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Mehr und mehr wendet sich die Schuljugend und die heran wachsende Jugend der proletarischen Kreise den verschiedenen Arten des Sports zu. Das ist schön und erfreulich, denn geeigneter Sport, wie Schwimmen, Schlittschuhlaufen, Stilaufen, Ballspiele ver: schiedener Art usw. träftigt den jungen Körper, macht behende und geschickt und fördert auch die geistige Gewandtheit, weil er zu Aufmerksamkeit und Beharrlichkeit zwingt. Besonders erfreulich ist es, daß auch Mädchen jezt immer mehr sich an geeignetem Sport beteiligen, denn gerade der Körper der Frau ist in dieser Hinsicht lange Zeit ungebührlich vernachläffigt worden. Es ist noch nicht Es ist noch nicht allzu lange her, daß sportliche Betätigung als unweiblich" galt, daß selbst der Turnunterricht sich nur langsam Eingang in die Mädchenschule verschaffte. Ebenso erschien lange die Ausübung mancher Sportarten nur für gewisse bevorrechtete Kreise, die Jugend der höheren Schulen, Offiziere, Studenten usw., geeignet. Allerdings haben wir den Typus des Sportsmanns, wie England ihn kennt, den Berufslosen, der ausschließlich Sport betreibt, taum fennen gelernt, wenn es auch unter der Jugend jener bevorrechteten Kreise manchen geben mag, der nichts im Leben ernst nimmt außer dem Sport.
In dieser Erscheinung liegt allerdings eine gewisse Gefahr. Die Sportleidenschaft überwuchert nicht selten alle ernst haften Lebensinteressen und wird Inhalt anstatt Schmuck des Lebens. Menschen, die dieser Gefahr verfallen, verlieren nicht nur das Intereffe für ihre Berufsarbeit, sondern auch für Fragen allgemeiner Art, fulturelle Bestrebungen, geistige Beschäftigung, politisch- wirtschaftliche Dinge. Sie stumpfen geistig ab. Eine weitere Gefahr ent steht für den Körper aus einer Uebertreibung des Sports. Nicht immer ist es nur die Freude an der Ausübung des Sports oder Spiels, die solche Uebertreibungen hervorbringt. Sehr häufig spielt ein ungesunder Ehrgeiz dabei eine Hauptrolle. Es gibt da ein Wettfahren, Wettradein, Wettrudern, Wettspielen usw., die zu leberanstrengungen führen. Gerade im Alter des Wachstums und der Entwicklung jedoch sind solche Ueberanstrengungen nicht selten absolut verhängnisvoll und beeinträchtigen dauernd die Gesundheit. Nach ärztlichem Urteil werden eine große Anzahl von Herzerkrankungen, Herzerweiterungen und anderes durch sportliche Heberanstrengungen in jugendlichem Alter erworben und sind später nicht mehr zu beseitigen.
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In der Uebersteigerung des Ehrgeizes, etwas ganz Besonderes, eigentlich über die Kräfte Hinausgehendes zu leisten, liegt gleich zeitig auch eine Gefahr für den Charakter. Uebertriebener Chrgeiz und ungesunde Eitelkeit bilden sich heraus, gelegentlich wohl auch Neid auf andere, die von Natur aus nun einmal stärker und geschickter sind. Solche Eitelkeit und solchen Ehrgeiz auch noch da, wo sie zunächst gar nicht vorhanden sind, zu wecken, ist erzieherisch durchaus verfehlt. Das gilt besonders in bezug auf jüngere Menschen, Schultinder oder gar Kinder, die noch nicht einmal die Schule besuchen und vom Lehrer oder unvernünftigen Eltern denn auch solche gibt es leider zu Leistungen, die ihre Kräfte übersteigen, angestachelt werden. Kürzlich fonnte ich einmal einen kaum dreijährigen Knaben beobachten, der mit älteren Knaben um die Wette zu radeln versuchte. Sein Vater stand dabei und ermunterte ihn noch mit Zurufen, und wirklich kam der kleine Junge den anderen voraus, um dann keuchend und völlig erschöpft vom Rade zu steigen. Ganz unzulässig ist es auch, junge Kinder, wie es schon vorgekommen ist, bei großen sportlichen Veranstaltungen vor einem großen Zuschauerfreise mit ihren Leistungen vorzuführen. Abgesehen davon, daß bei dem Trainieren für solche Vorführungen eine ueberanstrengung des wehrlosen Kindes fast unvermeidlich wird, ist damit auch eine schädliche Einwirkung auf die Charafierentwicklung verbunden. Kinder sind keine Paradepferde. Sie sollen sich einfach und in Stille
entwickeln.
Das Ziel des Sports ist die harmonische Entwicklung des Körpers, von der die harmonische Seele bedingt wird- die gesunde Seele im gesunden Körper. Die Harmonie wird zerstört, das Ziel nicht erreicht, wenn an Stelle des Maßes das llebermaß tritt. Darum treibe die Jugend so Sport, wie es gesund, gut und vernünftig ist. Erst dann, und nur dann wird er ihr zur Freude und zum Nutzen gereichen.
Hinaus ins Freie!
Der Sommer ist da! Wer bringt uns das mehr zum Bewußtsein als unsere Kinder! Die Buben und die Mädel streben hinaus. Am liebsten möchten. Sie während des ganzen Sommers den ganzen Tag im Freien zubringen; wenn es sein muß, auf den Straßen der Großstadt, aber viel, viel lieber in den Anlagen, im Bart, auf Spielwiesen und Badeplätzen. Und welche Mutter möchte diesem Trieb ihres Kindes wehren, in dem sich doch Lebensfreude, Kraft und findlicher Tätigkeitsdrang so elementar ausdrücken! Nur ungesunde Kinder streben im Sommer nicht ins Freie!
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Jeder Sommertag, der so im Freien verbracht wird, wo die Lungen reine Luft atmen, die Augen ein Stück Natur und blauen Himmel Schauen, ist für die proletarische Mutter und ihr Kind ein unschätzI barer Gewinn. Bedenken wir zunächst nur einmal die rein nützliche Seite der Sache: wieviel weniger wird das Mädel ihr Kleidchen einschmutzen und der Mutter manche Mühe und manchen Aerger sparen, wenn das wachsume Mutterauge nahe ist, und gewiß wird manche Hose unzerrissen bleiben, wenn dem Jungen die Gegenwart der Mutter bewußt ist.
Viel höher einzuschäzen als all dieses ist aber die Freude, die sich eine Mutter durch den gemeinsamen Ausgang mit ihren Kindern bereitet, durch das gemeinsame Spielen mit den Kleinen und das Zuschauen beim Spiel der größeren Kinder. Keine Freude fann größer sein als die, ein Kind beim Spiel in freier Natur zu beobachten. Da schließen sich selbst die verhärtetsten, forgenbedrüc testen Herzen auf, und Freude und Stoiz werden da auch in der proletarischen Mutter erweckt. Die Frauen der befizenden Klassen pflegen ihre Kinder durch Kindermädchen oder Kindergärtnerinnen ins Freie führen zu lassen. Sie sind meistens zu„ vornehm" und haben zu wenig Zeit", um ihre Kinder selbst an die Hand zu nehmen. Nie werden solche Kinder die Freuden haben, die ein Ausgang mit der Mutter vermittelt. Die Kinder des Proletariats aber danken es ihren Müttern, die sich einen sonnigen Nachmittag oder ein paar ganze Ferientage vom grauen Alltag losreißen, mit Liebe, wenn ihre Mütter sie an ein Fleckchen grünen Rasens, unter das Laubzelt der Parkbäume, oder an einen Badestrand führen. Mutter und Kind beide gewinnen dabei unendlich viel! 5.
Lernen im Spiel.
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In der Wiener Arbeiter- Zeitung" lesen wir: Mein Bub, Abcschüße aus der Volksschule, fehrte heute freudestrahlend heim. Bald sah man ihn wieder in einem Hefte schreiben. Laß das, Bubi!" sagte die Mutter, du wirst ja müde sein von der Schule, geh lieber spielen.. Ach nein!" erwiderte der Kleine, ich bin nicht müde. Wir haben ja in der Schule heute den ganzen Vormittag gespielt!" Und leuchtenden Auges, voll Glücksgefühl, erzählte dann das Kind, wie lustig es in der Schule war, wie die Lehrerin sagte:„ Kinder, heute werden wir Post spielen", wie sie dann einen„ echten Briefkasten" aus Pappe auf der Tafel be. festigte und jeder einen Brief an einen Mitschüler schreiben, in ein selbstangefertigtes Kuvert stecken und auf der" Post" aufgeben durfte, wie ein Schüler dann die Briefe ausgehoben, sie mit einem echten Stempel", den die Frau Lehrerin aus der Schultanzlet her. beigeschafft hatte, abstempelte und an die Empfänger verteilte. Gott , war das luftig! Und dann statt der Rechenstunde haben wir Rätsel gespielt!"" Was für Rätsel?"" Nun, z. B.: 3 mal 3 und wieviel ist 10? Das ist doch keine Rechenaufgabe, das ist ein Rätsel!"
Ich und Mutter wechselten schmunzelnd Blicke, die beiderseits dasselbe sagten: Glückliche Kinder von heute! Was für uns der mühselige Anfang der harten Schule des Lebens war, ist für sie ein heiteres Spiel. Statt das langweilige Einmaleins widerwillig zu büffeln, spielen sie Rätsel. Glückliche Kinder von heute! lind mir ging es durch den Kopf: Der Sieg der Schulreform ist nur eine Frage der Zeit. Wenn alle Eltern diefes Glück ihrer Kinder werden miferlebt haben, dann wird es keine Gegner der Schulreform mehr geben. Mit Ausnahme derjenigen, die gegen besseres Wissen, gegen die Vernunft und gegen die Liebe zum eigenen Kinde die Sache der schwarzen Macht der Kirche über ihre eigene Sache stellen werden.
SOS .
Scherz und Ernst
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Das Nordlicht. Bei einer Prüfung an der Universität Königs berg fragte Rant einen Kandidaten, ob er etwas über die Ent stehung. des Nordlichtes wisse.
aber ich habe es gerade vergessen." Ich wußte es, Herr Professor, es liegt mir auf der Zunge, Das ist aber sehr schade," gab Kant zur Antwort, denn Sie, Herr Kandidat, sind der einzige Mensch auf Erden, der es je gewußt hat."
Der Frühaufsteher. Bill liebte es, fich morgens im Bette zu ahlen. Um ihn zum Frühaufstehen zu bewegen, erzählte ihm seine Mutter die Geschichte von dem Jungen, der mit den Lerchen auf" Ja, meinte Bill, stand, hinausging und einen Schilling fand. aber der Junge, der den Schilling verloren hatte, war noch früher ( ,, Daily Chronicle".) aufgestanden."
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Gefegneter Appetit. Der fünfjährige Heinz ist bei seiner Tante zum erstenmal zu Mittag eingeladen und langt nach Herzenslust zu, so daß die freundliche Gastgeberin beinahe fürchtet, daß er des Guten zuviel getan hat. Als der Nachtisch verzehrt ist, wird Heinz unruhig und will gehen. Aber warum eilst du denn so, mein Jungchen?" fragt die Tante.„ Na, jetzt gibt's doch bei uns Mittag!" erwidert Heinz seelenruhig.
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Aber dieses garstige Aber" fehlt auch hier nicht. Wer soll denn mit den Kindern ins Freie gehen? Da wissen die Mütter ficher ein Dutzend und mehr Gründe anzuführen, durch die sie angeblich daran gehindert sind, mit ihren Kindern hinauszugehen. Und| funstgerecht schlachtet. Alles von dem süßen Schwein, die Beine, doch sollte es sich feine Mutter, soweit sie nicht durch Erwerbsarbeit daran gehindert ist, nehmen lassen, mit ihren Kindern den Sommer zu erleben, sie in die Anlagen der Großstädte, die öffentlichen Parks, zu den Spielwiesen und Badegelegenheiten zu führen.
Kindermund. Meine kleine Karla hat von guten Freunden ein Schokoladenschweinchen erhalten, das sie mit einem fleinen Messer den Bauch, den Schwanz und den Kopf hält sie fest in ihren Balschhänden. Als ihr dies zuviel wird, reicht sie ihrer Mutter den Kopf von dem Schweinchen mit den Worten: A ch Mutti, halt doch mi al die Schnauze, ja? 1" K. Y.