Partei- Nachrichten.
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Auf eine Erörterung der Frage, ob die Auslegung eines Partei tags Beschlusses durch den Vorsitzenden für die Partei bindend sei, laffe ich mich nicht ein, obgleich der Umstand, daß der Antragsteller ausdrücklich der Auffassung des Vorsitzenden beitrat und auf dem Parteitage hiergegen keinen Widerspruch laut wurde, gewiß zu der Auffassung berechtigt, daß der Parteitag der Ansicht des Vorsitzenden und des Antragstellers der gewöhnlich als der berufenfte Interpret eines Antrages gilt zugestimmt hat. Uebrigens handelte es sich in diesem Falle überhaupt nicht um eine Auslegung des Beschluffes durch den Vorsitzenden, sondern um die Deklaration des Beschlusses, welche der Parteitag selbst auf Anfrage des Vorsitzenden vor genommen hat. Diese Frage ist auch gegenüber dem klaren Wortlaut und dem noch flareren durch die Diskussion gezeiligten
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Sinn des Beschlusses ganz nebensächlich.
Agitation für unsere Ziele ein neues Feld( eröffnet, und der Ham, gesandt, um die Abschiedsreden aufnehmen au lassen. Und der burger Beschluß ausgeführt werden können. Bürgermeister von Gotha soll schwere Sorge darum getragen haben, Wenn das dem Genossen Auer und der von ihm vertretenen daß der Leichenzug nicht den Charakter einer politischen DemonRichtung zu wenig ist, so läßt sich eben, wenn wir bei den stration annehme.
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Gelder bekommen.
bei Anlässen, wo Einzelpersonen Gelder sammeln. Die Berliner Gewertschafts- Kommission. Achtung, Möbelpolirer! In der Werkstatt von Wenkel
Achtung, Steinsetzer! Bei der Firma Müller u. Wagner in
Genosse Singer schreibt uns: Die Frage der Betheiligung an den preußischen Landtagswahlen scheint nicht zur Ruhe kommen follen. Hamburg über das ob" und wie" der Betheiligung ent- reichen. Daß bei der Betheiligung keine Wahlerfolge für uns heraus Bericht des Parteitags- Delegirten Bruhns mit großer Mehrheit fchieden hat, beginnen die Fanatiker der Betheiligung ihre Un springen können diese Ansicht habe ich von Anfang an vertreten, eine Stesolution, worin sie sich mit den Beschlüssen des Hamburger zufriedenheit darüber zum Ausdruck zu bringen, daß der aber das ist nicht die Schuld derer, die auch bei diesen Wahlen die Parteitages einverstanden erklärt, mit Ausnahme des Beschlusses Parteitag nicht beschloffen hat, die bürgerliche Opposition bei Fahne der Partei nicht zusammengerollt laffen wollen, sondern die über die Betheiligung an den preußischen Landtagswahlen, der, inden Wahlen durch Einrücken in ihre Reihen zu unterstützen. Die Schuld des Wahlsystems, welches das arbeitende Bolt aus- soweit er Bündnisse mit anderen Parteien unbedingt verbiete und Bielefelder Volkswacht", die Rheinische Zeitung " und das schließt von der selbständigen Wahlbetheiligung. Auer meint, wir die Stimmenabgabe für freisinnige Wahlmänner in jenen Wahl" Hamburger Echo" plädiren mit großem Eifer und heißem Bemühen unterstützen durch die oben erläuterte Betheiligungsart indirekt die freifen untersage, wo unfere Partei fich nicht selbständig betheiligen dafür, daß das Verbot von Kompromissen und Bündnissen mit anderen Reaktion sowie das Agrar- und Schlotjunkerthum. Das ist nicht tann, intonfequent und praktisch undurchführbar sei. Parteien nicht davon abhalten dürfe, bei den preußischen Landtagswahlen, richtig. Entweder die Reaktion verfügt bei den Urwahlen über die ohne Aufstellung von eigenen sozialdemokratischen Wahlmanns Mehrzahl der erschienenen Urwähler, dann ist's gleich, wie Kandidaten, sofort für die Wahl oppositionell- bürgerlicher Wahl unsere Genossen gestimmt haben. Oder wir bringen es zur männer zu stimmen. Die Bielefelder Volkswacht" hat den Genoffen Stichwahl, dann kann die bürgerliche Opposition unter bestimmten Auer um Auslegung des Hamburger Beschlusses gebeten und dieser hat Bedingungen auf die sozialdemokratischen Stimmen rechnen. Ebenso In unserem Rechenschaftsbericht für die Zeit vom Januar bis ganz im Sinne des seine Hilfe heischenden Partei- Organs resolvirt. bei den Abgeordnetenwahlen, soweit sozialdemokratische Wahlmänner Mehrfach ist in diesen Meinungsäußerungen auf meine bei der Ab- in betracht kommen. Also ich bleibe dabei: Will die Partei auch Juli 1896 wird in dem Bericht über den Streit in der Konftimmung über die bekannte Resolution Bebel gemachten Bemerkungen bei den Lantagswahlen als die politische Organisation der Arbeiter fektionsindustrie hervorgehoben, daß die von der lokalen Richtung Bezug genommen, und diese Thatsache giebt mir wohl das Recht, flasse auftreten und ein anderes kann und wird die Sozial- für den Konfektionsarbeiterstreit gesammelten Gelder nicht an die einige furze Bemerkungen zur Sache zu machen. demokratie nicht wollen dann dürfen wir nicht als Schutztruppen Gewerkschaftskommission abgeliefert sind, trotzdem noch eine Anzahl alt unterstützen waren. Die Vers des Freisinns ins Feld rücken, sondern müssen unter unserer Opfer der Bewegung dann weiter, entzieht fith eigenen kampf- und sturmerprobten Fahne in den Wahlkampf ziehen. wendung dieser Gelder, hieß es daher unserer Kontrolle. Die Gewerkschaftskommission, der Unparteis In der West Prignik verbreiteten Berliner und Wittenberger Parteigenossen am Sonntag 20 000 Flugblätter bis heute noch teine Abrechnung über die damals gesammelten lichkeit wegen mit der Abrechnung betraut, hat von jener Richtung zur Reichstags- Nachwahl, die nächsten Freitag vor sich geht. Ueberall wurden, wie man uns schreibt, unsere Genossen gut aufgenommen und nur eine Stimme herrschte unter den Leuten: den Konservativen Richtung gehörte, abgehaltenen Versammlung ist fürzlich beschlossen In einer von Frau Gubela, die damals zu den Führern jener v. Saldern- Plattenburg nicht zu wählen, so daß unsere Genossen es worden, Agitationsmarten einzuführen. Auf grund unserer Ernicht für ausgeschlossen halten, daß wir in die Stichwahl kommen. fahrungen und Beobachtungen von damals müssen wir die Arbeiter Leider ist es uns nicht gelungen, in dem Kreise( außer Wittenberge ) schaft Berlins und der Vororte vor derartigen unkontrollirbaren einen Saal zu Versammlungen zu erhalten. Bei mehreren Sammlungen hiermit warnen, da vielleicht sich dasselbe wiederholt Wirthen ist wohl der gute Wille vorhanden, aber der Druck von Oben läßt die Ausführung nicht zu. Den gegnerischen Parteien wird nichts in den Weg gelegt; sie haben Was bezweckt das Kompromiß- bezw. Bündnißverbot? Der Partei den Vortheil, überall Versammlungen abhalten zu können, wo sie tag will, daß bei der Betheiligung an den preußischen Landtagswahlen über die Sozialdemokratie herfallen, ohne daß unsere Genossen in Nachfolger, Besselstr. 14, wurden 2 Kollegen gemaßregelt. Wir der Standpunkt des Klaffenkampfes nicht verwischt oder gar verlassen der Lage sind, die Angriffe abzuwehren. Was die freisinnige Bolls- bitten, diese Werkstatt bis auf weiteres zu meiden. Die Fach. wird. Das braucht nicht zu geschehen, wenn die Partei nur sozial- partei betrifft, so übt diese in den Versammlungen zweierlei Taftit. tommission. demokratische Wahlmänner aufstellt, muß jedoch eintreten, wenn die Fu der Städten hält sie sich unserer Partei gegenüber ziemlich Parteigenossen sofort für bürgerlich- oppofitionelle Wahlmänner stimmen. reservirt, auf dem Lande dagegen bekämpft sie uns in nichts weniger Das ist ja eben der große Unterschied zwischen den beiden Rich als nobler Weise. Die Freifsinnigen hegen wahrscheinlich schon die Görlig ist infolge Lohndifferenzen ein Streik ausgebrochen. Zuzug ist tungen; die Einen fagen: Auf jeden Fall wählen, und zwar, weil Hoffning, mit den Konservativen in die Stichwahl zu kommen und fernzuhalten. wir selbst keine Abgeordneten durchbringen können, soll bürgerlich dann mit Hilfe der Sozialdemokratie in den Reichstag einzuziehen. Brubenvereins bat, wie aus Waldenburg berichtet wird, be Ter Verband reichstrener Bergarbeiter des niederschlesischen oppositionell gewählt werden. Die Andern sagen: Soll ge Eine am Sonnabend Abend in Wittenberge abgehaltene wählt werden, glaubt man die Schwierigkeiten der öffent- Bersammlung, wo Reichstags- Abgeordneter Stadthagen sprach, schlossen, bei der Grubenverwaltung um Lohnerhöhung einzukommen. lichen Stimmabgabe, des Zeitverlustes und des Dreitlassen war von zirka 1000 Personen besucht, die den Worten des Referenten Wahlsystems überwinden zu können, dann darf der Klaffen begeistert Beifall spendeten und für die Wahl unseres Kandidaten Zum Kampf der englischen Maschinenbaner. Das Haupts standpunkt der Partei nicht preisgegeben werden, dann muß Sinze aus Langermünde agitatorisch einzutreten und zu stimmen intereffe fongentrirt sich jetzt auf die Frage: Werden die Parteien soweit dies möglich ist die Landtagswahl unter denselben versprachen. Donnerstag Abend wird in einer Versammlung in die Vorschläge des Handelsamtes( in unserer Sonntagsnummer bes Boraussetzungen und Bedingungen vorgenommen werden, wie Wittenberge noch Reichstags- Abgeordneter Auer sprechen. reits veröffentlicht) annehmen, bezw. werden sie sich wenigstens auf die Reichstagswahl. Das und nichts anderes kann der Sinn des Parteitags- Beschlusses sein. Denn das Amendement Mittag Aus der Redaktion der„ Brandenburger Zeitung" scheidet Unterhandlungen einlaffen?" Wie„ Daily Chronicle" mittheilt, verlangt nicht nur das Verbot, von Kompromissen, sondern lautet: Ende dieser Woche der Parteigenoffe Noste aus, um die Redaktion haben die Komitee's beider Parteien bereits über die Einigungspunkte Zu Punkt 2 der Resolution Bebel hinzu zusehen:„ Kompromisse u. f. w.tribüne" zu übernehmen. Die„ Brandenburger Zeitung" hebt will wissen, daß John Burns den Arbeitern gerathen hat, die vorder dreimal wöchentlich erscheinenden Königsberger Volts: berathen, halten das Resultat aber geheim. Eine Herold" Depesche dürfen nicht abgeschlossen werden. Alles andere noch folgende foll gestrichen werden." Dieses Amende hervor, daß ihr mit Noste's Scheiden ein tüchtiger Mitarbeiter und geschlagene Konferenz anzunehmen. ment inklusive des leyen Sages wurde mit erheblicher Majorität der Partei im Kreise und den Gewerkschaften ein unermüdlicher lichen Stämpfen Stellung nimmt und nehmen darf, ohne fürchten zu angenommen, und damit die Aktionsvorschläge Bebel's abgelehnt und Agitator verloren geht. vollkommen reiner Tisch gefchaffen. Ich wundere mich, daß jetzt Eine Parteiverfammlung in Raffel stellte als Randidaten müssen, gemaßregelt zu werden, geht aus einem Schreiben hervor, Eine Parteiversammlung in Kaffel stellte als Randidaten welches Daily Chronicle" von einem der bekanntesten Kanzelüberhaupt noch die Frage des„ Wie" diskutirt wird. G3 giebt nach für den eichstag einstimmig den Genossen Buchhändler redner Londons , dem Kanonitus Scott Holland erhielt meiner Meinung jetzt gar keine andere Tattit, als die, welche die Partei F. Diedrich auf und betraute den Genossen G. Garbe und welches lautete:„ Bitte, das Eingeschlossene an den Schatzbei den Reichstags- Wahlen einnimmt. Diese Tattit beantwortet wiederum mit dem Amte des Vertrauensmannes. Mit dem Vermeister des Gewerkvereins der Maschinenbauer abzuführen. zugleich auch die Preisfrage" des Genossen Auer. Es wird gewählt, halten des Delegirten auf dem Hamburger Parteitage erklärte fich Ich kann natürlich fein Urtheil über die streitigen Punkte abgeben, wo die Berhältnisse es ermöglichen. Die Entscheidung darüber, in die Versammlung einstimmig einverstanden. aber meine Ueberzeugung will ich nicht verhehlen, daß Gewerkvereine wie weit eine Betheiligung in den einzelnen Wahlfreifen möglich ist, eine Lebensfrage für die Wohlfahrt der Arbeiter sind und daß Vertreffen die Parteigen offen der Wahlkreise nach Maßgabe der lokalen mittelung feitens des Staates moralisch obligatorisch ist, wenn ein Verhältnisse. Da Kompromiffe und Bündnisse mit anderen Parteien industrieller Konflikt den Umfang und den Ernst der jetzigen Arbeitsnicht abgeschlossen werden dürfen, so müssen unsere Genoffen, da fperre erreicht hat." Ganz ähnlich schreibt Kanonitus Barnett, der wo sie sich betheiligen entsprechend der Taktit bei der Reichstags gleichfalls Geld schickt:„ Ich glaube, daß für das nationale Leben Wahl eigene Wahlmänner Kandidaten aufstellen kommt es gefährliche Kräfte zur Macht gelangen, sobald man die Gewerkvereine hierdurch bei den Urwahlen zur Stichwahl zwischen bürger- Genosse Hoch aus Hanau ; 2. unsere Theilnahme an den preußischen sich zu Tode bluten läßt." lichen Parteien dies die Antwort auf die Preis- Landtagswahlen, Referent Genosse Dr. Quarc aus Frankfurt a. M.; Genosse Liebknecht erhielt nachstehendes Schreiben: frage" fo stimmen unsere Genossen der Genossen in engeren 3. Organisation. London , 22. Oftober 1897. Genosse! Bitte übermitteln Sie Wahl für diejenigen Wahlmanns Kandidaten, die sich ver- Aus Leipzig . In awei öffentlichen Bersammlungen des Verdurch den Vorwärts" und andere Ihnen zur Verfügung stehende pflichtet haben, nur solche Männer zu Abgeordneten zu wählen, eins sozialdemokratischer Frauen und Mädchen des 12. und Organe unsern wärmsten Dant für die uns von den deutwelche unsere für die Reichstags- Stichwahlen geltenden Bedingungen 13. fächsischen Reichstags- Wahlkreises abgehalten am 19. Oktober schen Arbeitern in unserem Kampf geleistete Hilfe. Die Saite erfüllen. Dies wäre der erste Theil des Wahlgeschäfts. In dem Wahl- im" Thüringer Hof", Volkmarsdorf , und am 20. Ottober im Felsen- der internationalen Zusammengehörigkeit ist manns- Körper würde es ebenso gehen. Zunächst eigene Abgeordneten- teller" in Plagwit- wurde folgende Resolution einstimmig an berührt worden und die gemeinsame Sache wird, als Kandidaten, bei Stichwahlen die sozialdemokratischen Stimmen für genommen:" Die Versammlung bedauert, durch die gesetzlichen Be: Ergebniß dieses Rampfes, gefördert werden. Deutschland ist uns die Kandidaten, die sich auf unsere vom Parteitag festgesetzten Be- ftimmungen und die reaktionären Zeitläufte gehindert zu sein, das näher gebracht worden und die hochherzige Art, in welcher die dingungen verpflichten. Da nicht alle Punkte für den über Liebknecht verhängte Urtheil nach Gebühr zu kennzeichnen. Sie solzarbeiter, die Metallarbeiter, die Buchdrucker preußischen Landtag in Frage femmen, so würden die spricht Genossen Liebknecht und seiner Familie ihre Sympathie aus und andere Arbeiter Deutschland 3 auf unsern den Reichstag berührenden Punkte ausscheiden können. und versichert dem unentwegten Vorkämpfer des Proletariats, feinem Appell geantwortet haben, wird von den den englischen ArAm besten würde es übrigens wohl sein, wenn die Partei- Beispiel folgend, fiets opferfreudig für die Biele der Sozialdemokratie beitern nie vergessen werden. Die Arbeitgeber haben, leitung diejenigen Bedingungen feststellte, unter denen bei Stichwahlen zu kämpfen." - gleichgiltig ob bei Wahlmänner. oder Abgeordnetenwahlen- zum preußischen Landtage sozialdemokratische Stimmen für- Damit der würdigen Feier bei der Bestattung Grillen gegnerische Parteien abgegeben werden dürfen. Auf diese Weise berger's in Gotha der Polizeiftempel nicht fehle, hatte die würde der Klassenstandpunkt unserer Partei aufrecht erhalten, der Gothaische Polizei auch Stenographen in die Bestattungshalle
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und über die harten, sorgendurchfurchten Gesichter flossen die Thränen der Trauer über ihren ihnen so früh entriffenen Freund, Genossen, Berather und Vorkämpfer! Theurer Freund, wir danken Dir, Du warst unser Lehrer, unser Freund, was wir thun fönnen, Dein Werk fortzusetzen, zu vollenden, daß werden wir thun, das gelobe ich an Deinem Sarge!
Eine Provinzialfonferenz für Heffen- Naffan, die erfte, die dort abgehalten wird, ist auf Sonntag, den 14. November, vor mittags 1/211 Uhr nach Gießen in das Lokal von Or big. Rittergasse, einberufen. Die vorläufige Tagesordnung lautet: 1. Unsere Stellung zu den bevorstehenden Kommunalwahlen nach der neuen Stadt- und Landgemeinde- Ordnung für Hessen- Nassau , Referent
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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.
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Ueber die Gedächtnißfeier, die die Parteigenoffen Nürnberg 3 am Sonntag Vormittag in den Zentralfälen ab hielten, wird uns von dort mitgetheilt:
Ausland.
Wie ganz anders die englische Geistlichkeit zu den wirthschaft,
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Gute,
indem sie uns zum Kampf zwangen, mehr für den Fortschritt der Sache, an der wir betheiligt sind, gethan, als wir während vieler Jahre ruhiger Arbeit hätten thun können. Ich hege die feste Ueber= zeugung, daß, nach Beendigung dieses Kampfes, die englischen und deutschen Arbeiter fich eng an einander geschlossen haben. Die an gefündigten Beziehungen müssen aufrecht erhalten und die Arbeiterbewegung in England und die in Deutschland in ein na hes und dauerndes Bundesverhältniß gebracht werden. Der Tod unferes Genossen Grillenberger hat uns tief betrübt, und wir sprechen seinen trauernden Hinterbliebenen Schon in den frühesten Morgenstunden waren die Straßen un unser tiefstes Beileid aus. Wir wissen, was er für die deutschen gewöhnlich belebt. Bereits 21/2 Stunden vor dem Beginn der Feier Arbeiter gewesen ist und wir hoffen, daß andere durch hatten sich Taufende in den Sälen eingefunden, um 1/29 Uhr war fein fein Beispiel angeregt werden, das so daß Für die Gothaer Genossen widmete Genosse Bock dem verstorbenen Plätzchen mehr frei und über eine Stunde lang zogen schier endlose was er that, nach ihm sortlebe. Den deutschen Metallarbeitern Freunde ein furzes Erinnerungswort: Maffen aus allen Straßen nach dem Versammlungslokal. Auf der Bühne sowie auch allen anderen Genossen und Freunden in Deutschland Wenn das Wort, von den Todten nur Gutes zu reden, derselben prangte unter einem Baldachin aus rothem Stoff das Bildniß übermittele ich hiermit die brüderlichen Grüße aller britischen Metallirgendwo angebracht, so hier bei diesem Todten, deffen Charakter, Grillenberger's, umgeben von Palmen und Lorbeerbäumen. Mitarbeiter. Der Jhrige und der Sohn der Arbeit: Geo. N. Barnes. deffen treue Liebe und Hingebung für die Sache der Arbeiter ihm einem Trauermarsch und dem Gesang des Liedes: 3u des Fried. die Herzen des deutschen Proletariats erobert hat, deren große hofs stillen Hallen" wurde die Feier eingeleitet, worauf Genosse Dies der Brief. Er zeigt, wie diefer, von den englischen UnterTrauer jegt in so tiefer Klage Ausdruck findet. Auch ich gehörte Segis die Gedächtnißrede hielt. Am Schlusse derselben sagte er: nehmern frivol vom Zaun gebrochene Streit der Sache der Arbeiter zu seinen Freunden! Wahrheitsliebe, raftloser Fleiß, Biederfeit, Brillenberger hat ein Alter von nicht ganz 50 Jahren erreicht, er und der Internationalität mächtigen Vorschub leistet. Intelligenz ohne jede Ueberhebung, offene rücksichtslose Aus felbst glaubte es auf 60 Jahre zu bringen. Hier zu fagen, was Die wichtigste Stelle des Briefes sei im englischen Original sprache der gefundenen Wahrheit, oft vielleicht in harter Form, uns Grillenberger als als Freund, als Lehrer gewesen ist, hergeſetzt: immer in befter Absicht das war der Grundcharakter feines dazu fehlen mir die Worte. Unerseßlich ift er allen. The connections formed must be maintained and the Wefens. Da waren natürlich auf seinem Pfade nicht blos Grillenberger hat einen Tod gefunden, wie ihn schöner sich kein movement in England and on the Continent brought into close Blumen gestreut; wie wir alle mußte auch er erfahren, Streiter für des Voltes Sache wünschen kann. Er fiel mitten im and permanent alliance. Die angeknüpften Beziehungen bas nicht blos die natürlichen Gegner ihn befeindeten, Stampfe, auf dem Felde der Ehre. Ein herber Verlust für die Familie müssen aufrecht erhalten und die Arbeiterbewegung in England und sondern daß auch verlegende Pfeile wider ihn abgefandi des Heimgegangenen, für seine Freunde, für die Parteigenossen Bayerns , in Deutschland muß in ein enges und dauerndes Bundes. wurden aus den Reihen Derer, für Deren Sache speziell für die Nürnberger Arbeiter. Die Nürnberger Genossen verhältniß gebracht werden. Das Original sagt jogar noch er sein Lebenlang eintrat. Aber der Glaube an die Zukunft, an stehen jetzt vor einer schweren Aufgabe. Der Mund, schweigt, der mehr. Es spricht nicht blos von einem Bundesverhältniß, die Erfüllung seines Jdeals ließ ihn das ertragen. Und so fand uns mit so herrlichen Worten für die Voltssache zu begeistern wußte, fondern direkt von einem Bund, einer Allianz( alliance). er fest, bis der Tod seinem Wirfen ein Ziel fette. So nehmen der klare Blick des immer kühn vorwärts streitenden Führers fehlt, Das ist ein schwerwiegendes Wort, das eine Epoche in der wir Gothaer Genossen denn heute von ihm Abschied, wir werden der Arm ift erlahnt, der die scharfe Klinge gegen den Gegner führte. internationalen Arbeiterbewegung anzeigt. Ein Bund der englischen das Andenken dieses wackeren, fampferprobten Genossen in Ehren mit doppeltem Eifer muß jest jeder Genoffe und jede Genoffin für Arbeiter mit den Arbeitern des Festlandes ist ein Ereigniß von halten, und solange sozialdemokratische Herzen schlagen, wird sein die Verwirklichung der Grundfäße eintreten, die den Lebens ungleich höherer fultureller and politischer Bedeutung als der Dreis Namen im Gedächtniß des Volkes leben! inhalt des nun Entschlafenen bildeten. Jezt tönnen wir auf bund und der Zweibund unserer Zunftstaatsmänner zusammenDie Reden waren verklungen, da begann leis und harmonisch niemanden verzichten; wir haben nicht nur zu vertheidigen, was genommen. das weiche Lied zu erklingen: Ein Sohn des Voltes will wir unter Grillenberger's Führung errungen haben, sondern auch ich fein und bleiben! Und als der Refrain ertönte, ba fenkte neue Erfolge müssen errungen werden. Borwärts, immer vorwärts! Depelthen und lehte Nachrichten.
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fich der Sarg in die Gruft hinab und die Flammen zehrten auf, war unseres Freundes Losung, wir wollen sie beibehalten; in diesem was fterblich war! Zeichen wollen wir weiterfämpfen.
Erschüttert und schweigend verließen wir die Halle, den Fried Tiefbewegt hörten die Massen die Gedächtnißrede an, tein Auge hof. Milder Abendsonnenschein und weiche Herbststimmung lagerten blieb trocken. Die Trauerfeier wurde mit dem Liede:" Ein Sohn über den Thälern und Höhen des Thüringer Landes; in aufgelösten des Volkes will ich sein und bleiben" geschlossen. Würdig und ohne Freundesgruppen tehrten wir zur Stadt zurück, nur einen Gedanken jeden Zwischenfall verlief die Rundgebung, wie sie so großartig erörternd: wie lieb er uns gewesen, welch prächtiger Mensch, welch Nürnberg noch nicht gesehen hat. guter Ramerad, welcher Stolz für die Partei, die die Besten an sich zieht und sie so rasch verbraucht.
Die Partei ist so schnell gewachsen, der Schnitter Tod hält unter den Besten und Ersten grausame Ernte, es wird Zeit, daß die nachwachsende Jugend die Lücken füllt.
Größte Entrüftung erregte es unter der trauernden Arbeiter schaft, daß der freifinnige Magistrat Nürnbergs zwei Beamte zur lleberwachung der Feier gesandt hatte.
Cherbourg , 25. Oftober.( M. Z. B.) Mehrere Tonnen Pulver, welche in einem Schiffe in der Nähe der großen Moole eingelagert waren, explodirten heute Nachmittag unter heftigem Knall. Die Er schütterung wurde in der ganzen Stadt verspürt und erregte eine lebhafte Panit.
Konstantinopel , 24. Oftober.( Frauff. 8tg.") Jn Janina wurden durch den türkischen Gerichtshof von 15 griechischen Geistlichen fünf zum Tode und zehn zu zwanzigjähriger Zwangsarbeit wegen Hochverraths verurtheilt. Der ökumenische Patriarch unter. nahm wegen Wilderung des Urtheils beim Sultan persönlich Schritte.