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mZgktchsi Mshet behandekn will, aber geht das Jnleresle seiner Fa> »rille. In der Praxis haben sich Gnadenerlasse zum Schaden der Familien ausgewirkt. Das Gefängnis geht fn seiner Begutachtung von der Führung des Straffälligen im Gefängnis aus, die Polizei von seiner der Oesfentlichkeit ganz allgemein bekanntm Führung. Ob er zu einer dem Familienwohl entsprechenden Einfügung fähig ist, das weiß entweder nur die Familie selbst oder das Wohlfahrts. oder Jugendamt, das die Familie in den weitaus meisten Fällen betreut. Darum erscheint nur die Inanspruchnahme dieser Stellen bei Crledi- gung von Gnadengesuchen unbedingt erforderlich. Die Kriminalistik sollte sich überhaupt der Mitarbeit der Wohl- sahrtseinrichtungen bedienen. Sie wie alle unser« öffentlichen Tin- rtchsungen sind dazu da, dem Wohl der Allgemeinheit zu dienen. MinnaToden Hagen. Stanö öes Zrauenwahlrechts. Eine Zusammenstellung derSoz. Monatshefte" über das Frauenwahlrccht in der Welt ergibt ein interessantes Bild. Die folgenden Länder haben den Frauen das volle aktive und passive Wahlrecht zur Volksvertretung verliehen: Däne- mark, Deutschland  , Estland  , Finnland  , Holland  , Irland, Island  , Lettland  , Litauen  , Luxemburg  , Norivegen, Oesterreich, Polen  , Ruß- land(soweit da überhaupt von Wahlrecht und Volksvertretung ge- {krochen werden kann), Schweden  , Tschechoslowakei  , Palästina(für ie jüdische Volksvertretung), Kenya  , Rhodesien  . Kanada  , Vereinigten Staaten von Amerika  , Australien  , Neuseeland  . Ein beschränktes Wahlrecht haben die Frauen zurzeit in Belgien  , Grohbritannien, Spanien  , Ungarn  , Indien   und Südafrika  . In der Verteilung des Frauenstimmrechts läßt stch eine gewisse Gesetzmäßigkeit erkennen. Volle Gleichberechtigung ist durchgeführt in den skandinavischen Ländern und in Holland   und Luxemburg   sowie In den Vereinigten Staaten  , ferner in allen Ländern, die durch den Krieg in irgendeiner Form revolutioniert worden sind, insbesondere in allen jetzt selbständigen Staaten(mit Ausnahme von Ungarn  ), �n England und seinen Dominien besteht teilweise volles, teilweise beschränktes Frauenwohlrecht. Kein Frauenwahlrecht oder nur ein ganz beschränktes kennen die romanischen Länder in Europa   und Südamerika  Und die Reiche Ostastens. Doch wird auch in diesen Ländern lebhast um das Frauenstimmrecht gekämpft, und es werden dort auch in immer schnellerer Folge Fortschritte gemacht. Die französischen  Frauen hoffen, daß sie das Stimmrecht In nächster Zeit erreichen werden. Sie wenden stch gegen den Versuch, ein Familienwnhlrecht einzuführen, das die Stimmen der Kinder dem Vater zur Verfügung stellt. Ebenso lehnen sie einen Gesetzentwurf ab, der das kommu- nals Frauenwahlrccht auf acht Jahre festlegen und damit die Ge- Währung des politischen Stimmrechts auf acht Jahre oder langer hinausschieben soll. Die italienische Kammer hat den Gesetz- entwurf angenommen, der den Frauen das Wahlrecht zu den Ge- tneindewahlen einräumt. In Brasilien   bestimmt ein neues Gesetz, daß die Frauen zu allen öffentlichen Aemlern, auch zu dem des Präsidenten der Republik   wählbar sein sollen. Zranzöfljche sozialistische Zrauen. Der Franzole hält stch für zuindividuell" denkend, um den: Organisationsgeist gewogen zu sein. Sb haben oft in Frankreich  Meinungsströmungen mehr Einfluß und Achtung als sestorganifier'e Körperschaften. So verhält es stch mit den sozialistischen   Frauen- organisationen. Nicht die MItgllederzahlen sind In Frankreich   da das Wesentliche, sondern die Gedanken der sozio- lisiischen Frauen. Diele von ihnen sind überhaupt nur In den zahl- reichen Frauenorganisationen, wie zum Beispiel demVerein für Frauenstimmrecht" oder In der.Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit" aktiv tätig, andere wieder in derLiga für Menschenrechte", die etwa genau soviel Mitglieder, aber unter ihnen mehr Frauen hat als die sozialistische Partei Wenn Frauen aus olchen Vereinigungen die Aufforderung erhalten, stch doch der sozio- istischen Frauenorganisation anzuschließen, so antworten ste der ozialistischen Werberin gewöhnlich:Das Ist nicht nötig. Ich bin ozlalistischer als Siel" Es gibt In ganz Frankreich   etwa IVOl) organisierte o z i a l sst i s ch e Frauen, das heißt Frauen, die der sozia- stischen Partei als Mitglieder beigetreten sind. Besonders stark find sie In den großen sozialistischen   Gruppen des Seine  - und Nord- Departements. In jeder Pariser   Sektion ist mindestens»ine Frau § Saris zählt 20 Sektionen), in ganz Paris   sind es ungefähr 200. ndere Departements stehen demgegenüber allerdings noch sehr nach. So zählt das Tarn-Departement bisher gerade eine einzige »rganlsierte sozialistische Fraul Außer diesen Innerhalb der sozialistischen   Partei als Mitglieder eingeschriebenen Frauen gibt es noch andere, die der besonderen �Frauengruppe der sozialistischen   Partei" beige- treten find. Artikel 2 des Statuts dieser Frauengrnppe lautet:Die Mitglieder unserer Organisation müssen bei einer Sektion der sozia- listischcn Partei eingeschrieben sein und bleiben." Die Mitglieder der Frauengrupne zahlen also zweimal IhrenMitglieder- b�e I t r a g. zunächst der Partei und dann ihrer Spezialgruppe. Die .Frauengrnppe der sozialistische» Partei" besteht aber emstweilen nur erst In Paris   und außerdem in dem kleinen Orte Eeaudcran In der Gironde  (bei Bordeaux  ), wo Joanne Mureine eine außerordent- lich aktive Gruppe von 17 sozialistischen Frauen hat schaffen können. Kürzlich versuchte man ein« entsprechende Gründung in Grenoble  , doch gelang diese nicht. Die Vorsitzende derFrauengruppe der sozialistischen Partei" Ist die Genossin Louise Saumoneau   au? Paris  . Weil sie während des Krieges den Aufruf von Klara Zetkin   heimlich in Frankreich   oerbreitete, wurde sie im September 1915 auf 5 Wollen von der sranzösischen Regierung ins Gefängnis gesteckt. Louise Saumoneau   gibt die MonatsschriftLa Femme Social! st e" (Die sozialistische Frau") in einer Auslage von 2000 Exemplaren heraus. Deren Untertitel lautet:Internationales, gewerkschaftliches und kooperatives Organ für sozialistische Erziehung, Propaganda und Frauen?it". Di: Zeitschrift erscheint aus vier Seiten in Zeitungsfornu�. Da viele Sozialistinnen Mitglieder der fortschrittlichen Verbände find, so arbeiten auch viele von ihnen an den entsprechenden Zeit- christen mit. Die ZeitschriftLa V o i j; des Fe m m e s"(Die Stimme der Frauen") zählt als Mitarbeiterinnen meistens Sozia- listinnen und als Herausgeberin Collette Reymaud, eine entschiedene Linkssozialistin, die dem Anarchismus nahesteht. Louise Saumoneau  , die Leiterin derFrauengruppe der sozio« lisiischen Partei", unternimmt oft Propagandareisen in die Provinz sowohl für die Partei wie für die Frauengruppe. Dann Ist immer der Saal voll. Denn viele kommen aus Neugierde. Für die Franzosen ist das nochetwas Besonderes, ein« Frau In einer öffentlichen Versammlung sprechen zu sehen! Es ist die Meinung von Saumoneau, daß da» Interesse für die Frauengruppe der sozialistischen Partei" erst dann stärker wird, wenn endlich das F r a u e n st i m m r e ch t in Frankreich   eingeführt wurde. Wie der Bubikopf eine Modesache ist(oder war), so wird<s dann eine Modesache werden, sich den Gruppen der verschiedenen politischen Parteien anzuschließen. Vielleicht lyerden auch in dieser Mode inanche Männer dann dem Beispiel der Frauen folgen. _ Kurt Lenz. Chestheiöungswaisen. i. Die meisten Ehescheidungen fallen in das S. bis 10. Jahr der Ehe. Schon hieraus ist ersichtlich, daß in den Ehescheidungspro. zeffen die Frage nach dem Verbleib der Kinder eine große Rolle spielen muß. Um so erstaunlicher ist es, daß über das Schicksal dieser Kinder, sowohl vor wie noch der Scheidung, so gut wie nichts bekannt ist. Und wenn schon das Martyrium der sich scheidenden Eltern groß Ist, wieviel grausiger muß es sich für die Kinder gestalten! So bilden sich quälende Vorstellungen und Stimmungen, die nicht nur in de» Träumen des Kindes aufsteigen und einen erholenden Schlaf verhindern, sondern auch den besten Nährboden für die s p ä t e r e n N e u r o s e n darstellen. Zudem fehlt dem Kinde in ungünstigen häuslichen Verhältnisten die Möglich- keit, solche Vorstellungen im freien Tun und in seelischer Hinc-abe abzureagieren, denn die Vorbedingungen hierzu: festes Ver- trauensverhältnis zu den Elter» und Ruhe und friedvoll« Stetig- keit des erziehenden Milieus, sind nicht vorhanden. Da es sich in diesen Fällen um Sexualerlebnisse handelt, erhält die kindliche Psyche in dieser Sphäre ihren ersten Stoß. Denn man glaube doch nicht, daß Kinder für solche Empfindungen noch nicht reif seien! Die neuere Wissenschaft lehrt, daß dos Kleinkind vom 4. 7. Jahre seine erste Pubertät durchmacht und in dieser Zeit, selbst in gesunden Verhältnissen, sehr schmerzhaste Krisen erlebt, die stch In Unstetigkeit, Eifersucht, quälerischen Stimmungen, Nei- gung zu Träumereien, Launenhaftigkeit und Absonderung von Spielgenossen äußern. Wieviel schlimmer, wenn zu dieser inneren Unruhe und Haltlosigkeit noch Zank, Unfriede, Gehässigkeit des äußeren Lebens hinzutretenl Oder sogar Mißhandlungen und Ehebruch, denen die Kinder, zufällig oder auch nicht zufällig, bei» wohnen müssenl Weil das Gefühlsleben des Kindes zu dieser Zeit stärker ist als sein Intellekt, nimmt es auch solche Sexualerlebnisse in sich auf und bildet, ihnen entsprechend, sein späteres Weltbild. Mißtrauen, Fricdlosigteit, seruelle Frühreise und nervöse Störungen werden das Schicksal dieser Kinder. Sic sind es, die auch am ehesten sitt- lichen Gefahren ausgesetzt sind. Es wäre sehr interessant, diese Be- Ziehungen zwischen den Sexualerlebnissen der Eltern und denen ihrer Kinder zu erfahren leider fehlt uns solche« Material, ich bin überzeugt, daß hier erstaunliche Parallelen sestzustellen wären. Jedenfalls sollten Eltern, die in unglücklicher Ehe leben, sich nicht wundern, wenn ihre Kinder in ihrem Sexualleben scheitern. Heute urteilen die Eltern Immer noch: Erziehen ist Tun und direktes Einwirken, während dos Umgekehrte richtig ist: man wirkt durch das, was man ist. durch sein Wesen, und zudem durch die Gestaltung der Umstände, also mehr mittelbar als unmittelbar. Es ist schwer, über das seelische Schicksal der Ehescheidung?- waisen genaue Kenntnis zu erhalten. Nur der Einsichtsvoll« hat heute schon die Erkenntnis: die Gesetzgebung muß hier grundsätzlich geändert werden, damit wenigstens einige der vor- handenen schweren Gefahren für die Ehescheidungswaisen ver- mindert werden. Das Schicksal dieser Kinder beginnt lange vor der Scheidung und ist mit dem erfolgten Akt der Scheidung ebensowenig aE- geschlossen. Beide Eltern haben ein Interesse daran, die Kinder aus ihre Seite zu ziehen. So beginnt schon frühe ein Kampf um die Seele der Kinder, oft auch nur um ihre äußere Stellungnahme. Jedes Kind spürt dies tnstinktmäßig, und ist in