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Nr. 231. 14. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

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Inkerm neuesten Kurs.

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je 2 Wochen Gewerbe- Ordnung.

Streitbrechern.

4. Leipzig  . 2 Monate Gefängniß der Maurer Schneider wegen Vergehens gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung. Hanan. Genere Stadthagen   200 M. Geldstrafe wegen Richterbeleinerna Magdeburg enosse Vahle und Drucker Arnoldt gniß wegen Vergehens gegen§ 153 der 7. Dresden. Vier Maurer je 1 Monat, einer 5 und einer 6 Monate Gefängniß wegen Bedrohung, Beleidigung zc. von Gotha  . Wegen Verübung groben Unfugs Genosse Bod 30 M. Geldstrafe. Wittenberge  . Wegen des gleichen Delikts Genosse Lade­mann 50 M. Geldstrafe. Flensburg  . 4 Schachtarbeiter wegen Bedrohung und Nöthigung je 2 Monate Gefängniß. 8. Lübeck  . Zwei Tischler je 1 Monat, ein dritter 4 und ein vierter 6 Wochen Gefängniß wegen Beleidigung von Streitbrechern. Erfurt  . Genosse Coors 100 M. Geldstrafe wegen Be­Teidigung eines Streifbrechers.

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Sonntag, 3. Oktober 1897.

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wahlkreise abschaffen und dafür aus dem ganzen Reiche einen ein- Wahl- Quotienten haben, was darüber ist, kommt einem andern, dem heitlichen Wahlkreis schaffen sollte. In England gab es in der auf dem Stimmzettel nächstfolgenden Kandidaten zu gut." Hauptsache nur Einer und Zweier Wahlkreise und so konnte ,, 3. Jeder Wähler soll nur einem Kandidaten giltig September. 1859 Thomas Hare   auch auf nichts anderes kommen, als das Giner zustimmen fönnen( single voting), darf aber als Eventualftimmen 1. Pößneck  . Die Genossen Nöthlich und Kowalewsky Stimmrecht auf das ganze Reich, Großbritannien   und Irland, als mehrere Kandidaten und zwar in der Reihenfolge, wie sie ihm am wegen Verstoßes gegen das Vereinsgesetz je 15 M. Geldstrafe. einheitliches Wahlgebiet zu empfehlen. Damit waren zwei liebsten sind( in his order of preference) auf seinen Stimmzettel Magdeburg  . Die Hafenarbeiter Schulz und Hegebarth wichtige Proporz- Grundsätze ausgesprochen; 1. die Stimmberechtigten fetzen, so daß, wenn seine Stimme nicht für den ersten auf seinem wegen Bedrohung, Nöthigung 2c. 6 Wochen bezi. 4 Monate sollen ihren Gesinnungsgenossen durch das ganze Reich oder Wahl- Stimmzettel gezählt werden kann, weil dieser schon gewählt ist, er Gefängniß. gebiet, und nicht blos in einem engen Wahlkreise die Hand reichen die Chance haben möge( may have the chance), für den Zweiten Leipzig  . Wegen Vergehen gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung dürfen, um ihre Vertreter in den Rath zu wählen; 2. der Wähler gezählt zu werden, und wenn auch dieser schon gewählt wäre, für der Maurer Orth 14 Tage, ein anderer 3 Monate Gefängniß. tann nicht mehr als eine giltige Stimme haben, eine Haupt- den Dritten, u. f. w. gezählt würde( alternative voting)." 2. Berlin  . In der Revisionsinstanz 7 Genossen aus Wies: bedingung des wahren Proporzes. 4. In einem Wahlgang foll alles abgemacht sein. baden wegen Versioßes gegen die Heilighaltung des Sonntags In der Schweiz   war aber die Sachlage eine ganz andere. Hier Das englische Muster Stimmzettel Formular enthält folgende je 3 M. Geldstrafe. gab und giebt es nur ganz wenige Einer Wahlfreise; Bund und Bemerkung: Kantone sind eingetheilt in mehrpläßige, sogar sehr vielstellige Wahl- Ich wünsche durch den Kandidaten vertreten zu werden, dessen freise, wo 2, 3, 4, 5, 7, 10, 15, 20, 30, ja fogar in einem Genfer   Namen ich als Nr. 1 auf die oberste Linie gesetzt habe. Sollte ders Wahlkreise 40 Bertreter zu wählen sind, und jeder Wähler darf so felbe aber fein Quantum Stimmen schon erhalten haben, bevor viel giltige Stimmen abgeben als Vertreter zu wählen sind. Das dieser mein Stimmzettel zur Verlesung oder Auszählung fommit, ist das Listenskrutinium, ein vorzügliches Werkzeug für den oder wenn er die nöthige Zahl nicht bekommen sollte und daher Majorz, denn wenn die Anhänger der Majorität die vom Partei- nicht gewählt werden könnte( or if he should fail to obtain a fomitee vorgeschlagenen Kandidaten, seien es nun 5, 10, 20, 30, 40 sufficient number, and therefore cannot be elected), so vers alle auf ihre Stimmzettel schreiben, so sind auch alle, tutti quanti füge ich, daß meine Stimme auf denjenigen übertragen werde. und zwar im ersten Wahlgang gewählt, und die Minderheit steht welchen ich als Nr. 2 auf die zweite Linie gesetzt habe, und unter draußen im Schnee. Seit bald 70 Jahren, feit anno 1830 wird dieses denselben Bedingungen auf den Kandidaten Nr. 3 auf der dritten Listensfrutinium in der Schweiz   praftigirt, und unsere konservativen Linie it. f. w." und liberalen Proporz- Zuschneider behaupten steif und fest, ohne das Die Engländer geben dieser Art Stimmabgabe verschiedene Listenskrutinium hätte das Volk nie und nimmer den Proporz an- Namen: Eventual stimmen, Preferential- Votum, genommen, denn das Listenskrutinium sei ja das beste, altgewohnte Alternativ, Subfidiär, Substitut Votum. Die Franzosen heißen Werkzeug des Majorzes, müsse daher auch das beste für den neuen diesen Stimmzettel: Bulletin uninominal avec substituts, d. h. Proporz sein. Es kam diesen Bourgeois gar nicht in den Sinn, Einer Stimmzettel mit Ersaßmännern. daß es sich beim Propors ja nicht darum handeln könne, wie beim Die deutschen   Sozialdemokraten haben die englische Methode Majorz, die Majorität zu wahren und leicht zum Ausdruck zu noch wesentlich verbessert und vereinfacht. Es sollen nicht nur bringen, sondern daß es sich beim Proporz im Gegentheil nur geschriebene, sondern auch gedruckte Stimmzettel zugelassen werden. darum handeln könne, die Proportionalität, d. h. die ver- Es handle sich ja nicht um eine Schreibübung", sondern darum, ob schiedenen Parteien, die Portionen, die Proportion zu wahren und der Wähler mit einem vereinbarten Wahlvorschlage einverstanden und zum richtigen Ausdruck zu bringen, was aber mit dem Liften- sei. Wenn er das aber ist, so solle er auch den gedruckten Wahl­strutinium nur sehr mangelhaft, wohl aber mit dem Einer vorschlag als Stimmzettel gebrauchen dürfen. Da aber Papier, Stimmrecht fix und fertig gebracht werden kann. Der Naum Format und Farbe dieser Wahlzettel gewöhnlich auffallend vers 10. Stade  . Die Genossen Thiel und Kaufmann in Harburg   erlaubt nicht, diefen Widersinn an Beispielen zu erhellen und auf schieden seien, was nicht nur für den Wähler, sondern ganz besonders je 100 M. Geldstrafe wegen Senatorenbeleidigung. die verschiedenen Proporze in den Kantonen näher einzutreten. Sie auch für die Wahlbureaus beim Sortiren sehr bequem wäre, so 11. Halle. 100 m. Geldstrafe Genoffe Brandt wegen Befind alle sehr komplizirt und für die Massen schwer verständlich, müßte zur Wahrung der geheimen Stimmabgabe jedem Wähler leidigung eines Offiziers." Genosse Salomon 150. was natürlich die Gegner, die Majorzianer", nach Kräften aus ein gleichartiger Umschlag zugestellt werden, in welchem der Wähler Geldstrafe wegen Beleidigung eines Weißenfelser Fabrikanten. beuten, sodaß der Proporz in der Schweiz   nur lang und mühsam seinen gedruckten Stimmzettel verbergen könnte beim Einwerfen 13. Dresden  . Genosse Ungrade in Mickten   50 M. Geldstrafe in die Wahlurne. wegen Zulassung von Nichtmitgliedern zu einem Vereinsfest gegen Zahlung von Eintrittsgeld. Halle. Wegen Beleidigung der Staatsanwaltschaft Genosse Albrecht 60 M. Geldstrafe. 14. Benthen. Je einen Monat Gefängniß die Arbeiter Tusker und Walawet wegen Betrugs, der bei der Aufnahme von Mitgliedern des Bergarbeiter Verbandes begangen fein soll. Im Abonnement des Verbandsorgans sei die Mitglied­schaft im Verband einbegriffen. Benig. Ein streikender Wolldrucker einen Monat Gefängniß wegen Vergebens gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung. 15. Zwickan. Genosse Goldstein 50 M. Geldstrafe wegen Beamtenbeleidigung.

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9. Königsberg. 50 M. Geldstrafe Genosse Erdmann wegen Beleidigung eines Gutsbesizers. Mülhausen  . Wegen Beleidigung eines Pfarrers Genosse Bueb 2 Monate Gefängniß.

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Iserlohn. Wegen Bergehens gegen das Vereinsgefeß Genoffe " Raue 15 M. Geldstrafe. 16. Hamburg  . Im Wiederaufnahme Verfahren ein Ewerführer wegen Bedrohung 2c. 7 Monate Gefängniß. Dresden  . Eine Woche Gefängniß Genosse Nitsche wegen Vergehens gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung. 17. Halle. Die Schuhmacher 3ebisch und illner je 10 M. Geldstrafe wegen Verstoßes gegen die Straßenordnung. Der Maurer Heinrich wegen Beleidigung Leipzig  . Streifender 24 M. Geldstrafe. Wegen des gleichen Delikts und wegen Körperverlegung der Arbeiter Brake   einen Monat Gefängniß. 18. Leipzig  . In der Revisionsinstanz Genosse Horn in Löbtau  10 Donate Gefängniß wegen Beleidigung mehrerer Hütten Berlin  . Wegen Bergehens gegen das Vereinsgesetz der Ge­" nosse Dechend 20 M. Geldstrafe. 20. Zeipzig. Ein Maurer 1 Woche, ein anderer 3 Wochen

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voran kommt.

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Korrespondenzen.

Bei einem Proporz, wo der Wähler 20, 30 und 40 giltige Aber nicht nur die geschriebenen, auch die gedruckten Stimm Stimmen abgeben kann oder auch nicht, können ganz furiofe Streiche zettel könnten nach dem Vorschlage wegfallen, welchen Lieb= gespielt werden. Solche Wahlkniffe sind auch schon praktizirt worden in echt schon vor mehr als dreißig Jahren im Deutschen Wochen­und werden es in Zukunft immer mehr werden, leider zum Schaden blatt" gemacht hat, und nach welchem ganz Deutschland   nur einen des guten und gerechten Prinzips. Das Listenstrutinium läßt sich Wahlkreis bilden, und nicht nach Personen, sondern nach Parteien beim Proporz nur da leiblich ausführen, wo die Wahlkreise nicht( allerdings mit Namensnennung auf den Wahlliften) gestimmt werden zu groß find, nur 3 bis 7 Vertreter zu wählen haben; und zwischen soll. Das gleiche will August Bebel  ( Die Sozialdemokratie und diesen Zahlen schwankt denn auch die übergroße Mehrzahl der das allgemeine Stimmrecht", 1895). Derfelbe sagt da Seite 53: schweizerischen Wahlkreise. Das haben die nordamerikanischen Der Wähler stimmt bei dem Proportionalsystem Bourgeois auch gleich herausdividirt: nur Wahlkreise von nicht mehr nicht mehr für eine bestimmte Person, sondern als 7, höchstens 9 Vertretern( not more than 7 or 9 at most), wie für eine Partei". Die deutsche Sozialdemokratie wird schon der Hauptberichterstatter in Saratoga ganz besonders betonte. Diese das Ideal eines Proportional- Wahlsystems fertig bringen. wollen von Wahlkreisen von 20, 30 und 40, wie in Vern, Neuen- Aber," sagt Bebel   in der angeführten Schrift, das ist burg   und Genf   nichts wiffen, weil da gar leicht Konfusion entsteht, gerade der schwerwiegendste Grund für unsere herrschenden Klassen, es nicht zu wollen und mit Aber das ist ja gerade der Hauptgrund und gar arge Streiche gespielt werden können. die Kleinheit der aller Kraft seiner Verwirklichung entgegenzu Wahlkreise, der den Sozialdemokraten das nicht entwicklungsfähige treten". Proporz- Liftenffrutinium un annehmbar macht, denn wir verfügen in diesen Wahlkreisen, besonders auf dem Lande, nicht über ein Drittel, ja nicht einmal über ein Siebentel; diese Slimmen gehen daher für die gute Sache verloren, was nicht der Fall wäre bei großen Wahlkreisen von 30, 40 und noch mehr Vertretern oder wenn erneuerte der Abgeordnete Häberlin seinen vor drei Jahren nach Bern  , Ende September.( Eig. Ber.) Im Nationalrathe das ganze Land einen Wahlkreis bildete. Es ist ja Verwerfung des Zündhölzchen  - Monopols gestellten und damals auch klar, daß man beim rechten Proporz vor allem nach Vergrößerung der erheblich erklärten, aber vom Bundesrath bis heute noch nicht aus­Wahlkreise und schließlich nach deren gänzlicher Abschaffung fireben soll, geführten Antrag betreffend Verbot des Phosphors zur weil die wirkliche Wahlfreiheit des Wählers erst dann eintreten kann, Bündhölzchen- Fabrikation. Er will aber auch den Gebrauch von wenn das ganze Wahlgebiet eins ist, wo alle Gleichgesinnten im ganzen Phosphor- Zündhölzchen verboten wiffen und mit dieser Erweiterung Beich sich zusammenschließen und ihre wirkliche Stärke zeigen können. möchte er das 1879 eingeführte nub 1880 wieder außer Kraft gefehte Diese Forderung: Abschaffung der nur für Wahlzwecke aus: Gesch wieder eingeführt haben. Bundesrath Bichenal theilte mit, gezielten Wahlkreisordnung ist auch eine wichtige politische daß die bezüglichen Vorarbeiten im Gange feien, übrigens auch die in den Zündhölzchenfabrikation zurückgehe und andere Industrien Eingang Köpfen drin, wird sie schon in absehbarer Zeit zur That werden. finden, in denen die entlassenen Zündholzarbeiter Beschäftigung er Aber das ist ja eben beim Liftenskrutinium gar nicht möglich, weil halten. Der Nationalrath stimmte dem Antrage neuerdings zu und es schon seiner Natur nach beim Proporz eine reattionäre wird selber nun dem Ständerath zugehen. Institution, eine Krähwinkelei ist, die nur in einer gewissen Sorte Annahme fand auch das Poftulat betreffend gefeßliche Wahlkreise leidlich arbeitet. Sobald es in die 20, 30, 40 Vertreter Regelung der Lohn- und Anstellungsverhältnisse hineingeht, tritt Konfusion ein, und wenn man gar die Wahlkreise der eidgenössischen Arbeiter, wozu unser Genosse 22. Hamburg  . Genosse Rundé wegen Bergehens gegen das ganz abschaffen und aus dem ganzen Reich einen Wahlkreis formiren 23 uIIf chleger in der früheren Kommission für das Besoldungss wollte, ist das Listenskrutinium ganz und gar unbrauchbar und gesetz die Anregung gegeben hatte. Der Referent Abegg erwähnt Vereinsgesetz 10 M. Geldstrafe. würde zum trasfesten Unsinn führen, denn man müßte ja dann eine Eingabe des Verbandes der Telephonarbeiter, worin darauf Nürnberg  . Wegen Beleidigung der städtischen Kollegien jedem deutschen   Wähler bei Reichstags- Wahlen 397 giltige hingewiesen wird, daß ihrer viele jahraus und jahrein, sei es als Genosse Löwenstein 2 Monate und 15 Tage Gefängniß. Stimmen geben, die er ganz nach Willkür auf die verschiedenen Vorarbeiter oder Monteure von der Telegraphenverwaltung be= Leipzig  . Der Maurer Kießling wegen Nöthigung Parteiliften vertheilen und vergeuden könnte. Natürlich verbietet ja schäftigt feien und einen gefährlichen Beruf haben. 4 Monate; wegen Verstoßes gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung schon die Logit und der gesunde Menschenverstand eine solche An- den eidgenössischen Angestellten gleichgestellt zu sein. Eine gleiche der Maurer Findeisen 1 Monat 3 Tage und der Maurer wendung des Listenskrutiniums und führt ganz von selbst zum Eingabe machten der Kommission die Arbeiter der Militärs Fritsche 1 Woche Gefängniß. allein wahren Grundsaß, daß jeder Wähler nur eine giltige Stimme verwaltung. Bundesrath Müller erklärt namens des Bundes haben kann: zum Einer- Stimmrecht, d. h. zur Proporz- Wiaschine, die rathe die Annahme Des Postulats, das ohne weitere in allen Proporz- Werkstätten, ob groß oder klein, mit derselben Präzision Distuffion angenommen wird. und Schnelligkeit arbeitet.

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direktoren.

5 Tage Gefängniß wegen Bedrohung von Streitbrechern. Benig. Einen Monat Gefängniß Genosse Rizi wegen Ver­stoßes gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung.

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21. Leipzig  . Wegen Mißhandlung von Streitbrechern der Maurer Wesche 1 Jahr und 3 Monate Gefängniß. Maurer K no of wegen Vergehens gegen§ 153 der Gewerbe­Ordnung 1 Monat Gefängniß.

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28. Tauzig. Genoffe Stolpe wegen Anstiftung zu einer un erlaubten Handlung 10 M. Geldstrafe.

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Halle  . In der Berufungsinstanz Genosse Thiele wegen Beleidigung 40 M. Geldstrafe.

24. Leipzig  . 14 Tage Gefängniß der Maurer Krause wegen Vergehens gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung. Burgstädt  . Genoffe Wagner wegen Beleidigung eines

Vorarbeiters 1 Monat Gefängniß.

25. Leipzig  . Der Maurer Schmeißer wegen Rörperverlegung 6 Wochen und der Maurer Loose wegen Bedrohung 2c. 4 Wochen Gefängniß. Crefeld  . Genosse Wolters wegen Beleidigung eines Fabrikanten 60. Geldstrafe. Magdeburg  . 300 M. Geldstrafe Genosse Bahle wegen Be­leidigung des Staatsministeriums.

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27. Köpenick. Wegen Beamtenbeleidigung Genosse 3ubei! in Berlin   100 M. Geldstrafe. Berlin  . 2 Monate Gefängniß der Maurer Bläsing wegen Bergehens gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung. Leipzig  . Wegen Körperverlegung bezw. Beihilfe dazu der Maurer Berthold 6 und die Maurer Jakob und Ornth je 3 Monate Gefängniß. 30. Wegen Beleidigung des Polizeipräsidenten Genosse Stadt: hagen 6 Wochen Gefängniß. Dresden  . Genosse Nitsche wegen Beleidigung eines Theaterdirektors 50 M. Geldstrafe und 100 M. Buße. Insgesammt wurde erkannt auf 2130 M. Geld- und 8 Jahre 10 Monate 1 Woche und 2 Tage Gefängnißstrafe. Hamburg   Eimsbüttel  , den 1. Oktober 1897.

2. Jeder gewählte Kandidat soll eine bestimmte Zahl von Stimmen( damals für das englische Parlament etwa 8000*) oder den

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Sie wünschten

Im Kanton Aargau   findet am 24. Oftober eine Der englische   Wahlreform- Verein vom Jahre 1868, an dessen Spize volts abstimmung über zwei auch mehrere Arbeiterführer der Trades- Unions standen, stellte statt, wovon die eine die Versicherung gegen Feuers. Gesetzes Vorlagen gefahr und die andere eine Neuregelung bea folgende vier Grundsäge, die schon 1859 von Thomas Hare   des Um­ständlichsten beschrieben worden: Wirthschaftswesens bezweckt. Die Gebäudeversicherung 1. G3 foll feine 3wang 3 vereinigung der Wähler in be- ist bereits obligatorisch und nun soll es auch die Mobiliarversicherung sonders bestimmten Wahlkreisen mehr geben; der Wähler soll die werden. Dabei werden die Familienvorstände verpflichtet, auch das Hauptsache sein, nicht die Erdscholle, d. h. das ganze Land oder Hab und Gut ihrer Arbeiter und Dienstboten mitzuversichern, welche Wahlgebiet foll ein einheitlicher Wahlfreis fein. Eine Wahleinheit Verpflichtung auch für alle Unternehmer gilt. Ausgenommen ( an electoral unit, a constituency  ) d. h. die gleiche Zahl von von der Versicherungspflicht sind Geld, Werthpapiere, Schmuck Wählern, welche über die Wahl eines Kandidaten sich verständigt sachen, Eisenbahnen, Schiffe, haben, follen, wo immer sie im Vereinigten Königreich  , in Groß- Markt und Schaubuden. Sprengstoffe, Festhütten, So lange feine staatliche Ver britannien und Frland wohnen, das Recht haben, ein Mitglied ins ficherungsanstalt errichtet wird, hat die Versicherung bei den Barlament zu senden; wo immer er sein möge, soll der Wähler den privaten Gesellschaften zu geschehen, mit denen der Regierungsrath gleichen Antheil an der politischen Macht haben; so wird die Ein- günstige Versicherungsbedingungen vereinbaren wird. Der Abschluß richtung der freien Vereinigung auch in Sachen des politischen Lebens der Versicherungsverträge erfolgt unter behördlicher Aufsicht. Die zur Geltung gebracht." Durchführung des Versicherungszwanges obliegt den Gemeinde­behörden. Wenn ein Versicherungspflichtiger mit dem Abschluß der Versicherung fäumt, so fann fie auf Kosten des Säumigen vom Ge meinderath abgeschlossen werden. Es wird ein staatliches Vers Schon damals fand man: Was eigentlich gefeßlich firirt sicherungsamt errichtet und von der Regierung für möglichst kosten werden sollte, fei nicht die Bahl der Parlaments lose Versicherung und Kontrollirung gesorgt. Für nichtgezahlte mitglieder( das sei ja nur eine Konsequenz des Majorzes, d. b. Prämien fommt zunächst die Gemeinde auf und wenn sie von der Wahlkreis- Eintheilung), sondern die 3 ahl der Stimmen, dem Pflichtigen auf dem Rechtswege die gezahlte Prämie nicht zurück­bie ein Mitglied haben sollte, sei zu figiren; das sei die erhalten kann, so wird sie ihr vom Staate vergütet. Man erwartet Konsequenz des Proporzes in einem einheitlichen Wahlkreis. Seither be- die bestimmte Annahme des Gesetzes, da hierfür auch die Hausbesitzer haupten viele nambhafte Proporztenner:" Was vor der Wahl fixirt worden, stimmen werden, welche Aussicht auf niedrigere Prämien erhalten. fei nicht die Zahl der Repräsentanten, sondern die Zahl der Votanten ( Stimmenden), die zur Wahl eines Repräsentanten nöthig sei. Jeder fire Bahl des Parlaments würde schwankend, was ja nicht viel zu Kandidat, der diese Zahl nicht erreiche, sei eben nicht gewählt." Das bedeuten hätte, ein paar Duhend mehr oder weniger wäre wohl so wäre freilich das beste, weil allereinfachste, denn dann fallen alle jene ziemlich irrelevant, besonders wenn die Wahlperioden kurz wären, fomplizirten Rechnungen des Quotienten- Systems, auch die berühmten eine Integral- Erneuerung alle zwei oder drei Jahre vorgenommen des Belgiers Victor D'Houdt und anderer ganz weg; für die Wahl- würde. Bei fleinen Verwaltungskörpern, wie Regierungsrath, bureaus wäre es eine wahre Wohlthat, und der Wähler wüßte dann Stadtrath, Gemeinderath 2c. müßte freilich das Quotientensystem schon lange vor der Wahl, wenn mein Kandidat so und so viel beibehalten werden. Um die fire Zahl der Rathsmitglieder zu ers Stimmen hat, z. B. in ganz Deutschland   bei Reichstags Wahlen halten, dürfte die Methode der sukzessiven herabsehung Da in Deutschland   bei Reichstagswahlen das Einer Wahl- 20 000 Stimmen, so ist er im Reichstag drin. Diese vor der Wahl des Quotienten zu empfehlen sein, wie sie in Thomas Hare's  freis- System exiflirt, wo so wie so von einem Proporz nicht die gesetzlich bestimmte Stimmenzahl eine Durchschnittszahl aus Buch, 4 Edition, London  , 1873: The Election of Representatives, Rede sein kann, so verstand es sich für die deutschen   Sozialdemo- früheren Wahlergebnissen würde je nach Bedürfniß und Wahl- Parliamentary and Municipal; Anhang E, Seite 305, auseinanders traten schon vor zwanzig Jahren von selbst, daß man die Einer- betheiligung vom Parlament höher oder niedriger geftelt. Die jetzige gesetzt ist.

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Der geschäftsführende Ausschuß.

Arbeiter- Proporz

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und Bourgeois- Propovz. Von einem Schweizer  , Karl Bürkli   von Zürich  . ( Siehe Nr. 223.) II.

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