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Nr. 280. 14. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 1. Dezember 1897.

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Partei- Nachrichten.

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Zentralisation der Krankenkassen. Die am 28. November cr. nur dahin geht, schnellstens fertig zu sein; sie denken nicht mehr bei stattgefundene Generalversammlung der Orts Krankenkasse der der Arbeit, erwerben sich demnach auch keine richtigen Kenntniffe mehr dieselbe aber nur dann für zweckmäßig, wenn sich sämmtliche Orts, und empfinden muß." Klempner erklärte sich im Prinzip für eine Zentralisation, hält und werden schlechte Arbeiter, was wiederum der Meister büßen

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Breußische Landtagswahlen. Genosse Bebel erwidert in der neuen Zeit" auf den Artikel Liebknecht's in der vorher Fabriks- und Innungs- Krankenkassen der Zentralisation anschließen. Den Bäckermeistern wird noch die tröstliche Versicherung abs gegenden Numuner derfelben Zeitschrift. Bebel bemerkt zunächst, nicht er habe die Diskussion nach dem Parteitage begonnen, sondern Die Errichtung eines Gewerbegerichts für Wilmersdorf gegeben: Sie haben durch diese Beantwortung nicht im geringsten das sei in der Preſſe und in den Versammlungen geschehen, weil wurde vor zwei Jahren mit der Begründung abgewiesen, es würde etwas zu befürchten, da die Namen nicht genannt und nicht ver­eben Unklarheiten und Meinungsverschiedenheiten über die Bedeutung in kürzester Zeit die Errichtung eines Amtsgerichts in Angriff ge- öffentlicht werden." Es versteht sich von selbst, daß eine unter solchen Umständen des Hamburger Beschlusses herrschten. Er, Bebel, habe vielmehr nommen werden; außerdem sei auch ein Bedürfniß für den Ort eine Verständigung zwischen den weit auseinandergehenden Wilmersdorf der jegt über 22 000 Einwohner zählt nicht vor vorgenommene Enquete nicht den geringsten Werth hat. Anschauungen über den Sinn des Hamburger Beschlusses herbei handen. Da nun in Wilmersdorf seit Jahren eine riesige Bau­Das deutsche Zentralfomitee zur Errichtung von Heil zuführen gesucht. Er weist dann ausführlich den Vorwurf zurück, thätigkeit herrscht und auch noch auf lange Zeit andauern wird, stätten für Lungenkranke hält am 18. Dezember in Berlin im als habe er beabsichtigt, den Parteitag herab- und die Fraktion über neben der regen Bauthätigkeit aber auch der liebe Bauschwindel Bundesrathssaal seine diesjährige Generalversammlung ab. Wie ge­den Parteitag zu setzen; hierzu fagt er u. a.: mit seiner oftmals schweren Schädigung der betheiligten Arbeiter meldet wird, stehen gegenwärtig 10 eigentliche Boltsheilstätten für Es ist für einen Sozialdemokraten allerdings so ziemlich das wuchert, ersucht uns der Genosse Otto Merre, Pfalzburger bie Aufnahme von Lungenkranken bereit; etwa die doppelte Anzahl schlimmste, was ihm passiren kann, wenn ihm napoleonische und Straße 67, Quergeb. part., alle Arbeiter, welche innerhalb ist im Bau begriffen oder geplant. bismärckische Gelüste vorgeworfen werden. Aber im vorliegenden erleiden, sich an seine Adresse zu wenden. Dt. Wilmersdorfs eine Schädigung infolge gewerblicher Thätigkeit Aus Davos in der Schweiz wird berichtet, daß dort auf Aus Falle macht der Kasus mich lachen, denn bekanntermaßen sind die Beweismaterial für die Nothwendigkeit der Errichtung eines jedoch nicht arme Lungenkrante aus allen Klassen der Bevölkerung Nerre will dieses als regung von ehemaligen Kurgästen für deutsche minder bemittelte, Staatsstreiche eines Napoleon und Bismarck himmelweit verschieden von dem, was ich will, denn meine angeblichen Staatsstreichgelüfte Gewerbegerichts dem Gemeindevorstand überweisen, umſomehr als eine gefchloffene Heilanstalt errichtet werden soll. Die Kurkosten in bestehen in einem einfachen Vorschlag an die Partei auch die Errichtung eines Amtsgerichts am Drie bis heute nicht Davos sind so hoch, daß viele mäßig bemittelte Kranke ihr Geld zu genossen, das und das zu thun. Nur die Neigung zur stärksten erfolgt ist. sezen, ohne so lange dort bleiben zu können, bis sie geheilt sind. Uebertreibung konnte den Schreiber beider Artikel zu diesem Ver­Deutsches Reich. Durch Aufnahme in die Anstalt soll den Kranken ein Theil der Rur gleiche veranlassen." Gegenüber der Berufung Liebknecht's auf die Wie man die Arbeiter behandelt. Bekanntlich legten die foften erspart werden; der Pensionspreis soll pro Tag höchstens Einheitlichkeit und Disziplin der Partei sagt ferner Bebel:" Gerade Hafenarbeiter von Magdeburg im Maid. J. einmüthig die Arbeit nieder, 3 M. betragen. Ein Komitee, an dessen Spize der kaiserliche Ges weil ich sehe, daß der unglückliche Hamburger Beschluß die Einweil einer ihrer Berufskollegen von der Hafenbehörde gemaßregelt war. fandte in Bern , Graf Tattenbach, steht, hat in den Zeitungen beitlichkeit und Disziplin der Partei gefährdet und durch die Der Ausstand wurde bald beigelegt, aber die Hafenbehörde verlangte von einen Aufruf zu Geldsammlungen für die Auftalt erlassen. verschiedene Auslegung oder Umgehung, die er im Moment der den Arbeitern, daß sie aus dem Verband der Hafenarbeiter austreten Krankenkassenwesen. Der Krankenkasse für Frauen und Jung­Wahl findet, zu Bank und Streit führen muß, bin ich für eine neue, follten. Dies lehnten mehrere Arbeiter ab und versuchten in andern frauen zu Wiesbaden ( E. H), der Krankenkasse Bulkan "( E. H.) zu flare, jede Zweideutigkeit ausschließende Deklaration oder Um Geschäften Stellung zu bekommen. Stettin , dem Kranten - Unterstützungsverein für Niendorf, genannt gestaltung." Bebel weist endlich darauf hin, daß sein Vorschlag Wie nunmehr berichtet wird, duldet die Hafenverwaltung keinen Eintracht"( G. H), der Meigener Kranken- und Sterbekaffe( E. H.), nicht gegen den Geist der Partei Organisation verstoße, sondern der seinerzeit im Streit und im Verbande gebliebenen Arbeiter auf der St. Josephs- Krankenkasse( E. H.) in Gelsenkirchen , der Kranken­durch die außergewöhnliche Situation gerechtfertigt sei. dem Hafengelände. Den Unternehmern wird dies zu verstehen tasse der Schiffbauer zu Heubude( E. S.) und der Allgemeinen Im Volksblatt für Halle" wendet sich Reichstags- Abgeordneter gegeben, mitunter wird es ihnen schriftlich oder auch mündlich mit Kranken- und Sterbekasse der Kammmacher, Drechsler und Berufs Frizz Kunert gegen die Meinung, durch die Verwirklichung des getheilt. Aber außer der Hafenverwaltung arbeiten noch andere genossen zu Naumburg a. S.( E. 5.) ist vom preußischen Handels­Bebel'schen Vorschlages werde die Partei in ihrem Lebensmarke befehr einflußreiche Personen nach gleichem Ziele bin. Die Firma ministerium die Bescheinigung ertheilt worden, daß sie, vorbehaltlich droht. Kunert veriveist hierbei darauf, daß der vom St. Gallener Carl Droz, Sand- und Kiesbaggerei und Speditionsgeschäft, der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen des§ 75 des Barteitag einstimmig gefaßte Beschluß auf Stimmenthaltung bei den Neustadt, will von hoher Stelle einen Brief erhalten haben, die den Krankenversicherungs- Gesezes genügen. Reichstags Wahlen am 22. Februar 1890 durch den bekannten Aufruf Arbeitgeber ersucht, fünf namentlich aufgeführte Arbeiter nicht auf des Zentral- Wahlfomitees unserer Partei( Bebel, Grillenberger, Lieb- dem Hafengelände zu beschäftigen.( Wer diesen Brief absandte, ist noch fnecht, Meister und Singer), worin aufgefordert war, für diejenigen nicht festgestellt.) Die Firma Droz hat auf dem Hafen ein Komptoir der gegnerischen Kandidaten zu stimmen, die die bindende Erklärung und ihre Arbeiter müffen, um arbeiten zu können, das Hafengebiet Der Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung zur abgäben, gegen jedes Ausnahmegesetz 2c. zu stimmen, ebenfalls, für betreten. Wird ihnen das letztere verwehrt, dann müffen sie ihre Vorberathung der Magistratsvorlage wegen Errichtung von die damalige Stichwahl, außer fraft gesetzt worden ist, ohne daß Beschäftigung aufgeben. Diese Verfolgung mißliebiger Arbeiter Bolts Bade Anstalten im Südwesten und vorher ein Barteitag befragt wurde. Wegen der Zuwiderhandlung muß schon deshalb sehr entschieden verurtheilt werden, weil Siden der Stadt sowie in der Schönhauser Borstadt gegen den St. Gallener Beschluß ist auf dem hallischen Parteitage gerade staatlichen Arbeitsstellen verlangt werden darf, hat sich am Montag unter Vorsitz des Stadtverordneten Kalisch so. Indemmität nachgefucht und auch ertheilt worden, weil der Aufruf daß sie die Rechte der Arbeiter achten. Aber die Ges des Bentral Wahlkomitees der politischen Lage zur Beit pflogenheit der Bergbehörde im Saarrevier scheint auch bei wie im Beisein des Stadtbauraths Hoffmann und des Stadtraths der Wahlen entsprochen hat. Der Form nach bestehe nun der der Hafenbehörde in Magdeburg auf fruchtbaren Boden gefallen Wagner mit der Angelegenheit beschäftigt und beschlossen, der Stadt­St. Gallener Beschluß auch heute noch zu recht, er sei aber nur zu sein. Nur fiber die Wirkung dieser Maßnahmen täuschen sich die verordneten- Versammlung die Annahme der vorgelegten speziellen noch die Schattenexistenz einer außer Kurs gefeßten Größe. Bei der Machthaber. Nicht gefügige Arbeiter werden sie sich erziehen, sondern Entwürfe zum Neubau einer Bolts Bade- Anstalt und eines Wohnhauses auf dem Grundstücke Dennewißstraße 24 a zum 1898er Wahl sei er nicht mehr erwähnt worden, wie man sich bei die Verkümmerung ihrer Rechte wird in dem Arbeiterstand das veranschlagten Kostenpreise von 762 000 Mart und einer Volts. der kommenden Reichstagswahl seiner nicht mehr erinnern werde. Klassenbewußtsein heben. Badeanstalt in der Bärwaldstraße, deren Kosten von 709 000 M. auf Der Fall zeige, daß an der Nichtbefolgung eines Parteitags- Der Streik in der Leipziger Schuhfabrik von Burkhardt 694 000 m. ermäßigt worden sind, zu empfehlen. Ferner hat der Beschluffes eine Partei mit so robusten Lebenssäften wie die u. Sohn führte zu einer Verhandlung seitens des Vorsitzenden des Ausschuß den vorläufigen Entwurf zum Neubau einer Bolts Bade­unsere nicht zu grunde gehe. Darum sei es vollständig Gewerkschaftskartells. Die Firma gab zu, niedrige Löhne zu zahlen, anstalt an der Oderbergerstr. 57/59, in welcher auch die Dienst­unangebracht, Beter und Mordio über jene au rufen, die jetzt schnelle wohnungen für den Rektor und den Schuldiener der auf dem Grund­und gründliche Erledigung der nothwendigen Revision des Hamburger stücke zu erbauenden Gemeindeschule vorgesehen sind, genehmigt und Beschlusses wünschen. Die Zeit dränge, der Kampf sei nicht fern; beschlossen, diesen Entwurf, der nach dem vorgelegten Ueberschlage unsere Partei brauche auch für die Landtagswahl einen flaren 739 180 M. Kosten erfordern wird, der Versammlung zur Annahme Feldzugsplan. Nach Ansicht Kunert's wäre es die befte Lösung, zu empfehlen. Bemerkt wird, daß in sämmtlichen drei Anstalten wenn etwa zu Ostern nächsten Jahres ein Parteitag zusammentritt; der im Herbst könnte dann ausfallen. Schwimmbassins vorgesehen sind.

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In den beiden Reichstags- Wahlkreisen Breslan's fandi diren wieder die bisherigen Abgeordneten Dr. Schoenlant und Zugauer, im Landkreise der Parteigenosse Schütz.

Der ,, Braunschweiger Volksfreund" bringt in Erinnerung daß am 29. November 25 Jahre verflossen waren, seitdem die sozials demokratisch gesinnten Arbeiter der Stadt Braunschweig zum ersten Male auf den Plan traten, um eine Vertretung in der Stadtverordneten Versammlung zu bekommen. Wie start fie bereits waren, läßt sich daran ermessen, daß sie so fort bei ihrem Auftreten Erfolge erzielten. Es war das erste Mal, daß es gelang, von den Wählern der dritten Klaffe einen so großen Prozentfab mobil zu machen, daß man von einer Betheiligung des Volkes an dieser Wahl überhaupt sprechen konnte. Drei Männer schickten die Arbeiter damals in die Stadtvertretung, an ihrer Spige unferen unvergeßlichen Wilhelm Bracke , dann den bürgerlich­demokratischen Kaufmann Eduard Steinau und den bürgerlich oppofitionellen Fabrikanten Albert Bock. Wenn die letzteren auch feine Bollsozialisten waren, so haben sie doch unter Brace's trefflicher Führung die Interessen der Arbeiterklasse stets wirksam

vertreten.

trotzdem war aber eine Verständigung mit der Firma nicht zu er zielen und dauert der Ausstand fort.

Wegen Maßregelung des Verbands- Bevollmächtigten haben die Holzarbeiter der Firma Pax in Schönlante( Posen) die Arbeit eingestellt.

Die Leipziger Buchdrucker haben in ihrer Verbandsversammm­lung die Erwerbung eines eigenen Verbandshauses beschlossen. Das in Aussicht genommene Grundstück hat einen Werth von 148 000. und sollen 30 000 m. zur Anzahlung dienen. Der Verein wird, wenn nicht zinsfrei wohnen, so doch für geringen Zuschuß gute zweckentsprechende Räume zur Verfügung haben.

Einen recht günstigen Abschluß nahmen die Differenzen in der Gasfabrit Stuttgart Gaisburg. Die Arbeiter hatten an die Direktion das Ersuchen gestellt, ihnen bei zwölfftündiger Arbeitszeit auch den Lohn für zwölf statt wie bisher nur für zehn Stunden zu gewähren, anderenfalls sie einmüthig die Arbeit niederlegen würden. Darauf wurde sämmtlichen Arbeitern, 68 an der Bahl, der Tage­lohn von 3,40 m. auf 4,20 m. erhöht. Die Direktion würde kaum das anerkennenswerthe Eutgegenkommen gezeigt haben, wenn die Arbeiter nicht wie ein Mann zusammengestanden und für ihre For­derung eingetreten wären.

Achtung, Textilarbeiter! In Gautsch Leipzig stehen sämmtliche Textilarbeiter und Arbeiterinnen feit Sonnabend wegen Maßregelung im Streit. Zuzug ist fireng fernzuhalten.

Wegen Maßregelung zweier Brauer befinden sich die Arbeiter in der Brauerei von Hollmann in Barmen im Ausstand. In die Brauerei verhängt.

Sämmtliche

Im Sozialdemokratischen Verein zu Frankfurt a. M. er der letzten Sitzung hat das Gewerkschaftskartell den Boykott über fuchte Reichstags- Abgeordneter Wilhelm Schmidt in einem Vortrag über die Militär- und Marineforderungen die Parteigenossen Achtung, Steinarbeiter! Die Firma Netsch in Selb um ihre Meinung über die Frage der Bewilligung der Geldmittel,( Oberfranken ) versuchte einen 20 prozentigen Abzug von den schon die im Etat für die Beschaffung eines warmen Abendbrotes sehr niedrigen Löhnen den Kollegen aufzuzwingen. für die Truppen gefordert werden. Es sei das eine Forderung, dort beschäftigten Arbeiter sind organisirt und legten am 29. Novbr. für die wir unbeschadet unserer Gegnerschaft zu dem heutigen Wehr die Arbeit nieder, sodaß jetzt der Betrieb vollständig still liegt. Zu system stimmen fönnten; um aber fünftigen Streitigkeiten darüber unterstüßen find 17 ledige und 20 verheirathete Kollegen mit vorzubeugen, wolle er die Ansichten aller Parteigenoffen hören. In 36 Kindern. Zuzug nach Selb sowie den Oberkirchner Sandstein­der Diskussion waren, wie aus dem Bericht der Bolteftimme" zu brüchen ist streng fernzuhalten. J. A.; P. Mitschte. ersehen, alle Redner der Meinung, daß unsere Fraktion für die Ein­Ausland. führung des warmen Abendbrotes eintreten foll.

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Die zwei deutschen Grubenarbeiter, die, wie gestern mit Aus Stuttgart . Die Schwäbische Tagwacht" veröffentlicht getheilt, bei einem Zusammenstoß mit streitenden belgischen Arbeitern folgende Buschrift eines Parteigenossen: Am Dienstag Abend kam verwundet wurden, liegen einem Herold- Telegramm aus Lüttich ein Fahnder( ein Polizisi) zu dem hier wohnenden Lehrprinzipal zufolge schwer darnieder. meines Sohnes und erkundigte sich, ob der junge Mann derselbe Ans St. Quentin ( Frankreich ) wird gemeldet: Ein blutiger ift 19 Jahre alt der sozialdemokratischen Partei augehöre, Streit fand am letzten Sonnabend zwischen belgischen und französi ob er öfters Versammlungen besucht und об er Reden schen Arbeitern in der Zuckerfabrik von Seracourt statt. Ein Belgier gehalten habe. Es werde von einer auswärtigen Polizei wurde getödtet, ein anderer schwer verletzt. behörde darüber Aufschluß verlangt. Der junge Mann ist zur Zeit in Magdeburg in Stellung. Bis jest hat der Junge Maschinenbauer haben auf die Geldsammlungen feinen ungünstigen Die Anssichten auf baldige Beendigung des Kampfes der fich überhaupt an nichts betheiligt. Dem Lehrprinzipal wurde noch Einfluß ausgeübt; die Gelder laufen ebenso reichlich ein, als vorher. streng aufgegeben, es ja nicht weiter zu sagen, daß die Polizei bei Unter den 1000 str., die am Freitag dem Hauptbureau der ihm Erkundigungen eingezogen habe." Maschinenbauer eingingen, befanden sich 650 Lstr. von der General­Dieser Fall- schreibt die Schwäb. Tagwacht" zeigt wieder, daß sich die Stuttgarter Polizei in der Annahme preußischer Allüren kommiffion der Gewerkschaften Deutschlands . feine Beschränkung mehr auferlegt.

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Boziales.

Polizeiliches, Gerichtliches 2c. Ein nichts weniger als loyales Verfahren hat auch die Aus Oberschlesien wird uns geschrieben: Die hiesigen Bäckerinnung in München eingeschlagen, um Material gegen Parteigenoffen machen von dem eben erkämpften Versammlungsrecht die bekannte Bundesraths- Verordnung zu bekommen. In einem, cifrig Gebrauch. Am Sonntag wurden in Peramba zwei gut vom Monat November 1897 datirten Birkular ersucht die Vorstand­besuchte Versammlungen abgehalten, wo Dr. Winter in deutscher schaft der Innung die Bäckermeister, einen Fragebogen auszufüllen, Sprache über Die Herren des oberschlesischen Industriebezirks" und und giebt, um ihnen die Arbeit zu erleichtern", eine Reihe Bei­einige Arbeiter( Dylong, Wons, Zuster und Maret) in spiele" von Beantwortungen, aus welchen hier einige wiedergegeben polnischer Sprache über den Werth der Organisation u. a. sprachen. feien. Die Bäckermeister sollen schreiben: Ein Störenfried wurde an die Luft gefeßt.

Kommunales.

Lokales.

und im

Berlin als Judustries, Handels- und Verkehrsstadt. Ueber ein Elftel der gesammten gewerblich thätigen Bevölkerung des preußischen Staates ist in der einen Stadt Berlin zusammengedrängt, und dieser Bruchtheil würde noch größer sein, wenn nicht wegen der theuren Preise von Grund und Boden fort und fort größere Gewerbe betriebe aus der Hauptstadt in die Vororte übersiedelten. In welchem Umfange die einzelnen Gewerbegruppen an der gewerblichen Thälig­teit Berlins betheiligt waren, geht aus nachstehender Uebersicht hervor. Es wurden gezählt: in den Gewerbegruppen

Hauptbetriebe

a) der eigentlichen Gewerbe: 1882 Kunst- u. Handelsgärtnerei Thierzucht( ohne landwirth. 418

schaftliche), Fischerei.. Bergbau, Hütten, Salinen, Torfgräberei.. Industrie der Steine und

gewerblich thätige Personen

1895

1882

276

1215

1885 758

33

84

87

64.

11

7

889

129

587

485

3 678

4287

3.689

4.099

21 182

81 185

2745

28 905

42 600

255

456

1922

2 937

218

201

3 051

3 825

4827

2 797

17.175

15256

1 021

1 199

10 950

15.900

2111

2522

8.380

10 970

6248

6.196

25 122

88 040

..

4 093 58 359 4.018

5 986

17.825

81 258

52 633

90 393

112 881

4.925

23.403

1812

9255

1448

2579

3054

87 266

260 511

365 723

874

68 936 1840

125 495 3 166

8 679

9 244

17 768

13 661

62 912

19 955 99 475

34 446

180 875

Erden Metallverarbeitung Industrie der Maschinen, Instrumente, Apparate. 2084 Chemische Industrie. Industrie der Leuchtstoffe, Fette, Dele, Firnisse Textilindustrie. Papierindustrie.... Lederindustrie Industrie der Holz- und Schnitzstoffe Industrie der Nahrungs­und Genußmittel Bekleidungs- u Reinigungs­gewerbe. Baugewerbe Polygraphische Gewerbe. Künstlerische Gewerbe... 1351 zufammen 90 295

41175 15 394

545 598

Handelsgewerbe.. b) der Handels- und Verkehrsgewerbe: Versicherungsgewerbe... .... 28 983 45001 571 Verkehrsgewerbe( ohne die Post, Telegr., Eisenb.). 3590 Beherbergung und Er­quidung... 9 115 zufammen 42 062 Im ganzen also im eigent­lichen Handels- u. Ber­tehrsgewerbe: 132 357 150 178 358 986 Die Verdrängung der Kleinindustrie zeigt sich namentlich in der Industrie der Steine und Erden, wo die Zahl der Betriebe in 13 Jahren von 587 auf 485 gefunken ist, trotzdem die Zahl der Ar Seit Einführung dieser Verordnung muß meine Magd viel beiter eine beträchtliche Steigerung erfahren hat. Noch mehr tritt mehr Arbeit leisten und ich ihren Lohn bedeutend erhöhen, weil der die Neigung zur großkapitalistischen Betriebsform in der Textil Lehrling die Arbeit innerhalb der gesetzlichen Zeit nicht mehr ver- industrie hervor, in der mit den kleinen Betrieben geradezu richten kann. mörderisch aufgeräumt worden ist. Ihre Zahl ist in der verhältniß­Seit Einführung der Berordnung find meine mäßig furzen Zeit um ungefähr 80 pet. zurückgegangen. Wenn auch Gehilfen viel mehr im Wirthshause als früher, die Zahl der Arbeiter hier abgenommen hat, so liegt dies an der Größere Kämpfe der Töpfer wegen der Fensterfrage weil dieselben bei mir teine Kost mehr erhalten. Jufolge gerade in dieser Industrie wenigstens in größeren Betrieben obs find in diesem Jahre nicht entstanden. In einer fürzlich stattdessen kommen sie meistens erst zu Beginn der Arbeitszeit waltenden Neigung, sich in den Vororten niederzulassen. Auch das gehabten Vertrauensmännerfihung der Töpfer wurde festgestellt, daß, zu Hause und machen schlechte, gleich giltige und Bekleidungs- und Reinigungsgewerbe weist in den Betrieben einen da der größte Theil der Arbeiter der Organisation noch fern stehe, nachlässige Arbeit, was meinem Geschäfte Schaden bringt wesentlichen Rückgang auf. Alles in allem lehrt auch diese Vers von einem allgemeinen Vorgehen abgesehen werden mußte. Im nächsten Durch diese Verordnung habe ich einen größeren Wechsel unter öffentlichung wieder, daß die soziale Entwickelung energisch den Jahre hofft man besser gerüstet au sein. meinen Gehilfen zu verzeichnen wie früher, weil ihr ganzes Trachten Gang geht, der zu immer deutlicherer Entfaltung der groß­

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgebung.

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