- 92-Stunden gearbeitet. Im Winter ist allerdings die Arbeitszeit in Dresden arbeiteten im Sommer 1896 in 162 Geschäften 147 Frauen,der Regel kürzer, aber auch die Zahl der Arbeitskräfte ist dann eine zur Zeit dürfte hier die gleiche Zahl beschäftigt sein. Die Saisonkleinere. � ist auch hier der Herbst. Der Durchschnittslohn, der sich seit 1890Der Umgangston ist in den Gärtnereien nicht der beste, trotz- etwas gebessert hat, beträgt gegenwärtig 1,4ö Mk. pro Tag. Leipzigdem sich die Gärtnergehilfen, vulAv Kunstgärtner, für eine bessere beschäftigt im Sommer etwa 200, im Winter 70 Frauen in GärtnereienGesellschaftsklasse halten, die mit„gewöhnlichen Arbeitern" nichts zu zu einem Durchschnittslohn von 1,30 Mk. pro Tag und gegen 2S0 Bindethun haben will. Die Behandlung der Arbeiterinnen läßt daher gar rinnen in Blumengeschäften, bei 40 bis S0 Mk. Monatslohn ohneoft manches zu wünschen übrig. Station. In Berlin O. wurden laut Angaben im Herbst 1891 inDer Lohn der Arbeiterinnen schwankt in der Blumenzucht zwischen 66 Betrieben 146 Frauen neben 46 Arbeitern und 225 Gehilfen be-30 und 40 Pfennige, welche jugendliche Arbeiterinnen pro Tag in schäftigt. In manchen Städten ist die Frauenarbeit im GartenbauPosen erhalten, und 2 Mk. täglich, die erfahrene Arbeiterinnen in> sehr minimal, so in Frankfurt a. M., woselbst aber verhältniß-einigen Großstädten, Hamburg und Frankfurt a. M. verdienen. Freie mäßig gute Löhne gezahlt werden. In Stuttgart, wo auch vielStation wird den Arbeiterinne» in den Gärtnereien nicht gewährt. Gärtnerei betrieben wird, ist die Frauenarbeit ebenfalls selten.Zum Schluß noch einiges statistisches Material über die Frauen- � An der Arbeiterbewegung haben sich die im Gartenbau be-arbeit im Gartenbau. Die letzte Gewerbezählung weist in 24814 Haupt- schäftigten Frauen und Mädchen bisher nicht betheiligt, vereinzeltebetrieben der Gärtnerei 11334 und in 4771 Nebenbetrieben noch Ausnahmen vielleicht ausgenommen. In Hamburg und Dresden1581 weibliche Arbeitskräfte nach. Die weiblichen Familienange- unternommene Versuche, diese Arbeiterinnen zu organisire«, sind gehörigen sind bei diesen Zahlen nicht inbegriffen, diese beziffern sich scheitert. In Erfurt und Quedlinburg, den Hauptzentren derim ersteren Falle auf 2449 und im zweiten auf 2734 Personen, gärtnerischen Frauenarbeit, besitzen nicht einmal die GärtnergehilfenEbenfalls sind nicht mit gerechnet die Gemüse- und Obstgärtnereien, eine Organisation, und den Arbeiterinnen der Gärtnereien ist die Er-in denen auch etliche Tausende Arbeiterinnen thätig sind. Von den kenntniß von der Nothwendigkeit des gewerkschaftlichen Zusammenweiblichen Arbeitskräften, die nach der Gewerbezählung in Haupt- schlusses noch weniger aufgedämmert. Und doch thut gerade unterund Nebenbetrieben der Gärtnerei beschäftigt waren, sind etwa 10000 den Arbeitern und Arbeiterinnen der Gärtnereien die gewerkschaft-als Arbeiterinnen in Gärtnereien thätig, während der Rest auf die liche Agitation und Organisation sehr Roth. Hermann.Blumenbinderei kommen mag. Ungefähr ein Sechstel sämmtlicherArbeiterinnen ist in vielleicht 5 oder 6 Großbetrieben thätig; so beschäftigt beispielsweise eine Quedlinburger Firma 1200 Arbeiterinnen neben 600 Arbeitern, 250 Gehilfen und etlichen Lehrlingen. Resolutionen des dritten Gewerkschaftskongresses.(Arbeitszeit für Frauen im Sommer 11, im Winter 10 Stunden, beieinem Tagelohn von 1 Mk.) Andere Firmen in Quedlinburg und Wir»>ragc der Arbcitcrsckrctariatc.Erfurt beschäftigen ebenfalls je etliche Hunderte weiblicher Arbeits-„Der Gewerkschaftskongreß erblickt in den Arbeitersekretariatenkräfte. In Erfurt finden die Frauen auch umfangreiche Beschäfti- einen bedeutsamen Fortschritt der Arbeiterorganisationen und sprichtgung in der Trockenbinderei(Makartbouquets), so bei„Blumen- diesen Einrichtungen seine volle Sympathie aus. Gleichwohl warntschmidt"(Firma: I. C. Schmidt). der Kongreß vor Ueberstürzung bei Gründung von Arbeitersekre-Aus dem übrigen vorliegenden Material greife ich das für tariate», und empfiehlt den örtlichen Gewerkschaftskartellen, Arbeitereinige Großstädte heraus. Es arbeiteten in Hamburg im Mai sekretariate erst dann zu errichten, wenn die finanzielle Grundlage1396 in 148 Gärtnereien 51 Frauen, zur selben Zeit 1898 aber 53. für diese immerhin kostspieligen Organisationen gesichert erscheint.Die Saison der Frauenarbeit erstreckt sich hier auf den Herbst. Der Der Gewerkschaftskongreß hält es für erforderlich, daß die Arbeiter-Lohn ist in Hamburg seit einigen Jahren in den meisten Geschäften sekretariate engste Fühlung mit den Gewerkschaftsorganisationenum 50 Pfennig pro Tag— 40 Prozent gestiegen. In der Umgegend unterhalten und darauf in den Arbeitsplänen Rücksicht nehmen. So-von Hamburg werden im Mai etwa 300 Frauen beschäftigt. In � weit den Arbeitersekretariaten eine eigene publizistische Vertretungmanchen Kleinstädten in der Nähe der großen Hansastadt arbeiten wünschenswerth erscheint, steht den Sekretären bezw. Verwaltungenoft über 100 Frauen und Mädchen im Gärlnereibetriebe. I» der Arbeitersekretariate das Korrespoudenzblatt der GeneralkommissionDie Frauenfrage im Alterthum.Von Lily Braun in Berlin.VI.Von der altrömischen Ehe war kaum eine Spur mehr vorhanden. Noch stand auf den Ehebruch der Frau eine harte Strafe;die Gattinnen hochgestellter römischer Bürger gaben das Beispiel,wie man sich ihr entziehen könne; sie ließen sich in die Listender Prostituirten eintragen, die straflos ihrem Gewerbe nachgehenkonnten.'Mit dem zunehmenden Luxus nahm die Ehelosigkeit überhand; die Männer scheuten die Kostspieligkeit eines eigenen Hausstandes und zogen ein freies Lotterleben vor, das die Denker und Dichterihnen sogar empfahlen/ Selbst einer der besten Männer des damaligen Rom, der Censor Metellus Macedonicus, der den Bürgerndie Pflicht zu Heirathen nachdrücklich einschärfte, erklärte sie füreine schwere Last, die der Mann nur aus Patriotismus auf sichnehmen müsse/ damit der Staat nicht untergehe. Was die griechische Gesetzgebung schon früh als eine der ersten Bürgerpflichtenhervorhob,— durch eine zahlreiche Nachkommenschaft dem Vaterlande zu nutzen,— das hat die römische erst spät in ihre Bestimmungen aufgenommen. Denn für den Römer war die Bezeichnung Kinderzeuger— xioletarius— lange Zeit ein Ehrennamegewesen; erst mit dem Niedergang der Republik war er zu einemSchimpfnamen geworden. Von den Frauen wurde das Gebärenals eine sehr unangenehme Beeinträchtigung ihrer Schönheit und' Vgl. Friedländer, Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms.Berlin 1865, I, S. 326 ff., sowie Tacitus' Annalen und Martials Epigramme.- Vgl. Horaz, Satiren, übersetzt von H. Düntzer.� Vgl. Mommsen, a. a. O., Bd. II, S. 404.ihrer Vergnügungslust empfunden. Die Männer wünschten sich sowenig Kinder als möglich, damit ihr angehäufter Reichthum nichtzersplittert würde. In Folge dessen drohte die Kinderlosigkeitverhängnißvoll zu werden; die Gesetzgebung sollte Hilfe schaffen.Während Cäsars Konsulat wurden Verordnungen erlassen, nachdenen Unverheirathete keine Legate annehmen und die Väter vielerKinder bedeutende Privilegien genießen sollten.' Aber der beabsichtigte Segen dieser Gesetze wurde in den Händen der entartetenBürgerschaft in sein Gegentheil verkehrt. Es wurden Ehen geschlossen, nur um der Legate nicht verlustig zu gehen; viele Männerwurden zu Kupplern an ihren eigenen Frauen, um an den Privilegien der Kinderreichen theilzunehmen.Immer tiefer sanken die Frauen. Die Begabteren unterihnen, die ein Leben äußerlicher Genußsucht nicht befriedigen konnten,versuchten durch Hinterthüren in die für sie verschlossenen heiligenHallen der Politik einzudringen, oder sie benutzten das einzigeöffentliche Recht, das sie besaßen,— das vor Gericht zu plä-diren,— um ihrem leeren Leben dadurch Inhalt zu geben. Vielleicht, daß es unter ihnen Frauen gab, die durch ihre Freimüthigkeitden Zorn der männlichen Herrscher erregten, vielleicht, daß sie füreine gute Sache eintraten und große Herren in ihrem Ansehenschädigten,— wir wissen nichts Genaueres darüber, aber wirkönnen annehmen, daß selbst für die ungerechtesten Gesetzgeber keineinzelnes Vorkommniß, wie das von dem Valerius Maximus erzählte, die Ursache sein konute, um den Frauen das Recht zu plä-diren gesetzlich abzuerkennen. Der römische Historiker berichtetnämlich/ daß die Gattin des Senators Buccion, Afrania oder' Vgl. Mommsen, a. a. O., Bd. III, und Gide, o. a. O., S. 14» ff.� Vgl. Valerius Maximus, Sammlung merkwürdiger Reden undThaten, Buch VIll, Kap. 3,§ 3, S. 495.