Polizeipräsidium", so schreibt uns Herr Direktor Samft, erblickt in
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Noch ein Nauck und Hartmann'sches Zenfurstückchen. In der vorgestrigen Versammlung des deutsch - freisinnigen Arbeitervereins, so berichtet die„ V.- 3tg.", sprach Dr. Moses über Unsere Junker fippe". Im Eingang seines Vortrages theilte der Referent mit, daß die Firma Nauck und Hartmann sich geweigert habe, das Thema " Insere Junkerfippe" an den Anschlagfäulen zu veröffentlichen, da das Wort„ Sippe" für die Junker eine Beleidigung enthalte. Der Verein mußte sich dazu verstehen, das Thema dem Verlangen der Firma gemäß abzuändern.
vornimmt.
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Die verschärften Vorschriften über die Feuerficherheit| Spandaner Bürgern einst imter dem Jubel aller gefitteten Menschen dem Bilde des Platats die Jungfrau Maria, es tönne der Konzertlokale sind auch auf die Philharmonie" zur Anwendung gerettet wurde, ist an den Kaufmann Simmel in Spandau für aber ebenso gut Christus vorstellen." Auf die Erwide gekommen. Die Philharmonie" muß einen neuen breiten Ausgang 375 000. verkauft worden. Das alte, mitten in der Altstadt an rung des Direktors Samst, daß schon aus der Gewandung der nach der Röthenerstraße herstellen, der durch das Grundstück Köthener vier Straßenfronten belegene Bauwerk wird abgeriffen, um Neubauten Figur des Bildes leicht erkennbar sei, daß diese ein Weib straße 32 geführt werden soll; das Haus muß zu diesem Zweck voll- erstehen zu laffen. vorstelle, umſomehr, als unter jedem Plakat der Name der weib- ständig umgebaut werden. Für die Schwarzkopff'sche Maschinenfabrik ist zwischen lichen Hauptrolle des Stückes Mercia " stände", entgegnete das Eine nene Komposition Wilhelms II. ift in Sicht. Wie Königswusterhausen und Hohenlöhme ein 200 Morgen großes Präsidium: Das Bild ist unreligiös, das rothe nämlich dem B. Tgbl." aus Mohacs, wo der Kaifer weilte, ge- Terrain zum Preise von 350 000 m. erworben worden, um dort Kreuz sei anstößig." Auf die Bemerkung des Direktors, daß meldet wird, unterhielt sich der Kaiser während des Diners beim große Fabrikanlagen zu errichten. Die Verkäufer des Terrains dann ja sämmtliche rothen Kreuze der Bandagengeschäfte Berlins Erzherzog Friedrich viel über Musik und Literatur und bemerkte, hatten dasselbe erst vor einigen Jahren für 50 000 M. erworben. polizeilicherseits entfernt werden müßten", wurde der Bescheid zu daß er nächstens etwas komponiren" werde. Den Verlust des rechten Auges hat der Schlosser Rairich theil, daß die Direktion des Theaters ja leicht andere Bilder Weibliche Aerzte sind bekanntlich dem medizinischen Zünftler zu beklagen, welcher in eigenartiger Weise verunglückte. K. befand anfertigen lassen könne". Ob diese Mittheilung des Herrn Direktors Samst den That- thum ein Gräuel, und in geschmaclofen Späßen wird zuweilen die fich am Sonntag mit mehreren Freunden in der benachbarten fachen entspricht, tönnen wir natürlich nicht feststellen; aus eigener Leider hat sich bekanntlich auch die Regierung in dieser Frage auf das von ihm benutzte Streichholz beim Anstreichen ab und die Forderung, daß Aerztinnen zur Praris zugelassen werden, bewißzelt. Kolonie Hohen- Schönhausen. Beim Anbrennen einer Zigarre brach Anschauung des Plakates will uns aber scheinen, daß selbst ein durchaus reaktionären Boden gestellt. Vor einiger Zeit wurde der brennende Kuppe flog dem Schloffer in das rechte Auge. Dasselbe unschuldiges Kind die auf dem. Bilde gezeichnete Person für ein Vorschlag gemacht, städtischerseits eine Aerztin anzustellen, und ist so schwer verlegt, daß die Wiederherstellung der Sehkraft ausWesen weiblichen Geschlechtes halten wird. zwar in erster Linie für die 1249 städtischen Lehrerinnen. geschlossen erscheint. Oberbürgermeister Belle stellte in einer Magistrats Sigung einen diesbezüglichen Antrag, aber leider mit großer Kunst und Wissenschaft. Mehrheit und Entschiedenheit abgelehnt wurde. Eine Mittheilung aus Lehrerinnenkreisen veranlaßt uns heute, auf die Angelegenheit Wilhelm Wattenbach , einer der angesehensten Historiker nochmals zurückzukommen. Bekanntlich haben die städtischen Lehrerinnen Deutschlands , ist am Montag Nachmittag auf der Heimreise nach sich vor ihrer definitiven Anstellung einer gründlichen ärztlichen Unter- Berlin in Frankfurt am Main gestorben. Er war 1819 fuchung zu unterziehen, die im Interesse des Magistrats so gründlich geboren und schon vor seiner Habilitation an der Berliner sein muß, daß sie, da der Untersuchende natürlich ein Arzt ist, Universität im Jahre 1851 war er Mitarbeiter an dem für ein junges Mädchen mehr als peinlich sein muß. So hat sich großen Perk'schen Sammelwerk der deutschen Geschichtsdenkmale. Die Große Berliner Pferdeeisenbahn- Gesellschaft hat jüngst ein Fall ereignet, der in den Lehrerinnen den Wunsch Später war er Provinzialarchivar in Breslau , dann Profeffor der Er hat neuerdings die städtische Verkehrsdeputation zu einer Probefahrt mit wieder besonders rege werden ließ, an stelle des Arztes doch endlich Geschichte in Heidelberg und seit 1873 wieder in Berlin . dem neuen, für den gemischten elektrischen Betrieb bestimmten vier- eine Aerztin zu erhalten, welche die Untersuchungen an ihnen zahlreiche Arbeiten zur Schriftkunde der griechischen und römischen achfigen Motorwagen, welcher mit Gülcher'schen Akkumulatoren ausEin junges Mädchen batte sich zur Vornahme der Literatur verfaßt, außerdem Geschichtswerfe über Stoffe aus vera gerüstet ist, über deffen erste Probefahrt bereits berichtet worden ist, suchung zu dem ihr angewiesenen Phyfifus begeben. Das Mädchen Besonders bekannt in weiteren Kreiſen ist sein Buch„ Deutschlands gerüstet ist, über deffen erste Probefahrt bereits berichtet worden ist, für ihre Anstellung als städtische Lehrerin nothwendigen Unterschiedenen Zeitaltern, so eine Geschichte des römischen Papstthums". eingeladen. Diese Probefahrt soll auf der Linie Nollendorfplatz- muße sich für die Untersuchung fast vollständig entkleiden; als die Geschichtsquellen im Mittelalter" geworden. Als Universitätslehrer Schlesisches Thor- Treptow erfolgen. Untersuchung zu Ende war und das Mädchen hastig seine Kleider erfreute er sich bei seinen Hörern großer Beliebtheit. zusammenraffte, um sich anzutleiden, wies ihr der Arzt an, sich doch im Nebenzimmer anzuziehen. Das Mädchen öffnete die Thüre, prallte aber mit einem Aufschrei zurück; in dem Zimmer, das ihr der Arzt zum Ankleiden angewiefen hatte, faß zufällig ein Herr. Es folgte eine erregte Szene, das Mädchen verfiel in Weinträmpfe und konnte arbeiter der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft wanden, tönnen Dem Ruhmeskranz, den neulich die Berliner Metallnur schwer beruhigt werden. Wir wollen es unterlassen, auf diesen uns verbürgten Fall termin der Kammer V. des Gewerbegerichts, wo sich nicht diefe wir noch ein Blatt hinzufügen. Es vergeht fast kein Verhandlungsnäher einzugehen, derselbe spricht für sich selbst. Aber wir glauben, Gefellschaft als Beklagte vertreten lassen muß. Der Metalldaß der Magistrat den Lehrerinnen doch endlich soviel Entgegen arbeiter R. hatte ebenfalls getlagt. fommen beweisen fönnte, sich ernstlich mit der Frage zu beschäftigen. fchädigung für mehrere Tage und machte zur Begründung geltend: Er verlangte eine Ent Neber die Wirksamkeit des Wöchnerinnenheims geht der Drei Jahre sei er im Betriebe thätig gewesen, dann habe er darin Preffe folgende Mittheilung zu: In der Heimstätte am Urban sind einen Unfall erlitten, und nach seiner Gesundung sei er nicht in den ersten drei Monaten 62 bedürftige Frauen entbunden und wieder eingestellt worden, obwohl er sich mehrmals zur verpflegt worden; gleichzeitig wurde für den Haushalt der Verfügung gestellt habe. Der Vertreter der Gesellschaft Wöchnerinnen in ihrer Abwesenheit durch Hauspflegerinnen gesorgt, erklärte diese für nicht verpflichtet, St. auch nur einen Pfennig für die der Verein entfendete, so daß die ersteren bei ihrer Heimkehr den die Tage zu zahlen, an welchen Kläger darauf gewartet Haushalt in bester Ordnung finden konnten. Anderen Frauen, die hat, wieder beschäftigt zu werden. So geht man mit Arbeitern um, ihr Wochenbett in der eigenen Wohnung abhalten konnten, sandte deren Gesundheit bei ihrer im Betriebsinteresse liegenden Thätigkeit der Verein ausgebildete Wochenpflegerinnen. Alle diese Unterstützungen, geschädigt wurde. Das veranlaßte einen der Arbeiters in besonderen Nothfällen auch durch Geld- und Naturalgaben ver- beisiger, zu sagen, daß es doch nicht recht sei, jemanden vollständigt, leistet der Verein unentgeltlich. Demnächst ist auf diese Weise fortzuschicken, wenn er drei Jahre in der eine Verständigung mit dem hier bestehenden Wöchnerinnen Fabrik gearbeitet habe und infolge eines Unfalles verein und dem Hauspflegeverein in Aussicht genommen, damit die krant gewesen sei. Der Vertreter der Beklagten hielt fich Vereine in rechter Weise zusammenarbeiten und sich wechselseitig er aber an seinen Schein, der den Kündigungs ausschluß gänzen. Die Anmeldung zur Aufnahme bedürftiger Wöchnerinnen beurkundet. Nach erfolgter Berathung zog der Kläger auf Anrathen findet in der Pflegestätte Am Urban"( früher Erziehungsanstalt) des Vorsitzenden die Klage zurück. täglich in den Nachmittagsstunden von 8 bis 4 Uhr statt.
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Eine Verhöhnung des Publikums. Am Montag strömte es bekanntlich vom Morgen bis zum Abend kalt und naß hernieder, rauhe Herbstwinde ließen die Menschen erschauern, es war mit einem Worte ein Hundewetter. Und an diesem Tage ließ die" Große" Berliner Pferde- Eisenbahn- Gesellschaft auf einer ganzen Anzahl von Strecken offene Sommerwagen verkehren. Die Sigbretter waren naß, der Wind zog querdurch, es war ein abscheulicher Aufenthalt, der so manche Erkrankung zur Folge gehabt haben muß. Wenn man frühmorgens nicht die richtigen Anordnungen getroffen hatte, fo konnte dies doch vormittags oder mittags gefchehen. Weit gefehlt, es war Mittag, es war Abend, das Wetter wurde immer schlimmer, aber die offenen Zug- Wagen blieben. Das, so schreibt die Abendpost" mit recht, nennt sich ein weltstädtisches VerkehrsInstitut, und das findet Färsprecher in der Stadtverwaltung!-- Das Ergebnis der Müllverbrennungsversuche, für welche die Stadt Berlin nahezu 130 000 m. aufgewendet hat, faßt der foeben im Druck erschienene Bericht des Stadtraths Bohm dahin zufammen, daß eine Verbrennung nach englischem Muster, d. h. des Müas, wie es aus den Häusern kommt, event. unter Anwendung eines Dampfgebläses, für unsere Verhältnisse nicht durchführbar ist. Im Sommer ist das Müll in unbehandeltem Zustande wohl brennbar, im Winter läßt sich dagegen eine Verbrennung nur mit Hilfe von Kohlenzufäßen erreichen; eine Verwerthung der Rückstände( wie in der Budapester Anstalt) hat sich nicht gefunden. Wenn man die Müttverbrennung in Berlin einführen wollte, so könnte nur eine Berbrennung des aschefreien bezw. gefiebten Mülls unter Anwendung von trockenem Unterwind in Frage kommen. Es wäre dann er forderlich, entweder das Müll auf den Höfen von der Asche getrennt zu sammeln, oder in der Anstalt das mit Asche gemischte Müll einer Siebung zu unterziehen. Unter diesen Umständen ist von der Verbrennung des Müas Abstand genommen worden.
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Soziale Rechtspflege.
Gerichts- Beitung.
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Störungen im Fernfprechverkehr hat der anhaltende mit Sturm gepaarte Regen mit sich gebracht. Nicht blos innerhalb der Stadt waren verschiedene Leitungen so mit einander verbunden, daß durch Kreuzgespräche die drolligsten Verwechselungen entstanden, mann Lange eine Anklage wegen Körperverletzung ein, welche gestern. Der Streik der Berliner Zimmerer brachte dem Zimmers Auf Einladung des Polizeipräsidenten v. Windheim werden sondern auch im Fernverkehr hörte man derartige Zwischengespräche, vor der 134. Abtheilung des Amtsgerichts I verhandelt wurde. Am die Mitglieder des 3entraltomitees für die durch Undaß man sich nur sehr schwer verständigen konnte. 7. Juli cr. waren auch die Zimmerer auf einem Neubau in der Tresckowwetter Geschädigten Deutschlands Donnerstag den 23. d. M., vor- Von der Bildfläche verschwunden ist ein Berliner Musik- straße, auf welchem der Angeklagte und Zimmermann Lochmann be mittags 11 Uhr, im Stadtverordneten - Sigungssaale des Rathhauses direktor", der als Original in weiten Kreisen bekannt ist, nämlich schäftigt waren, in den Ausstand eingetreten. Der Angeklagte schloß sich zusammentreten. Die Tagesordnung enthält außer einem Berichte der 40 Jahre alte frühere Handschuhmacher Gustav Ebeling aus den Streikenden an und ebenso erklärte sich Lochmann mit ihnen des geschäftsführenden Ansschusses einige Anträge deffelben aus seiner dem Südosten Berlins . Seinem eigentlichen Berufe entsagte er schon solidarisch, legte die Arbeit nieder und versprach freiwillig, nicht eher letzten Sigung, die bereits mitgetheilt worden sind. lange aus Liebe zur Kunst. Nachdem seine Absicht, sich den Brettern die Arbeit wieder aufzunehmen, als bis der Streit beendet war. Troßz Hinter verschlossenen Thüren hat am Dienstag die branden: 8 widmen, fehlgeschlagen, griff er zur Ziehharmonika. Diese be- dieses Versprechens begab sich Lochmann an demselben Tage burgische Landwirthschaftskammer im Ständehause in Gegenwart berrschte er, obgleich ohne jede Notenkenntniß, bis zu einer derartigen zu dem bisherigen Arbeitgeber und erbot sich zur sofortigen Bollkommenheit, daß er ganze Theile aus den neuesten Opern Wiederaufnahme der Arbeit( welche dann auch thatsäch des Oberpräsidenten v. Achenbach und des Regierungs- Assessors Graf darauf vortrug. Außer der musikalischen Veranlagung befaß er lich am nächsten Tage erfolgte). Als der Angeklagte ihn Pilati unter Vorsitz des Herrn v. Arnim( Güterberg) über die großes Geschickt in der Besorgung von Rechtsgeschäften und er soll darüber zur Rede stellte, bestritt Lochmann, daß er sein Versprechen Börsenangelegenheit berathen. Die Vollsigungen der brandenDoch noch an demselben Tage wurde dem Anburgischen Rammer waren bisher wie die der übrigen Landwirth- manchem Anwalt große Verlegenheiten bereitet haben. Aber auch brechen wolle. damit war feine Arbeitskraft noch nicht erfchöpft: schaftskammern, öffentlich. Wie wir dem Landwirthschaftskammerer geklagten durch einen Bekannten der Wortbruch Lochmann's leiftete auch noch Hervorragendes auf dem Gebiete der bestätigt. Gesetz in§ 17 entnehmen, entspricht die Deffentlichkeit auch den Journalistik. Ihm, dem Allerwelts Original, wurden von allen Marienburgerstraße traf, sprach er ihn wieder an, erhielt jedoch Als dieser den Angeklagten kurz darauf in der allgemeinen gefeßlichen Bestimmungen. Der Paragraph besagt aber Darüber er weiter, daß Gegenstände, welche sich nach Bestimmung der Land Seiten die Neuigkeiten zugetragen. Da er fich feit fast einer Woche wie er wenigstens behauptet teine Antwort. an seinen Lieblingsplägen nicht hat sehen lassen, so ift anzunehmen, grimmte er, er, so daß er dem Lochmann eine wirthschaftskammer zur öffentlichen Berathung nicht eignen", in nicht daß ihm irgend ein Unfall zugestoßen ist. Er hat eine unterſegte, gab. Lochmann fiel hin Dhrfeige öffentlicher Sigung berathen werden können. Man scheint der Börse etwas nach vorn gebeugte Gestalt, hat ein etwas geröthetes Gesicht Staatsanwalt Kanzow beantragte 20 M. Geldstrafe, während Rechtsund schlug sich etwas blutrünstig. auf öffentlichem Wege nicht mehr recht beikommen zu können. mit hoher Stirn; spärliches blondes, etwas ergrautes Haar, einen anwalt Dr. Herzfeld um eine geringere Strafe bat, weil den ftruppigen, röthlich blonden Schnurrbart und einen schlotternden Angeklagten der Wortbruch Lochmann's aufgeregt habe. Der GeGang. Auf seine äußere Erscheinung pflegt er sehr wenig zu geben. richtshof war aber der Meinung, daß die Arbeiter, welche ar Selbstmord eines Lungenleidenden. An seiner Medizin hat beiten wollen," gegen Ausschreitungen Streifender geschützt sich der 46 Jahre alte Arbeiter Jomler aus der Schönleinſtr. 8 ver- werden müssen; er ging über das vom Staatsanwalt beantragte Eine Uebervortheilung recht unschöner Art übt die Große giftet. Er war seit etwa sechs Jahren lungenleidend und zuletzt Strafmaß hinaus und erkannte auf 30 m. Geldstrafe. Berliner Pferdebahn Gesellschaft an den Inhabern von Arbeiter bettlägerig. Ein Arzt hatte ihm zur Linderung Morphiumtropjen Eine schwere Schädigung ist der Orts- Krankenkasse der Wochenkarten in einem bestimmten Falle. Die Wochenkarten be- verschrieben, von denen er dreimal je 15 nehmen sollte. Seine Maschinenbauer durch ihren früheren Kassirer, den Restaurateur rechtigen den Inhaber an den Werktagen zu zwei einfachen, morgens Ehefrau, die ihn pflegte, überwachte auch die Ausführung Ernst Brauer, zugefügt worden, welcher gestern unter der Anvor 7 Uhr und abends nach 5 Uhr anzutretenden Fahrten mit einem der ärztlichen Vorschrift. Um die Mittagszeit war die Frau flage der Unterschlagung vor der zweiten Strafkammer des Landbeliebigen fahrplanmäßigen Wagen. Seit Montag wird der Grüne fortgegangen, um eine Besorgung zu machen. Der Kranke, der gerichts I stand. Brauer hatte die Beiträge von den Mitgliedern Weg nen gepflastert. Aus diesem Grunde halten die Wagen der allein in der Wohnung geblieben war und dem die Schwere des einzuziehen und darüber durch Ginkleben von Marken in die QuittungsLinie Rüstriner Plaz- Lühowplah nicht an der gewöhnlichen End- Leidens vor Augen getreten fein mag, benutzte die Zeit, um den bücher der Mitglieder zu quittiren. Die Marken hat der Anstation, sondern schon am Andreasplatz, und aus gleichem Grunde ganzen Inhalt der Medizinflasche auf einmal auszutrinken. Als die geklagte ordnungsmäßig verwendet, aber von den eingezogenen fährt der bisher um 7 Uhr fällige Wagen, für den Arbeiter Frau von ihrem Gange zurückkehrte, glaubte sie zunächst, daß ihr Beträgen hat er einen erheblichen Theil für sich verwendet. Als er Wochenkarten noch giltig waren, drei Minuten später Mann schlafe. Da er aber nicht erwachte und auch kein Lebens- endlich zu der lange hinausgeschobenen Abrechnung gezwungen wurde, von der provisorischen Endstation Andreasplatz ab. Diese Umstände zeichen von sich gab, merkte sie bei näherem Nachsehen den Vorgang stellte sich ein Fehlbetrag von annähernd 4000 MR. heraus. Der Anbewogen nun die Pferdebahn- Gesellschaft plöglich, den Inhabern von und rief den Arzt. Die Hilfe kam aber zu spät, das Gift hatte seine geklagte wollte einen Theil des Geldes verloren haben; außerdem Wochenkarten das Mitfahren auf grund ihrer Karte zu verweigern Wirkung bereits gethan. entschuldigte er sich damit, daß er der umfangreichen Buchführung und so mußte ein Arbeiter, welcher gewohnt war, den in betracht Der seit dem 16. d. M. aus Stettin flüchtige Kaufmann nicht gewachsen sei und seine Vorgänger ebenfalls Fehlbeträge hätten tommenden Wagen zu benutzen, am Montag seine baaren zwanzig Kurt Mai, welcher wegen Lotterievergehens und Unterschlagung decken müssen. Der Staatsanwalt beantragte 9 Monate Gefängniß Pfennige für die längere Fahrt, die er zu machen hatte, blechen. von 3000 Mart zum Nachtheil der Firma Oskar Bräuer in Stettin und 2 Jahre Ehrverluft; der Vertheidiger, R.- A. Dr. Schwindt, Eine Beschwerde bei der Direktion hat bisher noch feinerlei Erfolg verfolgt wurde, ist gestern hier festgenommen. Geld ist bei ihm nicht erreichte zwar, daß dem Angeklagten die Ehrenrechte belassen wurden, gehabt. Ganz besonders befremdlich fand der Geschädigte es, daß vorgefunden. dagegen wurde die Strafe auf ein Jahr Gefängniß festgesetzt und ihm gestern Morgen die Wochenkarte auch für den Montag koupirt Im Mariannenpark wurde gestern Abend der Dachdecker hiervon ein Monat durch die erlittene Untersuchungshaft in Abrechwurde, für welchen Tag ihm doch ein besonderes Fahrgeld abverlangt Georg Mecke von dem Dachdecker Adam Weißenborn aus noch nicht nung gebracht. worden ist. ermittelter Ursache durch einen Messerstich in die Brust schwer verletzt. Er wurde in das Krankenhaus Bethanien übergeführt und der Zhäter verhaftet.
Die Errichtung eines einfachen Gedenksteins" auf dem Friedhofe der Märzgefallenen von 1848 wird jekt auch im Magistratsbericht über die Gemeinde- Friedhöfe erwähnt; sie soll 1898 zur 50jährigen Erinnerung erfolgen.
war.
Der Polizeiverwalter als Inquisitor. Die StaatsbürgerZeitung", ein der Reichsfeindschaft gewiß nicht verdächtiges Blatt, bringt in Nr. 439 folgende Mittheilung: Elberfeld . Im Jahre 1890 war ein Handlungs- Lehrling
Mihhandlung einer Geisteskranken? Ein Berichterstatter meldet: Die Geistesfranke Gertrud Friese, welche am Donnerstag voriger Woche aus der mütterlichen Wohnung zu Schöneberg entwichen Zwei Unglücksfälle werden dem am Montag niedergegangenen war, ist jetzt von einem Beamten der Polizeiwache in der Linienstraße Unwetter zugeschrieben. Der 58 Jahre alte Arbeiter Karl Schorsch von seinem Geschäfte beauftragt worden, einen versiegelten Brief, aufgefunden worden, nachdem sie bis zur Erschöpfung umhergestreift aus der Charlottenstraße 1 zu Spandau glitt Montag bei der der Geld enthielt, zu einem Geschäftsfreunde zu bringen. Sein Weg Die Geistestrante ist früher längere Zeit in der Frrenanstalt Admiralbrücke auf dem glatten Boden aus und kam zu Fall. Er hatte ihn an der Wohnung seiner Eltern vorbeigeführt; er war hineinzu Dalldorf internirt gewesen; doch wurde sie von ihrer Mutter zog sich einen gefährlichen Bruch einer Kniescheibe zu. Gegen gegangen und hatte bei seiner Mutter Kaffee getrunken. Als er dann aus der Anstalt wieder herausgenommen, da sie in derselben ges 8 Uhr abends fiel der 24 Jahre alte Boftgehilfe Ostar Manthen auf seinem weiteren Wege zu der Wohnung des Empfängers des schlagen worden sein soll! Der Körper der Kranken sei häufig mit aus der Weißenburgerstr. 50 bei dem Bahnhof Friedrichstraße auf Briefes gekommen, war der Brief verschwunden. Der Junge lief dicken blauen Striemen bedeckt gewesen. Durch Beschwerde bei dem der durch den Regen schlüpfrig gewordenen Straße zu Boden und darauf zum Geschäftslotale zurück und machte von dem geschehenen dirigirenden Arzte fonnte ein Erfolg nicht erzielt werden und wurde gerieth dabei unter die Räder einer Droschke. Er erlitt einen Mittheilung. Man glaubte ihm nicht recht. Ein Geschäftsangestellter, den Verwandten geantwortet, wenn ihnen die Behandlung, der die schweren Unterschenkelbruch. ein ehemaliger Hauptmann, stellte ihn energisch zur Rede Geistestranten in der Anstalt unterworfen feien, nicht gefalle, Feuerbericht. Auf dem Boden des Hauses Stromstraße 47 und ließ ihn dem Polizeiverwalter vorführen. Diesem, der gleichfalls Hauptmann stände es ihnen ja frei, ihre Angehörige au ent: gewesen, geftand Junge ein, daß er den Brief seiner Mutter gegeben, fernen!! Wie von der Familie versichert wird, sollen die in der brach Montag Nachmittag Feuer aus, das den Dachstuhl völlig zerstörte. Es liegt vermuthlich Brandstiftung vor. Abends genannten Anstalt Internirten solchen körperlichen Züchtigungen fand im Lager der Gummiwaaren- Fabrit von M. Anton, Elisabeth- und daß jene ihn geöffnet und den Inhalt sich angeeignet habe. Auf grund dieses Geständnisses wurde vom SchöffenWir stehen diesen Mittheilungen mit sehr großen Zweifeln Ufer 19, ein Brand statt, bei dem beträchtliche Vorräthe vernichtet gerichte, und von der Straftammer Elberfeld als dem Berufungs gerichte, der Lehrling wegen Unterschlagung zu vier und seine Mutter wegen Hehlerei zu sechs Wochen Gefängniß verurtheilt. Zwar hatte der erstere das Geständniß widerrufen, weil es unrichtig und ihm Die Schloßfaferne in Spandau , das frühere Zuchthaus, aus unter Drohungen fowie mit Schlägen abgeprest dem Gottfried Rintel, mit Hilfe von Karl Schurz und einigen worden sei, und die Mutter hatte die Angaben ihres Sohnes für
gegenüber. Alles was wir bisher über die Behandlung der Kranten in Dalldorf gehört haben, tlang dahin zusammen, daß sie in jeder Beziehung schonend und human sei. Es wäre am Plage, wenn von authentischer Stelle aus baldigft Aufklärung über obige Mittheilung gebracht und das Publikum beruhigt würde.
wurden.
Aus den Nachbarorten.
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