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Die Reservistenentlaffungen machten sich am Sonntag im Straßenleben Berlins bemerkbar. Vielfach begegnete man den jungen Männern in einer erklärlich frohen Stimmung. Gar bald tritt der Ernst des Lebens aber an die Entlassenen heran, und die Frage

fönnen.

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Rongeffion entzogen werden. Die Behörde ftützt sich dabei auf den und gebrechlich, fann er den Unterhalt der Familie nicht beschaffen. drei Angreifer zogen ihren fünf Gegnern gegenüber balb § 33a der Gewerbe- Ordnung, der die Konzessionsentziehung in Die Sorge um das Durchkommen lag daher der Mutter allein ob, den kürzeren, fie liefen davon, wobei einer von ihnen den folchen Fällen für zulässig erklärt, wo die gebotenen Veranstaltungen die durch Näharbeit und Annahme von Aufwartestellen das Noth- Schuhmachermeifier Weidemann überrannte, daß dieser zu den Gesetzen oder den guten Sitten zuwiderlaufen. Das mag alles dürftigste herbeischaffte. Am Sonntag wollte sie den Ihrigen den Boden fiel. Gleich darauf erschienen Schußleute, welche die ganze gut gemeint sein, die Sache liegt aber einmal so, daß selbst im Leckerbissen eines Fleischgerichts bereiten und ging daher schon früh Gesellschaft zur Wache führten. Weidemann ging freiwillig mit, um Polizeiftaate gerade die Polizei der ungeeignetste Fattor ist, um den um 61/2 Uhr in den Hefter'schen Keller, während ihre Tochter Ella nöthigenfalls als Zeuge zu dienen. Auf der Wache nahm der schlechten Geschmack des Publikums zu verbessern. den Familientaffee besorgte. Dort fand sie den Tod. Der Zufall amtirende Schuhmann Döring nur die Personalien der Sistirten Bernehmung über den Sachverhalt wollte, daß gleich nach ihr eine Schwägerin, Frau Ganzel aus der auf, eine Nach einiger Zeit erhielt Weidemann Cuvrystraße, denselben Keller betrat. Diese hat ihre Verwandte wohl erfolgte nicht. ein Strafmandat wegen groben Unfugs und ebenso der Herr, liegen gefehen, bei dem Dämmerlicht aber nicht erkannt. der ihn überrannt hatte, die übrigen bei dem Auftritt Be­Straßensperrung. Die Pücklerstraße von der Waldemarstraße wie und wo erhalte ich Arbeit?" drängt sie in den Kampf ums bis zur Mustauerstraße wird vom 20. d. M., und der südliche Damm theiligten dagegen nicht. Weidemann beantragte richterliche Ent­Dafein aber auch mit zwingender Gewalt in den großen Befreiungs- der Gneisenaustraße von der Nostizstraße bis zum Kreuzdamm der scheidung und gab seiner Verwunderung darüber Ausdruck, daß er, kampf, den das Proletariat für die höchsten Güter der Menschheit Solmsstraße einschließlich vom 21. d. M. ab behufs Umpflasterung gerade der Gemaßregelte sein sollte. Der Staatsanwalt beantragte der doch nur eine leidende Rolle bei der ganzen Geschichte gespielt habe, tämpft. Es zeugt von wunderlicher Verkennung der Thatsachen, für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. Die Liebigstraße vom Weidens wenn man glaubt, durch geschwollene Reden die Söhne des arbeiten weg bis zur Rigaerstraße einschließlich des Kreuzbammes wird behufs nach Schluß der Beweis aufnahme auch die Freisprechung des An den Volkes von der Betheiligung an diesem Kampfe abhalten zu Umpflasterung vom 20. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke hiermit nicht zufrieden, er beantragte, dem Schuhmann Döring die geklagten. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Hugo Sonnenfeld, war und Reiter gesperrt, desgleichen die Reichenbergerstraße von der Kosten der Bertheidigung aufzuerlegen, da dieser bei der Erstattung Der Brand der alten Waisenkirche. Von einem ver- Grünauer- bis zur Forsterstraße. der Anzeige doch grob fahrlässig vorgegangen sei. Diesem letteren Heerenden Schadenfeuer wurde in der Nacht zum Sonntag die alte Von einem Bierfak wurde am Sonnabend Mittag der Antrage gab der Gerichtshof nicht statt. Es sei dem Gerichhofe be Waisenkirche, jenes historische Gebäude an der Ecke der Stralauer- 64 Jahre alte Gastwirth Fritz Franke aus der Moßstraße 66 fannt, daß die Schußleute der 6. Abtheilung des fgl. Polizeipräsidiums und Neuen Friedrichstraße betroffen. Das alte Kirchengrundstück, getödtet. Er war im Begriff, eine halbe Tonne Weißbier in den nur die Namen der Betheiligten ohne eigene Untersuchung anzugeben welches dem Magistrat gehört, besteht aus drei Gebäuden, dem Keller hinabzulaffen, hatte aber nicht Kraft genug. Das Faß warf und der vorgefeßten Behörde zu überlassen haben, ob und gegen alten Beamten und Waisenhause an der Stralauerstraße, dem Turm- ihn um und ging ihm über den Leib. Nach einer Stunde fand ihn wen sie die Strafverfolgung einleiten wolle. Dies Verfahren sei gebäude in der Neuen Friedrichstraße und dem am Wasser belegenen, seine Frau bewußtlos auf und brachte ihn nach einem Krankenhaus. allerdings febr mißlich, weil es erfahrungsgemäß oft dazu führe, ehemaligen Kirchenschiff. Das lettere, ein zirfa 30 Meter langes Dort ist er an den erlittenen Berlegungen Rippenbrüche und daß Nichtschuldige unter Anklage gestellt werden. Es sei deshalb Gebäude, ist zu Werfftätten und Privatwohnungen eingerichtet. Auf Stopfwunden mit Gehirnerschütterung alsbald geftorben. eine Aenderung in dieser Beziehung anregenswerth. Den Schuh­noch nicht aufgeklärte Weise entstand auf der im rechten Flügel be­Iegenen Schuhmacherwerkstatt, in welcher sich folossale Ledervorräthe mann treffe nicht der Vorwurf der Fahrlässigkeit. befanden, ein Feuer, welches unbemerkt stundenlang wüthete, das Eine für die Milchversorgung Berlins nicht unwichtige Dachgeschoß ergriff und sich bald über das ganze Gebäude verbreitete. Frage beschäftigte gestern eine Abtheilung des hiesigen Schöffen­Auf die Meldung Mittelfeuer um 122 Uhr waren nach kurzer gerichts. Das für den großen Magen der Reichshauptstadt erforder Zeit die Löschzüge der ersten, zweiten und fünften Kompagnie zur liche ungeheure Quantum Milch wird durch die sogenannte Milch­Stelle. In einem harten, mehrstündigen Kampfe gelang es den Rituelle Verpflegung für jüdische Gefangene. Wie die züge herbeigefchafft, die zum theil in den Vormittagsstunden aus Mannschaften, eine weitere Ausdehnung des Feuers zu verhindern Bolksztg." meldet, hat der Justizminister die Eingabe des Vor- der Provinz hier anlangen. Gegen Austausch der leeren Fäffer und vor allen das ganz besonders gefährdete Thurmgebäude, sowie ftandes der hiesigen jüdischen Gemeinde um Aufhebung der Ber - werden den Milchhändlern die gefüllten Fässer überliefert. die Seitenflügel des Grundstücks Stralauerstr. 47 zu schützen. Die fügung vom November, wonach die rituelle Verpflegung der jüdischen Zu diesem ganzen Geschäft ist es natürlich unerläßlich, ungeheuren Waffermassen, welche in den Brandheerd geschleudert Strafgefangenen eingeschränkt werden soll, abgelehnt. Ein ähnliches daß die Milchhändler zunächst die leeren Fässer auf ihre wurden, hatten den besten Erfolg, und um 2 Uhr konnte bereits ein Gesuch des Deutschen Rabbiner Verbandes ist bereits vordem ab- Wagen laden, thun sie dies aber des Sonntages während der Kirchen­Theil der Löschzüge wieder abrücken. Die weiteren Ablöschungs- gewiefen und die Wiederherstellung des früheren Zustandes, der stunden, so verfallen sie häufig einem polizeilichen Strafmandat wegen arbeiten sowie die Aufräumungsarbeiten nahmen noch den Rest der rituellen Verpflegung auf Staatstoften, abgelehnt worden, desgleichen Störung der Sonntagsruhe. Gegen ein solches hatte R.-A. Dr. Flatau Nacht fowie den Sonntag bis zum Abend in Anspruch. das Anerbieten der jüdischen Gemeinde zu Berlin , die Insaffen des richterliche Entscheidung beantragt und führte in der geftrigen Trotz der frühen Morgenstunde hatte sich eine ungebeure Strafgefängnisses in Plößensee an allen jüdischen Festtagen auf Verhandlung aus, daß hier eine Verlegung der polizeilichen Vorschriften Menschenmaffe eingefunden, unter welcher sich natürlich sehr viele Gemeindefoften mit rituell zubereiteten Speisen zu versehen. Beide nicht vorliege, da es fich hier um den Eilgüter- Verkehr nach und von zweifelhafte Elemente befanden. Es tamen mehrmals Ausschreitungen Rörperschaften wollen sich mit dem Bescheide nicht zufriedengeben den Bahnhöfen handle, welcher nach§ 4 Nr. 2 der Verordnung vom vor, welche zu Siftirungen einzelner Personen Beranlaffung gaben. und werden im Verwaltungsstreitverfahren Beschwerde erheben, 10. Ott. 1896 freigegeben sei. Nach einer Entscheidung des Kammergerichts Der angerichtete Schaden ist sehr bedeutend. gehöre aber zu diesem Transport auch das Auf- und Abladen der Fäffer. Es würden böse Folgen für die Reichshauptstadt daraus entstehen, wenn es den Milchhändlern durch Verbot des Transports der leeren Fässer zum Bahnhofe unmöglich gemacht werden würde, die mit den Milchzügen Sonntags vormittags ankommende Milch abzunehmen. Das Schöffengericht stellte sich auf denselben Standpunkt und erkannte auf Freisprechung.

Auch in der Kaiser Friedrich- Gedächtnißkirche hat es vorgestern gebrannt, und zwar während der Predigt. Der Gottesdienst wurde hierdurch zwar gestört, es entstand aber keine Panit, und die ver­sammelte Gemeinde ging ruhig auseinander. Durch Kurzschluß der elektrischen Leitung hatte eine hölzerne Riemenscheibe nebst Treib. riemen Feuer gefangen. Die benachrichtigte Feuerwehr beseitigte schnell jede weitere Gefahr.

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Der Schluß der großen Berliner Kunstausstellung findet, wie schon gemeldet, bestimmt am Sonntag, den 26. Sep. te mber, abends 8 Uhr, statt. Es werden an demselben Abende nach Beendigung des Konzerts auch die Restaurants 2c. im Park für das Publikum geschloffen.

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indem sie gleichzeitig die Verfügung des Justizministers als Gewissenszwang" bekämpfen und deren Rechtsgiltigkeit anfechten wollen.

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Der Zirkus Renz ist in Hamburg wieder eröffnet worden. Am Sonnabend gab der neue Direktor Ernst Renz in dem alten Ge: bäude am Birkusweg seine erste Borstellnug. Das Publikum nahm lebhaften Antheil an dem Ereigniß. Hier in Berlin soll Direktor Ernst Renz geeignete Räumlichkeiten suchen, da sein Zirfus in der Karlstraße auf drei Jahre an die Olympia- Theater- Gesellschaft ver­pachtet worden ist.

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Aus den Nachbarorten.

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Eines eigenartigen Betruges wegen wurde in der Nacht Gesez giebt, so lange es sich nur" um Leben und Gesundheit Was ein echter zünftiger Bäckermeister auf Recht und zum Sonntag gelegentlich des Brandes in der alten Waisentirche feiner Arbeiter" handelt, das zeigte mit erschreckender Deutlichkeit ein 17 jähriger Bursche festgenommen. Zur Bedienung der Handdruck­sprigen war von der Feuerwehr private Hilfe aus dem Publikum Theater. Das Schiller Theater zeigt einen Schiller- Zyklus, eine Verhandlung, welche heute vor der dritten Strafkammer am in Anspruch genommen worden. Als später die Mannschaften von umfassend: Die Räuber "," Kabale und Liebe "," Don Carlos", Wallen Landgericht II stattfand. Es wurde gegen den Bäckermeister Her. einem Oberfeuerwehrmann Anweisungskarten zum Zweck der Erſtein's Lager" und" Die Piccolomini", Wallensteins Tob ", Maria Stuart ", mann Witte verhandelt, der sein lukratives Geschäft zu Char ,, Wilhelm Tell ", an. Die Aufführungen finden an sieben Sonntag- Nachottenburg im Hause Joachimstraße 39 und 40 betreibt. hebung ihrer Gebühren erhielten, drängte sich ein junger Mann, der mittagen um 3 Uhr statt. Die Abonnementspreise betragen für sieben Vor Wenn das Material, welches in der heutigen Verhandlung bis dahin unthätig in der Zuschauermenge gestanden, in eine der stellungen einschließlich Garderobe: II. Rang Balkon 3 M., II. Barket und einwandsfrei und eidlich erhärtet wurde, gelegentlich mit Kolonnen, um auch eine derartige Karte zu erlangen. Das Manöver II. Rang Logen 4,50 M., I. Partet und I. Rank Balkon 6 W., Orchestersit beitragen sollte zu einer Verschärfung der Bäckerei- Verordnung. war jedoch von einem Schuhmann beobachtet worden, welcher die 7,50 m. Die Ausgabe der Hefte beginnt heute und schließt mit dem Verhaftung des Betrügers veranlaßte. 30. d. M. Die erste Vorstellung im Zyklus, Die Räuber ", ist für Sonntag, so mögen sich humanere Bäckermeister dermaleinst bedanken bei ihrem ben 3. Oktober, 3 Uhr nachmittags, angesetzt. Jm Thalia Theater Kollegen Hermann Witte in Charlottenburg . Derfelbe ist am Eine brennende Eisenbahn- Brücke. Sonntag früh um 5 Uhr geht heute die Walther- Ferron'sche Vaudeville- Operette Das Krokodil" zum 5. Juli d. J. vom Schöffengericht in Charlottenburg zu nur 20 M. brannte die Eisenbahn- Brücke des Nordrings am Nettelbeckplatz. ersten Male in Szene. Direktor Glück vom Apollo Theater hat Geldstrafe verurtheilt worden, weil er für überführt erachtet wurde, Der Bohlenbelag der Brücke, die dort die Pautstraße überschreitet, bie amerikanische Serpentintänzerin Loie Fuller für ein furzes Gastspiel ver gegen die Paragraphen 120( letter Absah) und 147 IV der Ge werbe Ordnung und muß wohl durch Funken aus einer Lokomotive Feuer gefangen pflichtet, das nächstens beginnt. die Bundesraths Berordnung( Bäckereis haben; die Brücke stand plöglich in Flammen. Das Feuer konnte Berordnung) vom 4. März 1896 verstoßen zu haben, bezw. den indeß von der in unmittelbarer Nähe befindlichen Feuerwache schnell Bäckergesellen Ulfamer 14-15 Stunden, also jedenfalls über gelöscht werden, so daß nur ein ganz geringfügiger Schaden ent­standen ist und der Verkehr keine Unterbrechung erleidet. Der Gauverband der Lehrer aus den Vororten Berling 12 Stunden, beschäftigt zu haben, ohne demselben die vor hat auf seiner Generalversammlung einstimmig folgenden Proteft geschriebene Ruhepause von mindestens einer Stunde täglich zu gewähren. So gering diese Strafe war, so zog es der Fener in Halenfee. Sonntag Abend gegen halb zehn Uhr gefaßt: Verurtheilte dennoch vor, Berufung einzulegen und zwar brach in einem am Güterbahnhof zu Halenfee belegenen Lager­Der Gauverband der Lehrer aus den Vororten Berlins , welchem mit der Begründung, daß das Zeugniß der Belastungszeugen auf Schuppen der Gebrüder Schaak Feuer aus, das schnell um sich griff: etwa 1000 Lehrer angehören, ist bitter enttäuscht über die bis jetzt unwahrheit beruhe. Diese Belastungszeugen waren sein erk­Die freiwilligen Wehren von Halensee, Grunewald , Wilmersdorf und hinsichtlich der Regelung der Lehrerbesoldungen bekannt gewordenen führer und seine drei Gesellen gewesen und diese wurden Stegliß, die zur Hilfe herbeieilten, mußten sich darauf beschränken, Forderungen der königl. Regierung zu Potsdam . Er protestirt von ihm, wie es Brauch in solchen Fällen, gleich nach dem schöffen die benachbarten Lagerpläge zu schüßen. Es dauerte übrigens eine daber lebhaft gegen eine derartige Ausführung des Gesetzes und er- gerichtlichen Termin entlassen. Jeder von diesen Beugen erhielt halbe Stunde, bis Waffer gegeben werden konnte, da die Hydranten wartet seitens der fönigl. Regierung Forderungen, welche den that- Die Bemerkung in fein Arbeitsbuch das bekanntlich in der Bäcker­nicht sogleich gefunden werden konnten. Mehrere in dem Schuppen fächlichen Theuerungsverhältnissen und den wohlwollenden Absichten Innung eine große Rolle spielt:" Den Jubhaber dieses befindliche Pferde wurden von dem Publikum in Sicherheit gebracht. bes Gesetzes entsprechen." fann ich nicht gebrauchen, da derselbe meine Der Schuppen ist vollständig niedergebrannt. Arbeit in der Zeit von 12 Stunden nicht fertig Ein wie großes Jutereffe Berlin dem Sport entgegenbringt, machen tann!" Weifter Witte hatte nicht daran gedacht, daß die zeigte sich am Sonntag, wo auf der Velociped Rennbahn in Angabe eines solchen Entlassungsgrundes ihm selbst nachtheilig sein könnte, Halensee um den großen Preis von Berlin " gestritten wurde. da er damit sein Vergehen gegen das angezogene Gesez schwarz auf Ein schwerer Unfall ist am Sonntag im Grunewald weiß bestätigte. Zu der heutigen Verhandlung war er nicht selbst In dichten Schaaren zog das Publikum bald nach Mittag dem Westen zu; es wird wohl nicht zu hoch gegriffen sein, wenn be- durch schen gewordene Pferde herbeigeführt worden. Nach dem erschienen, er ließ sich durch einen Rechtsanwalt vertreten. Zwecks hauptet wird, daß auf der Bahn etwa 16 000-18 000 Personen ver- Wettrennen in Halensee hatten mehrere Radfahrer aus Potsdam den erneuter Beweisaufnahme wurde zuerst der Bäcker L. eiblich als Zeuge fammelt waren. Ueber den Verlauf des Rennens meldet ein Rückweg zu Rad angetreten und fuhren durch die Königsallee der vernommen. Derselbe bekundete folgendes:" Ich habe als erfter" Kolonie Grunewald , als plößlich die Pferde einer Equipage scheuten Geselle acht Monate bei Meister Witte gearbeitet, bis ich gleich nach hiesiges Blatt:.. Die vier Zwischenläufe verliefen allgemeiner Erwartung ent. und in schärffter Gangart mitten in die Gruppe der Radfahrer dem vorigen Termine entlassen wurde. Unsere Arbeitszeit war so sprechend; es siegten die Favorits Parlby, Lehr, Bourrillon und hineinstürmten. Hierdurch wurde der 22 jährige Kaufmann Arthur eingetheilt, daß wir um 1/29 Uhr abends geweckt wurden. Wir Arend, während Mündner, Käser, Huber und Heimann als Zweite Holz aus Potsdam vom Rade geschleudert; er erlitt einen Bruch fleideten uns rasch an, wuschen uns und dann begann um 3/49 bis in den Befähigungslauf tamen und Baufer, F. Berbeyen, Breitling beider Oberschenkel und des rechten Handgelenkes. Der 25 jährige 9 Uhr unsere Arbeit. Um 10 Uhr gab es Abendbrot, drei Stullen und Lechert unplazirt aus dem Rennen ausschieden. Der Befähigungs- Beines und schwere Verlegungen am Körper durch die Speichen Essen , denn um 1/411 Uhr begann die Arbeit wieder, die Biseleur Gustav Fischer aus Potsdam erlitt einen Bruch des linken und eine Tasse Kaffee, oft hatten wir gar nicht einmal Beit zum lauf, deffen Sieger mit den Siegern der vier Zwischenläufe am Beide Radfahrer wurden nach nun munterbrochen bis 41/2 Uhr morgens dauerte. Um diese Entscheidungslauf theilnimmt, brachte dagegen eine Ueberraschung; feines zertrümmerten Rades. Beit gab es 10-15 Minuten Pause, worauf es bis 1/26 ging. Von Heimann, der als Favorit galt, wurde hier von Käser geschlagen. Potsdam ins Krankenhaus gebracht. Eine weitere Ueberraschung brachte der Entscheidungslauf. Der Das ist ein Geschäft. Eins der größten Restaurations- 1/ 26 bis 1/28 mußten die beiden jüngsten Gesellen Frühstück aus: Franzose Bourrillon trug der Erwartung gemäß den Sieg davon etablissements, der Restaurationspark Hundefehle", der bekanntlich tragen, worauf sie erst ihren Kaffee trinken konnten, was nur ein ( 7000 M.), doch endete der Weltmeister Arend, der 750 M. erhielt, fiskalisches Eigenthum ist, war an den jüngst verstorbenen Pächter paar Minuten dauerte. Wir arbeiteten dann bis 10 Uhr weiter. hinter August Lehr , der den zweiten Preis mit 1500 M. gewann, Beiß zu der Miethe von 2400 m. jährlich verpachtet worden. Jetzt Der Werkmeister und ich, wir waren dann fertig, die beiden jüngsten auf dem dritten Platz und der englische Champion Parlby mußte foll, wie nach der Allg. Fl.- 3." verlautet, dem Fiskus für dieses Gesellen hatten aber nun zunächst Mehl zu sieben, das von der sich sogar mit dem fünften Plage begnügen und dem Schweizer Etablissement eine Jahrespacht von 50 000 m., also das mehr als Käfer den Vortritt laffen. Dem Sieger wurde vom Publikum eine Bwanzigfache des bisherigen Betrages, geboten worden sein. Der große Dvation bereitet und auch sehr wurde lebhaft applaudirt. mit Beis abgeschlossene Bertrag läuft noch sechs Jahre und ist von Das Trostfahren für die Nichtplazirten der Zwischenläufe und des der Regierung in Potsdam jest auf die Wittive des bisherigen Befähigungslaufs( 250, 125, 75 M.) fiel an Huber, der vor Breitling Bächters übertragen worden. und F. Verheyen einkam, während Mündner, Laufer und Lechert unplazirt blieben.

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Eine derartige Energie verdient alle Anerkennung. Möchten die Lehrer auch bei späteren Gelegenheiten den Muth haben, offen für ihre Interessen und ihre Rechte einzutreten.

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Feuchtigkeit oft zu festen, harten Klumpen zusammen gebacken war und erst klein geschagen werden mußte, was außerordentlich viel Beit erforderte. Darauf folgte das Auskragen der Beuten" nächsten Tag heranzutragen. Das dauerte bis mittags 1 Uhr, auch ( Backmulden) und zuletzt war das nöthige Mehl für den bis 22. Giner hat manchmal bis um 3 Uhr nachmittags zu thun Ein beftialischer Ueberfall ist in der Sonntag Nacht in dem gehabt."- Borsigender( Landgerichts- Direktor Hellwig): War benachbarten Lorenzdorf bei Landsberg a. W. vorgekommen. Dortige bas immer fo?" Beuge: Tag für Tag!"- Ber­Die Bestattungsart der Zukunft. In der auf dem Gemeinde- Rnechte überftelen mit Drefchflegeln, Klobenholz, Latten und Meffern theidiger: Wie der Angeklagte behauptet, find" Teig anmachen" und friedhofe zu Friedrichsfelde errichteten Halle zur Aufnahme von bewaffnet, eine harmlose Gesellschaft junger Leute, Arbeiter von der Frühstückaustragen" nur Borarbeiten, die als eigentliche Arbeit im Leichenbrandreften sind im letzten Jahre 25 neue Urnen mit Leichen Baud'schen Fabrit, die in Lorenzdorf ein Abschiedsfest feierten. Einer Sinne der Bundesraths- Verordnung nicht anzusehen sind?"- Beuge: brand aufgestellt. Im ganzen beträgt die Zahl der dort aufgestellten von denselben wurde mit einem Meffer in die linke Schläfe gestochen. Das ist doch aber auch eine Arbeit, die Anstrengung ers Urnen jetzt 181. In der Erde sind außerdem 11 Urnen beigesetzt. Er rannte querfeldein in der Richtung auf Landsberg und wurde etwa fordert! Vorsitzender: Das ist lediglich Sache der Beurtheilung Jäher Tod. In den Abfallkeller eines Wurstfabrikanten in 1000 Schritt von Lorenzdorf neben der Chauffee im Blute liegend des Gerichtshofes, was" Arbeit" im Sinne der Verordnung ist oder der Leipzigerstr. 97 stürzte gestern Morgen gegen 7 Uhr eine etwa gegen Morgen aufgefunden. Zwei andere haben Knochenbrüche durch nicht ist!" Der zweite Beuge, Gefelle U. bekundet genau dasselbe, Die Thäter sind verhaftet; der durch den wie der Vorzeuge, so daß auf den dritten Zeugen ver 40 Jahre alte Frau, die mit einem Korb erschienen war, um Fleisch- Knüppelhiebe erlitten. reste einzukaufen. Am Fuße der Kellertreppe blieb fie regungslos Messerstich Berlegte, deffen Befinden hoffnungslos ist, ist im Kranken- zichtet werden kann, auf Wunsch des Vertheidigers wird aber noch der der zufällig anwesende Werkmeister Sinde= Liegen. Der hinzugerufene Arzt Dr. Habra fonnte nur den sofort hause, die übrigen Berwundeten in ärztlicher Behandlung. mann vernommen. Derselbe ist ebenfalls aus Anlaß des durch Schädelbruch erfolgten Zod feststellen. Die Leiche wurde später Borprozesses entlassen worden. Auch dieser Zeuge, zunächst unter nach dem Schauhaufe abgeholt. Merkwürdig ist, daß niemand bisher Nachfrage nach der Frau gehalten hat. Sie trug ein grünliches Aussehung der Vereidigung vernommen, giebt dieselbe Schilderung der Arbeitsverhältnisse in der Witte'schen Bäckerei. Auf die Frage Kleid, schwarzes, gemustertes Mieder und A. H. oder E. H. ge­Wie leicht man zu einem polizeilichen Strafmandat wegen des Borsigenden, ob Beuge als Werkmeister nicht in der Lage ge zeichnete Wäsche. In eine traurige Lage ist die Familie der 46 Jahre alten Frau groben Unfuge tommen tann, lebrte eine Verhandlung, welche gestern wesen wäre, Abhilfe zu schaffen, erklärt derselbe: das ist der Name der Frau, die am Sonntag vor der 146. Abtheilung des Schöffengerichts stattfand. In der Nacht hatten zu viel zu thun!" Vorsitzender: Dann hätten Augufte Hartmann in den Hefter'schen Keller stürzte und gleich starb durch den Tob zum 21. Juli ging eine Gesellschaft, aus sechs Herren und drei Damen mehr Leute angestellt werden müssen!"- Beuge: Das der Mutter versetzt worden. Die aus dem 35 Jahre alten Vater, bestehend, durch die Münzstraße. Die Damen, welche etwas voraus- habe ich dem Meistea oft genug gesagt, er aber that es nicht, er der Verstorbenen und drei Kindern im Alter von 12, 9 und 8 Jahren gingen, wurden von drei ihnen entgegenkommenden Herren thätlich fagte nur, die Arbeit muß geschafft werden. Ich werde bestehende Familie wohnt seit etwa 9 Monaten in dem Hause belästigt. Natürlich eilten die Begleiter der Damen hinzu, um sie die Bäcker arbeiten lehren! Die müssen froh sein, Alvenslebenstr. 17. Der Mann war früher Besitzer eines Bauernhofes zu beschützen. Nur einer von ihnen, der schon im höheren Alter wenn sie noch auf allen Bieren zu Bette friechen Krant stehende Schuhmachermeister Weidemann, hielt sich zurück. Dielt önnen! Deshalb habe ich immer weiter an­bei Marienburg, ging zu grunde und zog nach Berlin . Krant stehende Schuhmachermeister Weidemann, hielt sich zurück. Die tönnen!

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Gerichts- Beitung.

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