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Br. 241, 14. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Freitag, 15. Oktober 1897.

Der Formerffreik.

Der Formerstreit, der während mehrerer Wochen die Oeffentlich­feit beschäftigte, ist beendet. Wesentlich materielle Vortheile hat der Streit den Ausständigen nicht gebracht; die Kosten für Unter stützungen und dergleichen sind auch nicht so groß gewesen, um dem Streit etwa hierdurch eine besondere Bedeutung zu verschaffen. Defto interessanter und typischer für die Auffassung sozialer Angelegenheiten in gewissen Streifen unseres Volkes waren dafür allerlei Nebenerscheinungen, die sich bei dem Streit gezeigt haben; desto wichtiger sind die Lehren, die die Arbeiter auch aus diesem Ausstand wieder gewonnen haben.

Eine dieser Zehren, eine gewerkschaftliche, sei vorweg genommen. Der Streit war entstanden, weil fünf Former der Firma Borsig mit ihrem Meister in Akford- Differenzen gerathen waren. Es wurden Former Versammlungen einberufen und der Streit beschlossen. Am 4. Oftober hatte sich der Konflitt so weit zugespitzt, daß der Verband Berliner   Metallindustrieller in seiner Generalversammlung beschloß, die gesammten 27 000 Berliner   Metallarbeiter auszusperren. Dies Vorhaben wurde schließlich durch das besonnene Verhalten der Ar­beitervertreter vor dem Einigungsamte hintertrieben. Die Lehre, die aus diesen Vorkommnissen für die Zukunft zu ziehen sein wird, ist: daß die Entscheidung über große Streits, die Tausende in Mitleidenschaft ziehen, unbedingt nicht bei den interessirten einzelnen Branchen bleiben kann, sondern in die Hände der ver­antwortlichen Leiter der Organisationen gelegt werden muß. Die Sache läßt sich ja so handhaben, daß die geringe Zahl der in Differenzen Verwickelten auf ihren Antrag sofort als Gemaß­regelte unterstützt wird, worauf dann seitens der Organisation der Fall untersucht und die Chancen eines eventuellen Ausstandes er­wogen werden können. Streits sollten eben nicht schon dann unter­nommen werden, wenn die Arbeiter mit ihren Forderungen im Recht find, sondern wenn der Kampf auch gleichzeitig Aussicht auf Erfolg bietet.

Die Nothwendigkeit solcher Geschäftsführung ist auch schon mehr­fach betont worden, zuleht nach dem großen Hamburger Hafenarbeiter­Streit. Und speziell in der Metallarbeiter Organisation foll diese Frage aus Anlaß des jetzigen Formerausstandes ebenfalls demnächst angeschnitten werden.

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Daß, ebenso wie die Arbeiter, auch die bürgerliche Welt- Unter­nehmer und bürgerliche Presse Lehren für ihr eigenes Verhalten aus diefem Streit ziehen werde, das glauben wir nicht. Wenn es aber geschehen sollte, dann werden es arbeiterfeindliche Lehren sein, Lehren, wie man die Organisationen der Arbeiter zerschmettern, wie man solche Arbeiter, die für sich, ihre Familie und ihre Klasse ein­getreten sind, fennzeichnen, existenzlos machen und dem wirthschaft­lichen Untergang überliefern kann.

Der kleine Formerstreit, namentlich die Verhandlungen vor dem Ginigungsamt, haben zwar Erscheinungen genug hervorgebracht, die dem Unternehmerthum eine Revision seiner Auffassung von Ar beiterangelegenheiten nahe legen sollten. Aber wir hoffen da auf

nichts.

Wie eindringlich auch die Arbeiter vor dem Einigungsamt den Unternehmern nahegelegt hatten, daß es nothwendig sei, wenn in Zukunft zwecklose wirthschaftliche Kämpfe vermieden werden sollten, daß die Unternehmer, oder deren Organisationen mit den Arbeiter organisationen in eine gewisse Fühlung träten; daß durch Verhand lungen zwischen den von beiden Seiten anerkannten Leuten oft der Kampf vermieden werden könne; daß, um die Verbitterung auf Seiten der Arbeiterschaft herabzustimmen, vor allem die Kennzeichnung und wirthschaftliche Rechtung aufhören müsse: es war unserem Gefühl nach in den Wind gesprochen.

Berliner   Metall- Industrieller seit Jahren geschehen, und geschieht von diesem und zahlreichen ähnliche Biele verfolgenden Unternehmer organisationen noch heute, täglich und stündlich!

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Im§ 1 der unter dem 26. Februar 1897 revidirten Statuten eben des Verbandes Berliner Metallindustriellen", der seine Bertreter in Sachen des Falles Borfig vor das Einigungsamt delegirt hatte, heißt es: Der Verband hat den Zweck, gemeinsame Maßregeln durch zuführen, falls in einem der vereinigten Betriebe die Arbeitnehmer versuchen sollten, Lohnerhöhungen oder sonstige Forderungen im Wege der Arbeitseinstellung, Sperre, Verrufserklärung oder auf ähnliche Weise zu erzwingen."

Und im§ 14 heißt es:

Siegt der Fall des§ 13 vor( der eben zitirte), fo ist der betreffende Unternehmer verpflichtet, ungefäumt dem Vorsitzenden der Vertrauenskommission Anzeige zu machen und demselben gleich zeitig cin Namensverzeichniß der betreffenden Arbeit. nehmer mitzutheilen... Das Namensverzeichniß hat er( der Vorsitzende) sofort der Arbeitsnachweisstelle mit der Aufgabe zu zufertigen, die darin bezeichneten Arbeiter von der Zuweisung an Arbeitgeber auszuschließen."

Noch deutlicher, wie im Statut, ist man in vertraulichen Mit­theilungen, Birkularen u. dergl. In einem Zirkular vom September 1896 schreibt Herr Kommerzienrath Frizz Kühnemann unter Hinweis darauf, daß damals einige hundert Metallarbeiter ausständig waren, daß ferner die Schlosser und Maschinenbauer in diese Bewegung zur Erlangung des Neunstundentages und einer Lohnerhöhung ein­getreten waren:

Stadtv. Stadthagen  : Untersuchungen, wie wir sie hier bes antragen, haben in anderen deutschen   Städten bereits stattgefunden. Wir wollen auch für Berlin   eine statistische Unterlage haben, um dann auf Mittel zu sinnen, wie dem Mißstande abzuhelfen fein wöchte. Es giebt in Berlin   tausende von Kindern, welche durch die häuslichen Verhältnisse gezwungen sind, ohne Frühstück die Schule zu besuchen und auch dort nichts erhalten. Die Privatwohlthätigkeit hat sich in einigen Stadtgegenden der Sache angenommen; so bes steht ein derartiger Verein in der Potsdamer Vorstadt. Aber damit wird dem Uebel nicht gesteuert; und vor allem kommt es darauf an, wie es in den ärmeren und ärmsten Vierteln aussieht. Ich hoffe auf einstimmige Annahme unferes Antrages.

Stadtschulrath Bertram: Man tann dem humanitären Werke der Frühstücksvertheilung in verschiedenen Formen gerecht werden. Ein Wohlthäter, der bei Lebzeiten nicht genannt sein wollte, Herr Levy, hat dafür einen Fonds gestiftet, der jetzt 27 000. beträgt. Auf andere Weise, durch die Gründung von Vereinen, hat sich Frau Agnes Blumenfeld auf diesem Gebiete große Verdienste erworben. Auf diesem Wege sind im vorigen Jahre etwa 8400 m. aufgebracht und verwendet worden. Das hervorgetretene Bedürfniß ist durch private Ermittelung bisher stets gedeckt worden. Der vorgeschlagene neue Weg läßt feinen Vortheil erkennen; durch die Kenntniß der bloßen Bahl wird der Hunger der Kinder nicht gestift. Man kann doch nicht an jedes beliebige Kind jede beliebige Frage nach den wirthschaft­lichen Verhältnissen richten; man darf nicht so in die Familien verhältnisse eingreifen.( Unruhe.) Der Antrag wäre in der Aus­führung in der That ein Anfang zum Kommunismus. Dem Werke wird es viel dienlicher sein, wenn man die Privatwohlthätigkeit Der Werhand steht eine feiner Hauptaufgaben in der ener ruhig gewähren läßt und nicht bei den Privatwohlthätern die gischen Bekämpfung solcher Veregungen sowie der unberechtigten Meinung erweckt, daß sie sich zurückziehen sollen, weil die Forderungen von seiten der Arbeiter, z. B. Freigabe des 1. Mai Gemeinde da ist, um für für das Bedürfniß auszukommen. als Arbeiterfeiertag, Einführung des Achtstundentages, Abschaffung Nehmen Sie daher von dieser Statistik Abstand, bewilligen der Affordarbeit, prinzipielle Lohnerhöhung u. f. 1." Sie lieber als Stadtverordnete die Subvention, welche nöthig ist, Davon heißt es in demselben Zirkular von dem Arbeitsnachweis um das angefangene Wert rüstig fortzusetzen. des Verbandes: Stadtv. Paul: Ein Nothstand muß in gewissem Umfange zu­Die Nachweisstelle hat außerdem die Aufgabe, durch entgegeben werden; hat doch die Stadt bereits 3000 M. zur Unter­fprechende fortgesette Kontrolle der Arbeitsuchenden die ftützung des erwähnten Vereins in den Etat gestellt. In den Werkstätten vor Einstellung von schlechten Glementen, Sommermonaten ist das Bedürfniß geringer. Es hat sich ferner Agitatoren, Arbeitsschenen, Renitenten, Trunkenbolden 2c. zu herausgestellt, daß ein großer Theil der Kinder, welche ohne Frühstück bewahren." in die Schule kommen, vor Beginn der Schule anderweit beschäftigt waren.( Hört, hört!) Ich würde die Feststellung des wirk lichen Bedürfnisses für einen Fortschritt erachten, damit untersucht werden kann, ob etwa eine Verfehlung der Eltern vorliegt, oder die Stadt den schönen Kranz der Wohlfahrtseinrichtungen erweitern muß. Ueberweisen Sie den Antrag einem Ausschuß!

Unter hunderten ähnlicher Ben- nisse und Beweise greifen mir noch eine Stelle aus einem Grief der Aktiengesellschaft vormals L. Schwarzkopff heraus, die unterm 3. September 1897 an einen durch schwarze Liste gekennzeichneten, erfolglos von Werkstätte zu Werkstätte irrenden Arbeiter schrieb:

Auf Ihr werthes Schreiben vom geftrigen Tage ersuchen wir Stadtv. Dr. Schwalbe sucht dagegen auszuführen, daß die zurächst, uns schriftlich die Erklärung abgeben zu wollen, daß Sie Befragung der Kinder keine zuverlässigen Resultate liefern fann. sich bei Wiedereinstellung in diese zu dem Verband der Berliner   Stadtv. Stadthagen  : Einen Widerspruch gegen unseren so Waschinenfabriken gehörige Werkstätte zukünftig aller sozialdemo: befcheidenen Antrag habe ich selbst seitens des Magiftrates nicht für Tratischen Agitationen, Sammlungen für Streifzwecke oder Auf- möglich gehalten, nachdem in deutschen Städten schon solche Auf­hetzung zu Streits und Beunruhigung der Arbeiter enthalten nahmen stattgefunden und zu Maßnahmen geführt haben. Sollte wollen, wie daß Sie sozialdemokratischen Verbänden, welche wirklich die Statistit etwas schlimmer aussehen, als ich selbst fürchte, diese Zwecke verfolgen, nicht angehören." fo ist immer noch verzeihlicher, ein Kind mehr zu Wie gesagt, auf die älteren ähnlichen Dokumente, wie solche Speisen, als ein bedürftiges hungern zu lassen.( Sehr wahr!) namentlich in der 1891 erschienenen Broschüre Ein Komplott gegen Selbst der gegenwärtige preußische Kultusminister hat dieses die deutsche Arbeiterklasse" aufgehäuft sind, und in denen nach Bedürfniß anerkannt. Ihre Pflicht ist es, als Magistrat der Stadt gewiesen war, daß der Verband nicht nur die obigen Zwecke ver-( Große Unruhe) für alles zu sorgen, was die Zwecke der Schule und folgt, sondern daß er seinerzeit der Berliner   Schußmannschaft ein der Schulerziehung zu fördern geeignet ist. Sollte es Eltern geben, Gefchent von 3000 M. für die starke Inanspruchnahme am 1. Mai die, obwohl sie die Mittel haben, ihre Kinder ohne Frühstück in die gemacht hat, daß er mit den föniglichen Eisenbahndirektionen seine Schule schicken, so haben wir doch Zwangsmittel dagegen. Laffen schwarzen Listen ausgetauscht hat, und ähnliches wollen wir heute Sie sich nicht von einer ganz unberechtigten Furcht vor den An­garnicht eingehen. Wir glauben, die hier dargebotenen Broben fängen des Kommunismus leiten! Es handelt sich hier einfach um werden genügen, um die von Unternehmerthum und bürgerlicher eine Aufgabe der Schule, um eine Erscheinung, die sich aus der Einer der Unternehmervertreter, Herr Fabritbesitzer F. Sühne, Breffe gemeinsam geübte Seuchelei nach Gebühr zu brandmarten. Schulpflicht ohne weiteres ergiebt. Wollen Sie denn das Odium erklärte mit freier Stirn, von schwarzen Listen" oder dem ähnlichen Es ist nicht nur ein öffentliches Geheimniß, es in eine notorische auf Berlin   wälzen, daß es die Pflicht vergessen hat, für einen guten, überhaupt nichts zu wissen; und doch ist die Maßregelung an- Thatsache, daß in feinem Erwerbszweige mehr als gerade in der gedeihlichen Schulunterricht zu sorgen? rüchiger Arbeiter der ausgesprochene, ftatutenmäßige Zweck des Eiſenindustrie das organisirte Unternehmerthum die Arbeiter mit eiserner Verbandes Berliner   Metall Jndustrieller! Herr Kommerzieurath Faust daniederhält, das Erstarken der Arbeiterorganisation, die Aus: Henneberg erklärte unentwegt, daß die Industriellen mit keinem übung des Koalitionsrechts nach Kräften unterdrückt und diejenigen Ar­Beauftragten der Arbeiter, mit keiner Kommission oder dergleichen beiter, die sich durch Vertretung ihrer Klasseninteressen die Ungnade der über die Augelegenheiten des Gewerbes verhandeln wollen; Unternehmer zugezogen haben, wirthschaftlich zu verfehmen und zu ja sogar vor dem Gewerbegericht, wo doch Unternehmer und Arbeiter vernichten sucht. Das geschieht nicht nur an der Saar  , sondern gleichberechtigte Parteien sind, lehnte er es ab, dem Vertreter der ebenso an der Spree  . Arbeiter direkt zu antworten. Und der Vertreter der. Firma Ueber diese Thatsachen hilft alle Heuchelei nicht hinweg, mag Borsig, als er sich endlich nach langem Sperren bereit hatte finden sie sich vor den Schranken des Einigungsamtes in die Toga des laffen, über die eigentlichen streitigen Puntte mit den Arbeitern zu grundehrlichen, aller Niedertracht weltenfernen Biedermanns fleiden, verhandeln, erklärte auf die Frage, ob es ihm recht sei, wenn die oder in den Spalten der bürgerlichen Zeitungen als die erfünstelte Arbeiter zu diesem Zweck eine Kommission wählten: Nein, Naivetät einer alten im stillen den Verdienst berechnenden Prostituirten die Leute werde ich bestimmen! Ich, der selbstherrliche erscheinen. Herr Betriebsdirektor, bestimme hierzu die Herren so und Was die Arbeiter von der fürsorglichen Gesinnung der Unter­so und fo. Mit welchem Recht aber, Herr Betriebs. nehmer und der auf Kosten der Unternehmer hergestellten Direktor? Mit dem Recht des unbelehrten und unbelehrbaren öffentlichen Meinung" zu erwarten haben, das wissen sie aller Stapitalsvertreters, der es sich leisten" fann. Das Recht ist auf dings schon lange, aber es hat sich ihnen hier wieder einmal mit seiten der Arbeiter, zu ihren Vertretern diejenigen zu wählen, die wünschenswerther Deutlichkeit gezeigt. Nicht 3 haben die Arbeiter sie am geschicktesten für solche Verhandlungen halten. So hatten von der bürgerlichen Welt zu erwarten, außer dem, was sie sich also bei den Unternehmern die von den Arbeitern vorgebrachten felbst nehmen und erkämpfen. Die Arbeiter sind verlassen, ver­Argumente durchgeschlagen! rathen und verkauft, wenn sie sich nicht selbst zu helfen ver stehen!

Woche:

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Kommunales.

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Stadtschulrath Bertram: Die Mahnung zur Pflichterfüllung hat mich falt gelassen, weil ich in diesem Falle zuerst und lange, ehe hier in der Versammlung davon die Rede war, es veranlaßt habe, an bestimmten Stellen das Frühstück zu vertheilen. ( Bravo  !) Warum wir der geforderten Statistit entgegentreten? Wenn Sie ein wenig nachdenken, wie eine folche Statistit entsteht, so werden Sie sich überzeugen, daß sie unmöglich ist.( Lachen.) Die Zahl der betreffenden Kinder ist ja nach Umständen an den ver­schiedenen Tagen ganz verschieden. Die Zahlen, welche die einzelnen Hektoren für die einzelnen Schüler angeben, haben wir hier, wir fönnen sie aber aus diesem Grunde nicht brauchen. Mein Kalkulator hat die Zahl auf 4665 berechnet. Giebt es einmal ein schönes Frühstück, so werden alle Kinder in der Klasse erklären, fie hätten nicht gefrühstückt.( Heiterfeit.) Man nenne mir doch die anderen Städte!( Stadtv. Stadthagen  : Hanau  , Leipzig  , Dresden  , Frankfurt  !) Ja, aber wer bürgt für die Sicherheit der Aufnahmen? Diesen Grundfehler können Sie nicht beseitigen. Die hungrigen Kinder, die wir sehen, werden wir auch immer mit Frühstück versorgen können.( Beifall.)

Stadtv. Baumgarten: Die Herren Antragsteller legen es sonst darauf an, die armen Kinder untenntlich zu machen, darum Dann die bürgerliche Presse. Wir können und wollen in diesem verlangen sie unentgeltliche Bücher- Lieferung; hier machen sie es um furzen Rückblick nicht alle die hinterliftigen Verleumdungen der Ar­gekehrt, hier wollen sie die armen Kinder ganz besonders aus den beiter und die talmudistischen Rechtfertigungsversuche des Unter­übrigen herausheben.( Sehr gut!) So wie die Statistit erhoben ist, nehmerverhaltens an das schwarze Brett der öffentlichen Verachtung Stadtverordneten Versammlung. wird es heißen: alle Kinder müssen das Frühstück frei geliefert nageln. Nur die gute Tante Voß möchten wir uns noch einmal Oeffentlice Sigung vom Donnerstag, 14. Ottober, erhalten! Man trete nicht auf diese Brücke, von der wir nicht vornehmen, die auch bei dieser Gelegenheit beweisen wollte, daß sie nachmittags 5 hr. wissen, wohin sie führt. G3 ist schon erwähnt, daß vielfach die den Ruf nicht umsonst genießt, hinsichtlich der wirthschaftlichen Auf der Tagesordnung stehen zunächst noch die letzten fünf Rinder vor der Schule gewerblich beschäftigt waren. Das sind viel Kämpfe der Arbeiter mit den Unternehmern zu den arbeiterfeind Anträge Borgmann, deren Berathung in der letzten Sitzung fach die Kinder armer Wittwen, die diese Groschen gern mitnehmen. lichsten Blättern Deutschlands   zu gehören. Sie schrieb in vergangener am 30. September auf vierzehn Tage vertagt wurde. Die Thätigkeit dieser Kinder dehnt sich oft so aus, daß es wohl Diese Anträge betreffen das Gebiet des Schulwesens vorkommen mag, daß vergessen wird, daß die Kinder Frühstück ein­Wenn die Arbeiter grund zur Erbitterung, wie das sozial im weitesten Sinne. Sie fordern bie statistische Feststecken.( Heiterfeit und Zuruje.) demokratische Blatt behauptet, haben sollen, dann könnte sich diese stellung der Zahl der Kinder, welche ohne Frühstück in die Schule Stadtv. Singer: An der Richtigkeit der Ausführungen Stadt Ebitterung gegen die Verführer richten, die mit dem Schlagwort kommen, die Anstellung von Schulärzten, das Verbot gewerblicher hagens hat der Stadtschulrath kein Jota geändert. Seine Ents von der Arbeiterfolidarität" friedfertige Arbeiter, die gar feine Beschäftigung von Schulkindern vor Beginn der Schule, ein Orts- gegnung hat wohl auf uns alle einen gequälten Eindruck gemacht, Lust haben, ihre guten Stellen aufzugeben und sich in Kämpfe ftatut zum obligatorischen Besuch der Fortbildungsschule für männer hat mit allerlei Gründen um die Sache herumgeredet. Tangt von ungewissem Ausgange zu stürzen, nöthigen, Weib und liche Arbeiter unter 18 Jahren und Herabschung der Maximal die bisherige Statistik nichts, so hindert ihn doch nichts, eine bessere Kind brotlos zu machen und sich von einer Kasse armselig unter Schülerzahl in den Gemeinde- Schulklassen. zu machen. Solche Statistit müßte natürlich zu verschiedenen stützen zu lassen, während sie sich mit ihrer Hände Arbeit viel Stadtv. Preuß beantragt, die Debatte über die sämmtlichen Beiten und all verschiedenen Tagen aufgenommen werden. beffer und reichlicher ernähren fönnten... Und den werden sie fünf Anträge zu verbinden. Die Zahl 4665 scheint der Schulrath für enorm hoch zu als ihren schlimmsten Feind ansehen dürfen, der bei der ersten Stadtv. Singer bezweifelt, daß eine derartige Verbindung balten; nach den Ausführungen des Stadtverordneten Paul dürften besten Meinungsverschiedenheit ihnen räth, die schneidige Waffe" zur Vereinfachung der Verhandlung und zur größeren Klarstellung es aber wenigstens 12 000 sein. Wenn Sie diese Dinge auf die der Arbeiter solidarität zu gebrauchen und den Ausstand anführen würde. Auch seien die Materien der einzelnen Anträge mit Privatwohlthätigkeit verweisen, so verfahren Sie doch mit allen zudrohen oder auszuführen.... Seuszend folgt die Masse den einander nicht so eng verwandt, um eine gemeinsame Besprechung städtischen Schulleistungen ebenso! Hier das Gespenst des Rom­redegewandten Führern." zu ertragen. Redner ist für Ablehnung des Geschäftsordnungs- munismus heraufzubeschwören, ist der Stadt Berlin   unwürdig. Tas ist doch schamlos gelegen! Wo sind die Führer oder Ber: Antrages. Sehr befremdet hat mich, daß Herr Baumgarten meinte, es liege an führer, die mit den Arbeitern also verfahren find? Das gerade Stadtv. Stadthagen   hält denselben auch nicht für ganz der Faulheit und Bequemlichkeit der Mütter, wenn die Kinder Gegentheil von dem da Behaupteten ist richtig. Die Drängenden geschäftsordnungsmäßig. Mehrere der Anträge führten in ihrer ohne Frühstück in die Schule tommen.( Stürmischer Widerspruch; find die unmittelbar unter der Fuchtel des Unternehmerthums Konsequenz zu einer Geldaufwendung und müßten daher in einen Rufe: Das hat er nicht gesagt!) Wie falsch diese Meinung ist, stehenden arbeitenden Massen; die Führer" dagegen spielen nur in Ausschuß verwiesen werden. Sollte über alle Anträge zusammen ergiebt sich ja aus Ihrem jezigen Widerspruch. Jene Frauen, die allzu vielen Fällen die Rolle der steuernden, hemmenden, zur Vor- generaliter verhandelt werden, so würden vier Stunden zur Be erst aufstehen, wenn der Arbeiter schon sein halbes Tagewerk hinter ficht mahnenden Beschwichtigungskommissare, weil die wirthschaft- gründung derselben für ihn nicht ausreichen.( Heiterkeit.) fich hat, refrutiren fich nicht aus den Arbeiterkreisen. Wir würden lichen Zeitläufte für die Arbeiter eben nicht danach sind, große es allerdings auch für kein Unglück halten, wenn, wie in Frankreich  , Kämpje mit Aussicht auf Erfolg führen zu können. Schultantinen eingerichtet würden, in denen sämmtliche Kinder ge= speist werden.( Lachen.) Durch Ihren Widerspruch gegen den An­trag lassen Sie es zu, daß tausende von Schulkindern in Berlin   ver­kommen.

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Und wie unendlich naiv stellen sich die Herren aus der Vossi schen Inseratenplantage, wenn sie schreiben:

Stadtv. Preuß: Es ist hier nur auf eine sachliche Bes schleunigung abgesehen. Zur Verminderung der geschäftsordnungs­mäßigen Schwierigkeiten beantragen wir die Verweisung sämmtlicher Anträge an einen Ausschuß.

Auch bei diesem Ausstand ist wiederholt die Rede davon gewesen, daß den Arbeitern das Koalitionsrecht unverkümmert zustehen müsse. Aber von wem ist es bestritten worden?... fame Berathung überhaupt abzustimmen.( Zustimmung.) Wenn es jetzt heißt, aufgeschoben sei nicht aufgehoben, so werden die Arbeitgeber darum sicherlich feine schwarzen Listen anlegen, sondern ihren Schutz in ihrer Einigkeit und in einem guten Ges wissen suchen."

Vorsteher Dr. Langerhans erklärt es für nicht angängig, beim Widerspruch der Antragsteller gegen den Antrag auf gemein­Es wird also über die Anträge getrennt diskutirt. Der erfie Antrag ersucht den Magiftrat:

Von wem schwarze Listen" über mißliebige Arbeiter aus. gegangen sind? Von wem das Koalitionsrecht der Arbeiter nach Kräften hintertrieben wird? Liebe Tante, das ist vom Verband

Die Schuldeputation zu beauftragen, Erhebungen darüber anzustellen, ob und wie viel Schüler der Ge meindeschulen diese ohne Frühstück befucheu, und der Versammlung die Ergebnisse dieser Erhebungen mit autheilen.

Damit schließt die Debatte. In persönlicher Bemerkung be streitet Stadtv. Baumgarten, alle armen Frauen als faul be­zeichnet zu haben; solche Herzlofigkeit habe ihm ferngelegen.

Der Antrag Paul und der Antrag Borgmann selbst werden abgelehnt.

Ferner wird von den Stadtvv. Borgmann und Genossen wects einer geordneten ärztlichen Untersuchung und Ueberwachung des Gesundheitszustandes der städtischen Schüler" die Anstellung von Schulärzten und die Einstellung der hierfür und zur Ausbildung