sich durchaus berechtigt« Wünsche� Unser Sireben al- Sozialisten geht sa auch danach, daß.Körperpflege uns Kleiderkultur ein selbst- verständliches Lcbensrechl aller Uleuschen und viar allem der arbeitenden, werleschassenden, werde, tind wcht da- Privileg einer kleinen, mllßiggehenden Kaste sein koll. Es sollt« nur nicht dieses ehrfürchtige Schielen nach oben va sein, dieses unwürdig«, widerspruchslose Sichuntenverfen unter jede, dumme Gebot einer Mode, die für freiwillig arbeitÄose Damen kreiert und bestimmt ist. Die arbeitenden Frauen sollten mehr Selbstachtung, mehr Stolz besitzen, Ihren eigenen, Ihnen ge- »nähen Stil zu leben. Sie werden dann auch nicht auf jenes idiotische i.Man trägt"' hereinfallen, mit dem jeder geschäftstüchtige Verkäufer die meist schr unpraktischen„Neuheiten" einem gedankenlosen Publikum anzudrehen versucht, das, anstatt sich schöne, dauerhafte Sachen zu kaufen, sein sauer verdientes Geld an nutzlose modische Mätzchen hängt. Der arbeitende Mensch mit seinen ihm gemäßen Lebensansorde- rrmgen steht heute schon weit mehr im Mittelpunkt als früher. Zu den lebensgestaltenden Aufgaben, vor allem der Frauen, sollte es gehören, nicht mehr den snobistischen Kult mit der. Dame mitzumachen, sondern eigenwillig und selbstbewußt den Stempel des auf seine Arbeitsleistung stolzen Menschen der Umwelt aufzudrücken. Sie sind als Konsumentinnen eine mächtiger« Kraft als sie ahnen, und ihre inner« Haltung wird es bestimmen. in welcher Richtung sich eine neue und bessere Kultur formt. �largarete Hartigf. Lysistrata au Lysistrata , die Gattin eines Athener Feldherrn, war eine eigen- Willige und halsstarrige Person. Pazifistisch gestimmt, überredete sie die Athenerinnen zum Streit, um auf diese Weis« den Krieg init Sparta zu beenden. Das ist schon lange her. In der vorigen Saison. Im Künstler- theater. Die Schauspieler und Schauspielerinnen spielten gut und wir erlebten es mit, wie dieser eigenartig« Streik verlief. Dt« Weiber verweigerten den Männern alles, selbst das Essen. Alle Vermitt- Jungsversnche scheiterten und Streikbrechertum wurde auf da» strengste bestraft. Im vierten Akt ergaben sich die Männer. Bevor per Vorhang fiel, war der Krieg beendigt. Lysistrata hatte gesiegt. Aristophanes , der Autor dieses Dramas, starb nicht nur vor der Aufführung der„Lysistrata " im Künstlertheater, sondern etliche Jahrhunderte vor Ehristi Geburt. Wenn er heute gelebt hätte, so �ätte er sein Stück ändern müssen. Im Gouvernement Brjansk ist nämlich eine neu« Lysistrata jkrstanden, eine einheimische. Sie heißt Aksinja Karassewa. ' Aksinja fing an Versammlungen zu besuchen, gab ihre Stimme i»b, mischte sich in öffentliche Angelegenheiten. Das war aber dem Semson durchaus nicht recht. Immerhin ist er ihr angetrauter Mann. Und ihn gehen die Sowjets einen Schmarre» an. Aksinja ober— es ist nicht zu glauben— läuft in den Sowjet, steckt ihre Nase in die Sektionen. Und der Teufel hat da» Weibsbild geritten: Sie ist sogar eine Rednerin geworden. Lange hat Semjon Geduld gehabt, bis es ihn einmal in der Trunkenheit packte und er Aksinja zweimal gehörig verprügelte.„Daß du dich nicht«nterstehst, gegen Kleinen Willen zu handeln!"— schrie er sie an,—„sonst kannst du noch ganz was anderes erleben." Aksinja schluchzt« ein wenig, dann trocknete sie sich Augen und Nase mit der Schürze und begab sich zur Funktionärtn. Was sie dort geredet habe», das wisien wir nicht, und was Wir nicht wissen, davon reden wir nicht. ' Aber eine halbe Stunde später strömten die Bäuerinnen von 'allen Enden des Dorfes herbei, um sich tn der Schule zu versammeln. Die Frauenversammlung wurde eröffnet. Es dämmerte. Die Sonne neigte sich. Aber die Bauern konnten keine Ruhe finden. Die Kinder weinten. Die Kühe wollten ge- molken sein. Die Schweine gaben auf unhöflichste Weise zu ver- stehen, daß es höchste Zeit für sie ist, zu Abend zu essen. Welch «in Unglückl Wo sind nur die Weiber hin? Das Dorf ist voller Weiber, aber keine einzig« ist zur Stelle. Der Nachbar läuft zum Nachbarn: „Ist deine nicht da?" „Nicht da... Und deine?" „Verjchwundenl" „Was ist denn nur los?" „j)at jemand alle Weiber gestohlen?" „Hat man so etwas erlebt? Vierzig Jahre bin ich auf dieser Welt, aber so was ist noch nicht dageweselp" Es dunkelte bereits, als man erfuhr, daß die„zweite Hälfte d»r Menschheit " vollzählig in der Schule versammelt ist. Die Männer liefen nach der Schule, wie wenn Feuer ausgc- jbrochen wäre und es gälte zu löschen. Auch Semjon lies hin. Sie umringten die Schule und erhoben vor allen Dingen ein lautes Geschrei. Man vernahm Versprechungen, die den Rippen der Weiber galten. Di« Weiber schwiege» und das ist immer ein schlechtes Zeichen, deutet auf Sturm. Dann trat Aksinja mit einem Papier in der 5)and vor und sagte, daß mit Geschrei hier nichts zu machen wäre, es wäre besser, sie würden sich tn Rühe anhören, was auf diesem Pckpter geschrieben stände. Als es still wurde, begann Aksinja zu lesen: „Au alle Bürger des Dorfe» Weretejewta männlichen Ge- ' dem Dorfe. schlecht?, die wo verheiratet sind. Von allen Bürgerinnen de» Dorfes Weretejewka weiblichen Geschlechts, die wo gleichfalls ver- heiratet sind. Ein Ultimatum. In Anbetracht, daß wir, die ver- heirateten Bürgerinnen de» Dorfes Weretejewka , in schwierigen Verhältnissen leben, von unseren Männern geschlagen werden, kein gute» Wort von ihnen hören, da sie uns wie das lieb« Vieh be- handeln. Und aus diesem Grund« haben wir kein« Geduld mehr, solche Kränkung zu ertragen und stellen dieses selbige Ultimatum: Wir sind bereit, im Hause zu arbeiten und den Männern zu helfen, aber wir verlangen dafür, daß die Männer ihre Hände im Zaum halten und nicht nur nicht prügeln, sondern auch kein« solchen Worte gebrauchen wie: Aas, Balg, Schlumpe, Klaschbase u. a. m.... Und dazu erklären wir noch, daß wir nicht auseinandergehen und auch nicht zu unseren Männern zurückkehren, bis alle Bauern diese» Papier unterschrieben haben." Zuerst erhoben die Bauern ein großes Gelächter. Aber die Weiber blieben völlig ernst und schwiegen. Und das ist immer schlimm. Dann begannen die Bauern zu schimpfen. Aksinja bat sie, sich anständig zu benehmen und fügte hinzu, daß die Weiber die Schule solange nicht verlassen würden, bis auch der letzte Bauer de» Ver- trag unterschrieben hätte. Die Bauern traten von einem Fuß auf den anderen. Schrien durcheinander, warfen mit den saftigsten Schimpfworten um sich. fluchten, was Zeug und Leder hält. Dann kam einer nach dem andern und setzte mit zitteriger Handschrist feinen Namen unter den Garantiepakt. Und wer nicht schreiben tonnte, der malte ein Kreuz hin. Als man gegen Mitternacht auseinanderging, stolperte Semjon über die Straße seinem Hause zu und brummte vor sich hin: „Jeden Tag was Neues... Na, meinetwegen... Aber wie soll man denn die Weiber nicht prügeln? Wo man es doch schon aus Gewohnheit tun muß.. «u» dem RirsiHihen(®. Ricklinl. Kindergeist. Der ttnix vor dem Panther. Lillt ist zu Besuch mitgenommen worden. Während die ganz großen Leute sich unterhalten, hat Lilli sich mit einem Stück Schokolade in der Hand in ein Nebenzimmer geschlichen, in den, sich ein riesiges, von ihr stets nur mit scheuer Ehrfurcht betrachtete» Pantherfell befindet. Die Mutter, die das Kind vom anderen Zimmer aus durch die offene Tür beobachtet, wird nun Zeuge folgender Szene: Lilli nähert sich ängstlich Schritt für Schritt den: riesigen Tier, das mit ausgesperrtein Rachen vor ihr liegt, macht aus einiger Entfernung mehrere tiefe Knlx«: dann geht sie entschlossen auf da» Tier zu, schiebt die Schokolade zwischen die Zähne des Tieres und setzt sich mit einem erleichterten:„Jetzt wirst du inich aber auch nicht beißen", auf das Panchersell, Nur Bati war tot. Trubels liebster Spielkamerad ist ihre Katze„Kati", an der ihr kleines Herz mit großer Liebe hängt. Eines Tages wird das Tier krank und als Trudel morgens beim Frühstück sitzt, teilt ihr die Mutter schonend mit, daß Kati heute nacht gestorben ist. Zum Er- staunen der Mutter scheint diese Nachricht keinen besonderes tiefen Eindruck auf das Kind zu machen. Sie sagt:„So? Achl" und be- endet tn aller Seelenruhe das Frühstück. Nach dem Frühstück läuft Trudel zur Küche.„Wo willst du hin?" fragt die Mutter.„Mit Kati spielen," antwortet Trudel. Erstaunt folgt die Mutter dem Kind, das ihr auch schon laut jainmernd entgegeillänst:„Kati ist tot! Kati ist totl"„Aber, Liebling, sagt die Mutter und nimmt das tränenüberströmte Gesicht des Kindes in ihre Hände,„das Hab ich dir doch vorhin beim Frichstück schon erzählt."—„Ach.Mutti, sagt Trudel schluchzend, ich Hab geglaubt, Vati ist tot!"
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