Br. 262. 14. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 9. November 1897.

Die Stadtverordnekenwahlen.

Kommunales.

laffen, genöthigt, den Antrag der Zwangsvollstreckung aufs neue einzubringen und hat daher in seiner legten Sigung nunmehr be Die Petition des Gymnasiallehrer Vereins an die städtische schlossen, die Durchführung der Subhastation des Grundstückes Verwaltung um Gleichstellung des Gehalts der Oberlehrer der definitiv zu beantragen. Wegen 500 Mart wird ein Bau subhaftirt städtischen Anstalten Berlins mit dem der staatlichen Amtsgenossen, deffen Errichtung Millionen verschlungen hat. Ein netter Beitrag Gehaltsordnung an den Gemeindeschulen überwiesen worden ist, Die Eröffnung der elektrischen Hochbahn auf der Strecke welche dem Ausschusse der Versammlung für die Regelung der zum modernen Schwindelbauwesen! gelangte in der Sigung am Sonnabend gleichfalls mit zur Be- vom Schlesischen Bahnhof bis zum Halleschen Thor ist zum Früh sprechung. Der Ausschuß wird der Versammlung empfehlen, die jahr 1899 zu erwarten. Petition so lange zurückzulegen, bis die in dieser Angelegenheit zu erwartende Magistratsvorlage eingegangen ist.

Tokales.

Vei der Arbeit verunglückt ist am Sonnabend Abend der 48 Jahre alte Schloffer Emil Abendroth aus der Wrangelstraße 69.: Der Mann stellte auf dem Grundstück Liebenwalderstraße 45 auf dem Futterboden eine Häckselmaschine auf und durfte dazu fein Licht mitnehmen. Es wurde aber dunkel, bevor er fertig war, und so stürzte er etwa vier Meter tief vom Boden hinab und zog sich einen Schädelbruch zu. Die Rettungsgesellschaft brachte den Ver­unglückten in ein Krankenhaus.

=

Die Stadtverordnetenwahlen zur dritten Abtheilung trugen in ben ersten Morgenstunden erklärlicherweise kein besonders in die Augen fallendes Gepräge. Es ist dem Arbeiter selbst bei den Reichstagswahlen schwer möglich, sich für den Tag der Wahl­handlung aus dem kapitalistischen Frohndienst freizumachen, ge­schweige denn zu der gewiß wichtigen, aber doch nicht in gleichem Grade den politischen Nerv erregenden Wahl zur Kommunal­vertretung. So sah man denn in den ersten Stunden meist nur Leute zum Wahlbureau schreiten, die sichs leisten konnten; ber Handwerksmeister und kleine Fabrikant kam vom Frühschoppen und gab seine Stimme für den Liberalen ab, um der sozialistischen Fluth Die gesundheitlichen Gefahren der Gemeindeschul- lteber­zu wehren. Anders wurde es zur Mittagszeit, wo eine beträchtliche füllung sind in den verschiedenen Jahreszeiten verschieden. Im Reihe von Arbeitern an den Wahltisch schritten. Doch dauerte das Bild Schulzimmer , die den darin zusammengepferchten Kindern wie Sommer ist es die heiße, stauberfüllte, rasch verbrauchte Luft der der lebhafteren Bewegung nur kurze Zeit; der Proletarier mußte eilen, den Lehrern und Lehrerinnen manchmal schweres Unbehagen ver: Schwarz, das auf der Schöneberger Feldmark unweit der Wilmers An dem Wrack des Aluminium Luftballous der Wittwe an die Arbeit zu kommen und der Nachmittag gehörte wieder dem ursacht. Das Deffnen der Fenster zum Zwecke des Listens ist ja Bürgersmann. Mit einem Schlage aber änderte sich die Szene, als industrieller Betriebe oft störend wirkt. Jm Winter fällt dieser gierigen herbeilockt, ist eine größere Zahl von Arbeitern mit der weil Lärm die Abenddämmerung hereingebrochen war; in die Bauarbeiter und alle jene Proletarier, die bis dahin mit eiserner beinahe als ein Vortheil erscheinen, daß die Klassen so voll find gesetzt beschäftigt. Der gleich dem Ballon selbst ebenfalls ganz aus Klammer an die Werkstatt festgehalten waren. Je mehr die Zeit und die Kinder so gedrängt sizen; denn auf diese Weise wärmen dem Ballon gelegen, und von dem man befürchtet hatte, daß er Aluminium gearbeitete werthvolle Benzinmotor, welcher seitlich unter dem Schluß der Wahlhandlung näher rückte, je lebhafter wurde das sie sich wenigstens gegenseitig. Aber im Winter macht sich etwas schwer beschädigt sein würde, hat sich als völlig unverletzt erwiesen Gedränge, und in einigen Wahlbezirken war schon rein äußerlich Raumes, der für die Schulhöfe frei gelaffen worden ist. In Sülle, die bekanntlich durchweg aus Aluminiumblech besteht, jetzt anderes um so schlimmer fühlbar, nämlich die Knappheit des und ist bereits geborgen. Der Ballon selbst ist seiner werthvollen zu erkennen, daß dem bürgerlichen Wähler unbehaglicher denn je zu zahlreichen Schulen kann von einer freien, ungebundenen Bevöllig entkleidet, und es ragt zur Beit nur noch das mächtige Muthe werden mußte. wegung oder gar von einem ausgelassenen Spiele der Kinder feine Rede sein. Die Resultate Die Kinder können nur in Reih' und Glied und Gerippe gen Himmel, welches mit seinen außerordentlich fein und in langfamem Tempo über den Hof wandeln. Diese Art der„ Er- künstlich hergestellten Versteifungen einen sehr interessanten Anblick holung" ist schon jetzt im November kein Vergnügen mehr, mitten gewährt. im Winter aber wird sie geradezu zu einer Gefahr für die Gesund Mittwe des Erfinders des lenkbaren Aluminium- Luftschiffes, mit den Wie der Börf. 3tg." mitgetheilt wird, ist Frau Schwarz, die heit. Wie klein und eng die Höfe der meisten Berliner Gemeinde- Vorbereitungen für den Bau eines neuen Luftschiffes beschäftigt. schulen sind, davon kann man sich einen Begriff machen, wenn man Das Unternehmen soll als gesichert gelten. Die erforderlichen Geld­95 St. bedenkt, daß in neuerer Zeit gewöhnlich nur 1/2 Quadratmeter promittel werden alsbald zur Verfügung gestellt werden. Die Fabri­Schüler als Hofraum frei gelassen worden ist. Das ist noch nicht

in den einzelnen Wahlbezirken lanten: 3. Wahlbezirk.

1891 oz.)

51 Stimmen, 1897 Ginger

"

( Lib.)

"

"

"

"

659 Druhm ( Bürgerp.) 620 Pretzel Stichwahl zwischen Druhm und Prezel. 8. Wahlbezirk.

Gewählt: Marggraff.

879

"

804

"

einmal doppelt so viel Fläche, als gewöhnlich in den Klassenräumen kanten, die das Geld für das jetzt zertrümmerte Luftschiff hergegeben auf den Schüler kommt( bei voller Besetzung in der Oberstufe 0,90, hatten, sind von dem Vertrauen erfüllt, daß sich die Erfindung im Mittelstufe 0,83, Unterstufe 0,77 Quadratmeter.) Gine nachdrückliché erhofften Umfange bewähren wird. Verringerung der Gemeindeschul- Frequenz ist also schon aus gesundheit­802 St. lichen Gründen nothwendig, selbst wenn nicht gewichtige pädagogische Gründe dafür sprächen.

Im Scherz erhängt hat sich Sonntag Abend der 32 Jahre alte Arbeiter Berner aus der Friedenstr. 96. Berner's Wirth, der Schlosser Pabst, feierte seinen Geburtstag. Gegen 10 Uhr abends Der Vortrag, den Professor Waldeyer am vorigen Sonn- auf den Weg, noch ein Achtel zu holen. Nur Berner blieb in der war das Bier ausgegangen und die ganze Gesellschaft machte sich abend in der Urania hielt, ließ den Wunsch nach volksthüm Kellerwohnung am Hofe zurück. In der Trunkenheit machte er sich lichen Hochschulfurfen, wie sie in anderen Städten, z. B. Leipzig und Wien , seit längerer Zeit bestehen, wieder auf das leb nun den gefährlichen Scherz, sich mit seinem Halstuch an der 867 St. haftefte in uns wach werden. Gerade die hervorragendsten Forscher, schrecken. Als diese kamen, war jedoch aus dem Scherz Ernſt ge= Stange der Kellerthür zu erhängen, um die Heimkehrenden zu er die auch in besonderem Maße die Fähigkeit befizen, aus ihrer worden. B. hatte den Stuhl, auf dem er stand, umgeworfen und Wissenschaft die wesentlichsten Ergebnisse in allgemeinverständlicher konnte sich aus der Schlinge nicht mehr befreien. Er war todt und Form zusammenzufassen, haben bei uns so gut wie gar keine

1891( 03.)

848 Stimmen, 1897 Antrid

( Lib.) 1070

"

"

Marggraff

1757

"

"

( Bürgerp.) 859

"

"

10. Wahlbezirk.

1891( Soz.)

"

( Lib.)

829 Stimmen, 1897 Roblenzer 543 Drenste

( Bürgerp.) 499

ano

Gewählt: Drenste.

1981

12. Wahlbezirk.

1891( 03.) 3617 Stimmen, 1897 Singer ( Lib.)

1 Gewählt: Singer.

491 nd

Schlinke

14. Wahlbezirk.

1093

"

4701 St. 494

H

Gelegenheit, zur großen Masse des Bolles zu sprechen. Daß die alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. wissenschaftlichen Veranstaltungen der Urania hierfür feinen Ersatz Die Schließung der Berliner Müllabladeplätze in den schaffen können, haben wir schon mehrfach hervorgehoben; selbst, Vororten und der ferneren Umgebung der Reichshauptstadt foll, Die wenn sie um die Hälfte billiger wären, als sie gegenwärtig sind, wie von zuverlässiger Seite gemeldet wird, nahe bevorstehen. wäre das nicht möglich. Wir wiederholen daher den Ruf nach Landräthe der betheiligten Kreise sind höheren Ortes dahin vor­Hochschul- Kursen für das Volk und wollen hoffen, daß die ihnen stellig geworden, daß aus gesundheitlichen Rücksichten die Unter­geneigten Universitätskreise sich durch den Mißerfolg ihrer Bes bringung des Berliner Hausmülls in den Vororten untersagt werde mühungen im vorigen Jahre nicht abschrecken lassen, sondern die und die Aufhebung der bisher diesem Zwecke dienenden Abladeplätze erfolge.

1891( Soz.) 1519 Stimmen, 1897 Stadthagen 1758 St Frage von neuem anregen, bis sie Erfolg haben. ( Lib.)

326

Gewählt: Stadthagen .

1891( 03.)

( Lib.)

"

"

Kruse

19. Wahlbezirk.

882 Stimmen, 1897 Millarg 969 Schem

sid Gewählt: Schem.

402

#

993

"

1891( 03)

197

( Lib.)

1036

21. Wahlbezirk. 844 Stimmen, 1897 Singer Frick

470 St. 1316

"

Gewählt Frid.

3/0/01

25. Wahlbezirk.

1891( 03.) 1057 Stimmen, 1897 Wernau

( Lib.)

207

#( Bürgerp.) 305

Wegfraß

"

n

Gewählt: Wernan.

26. Wahlbezirk.

1668 Stimmen, 1897 Bruns

Sonnenfeld

1891( Soz.)

"

( Lib.) 563

#

"

12

( Bürgerp.) 538

#

Gewählt: Bruns.

28. Wahlbezirk.

1891( 03.)

( Lib.)

509 Stimmen, 1897 Brun 3 1021

Gewählt: Hohmann.

"

"

Hohmann

Der Selbstmörder, der sich am Sonnabend in einem Hotel durch Leuchtgas vergiftete, war der Kaufmann Heinrich Penner aus Wilmersdorf . Seine Bekannten, nehmen an, daß Nahrungssorgen ihn veranlaßten, seinem Leben ein Ende zu machen.

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Wie jämmerlich es in Berlin mit der öffentlichen Hilfe­leistung bestellt ist, lehrt ein Fall, der sich am Sonnabend ereignet hat. Der Handelsmann Julius Schlei aus der Strelitzerstr. 52 hatte abends gegen 11 Uhr das Unglück, in der Juvalidenstraße auszu­432 St. gleiten und sich erheblich am Hinterkopfe zu verlegen. Ein Schutz- Wie ist es möglich! Großes Halloh gab es am Sonntag mann brachte den Verunglückten nach der Sanitätswache in der Mittag im Thiergarten in der Gegend des Neuen Sees. Eine Eichendorfstraße. Als er dort verbunden worden war, schaffte der offenbar den vornehmen Kreisen" angehörende Dame führte dort selbe Schußmann den Verletzten in seine Wohnung. Auf dem ihren Hund, ein sehr schönes schottisches Windspiel spazieren. Cäsar Transport war die Blutung jedoch stärker geworden, so oder Phylax, oder wie der Köter sonst hieß, war aber nicht nur daß der Verband sich als ungenügend erwies, und Frau durch ein elegantes rothes Sammetmäntelchen gegen die rauhe Schlei mußte, als ihr der Mann ins Haus gebracht Herbstluft geschützt, das zarte Thierchen trug um den Hals auch war, sofort an ärztliche Hilfe denken. Sie sandte einen Nachbar noch einen dicken Federboa, wie dieselben von unseren Damen, nach dem in der Bernauerstraße wohnenden Arzt M., der jedoch jetzt mit Vorliebe benutzt werden. Natürlich erregte das feine Hilfe leisten konnte, da er, wie seine Wirthschafterin meldete, wunderbare Thier großes Auffehen. Die meisten lachten nicht zu Hause war. Dann ging der Nachbar zu einem in der der zärtlichen Hundemama offen ins Gesicht. Es fielen indessen 1621 St. Strelitzerstraße wohnenden Arzte K., der sich zunächst genau er auch recht böse Worte, und einige besonders vorlaute Geister meinten fundigte, wo und wie viele Treppen hoch der Verunglückte wohne breift, ob die gnädige Frau" vielleicht auch ebenso sorgsam für und dem Hilfefuchenden den Bescheid gab, er möge nur nach der arme frierende Kinder bedacht sei, es gäbe deren nämlich recht viel Polizei gehen und einen Krankenwagen requiriren. Der Nachbar in Berlin . Eine Weile hörten Phylax und feine Pflegemutter den fehrte mit diesem Bescheid wieder heim und Frau M. machte Lärm mit vornehmer Gleichgiltigkeit an, schließlich schien er ihnen sich, obgleich der Zustand ihres Mannes immer bedenklicher aber doch zu bunt zu werden. Madame winkte eine Droschke herbei wurde, selber auf den Weg zum Revierbureau. Dort sagte und fuhr mit ihrem Liebling unter dem schallenden Gelächter der man ihr, daß, da sie kein Geld habe, ein Krankenwagen nur auf Buschauer davon. ärztliche Anordnung besorgt werde; sie möge also erft zu einem Arzt

840

"

2749 St. 1411

1121

"

"

32. Wahlbezirk.

1891( Soz.)

( Lib.)

08

#

"

715 Stimmen, 1897 Timm 808 ( Bürgerp.) 808 Stichwahl zwischen Timm und Hauer.

861 St.

n

Hauer

Ullrich

940 249

"

N

34. Wahlbezirk.

1891( 03.) 816 Stimmen, 1897 Borgmann

( Lib.)

( Bürgerp.)

521

"

228

Dr. Wiemier

Karl Lindemann

Stichwahl zwischen Borgmann und Wiemer. 38. Wahlbezirk.

988 St. 887 172

"

"

gehen. Frau Schlei ging zu Herrn Dr. K. und flingelte an der Straße 97 theilt uns zu dem vor einigen Tagen von uns erörterten Der Maschinenfabrikant Herr C. Weise in der Dresdeners Hausthür. Der Arzt erschien am Fenster, und bedeutete der Frau, Fahrstuhl- Unglück mit, daß der Fahrstuhl nicht in den Räumen seiner nachdem diese den bedrohlichen Zustand ihres Mannes geschildert

hatte, daß sie nur wieder zur Polizei gehen möge, von dort müsse Fabrik stehe und auf ihn keinerlei Verantwortung für den Tod des 590 St. ein Krantenwagen besorgt werden. Auf dem Polizeibureau wieder verunglückten Arbeiters falle. Letzteres war bekanntlich auch durch­angelangt, erhielt die geängstigte Frau abermals den Bescheid, daß aus nicht von uns behauptet worden. Der Fahrstuhl stamme aus zuerst ein ärztliches Atteft zur Stelle sein müsse! Zum Glück befann der Fabrik C. F. Schäfer Nachf. fich Frau Schlei in diesem verzweiflungsvollen Moment darauf, daß Fenerbericht. Sonntag Nachmittag 41/2 Uhr, erfolgte Alarm in ihrem Hause ein Herr Namens Jädicke wohne, der in Samariterdiensten nach Steinmeß ft r. 12, wo eine Partie Papier und Düten in bewandert sei. Dieser erklärte sich auch aufopferungsvoll zur Hilfeleistung Flammen aufging. Bu gleicher Zeit brannte Admiralstr. 22 bereit und sorgte die Nacht hindurch für sachgemäße Behandlung. eine Mansardenwohnung aus, wodurch dem Hause beträchtlicher Um 5 Uhr erfolgten Schönhauser Am nächsten Morgen brachte Frau Schlei ihren Mann nach der Schaden zugefügt wurde. Charitee, wo der Zustand der Verunglückten als sehr bedrohlich be: Allee 47 und Belforterstr. 28 gwei Gardinenbrände. Gegen zeichnet wurde. Zu der Erzählung der unglücklichen Frau, wie es 10 Uhr abends wurde die Wehr nach Kastanien Allee 45 gerufen, ihr in der Nacht ergangen sei, schüttelten die Aerzte den Kopf. wo in der Waschküche die Schaldecke Feuer gefangen hatte, das erheblichen Schaden verursachte. Montag früh 12 Uhr hatte Marku 3 str. 9 Der Kongreft für Volksunterhaltung in Berlin wird nach ausströmendes Gas Feuer gefangen, das durch die Wehr beseitigt dem Beschlusse des leitenden Komitee's Sonnabend den 13. und werden mußte. 8 Uhr früh ging Kulm str. 32 ein Poften Stroh Sonntag den 14. November stattfinden. Die Sigungen finden im in Flammen auf. Endlich mußte die Wehr nachmittags 42 Uhr Rathhaus statt. Borträge sind bereits angemeldet von Otto Ernst noch nach Stallschreiber str. 55 ausrücken. Hier war Hamburg , Frizz Mauthner- Berlin , Fritz Telman- Wien, Anna Hennes Holz auf einem Backofen in Brand gerathen. Gin berg- Berlin, Raphael Löwenfeld - Berlin und vielen anderen. Theil. Dachstuhlbrand, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel, nehmertarten werden auf schriftliches Ersuchen bei dem Vorsitzenden wüthete Montag Mittag 111 Uhr in Moabit , Sickingenftr. 42. Der des Kongresses, Dr. Löwenfeld, Berlin O., Schiller- Theater, den Be Dachboden des fünfftöckigen Hauses hatte auf noch nicht aufgeklärte ftellern zugesandt. Weise Feuer gefangen, das sich mit rasender Schnelligkeit aus Um den Handlungsgehilfen die Gelegenheit zu bieten, fich breitete. Die 19 jährige Elife Klatte, Tochter des Architekten Klatte, 352 über das ihnen durch das neue Handelsgesetzbuch gewährleistete befand sich mit einer Waschfrau auf dem Bodenraume, " Recht Aufklärung zu verschaffen, veranstaltet die hiesige freie Ver- als sie von den Flammen überrascht wurden. Während es einigung der Kaufleute einen Zyklus öffentlicher Diskussionsabende. der Waschfrau noch gelang, den Ausgang zu erreichen, konnte sich Der erste dieser Abende findet am Mittwoch, den 10. November, die Klatte nicht mehr retten. Sie stürzte nach dem Fenster abends 9 Uhr, in den Arminhallen, Kommandantenftr. 20, statt. und schrie um Hilfe. Beim Deffnen des Fensters muß ihr aber eine Da der für die Handlungsgehilfen bezügliche Theil des neuen Stichflamme entgegengeschlagen sein, denn als die alarmirte Feuer­Handelsgesetzbuches schon am 1. Januar nächsten Jahres in traft wehr am Brandherde, erschien und in den vollständig verqualmten 1618 tritt, werden die Handlungsgehilfen gut thun, sich recht zahlreich an Bodenraum eindrang, wurde das Mädchen in der Nähe des Fensters diesen Diskussionsabenden zu betheiligen. Erst muß ein jeder sein am Boden liegend aufgefunden. Es zeigte erhebliche Brandwunden Den 12., 14., 25. und 26. Wahlbezirk haben wir behauptet, ihm zustehendes Recht kennen, um es ganz beanspruchen zu können. am Körper, dürfte aber erstickt feien. Die Wiederbelebungsversuche Das Grundstück ,, Theater des Westens ". soll auf Antrag erwiesen sich als erfolglos. Der Brand wurde durch eine Dampf und drei Drucksprigenleitungen gelöscht. Ob Brandstiftung vorliegt, Konservativen und Freifinnigen. Im VI. Wahlkreise haben wir in der Stadt Charlottenburg | ubbast irt werden. Die Gesellschaft konnte vorläufig nicht festgestellt werden. war seit Eröffnung des Theaters mit 500 M. Ranalisations= allen Bezirken Stichwahlen, die bei entsprechender Anstrengung gebühren bei dem Charlottenburger Magiftrat im Rückstande. Da der Den Wirkungen des Giftes erlegen ist die 24 Jahre alte unserer Genoffen mit Siegen der Sozialdemokratie enden müffen längst fällige Betrag troß vielfacher Ermahnungen nicht gezahlt wurde, Köchin Auguste Stamm aus der Heinrich Kiepertstraße, die vor vier Mit Ausnahme eines Bezirkes haben wir überall erheblichen so beantragte der Magistrat bereits im Sommer dieses Jahres die Wochen mit ihrer Herrschaft von Erfurt hierher gezogen war. Das Zwangsvollstreckung. Der Vollzug der Subhastation wurde dann Mädchen zeigte nach der Ueberfiedelung nach Schöneberg Spuren Stimmenzuwachs zu verzeichnen! auf Borstellungen der Gesellschaft hin durch den Magiftrat aus von Heimweh, die immer stärker auftraten. Vor vierzehn Tagen gefeht. Da jedoch auch weiterhin eine Zahlung nicht erfolgte, fah war die Köchin nach dem Mittagessen so krant, daß sie zu Bett fich der Magiftrat, um keine Verjährung der Forderung eintreten zu gehen mußte. Da sie über Schmerzen im Magen flagte, sonst aber

1891( S03.)

" P

( Lib.)

20

301 Stimmen, 1897 Hilgenfeld 789 ( Bürgerp.) 552

" P "

Raaz

Stichwahl zwischen Hilgenfeld und Raaz. 40. Wahlbezirk.

1891( 03.)

2143 Stimmen, 1897 Heine

( Lib.) 1974

Gericke

"

"

"

" "

Schulz

( Bürgerp.) 1074 Stichwahl zwischen Heine und Geride.

630 St.

586

"

3615 St. 8571

"

"

im 10. unterlagen wir der Roalition der feindlichen Brüder, der

Es geht vorwärts!

Glück auf zu den Stichwahlen!