Nr. 4 der Organisationsgedanke unter ihnen erfahren hat, sie schließen vielmehr die trotzig-stolze Drohung an den Feind in sich, daß die Massen nötigenfalls die Kampagne mit aller Energie wieder aufnehmen werden. Tie Ausbeuterclique der Grubensklaven würde nur in ihrem eigenen Interesse handeln, wenn sie diese stumme, aber beredte Drohung be­herzigte. Und der schirmendeVater Staat" der Äus- beutungsclique würde seinerseits klug daran tun, sie gleicher­weise zu bedenken und, ohne sich durch scharfmacherisches Gehetze beirren zu lassen, endlich sein Wort einer Reform des Berggesetzes einzulösen, das er den Bergarbeitern seit fast einem halben Menschenalter gegeben und unter dem Drucke des Kampfes feierlich erneuert hat. Die Lohnsklaven der Grubenherren wissen es ja, daß diese Reform schäbig und erbärmlich genug ausfallen wird und weit genug davon entfernt ist, ihren berechtigten Forderungen Rechnung zu tragen. Soviel bis jetzt bekannt ist, scheint sie sich darauf zu beschränken, die Prellerei des Wagennullens zu verbieten, die Schichtdauer, einschließlich der Seilfahrt, festzusetzen, soweit dies durch sanitäre Rücksichten geboten ist, das Über- und Nebenschichtwesen zu regeln, die Straf­höhe zu begrenzen und obligatorische Arbeiterausschüsse ein­zuführen. Sie bringt nicht die Achtstundenschicht, sie berück­sichtigt nicht die Ansprüche auf Lohnerhöhung. Aber die Kohlenbergleute wissen auch, daß sie das Wenige in letzter Linie einzig und allein der wuchtenden, heilsamen Furcht zu verdanken haben, welche ihr Kampf in die Reihen der Herrschenden und Gesetzgebenden getragen hat. Die Ge­schlossenheit ihres Rückzugs bürgt dafür, daß sie wieder auf dem Kampfplatz erscheinen können und wollen, wenn die Regierung in liebedienerischem Eifer vor dem goldenen Kalbe des Grubenkapitals ihr Versprechen vergessen sollte. Und dieser sichere Ausblick dürfte den späten und schwächlichen Reformeifer der preußischen Regierung mehr beflügeln, als die anerkennenswerte Einmütigkeit, mit welcher die Majorität des Reichstags dem Antrag der Sozialdemokratie entsprechend sich für ein Reichsberggesetz erklärt hat, damit ihr großes und berechtigtes Mißtrauen gegen den Willen der preußischen Regierung zur Reformtat bekundend. Es ist eine gute Errungenschaft des Kampfes, die kapital- fürchtige preußische Regierung auf den Weg der Reform ge­zwungen zu haben, den sie zehn lange Jahre nicht zu finden vermochte, und die Angst vor einer Wiederaufnahme des Kampfes wird sie auf demTugendpfad" erhalten. Der Knüppel liegt beim Hunde. Manchen mag die Frucht des schweren, opferreichen Ringens zwischen Kapital und Arbeit eine dürftige und teuer bezahlte dünken. Die gewaltige »Meuterei" der Hörigen des Grubenkapitals gehört jedoch unseres Erachtens zu jenen Lebensäußerungen des kämpfenden Proletariats, von denen das Wort desKommunistischen Manifests" gilt:Ihr eigentliches Resultat ist nicht der un­mittelbare Erfolg, sondern die immer weiter um sich greifende Vereinigung der Arbeiter." Und so betrachtet, erscheint der Kampf der Bergarbeiter von einschneidender Bedeutung. Noch im November vorigen Jahres schrieb ein trefflicher Kenner der Verhältnisse im Ruhrgebiet   in derNeuen Zeit", daß der Einfluß des religiösen Bekenntnisses und der aus ihm seine Kraft saugende Gegensatz zwischen den Organi­sationen einen Streik der Kohlengräber wie 18S9 ausschlösse. >;hm aber hat die Erfahrung gezeigt, daß der Gegensatz Zwischen Kapital und Arbeit unüberbrückbarer ist, als alle Gegensätze der religiösen und politischen Überzeugung, und daß daher die Jnteressensolidarität alle Ausgebeuteten im Kampfe gegen die Ausbeuter zusammenschmiedet. Gleichzeitig aber beleuchtet der Ausstand noch eine andere Tatsache: daß der Massenstreik ein elementarer Vorgang des proletarischen Klassenkampfes ist, der mit naturwüchsiger Kraft aus dem Klassengegensatz hervorwächst und sich weder nach Belieben herbeidekretieren noch ausschalten läßt. Seinem Wesen nach darin der Revolution innerlich verwandt, setzt sich mit der Gewalt eines Naturereignisses durch, und das ohne die Führer, ja auch gegen die Führer. Nun heißt es für das kämpfende Proletariat' die praktischen Nutz­anwendungen dieser Lehre und mancher anderen des Kampfes �ach zu ziehen. Sie liegen in den Worten Shakespeares: »Bereit sein ist alles." Darum mit ungebrochener Energie und frischer Opferfreudigkeit an die stille, mühereiche All­tagsarbeit auf gewerkschaftlichem und politischem Gebiet. Ter Bergarbeiterverband muß gekräftigt und ausgebaut werden, muß immer leistungsfähiger, immer größere Massen zu Schutz und Trutz zusammenschließen. Der sozialistische Gedanke muß unter den Kohlengräbcrn mit Feuereifer ge­predigt werden, auf daß diese sich immer mehr auf dem granitnen Boden des Klassenkampfes um das Banner der Sozialdemokratie scharen. Die geschichtliche Entwicklung birgt künftige Kämpfe in ihrem Schöße, und künftige Siege gilt es vorzubereiten. Aus der Bewegung. Von der Agitation. Im Monat Januar tagte in Köln  Und Ehrenfeld   je eine öffentliche Frauen- und Mädchen- versammlung, in der Genossin Zeise einen ausführlichen Bericht über den preußischen Parteitag gab. Am Schlüsse chrer Ausführungen forderte die Referentin die zahlreich anwesenden Genossinnen auf, sich lebhaft an der Agitation Und an der Verbreitung derGleichheit" zu beteiligen. Dies >uüsse sowohl im Interesse der proletarischen Frauenbewegung wie der Partei geschehen. Das Referat wurde mit großem Beifall aufgenommen. Die Versammlung wählte darauf Genossin Zeise als Kreisvertrauensperson, Genossin �ink als VertrauenSperson für Köln   und Genossin Plog als Vertrauenspersou für Ehrenfeld   Die Einnahmen Die Gleichheit unserer Vertrauensperson für 1904 stellten sich auf 646,82 Mark, die Ausgaben auf S43,43 Mark, so daß uns ein Kassen­bestand von 163,34 Mark verblieb. Im ganzen waren im Jahre 349S Gleichheiten kolportiert worden. In der Ver­sammlung in Köln   wie Ehrenfeld   wurden neue Abonnen­tinnen für unser Organ gewonnen. Den Schluß beider Ver­sammlungen bildete eine Tellersammlung für die streikenden Bergleute. K. Wolf, Schriftführerin. Flensburg  . Endlich ist von der Frauenbewegung Bresche gelegt in die Festung der Stumpffinnigkeit und Gleichgültig­keit im hohen Norden! Unser Delegierter zum Bremer  Parteitag hatte den Auftrag erhalten, auch die Frauen­konferenz zu besuchen und darüber Bericht zu erstatten. Seitdem scheint Leben in die Bewegung gekommen zu sein. In der Versammlung, wo die Berichterstattung erfolgte, wurden zwei Genossinnen, die sich dazu erboten, damit be­austragt, die Vorarbeiten für eine zu veranstaltende öffent­liche Frauenversammlung in die Hand zu nehmen. Diese Versammlung hat nun stattgefunden. Genossin Ziey- Hamburg referierte über:Die Frau als Hausfrau und Staatsbürgerin" und entledigte sich ihrer Aufgabe in ein­gehender, mit gutem Humor gewürzter Rede zur vollen Zu­friedenheit der recht zahlreich erschienenen Frauen und Männer des arbeitenden Volkes. Hoffen wir, daß die Be­geisterung für die Ziele der Frauenbewegung anhält! Als unmittelbares Ergebnis der ausgestreuten Jdeensaat ist zu erwähnen, daß zirka zwanzig neue Abonnenten für dieGleich­heit" gewonnen wurden, so daß diese jetzt bei uns 70 bis 80 Leser zählt, während es jahrelang ihrer nur drei waren. Als Vertrauensperson der Frauen und Mädchen Flensburgs wurde Frau Michelsen, Friesischestraße 86, gewählt, als deren Stellvertreterin Frau Meyer, Heiligengeistgang 9. Weiter gaben noch etwa zwanzig Genossinnen die Absicht kund, einenBildungsverein für Frauen und Mädchen" gründen zu wollen. Um die nötigen Vorarbeiten in die Wege zu leiten, wird in allernächster Zeit von einer Ge­nossin eine Versammlung einberufen werden. Das Resultat unserer Versammlung war also gewiß zufriedenstellend. Nun liegt es an den Genossinnen selbst, das abgelegte Gelöbnis treu zu halten, sich um ihre Vertrauenspersonen zu scharen und mit den Männern gemeinsam den Kampf gegen alle Unterdrückung und Ausbeutung zu führen. Durch Kampf zum Sieg! Den Gegnern zum Trutz, der Arbeit zum Schutz! öl. Volksversammlungen, die Stellung nahmen zu dem Riesen­kampf der Bergarbeiter im Ruhrrevier, sowie zu den Greueln des russischen Zarismus, fanden statt in Wedel  , Mölln  , Bargteheide   und Hastedt. Genossin Zietz referierte. Sämtliche Versammlungen, außer der Hastedter(zu der sehr mangelhafte Vorbereitungen getroffen worden), waren gut, ja sogar sehr gut besucht. Überall fand eine Resolution einstimmige Annahme, die scharfen Protest erhob gegen das brutale Vorgehen der Kohlenbarone und gegen die Grau­samkeiten desFriedenszaren", und die unseren kämpfenden Brüdern im Osten wie im Westen der wärmsten Sympathien versicherte. Die einstimmige Annahme der Resolution war besonders bemerkenswert in Bargteheide  , dem Ge­burtsort der Referentin, die zum erstenmal hier sprach. Die Zuhörer waren zum größten Teile ihre Schulkameraden oder Leute, unter deren Augen sie aufgewachsen war. Außer den Arbeitern mit ihren Frauen waren auch die Lehrer, die Herren vom Gericht, der Ortsvorsteher und eine ganze An­zahl großer Bauern erschienen. Letztere folgten ebenso auf­merksam ihren Darlegungen wie die ersteren und trugen auch ihren Obolus zu der veranstalteten Tellersammlung für die Bergarbeiter bei. In Mölln   und Hastedt wurden die ersten Abonnenten für dieGleichheit" gewonnen, in Bargteheide   die ersten zehn Mitglieder für den sozialdemo­kratischen Verein. I,. X. Am 9. Februar fand in den bei Magdeburg   gelegenen Ortschaften Cracau   und Prester eine öffentliche Frauen- versammtung statt, in welcher die Unterzeichnete überDie Frauen und ihr Interesse an dem preußischen Parteitag" referierte. Besonders wies sie bei ihren Ausführungen auf die Mißstände hin, unter denen die Land- und Fabrik­arbeiterinnen und deren Kinder noch zu leiden haben. Nach der Aufforderung, durch geschlossene Organisation sich bessere Arbeits- und Lebensbedingungen zu ermöglichen, wurde zur Wahl einer Ortsvertrauensperson geschritten und als solche Frau Scharschuh, Cracau  , Schulstraße 8, ge­wählt. Um die Organisation in beiden Ortschaften vorteil­hafter gestalten zu können, nahm Frau Kut, Garten­straße 18, das Amt einer stellvertretenden Ver­traue nsperson an. Seit Januar dieses Jahres haben sich die Genossinnen von Cracau   und Prester auch in einer Organisation zusammengeschlossen, demFrauen- und Mädchenbildungsverein Cracau-Prester", der bereits annähernd 100 Mitglieder zählt. Dieselben haben es sich zur Aufgabe gemacht, Aufklärung und Wissen sich anzueignen und unter den Genossinnen weiter zu verbreiten. Zu diesem Zwecke wird auch unsereGleichheit", allerdings vorläufig erst in einigen Exemplaren, vom Vorstand des Vereins unter den Mitgliedern verbreitet. Für weitere Aus­bildung sollen geeignete Vorträge wissenschaftlicher und unter­haltender Natur sorgen. Der Vorstand des Vereins besteht aus den Genossinnen Pänicke(Vorsitzende), Ebert(Kas­siererin) und Ecke(Schriftführerin). Wir hoffen auf gutes Gedeihen der Organisation. Marie Chmielewski. Von den Organisationen. Der Arbeiterinnenverein Köln hielt am 2. Februar seine dritte Generalversammlung ab. Die erste Vorsitzende teilte mit, daß im letzten Quartal vier Mitgliederversammlungen stattgefunden haben. Seit Gründung des Vereins sind vier Filialen errichtet worden in den Vororten Ehrenfeld  , Nippes  , Deutz und Kalk. Im ganzen zählt der Arbeiterinnenverein 2ö8 Mitglieder. 2l Nach dem Kassenbericht, welchen die Kassiererin gab, beliefen sich die Einnahmen seit Gründung des Vereins auf 313,22 Mark, die Ausgaben auf 214,05 Mark, so daß ein Kassen­bestand von 99,17 Mark verblieb. Die Revisorinnen haben die Abrechnungen geprüft und für richtig befunden, so daß der Kassiererin Entlastung erteilt wurde. Nach erfolgter Vorstandswahl wurden gemäß einem Antrag 20 Mark für die streikenden Bergleute bewilligt. Als Vertrauens­personen für die Beschwerden der Arbeiterinnen wurden die Genossinnen Zeise und Grafweg gewählt. Im großen ganzen ist der Stand unserer Organisation in Köln  ein befriedigender, und wir hoffen auf weitere gute Fort­schritte im neuen Jahre. R. Wolf, Schriftführerin. Abrechnung der Vcrtranensperson der sozialdemo­kratischen Frauen Elberfelds pro Einnahme: Kassenbestand 15,04 Mark, Verkauf der Gleichheit" 333,72 Mark, Markenverkauf 28,35 Mark, Ein­nahme bei Frauenversammlungen 15,60 Mark, Listensamm­lung 19,10 Mark; Summa 411,31 Mark. Ausgabe:Gleichheit" 255,36 Mark, Drucksachen und Annoncen 32,50 Mark, Referenten 27 Mark, Porti 3,64 Mark, Unterstützung 10 Mark, den streikenden Bergleuten 30 Mark, Volkshausfonds 20 Mark; Summa 378,50 Mark. Einnahme 411,81 Mark, Ausgabe 378,50 Mark, Kassen­bestand 33,31 Mark. Elberfeld  , den 19. Januar 1905. Frau Wilhelmine Ullenbaum. Revidiert und richtig befunden: Frau Selma Dröner, Frau Selma Schuch, Frau Adele Ullenbaum. Die Haltung der Frauen beim Bcrgarbcitcrftrcik ist bis zur letzten Stunde eine vorzügliche geblieben. Ohne Klagen und Murren, ohne Bitten und Tränen haben sie die Schwere des Kampfes getragen. Nirgends haben sie die Kampfes­freudigkeit der Männer zermürbt, umgekehrt: sie feuerten überall dieselben zum Aushalten an und stärkten mit der eigenen Einsicht und Begeisterung auch die der Kämpfenden. Ihr Einfluß ist ebenso wichtig gewesen für das entschlossene Ausharren der Bergarbeiter im Ausstand, wie für die Ruhe und Disziplin, welche diese allen Provokationen der Gruben­protzen, ihrer Büttel und Arbeitswilligen entgegensetzten. Unsere Genossinnen haben nach jeder Richtung hin ihre volle Schuldigkeit getan, um die Masse ihrer Schwestern auf­zuklären und mit Verständnis für den großen Kampf zu er­füllen. Mit unerschütterlicher Überzeugungstreue und Ar­beitsfreudigkeit hat insbesondere unsere Genossin Plum weitergewirkt. Bis zum Einstellen des Kampfes hielt sie Frauenversammlung über Frauenversammlung ab. Sie sprach unter anderem in Sporkhöfel, Röhlinghausen  , Linden, Essen-West, Wengern   bei Dortmund  , Schüren, Hefen, Fintrop, Aachen   Stadt und Land und Düren  . Eine Ver­sammlung in Eickel wurde aussicherheitspolizeilichen Gründen" verboten, weilzumal mit Gewißheit Ausschrei­tungen zu erwarten seien". Wer den Streik im allgemeinen, die Frauenversammlungen im besonderen verfolgt hat, weiß auch, daß diese Behauptung aus den allweisen Polizeifingern gesogen ist. Das Verbot war nicht von vornherein bekannt, so daß sich vor dem Versammlungslokal eine dichtgedrängte Menschenmenge angesammelt hatte. Auch Genossin Plum erschien und wurde zusammen mit anderen vom eingeschüch­terten Wirt aus der Gaststube gewiesen. In Günnigfeld  wurde die geplante Frauenversammlung ebenso vereitelt. In Kupferdreh   war es Genossin Plum unmöglich, Einlaß in die Versammlung zu erhalten, so daß an ihrer Stelle ein Redner sprechen mußte, überall wurden die Ausführungen der Genossin Plum mit begeisterter Zustimmung aufgenommen, in den meisten Versammlungen forderten gleich ihr andere Frauen die Männer zum Aushalten auf. In einer Frauenversammlung in Caternberg war der Andrang so stark, daß sieben bis acht Gendarmen die Hunderte von Frauen nicht zurückhalten konnten, welche die Fenster des Lokals umlagerten, in das sie keinen Einlaß gefunden hatten. Nachdem die Referentin gesprochen, meldeten sich 21 Frauen zum Wort und acht von ihnen griffen in die Diskussion ein, die Männer anfeuernd, auszuharren, bis der Sieg errungen sei. Außer den Ge­nossinnen haben auch Agitatorinnen der Hirsch- Dunckerschen Gewerkvereine an der Bewegung teil­genommen, nämlich die Damen Christ mann und Lüders. Es heißt vielfach, daß die Führer der christlichen Organi­sationen ihnen wie auch dem nationalsozialen Pfarrer Kötzke eine weit größere Toleranz entgegengebracht habe, als den bekannten Genossinnen und Genossen. Daß dies nicht Gleich­berechtigung wäre, sondern Begünstigung, nicht Neutralität, sondern Parteilichkeit, liegt auf der Hand. Wie dem jedoch sei, unsere Genossinnen haben sich in ihrer Pflichterfüllung nicht beirren lassen und sind im Vordertreffcn des Kampfes und der Arbeit gestanden, während die Rolle der bürger­lichen Damen eine recht bescheidene geblieben ist. Und nicht der Frauenrechtelei und Harmonieduselei, der auf dem Boden des Klassenkampfes stehenden gewerkschaftlichen und politi­schen Arbeiterbewegung wird der Vorteil davon zufallen, daß der Streik die Bergarbeiterfrauen aus ihrer Gleich­gültigkeit und Verständnislosigkeit aufgerüttelt hat. Pflicht der Genossinnen ganz Deutschlands   aber ist es, unsere tapferen Streiterinnen in Westfalen tatkräftig in ihrem Streben zu unterstützen, fiir den Sozialismus zu ernten, wie sie es als selbstverständliche Pflicht erachten, durch weitere materielle Unterstützung die Wunden heilen zn helfen, welche der Kamps dem Proletariat des Ruhrreviers geschlagen hat. Jahresbericht der VertrauenSperson der Genossinnen von DreSdcn-Land. Im zweiten Jahre einer planmäßig betriebenen Agitation unter den proletarischen Frauen meines Kreises war die