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angestellte fast völlig, dagegen ist der Anteil der Frauen in den gehobeneren" Berufen, in den akademilchen Berufen und Weitenden Bosten stärker. Von 752 000 Schullehrern in den Ber einigten Staaten find nach einer amerikanischen Statistik nur 117 000 Männer, aber 635 000 Frauen, auch von 33 000 Direttoren und Profefforen von Hochschulen und Mittelschulen waren 10 000 Frauen. Die weitgehend durchgeführte Rationalisierung des Haushalts macht die Hausfrauentätigkeit immer mehr illusorisch, so daß die ameri­fanische Frau, wenn auch nicht nur aus Not, so doch stark aus Neigung in die Erwerbsarbeit tommt gegen die ein gefühls mäßiger männlicher Widerstand kaum vorhanden ist. Ob sich die scharfe Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt fünftig auch gegen die Frau richten wird und damit die Verhältnisse der amerikanischen Frau der Kampfftellung der europäischen Frau annähern wird, bleibt abzuwarten.

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Tippen- amerikanische Refordgymnastit!

Das Arbeitswissenschaftliche Inftitut in New Dort hat on 1000 Stenotypiftinnen eine Untersuchung des Anschlagtempos vor genommen, nach der die amerikanische Stenotypistin im Durch fnitt täglich 48 780 Anschläge auf der Schreibmaschine macht. Das hieße allo, den Tag zu 8 Arbeitsstunden gerechnet, über 6000 in der Stunde oder über 100 in der Minute! Wie das Inftitut mit­teilt, könne diefe Leiftung jedoch ohne Beeinträchtigung der Ge fundheit vorgenommen werden, denn die Höchstgrenze liege bel 50 000 2nfchlägen". Es ist nicht ersichtlich, in welchem Auftrag und zu welchem Zweck diese arbeitswissenschaftliche Untersuchung angestellt worden ist. Solche Grundlagen für etwa einzuführende Rationalisterungsmethoden felen aber dem fritischen Intereffe des S. S. Internationalen Arbeitsamts empfohlen!

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Männerüberschuß 9 Millionen.

Indische Witwen unter 10 Jahren/ Die wenigsten Mädchen besuchen die Schule.

Die Times" vom 10. Juni 1930 enthalten elne auszugsweise Trappe Bufammenfassung des Berichtes der Kommiffion Simon, ble mit der Untersuchung der Zustände in Indien betraut war. In Mesem Bericht ist ein Kapitel den Frauen gewidmet, aus dem wir folgendes entnehmen:

,, Die Kommiffionsmitglieder bemerken, daß in dem Montagu­Chelmsford- Bericht der Frauen taum Erwähnung getan ist, und daß es ein schlagender Beweis dafür ist, was für Berände. rungen auf dem Indischen Schauplah in den letzten zwölf Jahren Borgegangen sind, daß heute fein Dolument, das Indiens Ber­Jaffungssystem und die Richtung seiner Entwicklung diskutiert, über Indiens Frauen hinweggehen könnte.

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Alle gefeßgebenden Körperschaften ausgenommen der Staatsrat haben in thren Beschlüffen, die ihnen nach der Wahl ordnung zustehen, das Wahlrecht unter den gleichen Be­dingungen, wie fle für Männer bestehen, auf die Frauen ausgedehnt, aber die Bdrausfehungen find so, daß die Zahl der Frauen, die das Wahlrecht bekommen, außerordentlich gering ist.

3n fieben von neun Provinzen können die Frauen seht auch Mitglieder der provinzialen gefehgebenden Versammlung werden und In diesen Provinzen können sie auch in die zentrale gefet gebende Versammlung gewählt werden. In einigen von diesen Provinzen sind auch tatsächlich Frauen nominiert worden. In einem Wahlkreis wenigstens hat eine Frau für die gesetzgebende Bersammlung tandidiert und bei den Gemeindewahlen find einige Frauen gewählt worden.

Gleichzeitig init dieser Entwicklung begann eine starte Be­wegung zur Errichtung sozialer Reformen, die den Fort­Schritt der indischen Frauen start fördern würden.

Der Männerüberschuß in Indien beträgt nach der letzten Boikszählung fast neun Millionen. Die Kluft ist am größten in den Altersgruppen zwischen zehn und zwanzig Jahren and muß in Berbindung gebracht werden mit den fozialen Ge­wohnheiten und Gepflogenheiten, wie Burdah( die Borhänge", das abgeschlossene Wohnen der vornehmen Frauen), Kinderheiraten und ungeschulte Hebamment, die die Gesundheit so vieler indischer Frauen ernstlich bedrohen.

Die Mitglieder der Kommission berichten, daß die Stimmung gegen Burdah" rafch an Boden gewinnt. Von diesen Einrichtungen wurden die ganz Reichen, die ihren Frauen entsprechende ab­gesonderte Räume bieten fonten, am wenigsten bedrückt. Aerztliche Berichte zeigen aber, wie schrecklich sie auf die Gesundheit von weniger begüterten Frauen, die in engen Gemächern abgeschloffen leben, wirken.

Eln noch bedeutsameres Symptom ist die werbende Kraft der Bewegung gegen die Kinderheiraten,

Beinahe die Hälfte der Mädchen von Indien werden vor Vollendung des 15. Lebensjahres verheiratet,

Nach der letzten Bolkszählung sind über zwei Millionen verheirateter ,, Frauen" und hunderttausend Witwen weniger als zehn Jahre alt. Die Kommission meint, daß wenn die Sarda- Atte", bas neue Gefeß, das die Kinderheiraten für Mädchen bis zum 14. und für Knaben und Jünglinge bis zum 18. Jahre bestraft, ein Gesetz, das eben von der indischen gefeßgebenden Versammlung verabschiedet wurde, entsprechend befolgt und durchgeführt wird, Jo werde eines feiner Ergebnisse ein starter, Antrieb zur Aus

bildung der Mädchen, sein. Im Jahre 1921 war in Britisch- Indien nur eine von fünfzig Frauen des Lesens und Schreibens fundig.. Es gibt keine Provinz, in der eines von fünf Mädchen die Schule besucht, in manchen Provinzen nicht einmal eines yon zwanzig oder fünfundzwanzig. Gegenwärtig ist die Zahl der indischen Frauen, die im Lehr- oder Pflegerinnenberuf ausgebildet sind, gering und die Hindernisse, ihre Zahl zu vermehren, find groß. Die Menge des unnötigen Leidens, das durch den Mangel an ärat licher Hilfe und Krankenpflege verursacht wird, ist erschreckend.

Die Kommiffionsmitglieder fügen hinzu: Dle Frauenbewegung in Indien hält den Schlüssel zum Fortschritt in Händen und die Erfolge, die fle erreichen fann, find unberechenbar groß. Es ist nicht zu viel gefagt, daß Indien die Steilung, die es in der Welt erreichen will, nicht erreichen kann, bevor nicht die Frauen die ihnen gebührende Rolle als gebildete Staatsbürgerinnen spielen."

Der Werbeerfolg der Frauen.

Als verläufiges Ergebnis der beiden vom 18. Mai bis zum 1. Juni in Deutschland veranstalteten fozialdemokratischen Frauen werbewochen ist bisher die Gewinnung von rund 8000 neuen weiblichen Mitgliedern für die fozialdemokratische Partei zu verzeichnen.

Angesichts der traurigen Wirtschaftslage, die die Entrichtung auch fleinster Mitgliedsbeiträge als großes Opfer empfinden läg jeugt diefes erfreuliche Ergebnis um so eindrücklicher von der starken Werbekraft der Sozialdemokratie.

Frauen im Sächsischen Landtag .

Aus den Neuwahlen in den Sächsischen Landtag , die am 22. Suni stattfanden, find 7 Frauen als Abgeordnete hervorgegangen, bürgerlichen Barteien einschließlich der nationalsozialistischen, habeit und zwar 3 Sozialdemokratinnen und 4 Kommunistinnen. Die feine einzige Frau in den Vandtag entfandt.

Die neuen fozialdemokratischen Abgeordneten zum Gächsischen Landtag find diefelben, die schon bisher dem Landtag angehört haben, nämlich die Genoffinnen Berta Thiel( Leipzig ), Gille Thimmel( Dresden ) und Martha Schlag( Chemnit).

Das Eindringen in alle Berufe.

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In Amerifa fast alle von den Frauen erobert. Nach einer vom amerikanischen Womens Büro" dem standa lichen Amte, dem die lleberwachung und Förderung der Frauens arbeit obliegt durchgeführten Statistit wurden in den Vereinigten Staaten 572 Berufsarten gezählt. In 537 dieser Berufe sind auch Frauen als Erwerbstätige zu finden. Es bleiben also mair 35 Be rufe übrig, die als Reservat für Männerarbeit geiten fönnen. Aber so wird in Kommentaren zu der Statistik festgestellt feit die Erhebungen abgeschlossen wurden, dürften noch in einige aus der Interfuchung als rein männlich hervorgegangene Berufe Frauen eingedrungen fein. Denn, so meinen amerikanische Gelehrte, die von diefer Untersuchung zu wirtschaftlichen und sozlaten Schuhfolge­rungen angeregt wurden: weibliche Arbeit tößt sich überhaupt nicht beschränken,