Mütter und Kinder.
-
Es ist doch ein Elend mit uns Menschen. Täglich sprechen wir con Liebe und Gemeinschaft und täglich beleidigen wir auf Wegen, Stegen und Treppen irgendeinen Mitmenschen. Warum beleid gen wir den anderen? Meist aus Gedankenlosigkeit! Wir waren unfroh. und weil wir uns über die Ursachen einer belanglofen Kleinigkeit ärgerten, verschärften wir seine Wirkung und schimpften über die urwüchsige Lebenskraft eines Kindes. Ja, ihr Mütter, und in gar vielen Fällen war es euer eigenes Kind, daß sich in seiner natürlichen Lebensregung mit irgendeinem Gegenstand betätigte, den es nicht haben sollte.
fragt, wie das denn möglich ist, dann fann ich euch nur sagen, daß wir mit schimpfen und verbieten fein And belehren können, was es bun darf und was nicht.
ihr in eurem täglichen Leben mits und untereinander nicht antifozial Wenn wir miteinander für soziale Gerechtigkeit fämpfen, dürft handeln. Warum gebärt ihr Kinder wenn ihr sie selbst schon von der Wiege an ungerecht behandelt? Welcher Macht dient ihr damit, daß ihr unter euch im feinen Kreis Krieg führt, und der Stärkere den Schwächeren törperlich und feelisch mißhandelt?-
-
Krieg dem Kriege ist die Lofung aller Mütter! Und damit wollen wir nicht nur dem Bölkerfricg den Boden abgraben, sondern vor allem auch bei uns selbst beginnen, indem wir unsere Kin er im Sinne wahrer, foaieler Freiheit und Gerechtigkeit erziehen. Ja, es ist schon so, wir müssen mit allem, was wir erstreben, bei uns selbst beginnen mit dem Veredelungsprozeß. Und wenn wir Recht, Freiheit und Einigkeit erfämpfen, erringen wollen, dann müssen auch wir Mütter daran mithelfen, unseren Kindern es vorzuleben. Friede! Schneider.
Und nun schimpft und bele digt die Mutter ihr eigenes Kind. Sie selbst hatte doch den Gegenstand so hingelegt, daß ihn die Hände des Kindes erfassen konnten. Das Kind versteht das Verbot noch nicht, kann die Gefahr, die mit dem betreffenden Ding ver bunden ist, noch nicht erkennen oder gar ermessen. Und dennoch Schimpfst und beleidigst du Mutter dein Kind. Mußt du so tun? Mußt du durch dein Beispiel und dein Vorbild deine Kinder schon US
in frühester Jugend an ungerechte Behandlung, an geschimpft und beleidigt werden gewöhnen und es selbst dazu erziehen? Warum tötet auf diese Weise eine Mutter das seelische Empfinden thres Rind s? Die rohe, brutale Macht des Stärkeren ist der Feind der Menschheit. Und im Lebenstampf spüren wir diese Machtroheit ja täglich. Barum sind nun wir Eltern oftmals selbst diese brutale Macht unseren Kindern gegenüber? Wo liegt der Sinn unseres Kampfes gegen die Machtgewalt des Stärkeren im Eristenzkampf? Wenn wir selbst im engen Familienkreis auch so brutal handeln?
Schon manche Mutter fogte mir, als ich eines ihrer Kinder zu mir nahm:„ Na, mit dem verfluchten Bengel merden Sie ihren Merger haben, er ist zu Haus nur durch Prügel zu bändigen." Und wenn die fechs Wochen vergangen waren, fonnte ich der Mutter sagen: Ihr Junge ist so ein feiner Kerl, daß es mir sehr leid tut, ihn wieder hemehen zu müssen."- Und wenn ihr Mütter
000
300
000
OCO
000
900
300
DOD
000
Scherz und Ernst
asasa 00828
Wer hat nun Recht? Wir erhalten folgende laurige Zuschrift, die wir gerne wiedergeben:
Liebe Frauenstimme"! In Ihrer letzten Nummer vom 26. November 1924 las ich unter„ Sherz und Ernst" von der späten Erschaffung des Weibes und der Antwort des fleinen Bayern:„ Weils eahm( nämlich dem lieben Gott) funft allweil breing' rebt hätt."- Da ich mich auch zu die em allweil dreinrebenden" Geschlecht auf der Erde zähle, ging es mir durch den Kopf, was ich wohl als fleines ostpreußisches Mädel dem Lehrer auf seine Frage geantwortet hätte. Ich möchte es Ihnen mitteilen: Weil Cott am Adam erst mal probieren wollte, damit die Eva beffer wird als der Adam." Ich glaube, alle meine Mitschwestern hätten ebenso geantwortet.
Für unsere Kinder
Unser Lettchen.
Sankt Peter, der Hüter vom Himmelshaus, Rief all die fleinen Englein heraus; Er strich seinen langen weißen Bart Und sprach in seiner brummigen Art:
-
Wollt ihr nichts tun, ihr Faulpelze ihr? Das Weihnachtsfest steht vor der Tür; Die Menschen schmücken schon Bäume aus, Und ihr fit noch gemütlich zu Haus!
Die Sterne schimmern ganz matt und frank; Nehmt jeder ein Wölkchen und pukt sie hübsch blank!" Und die Engelein schweben auf leichten Sohlen Und tun, was der alte Sankt Peter befohlen: Ein jedes nimmt sich ein Wölkchen her
Und putt seinen Stern die Kreuz und die Quer.. Bloß ein kleines Englein, recht ungeschickt, Das hat beim Pußen sich umgeblickt:
Da war ein fleiner Komet zu sehn
Mit einem Schwänzchen ganz wunderschön!
Und als es den so staunend betrachtet,
Hat es nicht auf sein kleines Sternchen geachtet.
Ein Rud und ein Schrei, o was für ein Schreck! Das kleine Sternchen ist plöglich weg, Ist zwischen den andern Sternchen allen Geradewegs auf die Erde gefallen!
Auf Erden da stand in einem Haus
Ein Bettchen, das sah so niedlich aus,
Das war so zierlich, so weiß und fein!
Und in das fiel unfer Sternchen hinein!!!
Und hatte mit einmal, das fleine Süßchen,
-
Zwei Augen, zwei Dhren, zwei Händchen, zwei Füßchen Und auch ein Mäulchen, so zierlich klein,
Mit dem konnte es recht kräftig schrein!
und alle Menschen standen stumm In Andacht um das Bettchen herum Und großes Staunen war in allen, Was da so plöglich vom Himmel gefallen! Dann nahmen's die Eltern in treue Hut Und nährten es und pflegten es qut Und füßten es auf sein rosiges Mündchen, Unsere Kleine Lott, unser Sternenkindchen!
Die Siebenschläfer.
-
eco.
Es waren einmal drei Siebenschläfer, die schliefen sieben Jahre, ohne aufzuwachen, und deshalb nannte man sie Sieben Schläfer.
000
000
COD
300
000
Осо
Als nun fieben Jahre um waren, wachte der erste auf, rieb sich die Augen einmal, gähnte arg und sagte:„ Es brüllt ein Och s!" Dann streckte er sich wieder hin und schlief weiter.
Als nun abermals sieben Jahre um waren, da wachte der andere auf, rieb sich die Augen, gähnte ebenso und sagte: Nein, es war eine Kuh!" Dann streckte er sich wieder hn und schlief weiter. Als nun wiederum sieben Jahre um waren, da wachte der dritte auf, rieb sich die Augen, gähnte gerade so wie die beiden anderen und jagte:
Was Ochs, was Kuh!"
Laßt einen doch nur schlafen,
Man tommt ja nicht zur Ruh!
Das waren die Gebenschläfer, und wenn sie nicht inzwischen auf gewacht sind, dann schlafen sie wohl heute noch.
Rätselecke. Umwandlung.
Tadel, Salat, Mais, Edwin, Rede, Lager, Orfan , Ocl, Rotte, Trab, Rot, Made, Nelfe, Unrat, Atem, Reime, Litanei, Bresche, Armut, Abel, Natter.
Diese Wörter suche man durch Umstellen ihrer Buchstaben in andere bekannte Wörter zu verwandeln, richtig gefunden, nennen uns dann deren Anfangsbuchstaben, der Reihe nach gelesen, einen beachtenswerten Spruch.
Silbenrätsel.
a, bel, bun, dan, der, der, delch, e, en, ger, t, in, fa, la, lei, let, fett, ling, mei, mit, nach, nat, ne, nie, ö, reich, ren, fa, schal, fi, fter, tag, tät, the, tri, tri, zig, zi, 30.
Aus diesen Silben bilde man 14 Wörter felgender Bedeutung: 1. Ostsee - Handelsstadt, 2. Inforuppe im Atlantischen Ozean , 3. Rohrflöte, 4. Lehrstuhl, 5. Rebenfluß der Aller, 6. Larve des Mailäfers, 7. Federbettüberzug, 8. Teil Defterreichs, 9. Biblischer Berg, 10. Altrömischer Volksführer, 11. Bern einfraft, 12. Mordinstrument, 13. Mädchenname, 14. Tageszeit. Die Anfangsbuchstaben dieser Wörter von oben nach unten und die Endbuchstaben in umgelehrter Reihenfolge colefen, nennen uns einen beherzigens werten Spruch.
Magisches Quadrat.
d, e, e, e, e, t, i, i, i, m, m, m, m, n, n. n.
Aus diesen Buchstaben bilde man vier Wörter zu je vier Buch staben, die, von oben nach unten und von links nach rechts gelesen, nadiehende Bedeutung haben: 1. Stadt in Lesterreich. 2. Infeft, 3. Mädchenname, 4. fchlechte Eigenschaft.
4202300
Auflösung der Rätjel aus voriger Rummer: 1. Macht, Bacht, Nacht, Wacht, Jacht. 2. Kiefer. 3. Hammer, Jammer, Kammer, Ammer.