Für unsere Kinder

Nr. 22 ooooooo Beilage zur Gleichheit ooooooo 1909

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Inhaltsverzeichnis: Sommertraum. Von Emma| Die brauchten es ja gerade nicht zu hören, Tölz ( Gedicht.) Hüter der Ordnung. Därchen wie er, der würdige Kater, sich über ihre von Eugen Lewin- Dorsch. Aus dem Reiche Diebereien ärgerte. Das Eichhörnchen hielt der Technit: IV. Die alte Dampfmaschine. Von in seinen Pfötchen geschickt und zierlich eine Richard Woldt . Die Roggenmuhme. Bon Jakob glänzende Kirsche; und die Amsel, dicht da Löwenberg.( Gedicht.) Vixen, eine Wutter. neben, pickte auch an einer und sang juweilen Von Ernest Seton Thompson. ( Fortießung.) Till Eulenspiegel als Bauernknecht.- Hänjelein. einen bellen Ton in übermütigem Behagen. Von Hoffmann v. Fallersleben.( Gedicht.) Der Kater aber stand lauernd unten aur der Wiese und blidte mit boshaft grünen Augen zu den beiden auf. Er trug einen starten, grimmigen Schnauzbart im Gesicht und sah aus wie ein alter Feldwebel und Raufbold. Euch werd' ich!" brummte er, aber in

Gommertraum.

Bon Emma Döls.

Sur Sommerzeit geht ein Traum durch den seinem Innern dachte er: Das gäbe einen

Wald,

Still, Kind, wir werden ihn sehen. Seine Stimme wie ferner Vogelruf schallt, Seine Bänder flattern und wehen. End lebnst du den Kopf an den alten Baum, So fühlst du sein leises Grüßen; Doch willst du ihn sehen, den Sommertraum, So mußt du die Augen schließen. Dann blinzle durch engen Liderspalt Sin über die grünenden Matten. Da tanzt er in tausenderlei Gestalt Im flutenden Licht und im Schatten.

Nun scheinet die Gonne so goldig warm, Da nabt er auf leisen Goblen. Doch fiche, schon hält er mein Rindchen im

Arm

Lind füßt ihm die Augen verstohlen.

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Hüter der Ordnung.

Märchen von Eugen Lewin- Dorich.

,, Das ist denn doch wider alle Ordnung und Eitte!" schnurrte ein großer schwarzer Rater und blickte zu der Krone eines stattlichen Ririch baumes hinauf. Der stand im schönsten Sonnen lichte, und zwischen den grünen Blättern fun­telten die roten, saftigen Früchte.

guten Bissen, die zwei auf einmal," und sente vorsichtig zu einem tüchtigen Sprunge auf den Stamm des Baumes an.

In diesem Augenblick bemerkte ihn das Eich­hörnchen, das sich mit seinen schwarzen Knopf­äugelein beständig umblickte. Seudem es einst von einem Warder beinahe erwischt worden wäre, war es sehr vorsichtig geworden.

Nachbar," flüsterte es zur Amsel hinüber und stieß sie mit dem Ellenbogen sachte in die Seite, da unten lauert uns der dicke Schnauz bart auf. Gleich wird er oben sein."

Den wollen wir mal foppen," zwitscherte leise die Amsel. Wir stellen uns, als lähen wir ihn nicht. Wenn er nahe ist, so hüpfen wir in die höheren und dünneren Üste. Da sind auch die Kirschen noch füßer als bier. Ich werde das Beichen geben. Du bist doch leicht genug

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Wie eine Feder," antwortete das Eich hörnchen. Und sie taten, wie sie verabredet hatten. Der Kater sprang auf den Stamm und Cletterte gioijchen den Zweigen aufwärts.

" Nicht ganz ungeschict," flüsterte das Eich­hörnchen mit spöttischer Anerkennung. Aber es fühlte sich doch nicht recht wohl daber; es fing ein wenig an zu zittern; und wenn es fich nicht vor der Amsel geschämt hätte, wäre es am lieben auf den benachbarten Baum gesprungen und von da weiter über alle Berge. Der dide Rater saß jezt gerade unter ihm und blinzelte es mit seinen heimtückchen Augen Nur noch ein wohlgezielter treundlich an. Sprung.

" Felddiebstahl!" sprach er vor sich hin, aber nicht gar zu laut; denn oben in den Zweigen des Baumes saßen zwei muntere Nachbars­Aber der listige Schnauzbart stellte sich, als ob leutchen, eine Amsel und ein Eichhörnchen. er auch gern Kirschen fressen wollte. Er wandte