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Br. 243. 14. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Sonntag, 17. Oktober 1897.

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Literarische Rundschau.

Der größte Vertreter dieser wissenschaftlichen Philosophie ist, wir kommen damit zu unserem Ausgangspunkte zurück, ist Immanuel Rant. Seine fritische" Philosophie ist im bewußten Gegensaße zur Metaphysik entstanden. Eben darum nennt er sie fritisch, weil sie die Grundlagen, auf denen die metaphysischen Philosophen ihre ftolzen Gebäude aufgeführt hatten, untersuchen foll. Die Tragbalken aller dieser Gebäude konnten schließlich, wenn sie überhaupt existirten, nur in der menschlichen Vernunft vorhanden sein. Denn nicht aus der Erfahrung, sondern aus gewissen über alle Er fabrung hinausgehenden Vernunftschlüssen waren, angeblich wenigstens, jene metaphysischen Systeme herausgezogen worden.

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Dr. M. Kronenberg: Rant, sein Leben und seine Lehre." I Wissenschaften siegreich eingedrungen ist, haben diefe das Erbe der genommen, rechnen, umgedeutet. Sobalb wir beobachten, eine ( München 1897, Beck's Verlagsbuchhandlung. 312 S.) philosophischen Konstruktionen angetreten. Die Helligkeit realen Wahrnehmung folge sehr häufig, unserer Erfahrung nach immer", Die Kantische Philosophie, von der das Buch von Kronenberg Wissens verscheucht das unbestimmte Dunkel, in dem die wunderlichen, auf eine andere, bezeichnen wir die Aufeinanderfolge als eine noth­handelt, ist trok der etwa 100 Jahre, die seit dem Ausbau dieses wenn auch die Wahrheit tieffinnig vorahnenden Träume der wendige", nach dem Verhältniß von Ursache und Wirkung unlöslich philosophischen Systems verstrichen sind, trotz der gewaltigen sozialen Philofophie allein gedeihen konnten. und wissenschaftlichen Entwickelung, die sich in diesen 100 Jahren in sich verknüpfte. Das ist ein Fortgehen über das in der unmittel So fehr in mancher Beziehung eine solche Auffassung baren Wahrnehmung Gegebene hinaus, ein in der Art und Weise zufammendrängt, noch heute eine lebendige, wirkungsreiche, ja auf der Hegel'schen Philosophie, die übermüthig die weiten Gebieten philosophischen Nachdenkens herrschende Geistes aus logischen Schemen zu ganze Welt unseres Verstandes begründetes Fortgehen, von dem wir nicht macht. Die Vereinigung von genialer Tiefe und wissenschaftlicher so scheint sie uns darin irrig, daß sie Hegel schlechthin als den erzeugen vorgab, im Rechte ist, wissen können, ob ihm in der Außenwelt etwas Reales. entspricht. Die Frage lag nabe, ob wir von dieser Außenwelt, welche Klarheit des Gedankenganges, die Kant aufweist, ist von feinem der höchsten Repräsentanten des philosophischen Geistes auffaßt. gewiffermaßen erst durch unsere sinnlichen Eindrücke bevölkert späteren Philosophen erreicht. Da wo diefe tiefer graben wollten, Die ideologische Form, welche in Hegel's Händen die Philosophie und durch den Begriff von Ursache und Wirkung uns verständlich als es Raut gethan, verfielen sie meist einem mystisch metaphysischen annimmt, kommt dieser nicht nothwendig zu. Philosophie fann gemacht wird, überaupt ein unmittelbares Bissen haben, ob Gedankenspiele, das nur äußerlich die Formen wissenschaftlicher ebenso wohl nüchterne Wissenschaft als metaphysische Dichtung fein. nicht auch die allgemeinste Borstellung von der in Raum und Zeit Darlegung annahm; da, wo sie als Feinde jeder Mystik ein- Wenn man dem Begriffe der Metaphysit nicht die willkürliche Be- bewegten Körperwelt fubjektiven Charakter trägt. Freilich die be­fachere und flarere positive" Erklärungen zu geben strebten, wurde deutung, wie es Hegel thut, beilegt, daß sie das Festhalten an den wegte, wirkende Materie gilt der natürlichen, ebenso wie der natur umgefehrt der Schein größerer Klarheit oft genug nur durch die starren und unvermittelten Begriffsunterschieden des Verstandes be wissenschaftlichen Anschauung als Grundlage, aus welcher alles Flachheit erzielt, welche vor den Tiesen, bis zu denen das Nach, zeichne, sondern wenn man unter Metaphysik die Lehre von dem, Uebrige, alles Organisirte, Lebendige, b denken Rant's bereits vorgedrungen war, die Augen verschloß. Wie was hinter der Natur, jenseits aller Erfahrung liegt, dann ist Hegel wächst. Ein Verstand, der am objektiven, von menschlicher Anschauung die ganze Menschheit hervor­bankenba), betele de vie seri Rantschen Ge- felbft befo energisch gegen die Metaphyfit zu Felde zu geben ganz unabhängigen Bestande der materiellen Welt felbft zu zweifeln dankenbau, wie viele Schäden und Lücken die Kcitit an ihm auf- scheint, felbft der allergrößte Metaphysiler. Aber wie viele Philo- beginnt, verliert ja den festen Boden unter seinen Füßen. Aber gebeckt hat, man tann nicht sagen, daß derselbe von innen heraus in fopben auch eine wissenschaftlich gar nicht mehr kontrollirbare Meta da Kant auch hier zum Zweifeln Gründe, zwingende Gründe zit seinen Grundvesten überwunden und durch ein neues, besser zusammen- phyfit getrieben, so ist darum noch lange nicht alle Philosophie haben glaubte, schreckt er vor diesem letzten Schritte nicht zurück. stimmendes, tiefer" erfaßtes Gedankensystem, an dem das Kant 'sche schlechthin Methaphyfit, schivärmende, den Boden wissenschaftlicher Raum und Zeit, Materie und die Begriffe, durch welche wir die nur eine Vorstufe wäre, ersetzt worden sei. Forschung verlierende Verstandesdichtung. Und diejenige Philosophie, Welt entziffern, find für ihn etwas, das nur im menschlichen Vor­Der Bedeutung des Gegenstandes entsprechend, ist die Lehre die sich von solchen Schwärmereien fern hält und flar begrenzte| stellen und Denken existirt; und als der Urschooß, aus welchem dieses Rant's in der ganzen folgenden Entwickelung immer von neuem dis- Probleme, die außerhalb des Gebietes der speziellen Wissenschaften die Welt der Erscheinungen selbst erzeugende Empfinden, Borstellen. tutirt, erläutert und in ihrem inneren Zusammenhange dargestellt liegen, durch scharf eindringende, verstandesmäßige Bergliederung und Denken hervorquillt, gilt ihm das Unerkennbare, das worden. Vortrefflich sind die Darstellungen, die Kuno Fischer und zu lösen sucht, wird durch die Fortschritte des wissenschaftlichen Ding an sich". Der tiefste Grund alles Seienden ist etwas uns. die Windelband in ihren Werken über die Geschichte der neueren Geistes nicht aufgelöst, vielmehr gefördert und gestärkt in ihrer begreifliches, alles Geschehene, das wir nur äußerlich durch die Philosophie, jener sehr ausführlich, dieser die Hauptpunkte furz zu Position. Man wird immer wieder zu ihr zurückkehren. fammendrängend, geliefert haben. Naturgesetze uns verständlich machen, ist, weil aus dem Unbegreif Die Kronenberg'sche Schrift lichen fließend, fortgesetztes Wunder. fann und will sich mit ihnen Die Bodenlosigkeit dieses an wissenschaftlichem Werth Gedankens war es, die für die Fichte, Schelling und Hegel die Vor­und Originalität der Gedanken in feiner Weise meffen. bedingungen einer neuen Art der Metaphyfit, unendlich tiefer und Sie ist für weite Kreise bestimmt und paßt sich diesem Zwecke durch geiftvoller, aber noch luftiger und wesenloser als die alte, erschuf. eine nicht erschöpfende, aber anschauliche, in lebhaft bewegter Sprache Der leere Abgrund, den die Kantische Philosophie sei es mit fortschreitende Darstellung der Kant'schen Grundgedanken sehr glück. Recht oder Unrecht vor dem widerstrebenden Denken eröffnet, ist lich an. Das Interesse für den abstrakten Theil wird durch eine aber nur ihr negatives Resultat, das wahrhaft Fruchtbare liegt in auziehende Stizze von Kant's Charakter, Lebens- und Entwickelungs dem positiven Theil der Arbeit, der genialen Untersuchung über die gang in fluger Weise vorbereitet. Herr Kronenberg geht leider, daß Busammensetzung und das Zusammenspiel unserer seelisch geistigen mindert sehr den Werth der Darstellung, vollkommen in seinem Organisation, durch welche die Erscheinungswelt zu stande kommnt. Helden auf. Die modernen Jdeen der materialistischen Geschichts­Eben darum haben seine Ausführungen auch für den, der von dem auffassung, des Klassenkampfes, der Sozialdemokratie sind an- Sollte der Boden, auf dem die Metaphyfit zu stehen behauptete, natürlich gegebenen materialistischen Standpunkt nicht abweichen scheinend ganz fpurlos ant feinem Geifte vorübergegangen. untersucht werden, so mußte die Untersuchung auf die Grenzen und will, höchste Bedeutung. Der Untersuchung unserer geistigen Organis Besonders in den Partien. des Buches, die über die merkwürdigen, die Bedingungen des menschlichen Verstandes und seiner Abstraktions- fation ist der Materialist, der an die objektive, d. h. ohne Beziehung ganz im naturrechtlichen Geist gehaltenen Konstruktionen der fähigkeit gerichtet sein. Die Untersuchung mußte, wie es bei der zum menschlichen Geist an sich" bestehenden Körperwelt als tragender Kant'schen Ethit handeln, tritt diese Ünberührtheit wunderlich hervor. Kant 'schen Philosophie der Fall war, ausmünden in eine kritit" und zeugender Grundlage des Lebensprozesses festhält, ebensowenig Hier hätte der neugewonnene Standpunkt dem Kant'schen gegenüber ge- der reinen", d. h. für sich betrachteten Vernunft. wie der Jdealist enthoben. Denn wenn auch Raum, Zeit und stellt, hier hätte die Darstellung nothwendig zur Kritik erweitert Damit war der philosophischen Forschung eine begrenzte und in Körperwelt, an sich" bestehen, so ist damit noch in keiner Weise werden müssen. Auch die Einleitung über Kant's geschichtliche wissenschaftlicher Weise lösbare Aufgabe gestellt, eine Aufgabe, die erklärt, wie wir zur Vorstellung derselben kommen, wie Stellung" zeigt Proben einer heute bereits felten gewordenen ihr weder von den Naturwissenschaften, noch von den geschichtlichen dies ,, an fich" in ein für ung" verwandelt wird. Ideologie. So bezeichnen die Namen Sokrates, Christus, Luther , Wissenschaften abgenommen werden konnte. Nud diese Aufgabe, Man muß da schließlich auch wieder auf den dunkeln Begriff Rant nach Herrn Kronenberg nicht blos Etappen des religiösen und das Wesen und die Tragkraft des Verstandes festzustellen, feelischer Kräfte und Vermögen, mit welchem Rant arbeitet, zurück­philosophischen Denkens, sondern Wendepunkte in der Geschichte der war selbstverständlich nicht Iösen, ohne daf die gehen, nur daß vom materialistischen Standpunkte aus diese ganzen Menschheit". Doch genug davon. gauze Organisation des menschlichen Geistes, fo weit Vorstellungsträste als Produkt erscheinen, welches die materielle an dieselbe zu der Erzeugung von Erkenntnissen zusammenwirkt, tief- fich bestehende Außenwelt in und mit dem leiblichen Organismus Marg und Engels haben stets die größte Hochachtung eindringender Durchforschung unterworfen wurde. Die Kritik der aus sich erzeugt, als Produkt, dessen Aeußerungen daher in letter vor der deutschen klassischen Philosophie bewahrt. Wir deutsche reinen Bernunft mußte zu einer Kritik der elementaren Kräfte, die Instanz ausschließlich durch materielle, in den Nervenbewegungen Sozialisten," schrieb Engels im Jahre 1891 unter sein Bild, das menschliche Erkenntnißvermögen in sich schließt, sich aus des Körpers mündende Vorgänge, geregelt werden. Sofern aber auch find stolz darauf, abzustammen nicht nutr von Saint wachsen. diese, von jeder Mystik soweit wie möglich entfernte Auffassung mit Simon, Fourier und Diven, sondern auch voll Kant, Daß die menschliche Vernunft, wenn sie die Schranken der ge- seelischen Sträften, die, wenngleich materiell erzeugt, so doch ein allen Fichte und Hegel." Freilich galt ihnen nicht Kant sondern Hegel, gebenen Erfahrungswelt überfpringt, ebenso wenig etwas aus sich törperlichen Sträften gegenüber spezifisch Verschiedenes find, rechnen dessen Echriften in den Jugendjahren von Marg und Engels das herausbringen kann, wie eine flappernd bewegte Mühle, in die kein muß, entsteht auch für sie die Frage, welches denn die Elemente find, geistige Leben aufs tiefste bewegten, als höchst entwickelter Korn zum Wahlen geschüttet wurde, das hat Sepissentant des Philoſophiſchen Deutens. der gesunde aus denen das, was wir als Vorstellungsvermögen des Menschen An Hegel'sche Ideen Menschenverstand, wie dunkel immer feine Begriffe waren, natürlich bezeichnen, sich zusammensetzt, und wie diese Elemente( erzeugt haben sie bei der Formulirung ihrer neuen fozialistischen Ueberzeugung längst vor Kant gesagt. Alle die schönen aus der sogenannten Ver- und Ge it befannt, daß nunft derangeboten. Echte önen aus der sogenan angeregt durch bewußt und unbewußt vielfach angeknüpft. Es ist bekannt, daß nunfi" herangeholten Schlüsse, durch welche das Dafciu nun materielle Vorgänge) zufammenwirken, Vorstellungen alls fich erzeugen. Das aber, Marg in entscheidenden Theilen seines reifften Werkes, des, Kapital", Gottes". die" Unsterblichkeit der Seele" und ähnliche die Aufdeckung der Struktur unseres Borstellungsvermögens, wie er selbst erflärt, mit der Hegel eigenthümlichen Ausdrucksweise" spiritualistische Glaubenssätze bewiesen" werden sollten, hatten ist die eigentliche Aufgabe, die die Kritik der reinen totettirt hat. Die wirkliche soziale und ökonomische Entwickelung von je nur in dem engen Kreise spintifirender Schulweisheit Vernunft sich gestellt hat, eine Aufgabe, die niemals weder erscheint ihm als eine Macht, die dialektischen Bewegungsformen Kurs. Der Boltsglaube baute fich nicht auf Haarspaltereien der vor noch nach Kant mit gleich bewunderungswürdigem Scharfsinn folgt. Freilich, die Mary'sche Dialektit ift von der Hegel'schen der Logit, sondern auf der Ueberlieferung und Dogmen auf, die von in Angriff genommen ist. Wie wenig auch die Kant 'sche Analyse Grundlage nach verfchieden, ja, ihr direktes Gegentheil", bei Hegel vorneherein gar nicht den Anspruch erhoben, sich der Vernunft Aufpruch erheben kann, irgendwie eine befriedigende, widerspruchs ist der Gedankenprozeß, der immer neue Widersprüche und neue plausibel zu machen, geschweige ihrem Schooße zu entspringen. Der freie, endgiltige Lösung dieses vielleicht schwierigsten Problemes, das Lösungen des Widerspruches aus sich erzeugt, die treibende Macht Kirche galt denn auch von je die Vernunft als eine gefährliche Gesellin, wissenschaftticher Forschung überhaupt noch erreichbar ist, dar­aller Entwickelung, während Marx diese ideologische Verbrämung deren Bemühungen, auch wo sie scheinbar den Geist des Glaubens zustellen, so gewiß ist, daß jeder Versuch tieferen Eindringens in vollkommen abstreift. Er hat es nicht mit logischen ideellen, sondern unterstüßen, mit äußerster Vorsicht zu betrachten waren; fie fürchtete ben geheimnißvollen Schacht des Inneren, an dem von Kant Ge mit realen Entwickelungsfaktoren zu thun, aber der rcale Gegensatz, das was in der Vernunft verborgen schlummerte, die revolutionäre Macht leisteten nicht vorbei fann, daß er durch diesen Gedankenbaut, wie das Aufeinanderprallen entgegengesetter Kräfte und Tendenzen, des respektlosen, keine Glaubensautorität verschonenden Zweifels. In vieles auch von Grund aus umgestaltet werden mag, hindurch muß. welche in aller Bewegung und Entwickelung vorhanden der That, die Beweise für das Dasein Gottes" waren sehr unzu Ohne solche Abrechnung kein Fortschritt in der Erkenntnißtheorie, find, gilt ihm als ein Zeugniß, daß die Hegel'sche verlässige Hilfskräfte. Sie hatten, trok heißesten Bemühens, die mit der Logit zusammen den eigentlichen Gegenstand wissen­Lehre von dem Widerspruche als treibendem Element der das Traumreich des Jenseits nur durch so dünne Zwirnsfäden schaftlicher Philofopbie bildet. Ein Zurückgehen auf Rant ift darum Wirklichkeit begründet sei. Nur müsse man den Widerspruch nicht an die gegebene Welt der Wirklichkeit zu knüpfen vermocht, noch kein Rückwärtsschreiten im reaktionären Sinne. als begrifflichen, sondern als realen Widerstreit faffen, denn die daß die Bernunft, sich von der Kirche emanzipirend, dieses ihr Sehr verschiedene Gedankenfäden find im System der Rant'schen Begriffe sind nur mehr oder minder abstrakte Abbilder der Dinge; eigenes Spinnengewebe mit wenigen Griffen fortfegen konnte. Wäre Philosophie zur Einheit zusammengeschlungen, und wenn von einem so wenig wie das Abbild die Bewegung des Abgebildeten, so wenig es nur darauf angekommen, die Saltlosigkeit jener Metaphyfit zu Burückgeben auf Rant geredet wird, so fragt es sich natürlich, an fam der Begriff und der blos begriffliche Widerspruch die reale wirksamer Anschauung zu bringen, so hätte es dazu keiner weit- welchen dieser Fäden dabei gedacht wird. Etwas anderes iſt ſeine Bewegung der Natur und Gesellschaft regeln. Die Hegel'sche ausholenden Kritik bedurft. Hume , der große englische Steptifer, Erkenntnißtheorie, etwas anderes seine Moralphilofophie, die auf Dialettit ist also umzuftülpen, sie ist, der Mary'schen materialistischen und andere hatten hier bereits reinen Tisch gemacht. Nicht darin, den ungeheuerlichen Versuch hinausläuft, ein rein logisches Ver­Gesammtansicht entsprechend, ihres logisch- idealistischen Charakters zu daß sie die Haltlosigkeit der Metaphyfit, sondern in der eigen bältniß zum Prinzip des Sittlichen zu machen. Die Frage, ob enttleiden. In seiner gegen Dübring gerichteten Streitschrift hat dann thümlichen Weise, in der sie diese Haltlosigkeit nachwies, darin, Grundsäge des Handelns logisch widerspruchslos, ohne sich auf­Engels versucht, den Unterschied diefer materialistisch aufgefaßten daß fie diesen Nachweis auf die tiefste Bergliederung der zuheben, verallgemeinert werden können, soll über ihre Sittlich Dialettit" gegenüber der Hegel'schen noch klarer abzugrenzen. Ob die menschlichen Erkenntniß gründete, eine Zergliederung, die ihren lichkeit, die damit von jeder Rücksicht auf das Fühlen, Begehren tiefe Verehrung, die Mary und Engels für den mächtigen Geist Hegel's vollen Werth auch dann behält, wenn der eigentliche Gegenstand der und die realen Zwecke des Lebens losgelöst wäre, entscheiden! Und empfanden, ob die belebende Anregung, die sie ihnen verdantte, fie Bolemit, die alte Metaphyfit, längst das Zeitliche gesegnet hat, liegt die Moralphilofphie, die aus bloßen Begriffsverhältnissen, also aus nicht dazu getrieben, eine im grunde unfruchtbare Analogie zwischen die Bedeutung der Kant'schen Kritik. reiner Vernunft, ewig giltige Gesetze des Handelns ableiten will, wird Widerstreit und Widerspruch, zwischen dem realen und dem vou Die Erkenntnißtheorie, von welcher aus Kant die Täuschungen dann zur Basis eines Vernunftglaubens an Gott, Freiheit und Unsterblich­Hegel ausspintisirten logischen" Entwickelungsgang aufzustellen, und jeder Philosophie, welche die Grenzen der Erfahrung durch reine feit, der an die Stelle der alten metaphysischen Gespinnste treten soll. so den Abgrund, der diese Ideologie von der Wirklich feit trennt, Begriffe metaphysisch überfliegen will, aufdeckt, trägt selbst ein So fremdartig uns diese Partien heute anmuthen, so sehr haben sie, unnöthig zu verdunkeln, ist eine Frage, die uns hier nicht beschäftigt. durchaus Phänomenalistisches" Gepräge, das heißt die Welt, wie weil aus dem rationalistischen Geiste der Aufklärung unmittelbar Wir erinnerten nur an diese Seite der Mary- Engel'schen Auffassung, wir fie feben und erfahren, gilt ihm als bloße Erscheinungswelt. herausgeboren, gerade auf das Kant 'sche Beitalter gewirkt.

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23ir einerten alle ben engen geiftigen zusammenhang mit der Daß die Töne, die unser Ohr hört, die Farben, welche unser Auge Go Wehis fie uns überzeugen, so bedeutsame Dokumente

deutschen flassischen Philosophie, dessen die Begründer des modernen steht, kurz unsere sinnlichen Eindrücke und Empfindungen tein eigent- historischer Geistesentwickelung sind sie. Realismus fich bewußt waren, zu erläutern.

dliches Gegenbild in der äußern räumlich förperlichen Welt haben,

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Bum Schluß sei hier nur noch mit einem Worte auf eine fleine, Marx und Engels galt die neuerzungene materialistische Welt- sondern durch materielle Prozesse, die an sich weder farbig nach 17 Jahre vor der Kritik der reinen Vernunft erschienene Abband= und Geschichtsauffaffung als Ueberwindung der Philosophie, zu tönend sind, in uns als bloße fubjektive" Eindrücke hervorgerufen lung mit dem schwerfälligen Titel: Versuch, die negativen Größen welcher diese in der( realistisch umzudentenden) Dialektik die Waffen werden, das war der englischen Erfahrungsphilosophie lange in die Weltweisheit einzuführen", hingewiesen. Hier sind die felbst geschmiedet hatte. Die philofophische Betrachtungsweise, das vor Kant bereits ein ganz geläufiger Gedanke. Hume war Grundzüge von bem, was später Mary als materialistische der ist Engels, in der Studie über Feuerbach ausführlicher begründete noch weiter gegangen, er batte nachweisen wollen, daß auch Hegel'schen Dialektit gegenüberstellte, bereits in meisterhafter Weise Ansicht, hatte in Hegel ihren vollendetsten, ihren tiefsten und alle der Begriff von Ursache und Wirkung, den wir überall entwickelt. Der Unterschied zwischen dem logischen Widerspruche

früheren Standpunkte zusammenfassenden Repräsentanten gefunden. unserer Auffassung der Sinnenwelt zu grunde legen, eine blos und dem realen Gegenfaßze widerstreitender und einander aufhebender Hegel hatte, hierin ein Vertreter moderner Dentart, die ganze Welt fubjektive Geltung besitzt, ohne daß ihm in der Außenwelt etwas Kräfte, ein Unterschied, auf dessen künstlicher Verdunkelung die in Flusse der Entwickelung angefchant, und die Grundlinien diefer Reales entspräche. Was wir wahrnehmen, ist immer nur die Hegel'sche Dialettit wesentlich beruht, ist nirgends anderswo so klar Entwickelung im Sinne seiner Philofophie idealistisch- gewaltsam, Aufeinanderfolge sinnlicher Eindrücke. Aber diese Aufeinanderfolge als hier, ein halbes Jahrhundert vor dem Auftreten Hegel's , erörtert aber zugleich mit glänzendem Echarfblick zurechtkonftruirt. wird von uns durch den Begriff von Ursache und Wirkung, mit worden. Jedoch seitdem der Entwickelungsgedanke überall in die besonderen welcher alle Wissenschaften, Mathematik und reine Logit auss

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