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Im Fieberwahn hat gestern Vormittag die Wirthschafterin Marie Stremel, welche bei dem Klempner Louis Schneider  , Wolliner­straße 28a, beschäftigt war, ihr neun Monate altes Kind getödtet. Es wird über das Vorkommniß berichtet: Marie Stremel, die 27 Jahre alt ist, hat ihrem Töchterchen mit einem Küchenmesser den Hals bis auf den Wirbel durchschnitten, so daß es auf der Stelle fodt war. Dann brachte die Unglückliche sich selbst Schnitte in den Hals und an beiden Handgelenken bei und trank überdies eine ihr zum Einreiben verschriebene Medizin aus. Sie ist, schwer verletzt, in ein Krankenhaus gebracht worden.

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Aus Rigdorf. In einer Laube auf den Köllnischen Wiesen fand man am Dienstag Abend die Leiche eines bejahrten Mannes, welcher sich mit einem Taschenmesser die Pulsader der linken Hand geöffnet hatte und so verblutet war. Der Lebensmüde wurde als der Böttcher Otto Beutler aus Berlin   festgestellt, welcher seit Jahren von seiner Frau getrennt lebt. Auf Brandstiftung wird ein Ladenbrand zurückgeführt, welcher am Mittwoch Abend in dem Hause Berlinerstr. 34 stattfand, von der freiwilligen Feuerwehr aber bald gelöscht werden könnte.

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Sturz aus dem Fenster. In der letzten Nacht stürzte sich die unverehelichte Emma St. infolge eines Streites mit ihrem Bräutigam aus dem Küchenfenster der im zweiten Stock eines Hauses der Markgrafenstraße gelegenen Wohnung ihrer Herrschaft auf den Bürgersteig hinab und zog sich eine schwere Verlegung am Kopfe zu. Feuerbericht. Dienstag Abend 9 Uhr war Solm 3 str. 36 ein Gardinenbrand zu beseitigen. Bald darauf erfolgte Alarm nach Tempelhofer Ufer 1b, wo durch Explosion einer Lampe Betten und Möbel in Brand gesetzt waren, während die aus Mann und Frau bestehende Familie bereits eingeschlafen war. Als die Feuerwehr in die vollständig verqualmte Stube eindrang, war der Ehemann, Arbeiter Schröter, bereits erstickt, während es da- Auf feltsame Weise ist gestern Mittag ein Gendarm im gegen gelang, die in Ohnmacht gefallene Frau nach längeren Dienste zu Tode gekommen. Der Beamte fahndete in der Nähe des Wiederbelebungsversuchen zu retten. Mittwoch früh 11/2 Uhr wurde Spandauer   Bocks auf Angler, die dort an der Spree   häufig un­die Wehr nach Brunnenstraße 29 gerufen, wo in einer befugt sich aushalten, und suchte sich an die Leute unbemerkt heran­Konditorei ein Schadenfeuer ausgebrochen war, das das zuschleichen. Hierbei mußte der Gendarm das nach Spandau  Hans erheblich beschädigte. Mittags 121/2 Uhr ging Groß führende Bahngeleise überschreiten. In seinem Eifer gab wohl der Görschenstraße 29 ein Dachstuhl in Flammen auf. Mann auf seine Umgebung nicht Obacht, so daß er plöglich den Die schnell alarmirte Wehr fand bei ihrer Ankunft fast den ganzen Spandauer   Vorortzug, der um 12 Uhr 15 Minuten vom hiesigen Dachstuhl in Flammen, so daß mit vier Schlauchleitungen vor Lehrter Bahnhof   abfährt, auf sich zukommen sah. Er versuchte noch gegangen wurde. Trotzdem war die Dachkonstruktion nicht zu halten, im letzten Augenblick, zur Seite zu springen, wurde jedoch von der und mußte deshalb hauptsächlich dahin gearbeitet werden, daß die Lokomotive gefaßt und bei Seite geschleudert. Den entsetzlichen darunter liegenden Etagen geschützt wurden. Die Ablöschung nahm Vorgang hatten die Angler beobachtet, die sofort herbeieilten, um fast zwei Stunden in Anspruch. Kurz nach 1 Uhr brannte Alte womöglich noch den Unglücklichen zu retten, doch gab der Schwer: Jakob str. 20 eine Bretterwand und die Schaldecke. Beide mußten verlegte wenige Minuten später seinen Geist auf. In Spandan von der Feuerwehr vollständig aufgerissen werden, um das Feuer wurde der Helm des Gendarmen auf der Lokomotive gefunden. gänzlich zu löschen. Abends 7 Uhr fanden Kolmarerstr. 8 und Alexander Ufer 6 Gardinenbrände statt. in 9 Uhr hatten Große Präsidentenst r. 6 Kleidungsstücke Feuer ge­fangen, und gegen 11 Uhr brannte eine größere Partie Dochte in einem Keller, Lehrter str. 48 c. Donnerstag früh 9 Uhr wurde die Wehr alarmirt nach Schwedterstr. 33. Hier war in einer Roggen- Kaffee- Röfterei eine große Quantität Roggen in der Brenn trommel in Brand gerathen, der einen intensiven Qualm entwickelte und gefährlich zu werden drohte. Durch schnelles Eingreifen der Wehr fonnte indeß die Gefahr noch zeitig abgewendet werden, doch litt das Gebäude immerhin beträchtlichen Schaden. Um 2 Uhr er­folgten gleichzeitig zwei Alarmirungen. Einmal war Borsigstr. 10 a in einer Fleischerei Fett übergekocht, der zweite Fall betraf einen Schornsteinbrand Ritterstr. 89. Kinderausbeutung. Ein Leser schreibt uns: Als ich abends gegen 7 Uhr durch die Brunnenstraße tam, fab ich, wie ein fleiner 14 jähriger Bengel fich quälte, einen großen Handwagen den ziemlich steilen Berg am Bahnhof Gesundbrunnen hinaufzuziehen. Ich brachte aus dem Knaben heraus, daß er in einer Buchhandlung im Norden beschäftigt war, von dort nach der Alexandrinenstraße und dann wieder zurück mußte. An einem der letzten Abende habe er erst um 11 Uhr nach Hause geben tönnen; im allgemeinen dauere seine Arbeitszeit von morgens 7 Uhr bis abends 8 Uhr. Sein Wochen lohn betrage 7 M., die Ueberstunden nach 8 Uhr würden mit 15 Pf. bezahlt. Ein Fall solcher Ausnutzung ist wohl dazu angethan, den Behörden die Nothwendigkeit schärferer Maßregeln zum Schuße jugendlicher Arbeiter nahe zu legen.

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Dingen die ungewiffe Zukunft der Kinder scheint nun bei den Die Wähler, welche außerhalb arbeiten, müssen spätestens um babe lediglich den Durchschnittsbeamten, wie er sich nach der Eheleuten den Entschluß herbeigeführt zu haben, aus dem Leben zu 52 Uhr am Orte sein. politischen und gesetzlichen Lage gestalten müsse und gestaltet habe, scheiden. Nachdem Gertrud B. amDienstag Mittag mit einem Auf­Die Stadtverordnetenwahlen in Charlottenburg   haben am charakterisirt. Die Berathung des Gerichtshofes dauerte faft drei trag aus der Wohnung entfernt worden war, schritt B. zur Aus- Dienstag in der III. Abtheilung begonnen. Von den 11 zu wählenden Stunden. Der Gerichtshof hielt den Inhalt aller drei unter Anklage führung der That. Er schnitt seiner auf dem Sopha liegenden Frau Kandidaten hat, wie wir bereits am Mittwoch kurz meldeten, bis gestellten Artikel für beleidigend und verurtheilte den Angeklagten zu mit einem Schlächtermesser die Kehle durch und verstopfte sodann jetzt nur ein einziger die absolute Mehrheit erhalten, nämlich der einer Gesammtstrafe von fünf Monaten Gefängniß. Den die klaffende Wunde mit Watte. Hiernach tödtete sich B. in gleicher bisherige Stadtv. Fink im VII. Bezirk. Alle übrigen Kandidaten Strafantragstellern wurde die Publikationsbefugniß im Reichs­Weife." Nachdem er einen Spiegel an die Erde geftelt hatte, legte gelangen in die Stichwahl. Am meisten Stimmen haben die Anzeiger", in der Bossischen Zeitung", der Post" und der Kreuz­er sich vor demselben in der Art nieder, daß er jede seiner Be- liberalen Kandidaten auf sich vereinigt, nämlich 4283. An zweiter Beitung" zugesprochen. wegungen genau beobachten konnte. In die Scheibe des Spiegels Stelle stehen die Sozialdemokraten mit 4211 Stimmen, an dritter hineinschauend, auf den linken Arm gestützt, durchschnitt er sich dann die Konservativen mit 3633. Gegen Genoffen Stadthagen   steht am 26. November in vier ebenfalls die Kehle; sein Tod trat augenblicklich ein. Die Leichen haben nur 2650 Stimmen zusammen erhalten. Die unparteiischen Kandidaten Strafsachen Termin vor dem Reichsgericht an. wurden nach dem Schaubause geschafft, während die drei Kinder war die Betheiligung in Am schwächsten Die Polizei gegen das Versammlungsrecht der Frauen. dem städtischen Waisenhause zugeführt wurden. den Villenvierteln gegen Westend  , Die Frage, ob einem Reichstags= Abgeordneten, der seinen wo kaum der vierte Theil der Wähler an der Wahlurne erschien, Wählern Bericht erstatten will, ein berechtigtes Interesse im Sinne besser war sie in den Arbeitervierteln Alt Charlottenburgs   des§ 193 des Strafgesetzbuches zur Seite steht, wenn derselbe die und am stärksten im 18. historischen Stadtbezirk( Berlin   W). Die ungesetzliche Handlung eines Beamten abfällig fritisirt, unterlag Liberalen kommen siebenmal in die Stichwahl, und zwar viermal gestern mit den Sozialdemokraten, dreimal mit den Konservativen. Die gerichts II der Prüfung der britten Straffammer des Land­Sozialdemokraten kommen ebenfalls siebenmal in die Stichwahl, Sellwig. Vor den Schranken stand der Reichstags: Abgeordnete unter dem Vorsiz des Landgerichts Direktors davon viermal mit den Liberalen, zweimal mit den Konservativen Fr. 3ubeil, welcher am 27. September wegen öffentlicher Be­und einmal mit den Unpolitischen. Die Konservativen kommen in leidigung des Polizeisergeanten Eisenach vom Schöffengericht in fünf Stichwahlen, und zwar dreimal mit den Liberalen und zwei Köpenick   zu 100 Mart Geldbuße verurtheilt worden ist und gegen mal mit den Sozialdemokraten. Die Unpolitischen kommen einmal dieses Urtheil Berufung eingelegt hatte. Ju der ersten Instanz war mit einem Sozialdemokraten in die Stichwahl. Es bedarf der festgestellt worden, daß am 6. Juli v. J. in Köpenick   eine vom ganzen Anstrengung unserer Parteigenossen, um aus den Stichwahlen Bertrauensmann Nie de einberufene Wolfsversammlung mit einem fiegreich hervorzugehen. Vortrage des Reichstags Abgeordneten Zubeil über indirekte Steuern" stattfinden follte. Der Polizeidiener Eisenach  hatte die Versammlung zu überwachen. Da auch Frauen in der Versammlung anwesend waren, kam der Beamte darauf, die Ent­fernung der Frauen zu verlangen. Der Vorsitzende verlangte die Entscheidung der Versammlung, welche nach turzer Berathung be schloß, es darauf ankommen zu lassen und die Franen nicht aus­zuschließen, da denselben ein verfassungsmäßiges Recht zustehe, an einer öffentlichen Versammlung theilzunehmen. Nach dieser Ab. lehnung seines Verlangens löste der Polizeibeamte entgegen den Bes ftimmungen des Vereinsgesetzes die Versammlung auf Zubeil habe nun, so wurde als erwiesen angenommen zu dem Beamten gesagt: Ich erkläre Sie für einen unzurechnungsfähigen Beamten!" Dieſe ſelbe Aeußerung habe Zubeil später noch einmal gemacht, als die Theilnehmer an der Versammlung im Nebensaale bei einem Glase Bier saßen. Das Echöffengericht hat nun angenommen, daß mit den inkriminirten Worten habe ausgedrückt werden sollen, daß der Beemte betrunken gewefen ſei. Der Angeklagte, der seine Berufung im Beistande des Rechtsanwalts Hersfeld damit begründete, daß die Aussagen der Polizeibeamten nicht zuverlässig seien und ihm der Schutz des§ 193 des Strafgesetzbuchs zugebilligt werden müsse, betonte gestern besonders, daß die Versammlungs­Auflösung eine absolut gesetzwidrige war, denn das Verbot der Theilnahme von Frauen beziehe sich nur auf Versammlungen politischer Vereine, nicht aber auf öffentliche Versamm Zur Regelung des Fahrradverkehrs im Grunewald ist jetzt Inngen. Wenn er daher die unberechtigte Auflösung fritisirte und den Behörden ein Projekt unterbreitet worden, dessen Hauptzweck find heute nicht fähig, eine Versammlung zu überwachen!", so habe gwar mit den 011 den Beamten gerichteten Worten: Sie darauf gerichtet ist, den Kurfürstendamm   und die Grunewald- Chaussee er, da er als Reichetags- Abgeordneter zu feinen Wählern sprechen durch Umleitung des Verkehrs zu entlasten. Diese Umleitung soll wollte, ein berechtigtes Intereffe vertreten. Seine Partei sei schon einerseits durch die neuen Straßen von Wilmersdorf   und andererseits vor Jahren mit der Köpenicker   Polizei in Konflikt gerathen, durch die ganze Uhlandstraße über Wilmersdorf  , am Bahnhof alle Schmargendorf   vorbei, durch die Mecklenburgische, Breite und Vereins Versammlungen angefeben und auf. Versammlungen werden als politische Hundekehlenstraße erfolgen. Ferner soll der Grunewald   selbst von fahrern überlassen bleiben und weder von Wagen, Pferden noch gestanden, daß alle Versammlungen, in denen politische Redner meister habe ihm auf mündliche Vorstellungen selbst zu von Fußgängern benutzt werden dürfen. Das Projekt sieht nun in auftreten, wie er, aufgelöst würden. Es liege also System in der dem Grunewald  - Gatter acht neue Thore vor, welche ausschließlich Sache. Der Vorsitzende warf hier ein, daß ja doch der Beschwerde. dem Radfahrverkehr dienen und durch welche allein der Eintritt mit weg offen stehe, worauf der Angeklagte bemerkte, daß dieser Weg Fahrrädern in den Grunewald   gestattet ist. Diese acht Thore sind auch beschritten worden sei. Der Polizeisergeant Eisenach fagte gedacht: 1. am Bahnhof Grunewald, 2. in der Kolonie Grunewald   als Zeuge aus, daß Angeklagter über indirekte Stenern" sprechen sollte gegenüber vom alten Bieten, 3. hinter Dahlem  , 4. beim Riemeister und da dies ein politisches Thema sei, habe er die Entfernung der Frauen See, 5. bei der Krummen Lante, 6. am Forsthaus Wannsee, 7. bei gefordert und, da dies abgelehnt worden sei, habe er die Versamm Pichelsberg- Spandau und 8. bei Westend  , von denen das unter 2 lung aufgelöst. Schon auf dem Podium habe ihm der Angeklagte bezeichnete Thor den Hauptverkehr von Berlin   aufnehmen würde. zugerufen: Ich erkläre Sie für unzurechnungsfähig!" und das habe Aus Spandan wird einem hiesigen Blatte geschrieben: An 3 derselbe später im Nebensaale noch einmal wiederholt. Auf eine länder dürfen, einer neueren Bestimmung des Kriegsministers zu bezügliche Frage des Rechtsanwalts Herzfeld erklärte der Zeuge, daß folge, in den Militärwertstätten nur dann noch beschäftigt den überwachenden Beamten die allgemeine An werden, wenn ihre Naturalisation erfolgt ist. Ein aus Desterreich weisung gegeben worden sei, aus allen Versammlungen, in stammender Sattler Namens Heinrich Bileck, der feit elf Jahren mit denen staatliche Angelegenheiten erörtert werden, die Ausweisung einigen Unterbrechungen in der fönigl. Artilleriewerkstatt zu Spandau   der Frauen zu verlangen. Angetlagter( zum Beugen): arbeitet, ist von der Fabrikdirektion aufgefordert worden, seine Hat nicht Polizei- Jnspektor Jäckel 14 Tage später die gleiche Ver Naturalisation als Preuße nachzusuchen, andernfalls müßte er ent- fammlung überwacht und die Frauen darin gelaffen?" 3euge: lassen werden. Einem anderen ausländischen Arbeiter derselben Ja, das war aber vorber beschlossen. Es sollte einmal Fabrik ist die gleiche Mittheilung zu theil geworden. Wie nun fest gestellt werden, was alles in Gegenwart der Frauen aber, wenn den Arbeitern die Naturalisation verweigert wird? gesprochen würde(!). Der Inspektor hat darüber auch einen Bericht an den Regierungspräsidenten erstatten müssen!" Der damalige Vorsitzende, Handelsmann Niede, deponirte Fahrstuhlunglück. Als gestern Nachmittag der in der Frieden. als Zeuge, daß Angeklagter im Nebensaale zu dem Polizeidiener ftraße 99 wohnhafte Fahrstuhlführer im Geschäftshause von Wert­In der Straffache wider unfern Parteigenoffen Reichs: gesagt habe: Sie sind heute nicht fähig, eine Versammlung zu heim in der Leipzigerstraße sich auf den in die Höhe gehenden Fahr- tags Abgeordneten Arthur Stadthagen   wegen Beleidigung der überwachen!" Db eine gleiche Aeußerung schon auf dem Podium stuhl schwingen wollte und sich mit den Händen an den Boden des preußischen Verwaltungsbeamten, Offiziere und Unteroffiziere, der gefallen sei, tönne er nicht bestreiten, aber gehört habe er es Fahrstuhls festhielt, erlitt er so bedeutende Quetschungen, daß er Richter, des Landgerichtsdirektors Brausewetter und der Polizei nicht, da die Unruhe zu groß war, das Publikum lachte über den den Fahrstuhl loslassen mußte und von der Höhe des ersten beamten wurden am Donnerstag die Verhandlungen vor der VIII Straf- Beamten, der einen eigenthümlichen Eindruck machte. Der Zwischengeschoffes in den Schacht hinabstürzte. Er zog sich hier- kammer des Landgerichts I   unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Vertheidiger, R.-M. Herzfeld, führte aus, daß sich nach Art. 29 der Ver durch schwere Verlegungen zu und wurde besinnungslos nach der Weinmann fortgesetzt. Die Bedenken, die der Angeklagte gegen die faffung alle Preußen versammeln dürfen. Dazu gehören auch die Unfallstation I geschafft. Wie uns berichtet wird, ist der Verunglückte Giltigkeit des vom Stellvertreter des Polizeipräsidenten gestellten Frauen.§ 8 des Vereinsgesetzes schränke zwar die Theilnahme des feinen Verlegungen erlegen. Strafantrages geltend gemacht hatte, wurden durch die Zeugen weiblichen Geschlechts an Versammlungen ein, dieser Paragraph beziehe Der wohnungslose Arbeiter Walter ist gestern Morgen in vernehmung des Geh. Regierungsraths Friedheim beseitigt. Der sich aber nur auf die Versammlungen politischer Vereine. Die Versammlung der Nostizstraße von einem Laftwagen überfahren und schwer selbe wies nach, daß zu der fraglichen Zeit der Polizeipräsident sei daher in gesezwidriger Weise aufgelöst worden und wenn verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Er soll angetrunken beurlaubt und er durch Ministerialrestript zu dessen Stellvertreter der Angeklagte, der sich dadurch beschwert fühlte, seinem Unmuthe gewesen sein. ernannt worden war. Damit schloß die Beweisaufnahme. über diese Gesetzwidrigkeit mit den Worten Luft machte: Ich Urania. Am 1. Dezember soll in dem großen Physiksaale der Staatsanwalt Dr. Eger bedauert, daß er über die im ersten erkläre Sie für einen unzurechnungsfähigen Beamten!" so durfte Urania Invalidenstraße eine dies nach allem Erkenntniß festgesette Strafe von einem Jahre nicht hinausgehen er ellem Borangegangenen thun, zumal der " Weihnachtsausstellung physikalischer könne, und beantragt eine Gefängnißstrafe von Beamte den Eindruck machte, nicht ganz nüchtern z Lehr- und Anschauungsmittel" eröffnet werden. Dieselbe soll unter anderem umfassen: elektrische und mechanische Instrumente, einem Jahre. Der Vertheidiger Rechtsanwalt Heinemann sein. Der Angeklagte handelte daher in Wahrnehmung berechtigter Mikroskope und Fernrohre, photographische Apparate, Phono- widerspricht diesem Antrage. Er geht des näheren auf die Mängel Intereffen, und wenn die Aeußerung auch erst fiel, nachdem graphen, Rinematographen, Sciopticons, Globen, Bücher, Naturalien- bezüglich der Strafanträge ein und vermißt namentlich die Be- das Recht verletzt war, so steht es doch jedermann frei, Kritik an Sammlungen u. f. w. Eine Reihe leistungsfähiger Firmen hat ihre ziehungen der inkriminirten Redewendungen auf einen bestimmten einer ungefeßlichen Handlung zu üben. Er bitte daher prisipaliter Betheiligung an der Ausstellung bereits zugesagt. oder bestimmt erkannten Beamten. Der Angeklagte selbst er um Freisprechung, eventuell wesentliche Herabsehung der örterte in ausführlicher Weise die rechtlichen Gesichtspunkte und hob Strafe. Nachdem der Staatsanwalt Verwerfung der hervor, daß er als Angeklagter besonders ungünstig gestellt sei, daß rufung beantragt hatte, erkannte der Gerichtshof: Es ist als ers ohne sein Buthun die Staatsanwaltschaft ihm erst zehn Monate wiesen angenommen worden, daß der Ausdruck unzurechnungs­nach der Rede davon Renntniß gegeben habe, daß er angeklagt fähiger Beamter" gefallen ist. Die Versammlung durfte werden solle. Um so mehr dürfe er erwarten, daß dasjenige, was aus dem angeführten Grunde nicht aufgelöst werden, doch nachdem die Beamten an Schlagworten aufgegriffen und nachher zu einem fie einmal aufgelöst war, hatten die Anwesenden Folge zu leisten. selbständigen Ganzen verarbeitet haben, getrennt werde von den Jezt war fein Interesse mehr berechtigterweise zu vertreten(!), es war Reden, die er gehalten habe. Den Wortlaut der Reden an der Thatsache der Auflösung nichts mehr zu ändern. Die Beleidigung fönne er natürlich nicht angeben. Es ergebe sich aber des Beamten war daher ganz zwecklos und da dieselbe eine schwere Die Direktion der Projektionsvorträge über Kunst und Kultur daraus, daß er den Erlaß des Prinzen Georg von sei, so erscheine die vom ersten Richter erkannte Strafe für an­( Dr. Köppen und Dr. Stödtner) altes Uranta- Theater am Lehrter   Stadt Sachsen   und bestimmte geheime Erlaffe aus der sozialistengefeßlichen gemessen und mußte deshalb die Berufung verworfen werden. bahnhof, theilt uns mit, daß am Sonntag, den 21. November, abends 8 Uhr, Beit genannt habe, ganz klar, daß er die Folgen von Staatseinrich- Unfere Parteigenoffen im Reichstage werden nicht verfehlen, Herr Dr. Alfred Köppen den vom Bublifum und Kriti o beifällig auf- tungen, nämlich geheime Erlasse, Spigel und die Organisations. die Art, in der die Behörden systematisch den Anhängern der genommenen Vortrag: Eine Wanderung durch das alte gefeßze fritifirt und im übrigen, soweit Gruppen von Beamten in Sozialdemokratie die Wahrnehmung des Vereinsrechts zu vers betracht fämen, lediglich Urtheile über deren Thätigkeit gefällt habe. fümmern trachten, an gebührender Stelle zur Sprache zu bringen Er habe nur den Typus der betr. Beamtenkategorie, nirgends aber und von den Vertretern der Regierung Rechenschaft zu fordern. bestimmte Beamte in den Kreis seiner Beurtheilung gezogen. Das Die Direktoren der ,, Aner- Gesellschaft", Krüger u. Nathan, dürfe aber nicht strafbar sein, wenn man nicht jede Kritik von haben gegen Dr. Luy eine Privatklage angestrengt, die gestern das Staatseinrichtungen und deren Folgen unmöglich machen wolle. hiesige Schöffengericht beschäftigte. Unter der Ueberschrift Die Die Aeußerung über Brausewetter fönne er lediglich voll. Geschäftspraktiken der Auer- Gesellschaft  " hatte Herr inhaltlich aufrecht erhalten. Hier handele es sich um Thatsachen Dr. Lux, der f. 3. auch einmal einen Gasglühlicht- Brenner für die und um Urtheile über die Rückgratlosigkeit des betr. Herrn, wozu Gesellschaft Meteor" tonftruirt hatte, einen Artikel in der Zeits jeder Staatsbürger befugt sei. Der Passus bezüglich der Lumpen schrift für Beleuchtungswesen" vom 30. November 1896 veröffent feber Art" beziehe sich auf Spigel, und da das Polizeipräsidium licht. Aus den Nachbarorten. Er behauptete darin, daß die Geschäftspraktiken der Auer zweifellos für Lumpen als Spigel Bezahlung leiste, so Gesellschaft jenseits von Gut und Böse nicht mehr als fair zu be Adlershof  . Die hiesigen Parteigenossen werden darauf auf- fei eine Beleidigung ausgeschlossen. Fühle sich das Polizei zeichnen feien und führte unter scharfen Sieben aus: Die Gesells merksam gemacht, daß heute, Freitag, nachmittags von 4-6 Uhr, präsidium durch Anführung der wahren Thatsachen schaft verklage grundsätzlich jede Firma, die sich erkühne, Gas­bie Erfahwahl für den vom Ort verzogenen Gemeindevertreter beleidigt, so folle ea eben das Spigelwesen ab glüblicht au fabriziren; hierdurch und durch die Art, wie Schmädice stattfindet. Der Kandidat der Sozialdemokratie ist schaffen. Er erwarte seine Freisprechung von sämmtlichen fie fich die von den Konkurrenzfirmen fabrizirten Brenner verschaffe, Lithograph Otto Wade publ. Ganz besonders wird darauf gegen ihn gerichteten Anklagen. Unmöglich könne man doch an- werde jedes geschäftliche Vertrauen untergraben und man nähere fich hingewiesen, daß die Wahlhandlung im Gemeinde Amt nehmen, wenn er von den Richtern, den Staatsanwälten u. f. w. Buständen, die eine verzweifelte Aehnlichkeit mit denjenigen haben, ( Schule) stattfindet und pünktlich um 6 Uhr geschlossen wird. gesprochen hat, daß er damit alle einzeln habe treffen wollen. Er unter welchen die amerikanischen Trusts die Konkurrenz todt zu

Radfahrwegen durchzogen werden, welche ausschließlich den Rad- gelöst, sobald Frauen anwesend sind. Der Bürger

Auf der Straße gestorben ist gestern Vormittag der Handlungs­reifende Karl Kottke aus der Manteuffelstr. 28, ein Mann von etwa 50 Jahren. Rottte ging mit einem großen Bilde unter dem Arme über die Schillingsbrücke und brach vom Schlage gerührt todt zusammen.

Im Paffage Panoptikum wird seit einigen Tagen von der Wiener Tanz- und Operettengesellschaft Suppe's   bekannte Operette " Zehn Mädchen und kein Mann" in vortrefflicher Besetzung auf geführt. In der Treptow  - Sternwarte soll der Vortragssaal vergrößert werden. Das Institut bleibt daher vom 5. Januar ab auf zwei Monate geschlossen. Fortan finden bis zum Umbau auch jeden Sonn­abend Abend Vorträge mit Lichtbildern statt.

Pompeji  ", wiederholen wird.

Theater. In der für Dienstag angezeigten Neu- Aufführung des Räthchen von Heilbronn" in Deutschen Theater mit Agnes Sorma  in der Titelrolle, spielt Annie Trenner die Kunigunde, Hermann Leffler   den Better von Strahl, Hermann Müller   den Gottschalt, Emanuel Reicher den Theobald; ferner wirken Frau v. Pöllnis, die Herren Biensfeldt, Fischer, Gregori, Köhler, Nissen, Reinhardt, Thielscher u. a. mit.- Das Apollo Theater hat die Pariser Chansonette Joette Guilbert für täglich 3000 Frants auf 10 Abende engagirt. Das Gastspiel beginnt am 24. Ja

nuar 1898.

Gerichts- Beitung.

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