Staatslebens gebunden an die Verfassung, die dem Volke bestimmte Herr reich auf die äußerste Spitze getrieben wird, bereiten die Während der Streit der nationalen Parteien in Dester­und der Staatskunst Arbeiten geleistet, die ihren Erfolg gezeigt haben, schaftsrechte übergiebt. Nun will selbstredend der Kaiser mit czechischen und deutschen Genossen eine große nationale Friedens­als er im hohen Greifenalter den Thron besteigen durfte. Er trat aus seinen Worten nicht sagen, daß er sich unter Umständen durch demonstration vor, die am nächsten Sonntag in Prag statt­Koblenz, wie er auf den Thron stieg, hervor als ein aus seine von ihm angenommene höhere Bestimmung für berechtigt finden soll. gewähltes Rüstzeug des Herrn, als welches er sich be­trachtete. halte, über des Volkes verfassungsmäßige und eidlich be- Eine vorbereitende Konferenz, an der Arbeiter beider Uns allen, und vor allen Dingen uns Fürsten , hat er ein schworene Rechte hinwegzuschreiten. Wohl aber giebt es bei Nationalitäten theilnahmen, entwarf ein Friedensmanifest, Kleinod wieder emporgehoben und zu hellem Strahlen verholfen, uns in großer Bahl jene Gewaltmenschen, welche die Volksrechte das in entschiedenster Weise den Rassenkampf und die welches wir hoch und heilig halten mögen; das ist das haffen und den Absolutismus, der ihnen Macht und Ehre nationalen Exzeffe verurtheilt, die Regierung und die Königthum von Gottes Gnaden, das Königthum mit schenken soll, wieder herbeizuführen bestrebt sind. feinen schweren Pflichten, feinen niemals endenden, stets andauern- frechen und herrschaftsgierigen Gesellen werden leicht des Kaisers macht und gegenüber dem Rassenkampfe die unerschütterliche Diese Bourgeoisie beider Volksstämme für alle Erzeffe verantwortlich den Mühen und Arbeiten, mit seiner furchtbaren Ber- Worte zu spitfindigen Beweisführungen benutzen, daß der Solidarität der Arbeiter beider Volksstämme und antwortung vor dem Schöpfer allein, von der kein Mensch, Kaiser im Nothfalle" oder, wie es dann heißt, zum Wohle proletarischen Klassenkampf proklamirt. fein Minister, fein Abgeordnetenhaus, tein Bolt den des bedrohten Vaterlandes" sich nicht an Verfassung und Eid und der nationalen Bourgeoisie wird die Fähigkeit zur Der Regierung Dieser Berantwortung bewußt und sich als Rüstzeug des Herrn zu binden brauche kraft seiner höheren, göttlichen Mission. Herstellung des nationalen Friedens abgesprochen. Zur Au­betrachtend, hat in tieffter Demuth dieser große Raiser feinen Weg In solchen Zeiten wäre es vielleicht für die Entwickelung wiedergegeben, und hier in dieser schönen Proving sind seine hohen Kaisers, selbstredend unbeabsichtigt, den Staatsstreichlern und rechte der besitzenden Klassen und das allgemeine, gleiche und gewandelt. Er hat uns die Einigkeit und das Deutsche Reich der deutschen Verhältnisse günstiger, wenn die Rede des bahnung desselben fordert die Sozialdemokratie: die Erlassung eines Sprachengesetzes, die Beseitigung aller politischen Vor­Gedanken entstanden und gereift; an dieser Provinz hat sein Herz Umstürzlern von oben nicht die treffliche Gelegenheit zu solchen gehangen, diese Stadt hat er geliebt, hat fein geweihter Fuß Mißdeutungen gegeben hätte! direkte Wahlrecht. Das Manifest wird, in einer Massen­betreten, und mit dieser Provinz hat er gelebt und gelitten. Deshalb will mir das Herz übergehen, wenn ich an dem heutigen Tage auflage in beiden Landessprachen hergestellt, demnächst zur Verbreitung gelangen. an dieser Stelle zu Ihnen, den Rheinländern, spreche und von Herzen Ihnen meinen Dant ausspreche für das, was Sie für

Fürsten entbinden tann.

meinen Herrn Großvater und sein Andenken gethan haben.

Politische Meberlicht.

Berlin , 1. September.

dent

Den feindlichen Brüdern in der österreichischen Bour­geoisie und insbesondere der Regierung und den Behörden ist großen moralischen Erfolg zu verzeichnen, auch die praktischen dieses Vorgehen der Sozialdemokratie höchst unbequemt. Schou jetzt haben unsere österreichischen Genossen einen Erfolge werden bald zum Borschein kommen.-

laffung des Kaisers und einiger Bemerkungen zu ihr nicht ent­Wir wollten uns der Mittheilung dieser neuesten Aus. schlagen, da dieselbe sicherlich von der Byzantinerpresse wieder in allen Tonarten besungen werden wird. Wir vergessen dabei wandeln, die der große Herrscher uns gewiefen, in der Fürsorge fündigungen, sei es auch von hoher" oder höchster Stelle" Für mich soll es eine hohe Pflicht sein, in den Wegen zu feineswegs, daß überhaupt alle folche Reden und Ver­für mein Land meine Hand über diefes herrliche Kleinod in der Geschichte der Völker niemals eine ausschlaggebende au halten, und in der überkommenen Tradition, die Bedeutung haben können. fefter steht wie Eisen und wie die Mauern von Ehrenbreitstein , Der Sultan hat auf einen Glückwunsch, welchen Edhem Pascha diese Proving an mein fürsorgliches, landesväterliches Herz zu namens der thessalischen Aimee zum Thronbesteigungsfeste gesandt Legen. Ich sehe in ihr einen Diamant von zwei Smaragden hatte, geantwortet, daß er während seiner zwanzigs gefaßt, und hoffe und wünsche von ganzem Herzen, daß ihre jährigen Regierungszeit noch niemals so glüc Bevölkerung unter dem Schuß eines lange andauernden Friedens fich entwickeln möge, daß die Wingerlieder ungestört auf ben tröstlich über die herben Worte, die ihr vergötterter Heros Die konfervativen Parteiführer waren gar zu un- lich gewesen sei, als jetzt. Bergen hallen, daß der Hammer in der Schmiede wiedertöne, damit wir in der Friedensarbeit zeigen tönnen, was wir im wider fie losgelaffen hatte. Sie haben ihm eine Visite gemacht Deutschen Reiche und speziell in der Rheinproving leisten können. und ihren Jammer gektlagt. Und Bismarck ist eine weiche Seele seligen Herrn Großvaters erhebe ich mein Glas und trinke von Deffentlichkeit bestimmt gewesen und es feien ja blos die Bon diesen Empfindungen getragen und im Geiste meines hoch- und hat erklärt, jene Aeußerungen seien nicht für die ganzem Herzen auf mein Rheinland , die Rheinprovinz und das Führer der Partei von damals gemeint gewesen, wo er aufs schöne Weinland: Die Rheinproving lebe hoch! Nochmals! Bum Altentheil gesetzt und von seinen rabiatisten Verehrern preis­britten Male hoch!" gegeben wurde. Darob heller Jubel bei den Konservativen. 28 ir sind gar nicht gemeint, ganz anderen gelten des Alt reichstanzlers Zornworte.

Doch dürften die armenischen Geschehnisse seine köstliche Laune etwas trüben. Man bietet alle möglichen Maßregeln auf, um die Armenier niederzuhalten. So ist am 30. Auguft eine Ver­ den Aufenthalt in Konstantinopel untersagt. ordnung veröffentlicht worden, welche allen fürzlich aus der Provinz angekommenen Armeniern, oder solchen, die feine Familie haben,

Die griechische Regierung hat den Mächten ihre Antwort ertheilt. Sie erklärt sich bereit, für den Dienst der Kriegs­entschädigungsanleihe die Einnahmen aus der Stempelsteuer, deren jährlicher Betrag über 11 Millionen Drachmen ausmache, als Garantie zur Verfügung zu stellen.

Auf Kreta besteht das Ergebniß der zwischen den Führern

Offenbar ist diese Rede des Kaisers eine wohl vorbereitete. Sie will dem Lande verkündigen, wie der Kaiser die ihm ge­wordene Herrscheraufgabe auffaßt und auszuführen sucht. Sie Das komische dabei ist, daß die Parteiführer von heute der Aufständischen und den Flottenbefehlshabern geführten Verhand giebt diese Verkündigung in farbenreichen Wendungen und Bildern, auch die Parteiführer von damals waren und daß Bismarck lungen darin, daß sich die Aufständischen in allen Punkten mit den wie sie der Kaiser, der auch Künstler, Dichter, Maler und Komponist überhaupt das Streberthum der Konservativen ganz all Borschlägen der Admirale behufs fchrittweifer Organi sein will, stets liebt, und mit einer Ueberschwänglichkeit des Ausgemein gegeißelt hatte. Freilich wurde es nun beiden firung der autonomen Behörden einverstanden erklärten. brucks, welche mit den hochgehenden Auffassungen des Kaisers Theilen unangenehm, daß die wahre Meinung des Ober- Dagegen wiesen sie jede Erweiterung der neutralen Zone bis zur von seinem Berufe und seiner Größe und ebenso mit dem be- junters über seine Mit- und Unterjunker ausgeplaudert endgiltigen Durchführung der Autonomie zurück. Jeder Versuch der geisterungstrunkenen Urtheil über den Großvater durchaus wurde. Aber der jetzige Abschwächungsversuch zeigt nur, wie Türfen, die Bone vor dem amtlichen Abschluß des Friedens zu tief dieser unversehens losgegangene Pfeil im konservativen überschreiten, werde den Wiederausbruch des Kampfes zur Folge Fleisch steckt und wie sehr er schmerzt. Bismarck fonnte seine Konservativen recht wohl und von dem Bild, das er von ihnen gemalt, kommen sie nicht los.

harmonirt.

Wilhelm I. gilt seinem Enkel als der Große" und die höchsten Verdienste werden ihm beigemessen. Wohl ehrt die pietätvolle Ehrung des Vaters oder auch des Großvaters. Aber die Geschichte giebt Lehren, die weit abweichen von dem Urtheil des Raisers. Sie zeigt bekanntlich, daß die Aufgabe, die Wilhelm I. nach Wilhelm's II. Auffassung als ein ausgewähltes Rüstzeug des Herrn" vollbrachte, eher gegen Willen und Wunsch des ersten Kaisers durchgeführt worden ist.

haben.

die Afridis den Robatpaß besetzt haben. Eine gefchloffene Ab­

Zur Lage in Judien bestreitet die" Times" die Meldung, daß theilung Kavallerie und Infanterie, von Matanni fommend, marschirte aus Brüssel berichten: Folgende Sensationsnachricht läßt sich die Köln . Zeitung" am Dienstag unbehelligt durch den Paß. Mit dieser Verstärkung werde, so meint die Times", der Brigadegeneral Biggs im stande Unter dem Verdacht, einen Anschlag auf das Leben des sein, von Kohat aus die Offensive gegen die Drakzais, die ins deutschen Kaisers zu planen, wurde gestern hier ein deutscher, britische Gebiet eingefallen sind, zu ergreifen. General Jeffrey's bis Dor furzem in London ansässiger und erst in Brigade , die den Marsch nach dem Adam Khel- Lande begonnen ber vorigen Woche von einer Reise nach Deutschland hatte, wurde zurückberufen, da der Mullah von Hadda drohe, den hierher zurückgekehrter Anarchist namens Gustav Daubensped Khan von Dir wegen seiner Freundschaft mit England anzugreifen. verhaftet. Die Verhaftung erfolgte auf grund einer Anzeige eines Deutschen , der durch Andeutungen eines Freundes des Anarchisten von dem Anschlage und der ursprünglich auf vorgestern Abend angefeßten Abreise des letzteren nach Deutschland Kenntniß er halten hatte.

Und ebenso hoch wie das jezige Reichsoberhaupt die Leistungen seines Ahnen stellt, ebenso hoch stellt es seine eigenen Aufgaben und Ziele. Auch dies ist sicherlich eine Eigenschaft, die dem Herrscher ebenso gut ansteht wie jedem anderen Menschen. Aber der objektive Betrachter weiß zu gut, daß fein einzelner, fein Fürst, tein König oder Kaiser so große Kräfte in sich birgt, daß er so großes leisten könnte, wie Wilhelm II. Wir erlauben uns zunächst unsere gelinden Zweifel aus von sich verlangt. Ja, Wilhelm II. faßt offenbar seine aufprechen, daß es Herrn Daubenfpeck möglich sein sollte, unbehelligt Stellung in solcher Art auf, daß er sie sich dadurch selbst Reisen innerhalb der deutschen Grenzen zu machen. Herr Dauben­höchlichst erschwert. Er spricht von seinen schweren Pflichten, speck ist als Anarchist feit mindestens 15-20 Jahren befannt. seinen andauernden Mühen, seiner furchtbaren Verantwortung, Reine große anarchistische Aktion" ist in den letzten 10 Jahren von der kein Mensch, kein Minister, kein Abgeordnetenhaus, und feit länger in London arrangirt worden, ohne daß Dauben­speck baran betheiligt gewesen wäre. Und gerade diesem tein Bolt ihn entbinden könne. König Friedrich II. Mann sollte die deutsche politische Polizei eine fo geringe Auf­von Preußen, den ja auch die deutschen Monarchisten und merksamkeit schenken, daß er unbehelligt in Deutschland reisen und Hohenzollernschwärmer als einen Großen" hinstellen, sprach seine Anschläge auf das Leben des deutschen Kaisers" verfolgen das Wort vom ersten Diener des Staates". Der Staat aber fonnte.

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ist im Grunde nichts anderes als die Volksgemeinschaft. Wenn Wir schäßen gewiß die Fähigkeiten unserer politischen Polizei also eine Persönlichkeit nun einmal die so schwierig geschilderte möglichst gering ein, und es fehlt uns wahrlich nicht an Beweisen, Aufgabe, Monarch zu sein, tragen soll, so sollte er sich doch wie leicht es ist, einzelne ihrer Angehörigen über den Löffel zu barbieren, daß sie aber einen Daubenspect unkontrollirt in an jenes Wort erinnern und nur ruhig die Wünsche und For: Deutschland reisen und Raiserattentate vorbereiten läßt, für derungen des Voltes zur Ausführung bringen, dann würde so minderwerthig schäßen selbst wir unsere politische Polizei ihm gewiß die Schwere seiner Bürde alsbald weit leichter er- nicht ein. scheinen. Dann brauchte er sich auch nicht, um die Kraft zur Unerwähnt wollen wir freilich auch nicht laffen, daß in Moft's Erfüllung seiner Aufgaben zu finden, auf ein besonderes von Freiheit" Herr Daubenspect bezichtigt worden ist, bei der Aus­

Aus Simla meldet das Renter'sche Bureau": Der Posten Bazarbund in Beludschistan, welcher durch eingeborene Truppen besetzt war, wurde in der Nacht des 29. v. Mts. angegriffen. Die Mannschaften der Besatzung sowie andere Personen wurden getödtet. Der politische Agent verfolgt die Streitmacht, welche den Posten überfallen hat, mit Kavallerie.

Die Situation ist also jedenfalls eine sehr ernste und jeder Zag fann intereffante Meldungen bringen. Sehr bemerkenswerth ist ein Telegramm aus Konstantinopel vom Mittwoch, welches besagt:" Der afghanische Würden= träger Seid Pafcha, welcher einige Wochen als Gast des Sultans hier geweilt hat, ist heute mit feinem Gefolge von 28 Per­fonen wieder abgereift. Wie verlautet, übersendet der Sultan bem Emir ein Handschreiben und fofibare Geschenke." Für die Engländer ist diese enge Freundschaft zwischen den islamitischen Reichen, die beide mit ihm auf gespanntem Fuße stehen, sehr peinlich.

Deutsches Reich .

artikel besprochen, äußern sich von den heutigen Abendblättern nur -Ueber die faiserliche Rede, welche wir im Zeits die Nat.- 3tg." und das Berl. Tagebl." Beider Blätter Aeuße­

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rungen sind recht bezeichnend.

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Die Nat. 3tg." läßt durchblicken, daß ihr zu oft widers kehrende taiserliche Reden nicht recht gefallen; die Denkmalseins