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foll allerdings geeignet sein, die Schuld des Dreyfus zu beein stätigen. In diesem, von einer fremdländischen Persönlichkeit an

eine

Amerika  .

Aus Rio de Janeiro   melden die Times" vom 13. b. M., andere fremdländische Persönlichkeit gerichteten Schrift daß nach Proklamation des Kriegsrechts auf 30 Tage stück, fei der Name des Dreyfus voll ausgeschrieben enthalten eine Anzahl Deputirter sowie andere Personen ver gewefen. Die Urheber der jetzigen Untersuchung erklären dieses haftet wurden. Der Stadtpräfeft hat seine Entlassung eingereicht. Schriftstück, das in demfelben Papierkorb aufgefunden wurde, wie Die Beweise für das Bestehen einer politischen Verschwörung das Verzeichniß, für falsch, indem sie gleichzeitig darauf aufmerksam mehrten sich. machen, daß dieser Fund zum wenigsten ein sehr außergewöhnlicher sei. Nach dem Aufsehen, welches dieser Prozeß gemacht habe, be­

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sonders bei der Leichtigkeit, mit welcher die in Frage kommenden Dr. Peters vor dem Disziplinar­

fremdländischen Persönlichkeiten sich mündlich Mittheilung machen fonnten, müffe man auf ein Manöver von Personen schließen, die ein Interesse haben, eine Schuld des Dreyfus zu begründen.

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In einer weiteren Darlegung sagt der Figaro": Der Urheber des Verraths, wegen deffen Dreyfus verurtheilt wurde, soll ein Offizier gewesen sein, deffen Garnison in der Nähe von Paris   lag, und welcher infolge seiner verdächtigen Beziehungen gezwungen worden sei, aus der Armee auszutreten. Dieser Offizier sei in der Pariser Gesellschaft sehr bekannt gewesen, habe noch gegenwärtig seinen Wohnfig in einem reichen Viertel der Hauptstadt, sei im Be­fizze des Adelstitels, verheirathet und mit sehr angesehenen Familien verwandt. Scheurer- Kestner befige materielle Beweisstücke dafür, daß diefer Offizier mit dem Schreiber des Schriftstückes, welches die Verurtheilung des Dreyfus zur Folge hatte, identisch sei. Fast die gesammte Preffe fordert auf das energifchste Scheurer­Refiner auf, er möge noch heute den Namen des von ihm angeschul­digten Offiziers öffentlich bekannt geben, um dem gegen eine Anzahl Offiziere ausgeftreuten Verdacht ein schnelles Ende zu machen. Der von der Liberté" genannte Artillerie Hauptmann de Rougemont protestirt mehreren Anfragern gegenüber gegen die unerhörte Ver­dächtigung. Mehrere Blätter erklären, die Liberté" befinde sich im Irrthum, und konstatiren, de Rougemont, welcher übrigens noch Schwadronschef in der Reserve ist, habe aus rein persönlichen Grün­den demissionirt. Die Libre Parole" behauptet, das Ganze sei ein mit Hilfe eines hohen Beamten des Kriegsministeriums geschmiedetes Komplott. Dieser Beamte habe einen leichtfertigen Offizier umgarnt, um denfelben zu kompromittiren und im geeigneten Augenblick als wirklichen Verräther hinstellen zu können. Scheurer- Kestner hat an den ehemaligen Artilleriehauptmann de Rougemont ein Schreiben gerichtet, in welchem er fein Bedauern darüber ausspricht, daß der Name de Rougemont's mit der Dreyfus­Affäre in Verbindung gebracht worden sei und de Rougemont gleich­zeitig feine Hochachtung ausdrückte. Spanien  .

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Madrid  , 14. November. Der Klerus unterstüßt die Agitationen und Rüstungen der Rarlisten trog der Interventionen des Papstes nach wie vor aufs eifrigste. Es ist sicher festgestellt, daß die Karlisten einen Aufstand planen. In Barcelona   wurden seitens der Behörden viele Risten mit eingeschmuggelten Gewehren und Patronen konfiszirt. viele Kisten mit eingeschmuggelten Gewehren und Patronen konfiszirt. Sechs Verhaftungen sind erfolgt.-

Madrid  , 14. November. Der Bischof von Malorka, welcher vor furzem über den Finanzminister die Exkommunikation verhängt hatte, ist plöglich gestorben.

Wie aus Corunna gemeldet wird, haben die Anhänger des Generals Weyler, welche demselben bei seiner Ankunft eine Ovation barbringen wollten, auf diese Absicht verzichtet.-

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gericht.

Angeschuldigte hat selbst bei seiner Bernehmung im Auguft 1896 zugegeben: die sexuellen Beziehungen des Mabrut zu den Weibern   auf der europäischen   Station sei bei dem Todesurtheil erschwerend ins Gewicht hat sich gefallen. Danach Der Angefchuldigte des Mißbrauchs seiner Amtsgewalt schuldig lichen Disziplinartammer nicht anschließen, daß der Angeklagte gemacht. Ich tann mich auch der Ansicht der kaiser­zur Auspeitschung der Weiber berechtigt war. Ich kann dem ersten Richter nicht beistimmen, daß die Weiber, weil sie dem Angeklagten

der Landesfitte gemäß von den Häuptlingen als Geschenk übergeben

waren, in einem Dienstverhältniß standen. Ich erkenne dies Dienst­verhältniß nur insoweit an, solange die Weiber sich mit diesem Dienstverhältniß einverstanden erklärten. Sobald sie aber den Willen. fundgaben, fortzugehen, mußten sie fortgelassen werden, wenn man die wir burch unsere Kolonial= nicht bie Stlaverei, in feierlichfter Weise sant­politit beseitigen wollen,

Wenn

Den Inhalt der Anklage haben wir bereits am Sonntag turz rekapitulirt. Die Verhandlung begann gestern Morgen 10 Uhr. Den Gerichtshof bilden: Kammergerichts- Präsident v. Drent mann( Präsident), Ober- Regierungsrath Ben the vom Reichs- Juftig amt, Ober- Regierungsrath Blath vom Reichs- hazamt, Legations- tioniren will. Die Hinrichtung der Jagodjo war auch in rath Dr. v. Mühlberg vom Auswärtigen Amt  , Landgerichts- Direktor feiner Weise berechtigt und durch nichts begründet. Dahlmann, Landgerichts Direktor Lindenberg und Kammergerichts- der Angeschuldigte sagte: er habe diese Hinrichtung vollziehen lassen. Rath Lohsee( Beisigende). Die öffentliche Anklagebehörde vertritt müssen, um seine Autorität zu wahren, so widerspricht dieser Bes Geheimer Legationsrath Hellwig vom Auswärtigen Amt  . Die Verhauptung die Thatsache, daß Dr. Peters den Befehl gab, die Hin­theidigung führen die Rechtsanwälte Gundlach und Dr. Raffta richtung im Hofe der Station vor Tagesanbruch zu vollziehen und ( Berlin  ) und Rechtsanwalt Dr. Scharlach( Hamburg  ). Bei feinen Leuten befahl, nicht darüber zu sprechen. Aufruf der Zeugen erscheint nur Bezirksamts- Sekretär Jancke. Der Der Vertreter der Staatsanwaltschaft beleuchtet noch die Präsident theilt mit, daß der bayerische   Premierlieutenant a. D. weiteren Anklagepunkte und schließt mit dem Antrage: die von Freiherr   v. Pechmann gefährlich erkrankt sei, mithin nicht erscheinen dem Angeschuldigten eingelegte Berufung zu verwerfen, die Vora könne. Der Präsident theilt ferner mit, daß der Angeschuldigte entscheidung insoweit aufzuheben, als der Angeschuldigte in vollem Dr. Peters rite zu der Verhandlung geladen fei. Der Gerichts- Umfange der Auflage für schuldig zu erachten und diesem fämmit diener begiebt sich noch einmal auf den Korridor, ruft den An- lichen baaren Auslagen aufzuerlegen seien. geschuldigten auf und theilt sodann mit, daß Dr. Peters bisher nicht erschienen sei.

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Auf Kuba   scheinen die Feindseligkeiten wieder mit vollster ganze Verfahren als unzulässig. Es haben bereits von 1892 bis 1895 deutsche ich nationale Ebre, zum mindesten um die

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Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Roffta: Die Vertheidigung muß zunächst hervorheben, daß, nachdem dem Kolonialdirektor Dem sehr umfangreichen Erkenntniß der ersten Juftanz ist zu Dr. Kayser, dem Reichskanzler Grafen Caprivi sämmtliche Anklagepunkte entnehmen: Maler Kunert, der sich zur Zeit in Ostafrita aufgehalten bekannt waren, ja nachdem selbst dem Kaiser alle Auflagepunkte habe, bat bekundet: Ein schwarzer Unteroffizier habe die Mädchen berichtet waren, er von Sr. Majestät zum deutschen   Reichskommissar mit Retten gefeffelt und mit einem dicken Strick, einer Art Nilpferd ernannt und durch Verleihung eines Ordens ausgezeichnet peitsche, furchtbar geschlagen. Die Mädchen haben zunächst furchtbar wurde. Es war doch Sr. Majestät dem Kaiser zweifellos bekannt, gefchrien, sie waren aber schließlich derartig von der unmenschlichen welch große Pflichten mit dem Amt eines Reichskommiffars Mißhandlung erschöpft, daß sie bei den letzten Sieben nur noch leise für Deutsch- Ost- Afrika verbunden waren. Der Angeschuldigte wimmerten. Die Mädchen waren von Blut überströmt war genöthigt, mit äußerster Strenge, ja mit einer gewissen Dr. Peters habe in einem Bambusstuhl gesessen und habe sich die Grausamkeit zu verfahren, wenn er sich mit seiner Truppe von Prozedur, die eine selbst für afrikanische Verhältnisse furchtbar 35 Mann, denen tausende Soldaten der benachbarten Häuptlinge brutale genannt werden muß, mit größter Rube angesehen. gegenüberstanden, halten wollte. Ich finde es begreiflich, wenn man Wie viel Siebe jedes Mädchen erhalten, wisse er( Kunert) nicht; es fagt: wenn unsere Kolonialpolitik derartiger Mittel bedarf, dann feien jedenfalls bedeutend mehr als 25 gewesen. Mebrere andere lieber zum Teufel mit unserer ganzen Kolonialpolitit. Wenn aber Beugen haben bekundet, daß jedes Mädchen 100 Siebe erhalten habe. jemand sagt: ich will die Kolonialpolitit, verwerfe aber die dann finde ich das unbegreiflich. Wer die Die Jagodjo habe außerdem noch mehrere Mate in turzen Zwischen Mittel, will, muß auch die Mittel wollen. Der Ver­räumen je 25 Hiebe erhalten. Die Jagodjo fei nach der Pro- Sache zedur in Kettenhaft genommen worden, während die beiden anderen theidiger geht hierauf auf die einzelnen Anklagepunkte ein Mädchen wieder als Konkubinen des Herrn Peters aufgenommen und fährt dann fort: Dr. Peters habe niemals am grünen Zisch wurden. Als die Jagodjo wiederum einmal 25 Siebe erhalten gefeffen. Daher erkläre sich vielleicht so manches. Dr. Peters mag sollte, meldete ein schwarzer Unteroffizier dem Dr. Peters: die Fehler haben. Der Vertheidiger schließt mit dem Antrage, die Vor­Jagodio befinde fich in einem Zustande, daß er Bedenten trage, entscheidung aufzuheben und auf kostenlose Freisprechung des An­die Jagodjo noch einmal zu peitschen. Dr. Peters ordnete darauf geklagten zu erkennen. Bertheidiger Rechtsanwalt Dr. Scharlach Hamburg  : Ich an, die Durchpeitschung zu unterlaffen und die Jagodjo dem Lazarethgehilfen Wichert zur Heilung ihrer Wunden zu überweisen. habe Herrn Dr. Peters die Bertheidigung angeboten, da es sich hier Fälle ähnlicher Grausamkeit werden eine ganze Reihe erwähnt. Die nicht um die gewöhnliche Anklage gegen einen Beamten, sondern Bertheidigung bezeichnet in der Berufungs  - Rechtfertigungsschrift das um die deutsch  - nationale Ebre, sum mindesten um die handelt, weil ich der Ueber­Schärfe aufgenommen zu sein. Nach einer Depesche aus Havana zwei Untersuchungen gegen den Angeschuldigten geschwebt. Dadurch zeugung bin, daß in der vorliegenden Sache ein Freispruch erfolgen haben die Aufständischen bei Nuevitas   in der Proving Puerto Prinzipe feien sämmtliche Anschuldigungen zur Kenntniß der Regierung ger muß. Der Bertheidiger beruft sich alsdann auf die Schrift von einen Eisenbahnzug mit Dynamit in die Luft gesprengt. 12 Personen langt. Damals habe er freiwillig aus dem Staatsdienste scheiden Weitmann, die in 14 Auflagen und 9 Sprachen erschienen sei. In wurden getödtet, 27 verwundet. wollen. Der damalige Berwalter des Kolonialamts, Dr. Rayfer, dieser sei Dr. Peters als der verdienstvollste Afrikaforscher bezeichnet In der Proving Pinar del Rio haben mehrere Busammenstöße habe dem Dr. Peters jedoch bedeutet, daß die Regierung seinen worden. Der Vertheidiger beruft sich im weiteren auf Stanley, der mit den Aufständischen stattgefunden. Legtere leifteten hartnäckigen Verbleib im Amte wünsche. In der Berufungs  - Rechtfertigungs- noch bedeutend größere Grausamkeiten begangen habe als Dr. Peters. Widerstand und hatten 41 Todte, während auf spanischer Seite schrift wird ferner hervorgehoben, daß der Angefchuldigte Gr würde den Dr. Peters für einen Verbrecher halten, wenn der 31 Mann, darunter ein Offizier, getödtet und 42 Mann einschließlich in seiner Bertheidigung in der ersten Verhandlung beschränkt felbe nicht die Jagodja hätte hinrichten lassen. Er fei überzeugt, eines Offiziers verwundet wurden. Aus Havana wird ferner tele- worben fei, da die kaiserliche Disziplinarkammer die Vernehmung wenn der Abgeordnete Bebel im Reichstage nicht so unerhört graphirt: Die Aufständischen griffen die Stadt San Juangeras(?) mehrerer von ihm vorgeschlagener Beugen, wie des Lieutenants gelogen hätte und der gefälschte Brief an den Bischof an, wurden aber nach einem Straßenkampfe, an dem sich auch die Bronsart von Schellendorff   u. a. abgelehnt habe. Tucker nicht produzirt worden wäre, dann wäre es nie­Bewohner der Stadt betheiligten, zurückgeworfen. Die Aufständi- CB wird hierauf Bezirksamts Sekretär Jande als mandem eingefallen, diese längst verjährte Sache wieder auszugraben. schen ließen acht Zobte zurück." In der Nähe von Santo Espiritu Beuge vernommen. Dieser, der zunächst zunächst uneiblich ver Dr. Peters sei willens gewesen, freiwillig, unter Verzicht auf jede Pension, explodirte eine Bombe auf der Bahnstrecke in dem Augenblicke, als nommen wird, befundete auf Befragen bes Präsidenten: sein Amt niederzulegen. Er( Bertheidiger) habe daraufhin Herrn ein Bug die Stelle pafsirte. Zwei Reisende wurden verwundet und Aus Anlaß der Anklage gegen Schröder in Tanga fei er wegen Dr. Peters gesagt: er würde ihm nicht mehr die Hand reichen, wenn vier Waggons zerstört." Disziplinarvergebens angeflagt worden. Auf die Einzelheiten am er feine Beamtenehre nicht bis zum letzten Augenblick vertheidigen Rußland  . Kilima Noscharo könne er sich nicht mehr genau besinnen, da infolge wollte. Würde Dr. Peters verurtheilt, dann würde sich das Urtheil Odeffa, 15. November. Auf einem nach Wladiwostot ab einer überstandenen Krankheit sein Gedächtniß gelitten habe. Die mit den fünf Jahre lang gebegten Ansichten des gesammten gegangenen Dampfer der Freiwilligen Flotte befinden sich der neue Jagodjo fei ein Freudenmädchen" auf der Station gewefen. Ob Kolonialamtes einschließlich mit denen bes früheren Stabschef des Amur Militärbezirks Generalmajor Tschitschagow Dr. Peters zu dieser Beziehungen unterhalten habe, wisse Kolonial   Direktors Dr. Kaiser und des Reichskanzler fowie 30 Offiziere, 2 Militärärzte und 763 Kosaken, welche zum er( Beuge) nicht. Bei der Verurtheilung gegen Mabruf Grafen von Caprivi   in in direktem Widerspruch befinden. Schutze des Baues der Mandschurei Eisenbahn verwendet werden. feier Mitglied des Kriegsgerichts gewesen. Ob er Bei Wenn nun das Urtheil des ersten Richters sagt: die Verdienste des Unter den Schiffsgütern befinden sich 180 000 Bud Schienen für die fißender oder eine andere Funktion im Kriegsgericht ge- Angeschuldigten konnten bei der Strafzumessung nicht in betracht genannte Eisenbahn.­habt, wisse er nicht. Er habe für die Todesstrafe geftimmt, weil er fommen, da diese Verdienfte in eine Zeit fallen, in der Rumänien  . die Lage der Deutschen   für äußerst kritisch hielt und die Ein- Dr. Peters noch nicht Beamter war, so ist dies für Deutschen  beschämend. geradezu In ber Ses geborenen gefagt hätten: wenn ein Einbruch in das Gouvernements- jeden haus nicht einmal bestraft werde, dann scheine es mit der Macht ichichte der deutschen   Kolonialpolitik werden die Verdienste des der Deutschen   nicht weit her zu sein. Das Urtheil sei einstimmig Peters eine dauernde Stelle erhalten. Wenn Dr. Peters wirklich gefaßt. Hätte er gegen die Verurtheilung gestimmt, dann wäre er Bergehen begangen hat, so werden diese sehr bald aus dem überstimmt worden. Der Unteroffizier Wibit, der die Hinrichtung Gedächtniß entschwinden, daran wird auch die bekannte des Mabruk vollzogen, habe denselben aufgehangen und alsdann die Reich stags Sigung nichts ändern. Daß in dieser Reichstags­Askari aufgefordert, den hölzernen Schemel wegzuziehen. Leztere haben Sigung niemand aufgetreten ist, um die Verdienste des fich aber deffen geweigert, deshalb habe Whist selbst den Schemel wegziehen Dr. Peters hervorzuheben, gereicht dem deutschen   Ansehen auch müffen. Es sei richtig, daß Dr. Peters von dem Sultan Malamia einmal nicht zur Ebre. Die Person des Dr. Peters muß den Parteien die Herausgabe eines Mannes gefordert habe. Ob dies mit der weit entrückt werden. Einem solchen Mann, wie Peters, die Ehre Aufforderung zur Herausgabe der Weiber zusammenfalle, wisse er abzusprechen, sollte man nicht für etwas Selbstverständliches halten. nicht mehr. Jedenfalls sei dem Sultan Malamia nur wegen beffen Der dritte Vertheidiger, Rechtsanwalt Gundlach bemängelt drohender Haltung der Krieg erklärt worden. Die Auspeitschung in längerer Rede die Rechtlichkeit des Verfahrens und beantragt die der Weiber habe er zum theil mit angefehen; auch Dr. Peters, der Ladung des früheren Reichskanzlers Grafen   v. Caprivi  , des früheren in der Veranda saß, habe die Auspeitschung sehen können. Die Kolonialdirektors, jetzigen Reichsgerichts- Senatspräsidenten Dr. Kayser, Jagadjo fei nach geschehener Auspeitschung in Ketten gelegt und in des Lieutenants Bronsart v. Schellendorff, des Afrika  - Reisenden zweitägigen Zwischenräumen von neuem ausgepeitscht worden. Den Dr. Staumann, des Lazarethgehilfen Whiest, sowie des Majors von Todesurtheil der Jagodjo habe er als Beisitzender mitgewirkt und daffelbe Wißmann, des Afrifareifenden Bumiller und des Gouverneurs auch mit unterschrieben. Gr erinnere fich dieses Vorganges noch gang Scheele. Nach einer längeren Erwiderung des Vertreters der Ans Athen wird über die Kandidatur des Obersten genau. Dr. Peters habe diese Hinrichtung nicht gewollt, derfelbe Staatsanwaltschaft, Geh. Legationsraths Hellwig bemerkt Ver­Schäffer für den Gouverneurposten auf Kreta   fei aber überſtimmt worden.- Werth.: Haben Sie die Aus- theidiger Rechtsanwalt Dr. Koffta: Major v. Wißmann habe der Intern. Korr." geschrieben: Nach Versicherungen von unter- peitschung der Weiber als eine unmenschliche oder außergewöhnlich das Verhalten des Dr. Peters gebilligt und habe sich bereit erklärt, richteter Seite ist zwischen den Großmächten eine Einigung über graufame gehalten?- 3euge: Herr Rechtsanwalt, ich bin acht als Sachverständiger vor diesem Gerichtshofe zu erscheinen. Er be­die Kandidatur Schaffer's noch nicht erzielt. Desterreich hat zwar Jabre in Oftafrika gewefen und taun nach meiner Kenntniß der Ver- antrage daher, die Ladung des Majors v. Wißmann als Sach­feine anfängliche Weigerung aufgegeben; dagegen zeigt sich die hältniffe die Auspeitschung weder für eine un mens chverständigen. 110 ch für eine außergewöhnlich grau Nachdem nochmals der Vertheidiger, Rechtsanwalt Scherlach, russische   Regierung neuerdings der Person Schäffer's abgeneigt. liche, bezeichnen. Nach einer einer furzen Pause bemerkt das Wort genommen, zieht sich der Gerichtshof gegen 53/4 Uhr abends Deshalb habe Hanotaug einen neuen Vorschlag gemacht, wo ame nach Schäffen nach Schäffer nur für sechs Monate, vom 1. Dezember der Präsident: Es sei in der Berufungs Rechtfertigungsschrift zur Berathung zurück. Gegen 81/4 Uhr abends verkündet der Präsident, Kammergerichtss an, als Kommissar der Großmächte nach Kreta   entfandt gerügt worden, baß, nachdem zwei Untersuchungen eingestellt, die Der Disziplinarhof werden solle, während welcher Zeit die endgiltige Wahl eines Eröffnung einer dritten nicht mehr zuläffig fei. Er könne aus den Präsident Drentmann folgendes Urtheil: aufgehoben, ben Angeklagten in Fürsten   für Kreta   vorzunehmen sei. Der Bar halte nämlich an Atten konstatiren, daß wohl über das Verhalten des Dr. Peters an hat die Vorentscheidung Umfange der Anklage für schuldig einige Jahre als Boerer, fondern fat felé Dem dem Prinzen Josef Battenberg fest, der jedoch nicht für den Reichskanzler von Seiten des Gouverneurs von Soden bevollem einige Jahre als Gouverneur, fondern nur als erblicher, dem Sultan   richtet, eine Untersuchung aber nicht eröffnet worden fei. Die erachtet, und deshalb den Angeschuldigten mit der Dienst souzerainer Fürst eingesetzt werden könne. Ein auf furze Zeit ge- Untersuchung sei formell erst durch die bekannte Reichstagssigung ent laffung uno mit der Auferlegung sämmtlicher wählter Gouverneur biete auch keinerlei Bürgschaft dafür, daß die im März 1896 eröffnet worden. Der Präsident verlieft die Berichte des Soft en bes Verfahrens bestraft. Es ist zunächst die Rechtsgiltig­Gouverneurs von Soden. In diesen wird das Verfahren feit des Verfahrens bemängelt worden. Der Gerichtshof hat diesen tretische Frage endlich zur Ruhe komme.- des Angefchuldigten als vollständig ungerechtfertigt bezeichnet. Einwand nicht für für stichhaltig erachtet. erachtet. Im weiteren ist Athen  , 15. November. Deputirtenkammer. Der delyanniftische Auf Antrag des Vertheidigers, Rechtsanwalts Roffta, wird eingewendet und unter Beweis gestellt gestellt worden, worden, daß bie Kandidat für den Vorsiz in der Kammer Romas vereinigte auf seine das Patent, wonach der Angeschuldigte am 18. Mai 1894 zum Regierung die Anklagepunkte Antlagepunkte tannte und trotzdem die Person 88 Stimmen. 64 Stimmzettel lauteten zu gunsten des Kan- Reichstommiffar ernannt worden sei, verlesen und außerdem fest Untersuchung nicht nur nicht einleitete, sondern den An­didaten der vereinigten antidelyannistischen Gruppen Contostavlos. gestellt, daß der Angefchuldigte gleich darauf einen Orden er gefchuldigten noch beförderte. Der Gerichtshof giebt dies als Acht Stimmzettel trugen keinen Namen. Drei Minister enthielten halten habe.- 3 nimmt hierauf das Wort der Vertreter der Staats- möglich zu; dieser ist aber in seinem Urtheil unbeschränkt. sich der Abstimmung. anwaltschaft, Geb. Legationsrath Sellwig: Bei dem ersten Busammen- Es fann für den Gerichtshof vollständig gleichgiltig sein, Afien. tritt des taiserlichen Disziplinarhors für die deutschen   Schutzgebiete hat ob die Regierung früher die Sachlage anders beurtheilt Vom indischen Kriegsschauplah. Aus Simla fich dieser Disziplinarhof mit einer Angelegenheit zu beschäftigen, hat, der Gerichtshof bat lediglich das vorliegende Material wird vom 14. November gemeldet: Der Feind griff gestern in einer bie in ganz Deutschland  , ja weit über die Grenzen Deutschlands   zu prüfen. Die Ladung der vorgeschlagenen Zeugen hat Stärfe von mehreren hundert Mann eine Fouragier- Abtheilung an, binans das größte Aufsehen erregt hat. Die hohen Verdienste des der Gerichtshof als unerheblich abgelehnt. Das Zeugniß des wurde jedoch mit Verluften zurückgeschlagen. Auf Seite der Eng. Dr. Peters um die deutsche Kolonialpolitit sollen nicht im Lieutenants v. Bronsart tommt bei Beurtheilung dieser Lage länder wurden ein Major, ein Kapitän und vier Mann verwundet. geringsten verkannt werden. es daher der Re: wenig in betracht; es kann daher sehr gleichgiltig sein, Die Vertreter der Orakzais scheinen geneigt, die Bedingungen gierung nicht zum Vorwurf machen können, daß sie erft ob und inwieweit Herr v. Bronsart glaubwürdig ist. Auch der Regierung anzunehmen. Gine verhältnißmäßig schnelle Beendi- nach eingehendster Prüfung, nachdem die erhobenen Beschuldigungen das Zeugniß des Lazarethgehilfen Whieft ist von keinem Belang. gung der Feindseligkeiten soll nicht unwahrscheinlich sein. objektiv und subjektiv geprüft wurden, gegen einen solch' verdienst Was die Sache selbst anlangt, so hat der Gerichtshof es als er vollen Mann wie den Angeschuldigten das Untersuchungsverfahren wiesen erachtet, daß der Angeschuldigte den Mabruk hat Aus Prätoria wird dem" Reuter'schen Bureau" gemeldet, daß eröffnet bat. In der bekannten Reichstagssigung im März 1896 hinrichten laffen, weil er ihn in Verdacht hatte, daß er Der Ana Krüger, Joubert und Burger fich endgiltig entschloffen haben, als wurde eines Briefes erwähnt, den der Angeschuldigte an den Bischof mit seinen Weibern feguellen Verkehr gehabt habe. Kandidaten für die Präsidentenwahl aufzutreten.- [ Zucker gerichtet haben sollte. Dieser Brief existirt nicht. Allein der geschuldigte hatte dazu fein Recht. Daß die Station anderen.

Butareft, 14. November. Amtlich wird der durch das dies­jährige och wasser verursachte Schaden auf insgesammt beinahe vierzig Millionen Frants angegeben. Der Ausfall der diesjährigen Ausfuhr, welcher durch die Mißernte verschuldet ist, wird auf mindestens 110 Millionen Lei geschäßt.

Türkei  .

Ronftantinopel, 15. November.( Frankf. Zeitg.) Der Minister bes Aeußeren Tewfit Pafcha richtete am 13. b. M. eine Note an die Botschafter, in der er ihnen Kenntniß davon giebt, die Anleihe bei der Ottomanischen Bank im Betrage von 800 000 Pfund sei unter der Bedingung abgeschlossen, daß die erste Mate der Indemnität für die Rückzahlung der Anleihe verwendet werde. -3wischen Desterreich und der Türkei   fand in ben letzten Tagen ein diplomatischer Konflikt statt, wegen deffen mit der Abberufung des österreichischen Botschafters Freiherrn   von Calice gedroht wurde. Der Konflikt ist indessen durch das Nach geben der Pforte beseitigt.- Griechenland  .

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Afrika  .

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Man wird

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