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Wegen zahlreicher Schwindeleien ist der Unteroffizier Faltenberg von der 7. Batterie des 1. Garde- Feldartillerie- Regiments verhaftet worden.

Hier hatte der 41 Jahre alte Steinträger Wilhelm Hein aus der sein, und es entspann sich ein heftiger Kampf zwischen ihnen 1( wider besseres Wiffen) 150 M. Geldstrafe beantragt. Gegen das Grunewaldstraße 45 zu Schöneberg   auf einem Neubau Steine in und den drei Wächtern. Einer der Wächter erlitt dabei Urtheil war sowohl von seiten des Angeklagten als auch des Staats­den dritten Stock hinaufgetragen. Als er sich seiner Last entledigt so schwere Verlegungen, daß er kurz darauf starb, ein anwalts Berufung eingelegt worden. Vor der 6. Straffammer des hatte und nun seinem Hintermann ausweichen wollte, trat er fehl zweiter wurde schwer verletzt. Es sind bereits mehrfach Ver- Landgerichts I als Berufungsinstanz kam die Angelegenheit nunmehr und strauchelte über einen Stein so unglücklich, daß er rücklings hastungen vorgenommen worden, und man hofft zuversichtlich, der gestern zur nochmaligen Verhandlung. Bei Gelegenheit eines Streites vom Bau auf die Straße hinunterfiel. Der Unglückliche brach sich Miffethäter habhaft zu werden, von denen auch mehrere erhebliche mit einem Gaste hatte der Angeklagte die Hilfe des Kriminal­mehrere Rippen und die Wirbelsäule und ist im Krankenhause am Verwundungen davongetragen haben und dadurch voraussichtlich auf schutzmanns Thiele in Anspruch genommen, dieser aber dem Ersuchen Urban seinen Verletzungen erlegen. fällig werden dürften. nicht gewillfahrt. Aus den Bewegungen des Kriminalschußmannes Aus Landsberg   a. W. wird uns geschrieben: Ein gräßlicher schloß der Angeklagte, daß diefer betrunken sei. Er ging deshalb Unglücksfall ereignete sich vor einigen Tagen in der Holzbearbeitungs- auf das zuständige Polizeirevier und trug die Angelegenheit dem fabrik von Ferd. Bendig Söhne. Es ist dies jene Fabrik, in welcher Polizeilieutenant Förster vor; außerdem beabsichtigte er über das wegen eines Tagesverdienstes von einer Mark seinerzeit mehrere Benehmen des Thiele eine Beschwerde beim Polizeipräsidium ein In einem Anfalle von Sänferwahufinu erhängt hat sich der Holzbildhauer die Arbeit niederlegten, wozu, wie in einer Verhand- zureichen; er hielt dann aber nach Rücksprache mit dem Polizei 68 Jahre alte Arbeiter F. K. aus der Winterfeldtstr. 10. lung vor Gericht der Staatsanwalt selbst ausführte, dieselben be- lieutenant Förster das betreffende Schriftstück zurück. Der Polizei­Lohnreduktionen sind in dieser lieutenant soll ihm erklärt haben, Thiele habe bereits ein Attest Feuerbericht. Donnerstag Abend 101/2 1hr ging Bad str. 18 rechtigten Grund gehabt haben. ein mit Läuferstoffen angefülltes Schaufenster in Flammen auf. Musterfabrik, welche nach dem ersten Jahre ihres Best- hens als eingebracht, daß er nicht betrunken gewesen sei; ein von dem An­an geflagten eingereichtes Ronzeffionsgesuch werde schon durchgebracht Freitag früh 5 Uhr wurde die Wehr längere Zeit durch einen Aktien Unternehmen eine fette Dividende zahlen konnte, größeren Brand beschäftigt, der Mitterstr. 87 ausgebrochen war der Tagesordnung. Der Arbeiter Troschke, ein junger Mann in werden. Diese Aeußerung war von verschiedenen Personen, welchen und erst seit kurzem verheirathet, der Angeklagte sie mitgetheilt hatte, entstellt weiter verbreitet und leicht unberechenbaren Schaden hätte herbeiführen können. In den zwanziger Jahren worden. Als Polizeilieutenant Förster   und Kriminal Schutz­zwei Etagen des einen Seitenflügels befinden sich dort gewaltige welcher an einer Kehlmaschine beschäftigt war, wollte ein paar Galanteriewaaren- Lager, die nach dem Treppenflur durch eiserne Minuten vor 12 Uhr, als die Dampfmaschine langsamer zu gehen mann Thiele davon Kunde erhielten, erstatteten sie Strafanzeige Thüren abgeschloffen sind. Dieser Treppenflur hatte nun auf noch begann, den Treibriemen seiner Maschine, den er mit Riemenösen wegen Beleidigung. Rechtsanwalt Dr. Schöps, als Bertheidiger seinen Klienten den Schuh des nicht ermittelte Weise Feuer gefangen, das zwar an den Eisenthüren zusammenhakte, auf die Welle legen. Hierbei wurde er von der des Angeklagten, nahm für erheblichen Widerstand fand, dafür aber auf einen zweiflöckigen Welle erfaßt und so furchtbar zugerichtet, daß er in wenigen Augen- 193 des Strafgesetzbuches in Anspruch. Nach Vernehmung zweier Anbau übersprang, der bei Ankunft der Wehr bereits in Flammen blicken starb. Erst im Frühjahr ist fast an derselben Stelle auf Beugen wurde gestern auf weitere Beweisaufnahme verzichtet, worauf fland und vollständig ausbrannte. Auch die Dachkonstruktion wurde ähnliche Weise ein Arbeiter getödtet worden. Die Ursache der Un- der Staatsanwalt seine Berufung zurückzog und die Frei­cingeäschert. Dagegen gelang es der Feuerwehr, die werthvollen fälle ist unstreitig darin zu suchen, daß die Arbeiter während der sprechung anheimstellte. Der Vertheidiger schloß sich diesem An­Waarenlager zu decken. Um 8½½2 Uhr erfolgte Alarm nach Keibel: Bewegung der Maschine das Riemenauflegen vornehmen wollen. trage an und der Gerichtshof erkannte demgemäß, indem er annahm, fraße 23, wo Zwischengebält brannte. Mittags 12 Uhr war und das geschieht leider immer wieder, denn die Maschine hält daß der Angeklagte über den Rahmen der Kritik nicht hinausgegangen Waldemarstr. 58 ein Faß Spiritus in Brand gerathen. Durch nicht an, außer in den vorgeschriebenen Pausen, und wenn die Ar- war und sehr gut der Meinung sein konnte, der Kriminal­energisches Eingreifen der Feuerwehr konnte ein größerer Schaden beiter eben bis dahin warten sollen, dann schmälern sie sich den schutzmann sei bei dem fraglichen Vorfall be trunten gewesen. noch rechtzeitig abgewendet werden. ohnehin sehr fargen Verdienst.

Den feltsamen Bau der Sternwarte in Treptow   zu schauen, war einer Anzahl geladener Personen vorgestern Abend Gelegenheit gegeben worden. Der Weg ist weit nach den Stätten hinaus, die vor anderthalb Jahren sich im Glanze eines bunten Jahrmarkts­

berechtigten Namen Des

Kunst und Wissenschaft.

Der Polizeistaat gegen die Polen  . Am 2. Mai d. J. waren. Mitglieder des fatholischen( polnischen) Industrievereins von Schneide mühl in einem Lokal zusammengekommen. Die Polizei sah das al eine Vereinsversammlung an und ließ dem Vorfißenden des Vereins, Janista, ein Strafmandat über 15 M. zustellen. Sie machte

Aufdeckung alter farthagischer Wasserleitungs- Kanäle. trubels präsentirten und die nun in weltverlorener Ginsamkeit liegen, Aus Paris   wird geschrieben: Dem Zivilfontrolleur Ollivier von zur Begründung geltend, der Verein sei ein politischer Verein und die nur hin und wieder belebt von einem wissenschaftsbegeisterten Tunis   ist eine wichtige Entdeckung gelungen. Bei einer seiner Bersammlung hätte darum nach§ 1 des Vereinsgefeyes 24 Stunden Wanderer. Es ist nicht der schlechteste Witz in der Berliner   Lokal- Rundfahrten hatte er Anzeichen für das Vorhandensein einer großen vorher angemeldet werden müssen, was unterblieben sei. J. beantragte geschichte, daß an den ohrenbetäubenden Reklamelärm der vor- Menge Wassers sechs Kilometer von Tunis   landeinwärts gefunden. richterliche Entscheidung, indem er ausführte, die Zusammenkunft sei jährigen Gewerbe- Ausstellung nichts anderes mehr erinnert, Die Bautenverwaltung stellte Nachgrabungen an, und man deckte gar keine Vereinsversammlung gewesen. Nur mehrere Freunde als das von selbstlosen Leuten errichtete und der selbst zwei große unterirdische gewölbte Kanäle auf, die auf die Ruinen wären zusammen gewesen. Schöffengericht und Landgericht vers losesten Wissenschaft dienende Instrument, das unter dem des alten Karthago   zuführten. Bedeutende Arbeiten werden erforder urtheilten aber J. ebenfalls; die Straffammer that es mit folgender Treptower Riesen- Fernrohrs fich lich sein, um das ganze Werk freizulegen, aber der bereits ans Tages merkwürdigen Begründung: Es habe sich augenscheinlich doch um in der ganzen wissenschaftlichen Welt einen Ruf erworben hat. licht geförderte Theil weist schon große unterirdische Kammern eine Vereinsversammlung gehandelt. Und zwar sei anzunehmen, daß Herr. Direktor Archenhold erklärte seinen Gästen die Einrichtung des mit Nischen auf, in denen sich höchst wahrscheinlich Standbilder be- dort öffentliche Angelegenheiten erörtert werden sollten, da ju Instruments und demonstrirte an einigen Experimenten die Leichtig keit, mit der der in seiner originalen Größe von den Fachautoritäten funden haben. Große Treppen aus rothem Marmor führen zu der Verein nach der Erklärung der Polizei ein bewunderte Apparat sich regieren läßt; desgleichen zeigte der Direktor ihnen. Der augenblickliche Wassergehalt ist noch recht bedeutend, politischer Verein sei. Diese Methode der Rechtsprechung eine Anzahl Himmelsphotographien, die feine Fertigkeit auch auf obgleich die Quellen versandet und verstopft sein müssen. Ihre ging fogar dem Kammergericht zu weit. Es hob die landgerichtliche diesem Gebiete bekundeten. Leider wurde der Hauptzweck, die Be- genaue Lage konnte noch nicht festgestellt werden. Diese Arbeiten Entscheidung auf die Revision des Angeklagten mit folgender Bes obachtung der Himmelskörper, an dem interessanten Abend nur in scheinen vor der römischen Epoche aufgeführt worden zu sein und gründung auf: Zwei Rechtsirrthümer habe der Vorderrichter be bescheidenem Maße erreicht, da allmälig aus der Erde ein Nebel ur Wasserversorgung des phönizischen   Karthagos gedient zu gangen. Zuerst nehme er unzulässigerweise an, der Verein sei ein politischer Verein, weil ihn die Polizei dafür erklärt habe. Die heraufgestiegen war, der die Beobachtung der Sternennebel unmöglich machte. Bei alledem war der Abend kein verlorener; der Genuß, von Bolizei fönne das ja garnicht feststellen. Entscheidend sei, was der Verein thue, und das festzustellen, sei Sache des Strafrichters, Herrn Archenhold inftruirt zu werden, läßt selbst die unliebsamen Täuschungen, die Mutter Natur einem bereitet, verhältnißmäßig nicht der Polizei. Zweitens fei es falsch, aus der Thatsache, daß ein leicht verschmerzen. ein Verein politisch sei, den Schluß zu ziehen, jede seiner Vere fammlungen bedürfe der polizeilichen Anmeldung; denn es bezwecke doch nicht jede Versammlung eines derartigen Vereins, auf öffent­liche Angelegenheiten einzuwirken, worauf es allein automme, Versammelten sich die Mitglieder eines politischen Vereins zu anderen Zwecken, so brauche eben die Versammlung nich anderweiter Entscheidung in die Borinstanz zurückgewiesen. Polizeilich angemeldet zu werden. Die Sache wurde zu

haben.

-Ueber die von Nanfen geplante Südpol   Expedition macht Johannsen, der Begleiter Nansen's   auf seiner Wanderung zum Nordpol   folgende Mittheilungen: Die Südpol  - Expedition soll viel größer werden, als die nach dem Nordpol  . Außer dem" Fram" wird noch ein großes Schiff, das Startodder" getauft wird, mit Das Reichshallen Theater hat gestern durch eine Anzahl fahren. Viele Hunde sollen mitgenommen werden; auch würde eine neuer Spezialitäten gezeigt, daß man auch ohne große Brätenfion fein Publikum angenehm unterhalten kann. Aus dem Programm ganze Anzahl Gelehrter die Fahrt mitmachen. Das eine Schiff soft ins Backeis hineingehen, so weit wie irgend möglich, und sich ein­heben wir die Schönheitsgallerie des Herrn Robert Barton frieren lassen. Von diesem Punkte aus werden dann Schlitten hervor; lebende Bilder, die nach bekannten Gemälden gruppirt waren. Die Darstellungen gelangen meist recht hübsch und Eisrandes fahren, Tiefmessungen, Bodenuntersuchungen und andere gruppirt waren. Die Darstellungen gelangen meist recht hübsch und Expeditionen gemacht werden. Das andere Schiff foll längs des litten nur an dem einen störenden Fehler, daß der Tricot zum theil wissenschaftliche Untersuchungen vornehmen.- mit einer schwer zu rechtfertigenden Verschwendung in Anwendung Ein patriotischer Druckschriftenverlag. Unter der Anklage fam. Sehr hübsche Dressurkünfte ließ Herr Golemann durch seine t. Ein Krankheitserreger des Blafenfteines gefunden? der betrügerischen Kolportage hatten sich gestern der Verlags in friedlicher Eintracht wirkenden Hunde und Kazen vollführen, und Der Missionsarzt Scheube in der großen chinesischen Hafenstadt buchhändler Ernst Finking, dessen Geschäftsführer Karl originell in ihrer grotesten Komit waren auch die unter dem Namen Canton hat dort im Laufe seiner Thätigkeit schon über 600 Operationen Julius Stock und der Kolporteur Wilhelm Kaschmieder Klicks spielenden Exzentriks. Unter den Künstlerinnen des Gesanges an Blasenstein ausgeführt und festgestellt, daß diese Krankheit dort vor der I. Straffammer des Landgerichts I   zu verantworten. Den ist eine Französin Mlle. Reymond zu nennen; eine Ueberraschung geradezu epidemisch herrscht. Die Steine bestehen in den meisten Vorsiz führte Landgerichtsrath Diez, die Anklage vertrat Staats­war es, Frau Jtta Paulet, die nach mancherlei Stürmen im legten Fällen aus Harnsäure- Berfestigungen. Hauptsächlich werden solche anwalt Helbig, die Vertheidigung führten die Rechtsanwälte Sommer im Apollo- Theater engagirt war, im Reichshallen Theater Leute davon ergriffen, die auf dem Flusse leben oder durch Bunge, Dr. Schwindt und Borchert. Die Angeklagten sind in der Rolle einer Schwiegermutter wiederzufinden. Eine Künstlerin ihre Berufsthätigkeit in ständige Berührung mit dem Fluß des Betruges beschuldigt. Finting, welcher früher in anderen mit echtem Soubrettenblut war Fräulein Roberti, die an einer An- waffer kommen. Scheube hält es danach für wahrscheinlich, die Ur Städten als Kolporteur thätig war, und wegen Vertriebs von zahl harmloser, aber mit ansprechender Lebhaftigkeit vorgetragener fache dieser Krankheit in einem Parasiten zu suchen, der im Fluß- Lieferungswerken unter falschen Vorspiegelungen vorbestraft ist. und übernahm Rouplets zeigte, daß man auch auf dem Brettl wirken kann, ohne in wasser lebt, mit diesem in den menschlichen Körper hineingelangt ist im Jahre 1889 nach Berlin   gekommen Frivolitäten oder platte Abgeschmacktheiten zu verfallen. und dort zur Steinbildung Veranlassung giebt. Der genannte Arzt zunächst von Generalvertrieb dem Buchhändler Kittel den erschienenen patriotischen Sammel­hat nach diefer Richtung einen Saugwurm, Distomum haematobium, bc3 in dessen Verlage der das Blutharnen beim Menschen veranlaßt, im stärksten Verdacht wertes Germania's Ruhm und Ehre". Später und fordert die in Hinterindien   und China   thätigen Aerzte auf, ihre vertrieb er daneben noch eine ebenfalls im Rittel'schen Untersuchungen auf diesen Gegenstand zu lenken. Außer in Canton Verlage erscheinende deutsche Uebersetzung eines in englischer Sprache ist die Steinkrankheit noch besonders in Bangkok   und in anderen erschienenen Lebens Jesu" von Farrar. Später, im Jahre 1894,

In der Urania   in der Invalidenstraße wird heute der bekannte Ingenieur von Siemens u. Halste, Herr Regierungs: Baumeister Braun, einen Vortrag über elektrische Eisenbahnen" halten; die Ausführungen über dieses äußerst aktuelle Thema werden durch zahl

reiche Lichtbilder erläutert werden.

Aus den Nachbarorten.

Bei der am Donnerstag in Adlershof   abgehaltenen Gemeinde­raths- Ersatzwahl der Wähler dritter Klasse ist unser Parteigenoffe Otto Wadepuh! I mit 122 Stimmen gegen den freisinnigen Kandidaten, der nur 34 Stimmen erhielt, gewählt worden.

Ten Parteigenoffen von Steglik und Friedenau   zur Nach­richt, daß der nächste Lese- und Diskutirabend des Arbeiter- Bildungs­vereins am Dienstag, den 23. d. M., abends 82 Uhr, in Friedenau  bei Weinert, Rönnebergstraße 8, stattfindet. Um rege Betheiligung wird gebeten. Der Vorstand.

Arbeitervereins für Stralau- Rummelsburg und Umgegend, Genosse Stralan Rummelsburg. Der Kassirer des sozialdemokratischen May Bitterhof, wohnt Mozartstraße 4, 3 Treppen.

Das Wahlkomitee.

Charlottenburg  . Die Stadtverordnetenwahlen der zweiten liberale Kandidaten gewählt wurden, desgleichen wurden im dritten Abtheilung haben das Resultat gehabt, daß im ersten Bezirk drei Bezirk vier Unpolitische gewählt. Im zweiten Bezirk kommt es zur Stichwahl zwischen Liberalen und Unpolitischen.

Theilen von Siam verbreitet.

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Gerichts- Beitung.

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gründete er selbst in der Chauffeestr. 3 eine eigene Verlagsbuchhand­lung, deren Betrieb ebenfalls in dem Verlage und Vertriebe von Lieferungswerken religiösen und patriotischen Inhalts bestand. Stock versah bei Finking die Stelle eines Geschäftsführers und hatte mit Hilfe eines Buchhalters die Buchführung, Rassenführung und Die Agenten und Kolporteure der Korrespondenz zu besorgen. Firma gingen über ganz Deutschland  , hauptsächlich aber über Nord­

deutschland. Außer den beiden oben genannten Werken vertrieben dem Englischen übersetzte

im Verlage von W. Pauly Nachfolger

Ein aktiver Schutzmann wegen qualifizirten Hausfriedens bruchs auf der Auflagebant dieses Schauspiel bot gestern die 133. Abtheilung des Amtsgerichts I  . Der Schuhmann Florian ommes hat in dem Hause Putbuserstr. 42 eine Wohnung inne. fie eine angeblich ebenfalls aus ,, Chronit von Palästina", welche von Finking selbst gedruckt Seine Söhne gaben infolge ihres unpassenden Benehmens den übrigen und verlegt wurde und ein Sammelwerk Unser Volt in Miethern, unter welchen sich auch ein Kollege des Angeklagten be findet, vielen Grund zu Beschwerden, indem sie allerlei Allotria Waffen", welches trieben und oft unter lautem Pfeifen und Johlen die Treppen her- erschien und dessen Generalvertrieb Finking übernommen hatte. unterjagten. Der Hausverwalter Heine, früber ebenfalls ein Kollege Agenten und Kolporteure sollen nun, wie die Anklage behauptet, wilden Jungen ins Berhör zu nehmen. des Angeklagten, fab fich infolge deffen einmal veranlaßt, einen der bei dem Vertriebe dieser Lieferungswerke eine betrügerische Geschäfts­Er machte ihm pragis angewandt haben. Sie sollen unter Vorlegung der besonders Borhaltungen darüber, daß er sich wie ein wie ein Strolch bes gut ausgeführten und umfangreichen beiden ersten Hefte des Werkes Der Vorstand. nehme, erhielt aber von bem Bengel die freche Antwort, bei der Aufforderung zur Subffription über den Umfang des Werkes Köpenick  . Den Parteigen offen zur Nachricht, daß am Sonn- nicht er fei ein Strolch, sondern böchstens der Verwalter wahrheitswidrige Angaben gemacht haben. Dieselben bezogen sich abend Abend, den 20. d. Mts., ein Wahl- Flugblatt ver- felbst. Ueber diese Frechheit im höchsten Grade empört, schrieb auf die Anzahl der Lieferungen, in denen das Werk erscheine. breitet wird. Genossen, welche sich an der Verbreitung betheiligen Heine an den Angeklagten einen Brief, in welchem er sich über das Manchmal sollen die Abonnenten in den Glauben versetzt worden wollen, werden ersucht, sich um 61/2 Uhr abends bei Ab. Schulz, Benehmen des Jungen beschwerte, wobei er diesen wiederum einen sein, die Lieferungen beständen aus je einem Hefte, während sie nachher thatsächlich aus zwei oder mehr Heften bestanden. Schönerlinderstr. 3, einzufinden. Um zahlreiche Betheiligung ersucht Strolch nannte. Als am 2. September d. Js., bald nach Empfang Ferner sollen den Abonnenten falsche Angaben über die des Briefes, der Angeklagte mit der Waffe versehen vom Dienste Einbanddecken sie vielfach in den Glauben fam, begab er fich schnurstracks in die Heine'sche Wohnung, um über Einbanddecken gemacht und den Brief zu sprechen. Er war sehr erregt und redete sich schließ- versetzt worden sein, daß diese gratis oder zum Selbstkostenpreise ab. auf den Tisch schlug. Heine verbat sich das und forderte bei jedem durch eine auf den Umschlägen befindliche Bemerkung oder in vielen lich in eine solche Wuth hinein, daß er wiederholt mit der Faust gegeben würden, während es nicht der Fall war. Betrügerische Vor­spiegelungen werden auch darin gefunden, daß den Abonnenten Fauftschlage den Angeklagten auf, feine Wohnung zu verlassen; Fällen auch außerdem noch ausdrücklich durch die Reisenden ver dieser aber wich und wankte nicht, sondern behauptete, er und Ein gefährlicher Kellerbrand in dem Kohlenvorrath eines fei dienstlich geschäftlich anwesend. Erst sichert wurde, daß der Reinertrag ganz oder zum theil für patriotische großen Fabrikgebäudes rief gestern früh 5 Uhr in Schöneberg   die nach der fünften, ziemlich energischen Aufforderung fand er es oder wohlthätige Zwecke verwendet werden solle. Die Beträge, dortige Feuerwehr nach der Belzigerstr. 61. Das gewaltige Grund- angemessen, sich aus der Wohnung des Verwalters zu entfernen. welche Finting thatfächlich an gemeinnügige Institute, Armen­ftück, deffen Gebäude sich um drei Höfe gruppiren, ist in allen seinen Bergebens wartete Heine darauf, daß sich der Angeklagte entschul- anstalten zc. abführte, sollen aber in einem solchen Mißverhältnisse zu dem wirklich erzielten großen Reingewinn gestanden haben, daß die Theilen, auch einschließlich der Höfe, unterkellert, und in den Kellern digen sollte, und erstattete schließlich Anzeige bei der vorgesetzten Anklage diese Erklärung nur als ein Scheinmanöver betrachtet, lagern ungeheure Mengen von Kohlen. In der vorigen Woche Dienstbehörde des Angeklagten mit der Bitte um Bestrafung des= waren in die Keller unter dem dritten Hofe Kohlen angefahren felben im Disziplinarwege. Bei Heine's Vernehmung vor dem zu- darauf berechnet, unter diefer patriotischen bezw. Humanitäts­worden, die vermuthlich naß waren und sich nun durch die Lagerung ftändigen Polizeilieutenant äußerte sich dieser dahin, der Angeklagte flagge recht viele Abonnenten einzufangen. Die Anklagebehörde hat selbst entzündeten. Der Brandherd war bei der großen Ausdehnung müsse wohl betrunken gewesen sein, deshalb möge er auf eine Beherausgerechnet, daß Finting an den Werken Das Leben Jesu" und Germania's Ruhm und Ehre" 40-50 000 m., an dem Werke Unser der Keller so schwer zu finden, daß die Feuerwehr nicht weniger als strafung verzichten. Die Angelegenheit wurde aber schließlich der Wolt in Waffen" aber etwa 96 000 m. verdient haben müsse, da volle anderthalb Stunden(!) brauchte, um, an den Herd des Staatsanwaltschaft übergeben. Der Staatsanwalt hielt den Ange­Feuers heranzukommen. Die Ablöschung machte dann nicht sehr lagten im Sinne der Anklage für schuldig und beantragte einen gegen im ganzen nur 507 M. für patriotische und wohlthätige große Schwierigkeiten, da das Feuer noch keine große Ausdehnung Monat Gefängniß. Der Gerichtshof nahm dagegen nicht an, daß Swecke abgeführt habe. Was die Kolportage Reisenden, zu denen der Angeklagte Raschmieder gehörte, betrifft, so wurden sie erlangt hatte. der Angeklagte sich mit der Waffe versehen hatte, um sich ein dienst­Ober Reisende angelernt und dann mit einem Musterbuch, welchem ein Wächter getödtet wurde, spielte sich in der Nacht Hausfriedensbruchs auf die geringste zulässige Strafe von 3 M. sowie mit einer Anzahl von Exemplaren der ersten beiden Hefte Ein blutiger Kampf zwischen Wächtern und Dieben, in liches Ansehen zu geben; er erkannte deshalb nur wegen einfachen durch Inserate zusammengesucht und zunächst durch sogenannte zum Donnerstag in Nieder- Schöne weide ab. Infolge mehr auf den Abonnentenfang ausgeschickt. Raschmieder soll dabei gana facher Diebstähle an Schienen, welche im Hof der chemischen Fabrik Wegen Beleidigung des Polizeilieutenants Förster besonders dreift vorgegangen sein. In einigen Fällen hat er fich von Kuhnheim   vorgekommen waren, hatte man drei Wächter an- und des Kriminalschuhmanns Thiele war seinerzeit der als Missionar" eingeführt, der demnächst wieder nach Afrifa gestellt, denen die spezielle Aufgabe oblag, die Diebe bei ihrem zu Restaurateur Christian Lautenbach vom hiesigen Schöffengerichte zu abgeben werde; er hat dann auch die Gaben, die ihm in erwartenden Wiederkommen festzunehmen. In der erwähnten 50 M. Geldstrafe verurtheilt worden. Der Staatsanwalt hatte da der Form des Abonnements auf die Lieferungswerke au bie Nacht stellte sich eine ganze Bande von Dieben auf dem Hofe mals sogar wegen Beleidigung aus§ 187 des Strafgesetzbuchs floffen, stets mit einem Gott lohne es Ihnen" in

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