Nr. 3 Die Gleichheit 15 Dreiklassenparlament? Hier hatte HuS. wahrlich nicht als Sozialdemokrat, sondern als Bergarbeiter, die Berechtigung des Streiks als einer aufgezwungenen Notwehr, die Berechtigung der erhobenen Forderungen derer begründet, welche den„schwarzen Diamanten" schürfen und fördern. Dem Kanzler des Reiches der Sozialreform aber widerfuhr das Pech, daß ihm seine geistigen Kammerdiener eine Antwort auf eine Rede vorbereitet hatten, die gar nicht gehalten worden war. Auf die inhaltsreichen Ausführungen mit Geschick zu erwidern, dazu reichte sein Wissen, seine Fähigkeit nicht aus. So gab er sich ungeschminkt als der Kanzler eines Kapitalistenstaates, als der Kanzler der Kohlenherren. Nichts Besseres stellte er den Forderungen der Bergarbeiter entgegen als Drohungen, im Falle von Ruhestörungen die ganze Staatsgewalt gegen die Ausständigen einzusetzen; als Loblieder auf die Wohlfahrtseinrichtungen der Unternehmer — auf Kosten der Arbeiter und zu ihrer Fesselung und Knebelung; als die Aufforderung, die Streikenden sollten die Arbeit bedingungslos wieder aufnehmen und sich an den mageren Versprechungen begnügen lassen, ihre Beschwerden würden später geprüft werden. Herr Möller aber, der den Reichskanzler in seinem Reigen um das goldene Kalb des Grubenkapitals ablöste, ließ vor den Augen der streikenden Bergarbeiter ebenfalls nur vage Verheißungen spiegeln. Wiederholte Zwischenrufe von sozialdemokratischer Seite mußten ihm eine Äußerung über das Verhalten der Grubenbarone abpressen. Eine Äußerung, die ein schwächlich ge- seufztes Bedauern war, nicht eine kräftige Verurteilung. Als politischer Geschäftsausschuß der besitzenden Klassen denkt die Regierung nicht daran, die Macht und das Recht zu nützen, die sie gegen die gemeinfährlichen Kohlenbarone in die Wagschale werfen könnte. Der Staat ist der eigentliche Herr des Grund und Bodens, der die Kohlenschätze birgt. Die Zechenbesitzer sind nach Gesetz und Recht nur die konzessionierten Nutznießer, ihr Eigentumsrecht an den Gruben ist ein bedingtes, vom Staate geduldetes. Er kann die verliehenen Konzessionen zurücknehmen lind die Gruben selbst ausbeuten, er kann das Recht zum Abbau von bestimmten Bedingungen abhängig machen, auch von Bedingungen zum Schutze der Arbeiter. Er kann noch vieles andere tun: die Tarifvergünstigungen für den Kohlentransport aufheben, Polizisten und Juristen statt zum Trutz zum Schutz der Ausständigen aufbieten usw. Doch wie vermöchte es der preußische Staat, zu Nutz und Frommen der Bergarbeiter, der Allgemeinheit des deutschen Volkes, den Grubenherren die gepanzerte Faust statt des Sammetpfötchens entgegenzustrecken! Ist er nicht überführt, als Bergherr die schäbigsten Unternehmerpraktiken zur wirtschaftlichen Ausbeutung und politischen Versklavung der Bergarbeiter zu üben? Das beweisen offizielle Dokumente die Fülle, und der Krämerprozeß in Saarabien ist ein ragendes Denkmal der Schande. Die Regierung bleibt nur dem Wesen dieses Staates getreu, wenn sie ihre seitherige kapitalistenfürchtige Haltung durch eine„Tat" krönt, welche eine blutige Verhöhnung der Arbeiter ist und ihre Nas- sührung bezweckt. Sie will in einigen Wochen eine Novelle zum preußischen Berggesetz einbringen. Welchen Forderungen der Bergarbeiter sie darin gerecht werden will, darüber liegen nur unverbindliche Äußerungen vor. Aber wenn die Novelle auch alle vollauf berechtigten Ansprüche erfüllte, was würde das besagen angesichts der ausschlaggebenden Tatsache, daß der preußische Landtag über sie entscheiden soll. Der preußische Landtag, diese bis ins tiefste Mark arbeiterfeindliche Körperschaft, in welcher Mammon feigenblattlos regiert und die ausgebeuteten Klassen nicht einmal zu Worts kommen! Vor fünfzehn Jahren schon empfingen die Kohlengräbcr von der Regierung des„sozialen Königtums" den Wechsel von Verheißungen wirksamen gesetzlichen Schutzes, einer durchgreifenden Reform ihrer Arbeitsverhältnisse. Ein halbes Menschenatter lang sah die Regierung zu, daß die Gesundheit, das Lebensglück, das Leben selbst vieler Zehntausender dem Prosit des Grubenkapitals geopfert wurde. Nun, da die Gequälten und Gettetenen selbst sich gegen ihre Hinopferung wehren, schickt sie sich an, den Wechsel zur Einlösung zu präsentieren, aber bei einer Firma, deren sozialreformerische Zahlungsunfähigkeit jedem bekannt ist. Das heißt Schindluder mit den Bergarbeiter:: treiben. Die Sozialdemokratie hat im Reichstag in der trefflichen Rede Molkenbuhrs auf den Weg hingewiesen, der zu gesunden Verhältnissen in der Kohlenindustrie führt, der den Bergarbeitern eine menschenwürdige Existenz sichert. Es ist die Übernahme des Kohlenbergbaus durch das Deutsche Reich, es ist zunächst, sofort die Schaffung eines Reichsberggesetzes, das die unersättliche Gewinnsucht und den Machtkiyel der Zechenherren zügelt und die Bergarbeiter gegen die ärgste Vergewaltigung ihres Menschen- und Bürgerrechtes schützt. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat den Antrag zu einem solchen Gesetz eingebracht, das den Forderungen der Ausständigen entspricht. Nun können die bürgerlichen Parteien durch die Tat bekunden, wie ernst und wie tief die Sympathien sind, die sie für die Ausständigen im Reichstag mit halbem Herzen und süßsaurer Miene bekannt haben. Kein Mundspitzen tut es jetzt noch, es muß gepfiffen werden. Jede Partei, welche die gesetzliche Festlegung von Reformen zugunsten der Bergarbeiter dem Reichstag abnehmen, dem preußischen Landtag zuschanzen will, betätigt sich als Feind der tapferen Kämpfer im Ruhrrevier. Es ist kein vertrauenerweckendes Anzeichen, daß die bürgerlichen Blätter als „rettende Tat" die verwerfliche Komödie preisen, den preußischen Landtag als Schiedsrichter zwischen Grubenkapitalisten und Grubensklaven anzurufen. Freilich brauchen die Bergarbeiter kaum noch über das tiefste Wesen der bürgerlichen Politiker belehrt zu werden. Der Streik hat genügend Tatsachen gezeitigt, auf welcher Seite deren wahren Sympathien sind. Haben nicht Zentrum und Freisinnige Partei abgelehnt, offiziell zur materiellen Unterstützung der Ausständigen aufzufordern? Und dies obgleich das Zentrum zu dem Christlichen Gewerkverein, die Freisinnige Partei zu dem Hirsch-Dunckerschen Verein, die beide im Kampfe engagiert sind, genau in dem gleichen Verhältnis steht wie die Sozialdemokratie zu den freien Gewerkschaften. Am 29. Januar quittierte der Kassierer der Partei der„Elenden" mehr als 90009 Mk. für die Streikenden, die „Frankfurter Zeitung ", das Organ millionenschwerer Demokraten und Reformer über 3000 Mk. Der Erzbischof von Köln spendete 1000, der Erzbischof von Breslau 3000 Mk., der Deutsche Metallarbeiterverband 60000 Mk., der Holzarbeiterverband 15000 Mk., der Maurerverband führt der Kriegskasse der Bergarbeiter jede Woche 20000 Mk. zu. Die Mitglieder der christlichen und der Hirsch-Dunckerschen Organisation, die Parteigänger des Zentrums und des Freisinns werden in der Hauptsache mit den Groschen des sozialdemokratisch gesinnten Proletariats unterstützt. Und das aus dem Bewußtsein heraus, daß es eine selbstverständliche Pflicht gegenüber Klassengenossen, Brüdern zu erfüllen gilt, die sich dem gemeinsamen Feinde zur Abwehr entgegengestellt haben. Was die Ausständigen anbelangt, so haben sie die plumpe Reformkomödie durchschaut, welche die regierenden Marionetten der Stinnes und Kompanie agieren. Ihre Vertretung, die Siebenerkommission, hat es schlank abgelehnt, die Wiederaufnahme der Arbeit zu empfehlen. Umgekehrt hat sie zum mutvollen Ausharren in dem harten Kampfe aufgefordert. Wo sollte auch das Gelüste herkommen, als Taten die federleichten Versprechungen einer Regierung zu werten, deren Behörden Samnilungen zugunsten der Streikenden verbieten, gesammelte Unterstützungsgelder beschlagnahmen und die Ausständigen dem wüsten Terrorismus der „Arbeitswilligen" und Zechenwchren preisgeben? Die Bergarbeiter sind fest entschlossen, für ihr Recht weiterzukämpfen. Die glänzend betätigte Solidarität des deutschen , des internationalen Proletariats wird ihre Kriegskasse füllen, wird verhindern, daß sie sich bedingungslos unter die Diktatur einer skrupellosen Ausbeuterklique beugen müssen. Zu Schutz und Trutz in fester Disziplin zusammengeschloffen müssen sie siegen. Aus der Bewegung. Von der Agitation. Im Auftrag des Kreisvertrauensmannes für den Wahlkreis Kalbe-Aschersleben sprach Genossin Zietz daselbst anläßlich der Nachwahl in Staß- furt, Thals, Quedlinburg , Aschersleben , Kalbe und B arb y. Außerdem ergriff sie noch in einer gegnerischen Versammlung in Borne das Wort. Hier war es der Referent der„Mittelstandspartei", ein Berliner Schuhmachermeister, dessen Namen wir leider nicht verstanden, der sich einer unglaublichen Flegelei gegen Genossin Zietz schuldig machte. Er erklärte, Frauen hätten sich nicht um Politik zu kümmern, er wolle sagen, was ihnen mehr fromme: Sie möchten nur hingehen und dasselbe tun, was Singer seinen Arbeiterinnen geraten habe, als sie um höheren Lohn nachsuchten.—— Ein lautes Pfui!, selbst aus den Reihen seiner Freunde, war die Antwort.(Man steht, das alte Märchen gegen unseren Genossen Singer wird, obwohl selbst an Gerichtsstelle und sonst auch tausendmal widerlegt, immer noch wiedergekäut.) In Aschersleben trat ein Eisenbahnsekretär und in Barby "der dortige Oberlehrer Genossin Zietz entgegen. Beiden zu widerlegen, unter der jubelnden Zustimmung der Zuhörer, war der Referentin ein leichtes. In fast allen Versammlungen wurden den politischen Vereinen Mitglieder, der Arbeiterpresse sowie der„Gleichheit" Abonnenten gewonnen. Volksversammlungen, in denen Genossin Zietz über die „Nussifizierung" Deutschlands und über den„Kampf der Arbeitgeber gegen die Arbeiterschaft" referierte, fanden Mitte Januar statt in Flensburg , Sonderburg , Ap»en- rade und Hadersleben . In den drei letzten Orten gewann die„Gleichheit" die ersten Abonnenten, und zwar in Sonderburg 27; in Flensburg vermehrte sich die Zahl der bereits vorhandenen Leserinnen. In Eisenberg, wo kürzlich eine von 160 Frauen und Mädchen besuchte Besprechung stattfand, wurden der„Gleichheit" die ersten SV Abonnenten, zirka 30 Mitglieder dem Porz.ellanarbeiterverband, sowie eine Anzahl Mitglieder dem sozialdemokratischen Verein zugeführt. tt. X. In Weinböhla und Elsterwerda sprach Genossin Wackwitz in der ersten Hälfte des Dezember über:„Die Bedeutung des Genossenschaftswesens für die Frau" und „Die wirtschaftliche Lage der Fran und die Genossenschaft". Beide Versammlungen waren gut besucht, besonders auch von Frauen. Die Refercntin begründete ausführlich, welche materiellen Vorteile die Konsumgenossenschaft der Proletarierin als Hausfrau, Mutter und Arbeiterin biete, wie erzieherisch sie auf ihren Gemeinschaftssinn, auf ihr Solidaritätsbewußtsein wirken müsse, welche Rechte und welchen Einfluß sie ihr einräume. Sie illustrierte ihre Ausführungen durch Hinweise auf die Leistungen der Genosienschaftsbewegung in England, Belgien , der Schweiz , wie diejenigen der Konsumvereine Leipzig-Plagwitz, Dres den usw. Besonders hob sie dabei den Wert der genoffen- schaftlichen Bäckerei hervor, die gute und vollgewichtige Ware liefere. Der Vortrag klang in der Aufforderung aus, die Frauen möchten in der Konsumvereinsbewegung ebenfalls ihre volle Schuldigkeit tun und sich insbesondere auch als rührige Agitatorinnen für sie betätigen. Mehrere Diskussionsredner unterstützten die Darlegungen der Referentin. In beiden Versammlungen wurden Mitglieder für die Konsumgenossenschaft gewonnen. A. XV. Magdeburg. In einer am 4. Januar hier abgehaltenen Volksversammlung erstatteten die Delegierten der Magde burger Genossen und Genossinnen Bericht vom preußischen Parteitag. Nach den Genossen Brandes und Bender nahm die Unterzeichnete als Delegierte der Frauen Magdeburgs das Wort. Sie wies besonders auf die erfolgreiche Tätigkeit der aus dem Parteitag anwesenden Genossinnen hin und betonte, wie wichtig die von ihnen eingereichten Anträge für die gesamte Partei und für die Entwicklung der proletarischen Frauenbewegung seien.— Eine lebhafte Agitation soll unter den Frauen von Magdeburg und Umgebung dafür sorgen, daß Aufklärung über alle das weibliche Proletariat angehenden Fragen verbreitet und dieses immer mehr für den Sozialismus gewonnen wird. Marie Chmielewski. Spandau . Endlich sind auch die hiesigen Frauen des werktätigen Volkes zu der Erkenntnis gekommen, wie not ihnen tut, sich zu organisieren. Im November letzten Jahres wurde ein Bildungsverein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse gegründet, dem bereits 38 Mitglieder angehören. Der Verein hat bis jetzt drei Vortragsabende veranstaltet, an denen Genosse Rieger, Genossin Baader und Genossin Grünberg sprachen. Ihre Ausführungen sind mit regem Interesse entgegengenommen worden. Die löbliche Polizei hat unserer Organisation bereits die bekannte liebevolle Aufmerksamkeit bewiesen. Sie forderte die Einreichung des Vereinsstatuts und der Mitgliederliste. Das Vereinsstatut wurde ihr zugestellt, die Mitgliederliste dagegen mit der Begründung verweigert, daß die Vorschriften des Vereinsgesetzes auf den Bildungsverein keine Anwendung fänden. Weitere Schritte sind seitdem von feiten der Polizei nicht unternommen worden.— Neulich fand in Spandau eine von den bürgerlichen Frauenrechtlerinnen veranstaltete Versammlung statt, in der Frl. Or. zur. Duensing über„Die Tätigkeit der Frau in der öffentlichen Waisenpflege" sprach. Die Dame empfahl die Beteiligung der Frauen der„besseren Stände" an der Waisenpflege. Genosse Rieger betonte demgegenüber, daß diese Forderung ein Ausfluß des bürgerlichen Klassenstandpunktes sei. Die proletarische Frau besitze so viel Intelligenz wie die Bourgeoisdame, ihr eigne aber sicherlich mehr Verständnis als dieser für die proletarischen Waisen. Sie habe daher das gleiche Recht wie jene auf die Mitwirkung an der öffentlichen Waisenpflege. Die Tätigkeit der Frauen in der kommunalen Waisen- und Armenflege sei gewiß zu begrüßen, doch bedeute diese Reform nicht mehr als einen Tropfen auf einen heißen Stein. Es müsse daran erinnert werden, daß sogar dieser winzigen Reform von bürgerlicher Seite vielfach Teilnahmslosigkeit oder Spott und Hohn entgegengesetzt werde. Auch für sie trete nur die Sozialdemokratie konsequent und geschlossen ein. Eine wirklich kulturwidrige Erziehung der Waisen und der Jugend überhaupt werde erst möglich, wenn die Ausbeutung und Unterdrückung der Arbeiterklasse durch die besitzenden Klassen mit der Beseitigung der kapitalistischen Ordnung ein Ende nimmt. Hoffen wir, daß diese Auseinandersetzungen auch das ihrige dazu beigetragen haben, dem Sozialismus neue Anhängerinnen zu gewinnen. Frau Rieger. Mit der Schillfrage haben sich die Genossinnen von Berlin und Umgegend im letzten Vierteljahr in umfassender und gründlicher Weise beschäftigt, und das sowohl in ihren Bildungsvereinen wie in öffentlichen Versammlungen. Der „Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse" hatte einen Zyklus von vier Vorträgen veranstaltet, in denen die Schulfrage nach verschiedenen Seiten hin erörtert wurde. Genossin Zepler behandelte in dem einleitenden Referat die Aufgabe der Schule im allgemeinen; Herr vr. P enzig sprach über die Gesinnungsbildung in der Schule; Genosse Or. Borchardt legte die Bedeutung der modernen Naturwissenschaft für die Erziehung klar; Genosse Or. Zadek referierte über die Forderungen, welche vom Arzt und Hygieniker an die Schule gestellt werden müssen. In zwei großen öffentlichen Versammlungen referierte Genosse Robert Schmidt über„Die Frauen und die Schule" und Genossin Hosmann über„Die Volksschule, wie sie ist und wie sie sein soll". Die Genossinnen Zepler und Hofmann und Genosse Baege behandelten die Schulfrage in Versammlungen zu Steglitz , Baumschulenweg und Neu-Weißensee. In den Referaten wie in allen Diskussionsreden wurden vor allem zwei Forderungen in den Vordergrund geschoben. Die Schule muß von jedem religiösen Einfluß befreit werden; die Einheitsschule muß an Stelle der Armenleuteschule treten. Durch die entfaltete planmäßige Agitation ist ein reicher. anregender Bildungsstoff unter die proletarischen Frauen getragen worden, ein Bildungsstoff, der ungemein werbende Kraft für die Ideale der Sozialdemokratie besitzt. Tausenden von Frauen wurde klar, daß die bürgerliche Gesellschaft ihnen und ihren Kindern auf den: Gebiete der Bildung unendlich viel schuldig bleibt, daß auch hier die Sozialdemokratie die einzige treue Verfechterin ihrer Interessen ist. Sowohl zur Kritik der bürgerlichen Armenleuteschule, wie zur Begründung der sozialistischen Forderungen wurde ihnen ein reiches Tatsachenmaterial übermittelt. Das Vorgehen der Berliner Genossinnen vScdisnt nicht bloß rühmend anerkannt, sondern vor allem nachgeahmt zu werden. Eine Zeitschrift für die Interesse» der jugendliche» Arbeiter und Arbeiterinnen ist als Organ des Vereins der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter Ber lins gegründet worden. Sie erscheint in einem Umfang von vier Seiten monatlich in Berlin und führt den Titel: „Die arbeitende Jugend", Abonnementspreis 25 Pfennig vierteljährlich. Redakteur und Herausgeber ist der Vorsitzende der Organisation H. Lehmann. Die Zeitschrift
Ausgabe
15 (8.2.1905) 3
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