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Witterungsübersicht vom 21. September 1807.

Wiesbaden München

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( 506.= 4° R.)

unwahr erklärt; das Gericht hatte aber diesem Widerrufe dens Hinsichtlich der Versicherungspflicht der Bautechniker Glauben versagt, obwohl sich in der Verhandlung er- gegen Alter und Invalidität hat der Magiftrat in einer durch Kreis­geben, daß jener Geschäftsangestellte dem Jungen gerichtsrath Dr. Hilfe geführten Rechtsstreitfache dahin entschieden, mit Schlägen gedroht und daß der Polizeiverwalter ihm daß der betr. Kläger nicht verpflichtet sei, für die von ihm beschäftigten einen leichten Schlag gegeben hatte. Mutter und Sohn Techniker Beitragsmarken zu verwenden. In den Gründen wird, stationen. verbüßten darauf die erkannten Strafen. Nach sechs Jahren stellte nach der Baugew.- 3tg.", ausgeführt, daß Techniker mit höherer wissen­fich die Unschuld beider heraus. Ein Fuhrmann brüstete sich im schaftlicher Vorbildung und ausschließlich höheren, mehr geiftigen Gespräch damit, daß er vor Jahren einmal einen guten Fund ge- Arbeiten der Versicherungspflicht auf grund Ziffer 4 der Anleitung macht habe. Das kam zufällig zur Kenntniß der Verurtheilten. Sie vom 31. Oktober 1890 überhaupt nicht, mit anderen Verrichtungen veranlaßten die Wiederaufnahme des Verfahrens. Die Untersuchung betraut jedoch nur so lange unterliegen, als ihr Jahreseinkommen Swinemünde ergab, daß in der That jener Brief an dem Tage, an dem der Junge 2000 m. nicht übersteigt. Hiernach können also die Inhaber Hamburg ane ihn befördern sollte, und auf dem Wege, den er damals gegangen sein Berliner Baugeschäfte mit Erfolg die Befreiung ihrer technischen Berlin wollte, von Fuhrleuten gefunden worden war und daß diese den Hilfsarbeiter von der Versicherungspflicht geltend machen. Geldinhalt sich angeeignet hatten. Im Wiederaufnahme Verfahren wurden Mutter und Sohn freigesprochen, weil ihre Königsberg wird berichtet: In der Privatklagesache des Assessors Haparanda . Von der Königsberger Börsenhallen Affäre. Unschuld nachgewiesen war. Die Mutter wandte sich darauf an den Juſtizminister, um eine Entschädigung zu erlangen. Volckmann gegen die Mitglieder der Börsenballen- Direktion und den Petersburg Diese ist ihr vor turzem auch, wie die Fr. 8tg." berichtet, in einem wurde vom Oberlandesgericht die Revision des Privatklägers Aberdeen . Chefredakteur der Königsberger Hartung'schen Beitung" Walter Gort.. größeren Betrage ausgezahlt worden. Der Fall ist nach mancher Richtung hin lehrreich. Hat sich hier Direktionsmitglieder Alexander, Cohn, Fuhrmann und Lange ver gegen das Berufungsurtheil des Landgerichts bezüglich der Paris .. auch nichts von dem so viel befaselten Segen der Berufungsinstanz" gezeigt, so wirft die Affäre ein um so schärferes Licht auf die worfen. Bezüglich Walter's und der Widerklage des Amtsgerichts­Deutsche Strafrechtspflege und was mit ihr zusammenhängt. Denn raths Alexander wurde die Sache wieder an das Landgericht zurück­muß es nicht Wunder nehmen, daß zwei Gerichtsinstanzen dem verwiesen. In der Berufungsinstanz waren alle Angeklagten frei- mit Regenschauern und frischen westlichen Winden, nachher etwas kühler. auf solche Weise erzielten Geständnisse eines gequälten gesprochen worden.

V

Kindes Gewicht beilegten? Spürten die Richter, die

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Aus Wien .

Der Mörder des Bankiers Kohn zum Tode verurtheilt. hier in Frage kommen, nichts von dem Mißtrauen in sich, das aus Aus Wien meldet der Telegraph: Hiesige Blätter melden aus 11r zu berechtigten Gründen zuweilen polizeilichen Proto- Wadowice, daß die Mörder des Bantiers Kohn in Pleß, Wlodarski follen entgegengebracht werden muß und das selbst vom Reichs- und Stacho, nach 10 tägiger Berhandlung einstimmig des Raub­gericht in einem Erkenntniß vom 27. März 1893( Preuß. Justiz- mordes an Kohn, des Mordes des Gutsbesizers Homa, sowie der Ministerialblatt S. 285, Jahrgang 1894) mit folgenden Worten Religionsstörung und der Beleidigung der Mitglieder des Kaiser­empfohlen wurde: hauses schuldig erkannt und zum Tode verurtheilt worden seien.

haben beide recht!

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Wetter- Prognose für Mittwoch, den 22. September 1897. Zunächst etwas wärmer, zeitweise beiter, jedoch sehr unbeständig

Beim bevorstehenden Quartalswechsel empfehlen sich folgende

Partei- Speditionen:

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Gesund­

Rosen­

Gustav

Die Norm des§ 253( Erklärungen des Angeklagten, welche in Berlin vierter Wahlkreis O.: Robert Wengels, Frucht­einem richterlichen Protokolle enthalten sind, können zum Zwecke straße 30, Hof II. SO.: Frizz Thiel, Stalikerstr. 35 v. part.- der Beweisaufnahme über ein Geständniß verlesen werden) ruht Bum Ausland der Former. Sechster Wahlkreis( Moabit ): Karl Anders, Salzwedeler: unbestritten auf dem Mißtrauen, welches die Gefeß= gebung allen unter unkontrollirbaren Einflüssen"( hier Die Voffische Zeitung" ist mit der von uns gestern gegebenen straße 8, part. im Laden. Wedding und Oranienburger waren dieselben noch dazu sehr kontrollirbar" und mit Zuchthaus friedengestellt. Sie findet unsere Ausführungen widerspruchsvoll" brunnen: Wilhelm Gaßmann, Grünthalerstr. 64. Darstellung der Ursachen des Formerstreits immer noch nicht zu- Vorstadt: Emil Stolzenburg, Wiesenstraße 14. bedroht. D. Red.) von polizeilichen und anderen adminiftra­tiven Organen den Beschuldigten abgerungenen Geständnissen und und bemängelt auch, daß wir dem Herrn Borsig feinen Gewährs thaler Vorstadt und Schönhauser Vorstadt: karl den hierüber niedergeschriebenen Bermerken entgegenseit." mann" gegenüber zu stellen vermögen. Wir bemerken schon vorweg, Mar 3, Kastanien Allee 95/96. Charlottenburg : So der Gesezgeber, so das Reichsgericht! Wie sehr daß wir auch heute davon Abstand nehmen müssen, Gewährsmänner Scharnberg, Pestalozzistr. 34, Quergeb. part.- Deutsch- Wilmers­zu nennen, wenu aber die Bossin" unsere Darstellungen mit denen dorf: Frau Kübler, Sigmaringenstr. 34 und Frau Heinemann, Gegen den Polizeiverwalter und ehemaligen Hauptmann von den Arbeitern selbst in den Versammlungen gegebenen ver wird der Staatsanwalt, gestützt auf§ 343 des Strafgesetz- gleicht, so wird sie die vollste Uebereinstimmung herausfinden. Sigmaringenstr. 35.( Hier ist auch die Brandenburgische Volks- Zeitung" zu Unsere Informationen gehen uns buches, einschreiten müssen. Dieser Paragraph lautet: Schöne­das dürfte die Voss. 3tg." erhalten.) Rixdorf: Ostermann, Jägerstr. 70, II. ebenso gut, wie alle anderen Berliner Blätter wissen Ein Beamter, welcher in einer Untersuchung 3 wangs- Leitern der Organisationen zu, die mit den Streifenden in steter Johannisthal - Nieder- und Ober- Schöneweide: Otto von den berg: Wilhelm Bäumler, Belzigerstr. 59, Seitenflügel part. mittel anwendet oder anwenden läßt, um Geständnisse oder und engster Fühlung sich befinden und die Ursachen des Streits John, Ober- Schöneweide, Siemensstraße 7, Bigarrengeschäft. Annahme= Aussagen zu erpressen, wird mit Zuchthaus bis zumindestens ebenso gut kennen als Herr Borsig, der sich um die stellen: Nieder- Schöneweide: Karl Weber, Bigarrengeschäft. Johannis­fünf Jahren bestraft." Der Geschäftsangestellte und ehemalige Hauptmann mag seine Differenzen gar nicht gekümmert, sondern alles untergeordneten that: Senftleben, Restaurateur.- Friedenau- Steglitz:. Schuld von seinem Gewissen richten laffen. Organen überlassen hat. Der Fall aber ist eine dringende Mahnung auch an es sich nur um die Weggabe des Kernmachens gehandelt hätte. Jeder Steglitz : H. Mohr, Düppelstraße 8, und Fr. Schell hase, Ahorn­Falsch ist auch die Darstellung der Bossischen Zeitung", als ob Bernfee, Kirchstraße 15 in Friedenau . Bestellungen nehmen entgegen in unsere Richter, das gesetzlich vorgeschriebene Mißtrauen gegen auch nur einigermaßen mit den Einrichtungen einer Gießerei Ver- ftraße 15a. polizeiliche Protokolle fich stärker angelegen fein zu laffen. traute weiß, daß diese Arbeit gar nicht von einander zu trennen ist. Baumschulenweg: Rich. Ulbricht, Marienthaler­Ein unerwartetes Wiedersehen fand dieser Tage im Für die in Frage kommende Arbeit wurde früher ein Preis von Moabiter Untersuchungsgefängnisse statt. Wegen eines Einbruchs 161,80. gezahlt. Außerdem ist sämmtliche Parteiliteratur, sowie alle wissenschaftlichen war ein Mann eingeliefert worden, der sich Krüger" nannte und belohnt werden. Diese Arbeit sollte nur noch mit 150 M. Werke dort zu haben. Auch werden Inserate für den Vorwärts" unter diesem Namen auch in den Akten geführt wurde. Der Ein- Kalkulator gesagt, daß der Kernmacher in Zukunft nicht mehr ge­Zudem wurde den Arbeitern von dem neuen entgegen genommen. brecher sollte gerichtlich vernommen werden, um aber die Vorführung stellt würde. Diefer Kernmacher ist ein Hilfsarbeiter, der in allen zu vermeiden, begab sich der betreffende Staatsanwalt in das Unter- Gießereien den Formern beigegeben wird. Wenn die Former dringend gebeten. Um genaue Angabe der Adresse wird fuchungsgefängniß, um hier die Bernehmung vorzunehmen. Als er diefe Hilfskraft nicht zur Verfügung haben, verlieren aber den Gefangenen erblickte, da rief er im vollen Erstaunen aus: ganz natürlich Zeit, die doch von ihrem Gesammt- Afford in Ab e Was, Sie wollen Krüger heißen? Sie sind ja Müller!" Der Gefangene rechnung gebracht werden muß. Danach ist es doch ganz erklärlich, beftritt hoch und theuer, ein anderer als Krüger zu fein, die Vernehmung daß die Arbeiter dies als einen Lohnabzug aufehen mußten. Auch den wirklichen Namen des Verbrechers angestellt. Der Staatsanwalt heit und der Streit ist gewiß nicht vom Baune gebrochen. So ge= glaubte feiner Sache sicher zu sein, da er sich erinnerte, bei der hören die sanitären Einrichtungen der Gießerei der Firma Borsig

ftraße 18, I.

Sozialdemokratischer Wahlverein

fand zwar ſtatt, aber es wurden nun eingebende Gemittelungen über fouft haben die Borfig'ſchen Arbeiter genug Grund zur Unzufrieden: für den 2. Berl. Reichstags- Wahlkr.

Mittwoch, den 22. September, abends 1hr:

festen Boritrafe des Gefangenen die Antlagebehörbe vertreten zu zu den schlechteſten in Berlin . Die Arbeiter mußten erst die Forde- Oeffentliche Versammlung

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bei Zubeil, Lindenstraße Nr. 106. I Tages Ordnung: 1. Vortrag des Herrn M. Schütte über: Staatsverfassungen int Alterthume". 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. 238/20 Un zahlreichen Besuch ersucht Der Vorstand. Heute Sonntag: Familien Ausflug nach Schmargendorf , Restaurant Sanssouci, Ruhlaerstr. 20.

M

haben. Er hatte recht, denn die angestellten Ermittelungen haben rung stellen, daß die Firma die gefeßlich vorgeschriebenen ergeben, daß sich hinter dem Pseudonym Krüger" Brillantendieb Maler Ferdinand Paul Rudolph Paffus in der Fabrikordnung der vorrichtungen an den Krähnen anbringen lassen soll. Wenn der Müller versteckte, welcher in Gemeinschaft mit dem Gürtler Karl preise durch den Meister in Gemeinschaft mit den Formern erfolgen wonach die Festsetzung der Akkord= Friedrich Wilhelm Schäfer am 9. August v. J. bei dent Kapitän foll zur See a. D. Freiherrn v. Rössing in der Billa Jägerftr. 4 zu Groß dem Spiel gelaffen hätte, wäre der Streit nicht entstanden, dies gehalten worden wäre und der Kalkulator seine Hände aus Lichterfelde einen Einbruch verübte und bei dieser Gelegenheit 500.baares wollen wir noch einmal ausdrücklich wiederholen. Wie schlecht NB. Geld und für etwa 10 000 m. Brillanten gestohlen hat. Am übrigens die bürgerliche Preffe bedient wird, beweist zum Beispiel 24. November v. J. ift Müller wegen dieses Diebstahls zu drei der Versammlungsbericht der Bolts- Zeitung", in dem es heißt, die Jahren Zuchthaus verurtheilt worden, sein Komplize erhielt erste Werkstätte, in der die Metallarbeiter anderer Kategorien durch gußwaarenfabrik von Georg Drechsler in der Wrangelstraße, wo die Schloffer und Klempner gestern die Arbeit niederlegten". Daran ist in Feuerstein's( oberem) Saal, Alte Jakobstr. 75( nahe Neue Roßstr.) Mittwoch, den 22. September, abends 8 Uhr, fein wahres Wort. erfolgte aus ganz anderen Gründen, wie ausdrücklich in den Ver­Die Arbeitsniederlegung in dieser Werkstelle sammlungen erklärt wurde.

Sozialdemokratischer Wahlverein

21/2 Jahre Zuchthaus. Müller wurde zur Verbüßung seiner Strafe den Formerstreit in Mitleidenschaft gezogen wurden, ist die Gifen für den 3. Berliner Reichstags= Wahlkreis.

im Zuchthause zu Brieg in Schlesien untergebracht, ist aber vor mehreren Monaten von dort entwichen und bisher nicht eingefangen worden. Er ging wieder nach Berlin , um hier vom Ertrage seiner Diebstähle zu leben, bis er schließlich der Polizei in die Hände fiel. Nun hat er von neuem Zuchthaus zu gewärtigen und dann die alte Strafe noch abzufißen. Erneute Fluchtversuche wird man ihm nun wohl zu vereiteln wissen.

Versammlung.

Gäste sehr willkommen.

[ 241/4]

Der Vorstand.

Deutsch . Metallarbeiter- Verband

( Verwaltungsstelle Berlin ). Donnerstag, den 23. September 1897, abends thr:

im Lokale von Feuerstein, Alte Jakobstraße 75. Tages Ordnung:

Die Tante Voß" macht uns schließlich noch den Vorwurf, daß wir, anstatt zum Frieden zu mahnen", alle Schuld" auf die Unter­Ein Liebesdienst. Wer in der Kueipe mit seinen Selden- nehmer schieben. Daß die Metallindustriellen, indem sie stets alle thaten" prahlt, geräth leicht in die Gefahr, die Zeche bezahlen zu Verhandlungen rundweg ablehnen, Schuld tragen an den häufigen müffen. Dem früheren Restaurateur und jetzigen Raffirer Karl Berwürfniffen, ist von vornhinein klar. Auch in diesem speziellen Friedrich Schulz aus Bertin ist es so gegangen. Derselbe hatte Falle ist der mehrmalige Versuch der Arbeiter, mit Herrn Borsig im Jahre 1898 furz hintereinander zwei Borstrafen mit je 150 m. bezw. ber Direktion in direkte Verhandlung zu treten, jedesmal Branchenversammlung d. Banklempner, Rohrlegern. Gehilfen Geldstrafe erlitten. Da er nicht zahlen konnte, sollte er die fubfti- fchroff abgelehnt worden. Wir haben bisher uns darauf beschränkt, tuirte Gefängnißftrafe von zwei Monaten im Filialgefängniß zu rein referirend über den Stand des Streits zu berichten, ohne den Rummelsburg verbüßen. Um nicht aus seinem Geschäft geriffen felben irgendwie zu beeinflussen; aber so gern wir dazu beitragen 1. Vortrag des Genossen Waldek Manasse über: Wie der zu werden, bewog er den Arbeiter Friedrich Müller statt seiner möchten, Streits von solch riesiger Ausdehnung, wie sie dieser Mensch, so fein Gott". 2. Diskussion. 3. Verbands Angelegenheiten die Strafe zu verbüßen. Er sicherte dafür 100 M. zu und Frau anzunehmen droht, zu vermeiden bezw. zu Ende zu bringen, und Verschiedenes, Nichtmitglieder haben Zutritt. Die Kollegen werden Müller konnte sich jede Woche bei Schulz 12 Mart holen. Die so hieße doch in diesem Falle zum Frieden mahnen" dringend ersucht, zahlreich und pünktlich zu erscheinen. Sache glückte über alles Erwarten. Müller hieß im Gefängniß in Wahrheit nichts anderes, als den Arbeitern anzuempfehlen, 160/20 Schulz", unterschrieb mit diesem Namen die Aufnahme- und Ent bedingungslos zu Kreuze zu kriechen. Von seiten der laffungs- Protokolle; schon waren mehr als 3 Jahre darüber ver- Arbeiter ist kein Versuch, eine Verständigung herbeizuführen, unter­gangen und bereits schien Gras über die Sache gewachsen zu sein, laffen worden, und sie sind auch jetzt noch nach wie vor zu Unter­da fiel es eines Tages dem Schulz ein, sich am Biertisch des Kunst- bandlungen bereit. stückes" zu rühmen. Vom Biertisch bis zur Polizei ist nur ein kleiner Schritt, die Sache fam zur Kenntniß der Behörde und die Folge war, daß Müller und Schulz wegen Fälschung öffentlicher Urkunden bezw. Auftiftung dazu vor dem Schwurgericht am Landgericht II standen. Die Geschworenen bewilligten mildernde Umstände. Das Urtheil lautete für Müller auf 2, für Schulz auf 3 Monate Ge fängniß.

Bu berichten ist noch, daß bis zum heutigen Abend in 13 Gießereien die Borsig'sche Arbeit verweigert wurde; in diesen Betrieben stehen insgesammt 282 Former aus.

trag.

3

Versammlungen.

Die Ortsverwaltung.

Achtung!

Former u. Berufsgenossen Berlins . Große öffentliche Versammlung

am Donnerstag, den 23. September cr., abends 8 Uhr, im ,, Kolberger Salon", Kolbergerstrasse No. 23. Tages Ordnung:

1. Der Streit bei Borsig und die Folgen desselben. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Achtung!

Flemming Charlottenburg einen beifällig aufgenommenen Vor­Im Steglizer Arbeiter Bildungsverein hielt Genoffe Achtung! Ausgabe von 39,40 m. und eine Einnahme von 60,20 M. zu Donnerstag, 23. September, abds. 8 Uhr, im Englischen Garten, Alexanderstr.27c Dem Kassenbericht zufolge war im legten Quartal eine Brauerei- und Bierverlags- Hilfsarbeiter. verzeichnen. Oeffentliche Versammlung

Tagesordnung:

1. Bericht der Vergleichs- Kommission und des Gewerkschafts- Delegirten. Neuwahl der Kommission und des Delegirten. 3. Verschiedenes. Es ist Pflicht eines jeden Brauerei- Arbeiters, in dieser Versammlung pünktlich zu erscheinen. Die Vergleichs- Kommission

der Brauerei und Vierverlags- Hilfsarbeiter Berlins und Umgeg.

Ein ungeheuerlicher Fall unlauteren Wettbewerbes, der bei seiner ersten Verhandlung vor der Straffammer begreifliches Aufsehen gemacht hatte, beschäftigte gestern abermals die IV. Straf­kammer des Landgerichts I . Der Bankier Emil Klein war über­führt worden, daß er mit Hilfe des Kaffenboten des Bankiers Alfred Märcker wiederholt nach Schluß der Geschäftsstunden Einlaß in Der Arbeiter- Bildungsverein für Friedrichsfelde hielt am das Märcker'sche Komptoir gefunden, dort Stripturen, die sich auf 16. September feine regelmäßige Versammlung ab. Genoffe Krause aller in Brauereien beschäftigten Hilfsarbeiter den Linden- Bauverein bezogen, durchstöbert und auf diese hielt einen Vortrag über Physik unter besonderer Berücksichtigung 46/4 Weise Geschäftsgeheimnisse des Märcker ausgekundschaftet habe. der Elektrizität." In der Diskussion beantwortete der Referent die Der Gerichtshof machte ihn auch für Briefe beleidigenden Inhalts an ihn gerichteten Fragen bereitwilligst und eingehend. Nachdem 2. verantwortlich, die ein Anonymus an die Kunden des Bankiers der Vorsitzende bekannt gemacht, daß die Generalversammlung am Märder gerichtet hatte. Der Angeklagte wurde wegen Vergehens 17. Ottober stattfindet, erfolgte der Schluß der Versammlung. gegen das Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes zu Geschichte und Gefeßestunde am 18. Ottober, abends 9 Uhr, Inselstr. 10, v. 2 Tr. Arbeiter- Bildungsschule. Der Unterricht beginnt in Nationalökonomie, 5 Monaten Gefängniß und wegen Beleidigung zu 6 Wochen, im Theilnehmer werden schon jetzt aufgenommen in folgenden Stellen: Gottfr. Schulz, ganzen zu se ch 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Auf die Admiralftr. 40a; Neul, Barntunftr. 42; Schiller , Rosenthalerfix. 57; Gleinert, vom Vertheidiger R.-A. Dr. Schwindt eingelegte Revision erkannte Müllerstr. 7a; Paul Mücke, Manteuffelftr. 128; 6. Königs, Dieffenbachstr. 30. das Reichsgericht, welches an dem Urtheil bezüglich des unlauteren teuffetfir. 128, Geldfendungen an den Kassirer H. Königs, S. Dieffenbachftr. 30, Alle Buschriften sind an den Borfihenden Paul Müde jr., So. Mans Wettbewerbes nicht rüttelte, daß der auf die Beleidigung bezüg- zu senden. liche Theil der Anklage zu erneuter Verhandlung an die Straf­tammer zurück zu geben sei. Im gestrigen Termin zur Haupt­verhandlung erklärte sich der Zeuge Märker bereit, den Strafantrag wegen Beleidigung zurück zu nehmen, was aber nach dem Stande des Prozeßverfahrens sich als unzulässig erwies. Der Gerichtshof erkannte mangels ausreichenden Beweises für die Thäterschaft des Angeklagten auf Freisprechung von der Anklage der Beleidigung, es verblieb aber bei der Strafe von fünf Monaten wegen des un Lauteren Wettbewerbes.

Briefkasten der Redaktion.

Wir bitten, bei jeder Anfrage eine Chiffre( awet Buchstaben oder eine 8abl) Janzugeben, unter der die Antwort ertheilt werben foll.

nud Sonnabend von 6 bis 72 Uhr statt!!! Die juristische Sprechstunde findet am Montag, Dienstag

Wohlgemuth. Wir sind Ihnen dankbar, daß Sie auf diese Un­annehmlichkeit aufmerksam machen. Warum halten Sie aber mit der Preis: gabe des Abhilfsmittels zurück?

Charlottenburg .

Mittwoch, 22. September, abends 8 Uhr, im Lokale ,, Bismarckshöhe", Wilmersdorferstrasse 39:

Grosse Volksversammlung

Tages Ordnung:

1. Die bevorstehenden Stadtverordneten Wahlen. Referent: Genoffe Wagner. 2. Bericht der Stadtverordneten. 3. Diskussion. 4. Aufstellung der Kandidaten. 5. Verschiedenes. Um zahlreichen Besuch der Versammlung ersucht Der Vertrauensmann.

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