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Der arme Kunrad.

Ich bin der arme Kunrad und tomm von nah und fern. vom Hartematt, vom Hungerrain mit Spieß und Morgenstern.

Ich will nicht länger sein der Knecht leibeigen, frönig, ohne Recht.

Ein gleich Gesetz, bas will ich hàn, vom Fürsten   bis zum Bauersmann. Ich bin der arme Kunrad. Spieß voran,

brauf und brant

Ich bin der arme Kunrab

in Aberacht und Bann,

den Bundschuh trag' ich auf der Stang', hab' Helm und Harnisch   an.

Der Bapst und Kaiser hört mich nicht, ich halt mun selber das Gericht, es geht an Schloß, Abtei und Stift, nichts gilt als wie die heil'ge Schrift. Ich bin der arme Kunrad. Spieß voran.

drauf und dran!

Ich bin der arme Kunrad,

trag Bech in meiner Pfann'.

Heijoh! Nun geht's mit Genf   und Art an Pfaff und Edelmann.

Sie schlugen mich mit Prügeln platt und machten mich mit Hunger fatt, fle zogen mir die Haut vom Leib und taten Schand' an Kind und Weib. Ich bin der arme Kunrad.

Spieß voran,

brauf und brant

Heinrich von Reder  ,

Die Frauen im Bauernkriege.

Von Anna Blos  .

In blesen Tagen find 400 Jahre verflossen, feit in Deutschland  ber große Freiheitstampf geführt wurde, der unter dem Namen Bauerntrieg" befannt ist. Die Reaktion trug in diesem Kampfe den Sieg davon, und daher kommt es, daß lange Zelt die Geschichtsschreibung Licht und Schatten fo ungleich verteilt hat, daß die Unterlegenen als die allein Schuldigen, als Mordbrenner und Gefindel erscheinen. Erst die Forschungen im 19. Jahrhundert, be­fonders die des schwäbischen Pfarrers 31mmermann, ergeben ein flares Bild der Geschichte des Bauerntrieges in ihren Ursachen, threm Berlauf und ihren Wirkungen.

Auch die Rolle der Frauen wurde ursprünglich so geschildert, als ob sie Megären und mit den bösen Mächten im Bunde gewesen wären. Auch hier hat Zimmermann eine Ehrenrettung vorge nommen. Gleich der Heldin einer Tragöbie tritt plastisch, etwa wie eine der Frauengestalten aus grauer Borzeit, eine Brunhilde oder Krimbilde, besonders eine Frau hervor, die unter dem Namen dle Schwarze Hofmannin" bekannt geworden ist. Nur ihr Name ist der. Nachmelt überliefert, aber gleich ihr werden wohl eine ganze Reihe Don Frauen auf der Selte berer gekämpft haben, die Gerechtigkeit und Freiheit herbeiführen wollten. Baren doch die Frauen jener Belt, wenn fie nicht den oberen Klaffen angehörten, genau wie die Männer unterdrückt und mißhandelt, schlimmer als das Bleh. Da ist es auch fein Wunder, daß sich ihre Empörung in Formen Luft machte, die Schreden und Entsetzen erregten.

Zum ersten Male erfahren wir die Betelligung von Frauen bet dem Aufstand im Ries   und im Ansbachischen. In Nördlingen  war der zweite Bürgermeister Anton Forner einer der Hauptführer in den städtischen Boltsauftritten. Während in Langenau   bie Gattin Hans Zieglers, eines der Hauptführer, sehr tätig gewefen war, hatten sich in Leipheim   die Frauen ebenso aufgeregt wie die Männer gezeigt. Ja Nördlingen   war es dle Hausfrau Anton Forners, welche die heimlichsten Braftifen" vollbrachte, Bersamm fungen veranstaltete, Briefe, welche die Volksbewegung betrafen, hin und her schrieb, öffentlich übel vom Rate sprach und sich rühmie, fie tönne einen Aufruhr machen, wenn sie nur einen Finger aus ihrem Mantel aufhöbe".

Als bedeutendste Frauengestalt aber ragte im Bauernfrieg eine Bauernfrau aus Bödingen hervor, ble in der ganzen Gegend unter dem Namen die schwarze Hofmännin" bekannt war. Der Boltsfrieg dieser Zeit," schreibt Wilhelm Zimmermann  , hatte auch seine Heldinnen; und flebt ihr auch Blut und Graufen an, und Scheint fie der Menschlichkeit fast wie der Weiblichkeit entwachsen, ben Ruhm der Heldin hat felbst die Parteileidenschaft durch treue Aufbe wahrung der Aften der schwarzen Böckingerin eher gerettet als geraubt."

Die schwarze Hofmännin gehörte dem Haufen Jäflein Rohrbachs an, eines Weinwiris, der ebenfalls aus Böckingen   stammte. Daß fie Freundin und Geliebte des Ritters Florian Gener gewesen sei, gehört ins Gebiet der Fabel. Wir wissen heute nicht mehr, ob diese inter

effante Frau jung oder alt, schön oder häßlich gewesen ist. Aber der Eindruck, den sie auf ihre Zeitgenossen machte, war ungeheuer. Daraus erklärt sich, daß ihr dem Glauben ihrer Zeit ent sprechend geheime Kräfte zugeschrieben wurden: Zauberkünfte, Segens- und Bannsprüche. Ihr Einfluß auf Jakob Rohrbach   war sehr groß. Sie war seine Ratgeberin und Helferin, sein Sporn und sein mahnender Geift.

Die Ursache ihres furchtbaren Hasses gegen Adel, Städter und besonders gegen die stolzen Heilbronnerinnen ist unbekannt. Sle ruhte nicht, bis sie das Landvolt unter Waffen sah. Den gnädigen Frauen" wollte sie die Kleider vom Leibe schneiden, daß sie gehen, wie die gerupften Gänse". Den Bauern sagte sie: Wenn die von Heilbronn   euch Bauern schelten oder euch etwas tun, so fallet bei dem Leiden Gottes zusammen und untersteht euch, auch denen von Hell bronn leidig zu tun, zu erwürgen und zu erstechen, was in ber Stadt ist."

Die schwarze Hofmännin gab Ratschläge und fannte die Rat­schläge der Eingeweihten, der Hauptleute. Sie handelte, enthusias mierte, warnte, wirtie mit fühner Entschloffenheit für die Sache der Ihrigen, wo fein Mann mehr handelte und sprach." Als die Bauern gegen Weinsberg   zogen, machte sie ihnen Zeichen in der Luft und rief ihnen zu: Die feindlichen Büchsen werden euch nichts schaden." Das wirfte natürlich auf den Glauben der Zeit und ermutigte ben Haufen. Nach der Erstürmung von Weinsberg   und der Blutrache an dem Grafen von Helfenstein   mißhandelte sie noch die Leiche und trat mit Füßen auf den Schelm", wie sie ihn nannte. Jahrelange unmenschliche Behandlung hatte in ihr wie in vielen Bauern den furchtbaren Racheburst geweckt. Als Rohrbachs Haufen gegen Hell bronn zog, war die schwarze Hofmännin wieder an der Spitze und sprach einen Fluch aus über die Stadt, zumal über den Rat als über Bösemichter und Buben", und segnete die Bauern. Daß übrigens auch unter den Heilbronner   Frauen manche auf Seiten der Bauern standen, zeigt der Bericht über die Erftürmung dieser Stadt, bei ber ein fedes Weib, Claus Greßlins Frau, einen Mann, der sich ben Bauern feindlich zeigte, von der Mauer herabwarf.

Was aus diesen Frauen, die für die Freiheit tämpften, nament lich aus der schwarzen Hofmännin geworden ist, wissen wir nicht. Biele werden wohl das entfehliche Schicksal der Männer getelit haben, an denen die Ritter und Herren eine so grausame Rache nahmen, daß barüber bie Grausamkeiten, die die Aufständischen ver­übt hatten, noch weit in den Schatten gestellt wurden. Ein wunder schönes Denkmal hat Zimmermann den Frauen im Bauernfriege gesetzt in dem Nachruf, den er der schwarzen Hofmännin gewidmet hat: Schwarzes unterdrücktes Weib, aus der Hütte am Neckar, mit ber starten, vermilderten Seele voll Leidenschaft, gleich start im Haß und Liebe, mit deinem Gott will's!" im Munde und mit deinem Freiheits-, Schlacht- und Rachegeist, wie lebteft bu in Sage und Ge­fchichte, in Gefang und Rede, hätte beine Sache gefiegt oder gehörte fie menigstens mur nicht der Bauernhütte an!" fte wenigstens mir nicht der Bauernhütte an!"

pro

20202.

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Rätsel- Ecke.

x coococoooc

Lehrjahre.

2020

Jh tam zum Meister in die Lehre, Schlimm hatt' es da ein Körpertell, Es ging mir wider meine Ehre; Denn selten war's gesund und heil. Stell um das Wort jo ganz und gar, Dann weißt du, wie der Meister war. Emil Bein.

Gleichklangrätet.

Wenn der Sommer tommt ins Land, Sißt es gern am Wiesenrand, Musizlert bei Sternenpracht In der schönen Sommernacht.

Aber sitzt dir's im Gehirn, Leuchtet dir fein gut Geftira, Scheint die Sonne noch so hell, Bleibst ein grämlicher Gesell.

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Defizitaufgabe.

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Rory Towsta

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gra- in- ju- la- na nen ter til tist tur.­

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ad- ce 1 ce de del saug stein tas Vorstehende 20 Silben find die Anfangs- und Endsilben von 10 breifilbigen Wörtern mit gleicher Mittelfilbe. Wie heißt diese und was bedeuten die Wörter?

Auflösungen der Rätsel aus voriger Nummer. Stateleäffel.

P KLE

M

A

INAUTO

A

G

R

W

T

N

A

0

MOTOR BOOT

N

N

U

D

Verschieberätfel.

Chemnitz  

Leopold

Pyrmont

edwin Niersteiner Zobten

Spreewald

Hummer

Birnbaum