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Natur und Geseh.

Go grinst einem in diesem Falle die ganze Widerna.ücfi feit der bürgerlichen Geseze en.gegen, die auch auf das Strafrecht und

Bon unnatürlichen" Bätern und widernatürlichen den Strafprozeß ihre Scha.ten werfen: Jimmer nur" Gelebte",

war

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Gesezen.

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Vor einiger Zeit ist von einem Berliner Schwurgericht", Sas in Wirklichkeit nichts anderes als ein Schöffengericht ist, der 50jährige Schloffer Maly zu 12 Jahren Buchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt worden. Nach 20jähriger, harmonischer Ehe mit feiner Goliebten", die ihm in Wahrheit seine geliebte Frau er hatte seine erste Frau aus Liebe zur zweiten verlassen entstand in ihrem Zusammenleben eine Krise. Sie verweigerte sich bem Manne; die Gründe dafür blieben ungeklärt; er wurde elfer süchtig, obgleich fein Anlaß dazu vorlag. Im Zustande höchster Erregung verfehle er ihr Stiche, die tödlich waren. Hinterher be­reute er bitter feine Tot. Ob geschworene Richter ihn zu einer Ob geschworene Richter ihn zu einer gleich hohen Strafe verurteilt hätten, ist eine Frage für sich- das Bezeichnende in diesem Falle liegt aber wo anders.

Die Frau hat dem Schloffer vier Kinder geboren. Drei Mäd­then und ein Junge erschienen als Zeugen im Gerichtssaale und sollten über ihren leiblichen Vater aussagen. Für oder gegen ihn? Das Gesetz gewährt den nächsten Verwandten das Verweigerungs recht: dem Ehegatten in bezug auf den andern, Eltern in bezug auf ihre Kinder und umgekehrt. Die Kinder des Schloffers Main muß ten aber ausfagen: ihnen stand fein Berweigerungsrecht zu, denn the Vater war ja nur ihr natirlicher" Vater, nur der Geliebte" threr Mutter. Weder Standesamt noch Kirche waren um ihre Ein­willigung beim Eintritt in die eheliche Gemeinschaft gebeten worden. Zum Glück für die Kinder konnten sie über ihren Vater nur Cutes sagen: er war ein nüchterner, fleißiger, liebender Vater und Batte er tonnte nur mitunter aufgeregt und nervös sein. Wie wäre es aber gewesen, wenn die Kinder über ihren Beter Böses hätten aussagen müssen? Sie wären dann zeitlebens dazu verdammt gewesen, das Bewuß sein mit sich herumzutragen, den Rater ans Messer geliefert zu haben.

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So steht man hier vor einer monftröfen Ungeheuerlichkeit un­feres Zeitalters. Kindern wird öffentlich durch Hüter von Gefeß und Moral, vom Gericht. im Namen des Gefeßes, gesogt: Euer Bater i st nicht euer Bater, denn eure Mutter war ja nur seine Ges Hebbe". Ihr dürft deshalb euer Zeugnis nicht verweigern, selbst wenn es eurem Vater den Kopf fosten sollte. Ja, wenn er euer gef- glich anerkannter Vater wäre, dann dürftet ihr, selbst wenn er sich euch gegenüber noch so unväterlich gezeigt hätte, eure Aussage verweigern!" Ist dies nicht ein Sohn auf natürliche Kindesgefühle bem Bater gegenüber?

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treh jahrzehntelanger Che; immer nur unnatürächer" Vater, selbst wenn er seinen Kindern wirklich Voter ist. Immer nur unehe liches" Kind, obgleich nicht weniger Kind feiner Eltern als andere fonft. Das fordert das widernatürliche Gesetz. Und im Bewußtsein der Menschen iputi noch immer das Vor. urteil vom Matel der Unehelichkeit herum. Die une eheliche" Mutter geächtet, das uneheliche" Kind verachtet, der Vater des unehelichen Kindes der Rechte an seinem Kinde bar und nur mit geringen Pflichten ihm gegenüber belastet. Dafür aber ver langt der$ 218: Bringe Kinder zur Welt troß alledem. Eine wider. natürliche Gesellschaftsordnung gebiert widernatürliche Gefeße und erhebt den Anspruch, die fittlichste und chriftlichste afler Welt­ordnungen zu sein. Justus.

Scherz und Ernst

Sterben. Der Bauer sitzt allein an ihrem Bett. Anton," spricht sie Ein Gemütsmensch. Die Frau des Knidrighofbauern liegt ma leise mit schwacher Etimme. Hol mir doch ein Glas von unserem often guten Kariluferwein aus dem Keller. Bielleicht, daß mir dann leichter wird." Der Bauer geht raus und kommt nach einer Weile mit einem Glas Wein zurüd Die franke Bäuerin trinkt es in Dann war eine lange Stille zwischen den gietigen ligen aus. beiden. Als die Bäuerin wieder anfängt sich zu regen und leise spricht: Anton, du fönntest mir noch ein Glas Kariluferwein geben," sagt der Bauer unwirsch: Ach, was. Jezt heißt es nicht mehr Kari luferwein, jetzt heißt es gestorben.

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Sona Calcar.

Eins nach dem anderen. In Burg bei Magdeburg ging ein Kommunist Wahlgelder sammeln für seine Partei. Bei dieser Ge tegenheit tam er auch zu einem Familienvater, der ihm folgendes entgegnete: Ist ganz schön und gut und ich habe ja auch nichts da gegen, denn der Wah tampf foftet Geld. Aber weißt du, es geht auf Weihnachten und für das Geld will ich meinen Jungen Triller. pfeifen und Trompeten laufen. Die Abgeordneten tönnen warten." ( Bachen links".)

"

Grafis. Der Prinzipal überrascht seine Tochter mit dem Buch halter, der ihr fehr den Hof macht. Was muß ich sehen, Herr Breams!" fährt er den jungen Mann an. Dafür bezahle ich Ste doch nicht." Nein," stottert der Buchhalter, bas tue ich um. fonst. ( Riferiti)

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Für unsere Kinder

Vom Hannerle ein Sprüchlein.

Das Hannerle, das Hammerle,

Gar vieles es schon fann,

Es ist ein fluges Mannerle,

Zieht sich alleine an.

Zieht an' s Hemble, fchlik, schliß

Da gudt's zum Hösle raus

end

Und blinkert da, ei potz Bliz!

Wer lacht das Monnert aus?

Die Sufe ist's, die Lief und Gret

Lachen sich schier ontzwei.

Der Lehrer sagt ann: ei, so spät,

Nun gibt's was," jemineih!

Das Hannerle, das Hannerle

Lach : luftig hinterdrein:

Es ist ein fluges Mannerle, Möcht noch nicht Schulkind sein.

( Aus dem schönen Rinderbüchlein herzblättchens Beit. vertreib". herausgegeben v Josephine Siebe . Berlag Carl Flemming und C. L. Wiskott, A.-G., Berlin .)

Und frißt er nicht zu jeder Zeit..

Es ist feine Geschichte, sondern ein Ereignis. Ein wirkliches Ereignis. Der Ort der Handlung: Wilmersdorf Berlin . Else weint über ihren Auffah. Sie bringt ihn nicht zustande. Die Mutber nimmt sich endlich ihrer an. Worüber sollst Du denn schreiben, Else?" Else lieft als Thema des Auffages vor:

Und frißt er nicht zu jeder Zeit, So frißt er doch nach Möglichkeit!"

Die Mutter traut ihren Ohren nicht:" Darüber sollt Ihr schreiben? Was soll denn das heißen? Wer ist denn gemeint? Wer frißt denn nach Möglicht it?" Else weiß keine Antwort. Ihr zermarterfes Röpfchen weiß auch nicht, wer nach Möglichkeit frißt. Die forgende Mutter steigt in die Unterorundbahn und fährt zur Lehrerin Ihrer Tochter, der sie die Nöte des Kindes flagt. Und etwas beschämt fünt sie hinzu, fie tönne es auch nicht verstehen, was dieses Aufsatz­thema bedeuten folle:

Und frißt er nicht zu jeder Zeit, So frißt er doch nach Möglichkeit!"

COO

"

COC

BOO

DOD

Statt aller Antwort bricht die Lehrerin in lautes Lachen aus. Und bald ist das Mißverständnis geklärt. Das Auffaythema war nämlich dem Religionsthema entnommen und es war der Gefang buchvers:

Und hilft er nicht zu jeder Frist,

So hilft er doch, wenn's möglich ist.

Elfes Kinderhirn hatte nur das ihr bis dahin unbekannte Wort Frist" im Gedächtnis behalten und sich darauf einen eigenen Bers gemacht.( Desterreichischer Frauenkalender 1925, Baden b. Wien.)

Rätsel- Ecke.

I.

Mit L hast selbst du's rosenrot, Solang du frisch und munter,

Mit W schwingt's luftig hin und her, Bald fliegst du rauf, lald runter, Daß nicht zu mild es wird, gib aht, Weil sonst ein Wort mit R dir fracht.

II.

Mit s hot's jeder, Mensch und Tier, Doch auch die Flasche, mert es dir. Mit m es auf dem Felbe sprießt, Mit i dich's froh als Jagdruf grüßt. Ne fann's ein Ganzes fein mit b, Du hemmst den Schritt. liest du's mit 1. Doch rätst du nie des Rätsels Sinn, Suchst du die Zeichen zu Beginn.

Gertrud Westphal

Auflösung der Rätsel aus der vorigen Nummer. Umwandlung: Delta, Atlas, Siam, Winde, Erde, Magisches Quadrat Regal , Noran, Leo, Otter, Bart, Tor, Dame, Enkel, WIEN Natur, Meta, Eimer, Italien , Sherbe, Traum, Elba , Ratten= Das Wert lobt den Meister!

Silbenräffel: Danzig . Azoren , Schalmei, Ra.. theder, Leine, Engerling, Inlett, Niederösterreich , Sinai , Tribun, Elektrizität. Dolch. Jiabella Nach mittag Das tleinste Ding acht nicht gering!

MME

EMM

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