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Inhalts der Militär- Strafprozeß- Ordnung hat sich die bayerische  | Programm gefordert hat, die Arbeitgeber entrechten würde, Wir fürchten, daß nur zu bald unsere Deutung dieses wirth­Regierung im Laufe der Berathungen auf den Boden des Land- wie schön ist es, daß der Abg. Lotze die Mittelstandspolitik als schaftlichen Vorganges sich als richtig ergeben wird. tags- Abschiedes vom 28. Mai 1892 gestellt und demgemäß die in die beste Arbeiterfreundlichkeit bezeichnet. Wie wird es auflichen Aufschwunges als die meisten meinen. Der Krach kommt Wir sind weit näher dem Ende der Periode des wirthschaff= der bisherigen bayerischen   Militär- Gerichtsverfaffung und Militär- die Arbeiter bei den Wahlen wirken, wenn man sie darauf plöglich, aber es giebt Zeichen, die sein Herankommen ahnen lassen. darauflichen Aufschwunges als die meiſten meinen. Straiprozeß- Ordnung enthaltenen Grundsätze, insbesondere jene über Gerichtsorganisation, die Mündlichkeit aufmerksam macht, daß die sich ihnen anbiedernden plöglich, aber es giebt Zeichen, die sein Herankommen ahnen lassen.-- - 3um Prozeß Liebknecht   bringt die Norddeutsche des Deffentlichkeit ihrem Parteitage Hauptverfahrens, Antisemiten auf daß behaupten, Allgemeine Zeitung  " heute einen Leitartikel, der, inmitten albernen insoweit sich diese Grundsäge durch Er die Arbeiter in den großen Städten durchweg besser Geschwafels als einzigen Inhalt eine dice unwahrheit und fabrung erprobt hatten, mit Nachdruck vertreten. gestellt seien wie Arbeitgeber aus dem Mittelstande". Ja einen plumpen Sophismu 3 auftischt. Nicht minder ist die bayerische Regierung für Wahrung werden die Antisemiten antworten, das ist wohl alles gesagt Die dicke unwahrheit: daß Professor Lißt das Breslauer der bayerischen Reservatrechte in vollem Umfange worden, aber wir haben doch im Jutereffe der Arbeiter Erkenntniß gegen Liebknecht angefochten habe, ehe er den Wort­weiteren Stabien der Verhandlungen thun. Gine hinweisen, daß sie die gesetzlich geschützte Durchführung der die er für die inkriminirte Stelle gewählt, nicht eine Majestäts­eingetreten und wird dies mit Festigkeit auch in den trogalledem Beschlüsse gefaßt und stolz werden sie darauf laut gekannt. Das Gegentheil ist selbstverständlich wahr. Der plumpe Sophismus: Liebknecht habe durch die Form, Mittheilung über das bei den bisherigen Verhandlungen Erreichte Roalition der Arbeiter gefordert haben. und über die noch in der Schwebe befindlichen Punkte vermag bei dem gegenwärtigen Stande der Sache nicht gemacht werden. Zu Was solche Beschlüsse werth sind, zeigt die Haltung der beleidigung, sondern nur die Bestrafung für eine Majestäts­beleidigung vermeiden wollen. irgend einer Beunruhigung ist für Bayern   kein Anlaß gegeben. Antisemiten im Reichstage, wenn Arbeiterfragen auf der Welch haarsträubender Blödsinn! Sollte eine gemeinsame Militär- Strafprozeß- Ordnung für das Tagesordnung stehen. Dann war Herr Dr. Vielhaben, Sintemalen Majestätsbeleidigungen in Deutschland   bestraft Reich nicht zu stande kommen, verbleibt es in Bayern   bei dem der Syndikus des Hamburger Arbeitgeber- Bundes, der werden, muß, wer Bestrafung vermeiden will, auch eine Majestäts­- bestehenden Gesetze. Eine reichsgesetzliche Regelung fann aber Redner der Partei. Und was er sagte, hat stets beleidigung vermeiden. Das sieht jedes Kind ein, aber der Gelehrte ohnehin nicht stattfinden, ohne daß die Volksvertretung im Reichs- das höchste Wohlgefallen des Königs Stumm von der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung", dessen Ingenium wir tage gebührend zu Worte kommt." Mens Saarabien gefunden. Saarabien gefunden. Man wird dann an jene Haltung an- fchon mehrfach zu bewundern Gelegenheit hatten, hat sich so thurm So wissen wir denn, daß die Berathungen über die Neu- läßlich der Besprechung der Interpellation Mantenffel über boch fiber den gefunden Menschenverstand erhoben, daß er nicht gestaltung des Militär- Strafprozesses bisher noch nicht über den die Bäckerei- Verordnung erinnern, wo der Herr ganz wie mehr in Gefahr schwebt, mit demselben in Berührung zu kommen.- militärischen Ausschuß des Bundesraths hinaus gediehen find. der Manchestermann Eugen Richter   die Aufhebung des Das Plenum hat sich noch gar nicht damit beschäftigt. Im 120 e der Gewerbe- Ordnung gefordert hat, durch den dem Bersammlungs- Recht". Das hiesige Agrarierblatt berichtet Ausschuß liegt die Sache fest, dort kann man zu keinem Bundesrathe einige wenige eng umgrenzte Rechte zum Schutze Resultat gelangen. Unter dem Vorsitze des theologischen Professors Gregory der Gesundheit, Sicherheit und Sittlichkeit der Arbeiter ein- tagte hier eine nationalsoziale Versammlung, in der meist Nicht­Die Gründe für diesen Stillstand der Berathungen gehen geräumt werden. Wir würden dann auf die Leistungen des Ab- fachfen gegen die sächsische Wahlrechtsänderung zu Felde zogen. aus dieser Antwort des Kriegsministers nicht mit völliger geordneten Vielhaben in der berühmten Debatte über Durch zwei Vorkommnisse war die Versammlung von besonderem Klarheit hervor. Sehr bemerkenswerth ist ja die Betonung der die Werftanlagen, pardon über die berüchtigte Broschüre Juteresse. Sekretär Wenck rieth seinen Parteigenossen, niemals bayerischen Reservatrechte, welche sich in der Hauptsache be- des Herrn Lorenzen hinweisen, auf die unerhörten nationalliberale oder konservative Abgeordnete zu unterstüßen. Das kanntlich auf den besonderen obersten Wilitärgerichtshof beziehen. Entstellungen über die Haltung der Arbeiter bei Streiks, ist unzweifelhaft eine indirekte Unterſtüßung der Sozialdemokratie. Aber die Darlegung des Herrn v. Asch läßt keineswegs erkennen, ob Der vielgenannte Pastor a. D. Göhre nannte die Wahlrechts­die gesättigte Arbeiterfeindlichkeit, die er dabei die Grundsätze, welche Bayern   bezüglich der Gerichtsorganisation, zu änderung eine Entrechtung, eine Thorheit, eine Unfittlichkeit, fo der Mündlichkeit und Deffentlichkeit des Hauptverfahrens im tage brachte. Daß er sich selbst nicht scheute, zum Denunzianten daß ihm vom überwachenden Beamten das Wort Daß derartige Angriffe unter gegen Arbeiter zu werden. Die Reden auf dem antisemitischen entzogen werden mußte. Bundesrathsausschuß vertreten hat, auf Widerspruch gestoßen Parteitage und die des Herrn Vielhaben im Reichstage sind dem Vorfiße eines theologischen Professors der Landes- Universität sind oder nicht. Es ist nach wie vor ungewiß, ob nur die sind oder nicht. Es ist nach wie vor ungewiß, ob nur die die besten Waffen in unseren Händen, um die schönsten stattfinden fönnen, wird hier nicht verstanden. Man er Behauptung, der bayerischen Reservatrechte oder zugleich der Agitationsfnisse der Antisemiten bei den Arbeitern zu wartet allgemein, daß Professor Gregor) dieselben Konsequenzen Inhalt der Reform selbst der Aulaß zur Stockung der ganzen paralysiren. Frage gegeben hat.

Wie dem aber auch sei: die Ausführungen des Kriegs­ministers deuten wohl die Ursachen der heillosen Verschleppung dieser Angelegenheit an, aber sie entschuldigen die felbe in feiner Weise.

Die Frage, ob Bayern   jenes behauptete Reservatrecht wirklich zukommt, konnte seit Jahren entschieden werden; würde sie zu gunsten Bayerns entschieden oder gedächte man, auch wenn Bayern   kein formelles Recht besitzt, ihm aus Nach­gicbigkeit seine Souderwünsche zu erfüllen, so wäre das Neben­einanderbestehen von zwei obersten Gerichtshöfen ein unver­gleichlich geringerer Nachtheil gegenüber dem Nichtzustandekommen der Reform überhaupt.

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Die National Sozialen und das sächsische

aus Leipzig  :

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ziehen werde, wie die Pastoren Naumann, Göhre und Rößschte." Gewiß, in Leipzig   und Sachsen   wird nur verstanden", wenn Das Urtheil gegen Stenzel wird fogar von der national im Namen des Christenthums die gräulichsten Uebelthaten am Bolk liberalen Presse getadelt. Dasselbe gründet sich juristisch begangen werden. Und wenn ein Theologicprofessor es wagt, gegen auf den§ 103 des Reichs- Strafgesetzbuchs, der da lautet: die Entrechtung der Arbeiter zu wirken, so denunzirt man ihn als Wer sich gegen den Landesherrn und die Re- unwürdig seines Amtes und die Deutsche Tages- Zeitung" macht sich gierung eines nicht zum Deutschen Reich gebörenden Staates sum Denunziation. einer Beleidigung schuldig macht, wird mit Gefängniß von einer Bom groben Unfug". Das fleritale Regensb. Woche bis zu zwei Jahren oder mit Festungshaft von gleicher Morgenblatt" erhielt ein Strafmandat von 25 M. und das Amts­Daner bestraft, sofern in diesem Staat dem Deutschen Reich die gericht hat das Mandat bestätigt, weil das Blatt den Fürsten  Gegenseitigkeit verbürgt ist. Die Verfolgung tritt nur Bismarck   einen alten Stänferer" genannt hatte. Diesen Aus­auf Antrag der auswärtigen Regierung ein. druck hatte das Blatt in der Abwehr eincs Artikels des Hamburger Die Zurücknahme des Antrages ist zulässig." Organs des Fürsten Bismarck gebraucht, in dem gesagt war, daß Daß mit diesem Paragraph die Presse für die Besprechung die Beseitigung der Zentrumsherrschaft die dringendste nationale ausländischer Angelegenheiten vollständig lahm gelegt werden Aufgabe sei. In der Urtheilsbegründung des Amtsgerichts heißt es, Die Darlegungen des bayerischen Kriegsministers bestärken fann, namentlich wenn der deutsche   Majestätsbegriff auf das der Ausdruck atter Stäuferer" sei geeignet, Bismarck   zu beleidigen nur die Auffassung, daß gewisse Kreise das bayerische   Reservat- Ausland übertragen wird, das bedarf keiner näheren Aus- und ihn in der öffentlichen Meinung verächtlich zu machen. Durch den Ausdruck habe sich eine große Anzahl Personen, ja jeder auf recht als Deckmantel für ihre Absicht benutzen, die Reform einandersetzung. Der Hannoversche Courier" des Herrn Bildung Anspruch machende Mensch in feinem Gefühl verlegt fühlen womöglich ganz zu hintertreiben. Man weiß ja zur genüge, von Bennigfen kann nicht genug protestiren gegen müssen. Vielleicht wird die Berufungsinstanz diesen erneuten Ber wie abhold man im kaiserlichen Militärkabinet einer Reform jedes neue Unterfangen, die Urtheilsfreiheit der deutschen   fuch, Bismarck   Beleidigungen ohne Strafantrag als groben Unfug" der Militär- Strafprozeß- Ordnung ist, wie sie der Reichskanzler Bresse anzufechten." Der zahnlose Löwe brüllt gut bis zu zu ahuden, zurückweisen. versprochen hat. der Konsequenz, die Ausmerzung dieses durch und durch Aber dynastische Refervatrechte und Eigensinnigkeiten reaktionären Paragraphen zu fordern, versteigt sich der national einiger hoher Offiziere dürfen nicht auf die Dauer die Er- liberale Heldenmuth natürlich nicht. füllung einer so dringlichen Reform hindern. Schlimm Uebrigens wird von verschiedenen Blättern versichert, die genug, daß sie so ungeheuerliche Verschleppungen verdeutsche Regierung habe die belgische im Fall Stenzel zu Hoffentlich macht der Reichstag diesem Stellung des Strafautrages gedrängt, eine Wittheilung, die Treiben endlich ein Ende. In den Schlußworten der Aus- bis jetzt nicht dementirt worden ist und es auch nie standidaten erklärt, der die Reckesche Vereinsgeset führungen des bayerischen Kriegsministers kommt ja dieser werden wird. Wunsch zum Ausdruck.

ursachen konnten.

Thut es der Reichstag nicht, so wird es das Volk selbst thun, wenn es bei der nächsten Wahl das Urtheil spricht über die Politik der letzten Jahre.

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Die Marinevorlagen und die Reichs Postverwaltung. Mau erinnert sich, wie entschieden der alterude Staatssekretär v. Stephan jede Verbesserung und Verbilligung der Verkehrs­einrichtung mit dem Hinweise auf die Finanzlage des Reiches abwies. Nun aber, wo es anläßlich der bevorstehenden erften Schritte zur Verwirklichung der uferlosen Flotten­pläne Aufgabe aller der Regierung Verfügung stehenden Federn ist, die glänzende Finanzlage des Reiches und aller Einzelstaaten in bengalischer Beleuchtung zu zeigen, mußte mau baran denken, daß seitens der oppositionellen Presse an die Forderungen aus den Kreisen des Volkes erinnert werden würde, die stets mit Rücksicht auf die Finanzlage abgelehnt wurden. Wir haben es an solchen Erinnerungen selbstverständ lich niemals fehlen lassen. Um wenigstens einigen dieser Ein­würfe zu begegnen, soll ein Theil der auf die Reichspost- Verwaltung bezüglichen Wünsche erfüllt werden. Nach der Köln  . Ztg." stehen folgende Fragen bei der gegenwärtig tagenden Post­konferenz zur Berathung: Ausdehnung des Meistgewichts der Briefe( auf 20 Gramm), Ermäßigung des Briefportos für den Nahverkehr und der Postanweisungsgebühr für kleinere Sen­dungen. Ueber die in Aussicht genommenen ermäßigten Säße verlautet zwar noch nichts, es ist aber anzunehmen, daß sie auf die Hälfte des jezigen Betrages, also auf 5 Pf. für Briefe im Nahverkehr- worunter wohl hauptsächlich der Verkehr in Berlin   zu verstehen ist und auf 10 Pf. für Bostanweisungen kleineren Betrages lauten sollen.

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Ein deutscher   Klassiker über Majestätsbeleidigungen. In seinem Staatsroman" Der goldene Spiegel oder die Könige von Scheschian" äußert sich Christoph Martin Wieland  , der berühmte Verfasser des Oberon", folgendermaßen über Majestäts­ beleidigungen  :

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-Nationale Gesinnung." In einer in Thorn am 12. d. M. abgehaltenen Sigung des Hauptvorstandes des Vereins zur Förderung des Deutschthums", an welcher zwölf Mitglie er theilnahmen, wurde nach längerer Berathung der Aus. dem Berein einstimmig beschlossen. Dr. Fricke hatte bei der letzten schluß des Oberlehrers Dr. Fricke in Dirschau   aus Bandtags- Erfagwahl in Berent- Dirfchan- Br. Stargard   sich für den

Novelle wiederstimmen helfen wollte, und das war

ein Pole, der dann auch über den freitonservativen Recke  - Gesetz­Freund siegte. Dr. Fricke halte sein Verhalten in einem längeren Schreiben an den Hauptvorstand durch Bezugnahme auf seine Stellung zu den innerpolitischen Fragen zu rechtfertigen gesucht. Der Hauptvorstand vertrat indessen die Auffassung, daß das Ver­halten des Dr. Fricke mit den von den Mitgliedern des Vereins übernommenen nationalen Pflichten" unvereinbar sei.

" Insonderheit schien das Verbrechen ber beleidigten Majestät ein herrliches Mittel, sich der Güter der Großen und Reichen mit guter Art zu bemächtigen. Die Rechtsgelehrten von Scheschian ( Leute, welche für einen leidlichen Preis alles, was der Hof gern fah, für recht erkannten) erschöpften daher alle ihre Scharfsinnig feit, die Theorie eines so einträglichen Verbrechens aufs feinste auszuarbeiten; fie setzten alle seine este und Zweige bis auf die ihrer am legten Dienstag hier abgehaltenen Sigung den neuen feinsten Fäserchen sehr künstlich auseinander, und bewiesen zum Schrecken der armen Schefchianer, daß man git ge: wissen Zeiten Taum ein Glied rühren, taum holen tönnte, ohne sich dieses furchtbaren schuldig machen. zu 2 Tonnte mit einem Worte, mit einer Miene, in Gedanken, ja sogar im Traume

Die Durchführung des Recte- Gesetzes hätte das Deutschthum gewiß bedeutend gefördert. Verein zur Förderung des Deutschthums" nennt man sich, Verein zur Förderung der schlimmsten Reaktion ist man. Wer unter Deutschthun etwas anders versteht, fliegt hinaus.-

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- Die Aerztekammer von Hessen- Nassau   hat in Gefeßentwurf über ärztliche Ehrengerichte für unannehmbar erklärt. Athem Unsere Brandenburger Parteigen offen Lasters wollen ihren liberalen Stadtvätern eine harte Probe auferlegen. bloßen Wie in vielen anderen Städten ist auch dort die Unfitte im Schwunge, daß das Wahlrecht zur Stadtvertretung abhängig ist von der Zahlung Diese Bestimmung der es konnte an dem elendesten Gemälde, das den König vorstellte, eines sogenannten Bürgergeldes.

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an einem Bedienten der königlichen Küche, an einem föniglichen Städte- Ordnung, die sich die liberale Verwaltung der Stadt Brandens Hunde, an dem Napfe, worin der König spuckte, begangen werden. burg bisher zu nutze machte, hatte wie überall den Erfolg, daß Der behutsamste Tabel der Maßregeln des Hofes, der kleinste zahlreiche Arbeiter das Wahlrecht nicht ausüben konnten, da man Seufzer, den das Mitleiden mit sich selbst einem Unrecht leidenden diese Extraftener für das Wahlrecht nur ungern leistete. In den Echefchianer auspreßte, die leiseste Berufung auf die Rechte der letzten Jahien ist nun in dem Wahlrecht eine recht starke Ver­Menschheit war ein Majestätsverbrechen. Zum Beweise, daß man schiebung zu gunsten der beiden oberen Klassen eingetreten. Die des Vergnügens zu strafen nicht fatt werden könnte, schien man erſte Abtheilung zählte 1889 noch 286, d. i. 9,3 pet. aller Wähler; nichts angelegeneres zu haben, als der Nation täglich neue Ge- 1897 sank diese Zahl bereits auf 27, d. i. 0,8 pCt. Die zweite Ab­Tegenheiten zu geben, sich strafbar zu machen; und niemand, ach theilung zeigte in demselben Zeitraum einen Rückgang von 850 auf niemand! ließ sich in den Sinn kommen, daß das strafwürdigste, 283 Wähler, oder von 29 pet. auf 8 pCt. Demgegenüber ist feit das ungeheuerste aller Verbrechen die Beleidigung der Mensch von 1791 auf 3240 gestiegen und beträgt gegenwärtig 91,2 pet. aller 1889 die Zahl der Wähler Dritter Abtheilung

heit sei."

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Deutsches Reich  .

Wahlberechtigten.

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geschrieben wird, natürlich Staub aufgewirbelt. Einige mit der hohen Bant betreundete

Wie wir bereits mitgetheilt haben, wollen nun unsere Partei­Wenn geschäftige Federn nun die Verdienste des Herrn genossen um Aufhebung des Bürgergeldes petitioniren und das Stadtverordneten Kollegium wird dadurch vor die unangenehme Podbielski als Postreformator rühmen, so thun sie dem Herrn Gin Kronrath fand heute Vormittag unter Vorsitz des Frage geftellt, ob es die Ausdehnung des Wahlrechts unter dem General sehr schweres Unrecht. Erstens ist es nicht ein Zeichen Roifers im Neuen Palu. ftatt. Es nahmen die Mitglieder des Dreitlassen- Wahlsystem ablehnen will. Unsere Parteigenossen haben für ein reformatorisches Talent, das was vielfach verlangt und preußischen Staatsminifteriums und die Staatssekretäre der Reichsteineswegs große Hoffnungen, daß die liberalen Stadtväter ihrem als durchführbar nachgewiesen wurde, auszuführen, und dann äter an der Berathung theil. Ueber den Gegenstand der Berathung Wunsche entsprechen werden, aber solche kleine Prüfung vollsfreund. haben der Kriegs- und Finanzminister und die Staatssekretäre ist nichts bekannt geworden. Offenbar handelt es sich um die Ein- licher Gesinnung ist für uns recht werthvoll.- für die Marine und das Steichsschatzamt weit mehr Verleitung der parlamentarischen Seffion und die Feststellung der Der ambulante Gerichts stand fordert neue Opfer aulaffung zu diesen kleinen Reformen gegeben, als der neue Regierungspolitik für die nächste Zeit.- Die Schaumburg- Lippe  'sche Landeszeitung" in Büdeburg batte Herr der Poften. Blos der leichteren Durchführung der Unsere Bemerkungen über die Erhöhung vor einiger Zeit eine Beilage mit einer Empfehlung der Braun. Von dieser Marinepläne wegen wird man bas Meistgewicht der Briefe des 3inssages der Reichsbank haben in der Presse viel ich weigifchen Landeslotterie beigelegt. ändern und andere kleine Wünsche des Handelstandes er- Beitungen machten gegen unsere Anficht, daß die Einschränkung des Zeitungs Nummer waren, wie der Berliner   Volts Zeitung" einige Exemplare in das füllen. Banktredits durch das Näherrücken an die Zeit der Krisen verursacht preu Bifche Staatsgebiet gekommen, und der vers antwortliche Redakteur deshalb vom Amtsgericht Oberns Die deutsch  - soziale Reformpartei hat ihren Parteitag fein dürfte, theoretische Einwendungen. abgehalten, vieles und breites aber gar nichts tiefes wurde Wir lassen deshalb das Urtheil des erfahrensten unserer jüngeren tirchen zur Verantwortung gezogen. Da der Vertrieb Braun­schweigischer Loose in Schaumburg- Lippe   nicht verboten ist, erfolgte über die Arbeiterfrage gesprochen, deren Behandlung die meiste Bankpolitiker, des Münchener Profeffors W. Log, bier folgen: Einmal werden durch die Vertheuerung des Kredits, die in Freisprechung. Bald darauf wurde der Redakteur wegen desselben Zeit des Parteitages verschlang. Es wäre ungerecht von uns, der Diskonto Erhöhung liegt, diejenigen Kreditnehmer zur Vergehens vor demselben Amtsgerichte abermals freigesprochen. wenn wir über die die Arbeiterfrage betreffenden Reden nicht zurückhaltung veranlaßt, die nicht unbedingt zu dem Gegen das zweite freifprechende Urtheil erhob nun aber unsere vollste Genugthuung aussprechen würden. Jeden, der fritischen Zeitpunft bereits Kasse bedürfen, also der in die Staatsanwaltschaft Widerspruch und vor dem Lande für die Interessen des Proletariats den Anschluß des- ländische Distontirungsandrang verringert. gericht wurde der Redakteur zu 10 M. Geldstrafe und in felben an die Sozialdemokratie für das förderlichste Die Wirkung, welche eine rechtzeitige Distont Erhöhung die Koften des Verfahrens verurtheilt. Als Ort des Gerichts. weiter in 3eiten einer gesteigerten Spekulation standes" wurde Obernfirchen angesehen, und hält, muß es nur angenehm berühren, wenn Parteien, die sich in Preußent und vor krisen ausüben soll, aber nicht immer aus ist bekanntlich die Verbreitung und Empieblung auswärtiger Lotterien als foziale" empfehlen, ihre Arbeiterfeindlichkeit so offen geübt hat, ist Ernüchterung derjenigen, welche vorwiegend und ihrer Loose verboten. Hiernach famn also jeder nicht- preußisch: zeigen, wie die Leute um und hinter Zimmermann und Lieber mit Kredit spekuliren.( Conrad 2c. Handw. d. Staatsw. S. 939.) Redakteur in Deutschland   vor irgend ein beliebiges preußisches mann auf dem eben geschlossenen Parteitage, wie schön ist es Mehr haben wir auch nicht gesagt. Interessant ist, daß so Gericht zitirt werden. Also ein badischer Redakteur in Konstanz  bei der Agitation, in einem auch von den Antisemiten um- ausgesprochene Organe des Großkapitalismus mit allem Eifer muß es fich gefallen lassen, in Memel   abgeftraft zu werden, wenn worbenen Kreise an das Wort des Herrn Aschendorff zu er- unsere Deutung der Erhöhung der Bankrate aus der Welt lügen fein Blatt dort auch nur in einem Egeniplar gelesen wird. Gegen innern, daß das bischen, was Herr Raab als Arbeiterschutz- möchte. das Urtheil ist an die höhere Instanz appellirt worden.

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