beiter seien Leistungsfähiger und arbeitswilliger ge- des Eisenbahnpersonals, die Beseitigung der Ueberanstrengung| London telegraphirt. Die seit 14 Tagen tagende Konferenz worden, so daß unvorhergesehene Schwierigkeiten heute viel leichter der Bahubediensteten? Wenn recht in dieser Hinsicht zwischen den Unternehmervertretern und den Abgeordneten als früher überwunden werden. Daß durch die lange Arbeitszeit die Gesundheit der Ar. Besserung geschaffen wird, bleibt alles andere abermals Stück des Maschinenbauer- Verbandes, welche vielfach zu scheitern wert. Will man erst noch weiteres schweres Unglück auf drohte, hat doch schließlich zu friedlicher Beilegung des beiter gefährdet wird, wurde indirekt von fast allen Meistern zu den Schienenwegen des Reiches abwarten, bis man sich auf gewaltigen Kampfes, der auf beiden Seiten schwere Wunden gegeben. Sie alle erachten das Mühlengewerbe nicht als ein folches, welches an sich mit hoher Unfallgefahr verknüpft sei; diese Pflichten besinnt?! geschlagen hat, geführt. und doch geht aus der Statistit der Berufsgenossenschaften hervor, daß das Mühlengewerbe sich mit seiner Unfallsiffer weit über den Durchschnitt hält. Während von 1000 Versicherten unter den gefammten gewerblichen Arbeitern 1893 6,03, 1894 6,25, 1895 6,24 betrug die Ziffer bei den Müllern in den gleichen Jahren pro tausend Versicherte 10,41, 9,76 und 9,78.
Soldatenthum, Christenthum und Sozialdemokratie. Eduard Goldbeck erzählt in seinen„ Kritischen Patrouillen gängen" über das Kirchenwesen im Heere, daß man zur Befämpfung der Sozialdemokratie jetzt besonders auch die Pflege des religiösen Sinnes" betreibe. Es ist wohl interessant, was der genannte Verfasser auf Grund seiner Offizierserfahrung hierüber bemerkt:
Die Bedingungen des Friedens sind uns noch nicht bes kannt. Aber das steht fest: die siegestrunkenen Hoffnungen des Unternehmerthums sind nicht erfüllt worden. Stolz und kraftvoll geht der bestorganisirte Arbeiterverband Englands aus dem gigantischen Ringen zwischen Kapital und Arbeit hervor. Fünf Monate währte dieser Kampf. Ursprünglich war Die Berhandlungen der Kommission wurden stenographisch aufer auf London beschränkt und hatte zum Ziele die große genommen. Sobald die Zusammenstellung fertig ist, soll die Kommission wieder zusammentreten, um ihre Vorschläge zu formu hörigen täglich, die Religion erhalten werden. Das Interesse gedachte die Gelegenheit zur Vernichtung " Dem Heere muß, daß sagen sich die Weitsichtigen und Hell. Forderung aller Gewerkschaftsbewegung, die Verkürzung der Arbeitszeit, den Achtstundentag. den Achtstundentag. Doch Unternehmerwillkür liren. In der damn stattfindenden Sitzung sollen auch die Erhörigen der führenden hebungen über die Berhältnisse der im Gastwirths Gewerbe der Monarchie und der Besitzenden gebietet es, Organisation der englischen Arbeiterklasse 311 benußen beschäftigten Personen und die Erhebungen über die Sonntage- ideale und materielle Güter stehen auf dem Spiele. Und und ließ durch Erhebung despotischer Forderungen arbeit der in der Binnenschifffahrt beschäftigten Personen weil man man das Eindringen der sozialdemokratischen Ten den Kampf im ganzen Lande entbrennen. Auf Guade fortgeführt werden. Sind diese Gegenstände erledigt, dann ist benzen fürchtet, soll die Religion des Heeres mit allerhand und Ungnade sollten sich die Arbeiter ergeben. das erste Pensum aufgearbeitet. Дь nene Materien in Angriff genommen werden, läßt sich jetzt noch nicht Extrakten aufgepäppelt werden. Ich halte dieses Beginnen erstens ganze Gewerkschaftsbewegung sollte auf lange hinaus niederbestimmen. Sicher ist, daß die Drucksachen der Kommission für überflüssig, zweitens für innerlich aussichtslos. Erstens läßt sich geworfen und gefnebelt werden. interessante Attenstücke für den Geschichtsschreiber bleiben werden. der Kriegergeist mit dem Chriften geist nun und 85 000 Mann Ausständige und Ausgesperrte standen im Mit verblüffender Klarheit bringt das Verhalten des neuen nimmermehr zusammen toppeln. Wie die Chriften der Kampfe. Und sie haben ausgehalten trotz aller Schwierigkeiten. Fleck, die ablehnende Haltung der Regierung gegenüber jedem sozial ersten Jahrhunderte sich geweigert haben, Kriegsdienste zu leisten, Heldenmüthige Opferwilligkeit, glänzende Solidarität führten sie über alle Fährnisse hinweg. Die übrige Arbeiterpolitischen Fortschritt zum Ausdruck. so beschwört heute Tolstoi den Schatten des unglücklichen schaft, nicht nur Englands, sondern auch des AusSchwärmers Droschin, der den Martyrertod gestorben ist, laudes verfolgte nicht nur mit lebendigster Theilnahme die weil er nicht„ morden" wollte. Die verzeihende, duldende, große Fehde, sondern unterstützte die kämpfenden Arbeitsdurch Leiden zum Siege schreitende Demuth des Neuen brüder thatkräftig mit erheblichen Geldsummen.
Politische Neberlichk.
Die
Aus dem Reichstage. Die beiden ersten Punkte der Testaments ist mit dem Ehrbegriff unseres Offizier Eine ausführlichere Würdigung der Bedeutung und der Tagesordnung fanden heute ihre rasche Erledigung. Der erste torp 3, dem passionirten Erfaffen jedes Wagnisses, dem jedem Folgen des Kampfes behalten wir uns vor. Jedenfalls Buntt, Regelung einiger Fragen des internationalen Privat- schlagfertigen Heere unentbehrlichen„ Geist der Offensive" unwird es allerseits mit Genugthuung begrüßt werden, rechts, fand in erster und zweiter Lesung seine Erledigung vereinbar. Das Alte Testament, sagt Heinrich v. Treitschke, daß der schwere Streit ein Ende gefunden hat. Die englischen ohne jede Debatte. Bum zweiten Punkt, freiwillige Gerichtsbar predigt wunderschön die Herrlichkeit des heiligen und gerechten Kämpfer erwiesen, fie haben sich den ruhmvollen Ehrennamen Gerichtsbar- predigt Maschinenbauer aber haben sich von neuem als glorreiche feit, nahmen zwar eine ganze Reihe von Juristen das Wort, doch Krieges, aber unsere Religiosität ist doch nicht die des Alten Testamentes . Der englischen Arbeiterschaft, Breisfechter der gesammten beschränkten sich dieselben fast durchweg auf Ausstellungen untergeordneter Art. Von unserer Seite betheiligte fich fo entweder Selbstverleugnung und christ- Arbeiterklasse aller Länder zu sein, von neuem erworben!- Stadthagen an der Debatte, welcher besonders betonte, liche Nächstenliebe oder Selbstbehauptung und
daß bei den Vormundschaftsgerichten das Laienelement aus schlaggebend sein müßte. Die Vorlage wurde einer Kommission von 21 Mitgliedern überwiesen.
Die Berathung des dritten Punktes, Entschädigung un schuldig Verurtheilter, leitete Staatssekretär v. Nieberding mit einem furzen Vortrage ein. Der Redner suchte die Einbringung der jezigen Vorlage als Gegenbeweis für die Behauptung hinzustellen, als habe die Entschädigung der unschuldig Verurtheilten nur als Köder dienen sollen, die reaktionäre Strafprozeß- Novelle in der letzten Session durchzubringen.
Bajonettfechten. Man tann nicht zween Herren dienen." Herr Goldbeck trifft mit seiner Kritik ins Schwarze. Und er trifft einen der größten Widersprüche unseres Zeitalters. Nichts unvereinbarer als Soldatenthum und Christen thum, Kriegsrüstung und Friedenspredigt. Nichts wider christlicher als der Kirchgang auf Kommando und das segnen der mordenden Waffe durch den christlichen Geistlichen. Und mit der künstlichen Eindrillung des Soldaten auf folche in sich widerspruchsvolle Anschauungen will man der Sozialdemokratie, der Trägerin einer modernen, auf rein menschlichen Grundlagen aufgebauten und einheitlichen Weltanschauung, entgegenwirken!
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Aber freilich das Interesse der Monarchie und der Besigenden" treibt zu den seltsamsten Experi
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Die Abgeordneten Hoeren und Pieschel begrüßten ihrer Fraktionen die Vorlage sehr freundlich; doch will der erstere den Kreis der Entschädigungsberechtigten auf alle ausgedehnt wissen, welchen es gelingt, alle Verdachtsmomente zu beseitigen, ohne den positiven Beweis der Un- menten! schuld erbringen zu können. Allgemein überraschte das Zu- Kiao Tschon." Ernstliche politische Verwickelungen" ingeständniß des Konservativen Dr. 0011 Buchka, folge der Besetzung von Kiao- Tschou sollen ausgeschlossen sein, daß theoretisch betrachtet die Entschädigung unschuldig erlittener schreibt die offiziöse Presse. Leider scheinen die Thatsachen Untersuchungshaft eigentlich nothwendiger und berechtigter mit diesen Beruhigungsversuchen garnicht recht im Einklang zu sei, als die Entschädigung unschuldig Verurtheilter. Ueber die stehen. Theorie geht die Einsicht des Herrn von Buchka freilich nicht hinaus; in der Praxis stellte er sich ganz auf den Boden der Vorlage. Während der Rebe dieses Herrn erschien auch der neue Marineminister Tirpitz auf den Bundesraths- Play, wo kurz vorher sich auch der Reichskanzler hatte sehen lassen.
Auf die Mängel der Vorlage wies in einer trefflichen Rede der Abg. Munckel hin, während sein Fraktionsgenosse Beckh nur redete, um einen Speech mehr in den Steno graphischen Berichten zu haben.
Wohl ist aus einer Aeußerung des Journal des Debats " zu entnehmen, daß Frankreich nichts einzuwenden habe gegen das deutsche Vorgehen. Andererseits wird berichtet, daß Ruß land die Absicht habe, für den Fall, daß Deutschland den chinesischen Hafen in Besitz behält, feinerseits zwei Häfen auf Korea , nach denen es schon längst gestrebt, zu beanspruchen. Auch Japan ist offenbar von der neuen Konkurrenz in den oftasiatischen Gewässern nicht erbaut. Und China selbst ist weit entfernt, den deutschen Eingriff so ohne weiteres hinnehmen zu wollen. Es beabsichtigt vielmehr, die deutschen Forderungen einem Schiedsgericht zu unterbreiten.
Stadthagen wies darauf hin, daß unseren Genossen die Priorität in bezug auf die Vorlage zukommt, denn schon im Jahre 1881 sei von denselben ein Antrag auf Entschädigung Derweilen macht Deutschland seine gesammte Marines unschuldig Verurtheilter eingebracht worden. Freilich unter Infanterie mobil, wie wir schon gestern nach Mittheilungen scheide sich die Regierungsvorlage sehr von dem, was unsere aus Wilhemshaven berichteten. Unter zurechnung der AbFraktion als Minimum in dieser Frage verlange. Der Redner theilung Marine- Artillerie, welche ebenfalls nach Ostasien ab entwickelte dann in sachlicher Weise die unseren Lesern be- gehen soll, umfaßt die Truppenmasse, die zur Verstärkung der fannten Forderungen unserer Partei in dieser Angelegenheit; besonders wies er auf die Entschädigungsforderungen der deutschen Regierung gegen die Republik Haiti hin, welche ja auch für unschuldig erlittene Untersuchungshaft verlangt werde. Was das Reich von den halbwilden Negern verlange, das sollte es doch den eigenen Bürgern gegenüber üben.
Schließlich wurde auch diese Borlage einer Kommission von 14 Mitgliedern überwiesen. Angenommen wurden hierauf die Anträge auf Einstellung des Strafverfahrens gegen unsere Genoffen Brühne, Möller, Schmidt Frankfurt, Stadthagen und Vogtherr während der laufenden Seffion.
Nächste Sitzung: Montag 12 Uhr. Tagesordnung: Flotten vorlage.
Eifenbahn Reformen. Die Berl. Korresp." veröffent licht folgende offiziöse Mittheilung:
schon an der chinesischen Küste befindlichen Kräfte eingeschifft werden soll, gegen 1200 Mann.
Aber auch China rüstet. Es werden bedeutende chinesische Truppenabtheilungen nach Shantung zusammengezogen. Friedlich sieht das alles gerade nicht aus!
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Die Situation in Oesterreich erscheint heute etwas weniger verfahren wie gestern. Die Rechte scheint geneigt zu beiden Bizepräsidenten sollen jedoch bleiben. Die lex Falten sein, den Präsidenten Abrahamowicz fallen zu lassen. Die hayn, die aufoftroyirte Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses, soll nachträglich einem Ausschusse zugewiesen werden. Die Sprachenverordnungen würden blos für das gemischtsprachige Gebiet in Kraft bleiben.
Prag gleicht einem Heerlager, man sieht mehr Soldaten als Zivilisten in den Straßen. Obwohl 26 Bataillone Infanterie und 2 Schwadronen in Prag liegen, werden aus Brünn , Linz , Königgräß weitere Truppen herangezogen. Während aus Braunau , Königgräß und Bilsen wieder Unruhen und Atacken gegen die Deutschen gemeldet werden, ist es in Prag todtenstill. Aus Prag wird telegraphirt:
Jufolge der Verkündigung des Standrechts sowie infolge der geftrigen Verordnungen der Polizei und des Bürgermeisters, die Häuser um 7 Uhr, die Gasthäuser und Cafés um 9 Uhr zu schließen und den abendlichen Straßenverkehr aufs äußerste zu beschränken, verliefen der Abend und die Nacht vollkommen ruhig. Die Neue Freie Preffe" meldet aus Prag :
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-Klassische 3eugnisse gegen die Festlegung von Flotten. plänen bringt die Freis. 3tg.", indem sie aus früheren Denkschriften der Regierung und Reden von Regierungsvertretern nachweist, daß die Regierung selbst stets von solchen Plänen, wie sie jetzt in dem So sagt die Deutschrift von 1873: Tirpitz'schen Flottengefet vorgefchlagen werden, nichts wissen wollte.
„ Es muß an dieser Stelle ausdrücklich hervor gehoben werden, daß ebenso wie der Flottengründungsplan von 1867 zur Zeit eine, den Fortschritten der Technik, des Schiff baues, des Maschinenbaues und der Artillerie sowie den ver änderten politischen Verhältnissen folgend, wesentliche Ver änderung erfahren mußte, auch der vorliegende neue Flottengründungsplan im Laufe der Jahre und Erfahrungen voraussichtlich ähnlichen Veränderungen nicht wird ent gehen können. Namentlich ist durchaus nicht anzunehmen, daß ein starres Festhalten an den vorbezeichneten Schiffstlaffen und Schiffszahlen zweck dienlich sein würde, vielmehr muß darauf gerechnet werden, daß wesentliche Abweichungen von dem vorbezeichneten Schiffsbauplane, möglicherweise eine Einschränkung der in Aussicht genommenen Schiffsbauten zu gunsten einer Er. weiterung des Torpedowesens fich als unabweisbar herausitellen werden. Die vorliegenden Darstellungen und Berechnungen fönnen baher nur als der augenblicklichen Lage der Verhältnisse entsprechend und dürfen in der Hauptsache lediglich als Regelung der Kostenfrage bezweckend angesehen werden. Die genaue und im einzelnen bindende Feststellung tann nur durch die jährlichen Etats anschläge erfolgen."
Reichetangler Graf Caprivi auf grund feiner Erfahrungen als Bei der Berathung der Militärvorlage 1893 äußerte sich der Chef der Admiralität in der Militärkommission des Reichstags über Chef der Admiralität in der Militärkommission des Reichstags über Flottenpläne wie folgt:
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Der Abg. Rickert habe, 1886 als Referent selbst zugegeben, daß Ansichten über die zu erwartenden Ausgaben für Schiffs. bauten auf einige Jahre hinaus nicht gegeben werden können, da diesbezügliche Pläne durch unerwartete Anstände wieder umgestoßen würden. Das lehre auch die Erfahrung, daß man mit Rücksicht auf die fortschreitende Technik und auf die Veränderung der politischen Lage unmög lich Pläne auf längere Zeit machen könne." fommission seinen bekannten Plan in der Niederfchrift" darlegte, A13 im Februar 1897 Admiral Hollmann in der Budget einen Plan, der erste Schiffsraten, nicht wie der Tirpig'sche Plan, für sieben Jahre, sondern nur für vier Jahre enthielt, erschien in der nächsten Kommissionssizung auf Erfordern der Kommission der Reichskanzler Fürst Hobenlobe und gab am 8. März 1897 die nachfolgende Erklärung zu Protokoll:
Zur Verwirklichung fönnen jene Forderungen des Reichs Marineamts nur durch die etatsmäßige Zustimmung des Reichs. tages gelangen; wann und in welchem Umfange diese Zustimmung nachgesucht und ertheilt werden wird, muß sich selbstverständlich nach der gesammten Finanzlage, das heißt einerseits nach den zur Verfügung stehenden Einnahmen, und andererseits nach dem Ausgabebedarf auch der übrigen Refforts richten."
Und endlich der Staatssekretär Hollmann erklärt in der Reichstags- Sitzung vom 18. März 1897:
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Weder die verbündeten Regierungen noch der Reichstag werden sich jemals dazu verstehen, sich an eine formelle Denkschrift zu binden für Jahre hinaus. Das ist ganz unmöglich und, selbst wenn beide Theile es wollten, nicht durchführbar, aus dem sehr einfachen Grunde, weil zunächst, ebenso wie auf dem Lande, so auf der See die Kriegskunst ganz wandelbar ist, und man sich nach Maßgabe der Kriegskunft rüsten muß. Es ist gana unmöglich, daß Ihnen beute eine Marine. verwaltung fagen tann, was wir nach zehn Jahren brauchen; sie fanu es nur für die Gegen wart Jonen mittheilen, und wenn sich nun die Verhältniffe ändern, dann werden sich auch die Forderungen ändern." -Zentrum und Militär- Strafprozeß- Ordnung.
Die vom Reichs- Eisenbahnamte veranlaßten Berathungen von Bertretern der Bundesregierungen über verschiedene zur Erhöhung der Betriebssicherheit auf den deutschen Eisenbahnen in Aussicht genommene Maßregeln haben am 30. November und 1. Dezember unter dem Vorsitze des Präsidenten des Reichsicht Eisenbahnamtes hier stattgefunden. Die eingehenden Erörterungen, bei denen die allseitige Bereitwilligkeit zu erkennen war, Einrichtungen, die eine Erhöhung der Sicherheit versprechen, ohne Rücksicht auf die finanziellen Opfer zu treffen, haben zur Einigung über eine Reihe von Vorschriften geführt, deren Aufnahme in die über das Eisenbahnwesen erlaffenen Ordnungen beim Bundes. rathe beantragt werden wird. Seiner Beschlußfassung Nach Mitternacht wurden die Truppen von den Straßen wird unter anderem unterstellt werden: die obligatorische zurückgezogen. Heute durchzogen Militärpatrouillen die Stadt. Einführung von Ausfahrtsignalen auf allen mit Allmälig wird der Verkehr wieder aufgenommen. Das Stand: Auch beim Zentrum findet die Vorlage zum Militärgerichts- Vers gericht ist gebildet worden. Der Scharfrichter, dessen Gehilfen schreibt:" Daß der Reichstag den Entwurf unverändert annehmen Kreuzungs oder Ueberholungsgeleisen versehenen Stationen, fahren teine allzu günstige Aufnahme. Die Köln . Volkszeitung" die obligatorische Einführung von Borsignalen zu und ein Seelsorger befinden sich im Gerichtsgebäude zur Verfügung tönnte, ist ganz und gar ausgeschloffen; andererseits sämmtlichen Einfahrtsignalen, die Einrichtung der Strecken des Standgerichts. blocirung auf allen Bahnen mit dichter zufolge, Was die Präsidentenfrage im Abgeordnetenhause betrifft, müßte es mit Wunderdingen zugehen, wenn die verblindelen Mes eine beträchtliche Herabsehung der in Personen- und Güter so wird nicht allein die Demission des Präsidenten Abrahamo- lönnten. Indessen wird der Reichstag sich die Mühe nicht verdrießen gierungen grundsätzliche Berbesserungen gutzubeißen sich entschließen zügen zulässigen größten Achsenzahlen 2c. Die vom wicz, sondern auch die des Bizepräsidenten Kramarez ge- laffen dürfen, so viele Verbesserungen zu erstreben, als nur irgend Reichs- Eisenbahnamte gleichfalls angeregte Frage einer Verstärkung fordert; die letztere Forderung wird besonders entschieden von möglich ift."- der Wagenkuppelungen foll durch Förderung der von den sozialdemokratischen Abgeordneten erhoben. Die Situation- Das Grubenunglüd in Frankenholz. einigen größeren Eisenbahnverwaltungen bereits eingeleiteten Ver wird derzeit als um eine Nuance günstiger betrachtet. fuche einer möglichst baldigen Lösung zugeführt werden."
Die Durchführung dieser Maßregeln würde Vorschlägen Eine merkwürdige Entscheidung hat der oberste Gerichtsentsprechen, welche von Fachleuten, praktischen Eisenbahnern, hof in Wien ( entsprechend unserem Reichsgerichte) getroffen. sowie in der Presse seit langem gemacht worden sind. Er hat in einem einzigen Falle entschieden, daß in Eger das Daß man auch am grünen Zisch sich endlich zur An- Gerichtsprotokoll nicht in czechischer, sondern blos in deutscher bahnung dieser winzigen und selbstverständlichen Sicherheits- Sprache zu führen sei. Damit ist, wenn auch nicht aus Maßnahmen entschließt, ist ja recht gut. Daß dies erst durch drücklich, so doch in der That die Widergefeßlichkeit des Erdie schweren und unaufhörlichen Unglücksfälle der legt- laffes der vielumstrittenen badenischen Sprachenverordnungen vergangenen Zeit möglich war, stellt dem herrschenden festgestellt.- Bureaukratismus fein glänzendes Zeugniß aus. Der große englische Maschinenbauer Ausstand ist Aber wo bleibt die Hauptsache, die Besserung der Lage beendet. So wird uns in späterer Abendstunde kurz aus
Raiserslautern wird gemeldet: Von den schwer verwundeten Bergleuten der Kohlengrube Frankenhola find fünf ihren Verlegungen erlegen, fodaß jetzt die Gesammtzahl der Todten 42 beträgt; 12 Schwer verwundete schweben noch in Lebensgefahr. Wie nunmehr festgestellt ift, betrug die Belegschaft der von der Katastrophe betroffenen Grubenabtheilung 87 Wann, von denen 37 fofort getödtet und alle anderen verletzt wurden. Es ist jetzt auch gelungen, bie Persönlichfeit aller Getödteten festzustellen. Fünf Verwundete konnten bereits wieder aus der ärztlichen Behandlung entlaffen werden. Heute Nachmittag findet in Fraufenholz die Beerdigung der Opfer flatt.- - Chronik der Eisenbahnunfälle. Aus Pill. tallen wird berichtet: Nach einer amtlichen Meldung wurde auf