Nr. 207.
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910 2009
14. Jahrg.
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Ternsprecher: Rmt I, nr. 1508. Telegramm Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".
Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
Ländliche Arbeiterwohnungen.
Sonntag, den 5. September 1897.
So der Wortlaut dieser Eingabe, deren schlichter Inhalt für sich selbst spricht. Er öffnet den Blick in ein Arbeiterelend und in geradezu himmelschreiende Wohnungszustände im mecklenburgischen Junkerparadiese! Ob das Ministerium dem Junker auf Neuenhagen die Dringlichkeit einer Reparatur seiner Arbeiterwohnungen wird haben begreiflich machen können?
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3:
Gegenüber diesen, offiziellen Aktenstücken entnommenen Schilderungen, die mir noch um manche interessante Einzelheit erweitern könnten, werden wohl selbst die eingefleischtesten Agrarier nicht mehr von paradiesisch schönen Zuständen auf dem Lande zu reden wagen. Selbst die beffernde Hand anzulegen, dazu fehlt es den Herren an gutem Willen und sozialer Thatkraft. So dürfen sie sich denn nicht wundern, wenn mit der wachsenden Einsicht der Landbevölkerimg von der Unwürdigkeit solcher Zustände auch diesem Theile der Arbeiterschaft die Erkenntniß dämmert, daß sie eine gründliche Abhilfe sicherlich nicht von diesen„ Edelsten und Besten der Nation" zu er boffen haben!
Die Mittheilungen des Paftors Göhre über die scheußlichen Wohnungsverhältnisse der Arbeiter im Oderbruche haben bekanntlich den höchsten Unmuth der Herren Grundbesizer und ihrer politischen Freunde erregt. Die Deutsche Tageszeitung" macht einige fehr Aber auch mit amtlichem Material können wir den Plößlächerliche Versuche, ihre Junterfreunde zu schützen und die Göhre lingen aufwarten. Der vor kurzem erschienene, im Auftrage des schen Ausführungen als übertrieben hinzustellen. Wir wollen, um Ruitusminifters von der Medizinalabtheilung des Ministeriums bedie Herren Bündler bei guter Laune zu erhalten, einige weitere Bei- arbeitete Bericht über das Sanitätswesen des preußispiele beibringen, wie es in ihren Domänen und wie es mit der schen Staates während der Jahre 1889, 1890 und 1891, also Arbeiterfreundlichkeit ihrer Gesinnungsfreunde vielfach aussieht. eine Quelle, der wohl selbst die Agrarier nicht den Vorwurf zu machen Es liegen einige Berichte von Privatpersonen sowie neue amt- wagen, daß sie überall herumschnüffelt, um brauchbares Material zum liche Auslaffungen dafür vor. Kampfe gegen die Landwirthschaft zu finden," erkennt ohne weiteres an, daß die ländlichen Wohnftätten an hygienischen Einrichtungen weit hinter den städtischen zurückstehen. Ob freilich der Umstand, daß Der alte Nörgler im Sachsentvalde macht wieder mal Es handelt sich um die Einquartierung von 34 Schnittern aus sich die ländliche Bevölkerung größtentheils so viel im Freien auf von sich reden. Und das muß man ihm lassen: Er giebt Ostpreußen auf dem Rittergute altendorf, Ritterschaftliches hält, daß den Wohnungsverhältnissen gar nicht dieselbe Bedeutung jedem sein Theil. Amt Gnoien . Waltendorf, an Umfang eines der größten medlen autommt, wie in der Stadt", ein Entschuldigungsgrund für so intimsten Verehrer abbekommen. Diesmal haben es seine burgifchen Güter, gehört dem Grafen von Bassewiß- Behr. menfchenunwürdige Zustände ist, bleibe dahingestellt. Die Folgen Als Bismarc's Die 34 Schnitter, unter denen sich verheirathete und ledige Personen mangelhafter Wohnungen äußern sich für die Landbewohner genau scharfe Aussprüche gegen die Konservativen durch die„ Neue beiderlei Gefchlechts befinden, find in awei leer stehenden Lagelöhner- in derselben Weise, wie für die städtischen Arbeiter, nur die Freie Presse" bekannt wurden, da sandten sie ihit wohnungen untergebracht, so daß auf jede Wohnung 17 Personen Ursachen der Mißstände sind verschieden. Auf dem platten Lande schnell eine Deputation, um die Sache aufzuklären, und tommen. ist nicht, wie vielfach in der Stadt, der übermäßig hohe err v. Limburg- Stirum kehrt heim zwar nicht froh Jede Wohnung besteht aus 1 einfenftrigen Stube von 3,90 Meter Bodenwerth oder eine zu starke Anhäufung der Bevölkerung schuld lachend, aber doch beruhigt und die feinigen beruhigend, denn Länge, 3,70 Meter Breite und 2,40 Meter Höhe; 1 schmalfenftrigen an der Wohnungsnoth, sondern die Thatsache, daß der Arbeitgeber, Bismarck sollte sie nicht gemeint haben, sondern andere Leute, Rammer von 3,50 Meter Länge, 2,60 Meter Breite, 2,40 Meter der solche Wohnungen stellt, meist als Guts- oder Amtsvorsteher auch die früher einmal die Partei geführt hatten. Doch der Jubel Höhe; 1 fenfterlosen Rüche von 3,50 Meter Länge, 2,60 Meter die lokale Polizei ausübt. Breite und 2,40 Meter Höhe. Ueber der Wohnung, direkt unter So kommt es, daß zwar auch auf dem Lande Baupolizei- Ordnungen war der früht. Wohl wird Bismarck als ein Mann dem Strohdach, befindet sich ein niedriger Boden, der nur in der erlassen werden, daß aber ihre Durchführung mehr als milde ge- bon guter Sitte" dem Herrn V. Limburg Stivunt Mitte erwachsenen Personen eine aufrechte Haltung geftattet. Der handhabt wird. Nicht die Sorglosigkeit der ländlichen Bevölke fanft zugeredet haben, doch tags darauf kam Here Fußboden der Stube, Kammer und Küche besteht aus Behmschlag; rung gegenüber gesundheitlichen Gefahren", sondern der Geld arden Wittkowsky zu ihm, der zu keiner Partei an den Wänden find Spuren eines einstmaligen Kaltanstriches zu punkt spielt hier die Hauptrolle. Geld:- wi entdecken. Die Verbindungsthür zwischen Stube und Kammer ist grund wird zum zählen will und nur die große Individualität" vers ein mooriges oder fumpfiges Terrain ausgehoben und entfernt, um Platz zu erfparen. gewählt, ehrt, also jedes Wort des Heros" mit staunender Andacht wodurch das Aufsteigen von Feuchtigkeit in den Wänden und ihre Der Fußboden in der Kammer und in der Stube ist mit Stroh- Ausbreitung in den Wohnräumen begünstigt wird, es werden feine aufnimmt, und ihm schüttelte der alte Herr sein volles Herz lager bedeckt; es find furze Pfähle in den Lehmschlag getrieben und Unterfellerungen vorgenommen, der Fußboden wird nicht immer aus, daß es eine wahre Freude ist. an diesen Pfählen Latten befestigt; dadurch werden niedrige Ver- gedielt oder wenigstens mit Fliesen belegt, die Wände werden oft Eine wahre Freude für alle Welt, nur nicht für die fchläge gebildet, auf die fich die einzelnen Familien der Schnitter noch aus Lehm oder in Fachwerk errichtet. Kein Wunder, daß bei Herren Konservativen. Denn deren Bild malt er nochmals vertheilen. In der Wohnftube ist außerdem ein Tisch aufgefchlagen, einer so mangelhaften Bauausführung noch vor wenigen Jahren in scharfen Zügen, mit satten Farben. Er wiederholte sein an welchem die Infaffen jeder Wohnung ihre Mahlzeiten einnehmen im Regierungsbezirk Bromberg awei Kinder durch Einstürzen der Wort von Streberei, ihre Sucht nach Aemtern follen, die auf dem Herd in der Küche gemeinsam bereitet werden 2ände in ihren Betten erschlagen wurden! Auch die Heiz- und Vortheilen, ihre Arbeitsunluft; wir theilten müffen. Die eine Wohnung ist für die verheiratheten Schnitter und Die Ofenklappen find namentlich in den Regierungsbezirken Königs bamit ja tein weifel bleibe, fügte er noch ausdrücklich anlagen entsprechen nicht immer den baupolizeilichen Vorschriften. diese Ausführungen gestern schon ausführlich mit. Aber, Schnitterinnen bestimmt; jedem Ehepaar ist ein schmaler Verschlag berg und Frankfurt noch immer nicht verschwunden. In einem in bezug auf die gegenwärtige Frattion als Lagerplay zugewiefen. Außerdem sollen auf dem Dachboden Dorfe bei Frankfurt tamen in der Berichtszeit noch drei Personen ber Konservativen hinzu, daß die Leistungen derselben ihm dieser Wohnung die ledigen Männer ihr Nachtlager aufschlagen. durch diese Einrichtung ums Leben. Für den Abzug des Rauches Die andere Wohnung ist von den ledigen Mädchen eingenommen, wird häufig in der primitivsten Weise gesorgt. Im Regierungs - nicht gerade Bewunderung abnöthigten und daß die dort unter der Aufsicht eines mit seiner Ehefrau einquartierten bezirk Marienwerder dienten in einer Wohnung zwei Pappftücke als sie die Begriffe konservativ und gouvernemental verwechseln Vorarbeiters haufen sollen. Hauchfang und ein großes Loch in der Decke für den Rauchabzug; und wohl selbst nicht wüßten, was sie eigent in diesem Raume wurde gekocht und geschlafen. lich wollten. Die Schlafräume auf dem Lande finden sich überhaupt entweder in fensterlosen Dachkammern und Verschlägen, oder aber es wird natürlich sehr bitter. Welch Undank! Wie haben sie dent Diese Pillen schmecken den Regierungs- Konservativen in den zum Wohnen bestimmten Räumen geschlafen. In welchem Mann verherrlicht und nun das! Die Kreuz- Zeitung " ift Bustand sich diese Räume befinden, ist nach dem Gesagten leicht zu noch ganz stumm vor Schreck. Der Reichsbote" bringt einent erkennen. Durch ganz besonders schlechte Wohn- und Schlafräume scheinen sich die Regierungsbezirke Königsberg und Oppeln langen Jammerartikel: auszuzeichnen, über welche sich der amtliche Bericht, wie folgt, äußert:
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Wie schön wäre es, wenn die reichstreuen Parteien,
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Man stelle sich die fleine, enge, niedrige Wohnung vor und man erhält ein Bild davon, wie eingepfercht die Schnitter und Schnitterinnen wohnen müffen! Und in demselben Raum, in welchem ein Theil schläft, müffen auch die Mahlzeiten eingenommen werden! Es ist klar, daß die bescheidensten Ansprüche an Ordnung und Sauberteit in einem derartigen engen Maffenquartier nicht befriedigt werden tönnen. Und wo bleibt die Sittlichkeit und das natürliche Schamgefühl? Man bedenke, daß die Ehepaare sowohl wie die ledigen Personen Bei der weitläufigen Bebauung, wie sie auf dem platten Lande deren Kern doch die konservative ist, in ihrem Kampfe gegen fich zum theil bisher noch nie gesehen haben und jetzt gezwungen üblich ist, sollte es leicht möglich erscheinen, den Wohnräumen die destruktiven Bestrebungen den Fürsten Bismarck oder die find, die intimften Vorgänge unter den Augen fremder Perfonen vor- genügend Licht und Luft zuzuführen. Aber spärliche und kleine Autorität seines Namens an ihrer Spize hätten! Statt dessen zunehmen! Solche Zustände fordern die schärffte öffentliche Kritik heraus. talte Winterluft dem Hause des Landbewohners nach Möglichkeit der großen Menge und halten ihr vor: seht, so urtheilt Bis Fenster sorgen dafür, daß Lichtfülle und freilich auch die schwingen die Demokraten diese Kundgebungen vor den Augent Und dabei fann von einer Wohnungsnoth in Waltendorf fernbleiben. Da Fenster und Thüren häufig in morschen und halb. absolut feine Rede sein. Wenn auch die Schnitterkaserne, ein neues verfaulten Rahmen fiecken und schlecht schließen, so werden erstere marck über die Konservativen solche Leute werdet Ihr doch für die Schnitter bestimmtes Gebäude, noch nicht vollendet ist, so im Winter zum Schuße gegen die Kälte mit Stroh, alten Lumpen nicht wählen! hätte man doch die eingetroffenen 34 Schnitter in einer mehr der u. dergl. verkleidet und so das spärliche Tageslicht vollkommen ab- Bufrieden ist von den konservativen Blättern nur die menschlichen Würde entsprechenden Weise einquartieren können. Der gesperrt. Der an sich schon knapp bemessene Luftraum, der bei der Deutsche Tageszeitung", die ja eine besondere Stellung einGraf, welcher seinen ständigen Wohnsiz in Lühow hat, bewohnt meist sehr zahlreichen Bewohnerschaft zuweilen kaum 2 Rubikmeter nimmt im Chorus der Rechten. Die Herren vom Bund mit seiner Familie das Wohnhaus auf dem Hofe nicht; daffelbe pro Kopf beträgt, wird durch verschiedene Umstände noch übermäßig der Landwirthe", die gern alle rechts politischen Parteien bietet ausreichenden Plas, um die 34 Schnitter unterzubringen. verschlechtert. In Ermangelung von Vorrathsräumen werden die in ihr Schlepptau ziehen, ihren wirthschaftlichen Fors Aber selbstverständlich stehen die oftpreußischen Arbeiter und Ar- Borräthe an Rartoffeln u. f. w. im Wohnzimmer untergebracht, ge beringen dienstbar machen wollen, erfreuen sich eher beiterinnen in den Augen des Grafen und feines Stellvertreters so wöhnlich unter den Betten. Dazu kommt in manchen Gegenden das tief, daß ihm der Gedanke wohl nicht einmal im Traume fommen beliebte Strautfaß. Auch die Hausthiere, insbesondere der Bismarck 'schen Aussprüche. Ja, der gewaltige wird, die Art und Weise, wie man diese Menschen in Waltendorf Schweine und Ziegen, werden, zumal im Winter, Sätularmensch ist auf das Niveau der Plöße und Hähne ge= einquartiert hat, fei eine ganz unzulässige, bei der wichtige gesund wo die Ställe zu falt sind, im Wohnraume unter- tommen! heitliche Rücksichten unbeachtet geblieben sind. gebracht." el als modos Und noch mehr freuen sich unsere Liberalen. Ter Neu find übrigens derartige Zustände nicht, denn schon in Leitartikler der Bossischen Zeitung" ist ganz entzückt einem 1892 veröffentlichten Bericht aus den Kreisen Labiau- Wehlau und wird wohl dem Sachsenwäldler und Berliner Ehrenbürger heißt es von den Arbeiterwohnungen: Durch die erblindeten Scheiben eines Kleinen Fensters, das einigung" anbieten. alsbald die Ehrenmitgliedschaft der Freisinnigen Ver meist gar nicht geöffnet werden kann, fällt wenig Licht in den Bismarck hat sich auch über die " Bu Hof Neuenhagen bei Daffow, wo ich seit einigen Jahren Raum, und unter dem Ghebett enthält ein mit Brettern nothdürftig Marineforderungen ausgesprochen. Er hat gesagt, es wohne, sind die Wohnungen durchweg schadhaft. Die meinige, in zugedecktes Loch den Kartoffelvorrath für die Wintermonate. In müffe bewilligt werden, was die Fachmänner für nöthig welcher ich wohne, ist dermaßen schadhaft und verfallen, sowie von den tälteren Wintertagen logiren wohl auch Hühner und junge halten, aber er hat mit unverkennbarer Spize gegen koloUngeziefer( Ratten) unterwühlt, daß sie als menschliche Wohnstätte Ferkel wegen Mangels an geeigneten Unterkunftsräumen ebenfalls in niale Erobererpolitit, Paradeschiffe und phantastische Pläne ges durchaus ungeeignet erscheint. der Wohnstube." An die eine Stubenwand grenzt ein Schweineftall; seit längerer sprochen. Daß oft genug mehrere Familien mit Mägden und Knechten Zeit haben nun die Schweine die Wand eingestoßen, so daß der und mit erwachsenen Rindern beiderlei Geschlechts in demselben ihr jetzt mit einem Male der getreue Eckart"; sie erklärt ihmi Darüber ist die Vossin aus dem Häuschen. Bismarck ist Geruch des Schweineftalles in die Stube dringt. Auch die Ratten Raume wohnen und bisweilen auch schlafen müssen, ist bekannt; haben Stall und Stube dermaßen unterwühlt, daß die Jauche vom am ungünstigsten scheinen hier die Verhältnisse im Regierungsbezirk Schweinestall nicht nur unterhalb des Stubenfußbodens läuft, Breslau zu liegen, wo in einem Hause von Lehmfachwerk und reicher sondern auch den Fußboden stellenweise durchtränkt. Hierdurch wird Bedachung in einer gemeinsamen, niedrigen, finsteren, heizbaren die Wohnung nicht nur feucht, sondern die ekle Flüssigkeit verbreitet Stube mit Fußboden von Lehm Ziegeln neu'n Familien wohnen, auch einen verpestenden Geruch. Dadurch wird meine und meiner von denen jede nur noch eine ganz fleine, schlecht beleuchtete und Familie Gesundheit ernstlich gefährdet, zumal ich selbst zur Beit nicht ventilirte Rammer von 8 Quadratmetern Grundfläche hat. arbeitsunfähig bin und mich in ärztlicher Behandlung befinde.
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Ferner fönnen wir einen Beleg für die elende Beschaffenheit der mecklenburgischen Arbeiterwohnungen beibringen und zwar in Gestalt eines Schmerzensschreies, den ihr Juhaber in einer Eingabe an das großherzogliche. Ministerium ausstößt. Diese Eingabe vom 11. Auguft d. J. lautet:
ihre Dankbarkeit;" Fürst Bismarck hat dem Libe talismus einen Dienst geleistet."
Es ehrt den Liberalismus fürwahr sehr, daß er jetzt sogar bie politische Leiche des alten Kanzlers als Helfershelfer an zunehmen bereit ist.
Der trauernde Konservative und der freudige Liberale find beide gleich amüsante Figuren.
Im allgemeinen find die Zustände in den ostelbischen Provinzen Die Ratten laufen uns des Nachts über Gesicht und Hände; ja weit schlimmer als in den westelbischen, doch begegnen wir auch hier es ist mehrfach vorgekommen, daß das kleinfte Kind von einer Ratte noch Verhältnissen, die jeder Kultur Hohn sprechen. Hierher gehören Herr Meline, eine nicht allzu verbesserte und französisch gebissen wurde und furchtbar aufschrie. die im Regierungsbezirk Stade vielfach noch vorhandenen sog.„ Bußen", verfeinerte Ausgabe unseres Herrn v. Plöß, den doch niemand Obgleich ich meinerseits mehrfach nach Feierabend und Sonntags mit einem Schieber zu verschließende und zu öffnende schrantähnliche für einen Politiker und am allerwenigsten für einen Diplomaten Reparaturen vorgenommen, so bin ich doch nicht im stande, diesen Bretterverschläge. In einer solchen Buze schlafen oft fünf bis sechs halten kann, hat die Revanche- Joee in einer Depesche aut verheerenden Verwüstungen Einhalt zu thun. Da ich nun dem Personen unter einer Decke." Man findet auf den Dörfern die annektirte, aber allezeit französische Lothringer " wieder Gutsinspektor Bobzin hierselbst schon mehrfach Vorstellungen gemacht Bußen mit ihren Hohlräumen unten überall angefüllt mit halb. anzufachen gesucht. Dem und darum gebeten habe, daß meine Wohnung reparirt werde, aber vermoderten Kartoffeln, Lumpen und altem Geräthe. Der Unrath Auswärtigen dürfte dies höchst unbequem französischen Minister des immer vergeblich auf Abhilfe warte, so beantrage ich, das groß der Stube wird dorthin gefegt. Gelegentlich findet man auch eine unbequem sein, umso herzogliche Ministerium des Innern wolle meine Wohnung fofort Hündin mit ihren Jungen dort liegen. Die Reinigung dieser Buten mehr, als das deutsche Auswärtige Amt diesmal klug untersuchen lassen und anbefehlen, daß dieselbe gründlich reparirt fand früher nur bei Gelegenheit von Hochzeiten statt, jetzt erfolgt genug war, die Sache sehr fühl zu behandeln und sehr sie wohl häufiger, aber wenig intensiv." damit Herrn Meline in dem Ansehen seiner Parteigänger
werde."