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Ginfahrtssignale der Stationen mit neuer Farbe an- jein so gewandter und erfahrener Politiker, als den der Angeklagte Birkular an die Präfetten, in dem er sie auffordert, firenge Maß­gestrichen werden. Veranlassung hierzu haben einige Be selbst sich hinstellt, bei subjektiver Beziehung seiner Aeußerung auf nahmen gegen die Klerikalen zu treffen, die sich des Ein­schwerden von Lokomotivführern gegeben, nach welchen den Kaifer sich des ehrenkränkenden Charakters derselben wohl be flusses der Kirche bedienten, um ihre vaterlandsfeindliche" Politit die jetzigen Signale sehr schlecht zu erkennen sind. Viel wußt war. Der Angriff der Beleidigung erfordert vorfäßliches zu fördern. Diese neueste Wendung in der Politik Rudini's wird leicht würde eine solche Anordnung anderwärts auch nicht schaden. Handeln, mithin neben dem auf die äußere Handlung gerichteten auf den Einfluß 3 anardelli's zurückgeführt, der gedroht haben -Tante Voß liefert in dem Artikel ihres heutigen Abendblattes Willen die Vorstellung des Thäters von der Rausalität seines Thuns. soll, dem Ministerium seine Unterstüßung fernerhin zu entziehen, über den Parteitag einen drastisch- komischen Beweis dafür, wie per Die Majestätsbeleidigung hat die allgemeinen Vorbedingungen wenn dieses nicht den Klerikalismus energisch bekämpfe. Zanardelli, der ein Großwürdenträger des Freimaurerthums ist, fönlicher Haß das Urtheil verblenden kann. In ihrer findischen der Strafbarkeit mit den gewöhnlichen Beleidigungen gemein, Wuth auf Liebknecht, dem sie vor 8 Tagen alle möglichen Albern deshalb ist erforderlich das Bewußtsein des Thäters von dem ehren hatte bis vor kurzem in seinem Heimathsorte Brescia   großen heiten anhängte und alles mögliche Mißgeschick altjungferlich aus tränkenden Charakter der Kundgebung gegen die verletzte Person. Einfluß. Bei den letzten Gemeindewahlen sind er und seine Anhänger dem Kaffeefab prophezeite, hat sie den Beschluß des Parteitags in Aus diesem Grunde muß nicht blos objektiv die Beleidigung sich von den Klerikalen aus allen Aemtern verdrängt worden; im nächsten Sachen der preußischen Landtagswahlen jegt zu einer persönlichen auf einen anderen beziehen, sondern es muß auch die Beziehung Jahre sind die allgemeinen Wahlen, und Zanardelli rüstet sich, die Niederlage Liebknecht's   gemacht, einer so schweren Niederlage, daß fubjektiv von dem Vorsatz des Thäters umfaßt sein. Läßt sich aber Klerikalen bis aufs Messer zu bekämpfen. Rudini wagt es nicht, feine Stellung am Vorwärts" und in der Partei erschüttert sei. objektiv die Aeußerung auch auf einen anderen beziehen oder mit Banardelli etwas abzuschlagen, um seine ausschlaggebende Unter­Tante Boß hat die betreffende Resolution des Hamburger beziehen, so kann die Handlung nur dann als gegen den anderen fügung in der Kammer nicht zu verlieren. Zur selben Zeit aber, als Rudini das Geheimzirkular versandte, Parteitages offenbar nicht gelesen. Sonst mußte sie wissen, daß durch vorsätzlich begangen angefehen werden, wenn sich der Dolus des Annahme( mit erheblicher Majorität) des Amendements gegen Thäters auch auf diesen anderen mitbezog. Hierfür genügt aber flattete der Minister Brinetti, ein sehr konservativer Lombarde, dem Rompromiffe und Bündnisse mit bürgerlichen Parteien schon der sogen. Eventualdolus, das Bewußtsein von der Möglichkeit Mailänder   Kardinal Ferrari  , der als der rührigste, rücksichtsloseste Versechter päpstlicher Interessen befannt ist, einen Besuch ab. eine Form für die Wahlbetheiligung gefunden worden ist, gegen der Beziehung auf einen anderen. heftigen Szenen gekommen die auch die verbissensten" und zielbewußteften" Parteigenoffen Dieser Eventualdolus muß im konkreten Falle als dem An- 3wischen Rudini und Prinetti soll es nichts Wesentliches einzuwenden haben. Und mit Recht tonnte in geklagten innewohnend angesehen werden. Der Angeklagte wußte, fein. Viel ist auf den ganzen Humbug mit den Geheimzirkularen der Schlußrede von Singer gefagt werden: Wir haben keine daß derjenige Erfolg, von dem das Gesetz die Strafbarkeit ab nicht zu geben; die Klerikalen regen sich denn auch nicht sehr darüber ben von seinen hörern ausgehende Sieger und keine Besiegte."- hängig macht, das ist die von das ist die von seinen Hörern ausgehende auf, sie wissen, daß die Regierung die Hilfe der Kirche braucht, die Auffaffung seiner Worte dahin, daß auch der Kaiser die sozial- Massen nach ihrem Wollen zu leiten. werden könne, und er war mit diesem Erfolge für den Fall seines demokratische Partei... habe,... durch seine Handlung herbeigeführt Gintritts- daß der Erfolg thatsächlich eingetreten ist, ist ausgeführt- einverstanden, hat ihn eventuell gewollt." einverstanden, hat ihn eventuell gewollt." ausführlich berichten. Ueber die Verhandlung vor dem Reichsgericht werden wir morgen ausführlich berichten.

Spanien  .

Madrid  , 10. Oktober. Der Winisterrath hat die Noth wendigkeit anerkannt, Verstärkungen nach den Phi­lippinen zu schicken. Die Abberufung des Generals Primo de Rivera von dort wird unmittelbar erwartet.

Bom 8eugnißzwang. Der verantwortliche Redakteur der, Volksstimme" in Magdeburg  , Genosse Wahle, hat vom Amtsgericht einen auf 100 m. lautenden Strafbefehl wegen Zeugnißverweigerung erhalten. Er hatte bei einer Vernehmung als Zeuge wider Unbekannt wegen verleumderischer Polizeibeleidigung", angeblich begangen in einem Artikel über eine Lederindustriellen Wer fammlung im Café Peters, verweigert, den Namen des Artikelverfassers zu nennen. Nachträglich hat Bable aber den Namen der Person des Landgerichts I   eine Auflage wegen Majestätsbeleidigung gegen Bei verschlossenen Thüren wurde vor der britten Straftammer Dem Imparcial" zufolge follen die Aufständischen in sechs Provinzen feste Stellungen innehaben. genannt, auf grund deren Angaben der Artikel verfaßt wurde. Troß den Schlosser Wilhelm Ferdinand Lange verbandelt. Aus der Die Gaceta" veröffentlicht das Dekret, durch welches General dem erhielt er das Strafmandat.- Auf dem Gebiete des Bereins- und Bergeklagte arbeitet in einer hiesigen Maschinenwerkstatt. Am 10. August von Stuba ernannt wird. Urtheils verkündigung ging folgender Sachverhalt hervor: Der Aneyler zurückberufen und General Blanco zum Gouverneur fammlungsrechtes ist das neueste: ein Amtsvorsteher, der unterhielt der Angeklagte, fich während der Frühstückspause mit mehreren General Blanco wird sich am 15. d. M. in Cadiz   nach Havana eine Bersammlung des Bauernvereins" Nordost" dadurch unmöglich Arbeitsgenossen über die leise bes Raisers nach Nußland. Es wurde einschiffen; General Weyler wird unverzüglich zurückkehren. Bis zur macht, daß er die ihm per Poft zugegangene schriftliche An mit bezug auf einen Zeitungsbericht hervorgehoben, daß die freund- Ankunft Blanco's wird, da auch der zweite Kommandant seine Ent­meldung der Versammlung nicht annimmt. Es ist das, so schreibt schaftliche Begrüßung der beiden Monarchen burch Händebrücken und lassung eingereicht hat, General Castellanos provisorisch den Ober­die". Korr.", der Amtsvorsteher Schubert in Alt- Gargenow. Nun Stüssen doch auf eine gegenseitige Gesinnung schließen laffe, welche befehl auf der Insel Kuba   übernehmen.- Küffen doch und wäre ja nichts einfacher gewesen, als daß der Herr Landrath, für Deutschland   und im Interesse des Friedens nur von Vortheil an den der Einberufer der Versammlung telegraphisch   appellitte, den fein könne. Hieran habe der Angeklagte nun eine höchft unfläthige und Amtsvorsteher angewiefen hätte, zu thun, wozu er nach seinem Amte beleidigende Bemerkung geknüpft. Seine Behauptung, daß seine Meußerung verpflichtet ist. Aber der Herr Landrath Osteroth in Grimmen   aut sich auf die Ermordung der unverehelichten Thiele bezogen habe, welcher wortete, der der Amtsvorsteher muß erst gehört werden". Vorläufig Fall furz vorher ebenfalls besprochen worden sei, verdiene feinen hat also die Versammlung nicht stattgefunden, und wenn auch bis Glauben, da dann ein Zusammenhang nicht ersichtlich sei. Es möge zum nächsten Male es gelingt, dem Herrn Amtsvorsteher flar zu sein, daß die Angabe des Angeklagten, er sei ein tönigstrener machen, daß er einen rekommandirten Brief selbst von dem Bauern Arbeiter, der Wahrheit entspreche; dies könne ihn jedoch nicht bund Nordost" annehmen muß, so ist dann auch noch keine Sicher entlasten. Leider feien derartige Bemerkungen, wie die in Rede stehende, heit geschaffen dafür, daß das Vereins- und Versammlungsgesetz in in den unteren Schichten nicht so selten und der Angeklagte geklärter Weise" zur Anwendung gebracht wird. mußte sich der schweren Beleidigung, die er seinem Kaifer zufüge, bewußt fein. Er fei zu einer Gefängnißstrafe von vier Monaten verurtheilt worden.

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Hoffentlich wird dieser Fall von Amtsüberschreitung im ge regelten verwaltungsrechtlichen Verfahren Klargestellt.- Eine Ausweisung mit Dampf. Ein aus Scharm bed in Hannover   gebürtiger Deutsch- Amerikaner, der feit Anfang September d. J. bei seinen dort lebenden Eltern zu Besuch weilte, wurde, ohne daß ihm von seiten der Behörde irgend welche Frift zum Verlassen des preußischen Staatsgebietes gesetzt war, ver: anlaßt, sofort abzureisen. Der junge Maun, welcher um 1 Uhr mittags von der Ausweisungsordre Kenntniß erhielt, wurde gezwungen, den schon um 2 Uhr 26 Minuten abgehenden Bug zu benugen, mit welchem er in Begleitung eines Gendarmen zunächst nach Bremen   befördert wurde.

Die Stimme des Steinetlopfers auf der and straße dürfe nicht denselben Werth haben wie die eines Regierungsrathes" also ließ der Geheimrath Dambach. Professor an der Berliner   Universität, in seiner Vorlesung über Staats- und Berwaltungsrecht sich hören. Auch die Universität ist also nicht mehr ficher vor den Befürwortern des Klassen- Wahlsystems.

Bon Herrn Dambach wundert uns solch Urtheil wenig, der Herr ist Abtheilungsdirigent im Reichs- Postamt und Kronsyndikus, ein Bureaukrat vom Scheitel bis zur Sohle, dazu noch Exzellenz und Inhaber von mancherlei Orden. Ein so toto hoher Serr fann natürlich nicht empfinden, daß ein Steintlopfer fein politisches Recht zebumal nöthiger braucht als ein Regierungsrath, der von den Steuern der Steinklopfer erhalten

wird.

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National soziale Reichstag3 Randidatur.

Die Arbeiterfrau Konstantine Bentkowski aus Charlottenhof wurde von der Strafkammer in Beuthen   D.-S. wegen Majestäts, beleidigung zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt.

diag Türkei  .

Konstantinopel  , 11. Oktober. Wie verschiedene Blätter melben, hat die persische Regierung die Vorschläge der Pforte bezüglich der Ernennung einer gemischten militärischen Kommission und Er­öffnung einer Untersuchung an der Grenze wegen der jüngsten Zwischenfälle angenommen.

Konstantinopel  , 11. Oftober. Amtliche türkische Kreise erklären die Nachricht von dem Auftauchen bulgarischer Aufständischer im Bilajet Kossowo ausdrücklich für unrichtig.

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Griechenland  .

üble. Selbst der Temps" erklärt sie für unbaltbar; es sei die Die Lage auf Streta ist nach wie vor eine überaus böchste Zeit, daß Europa   der übernommenen Verpflichtung nachkomme, gedeihlichere Zustände auf der Insel herbeizuführen. Das Blatt schlägt vor, die Verwaltung Kreta's   provisorisch einem Kommissar als Deles girten Europa's anzuvertrauen, etwa einem ehemaligen Diplomaten, welcher in Kairo   oder Konstantinopel   die Verhältnisse des Orients fennen gelernt habe. Diesem Kommissar wären drei bis vier belgische oder holländische Kolonialbeamte sowie eine aus belgischen oder holländischen Kolonialtruppen bestehende Gendarmerie beizu

geben.

Aus Stuttgart   wird uns geschrieben: Wegen Majestätsbeleidigung und Beleidigungeines preußischen Unteroffiziers, stand am Sonnabend der 30jährige Tagelöbner J. Schlotterbeck vor der Straffammer in Stuttgart  . Derselbe hatte in der Nacht auf den 1. Auguſt 21 bis 23 1/ 2- Liter Bier und 1/2 Liter Wein getrunken und kam morgens 5 Uhr total betrunken in eine Wirthschaft. Daselbst saß mit Englische   Blätter melden, daß auf der Jusel Kreta ein Streifzug anderen ein Unteroffizier. Schlotterbeck wurde gesprächig, die übrigen der Insurgenten stattgefunden hat, welcher aber zurückgeworfen Gäste reizten ihn, worauf er über den Unteroffizier, militärische Vorgesetzte überhaupt, Bismard, den Kaiser und den König au wurde, wobei die Insurgenten mehrere Todte und zahlreiche Ber­zu wundete hatten. schimpfen begann. Das führte ihn vor Gericht, wo er augab, fich Afrika  . an gar nichts mehr erinnern zu fönnen und er sein Bedauern über Franzosen und Engländer im Sudan  . Die das Vorkommniß aussprach. Aber das half nichts. Das Gericht Londoner   Morgenblätter kommentiren die Befeßung der im Niger  berücksichtigte, daß er gereizt worden sei, verurtheilte den Angeklagten winkel gelegenen Stadt Mitti durch die Franzosen und sagen, Eng aber wegen Majeftätsbeleidigung zu vier Monaten und wegen lang müsse eine starke Truppenabtheilung ain Nigerfluffe tonzentriren, Beleidigung des Unteroffiziers zu einer Woche Gefängnißum, eventuell wie am Obernil, die Franzosen mit Waffengewalt zu Das war ein theuerer Rausch! verdrängen. Thatsache sei, daß der englische   Major Suggart die gestellt habe.

Leipzig  , 11. Oftober.( Privat- Depesche des Vorwärts"). Das Reichsgericht verwarf die Revision" des Heichstag Abgeordneten Lütgenau, der vom Landgericht zu Dortmund  wegen Majestätsbeleidigung zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt worden war. Desterreich. 2nd

genannte Stadt bereits im Jahre 1894 unter englisches Protektorat

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Amerika.

New York  , 10. Oktober. Nach einer dem New- York Herald  " aus San José( Guatemala  ) zugegangenen Depesche soll vorgeftern eine Schlacht bei Totonicapan begonnen haben, die durch einen

Aus Kiel   wird uns geschrieben: Jm 7. schleswig- holsteinischen Wien  , 11. Oktober.  ( Boff. 3tg.") Universitätsprofessor Hirn Angriff der Regierungstruppen eröffnet wurde und mit großen Ber Wahlkreis, den der Genosse Legien vertritt, haben die National- in Innsbruck  , ein hervorragender flerikaler Parteimann, wurde luiten an Todten und Verwundeten verbunden war. Ferner berichte Gozialen in einer Bersammlung, in der Pfarrer Naumann am ing unbuch ein berminifterium, in die 2btheilung für eine amtliche Meldung von einem Einfall im Osten Guatemala's   in Sonnabend, den 9. d. M., sprach, nunmehr auch einen eigenen Kan- Boltsschulen berufen. Seine Berufung soll mit der in der der Richtung der Grenze von Salvador; die Aufständischen sollen didaten in der Person des Herrn Damaschte aufgestellt. Herr Thronrede angekündigten Reform der Lehrer- Bildungsmehrere Städte genommen haben. Damaschte ist in Kiel   für kurze Zeit Redakteur an den Kieler au stalten zusammenhängen. Die Klerikalen dringen schon seit Neuesten Nachrichten" gewesen. Die Kandidatur dürfte nur als längerem auf die Kleritalisirung dieser Anstalten. Bähltandidatur anzusehen sein, da ein Erfolg völlig ausgeschlossen ist.. - Gin christlich- fozialer Erfolg" ist die Wieder- Prestimmen über den Parkeitag. Dresden  , 11. Oktober.  ( Eig. Ber.) Die Wahl" der Abgeord- wahl des früheren Abgeordneten Vergani zum Reichstags- Abgeordneten; Die gegnerische Presse hat sich sehr eifrig mit den Verhandlungen neten ist nun vollzogen. Ihrer speziellen Parteistellung nach gehören bei der gleichzeitig stattgefundenen Landtagserfaßwahl fam er in unseres Parteitages in Hamburg   beschäftigt. Wir wollen die bes 16 Abgeordnete der konservativen, 9 der nationalliberalen, 2 der Stichwahl. Herrn Vergani, eine der unsympathischsten Persönlich- merkenswerthesten Urtheile hier wiedergeben. Zwei hauptsächliche Fortschrittspartei an; 4 wiffen überhaupt nicht, wozu sie sich rechnen feiten des öffentlichen Lebens, wurde an Gerichtsstelle nachgewiesen, Richtungen treten in der Beurtheilung des Parteitages hervor. follen. Im Privatleben gehören die 31 folgenden Kategorien an: daß er amtliche Gelder unterschlagen habe und sich auch fouft zahl Recht mürrisch ist im allgemeinen die Haltung der konservativen 6 Ritterguts- bezw. Gutsbesizer, 6 Fabrikanten, 5 Gemeindevorstände, reicher unwürdiger Handlungen schuldig gemacht habe. Wenn ein Presse; sie findet zu ihrem Bedauern wenig Gelegenheit, die Ver­4 Bürgermeister, 2 Kaufleute, 1 Uhrmacher, 1 Geometer, 1 Privatier, folcher Mann wiedergewählt wird, so beweist dies, daß die chriftlich handlungen für ihre Umsturz von oben"-Pläne auszunuzen, fie 1 Amtsrichter, 1 Kohlenwerksbefizer und 3 Kommerzien- bez. Hofräthe. fozialen Benfuswäbler des Herrn Vergani moralisch wenigstens ihrer muß sich deshalb damit begnügen, sich in kleinlichen Gemeinheiten 18 von den 31 waren bisher noch nicht im Landtage. Von unseren Ge Abgeordneten würdig sind. und persönlichen Verunglimpfungen zu ergeben. In der liberalen noffen verbleiben noch darin: Fräßdorf, Grünberg, Seifert, Colditz  , Presse findet man vielfach die Meinung ausgesprochen, als ob Goldstein, Otto, Stolle- Meerane, Horn. Ausgeschieden sind die Ge Parteitag eine Weiterentwicklung der Sozialdemokratie die

Ungarn  .

Frankreich  .

Seine

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be

von einer revolutionären zu einer reformatorischen" Partei Auffassung, die nur" beweist, daß eine treffenden Herren niemals verstanden haben und noch immer nicht verstehen, welche Bedeutung den Begriffen Revolution" und Reform" in der menschlichen Geschichte zukommt. Im übrigen treten in vielen Blättern die Meinungsäußerungen über die Ents scheidung des Parteitages zu der Frage der preußischen Landtags wahlen in den Vordergrund der Beurtheilung.

Die, Kreuz- 3eitung" jagt:

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der Der Abgeordnete Ignaz Selfy, einer der ältesten noffen: Stolle- Gefau, Geyer, Poſtelt, Horn- Löbtau, Schulze, Kaden, Freunde, ber langjährige Bertrauensmann Koſſuh's in Ungarn   und und durch Mandatsniederlegung Pintau. Die Abgeordnetenwahlen felbft vollzogen sich in aller Ruhe. Kein Mensch, der es nicht wußte, merkte einer der Führer der Partei der äußersten Linken, der durch die bedente, etwas davon. Es war ja auch nichts weiter, als eine ganz einflußlose he mit einer Italienerin in enge Fühlung mit den Bertretern der demo Formalität. Zweifelhaft konnten höchstens der 10. ländliche und italienischen Einheitsidee fam, ist gestorben. 1. Chemnitzer Kreis fein. In Cheniz gaben unsere Genoffen den fratischen Grundanschauungen wurden überwuchert durch einen Ausschlag sie hatten die Wahl zwischen einem Konservativen und national- magyarischen Fanatismus.- einem Antisemiten; sie haben feinem von beiden auch nur eine Stimme gegeben. So fiel der Antisemit durch. Das war in an Rémiremont  ( Dep. Vogesen), 10. Oftober. Minister betracht der der traurigen Handlungsweise ber antisemitischen präsident Me Iine hielt heute hier vor seinen Wählern eine Programms " Daß eine revolutionäre Partei par excellence, wenn sie selbst Leitung auch ganz torrekt gehandelt. Im zehnten länd- rede, in welcher er die Anschuldigung zurückwies, die republikanische keine Aussicht hat, etwas zu erlangen, thre Kräfte in den Dienst lichen Kreise haben acht Antisemiten für uns, einer für den Partei in zwei Theile gerfprengt zu haben. Er gab vielmehr den einer anderen stellt, die sie sonst bekämpft, ist, wie wir schon früher Konservativen gestimmt, so daß lekterer mit 61 gegen 58 Stimmen Radikalen an der Spaltung schuld, welche fich den Sozialisten zu betont haben, etwas noch nie Dagewesenes, eine Erscheinung, gewählt wurde. Ein paar Kuriositäten verdienen noch hervor- wenden. Redner verwahrte ferner das Rabinet gegen den gehoben zu werden. immer vom Stand­So stimmten im 2. städtischen Kreise von Vorwurf des Klerikalismus und forderte zum Zusammenschlusse aller für die wir kein Beispiel kennen. An ſich brauchte das ja nichts 59 Kartellwahlmännern nur 54 für ihren Kandidaten, während der Republikaner   auf, deren Programm weder die Reaktion noch die Re- beweisen; das Verkehrte und Thörichte, punkt der Sozialdemokratie betrachtet liegt aber in der Antisemit statt 10 15 Stimmen erhielt. Jm 40. Tändlichen Kreise volution zulaffe. Redner fette fodann die Aufgabe der fünftigen Kammer Sache selbst. Uns wird man das vielleicht nicht glauben, bekam unfer Genosse Stolle bei 32 sozialistischen Wahlmännern auseinander, welche in der Dezentralisation der Verwaltung und in der weil e3 in unserem Intereffe liegt, daß die Sozial­84 Stimmen; diese zwei Stimmen verlor der Konservative. Einrichtung von Pensionskaffen und Alterversicherungskaffen zu be demokratie sich an den Wahlen nicht betheiligt. Wir wollen Chronit der Majestätsbeleidigungs- Prozesse. stehen habe. Der Ministerpräsident schloß hieran eine Vertheidigung das weitere deshalb der Erfahrung selber überlassen. Daß diese Der Majestätsbeleidigungsprozeß gegen Wilhelm der inneren wie äußeren Politik des Kabinets. Bei der Erörterung ein Wörtlein mit zu reden haben werde, und zwar eins, Liebknecht wird morgen vor dem Reichsgericht zur Verhandlung der äußeren Politit sagte Meline: Wir sind dahin gelangt, den bas den Herren Bebel und Auer nicht gefällt, davon sind mir schon tommen. Die Majestätsbeleidigung soll Liebknecht   bekanntlich in Brand im Orient fest zu beschränken und, wie ich hoffe, zu löschen beute so ziemlich überzeugt. Die Betheiligung der Sozialdemokratie Dank der unbeugsamen Ausdauer des Ministers Hanotaur. Der feiner Rebe begangen haben, mit der er den sozialdemokratischen Rettungsanfer bes europäischen   Konzerts, welches ehemals ein sein, und schon das würde mehr oder weniger nachtheilig wirken." Parteitag am 6. Oftober 1895 eröffnete. Am 15. Oftober anden Landtagswahlen wird in jedem Falle sehr ungleichmäßig wurde die Anklage gegen ihn erhoben und am 14. Nos des Sinnes bares Wort gewesen, ist lebendige Wirklichkeit und ein des Sinnes bares Wort gewesen, ist lebendige Wirklichkeit und ein vember wurde Liebknecht von der Straftammer des Landgerichts Bukunft hoffnungsreiche Ausblicke eröffnet. Das europäische Konzert großes geschichtliches Ereigniß geworden, welches für die zu Breslau   zu einer Gefängnißstrafe von vier Monaten verurtheilt. Gegen dieses Urtheil wurde sofort Revision eingelegt; ist vor allem möglich geworden durch die enge Vereinigung und die während der langen Dauer der legten Reichstags Session mußte Gemeinschaft der Anschauungen unserer Diplomatie mit der mächtigen jedoch das Verfahren ruhen, und so ist das Reichsgericht erst jetzt befreundeten und verbündeten Nation. nach zwei Jahren in der Lage, sich mit dem Urtheil der Breslauer Richter zu beschäftigen, das seinerzeit in der Presse sowohl als auch in juristischen Kreisen lebhaftes Aufsehen erregt hat. Fand doch in diesem Urtheil zum ersten Mal der dolus eventualis auch auf Majestätsbeleidigung Anwendung!

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Herrn Meline's Lobrede auf das europäische Konzert" steht auf derfelben Höhe wie seine innere Politit. Italien  .

wenn

Die, Post", das Organ des Herrn v. Stumm:

ahlrecht befeitigen, und wenn sie sich überbietet in Lamentationen Sie( die Sozialdemokratie) wird nie das preußische Dreiffaffen­über dasselbe. Es ist nach allen Erfahrungen mit dem Reichs­Wahlrecht das fefte Bollwert der staatlichen Erhaltung. Und selbst das preußische Abgeordnetenhaus je die Physiognomie bes annehmen gegenwärtigen Reichstags sollte, und die vereinte Demokratie ihren Ansturm dagegen versuchte, würde dieses Bemühen ohumächtig sein. In Preußen hat glücklicherweise noch Turin  , 9. Oktober.  ( Eig. Ber.) Italienischer Bid 8ad das Herrenhaus das legte Wort, in dem nicht, wie die Voff. Btg." Rurs. Das Ministerium Rudini bekommt feinen festen Halt, es meint, blos junterliche Anmaßung, sondern, wie die Berathungen In der schriftlichen Begründung des Urtheils-es dürfte noch wird zwifchen lints und rechts umbergeworfen. Bergangene Woche über das Vereinsgefeh dargethan haben, auch die überlegene staats. in Erinnerung sein, daß die mündliche Begründung ganz erheblich neigte es ganz nach rechts, es entledigte fich feines linken Flügels männische Einsicht eine Stätte haben. Um übrigen ist die Betheilis davon abwich heißt es u. a.: und erfette ihn durch reaktionäre Elemente. Jeht, nach wenigen gung der Sozialdemokratie an den Landtagswahlen schon deshalb Es wird auch einem Zweifel nicht unterliegen tönnen, baß! Tagen scheint alles verändert. Rudini sendet ein geheimes sehr erwünscht, weil die Deffentlichkeit des Wahlverfahrens endlich

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