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Br. 272. 14. Jahrgang. 4. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 21. November 1897.

Literarische Rundschau.

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M. Pf.

Jastrow, Hermannn Amtsgerichtsrath zu Berlin  : Das Recht der Frau nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch, dargestellt für die Frauen." Berlin   1897. Verlag von Otto Liebmann.  

rc. Neigenstein, Dr. Freiherr von. Der Arbeitsnachweis.| Klasse jedes Jahr mit ganz erklecklichen Verluften zu büßen, die um nebenbei. Die Industriestaats- Befürchtungen hat Professor Olden Seine Entwickelung und Gestaltung im In- und Auslande. so höher ansteigen, je höher in manchen Jahren der Grad der berg auf dem letzten Evangelisch- Sozialen Kongreß Nach dem Zode des Verfassers herausgegeben von jeweiligen Arbeitslosigkeit steigt. Wer sich für diese Lehre näher dings bei weitem plausibler und geistreicher vorgebracht, und Dr. N. Freund. Berlin   1897, Karl Heymann's Verlag. intereffirt, wer in Gewerkschaften oder Gewerkschaftskartellen thätig, über das Paupiren des mittleren Bauernthums ist die Partei schon Seitdem in den letzten Jahren die öffentliche Aufmerksamkeit darum verpflichtet ist, dem Thema der Regelung des Abeitsnachiveis 1895 in Breslau   zur Tagesordnung übergegangen. fich der Aufgabe der Organisation und Zentralisation des Arbeits- Wesens eingehendere Aufmerksamkeit zu schenken, dem empfehlen marktwesens in erhöhtem Grade zuwandte, machte sich auch wir eindringlich das Weißenstein'sche Werk zu näherem Studium der für alle diejenigen Kreise, die aus beruflichem oder wissen einschlägigen Verhältnisse. schaftlichem Interesse sich mit der Frage zu beschäftigen hatten, das Bedürfniß nach einem eingehenden Werte Kuczynski, Dr. R. Der Zug nach der Stadt. Statistische geltend, das die Geschichte und die gegenwärtigen Einrichtungen Studien über Vorgänge der Bevölkerungsbewegung im Schon heute, wenige Monate nach der Fertigstellung des des Arbeitsmarktes in instruktiver Weise darstellte. Die Literatur Deutschen Reiche.  ( Münchener Volkswirthsch. Studien, Bürgerlichen Gesetzbuches   ist die über das neue große Gesetzeswert auf diesem Gebiete war bis jetzt überhaupt nur spärlich, und wer berausgegeben von Brentano   und Loy, 24. Stück). Stuttgart   erschienene Literatur eine fast unübersehbare. Leider aber sieht der sich nicht die Mühe nahm, das in einzelnen Zeitschriften, wie haupt­1897. Umfang dieser Literatur in feinem Verhältniß zu ihrem Werth. Die sächlich in der Sozialen Praxis", zerstreute Material zu sammeln, Brentano   wurde seinerzeit von den Agrariern aus dem fächsi- meisten der veröffentlichten Bücher zeichnen sich durch außerordent­zu sondern und zu sichten, dem war es nicht möglich, in die Einzel- schen Landeskulturrath und aus der Leipziger   Profeffur hinaus- liche Oberflächlichkeit und Seichtheit aus. Um so freudiger ist es zu heiten eines bisher noch arg vernachlässigten Wissensstoffes der praktischen Sozialpolitit einzudringen. Aber diese Arbeit wurde immer mühseliger und zeitraubender, da die Masse des Materiala faft von Monat zu Monat mehr anwuchs. Aus diesem Gesichts, punkt heraus war ein Wert, das sich die Mühe nahm, das gesammte Material in übersichtliche Form gefleidet in tnappem Rahmen der Deffentlichkeit zu bieten, von vornherein zu begrüßen. Und wenn in irgend einem Falle, so galt hier das geflügelte Wort des Rezensenten: Das Buch kam einem längst gefühlten Bedürfniß entgegen.

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geärgert. In München   übt er seitdem edle Vergeltung, indem er feine Schüler mit Vorliebe agrarische Streitfragen vom Standpunkte liberaler großindustrieller Anschauungen aus fritisch behandeln läßt. Was in England infolge der fortgeschritteneren ökonomischen Ent­wickelung bereits zur herrschenden, wenn auch nicht zur unum schränkt herrschenden öffentlichen Meinung geworden ist, dafür entfaltet Brentano in Deutschland   als Lehrer und Schriftsteller eine rege Propaganda. Die engere Fühlung mit dem englischen literarischen und politischen Leben, die er von jeher gepflegt hat, tommt ihm bei dieser Thätigkeit wesentlich zu statten. Es kommt aber hinzu, daß der verstorbene Verfasser der vor Das Buch von Kuczynski wendet sich gegen die Hansen'schen liegenden Schrift ganz besonders zu der Herausgabe geeignet und Beweise, daß die städtische Bevölkerung in ihrer Lebenskraft befähigt war. Seitdem Reißenstein im Jahre 1880 von seiner amt überaus minderwerthig sei und nur durch die ständige Zufuhr lichen Stellung als kaiserlicher Bezirkspräsident von Lothringen   der besseren Landrasse sich erhalte und vermehre. Die agrarische zurückgetreten war, widmete er feine Zeit zu einem großen Theile Agitation hat das von jeher gelehrt, auch ohne besondere Beweis gerade dem Studium des Arbeitsnachweises im Inland wie im führung. Durch Hansen haben dann vor ein paar Jahren( Die Ausland. Eine ganze Reihe von Schriften aus seiner Feder be- drei Bevölkerungsstufen. 1889) die interessirten Behauptungen faßten sich mit diesem Thema, das in der Literatur damals noch der tonservativen Landwirthschafts- Vertreter den Heiligen gänzlich neu war und für dessen praktisch politische Behandlung schein unwiderleglicher, wissenschaftlich festgestellter Wahr das nöthige Material mübfam gesammelt werden mußte. Reißenstein heiten erhalten. Dr. Kuczynski geht nunmehr diesen statistischen war einer der ersten und besten Kenner all der Formen und Ein. Ausführungen Schritt für Schritt nach und enthüllt aller richtungen, die in Deutschland   unter dem Namen Arbeitsnachweis dings gerade an den grundlegenden Zifferreihen Hansen's zusammen zu fassen sind, und darum schon ist sein Werk nach der und seiner Nachbeter( besonders Ammon's und Sohnrey's) ein ganz rein wissenschaftlichen Seite hin an Vollkommenheit und Reichhaltig- außergewöhnliches Maß von Einseitigkeit und geringer Umficht, teit nicht zu übertreffen. sogar von Lüderlichkeit. Unseres Grachtens ist ihm der Nachiveis vollständig gelungen, daß die Beweise Hansen's und Ammon's für das vermeintliche fortwährende Absterben der städtischen Be völkerung und ihre Ersehung durch die ländliche eine wissenschaft liche Prüfung nicht vertragen. Es ist ihnen auch nicht gelungen, zu zeigen, daß die Ursachen, die sie dafür anführen, als solche wirken".

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begrüßen, daß der Verfasser des oben genannten Werkes an seine Aufgabe von größeren sozialpolitischen Gesichtspunkten aus heran tritt. Die Arbeit Jastrow's tann daher wohl als die werthvollste unter den über das Bürgerliche Gesetzbuch seit seiner Fertigstellung veröffentlichten Schriften angesehen werden. Das Bürgerliche Gesetzbuch hat das Frauenrecht auf dem Gebiete bes Privat rechts bekanntlich nicht vollständig geregelt. Das Befinde recht ist unberührt geblieben. Man hat es, sagt Jastrow, leider nicht über sich vermocht, die vielfach veralteten und inhumanen Vorschriften der einzelnen Gesinde- Ordnungen durch ein Gesinderecht auf moderner Grundlage zu ersetzen, obwohl die Zeit gebieterisch nach einem solchen verlangt. Es bleiben vielmehr mit Ausnahme einzelner Punkte die Gesinde- Ordnungen der verschiedenen Staaten einstweilen noch weiter bestehen. Soweit aber das Frauenrecht im Bürgerlichen Gesetzbuch seine Regelung gefunden hat, liegt unzweifels. haft ein großer Fortschritt gegenüber dem geltenden Recht vor. Jastrow hat mit seiner Ansicht recht, daß, so wenig sonst, namentlich auf dem Gebiete des Arbeiterrechts, die Hoffnungen, welche sich in sozial gesinnten Kreisen an das Bürgerliche Gefeßbuch gelnüpft hatten, erfüllt worden sind und so wenig der Gesetzgeber das Sehnen seiner Zeit nach einer modernen, gesunderen Rechtsentwickelung zu stillen ver­standen hat, eine soziale Gruppe in dem neuen Gesetzbuch große und wesentliche Vortheile errungen hat: das sind die Frauen. Zwar hat auch hier in manchen Punkten der Geist des Hergebrachten sich ftärker erwiesen, als der der Gerechtigkeit. Aber die Summe des Und gerade in der Darstellung der Zustände der vorhandenen Fortschritts auf dem Gebiete des Frauenrechts ist doch eine außer Arbeitsnachweise liegt auch der Hauptwerth des Buches. So ordentlich große. Und nun das Gesetzbuch fertig ist, fährt Jastrow werthvoll die geschichtliche Einleitung fein mag, so wollte fort, begegnet man einer befremdlichen Erscheinung. Während alle der Verfasser hier doch eine tompilatorische Ueber­anderen Strömungen, ohne ihre Jdeale zu vergessen, sich mit der ficht über die in der volkswirthschaftlichen Literatur zer vollendeten Thatsache zunächst abzufinden suchen, ist es gerade ein ftreuten Angaben machen, die feinen Anspruch auf eine wissen Theil der Frauen, welcher in heftigen Angriffen auf das schaftliche Darstellung der Geschichte der Arbeitsnachweise erhebt. Ginen pofitiven Gegenbeweis zu gunsten der Städte und zu un Gesetzbuch sich nicht genug thun fann und sogar die abenteuerliche Auch der Schlußtheil des Buches, der an den vorhandenen Ein- gunsten des Landes zu führen, lag natürlich nicht in Kuczynski's Petition ins Werk setzt, man solle das eben beschlossene Gesetzbuch richtungen Kritit übt und die eigenen Reformpläne des Verfassers Absicht. Er würde wohl auch nicht zu erbringen sein. Einmal, auf das schleunigste wieder abändern. Von den Frauen, welche entwickelt, fann gegen den mittleren Theil an Bedeutung nicht auf- weil unsere statistischen Aufnahmen die nöthigen Unterscheidungen diesem Vorgehen folgen, läßt sich ein erheblicher Theil augenscheinlich tommen, schon weil Heißenstein ihn wegen Krankheit nicht mehr hierfür nicht hinreichend bieten. Darauf weist auch K. hin. Wir durch mangelhafte Renntniß über den Inhalt des Gesetzbuchs be fertig stellen konnte. Er starb über der Herausgabe des vorliegenden meinen, daß überhaupt nur ein gewisser gelehrter Cretinismus daran stimmen. Wie berechtigt diese Vermuthung Jastrow's ist, dafür Buches. Dr. Rich. Freund in Berlin   hat dann auf Wunsch denken kann, besondere Bevölkerungsgesetze für Gutsbezirke und Land- legen die Versammlungen der bürgerlichen Frauenvereine in den der Zentralstelle für Arbeiter Wohlfahrts Einrichtungen, flecken, für kleine, mittlere und größere Städte suchen und finden zu letzten Monaten beredtes Zeugniß ab. Man sollte es nicht für die die Herstellung des gauzen Wertes angeregt hat, wollen. Die Bevölkerungsbewegung und Gesundheit ist in den möglich balten, mit welcher Untenntniß, welcher Ueberhebung und mit schonender Hand auch den Rest des Manuskripts Landbezirken eine grundverschiedene, je nach den Produktions- welcher Verständnißlosigkeit hier über die fortan im Deutschen Reich für die Drucklegung vorbereitet. Vom Schlußtheil wurden ohne zweigen, die vorherrschen, je nach dem Aufblühen oder die Rechtsstellung der Frau regelnden Vorschriften gesprochen wird, weiteres dem Werte die wenigen Rapitel einverleibt, die sich nach Berfallen dieser Produktionszweige, je nach der Mobili obwohl doch die Schrift Jastrow's die Gelegenheit giebt, sich über dem Tode des Verfassers gerade noch vorfanden. firung und Berstückelung Des Bodens, den Erbgewohn- alle einschlägigen Fragen auf das leichteste zu orientiren. Diese Bei dieser Zusammensetzung ist es klar, daß der Werth des heiten, vor allem auch je nach der Beimischung der Hausbürgerlichen Frauenvereine dürften daher besser than, bevor sie ihren Buches, wie schon gesagt, sich vornehmlich auf den mittleren und industriellen Thätigkeit, der Beschäftigung in Gruben und Fabrifen, Beruf als Gesetzgeber in legislativen Vorschlägen erproben, zunächst reichhaltigsten Theil konzentrirt, der die gegenwärtigen Einrichtungen beim Transport. Wenn man ein erzgebirgisches Stickerdorf, eine aus Jastrow's Buch zu lernen, welche Stellung die Frau in dem und Zustände des Arbeitsnachweises enthält. Ihm ist als Anhang holsteinische Bauerngemeinde, einen pofen'schen Gutsbezit, einen neugefchaffenen Hecht thatsächlich hat. eine reiche Zahl von instruktiven Anlagen beigegeben, die er Berliner   Vorort und einen Tothringischen Winzerflecken zusammen- Die Schrift zerfällt in folgende neun Abschnitte: Die Rechts­schöpfende Auskunft auf die innere Ausgestaltung der einzelnen wirft, was soll da als das eine" Bevölkerungsgesetz des platten stellung der Mädchen, der Ehefrau, der Mutter und der Nachweise geben, mögen diese nun öffentlicher, torporativer oder Landes herauskommen? Ein Landort mit starker, vielleicht ver: Wittwe, die Ehetrennung, die Wiederverheirathung, privater Natur sein. fallender Hausindustrie, mag in wenigen Jahrzehnten seine die Slechtsstellung der unverheiratheten Mutter, der; Wenn wir schon gesagt haben, daß es für den Verfasser nicht gesammte Bevölkerung verzwergen; eine Großstadt mit wirklich Adoptivmutter und endlich die Grundsätze für die Ueber leicht war, über alle Formen der bestehenden Arbeitsnachweise sich blühender Großindustrie, mit einem entsprechend hochentwickelten gangszeit. Das Haupttapitel, die Slechtsstellung der Ehefrau, nicht nur genaue Kenntniß zu verschaffen, sondern auch die be- tommunalen Leben, mag die eingewanderten Zwerge vom enthält wieder die folgenden Unterabtheilungen: Der Kampf um ftehenden Einrichtungen jeder einzelnen Form in hinlänglicher Voll- Lande in ihren Nachkommen wieder Aut Lebensfräftigen die Stellung der Chefrau, die Rechte der Frau betreffs ihrer ständigkeit zu ermitteln, so war es noch schwieriger, das gesammelte Menschen emporheben. Hier verschiedene, womöglich eherne" Perfon, das Vermögen der Frau( eheliches Güterrecht) und Material in übersichtlicher und straffer Weise dem Leser zu bieten. Lebensgesetze entwickeln zu wollen, je nachdem eine Wienschen zwar a) Vorbehaltsgut, b) eingebrachtes Gut, c) die Ehefrau als Bei einer verwirrenden Bielseitigkeit der verschiedensten Arten von anhäufung der Stadt- oder Landgemeinde Ordnung unterftellt ist, Gewerbetreibende, d) Ehevertrag, ferner die Grundfäße für die Arbeitsnachweisen, bei den häufigen Berührungen der einen Form über die Grenze von 2000, 5000, 10 000 oder 100 000 Köpfen hinaus- lettwilligen Verfügungen, endlich besondere Ver mit der anderen, bei den oft gegensätzlichen Bestrebungen, die sich in ragt das zeigt nur, welchen Verirrungen man als Statistifer aus- bältnisse, die minderjährige Frau, die entmündigte Frau, der Auffassung der an einem Arbeitsnachweis Belheiligten über gesetzt sein kann. -ms. der entmündigte Mann und der erwerbsunfähige Mann. Bei diesen selbst bilden, war es feine leichte Aufgabe, eine allgemein be­der Darstellung dieser Lehren beschränkt sich Jastrow im friedigende Eintheilung zu treffen und diese gewissenhaft und ein- Rother, Erich, Der Juduftrieftaat und die arbeitenden Klaffen. wesentlichen auf eine rein objettive Darstellung, die Kriti wandsfrei durchzuführen. Soweit der Versuch überhaupt ge- Berlin   1897. Berlag von Joh. Sassenbach. 24 Seiten der gesetzlichen Vorschriften tritt baneben zurück. 200 or aber der Ver lingen kann, darf man Reitzenstein das Zeugniß nicht ver faffer eine solche Kritik übt, kommt er nirgends zu der Forderung sagen, daß er Erfolg gehabt hat. In vier Abschnitten schildert er Ein mit großer Prätension auftretendes Echriftchen, dessen Ver- großer, prinzipieller Alenderungen der geltenden Rechtsprinzipien, die verschiedenen Hauptformen des gegenwärtigen Arbeitsnachweises, faffer sich der Aufgabe glaubt unterziehen zu sollen, der sozial wie dies beispielsweise Anton Menger   in seinen ungleich bes jedesmal mit Berücksichtigung des Auslandes. Er geht von der ein- demokratischen Partei für ihr ferneres tattisches Vorgehen deutenderen, im Archiv für Soziale Gefeßgebung und Statistit" fachsten und natürlichsten Form des Arbeitsnachweises aus, der sich neue Wege vorzuschreiben, falls sie nicht auf ein todtes seinerzeit veröffentlichten Abhandlungen über den Entwurf des im direkten Verkehr der Betheiligten oder ihrer Bevollmächtigten Geleise oder gar auf ein Geleise kommen will, auf dem Bürgerlichen Gesetzbuches und die besiglosen Volksklassen thut; er vollzieht. Sodann geht er zur Darstellung der Eimichtungen und sie den gefahr vollsten Zugzusammenstößen ausgesetzt ist. Der beschränkt sich vielmehr durchweg nur auf die Geltendmachung vers Formen über, mittels deren das gegenseitige Aussuchen von Arbeits- leitende Gedanke der Broschüre ist, daß die Politik der Sozial- einzelter Abänderungsvorschläge. Während beispielsweise Menger kräften und Arbeitsgelegenheiten unter Benugung einer Ver demokratie bisher im Schlepptan der Exportkapitalisten" gelegen bei der Besprechung der gesetzlichen Bestimmungen über die unehe mittelung erfolgt, und schildert hier das Stellenvermittelungs hat und darauf berechnet ist, die heimische Landwirthschaft zu lichen Kinder mit fast leidenschaftlichem Bathos zeigt, welch' unend Gewerbe, die berufsgenossenschaftliche Arbeitsvermittelung und end- zerstören". Der Verfasser fürchtet das Eintreten eines Zustandes, liches Quantum physischen und moralischen Jammers für die lich die Arbeitsvermittelung der gemeinnützigen Vereine, der in dem die Länder, für die unsere Industrie heute exportirt, sich Mutter und das Kind von frühester Jugend an unsere einseitige Gemeinden und anderer öffentlicher Verbände, sowie der wohlthätigen selbständig gemacht haben werden und auf uns nicht mehr Klassengefeßgebung auf diesem Gebiete zur nothwendigen und fürsorglichen Anstalten, Vereine und Verwaltungen. Besonders angewiesen find. Ob ein solcher solcher Zustand einmal ein Folge hat und wie die bürgerliche Gesellschaft fic eingehend sind die Arbeitsnachweise der berufsgenossenschaftlichen treten, oder ob sich das System des neinander und Für ihrem eigenen wohlverstandenen Interesse Bestimmungen bea Vereine und der Gemeinden behandelt. Und diese beanspruchen ja einanderarbeitens der verschiedenen Länder auch in zukünftigen feitigen sollte, welche die Interessen der herrschenden Minderheit auch im praktischen Leben die meiste Aufmerksamkeit. Auf grund Gesellschaftsformationen als praktisch erweisen wird, mag dahin ge- auf Kosten der besiglosen großen Wehrheit in einer den sozialen eingehender Kenntniß der Gewerkschaftsbewegung entwirft Reißen stellt bleiben. Der Verfaffer vergist jedenfalls mitzutheilen, inwie- Frieden arg gefährdenden Weife begünstigen, begnügt sich Jastrow stein in diesem Abschnitt ein Bild über die bestehenden Arbeits- fern heute die deutsche Landwirthschaft sozusagen planmäßig ruinirt mit der Hervorhebung einzelner besonders gröblicher Mißstände. nachweise unferer Gewerkschaften, wie es so vollständig bis jetzt wird. Was sie liefert, wird ihr glatt abgenommen. Ja, weit ent- Sierher gehört z. B. das Aufhören der Unterhaltspflicht des Vaters wohl nirgends zu finden war. Dabei weist er eingehend auf fernt von dem Zustand der Degeneration, befindet sich die deutsche mit dem fech se hnten Lebensjahre des unehelichen Kindes, ob­die Bestrebungen sowohl der Unternehmer als auch der Landwirthschaft, wenigstens die Mehrzahl der Großbetriebe, wohl mit sechszehn Jahren die Vorbildung des Menschen zu einem organisirten Arbeiter hin, das Arbeitsnachweiswesen in die in technischer Beziehung auf relativ bedeutender Höhe. Berufe noch nicht abgeschlossen ist. Die Konsequenz hiervon ist, daß, eigene Gewalt gut bekommen. Diesen Bestrebungen stellt er Jn wirthschaftlicher Beziehung haben viele Landwirthe Schwierig wenn ein Kind nach sechszehn Jahren arbeitsunfähig wird, die die kommunalen Arbeitsnachweise gegenüber, an deren Verwaltung feiten und sozial liegt noch mehr im argen. Aber würde daran schwächere Mutter allein mit ihm sich quälen muß. Mit Recht. beide Interessentengruppen theilzunehmen haben. Er eröffnet für etwas gebessert werden, wenn bie Sozialdemokratie ihre wendet sich Jastrow ferner gegen den harten und unwahren Sah des die Organisation und Zentralisation des Arbeitsmarktes weitgehende Politit auf die Berstörung der Export Industrie richtete? Bürgerlichen Gesetzbuchs: Ein uneheliches Kind und dessen Bater Perspektiven, ohne aber die Schwierigkeiten zu verkennen, die der Das wäre eine findische Politik! Der Jndustrie Arbeiter gelten nicht als verwandt". Das Gesetz selbst hat diesen Satz Verwirklichung dieser Aussichten durch die verschiedenen sozial- schaft und der Landwirthschaft würden dadurch die Quellen nicht überall aufrecht erhalten können. Tenn bei der Eheschließung politischen Strömungen im Wege ſiehen. Immerhin zeigt die der Existenz abgegraben werden. Außerdem find wir auch nicht so hat es bestimmen müssen, daß der uneheliche Vater und sein Kind minutiöse Darstellung all der Formen, in denen sich der Arbeits- start, um ad libitum die Struktur der kapitalistischen   Gesellschaft dennoch als verwandt gelten sollen, damit ein Vater nicht seine nachweis vollzieht, die Zersplitterung und die vollständige Un- ändern zu können. Wenn der Verfasser der Sozialdemokratie vor eigene Tochter heirathe. Im übrigen aber gilt der erwähnte ordnung des Arbeitsmarktes, er zeigt, wie wichtig auch wirft, fie treibe unfruchtbare Obstruktionspolitit", so klingt Grundsatz allerdings. Der außereheliche Vater hat deshalb gegen für die Arbeiterbewegung und den Arbeiter felbst eine das im Munde jemandes, der sich für einen Sozialdemokraten über dem Kinde nicht die allgemeinen Vaterpflichten, sondern nur Organisation der der Arbeitsnachweise ist. Aber follen alle hält, verwunderlich. Wenigstens haben wir bisher nicht geglaubt, mit diejenigen einzelnen Verpflichtungen, welche, wie z. B. die Unterhalts­diese Bestrebungen auf Vereinfachung und Berbilligung der unserem unabläffigen, auf die Hebung der sozialen Lage des pflicht, das Gesetz ihm besonders auflegt. Wir gehen weiler hicr Arbeitsnachweise Erfolg baben, sollen die Versuche einer Proletariats gerichteten Drängen die Weiterentwickelung der Gefell   auf die einzelnen fritischen Ausstellungen Jastrow's nicht näher ein, einheitlichen Organisation Nußen   stiften, so müssen namentlich schaft zu höheren Formen zu erschweren. Im zweiten Theil kommt da, wie schon hervorgehoben ist, nicht hierin der Werth des Buches die Gewerkschaften und Gewerkschaftskartelle in viel höberem Rother auf die zu erstrebende Gestaltung der landwirthschaftlichen Ver- liegt, sondern in der klaren, übersichtlichen, fehlerlofen und troß Maße, als dies bisher der Fall war, diesem Theile hältnisse zu sprechen; er sieht das Heil in landwirthschaftlichen Genossen der gedrängten Kürze in den Hauptlehren vollständigen Dars Wenn schaften und stellt unter anderem den kühnen Saß auf, daß die legung des Materials. praktischer Eozialpolitit ihre Aufmerksamkeit widmen. Zum Schluß nun noch ein Wort über man nämlich eines aus dem Reitzenstein'schen Buche zur genüge Landarbeiter als Rlaffe für uns nicht von der gleichen das eheliche Güterrecht. Das Bürgerliche Gesetzbuch hat das bisher lernen fann, so ist es dies: die Thatsache, daß der Arbeits- Bedeutung sind, wie der Bauernstand". Daß die entwickelten Ideen in Preußen geltende Prinzip, wonach der Mann Verwaltung und marft weder organisirt noch zentralisirt ist, hat die deutsche Arbeiter nicht nur falsch, sondern auch keineswegs Originale sind, nur Nießbrauch am Frauenvermögen hat, zwar beibehalten, allein

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