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Br. 290. 14. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 12. Dezember 1897.

Reichstag .

Erklärung abgegeben; auch unser Kriegsminister hat sich entgegen- Weise geregelt hat; deshalb mußte die neue Verordnung erlassen 8. Sigung vom Sonnabend, den 11. Dezember. tommend geäußert. Aber auf eins mache ich aufmerksam: die werden, die im günstigsten Sinne gewirkt hat. Die Duelle baben unteren Behörden, namentlich die Bezirkskommandos, gehen ihren fich thatsächlich vermindert. Prinzipiell muß ich sagen: es ist Pflicht Am Bundesrathstische: Graf Posadowsty, v. Goßler, eigenen Weg. Junge Leute werden von ihnen beshalb nicht an- jedes Offizierkorps und jedes gebildeten Mannes, die gute Sitte zu Tirpiz, v. Thielmann, v. Bülow. genommen, weil sie Gegner des Duells sind.( Sehr richtig!) Die wahren und die Ehre eines anderen eben so hoch zu stellen wie die Präsident v. Bnol eröffnet die Situng um 1/4 Uhr. Folge ist, daß große und vornehme Gesellschaftstlaffen ihre Söhne eigene. Dann verschwinden derartige Streitigkeiten ganz von selbst. Ein schleuniger Antrag Auer( Soz.) auf Einstellung eines vom Heere zurückhalten und sich der Armee feindlich gegenüberstellen Abg. v. Leipziger ( f.): Wenn Graf Limburg- Stirum gefagt gegen den Abg. Horn( Sachsen , Soz.) beim Landgericht Dresden und das ist aufs tieffte zu bedauern.( Sehr wahr! im Zentrum.) hat, das Ansehen der Auswärtigen Politik Deutschlands sei seit dem schwebenden Strafverfahrens wird debattelos angenommen. Nun zum Pensionsetat. Er hat wieder eine Vermehrung er- Abgang des Fürsten Bismarck gefunten, so ist man wohl in weiten Tagesordnung: Erste Lesung des Etats.fabren. Toch besteht das Plus wesentlich in Invalidenpensionen Kreisen der Meinung, daß die Wahrung dieses Ansehens am aller­Abg. Friken( 3.): Der Staatssekretär hat uns gestern eine vom Feldwebel abwärts. Das Plus an Offizierspensionen ist nur wenigsten von dem direkten Nachfolger des Fürsten Bismarck, dem durchaus sachgemäße Darstellung der Geheimnisse unseres Reichs- unwesentlich gewachsen, das will ich ausdrücklich belonen. Im vorigen Reichskanzler Grafen Caprivi erreicht worden ist. Was nun den haushalts gegeben. Ich bin im allgemeinen mit ihm ein Jahre haben wir zur Unterstützung unserer alten Kriegsveteranen aus Giat betrifft, so sind wir mit den finanziellen Erfolgen der letzten verstanden und habe nur wenige Ausstellungen zu machen. Ich allen Feldzügen 600,000 M. in ben Etat eingestellt. Leider können Jahre zufriedener, als wir es haben erwarten können. Befriedigt flimme mit ihm überein, daß die Verhandlungen der anderen Länder auch jetzt noch nicht alle Veteranen berücksichtigt werden. Noch sind wir besonders darüber, daß eine Anleihe nicht nöthg war, über die Zuckerprämien abgewartet werden müssen. Dann bin ich immer erhalten etwa 3000 Leute teine Unterstüßung, obwohl sie sie daß im Gegentheil Schulden getilgt werden fonnten. erfreut über die Errichtung einer Zentralbehörde in Bollfachen. Der dringend brauchen. Mit 8-400,000 m. ließe sich diese Unter- Der Vorschlag des Schatzsekretärs, die Ueberschüsse nicht vor­Schafeiretär fagle weiter, er würde gern einen Gefeßentwurf ein- ftützung ermöglichen. Wo uns so große Ausgaben für andere Zwecke zutragen, sondern zur Schuldentilgung zu verwenden, hat viel für bringen, der eine noch höhere Schuldentilgung vorsicht, vorausgesetzt, daß zugemut het werden, sollten wir nicht fargen mit dieser geringen fich. Vielleicht beschließen wir demgemäß in der Kommission. Den wir die Matrikularbeiträge nicht erhöhten. Das wäre ein Weg zu der Summe.( Zustimmung links und im Zentrum.) vorliegenden Etat glaube ich nach jeder Richtung hin günftiger bes von uns wiederholt abgelehnten Finanzreform. Wir können nicht garan- Einige furze Bemerkungen zum Bostetat. Die Ernennung urtheilen zu können, als den vorjährigen. Auch der Wunsch meiner tiren, daß wir die Matrikularbeiträge nicht erhöhen, denn sie sind unser des Herrn v. Podbielski ist von den Postbeamten selber mit sehr ge- politischen Freunde ist es, das Extraordinarium so weit als möglich bester Schutz gegen neue Steuern, fie zwingen auch die Finanz- theilten Gefühlen aufgenommen worden. Das Mißtrauen scheint aber zu entlasten. Die Beamtenzugänge werden in der Kommission genau minister der Einzelstaaten auf den Reichshaushalt ein Augenmerk zu jetzt im Schwinden begriffen zu sein. Hoffen wir, daß der neue Staats- geprüft werden müssen. Beim Kolonialetat ist es erfreulich, daß haben. Der Gedanke der Finanzreform ist in seiner Tendenz im sekretär der Post die dringenden Reformen, von denen so viel die Rede icht endlich mehr Ausgaben für wirthschaftliche Dinge ausgeworfen höchsten Grade partikularistisch. Die gestrige Rede des Schatz ist, auch wirklich zur Ausführung bringt. Er hat so oft hier im werden. Meine Freunde find abweichend vom Vorredner nicht nur fetretärs war nicht so rofig angehaucht, wie die Schilde Reichstag mit uns für die Sonntagsruhe der Postbeamten gestimmt; für die Eisenbahn, sondern für die Hafenanlage Swakopmund . Was rung der Finanzlage bei Gelegenheit der Marinevorlage. Die möge er sie nunmehr auch einführen!( Bravo !) Ich bedauere, daß nützt uns die Eisenbahn, wenn wir mit unseren Schiffen nicht an die Finanzlage ist in der That nicht mehr so günstig unfere Resolution vom vorigen Jahre, die eine Befferstellung Kolonie herankommen fönnen. Das Kanalamt ist unser Schmerzens wie im vorigen Jahre. Die Schuldentilgung wird dieses der Post- Unterbeamten und Land- Briefträger ver- find. Das Anlagekapital der Kanäle verzinst sich nicht. Deshalb Jahr eine bei weitem geringere sein müffen. Ich will langte, in diesem Etat keine Berücksichtigung gefunden hat. Gründe fann vor to ftspieligen Kanalbauten, namentlich in nun noch einige Bedenken vortragen, den Marine Etat aber dafür sind uns nicht mitgetheilt worden, vielleicht geschieht es noch. Preußen, nicht genug gewarnt werden. Die bisherige Ausschmückung nicht mehr berühren. Das Flottengesetz ist der Kommission über Um so mehr muß ich diese Unterlassung bedauern, wenn ich sie mit der des Reichstages entspricht nicht alien Wünschen. Die Reichstags wiesen, wir werden die Ergebnisse ruhig abwarten, ehe wir uns Erhöhung des Gehalts der Unterstaatssekretäre zusammenhalte. Baukommission sollte doch da ein Wort mitzusprechen haben. schlüssig machen. Das legte Wort ist noch lange nicht( Sehr richtig! im Zentrum und links.) Im Militäretat befriedigt uns vor allem die Verbesserung gesprochen und wird sobald noch nicht gesprochen werden. Ich Auch die Nepräsentationstosten des Reich 3. der Mannschaftstoft. Die Steigerung der Preise für die Naturalienr will für meine Person der Hoffnung Ausdruck geben, daß eine tanzlers find um 64 000 m. höher eingesetzt. Unsere Sitten sind im Militäretat gab dem Abg. Frißen Veranlaffung, seine Freude Einigung erzielt wird. Vielleicht, daß die eine Seite in der nicht mehr von puritanischer Einfachheit, von spartanischer Strenge, über die Befferung der Lage der Landwirthschaft auszusprechen. Diese Form, die andere Seite in der Sache entgegenkommt. wo die schwarze Suppe genügte, um Diplomaten zu bewirthen. Allen- Verbesserung entspricht aber noch keineswegs der aufgewendeten Was den Etat des Auswärtigen Amts betrifft, so begrüße falls mag die schwarze Suppe für diätenlose Reichstags- Abgeordnete Mühe und Arbeit. Die deutsche Landwirthschaft kann nur noch bei ich die Summe für Unterstüßung deutscher Schulen im Auslande. bekömmlich sein( Heiterkeit), aber nicht für die Gäste des Reichs- ausfömmlichen Getreidepreisen bestehen. Wenn die Vereinigung Die Schulen müßten aber genau angegeben werden. Bei dem Etat kanzlers. Doch wollen wir die Mehrforderung gern beim Nordosten, der Bauernverein Nordost, fagt, am Körner­von Oftafrika ist mir der Reichszuschuß für die Usamba'er Eisenwilligen, wiffen wir doch, daß sie Fürst Hohenlohe nicht für bau hätten nur die Großgrundbesitzer Jnteresse, für den Kleinbauern bahn aufgefallen. Diese Eisenbahn scheint doch ein verkrachtes seine Person, sondern für sein Amt fordert.( Beifall im Zentrum.) seien die Viehbestände viel wichtiger, so dient der Nordost" dem Unternehmen zu sein. Für die Eisenbahn von Swakopmund - Ich ziehe nun das Schlußergebnis des ganzen Etats. Daß wir Kleinbauern gewiß nicht, wenn er für jede Oeffnung der Grenzen Windhoek ist eine Million gefordert. Wir bitten um den Nach- auch in diesem Gtat nur mit Hilfe einer Anleihe auskommen zur Vieheinfuhr eintritt. Die Freifinnige Zeitung" des Herrn weis, daß die Eisenbahn nothwendig ist. Die an fich geringe fönnen, liegt im wesentlichen an den großen Bedürfnissen für Richter hat den Nagel auf den Kopf getroffen, als sie schrieb: Summe würden wir dann gern bewilligen. Auch bezüglich der Hafen Heer und Marine. Sie sollten nach meiner Auf Die Herren treiben Bauernfang für die Wahlen. Die Getreidepreise. anlage in Swakopmund erbitten wir nähere Auskunft in der Kom fassung aus den laufenden Einnahmen gedeckt werden. Jetzt müssen auf mittlerer Höhe erhalten werden. In Frankreich geschieht mission. Ehe ich den Etat des Auswärtigen Amts verlasse, will ich haben wir einen Anleihebedarf von 54 Millionen, von denen viel mehr für die Noth der Landwirthschaft. Die Wirkung der noch auf eine Aeußerung des Grafen Limburg- Stirum zurückgreifen. 9 Millioner als wirkliche einmalige Ausgaben für den Bau von Handelsverträge war der Landwirthschaft schädlich, wir müssen bei Er sagte, die Leitung der Auswärtigen Angelegenheiten hat im Aus. Reichs- Eisenbahnen gelten..nen. Das Jdeal einer guten Etats- den neuen Handelsverträgen die unglückselige Berkoppelung mit den lande an Ansehen eingebüßt. In dem Moment, wo für uns in führung würde die Balangirung ohne Anleihe sein, und unser Be- Meistbegünstigungsverträgen befeitigen. Wir wiffen ja nach den Ostasien so große Intereffen auf dem Spiele stehen, war diese mühen muß dahin gehen, diesen Punkt zu erreichen, um so mehr, vorjährigen Ausführungen des jetzigen Staatssekretärs des Innern, Aeußerung unangebracht, selbst wenn sie fachlich berechtigt als wir auf die Dauer nicht auf eine gleiche Steigerung der eigenen daß der Wind für die Landwirthschaft günstiger weht. Wir sehen gewesen wäre. Ich theile Ich theile diese Ansicht aber auch fach Einnahmen des Reiches wie in den Vorjahren rechnen können. Schon vertrauensvoll auf den Grafen v. Pofadowsty. Die lich ganz und gar nicht.( Sehr richtig! im Zentrum.) zeigt die Oftober- Einnahme einen Stillstand. Wie sind unsere Interessen der Landwirthschaft werden von ihm Ich komme jetzt zu dem Reichsamt des Innern. Da werden wirthschaftlichen Aussichten? In der Textilindustrie hoffentlich mehr berücksichtigt werden. wir zunächst die Einnahmen an dem Nord- Ostsee- Kanal haben wir schon heute eine Strise. Der Koblenbergbau weist noch Ich will auf das Verhältniß vom Gold zum Silber genau prüfen müssen und untersuchen, ob es nicht möglich ist, die glänzende Resultate auf, aber in der Eisenindustrie scheint mir der kurz eingehen und sagen, es ist ein schädliches. Die Frage fann Einnahmen zu heben; jedenfalls werden wir uns einstweilen damit Höhepunkt erreicht zu sein. Die Bemühungen der Eiſenindustriellen, nur international geregelt werden, hoffentlich steht aber unsere He zufrieden geben müffen, daß die Betriebskosten gedeckt werden. Die durch Kartelle die jetzige Position zu halten, deuten darauf hin, daß gierung der Frage jest etwas günstiger gegenüber angesichts der Mehrforderung von 200 000 M. zur Unterstützung der Hochsee sie selber bereits den Rückschlag fürchten. Tritt er aber ein, dann starken Bewegung, die sich in Amerika für die Doppelwährung kund fischerei findet unsere volle Billigung. Es wird ferner ein Zuschuß sinken die Löhne, der Konsum geht zurück, die Einnahmen aus den thut. Es wird immer so viel von Zucker und Branntwein- Liebes zum Invalidenfonds in der Höhe von 23,6 Mill. gefordert; wir 3öllen fallen und die Ueberschüsse aus Post- und Reichseisenbahnen gaben geredet, aber von den Liebesgaben, die den Groß baben es hier mit einer dauernden Ausgabe zu thun, die jedes vermindern sich. Daher ist es unsere Pflicht, schon jetzt bei den Ausgaben müllern und Großhändlern von Getreide mit den Zollkrediten Jahr um 2-3 Millionen wächst. Der Staatssekretär hat uns mit die größte Sparsamkeit walten zu lassen. Um das Defizit in gewährt werden, redet niemand. Die Herren links vertreten ja auch getheilt, daß die Novellen zum Unfall- und Invaliditätsschlechten Jahren zu decken, würden neue indirekte Steuern vor nicht das Interesse der Produzenten, sondern nur das der Kon Gesez in diesem Jahre nicht wieder vorgelegt werden sollen; wir gefchlagen werden, die gerade in der Zeit des Niederganges der fumenten. An dem Getreide Termin handels.Berbot baben aber den dringenden Wunsch, daß die Vorlagen wenigstens Industrie die größte Entrüftung im Bolte erwecken würden, eine halten wir feft. Die von Herrn Richter prophezeite Schädigung ift im nächsten Jahre an den Reichstag gebracht werden. Wir hoffen Entrüstung, die auf die Urheber der Steuern zurückfallen würde. nicht eingetreten, fein Landwirth wünscht die Aufhebung des Berbots, ferner, daß dem dringenden Wunsch des Reichstags,( Sehr richtig! links.) Dr. Lieber hat mit Zustimmung aller unserer da die sprungweise Aenderung der Preise aufgehört hat. betreffend die Aufhebung des Verbindungsverbots politischen Freunde bereits erklärt, daß das Zentrum eine weitere Notirungen durch die Landwirthschafts- Kammern sind besser, als es endlich Folge gegeben wird. Wir müssen immer wieder Ausdehnung der indirekten Steuern, die schon jetzt über 700 Mill. die Notirungen der Börse waren. An der Wiederherstellung der besonderen Nachdruck auf die Sozialpolitik legen. Wart betragen, unter feinen Umständen will.( Sehr richtig! im Börsen hat die Landwirthschaft fein Intereffe mehr. Von der Res Im Kreise meiner Freunde herrscht bereits Mißstimmung darüber, Bentrum.) Herr Dr. Lieber hat nun dirette Reichssteuern vor gierung verlangt sie aber stritte Durchführung des Börsengesetzes, daß die Sozialreform wieder verschoben ist. Die soziale Frage wird gefchlagen. Denen stehen aber große Bedenten entgegen. Ginmal damit nicht die alten Geschäfte vertappt weiter gemacht werden. wohl noch sehr lange auf der Tagesordnung stehen. Und so lange widersprechen sie dem söderativen Charakter des Reichs, bann sind sie bei Bum Marine Etat will ich nur ganz kurz bemerken, daß wir Ein­fie besteht, giebt sie den Umfturzbestrebungen beständig neue Nahrung. der Verschiedenartigkeit der Stenersysteme in den Einzelstaaten schwer wendungen nicht zu machen haben. Die Mehrzahl Den Umstura tönnen wir aber nicht durch Auszu erheben und dann machen sie den direkten Steuern in den Einzel- meiner Freunde wird sich für die Bewilligung des zweiten Docks ers nahmegefeße betämpfen, auch nicht durch Polizei staaten direkt Konkurrenz. Mit einer neuen Reichssteuer scheint mir flären müffen. Ich kann die Besprechung des Etats nicht verlassen chitanen und strenge Handhabung des Vereins also vorläufig nichts zu sein! Zwei Wege würden uns also nur ohne des Untergangs des Torpedoboots S 26 zu gedenken. gesezes. Es giebt vielmehr nur ein einziges Mittel: unser übrig bleiben: Erhöhung der Matrikularbeiträge, Wir wollen beim Etat äußerste Sparsamkeit beobachten und Bestreben muß darauf gerichtet sein, die Lage der weniger bemittelten oder neue Reichsschulden. Ganz rosig liegen die Dinge rechnen besonders auf Einschränkung bei Postneubauten. Was den Klassen thunlichst zu verbessern. also nicht. Wir brauchen nicht nur ein schlagfertiges Heer, eine Post- Bettungstarif anlangt, so ist der Wunsch nach einer Reform Im Militär Etat finden wir Mehr- Ausgaben, die zum schlagfertige Flotte, sondern auch starke Finanzen. Wenn wir das noch ebenso rege bei uns, wie im vorigen Jahr. Wir hoffen, daß großen Theil unsere Billigung finden; vor allem die Verbesserung Unglück hätten, in einen europäischen Krieg verwickelt zu werden, der neue Staatssekretär des Reichs- Bostamts uns bald einen her Mannschaftstoft( 9,2 Millionen), ferner 13-14 Millionen dann müßten für das Aufgebot von Millionen von Soldaten neuen Post- Zeitungstarif vorlegen wird, bei dem das Ge für Naturalleistungen, infolge der Preissteigung der landwirthschaft Milliarden von Mark zu ihrer Erhaltung bereit sein. Es ist unsere wicht der Zeitungen berücksichtigt wird. Auf die sieben fetten Jahre lichen Produkte; doch kommen diese Ausgaben schließlich der Land- patriotische Pflicht, unfere finanziellen Kräfte nicht in tiefem Frieden werden unbedingt wieder sieben magere Jahre folgen. Für diese wirthschaft zu gute und haben daher unsere Sympathien; fie tragen fo anzuspannen, daß sie im Kriege versagen!( Lebh. Beifall im Bentr.) Beit müssen wir heute schon sparen, sparen, sparen.( Beifall rechts.) ja auch bei zur Lösung der Agrarfrage. Mit großer Freude eriült Kriegsminister v. Goßler: Ich bin dem Herrn Vorredner Abg. Bebel( Soz.): Meine Herren, soweit wir uns hier mit hat uns die Befferstellung der Militär- erate; in dieser dankbar für die wohlwollende Beurtheilung des Militär- Etats. Er speziellen Fragen zu beschäftigen haben, werden wir bei der speziellen Hinsicht hat der Kriegsminister seine Zusage prompt erfüllt. Die hat aber eine Frage hier berührt: die Ditellfrage, auf die ich Berathung Anlaß haben, Stellung zu nehmen. Zunächst muß ich fonftigen Poften werden noch in der Rommission näher erörtert ihm antworten muß. Auf prinzipielle Erörterungen lasse ich mich auf die Erklärungen eingehen, die der Kriegsminister vorhin werden; hier will ich nur einzelne heransgreifen. Die Manöver nicht ein. Die Sachlage ist klar: Erstens ist das Duell strafbar; in bezug auf das Duell gemacht hat. Diese waren so kosten haben dieselbe Höhe wie im Vorjahre, nämlich 2 Millionen. zweitens sprechen religiöse Rücksichten dagegen; drittens ist der gehalten, daß sie nicht gerade auf den Beifall des Reichs­Damals wurde uns aber in Aussicht gestellt, daß die Frage der oberste Kriegsherr und die Militärverwaltung gewillt, die Duelle zu tags rechnen konnten, daß auch nicht eine einzige Stimme Flurentschädigung in Erwägung gezogen werden wird; wir haben verringern, so weit es irgend möglich ist. Jeder Fall liegt aber sich beifällig bemerkbar machte. Ich muß auch hervorheben, weil es bis jest davon nichts gemertt. Es fragt sich aber überhaupt, ob verschieden und muß verschieden beurtheilt werden. Berichtigend charakteristisch ist, daß wir seit Jahren von dieser Stelle gehört der Kostenaufwand bei den großen Manövern im Verhältniß steht will ich erwähnen, daß niemand, der Offizier werden haben, das höchste, wofür der deutsche Offizier sein Leben einzusetzen zu dem erzielten Nußen.( Sehr richtig! im Zentrum und links.) will, gefragt werden darf, wie er sich zum habe, sei die militärische Ehre; heute aber fam ein zweiter Gesichts­Ich komme nunmehr zu der Duellfrage. Da ist uns wohl die Duell stellt. Ich begreife eine solche Behauptung, da punkt hinzu: die Wahrung der häuslichen Ehre. Freilich will es Frage an den Kriegsminister erlaubt, ob er uns hier oder auch in gerade hier bestimmte Erlasse des obersten Kriegsherrn das Unglück, daß in so und so vielen Fällen, in denen Offiziere aur der Kommission Mittheilungen darüber machen kann, ob die vorliegen, die allen Behörden mitgetheilt find. Wenn Wahrung ihrer Ehre fich duellirt haben, derjenige gefallen ist, der Rabinetsordre über das Duell bereits zu erheblichen Ergebnissen ge- folche Fälle geschehen, so muß man sich an die Stelle, wo sie ge- fich zum Rächer seiner Ehre aufgeworfen. Das weitere werden führt hat. Achtung vor dem Gesetz ist besonders in einer Beit noth schehen, um Remedur wenden. Was die Wirkung der kaiserlichen wir bei der Frage des Militäretats zu erörtern haben. Der wendig, in der die destruktiven Elemente am Werke sind, die Grund: Duell- Verordnung vom 1. Jannar 1897 anlangt, so war sie in der Kriegsminister schloß seine Ausführungen mit den Worten: lagen des Staates zu untergraben. Das Duell ist eine That ausgezeichnet. Nach meiner Kenntniß sind nur 2 Fälle vor- Möge jeder bestrebt sein, die Ehre des andern so hoch zu vorfäßliche Negation Recht und Gefeh. gefommen, wo attive Offiziere bei einem Duell betheiligt waren. G3 halten, wie seine eigene." Jawohl, meine Herren, ich möchte Das Recht ist aber nur eines; die im Staate geltende Rechts find dies die Fälle in Stargard und Bremen . Die Untersuchung ist wünschen, daß der Herr Kriegsminister seinen Einfluß dahin auf ordnung bildet ein einheitliches Ganze. Man kann nicht in einem noch nicht abgeschlossen, aber die vorläufigen Ergebnisse laffen er biete, daß gewiffe Reden unterlassen würden, die geeignet sind, die Punkt die Rechtsordnung negiren und sich auf der anderen Seite fennen, daß in beiden Fällen schwere Verlegungen der häuslichen Ehre eines Menschen zu fränfen. Ich meine die Reden, in denen als Vorfämpfer derselben hinstellen. Das ist ein Widerspruch in Ehre vorgekommen sind, also Beleidigungen schwerster Art, die ich man von vaterlandslosen Gesellen gesprochen, oder von einer Rotte fich.( Sehr richtig!) Der Anhänger des Duells steht auf demselben von meinem Standpunkte nud vom Standpunkte des gesammten von Menschen, die nicht werth sei, den Namen Deutsche zu tragen. Boden wie der, der das Privateigenthum verletzt. In diesem Offiziertorps nur aufs tiefste bedauern kann. In solchen Fällen, Das sind Bemerkungen, die selbstverständlich den Widerspruch heraus­Puntte stehen die verschiedenen Konfessionen erfreulicherweise im wo es sich um die Verlegung der häuslichen Gyre handelt, meine fordern, dann aber in den Majestätsbeleidigungs Prozessen ihre großen und ganzen auf demselben Boden. Nun bin ich weit ents ich, muß man es den betreffenden überlassen, welche Schritte sie Sühne studen. Ich würde den Herrn Kriegsminister bitten, nach fernt, zu glauben, daß die Anschauungen über den Zweikampf wählen. In meinen Augen ist die häusliche Ehre das höchfte dieser Seite hin seinen Einfluß geltend zu machen.( Beifall bei den welche übrigens, wie ich besonders hervorheben will, nicht aus der Gut. Wenn ein Einbrecher ins Haus bringt, benutze ich jede Waffe, Sozialdemokraten.) ritterlichen Beit des deutschen Mittelalters auf uns ge- um ihn abzuwehren; der Verleger der häuslichen Ehre muß nach Der Abg. v. Leipziger hat wieder seine Wünsche in bezug tommen sind, sondern wie v. Below nachgewiesen hat zu meiner Ansicht mit seinem Leben dafür haften. Wir haben eine auf den Bimetallismus vorgebracht. Ich muß mich wundern, aus Frankreich herübergekommen sind, aus der ver Reihe von Fällen, wir können es nicht ändern, in denen unbedingt daß die Herren von der konservativen Partei angesichts der heutigen tommenften Zeit der französischen Gesellschaft, in zugegeben werden muß, daß die Ehre höher steht als das Leben. wirthschaftlichen Entwickelung überhaupt noch den Gedanken hegen unserer Armee mit eine m Schlage be Das wird einem Soldaten niemals erspart werden und darf ihm können, daß auch nur die geringste Aussicht auf die Verwirklichung feitigen find. Dazu gehört Zeit und Geduld, nicht erspart bleiben. Ich will diese Fälle nicht spezialistren und ihrer Träume vorhanden sei; daß diese Ausführungen die Ver recht viel Geduld. Aber eins muß man fordern: daß die fann es nicht. Was nun die gesetzliche Grundlage betrifft, so gebe anlassung werden, besondere Konferenzen zu veranstalten, auf denen jenigen, welche tren dem Gesetz und tren ihrem Gewissen sich im ich zu, daß die Duelle zweifellos strafbar sind. Der Art. 61 der diese Fragen in einem ihnen günstigen Sinne beantwortet werden, Prinzip gegen das Duell aussprechen, nicht aus der Armee Reichsverfassung hat den zweiten Theil der Verordnung für die darüber werden sie sich keiner Hoffnung hingeben. ausgeschlossen werden, in der Linie so wenig wie im Ehrengerichte vom Jahre 1848, die die Duellfrage regelt, für ganz Reservestand.( Sehr richtig im Zentrum und links.) In der Deutschland eingeführt. Diefer zweite Theil ließ sich nicht aufrecht bayerischen Kammer hat der Kriegsminister eine dementsprechende erhalten, nachdem das deutsche Strafgesetzbuch die Strafen in anderer

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Hinsichtlich der von demselben Redner in die Debatte gezogenen Erklärung des Abg. Dr. Barth, daß die freisinnige und die soziala demokratische Partei in allen Fragen die Intereffen der Rona