Nr. 268. 14. Jahrgang.
Der Fall Miffenzweig.
-
-
g
-
ein Schatz,
Miethen des Zimmers in der Krausenstraße habe einen ganz un scheint Herr Simon, wie aus seinen weiteren Ausführungen hervor bedentlichen Zweck gehabt: zu jener Zeit war der Gefängniß- geht, sein möglichstes zur Wiederbelebung derselben zu thun, denn er arzt Geh. Rath Levin gestorben, er habe die Hoffnung gehabt, unterhält emen Kreis von Landleuten mit der Erzählung von Die bekannte Affäre Dr. Mittenzweig Knorr stand gestern diese Stelle zu bekommen, da ihm aber von maßgebender Stelle Märchen und Balladen. Um aber auch den modernen Anschauungen wiederum zur Verhandlung vor der IV. Strafkammer des Land- gesagt worden sei, daß er dann unter allen Umständen ein Sprech- Rechnung zu tragen, führt er seine Zuhörer in wissenschaft: gerichts I an. Es handelte sich um beleidigende Angriffe des Re- zimmer in Berlin haben müsse, so habe er jenes Zimmer einstweilig lichen Betrachtungen zu Sonne, Mond und Sternen, und sucht dakteurs der„ Charlottenb. Nachr." gegen den gerichtlichen Physikus gemiethet gehabt. Weitere Beziehungen zur Frau Lege habe er ihnen das Verständniß deutscher Dichtungen nahe zu bringen. Sanitätsrath Dr. Mittenzweig durch einen in der genannten nicht unterhalten. Der etwas eigenthümliche Brief, den die letztere Direktor Arch en hold von der Treptower Sternwarte führte aus, Zeitung veröffentlichten Artikel, Noch ein Frrenvater". Es an ihn geschrieben, zeige ja einen eigenthümlichen Ton; dies erkläre daß auch die Betrachtung des Sternhimmels, der Sonnen- und wurden darin eine Anzahl von Fällen behandelt, in welchen nach sich aber vielleicht darans, daß die Frau, wie sie ihm erzählt, früher Mondfinsternisse, sowie der untergehenden Sonne, des Regenbogens der Behauptung des Angeklagten Dr. Mittenzweig unberechtigt Ballettänzerin gewesen sei. Er habe damals den Eindruck gehabt, und anderer Himmelserscheinungen den Voltstreifen, namentlich auch Personen für irrsinnig erklärt habe, die ganz gesund als sollte ihm mit dem Briefe eine Falle gestellt werden. den Landleuten eine Quelle edelster Unterhaltung sei, feien. Der Artikel geht darauf hinaus, daß Dr. Mittenzweig ein Mit Entschiedenheit bestritt der Zeuge, daß er einem den die Vertreter der Voltsunterhaltung nicht ungehoben lassen unfähiger Arzt sei, der eine unheimliche Thätigkeit entfalte. Das Trunkenen ein ihm günstiges Attest ausgestellt habe und daß sollen. Frl. Anna Henneberg Berlin tritt für Errichtung Hierauf Charlottenburger Schöffengericht hat den Angeklagten wegen der dies geschehen sei, weil er mit der Frau angeblich einer Volksoper, die in Berlin ein Bedürfniß sei, ein. Schwere der Beleidigungen zu drei Wochen Gefängniß verurtheilt, intime Beziehungen unterhelten habe. Frau Lege habe ihn referirte Frig Zelmann Wien über die Anfänge der Wiener der Angeklagte hat dagegen Berufung eingelegt und einen umfang am 13. November 1894 auf der Straße getroffen und ihm gesagt, Bolfsbühnen- Bewegung. Er schildert eingehend die Schwierig. reichen Wahrheitsbeweis angetreten. Die letzte Verhandlung mußte daß sie ein sehr schönes Zimmer für ihn wüßte, welches bis dahin feiten, mit denen dieselbe zu kämpfen hatte, den Widerstand, vertagt werden, weil es nothwendig war, eine Frau& ege, zu der von einem Abgeordneten bewohnt gewesen sei. Er habe gesagt, daß den sie sowohl bei den Behörden, wie auch bei der sozialdemokratinach der Behauptung des Angeklagten Dr. Mittenzweig in unlautere er jetzt aber feine Zeit habe, sondern zu Tisch wolle und da habe schen Arbeiterschaft Wiens fand, welch letztere in den Bestrebungen Beziehungen getreten sein soll, als Zeugin vorgeladen. Frau Lege fich denn Frau Lege bereit erklärt, während seines Mittagessens bei der Voltsbühne eine Ablenfung der Arbeiter von der Parteithätigkeit war denn auch gestern erschienen, ebenso Frau Sanitätsrath Steinert u. Hansen eine Tasse Kaffee dort zu trinken und ihm dann und das Streben nach Verwischung des Klaffenkampfes erblickte. Dr. Mittenzweig. Als Sachverständiger wohnt Geh. Rath das Zimmer zu zeigen. Von einem„ Rendezvous" bei Steinert Ein im Dezember 1896 angenommenes Gesetz babe das Theater und Professor Dr. Eulenburg der Verhandlung bei. Ausgeblieben u. Hansen sei also gar keine Rede. Frau Dr. Mittenzweig damit auch die Volfsbühne von mancherlei Beschränkungen, durch war der frühere Staatsanwalt, jezige Regierungsrath Dr. Stephan, stellte die Sache so dar, daß sie bei dem Besuche Lege beinahe die die Zensur und das Konzessionswesen befreit und habe sie sich besser entwickeln fönnen. der sich mit Krankheit entschuldigt hatte. Auch er ist in dem betr. Empfindung gehabt habe, es handle sich um eine Art Erpressungs. daher In dem Widerstande Artikel angegriffen worden. Von ihm wurde behauptet, daß er versuch. Herr Lege habe direkt gedroht, daß er die Sachen in der der sozialdemokratischen Mitglieder gegen die bürgerlichen Eleeinen Bruder habe, der früher Amtsrichter gewesen sei und wegen Zeitung veröffentlichen werde, habe einen Mann genannt, den er windel- mente seien die ersteren anscheinend Sieger geblieben. Redner einer Amtsverfehlung seines Amtes enthoben worden sei. Der weich geschlagen und ihr schließlich vier Wochen Bedenkzeit hofft, die Wiener Volksbühne werde sich so entwickeln, daß sie soArtikel warf dem Dr. St. vor, daß er um seinem Bruder eine gegeben. Ihr Mann habe ihr niemals zugestanden, einen sträflichen wohl nach oben, wie nach unten unabhängig sei. Gnadenpension zu sichern mit Hilfe des Dr. Mittenzweig es so Umgang mit Frau 2. gehabt zu haben. Zeuge Lege blieb dabei, Nach einer längeren Pause referirte Dr. Albert Dresdner . dargestellt habe, als ob die Verfeblung des Amtsrichters eine Folge daß Frau Dr. M. bei jener Gelegenheit gesagt habe: ihr Mann Berlin über die bildende Kunft als Voltsunterhaltung. Er be von Geisteskrankheit sei. Der Zeuge Dr. St. hat in einer Buschrift habe ihr alles zugestanden, sie habe sich aber auf einem Familienfeft zeichnete es als nächste Aufgabe der bildenden Kunst, nachzuholen, an das Gericht darauf hingewiesen, daß sein Bruder auch wieder mit ihm versöhnt. Der Angeklagte stellte wiederholt die was die Schule versäumt hat, nämlich das Volt sehen zu lehren, es heute noch unbedenklich geislestrant und von dem Dr. Doering Behauptung auf, daß Dr. Mitttenzweig dem Zeugen Lege noch ein für die verständnißvolle Betrachtung der Kunstwerke fähig zu machen. in die Frrenanstalt gebracht und dort belassen worden ist. zweites Attest ausgestellt habe, welches einen Strafaufschub für Lege Was man aus dem Gebiet der bildenden Kunst dem Bolke biete, Der frühere Amtsrichter, jetzige Rechtskonsulent Stephan hat von zur Folge gehabt habe. Ein solches zweites Gutachten befindet sich müsse ihm bekannt sein und in interessanter, ansprechender Weise Wernigerode aus sein Nichterscheinen entschuldigt. Der Angeklagte nicht bei den Akten und es soll danach geforscht werden. Da ferner vorgeführt werden. Dazu sei am geeignetsien eine künstlerische erklärte, auf das persönliche Erscheinen dieser beiden Zeugen nicht der Angeklagte auch auf das Erscheinen des Regierungsrathes und Behandlung der Heimathstunde, die in Form von Projektionsverzichten zu können und überreichte eine Anzahl Briefe, die seiner des Amtsrichters a. D. Stephan nicht verzichtete, mußte die Ver- vorträgen geboten werden könne. zeit Regierungsrath Dr. St. an seinen Bruder geschrieben habe, zum handlung nach mehrstündiger Dauer abermals vertagt werden. Beweise dafür, daß thatsächlich planmäßig darauf hingearbeitet Reg.- Rath Stephan wurde wegen unentschuldigten Ausbleibens in worden sei, dem Amtsrichter durch falsche Darstellung seines Geistes eine Geldstrafe von 30 M. genommen. zustandes eine Gnadenpension zu sichern. Er behauptete ferner, daß der Amtsrichter ein Gespräch seines Bruders mit dem Dr. Mitten zweig belauscht habe, wonach geplant worden sei, ihn durch EinSperrung in eine Frrenanstalt geistig" infiziren" zu lassen. Der Gerichtshof beschloß, in die Verhandlung einzutreten. Zunächst wurde der Fall Lege verhandelt, während dieser Verhandlung wurde die Deffentlichkeit ausgeschlossen, den Vertretern der Presse aber der Zutritt gewährt. Ein Kaufmann Wilh. Lege, welcher wegen Nahrungsmittel Verfälschung zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt worden war, beabsichtigte ein Wiederaufnahme- Arbeiter Bildungsschule. Die Theilnehmer am Unterrichts. Berfahren einzuleiten und bedurfte dazu eines Gutachtens des fach Nationalökonomie" werden darauf aufmerksam gemacht, daß Sanitätsraths Dr. Mittenzweig. Dieser hatte, wie der Zeuge be- der Unterricht des Bußtages wegen heute, Dienstag, statthauptet, inzwischen ihn mehrfach aufgesucht, aber nur seine Frau findet. Der Vorstand. vorgefunden. Diese habe ihm erzählt, daß Dr. M. zu ihr sehr Wahlverein für den vierten Berliner Reichstags- Wahl liebenswürdig gewesen sei und sie sogar umgefaßt habe. Er sei freis( Südost). Den Mitgliedern zur Kenntniß, daß seitens des dann eines Tages mit seiner Frau zu Dr. M. gegangen, habe sich Vereins am Mittwoch Bußtag eine Fußpartie unternommen vorher angetrunken und etwas dumm gestellt und Dr. M. habe wird, und zwar nach Johannisthal , Glienicke und Grünau . Treff ihn oberflächlich nach seinem Gesundheitszustande befragt. Dann punkt früh 8 Uhr bei Erbe, Cuvryfir. 25. In Johannisthal für habe er ihn hinausgeschickt und seine Frau hereingerufen; als er in Nachzügler vormittags 11 Uhr bei Senftleben. Recht rege Bedas Zimmer zurückgekommen fei, habe er an der Garderobe feiner theiligung ist erwünscht. Siehe Versammlungs- Annonce. Frau deutliche Anzeichen dafür wahrgenommen, daß mit ihr etwas geschehen sein müsse. Dr. Mittenzweig habe das mit auf die von seiten der Kaufleute einberufene, heute, Dienstag, Die Parteigenoffen des sechsten Wahlkreises werden hier Attest( am 31. Mai 1894) ausgestellt; er kam zu dem Schlusse, daß abends 9 Uhr, in der Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee statt er nicht feststellen könne, daß Lege geisteskrank oder zur Zeit der findende öffentliche Versammlung aufmerksam gemacht, in der KaufThat geiftestrant gewesen sei. Zeuge Lege behauptet, daß er seine mann Alfons Borchardt und unser Kandidat für den Frau zur Rechenschaft gezogen und sie geschlagen habe und daß als 32. Kommunalwahlbezirk Genosse Joh. Timm über das Thema: dann seine Frau ihm zugestanden: Dr. Mittenzweig habe Die liberale Stadtvertretung referiren werden. sich an ihr vergangen. Er sei darüber so er regt gewesen, daß er beabsichtigt habe, Herrn Dr. Mittenzweig in seiner Wohnung zu verhauen und habe sich Der Kongreß für Volksunterhaltungen sette am Sonntag für Männer und Frauen enthalten. Damit ist eine Abtheilung für deshalb mit einem gewissen Behrendt nach Steglik begeben. feine Berathungen fort. Zuerst sprach Otto Ernst Hamburg Geschlechtstranke mit 400 Betten und eine Entbindungsanstalt für Dort haben sie nur die Frau Dr. M. angetroffen und diese habe über die Dichtkunst in ihrer Bedeutung für das Volt. Der Redner mindestens 1000 Entbindungen im Jahre nebst einer Abtheilung für ihnen zugestanden, daß ihr Mann ihr alles eingestanden, sie ihm führte in seinem geiftvollen Vortrage aus: Wenn man dem Volfe- ginäkologische Fälle mit 50 bis 60 Betten zu verbinden. Der verziehen und sich mit ihm versöhnt habe. Beuge& ege behauptete worunter er nicht nur die arbeitende, sondern auch weite Kreise der Kostenüberschlag schließt mit einer Summe von 13 100 000 m. ab. ferner, daß bei Gelegenheit eines Gnadengefuches Dr. M. ihm noch- bürgerlichen Klasse verstehe künstlerische Unterhaltung bieten Die Besorgnisse wegen des etwaigen störenden Einflusses der Nähe mals ein Attest ausgestellt habe, welches darauf hinauslief, daß er wolle, so bereite die Bestimmung des Niveau's der Kunst des Artillerie- Schießplates sind durch die angestellten Erhebungen im hohen Grade nervös sei und die Verbüßung einer Gefängniß- leistungen die größten Schwierigkeiten. Man dürfe das Wort: zerfirent worden. Es ist festgestellt worden, daß die auf dem Tegeler strafe für ihn gefährlich werden tönnte. Der Zeuge hat übrigens Für das Volk ist das Beste gerade gut genug, nicht so ausführen, Schießplaße selbst aus schweren Geschützen abgegebenen Schüsse nur feine Strafe verbüßen müssen, aber vorher Strafaufschub erhalten. daß man einem aus Fabrik und Werkstatt zusammen schwach hörbar waren, so daß durch das Schießen eine Störung der Er hat dem Angeklagten später seine Erlebnisse mitgetheilt. getrommelten Publikum gleich mit den höchsten Kunstleistungen vor Infassen der Anstalt nicht zu befürchten ist. Die ganze Anlage wird Zeuge Emil Behrendt bekundete: Während der Strafbaft ihres oie Brust springe. Durch solches Beginnen hätten die Volts: 62 Bauten umfassen und mit Berücksichtigung der Pflegerinnenschule Ehemannes habe Frau Lege ihm selbst erzählt, daß sie sich zu unterhaltungen oft zu Mißerfolgen geführt. Das Volt müsse viel: 2200 Personen beherbergen. einem Rendezvous mit Dr. M. begebe und daß dieser ein mehr unter Führung von Künstlern oder unverdächtiger Kunst
-
-
Lokales.
Zur Lokallifte. Die Mitglieder der Lokalkommission Berlins und Umgegend werden ersucht, die Lokalliste ihrer Kreise refp. Orte umgehend an Unterzeichneten einzusenden. Oskar Wiable, Berlin S., Prinzenstr. 8, Seitenfl. I. Die Arbeiterpresse der Proving Brandenburg wird um Abdruck gebeten.
E3
-
-
-
-
=
die Marlitt
An der Diskussion betheiligten sich eine ganze Reihe von Rednern aus den verschiedensten Orten. Unter anderem betonte Henze Leipzig, daß die Vertreter der Voltsunterhaltungen das Verlangen nach Kunstgenuß im Volke wohl wecken, aber nicht bes friedigen tönnen, weil es eine wirklich volksthümliche Kunst nicht gebe. Dieselbe Ansicht vertrat auch Blöcker Eckardt, welcher darauf hinwies, daß die gegenwärtige dramatische Kunst den Bedürfnissen des Volkes nicht angepaßt sei. SittenfeldBreslau meinte, die moderne Literatur biete dem Volte nichts. Die sogenannte Armeleutpoesie finde nicht den Beifall der Voltstreife. Dieselben begeistern sich auch heute noch mit Vorliebe an den Werken Schiller's. Dr. v. Erdberg Westend spricht als Vertreter eines Komitees, welches in der Berliner Garnisonkirche musikalische Aufführungen für Arbeiter veranstaltet. 12 000 Arbeiter, darunter viele Sozialdemokraten, hätten der Aufführung der Messiaspassion beigewohnt. Das Komitee veranstaltet auch Führungen die Museen, wobei erläuternde von Arbeitergruppen durch werden. Sehr schwer Vorträge. gehalten fei Arbeitern das Verständniß der einzelnen Kunsiepochen nahe zu bringen, weil es den Arbeitern an den erforderlichen Borkenntnissen fehlte. Wer aber darauf bedacht sei, den Arbeiter kennen zu lernen, nicht nur ihn zu belehren, sondern auch von ihm zu lernen, der werde auch diese Schwierigkeit überwinden.
es,
den
Dr. St. Löweufeld schloß den Kongreß mit Dantesworten Kongreßmitglieder aus dem lebhaften Meinungsaustausch erhalten an die Theilnehmer. Er versicherte, daß die Anregungen, welche die haben, zur Förderung der Volksunterhaltungs- Bestrebungen beitragen, werden.
hauses an der Seestraße ist jetzt der Stadtverordneten- Versammlung Der Entwurf zum Neubau des 4. städtischen Kranten zur Genehmigung vorgelegt worden. Das Krankenhaus soll in den Abtheilungen für innere und äußere Rrante im ganzen 1000 Betten
werden.
Zimmer in der Krausenstraße 17 gemiethet habe, wo er mit ihr freunde herangebildet werden. Nur durch die Kunst könne das Ueber die vor einigen Tagen stattgehabte Konferenz be= öfter zufammentreffe. Der Zeuge bestätigte, daß er eines Tages von Volt zum Verständniß der Kunst erzogen werden, darum seien alle treffend die Einführung von Neuerungen in dem Postverkehr feinem Freunde Lege aufgefordert worden sei, mit ihm nach Steglitz fünstlerisch minderwerthigen Darbietungen zu verwerfen und der ſind vielfach unrichtige Mittheilungen veröffentlicht worden. Nicht zu gehen, da er den Dr. M. zur Rechenschaft ziehen wolle und es Anfang mit leicht verständlichen, vom 20. Dezember, sondern bereits vom 20. November ab sollen, aber echten Kunstwerken nicht so aussehen solle, als ob er einen Erpressungsversuch machen zu machen. Man dürfe nicht glauben, dem„ Konfektionär" zufolge, versuchsweise Postpackete aus den Ge eine harmlose wolle. Bei dieser Gelegenheit habe Frau Sanitätsrath Lektüre verhindere die Leser wenigstens, etwas Schlimmes schäften abgeholt werden, und zwar nicht einmal täglich um 7 Uhr, Dr. M. zugegeben, daß ihr Ehemann ihr alles ein zu thun. sei fraglich, ob beispielsweise sondern zweimal täglich, von 11-12 Uhr vormittags und von gestanden habe. Die Beugin Frau Lege fagte aus, daß Romane für Geist und Gemüth förderlicher wären, wie der Wirths: 4-5 Uhr nachmittags gegen eine geringe Gebühr, die kaum mehr Dr. Mittenzweig im Anschluß an das Gesuch um ein Attest fie bausbesuch. Irrthümlich sei auch die Ansicht, daß sich der Leser, bei als 1 Pfennig für das Packet betragen dürfte. Zuerst soll der gefüßt habe. Er habe sie auch eines Tages zu einem Glase minderwerthiger Lektüre anfangend, mit der Zeit zu höheren Versuch bei verschiedenen Großfirmen des Zentrums gemacht werden. Bier mitgenommen und auch in ihrer Begleitung in Leistungen hinauflefen werde. Man könne wohl annehmen, daß Bewährt sich diese Einrichtung, so soll überall damit vorgegangen ber Bimmerstraße ein Bimmer auf Die Dauer von jemand, dem man leichten Moselwein biete, sich nach und nach hinauf14 Tagen gemiethet. Sie habe mithin den Dr. M. nur trinke bis zum Johannisberger Rabinet zu 70 M. die Flasche. Wenn Arbeiterrifiko im Eisenbahnbetriebe. Auf eine gräßliche zweimal getroffen und sei sonst nie mit ihm in Ver- man aber Schnaps biete, so sei vorauszusetzen, daß sich der Trinker mit Art ist am Sonntag Abend um 71/2 1hr der 22 Jahre alte Rangirer bindung gewesen, auch nie in intime Beziehungen zu ihm ge- der Zeit bis zum denaturirten Spiritus hinuntertrinke. Den Karl Schmidt aus der Stephanftr. 22 zu Tode gekommen. Schmidt treten. Dr. M. sei ursprünglich auf Requisition des Amtsgerichts Trieb zum Besuch von Zirkus und Tingeltangel solle man nicht sollte von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens auf dem sogenannten zur Feststellung des Geisteszustandes ihres Ehemannes zweimal in unterstüßen, sondern dem Volte Kunstleistungen auf möglichst hohem Produktenhof des Hamburger Güterbahnhofes Dienst thun. ihre Wohnung gekommen, wobei er ihren Ehemann nicht angetroffen. Niveau bieten. Die künstlerische Bildung der Kinder sei erfahrungs - handelt sich hierbei darum, Wagen mit Gütern, die in Berlin aus Bei diesen Gelegenheiten sei Anstößiges nicht paffirt. Die Zeugin gemäß leichter wie die der Erwachsenen. Eine ernsthafte ästhetische geladen werden sollen, auf den Produktenbahnhof einzuschieben. Bei blieb trotz aller Vorhaltungen dabei, daß außer jenem Kui Kindererziehung müsse vorausgehen, wenn man nicht bei diesen Bahnhofsanlagen sind nun auf den Schwellen außerhalb der nichts Böses zwischen ihr und Dr. M. vorgefallen sei. Der Vor den Erwachsenen immer wieder mit dem A B C der Kunst Schienen sogenannte Knacken aufgenagelt, d. H. Holzstücke, die ein fizzende hielt ihr einen Brief vor, den sie an Dr. M. gerichtet habe anfangen solle. Der Redner warf zum Schluß einen Blick Ausbiegen der Schienen verhüten sollen. Da der vorspringende Theil des und dessen Ton so gehalten sei, daß man wohl auf einen auf die Hamburger Freie Volksbühne. Dieselbe Radreifens innerhalb der Geleise, an der Innenseite der Schienen, läuft, intimeren Verkehr schließen könnte. Die Zeugin habe anfangs mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, weil so erheben sich an der Außenseite die Knacken bis zur Höhe der versicherte, daß sie nur noch einmal den Dr. M. aus ihr der Hofrath Pollini, der in ihr ein Konkurrenzunternehmen Schienenoberfläche, weil sie hier nicht hinderlich sind. Eine solche der Hannoverschenstraße habe abholen sollen, ihn aber erblickte, das Waffer abzugraben versuchte. Der Vorstand der Freien Knacke ist nun in Verbindung mit der schlechten Beleuchtung dem nicht getroffen habe. Richtig sei es, daß Dr. M. bei dem Volksbühne bestehe zwar aus Sozialdemokraten, es sei aber Rangirer verhängnißvoll geworden. Unweit der Perleberger Brücke, Miethen des Zimmers gesagt habe, er werde Wein und einen nicht wahr, daß sie nur Tendenzstücke aufführe; fie perhorreszire die bei Bude V, in der Nähe der Rampe stolperte Schmidt über eine chinesischen Fächer dorthin bringen lassen. Auf Befragen des An- Tendenz aber nicht in dem Maße, wie es andere Leute thun, die Knacke, als er das Geleise betieten wollte, um zwei Wagen zu vergellagien gab die Zeugin noch an: Dr. M. habe ihr einmal gefagt, jede Tendenz verwerfen, wenn es nicht ihre eigene ift. Redner hat foppeln. Er fiel so unglücklich, daß er mit dem Oberkörper zwischen er sei bei Polfe in Paris gewesen und habe viel Geld mitgebracht. bei den Mitgliedern der Freien Volksbühne ein überraschendes Ver- die Puffer gerieth, die ihm die Brust zermalmten. Nachdem er dann, Zengin lebt von ihrem Manne getrennt 3. Z. in Hamburg ständniß für die Kunst gefunden. Nicht von oben herab fönne gänzlich zu Boden gefallen war, ging ihm ein Rad eines Wagens
-
-
3
in der Stellung einer Buffetmamsell.- Zeuge Dr. Mitten den Wolfskreisen die Kunst gebracht werden. Diese Kreise über das rechte Bein und trennte ihm den Fuß ab. Ein Mitzweig gab zu, daß er s. 3. den Eindruck gehabt habe, daß der ständen in ihrer Auffassung höher wie diejenigen, welche rangirer fand ihn todt zwischen den Schienen liegen. Man hat Zeuge Lege, als er ihn zur Ausstellung eines Atteftes aufgesucht, ihnen die Kunst bringen wollen. Den fesselnden Aus- es hier mit einem jener Unfälle zu thun, die sich in Er angetrunken gewesen sei. habe ihn untersucht wenn und führungen des Redners folgte langanhaltender allseitiger Beifall. jedem Herbst wiederholen, sie auch glücklicher Weise zwar einige Zeichen vorgefunden, die vielleicht den Ber - Hierauf referirte Friz Mauthner Berlin über dasselbe Thema. nicht alle einen so gräßlichen Ausgang nehmen. Bei dem großen dacht der Paralyfe auftauchen lassen konnten, fei aber Er spann den Gedanken aus: Eine voltsthümliche Dichtung fönne Güterandrang um diese Jahreszeit sind die Nangirer überlastet. doch in der Lage gewesen, das Vorhandensein von Geisteskrankheit nur erwachsen auf einem allen Boltsschichten gemeinsamen Boden, Die Knacken liegen merkwürdigerweise frei, obwohl es wenig Arbeit zu verneinen. Als dann später Frau Lege zu ihm kam, um ein welcher gewonnen werde durch Einheitlichkeit der Bildung und Er- und Kosten verursachen würde, sie mit Erde zu bedecken. Am Attest dahin zu erlangen, daß ihr Mann wenigstens zur Zeit der ziehung der gesammten Bevölkerung. Der nächste Redner, Karl schlimmsten aber ist nun dabei noch die mangelhafte Beleuchtung., That geistestrant gewefen, habe er auch dies nicht erfüllen fönnen. Simon aus Demerthin bei Potsdam , berichtete über seine Erfah- Gaslicht geschweige denn Glühlicht fennt man in jener, Frau Lege sei bei jenem Borfall sehr aufgeregt gewesen, da habe er rungen mit Volksunterhaltungen auf dem Lande. Er konstatirte, Gegend noch nicht; man bleibt hier immer noch bei der alten sie in der That zu trösten versucht, fie gestreichelt und ihr daß die Religion, welche sonst dem Landvolke einen idealen Halt Petroleumbeleuchtung. Dieser Unfall ereignete sich nun schon um auch einen Kuß gegeben. Es sei auch richtig, daß er sie mit zu gewährt habe, mehr und mehr schwinde, und bemerkte mit Be- 71/2 Uhr. Nach 9 Uhr aber wird die Arbeit noch gefährlicher, weil Steinert u. Hansen zu einer Flofche Wein genommen habe. Das dauern, daß auch die Spinnstubenpoesie ausgestorben sei. Jedoch dann einige der bis dahin wenigstens ein spärliches Licht ver
-