Die GleichheitZproletarische Not, welche in Industrien herrscht, wo dasKapital sich auster der Fabrikarbeit noch die Rückständigkeitder Heimarbeit und des handwerksmäßigen Kleinbetriebsdienstbar macht. Wir werden darauf zurückkommen, wennerst das Protokoll der Konferenz vorliegt, deren Arbeitenwertvolles Material geliefert haben. Es wird unserenGenossinnen bei ihrer Agitation zur Aufklärung und Or-ganisierung der hart frondenden und entbehrenden Bürsten-und Pinselarbeiterinnen von großem Nutzen sein; es wirddiese selbst, soweit sie bereits ihre Interessen erkannthaben und daher dem Holzarbeiterverband angehören, zuregstem Eifer anspornen, ihre noch indifferenten Kolleginnender Organisation zuzuführen. Doch nicht bloß von Aus-beutung und Elend, auch von Kampf gegen Ausbeutungund Elend meldeten die Verhandlungen. Erfreulicherweisewächst die Zahl der Arbeiter und Arbeiterinnen, welche inder klaren Einsicht, daß Einigkeit Stärke verleiht, sich demHolzarbeiterverband anschließen, der Organisation, welchemit Einsicht, Kraft und Treue die Interessen der Bürsten-und Pinselarbeiterschaft vertritt. Leipart, der als Vertreterdes Verbandsvorstandes der Konferenz beiwohnte, konstatiertein einem geschichtlichen Rückblick auf die Organisations-Verhältnisse, daß früher nur 1200 bis 1300, oft nur 500 bis600 Arbeiter und Arbeiterinnen des Gewerbes organisiertwaren, heute dagegen mehr als 3000; Arbeiterinnen befindensich in steigender Zahl unter den Organisierten. Leider wurdendie Kräfte, die den Kampf gegen Ausbeutung und Not führensollen, dadurch zersplittert, daß in der Bürsten- und Pinsel-industrie eine Sonderorganisation besteht, der sogenannteKniestedtsche Verband.Die Konferenz wies mit Nachdruck auf die zwei Wege hin,welche die Bürsten- und Pinselarbeiter und-arbeiterinnen be-schreiten müssen, wollen sie ihre Lage verbessern. Sie müssensich immer zahlreicher, immer treuer und opferfteudiger demHolzarbeitervcrband anschließen, die Agitation für ihn mitgrößter Rührigkeit führen, die Organisation durch zweck-entsprechende Einrichtungen ausgestalten und kräftigen. Siemüssen als Ergänzung dazu die Gesetzgebung zwingen, zuihrem Schutz und Nutzen die kapitalistische Ausbeutungs-freiheit zu zügeln. Nach beiden Richtungen hin faßte dieKonferenz Beschlüsse, von denen wir die wichtigsten hervor-heben. Es soll eine fünfgliedrige Zentralkommission errichtetwerden, welche in Nürnberg ihren Sitz hat, und der diebereits bestehende Milzbrandkommission anzuschließen ist. DieZentralkommisston hat innerhalb des Holzarbeiterverbandes dieengere Verbindung zwischen den Bürsten- und Pinselarbeiternausrecht zu erhalten, den Hauptvorstand und die Gauvorständebei der Agitation zu unterstützen, Material für diese überLöhne usw. zu sammeln und die strikte Durchführung derBestimmungen zum Schutze der Bürsten- und Pinselarbeiterzu überwachen und ihre weitere Ausgestaltung zu fördern.Mit besonderer Energie soll für die Beseitigung der Milz-brandgefahr und für den gesetzlichen Schutz der Heimarbeitgekämpft werden. Wir teilen in nächster Nummer die For-derungen mit, welche nach der Konferenz die Grundlageeines Heimarbeiterschutzgesetzes bilden müssen. Als Mittelzur Milderung der Schmutzkonkurrenz, welche die Arbeit inStraf- und Wohltätigkeitsanstalten den freien Arbeiternmacht, bezeichnete die Konferenz: Zahlung eines Lohnes inden Anstalten, welcher den örtlichen Verhältnissen angemessenist, oder Zahlung des am Orte geltenden Tarifs. Verbot,blinde, augenkranke oder schwächliche Personen mit staub-entwickelnden Arbeiten zu beschäftigen. Anwendung derKZ 10 bis 17 der Bundesratsverordnung vom 22. Oktober 1902zum Behufe der Besserung der hygienischen Verhältnisse.Die Konferenz hat tüchtige Arbeit geleistet. An denArbeitern und Arbeiterinnen ist es nun, kräftig dafür zuwirken, daß die Beschlüsse und Anregungen verwirklichtwerden. Die Genossinnen werden sie dabei tatkräftig unter-stützen.Nochmals die„ Zehn G ebote für die Männer".Genosse Peus entschuldigt im„Dessauer Volksblatt" denWdruck der von mir in der vorletzten Nummer der„Gleich-heit" kritisierten sonderbaren Gebole für spießbürgerliche Ehe-männer mit dem Hinweis auf die Eile und Flüchtigkeit derRedaklionshetzarbeit. Diese Entschuldigung hätte für michdurchaus zugereicht. Ich kenne die redaktionelle Tätigkeit ineiner parteigenössischen Provinzzeitung lange genug, um esverstehen zu können, wenn dem Redakteur im Drange derTagesarbeit einmal etwas unterläuft, was er hernach selberam liebsten nicht gedruckt sähe.Aber Peus bringt es bei dem ihm innewohnenden Selbst-gefühl nicht übers Herz, den von ihm gemachten Fehlerschlicht und offen einzugestehen, sondern er versucht esnoch, den Inhalt der zehn Gebote zu rechtfertigen. Wohlseien diese Sentenzen„vom Standpunkt der sozialistischenZukunftsehe" aus nicht zu billigen; durch die prinzipielleKritik— Peus nennt das„nötige Portion Übertreibung"—würden sie sogar zu„größten Lächerlichkeilen". Aber trotz-dem seien sie„durchaus gutgemeinte und heute auch ganzangebrachte Ratschläge". Wer sich in dieser absurden dop-pelten Buchführung Peus' nicht zurechtfindet wie ich, dertreibt„illoyale Kritikasterei", ist ein Stänkerer und Prin-zipienwüterich und verdient deshalb Anstellung in der Re-daktion des„Vorwärts". So malt sich in Peus' Kopfe dieWelt.Es ist natürlich eine glatte Selbstverständlichkeit, die auchschon anderen Leuten vor und neben Peus nicht ganz un-bekannt geblieben war, daß wir die sozialistische Gesell-schaftsordnung mit der dazu gehörigen geistigen und ethischenGedankenwelt nicht auf dem Boden der kapitalistischen Wirt-schaftsordnung und im Rahmen der bürgerlichen Weltetablieren können. Ebensowenig können wir von unserenAnhängern verlangen, daß sie sich in der Zwangsjacke desKapitalismus und der überkommenen Traditionen schon mitder Freiheit und Ungezwungenheit bewegen sollen, die wirvon den Bürgern der zukünftigen sozialistischen Gesellschafts-ordnung erwarten. Aber es ist ein wesentlicher Unterschied,ob man mit Peus predigt: Kinder, der sozialistische Zu-kunftsstaat ist noch in weiter Ferne, richtet euch in der„augenblicklichen Gegenwart" so gemütlich als möglich ein,schleift die Ecken und Kanten des bürgerlichen Klassenstaatsein wenig ab, wenn diese Schleifsteinarbeit auch„vor demsozialdemokratischen Programm nicht in jeder Beziehung be-stehen kann", und— paßt mal auf— es läßt sich auch inder„unmittelbaren Gegenwart" manche„erhebliche Besserungeures Loses" herbeiführen. Oder ob man die unvermeid-lichen Widersprüche zwischen dem, was ist, und dem, wasman als leuchtendes Ideal im Kopf und im Herzen trägt,mit innerem Zorne widerwillig empfindet und sich sein Lebenstatt im Sinne möglichst großer Behaglichkeit in der Gegen-wart möglichst nach den Gesichtspunkten der zukünftigensozialistischen Gesellschaftsordnung gestallet. Die TheoriePeus führt zur weichlichen Erschlaffung und in besonderenFällen zur ödesten Spießbürgerei, wie die zehn Gebote be-weisen. Der andere Standpunkt aber hält die Unzufrieden-heit mit dem Heute, dem vorwärtstreibenden Drange nachdem sozialistischen Morgen frisch und rege.übrigens sollte Peus wissen, daß sich die Forderungendes Erfurter Programnis im zweiten Teile an die„unmittel-bare Gegenwart" des bürgerlichen Klassenstaats wendenund daß wir deshalb von dieser„augenblicklichen Gegen-wart" die„Wschaffung aller Gesetze, welche die Frau inöffentlicher und privatrechtlicher Beziehung gegenüber demManne benachteiligen", verlangen. In diesem Sinne ist auchseinerzeit die sozialdemokratische Reichstagssraktion bei derBeratung des Bürgerlichen Gesetzbuchs tätig gewesen. ObPeus selbst damals nicht in diesem Sinne mitgearbeitet hat?Um so energischer müssen wir uns dagegen verwahren, daß«in sozialdemokratisches Parteiblatt, daß ein sozialdemo-kratischer Reichstagsabgeordneter mit der würdevollen Mieneeines spießbürgerlichen Moralpredigers und ohne irgend-welchen genügenden Grund„Gebote" für das private Lebenaufstellt, durch welche die Frau gegenüber dem Manne inerheblichem Maße benachteiligt wird.Nun hat es zu allem Überfluß noch eine besondere Ironiedes Schicksals gewollt, daß Peus sogar von der„äugen-blicklichen Gegenwart" des Bürgertums mit seinen Ehe-männergeboten desavouiert wird. Die„Frankfurter Zeitung"hatte die Peusschen„Zehn Gebote" in ihr Feuilleton über-nommen, von wo aus sie den üblichen Weg durch zahlreichebürgerliche Provinzblätter angetreten haben. Der„Frank-furter Zeitung" selbst aber wurde schon einige Tage daraufvon einer Leserin in Landau eine geharnischte Zurückweisungder„Gebote" übersandt, von denen sie nur einige passierenließ.„Wie niedrig muß der Verfasser dieser an und für sichgut gemeinten Mahnungen die heutige Frau noch schätzen",heißt es darin. Die„Gebote" forderten die Kritik derFrauen geradezu heraus. Ob denn die Frau der Prügel-junge ihres Mannes oder seine Gefährtin sei?Also sogar selbstbewußtere Frauen des Bürgertums weisendie matte Limonade der Peusschen Ehemoral, die angeblichfür die bürgerliche Welt noch passen soll, zurück. Und dannsollten proletarische Frauen sie sich ruhig gefallen lassen?Und sozialdemokratische Männer, welche die ihnen empfohlenen„Zehn Gebote" energisch ablehnen, tun das nur, um den„Zehn Gebote"-Verfasser„anzustänkern", wie sich das„Des-sauer Vollsblatt" geschmackvoll ausdrückt?l) si tacuisses! O wenn du— wieder einmal!— liebergeschwiegen hättest! Heinrich Schulz.Aus der Bewegung.Von der Agitation. Im Auftrag des DeutschenTextilarbeiterverbandeshieltUnterzeichneteeinegrößereAnzahl Versammlungen im Elsaß(lö), in Baden(19) undin der Pfalz(2) ab. Im Elsaß ließ der Besuch einzelnerVersammlungen zu wünschen übrig, so in Luterbach, Senn-heim und Dornach. Es ist dies zu beklagen, denn in diesenOrten werden die schlechtesten Löhne gezahlt, und die Arbeiter-schaft hätte daher ein doppeltes Interesse an der Verbesserungihrer Lage. Die Versammlungen in Sulz, Gebweiler,Bühl, Colmar, Markirch und Bischweiler waren rechtgut besucht, viele Arbeiterinnen nahmen an ihnen teil, diemit größtem Interesse den Ausführungen folgten, überallwurden die„Verbesserungen" der vereinsgesetzlichen Bestim-mungen für Elsah-Lothringen einer scharfen Kritik unterzogen. Seit dem 1. Oktober ist nach ihnen Jugendlichenunter 21 Jahren die Teilnahme an öffentlichen Versammlungenuntersagt. Das hat zur Folge, daß jetzt unter den jugend-lichen Arbeitern und Arbeiterinnen eine eifrige persönlichePropaganda eingesetzt hat; sind doch gerade sie der Aus-beutung am meisten preisgegeben. In Colmar erwies sichdas Lokal als zu klein, so daß ein größeres genommenwerden mußte. Gut 500 Personen, darunter viele Arbeite-rinnen, waren anwesend. Vor Eintritt in die Tagesordnungfragte der überwachende Beamte die Referenttn, ob sie die„Kompottschüssel" erwähne. Sie gab zur Antwort, daß siedas nicht im voraus sagen könne. Darauf erklärte der Be-amte, daß er die Versammlung auflösen müsse, wenn dieReferentin bei der Erwähnung der„Kompottschüssel" nichthinzufüge, daß die betreffende Äußerung dementiert sei.Genossin Greifend erg sagte nochmals, daß sie keine bindendeZusicherung geben könne. In ihrem Referat kritisierte siebesonders scharf auf die Behauptung hin, daß die Arbeitereine gesicherte Existenz bis ins hohe Alter hinein hätten.In Bischweiler war es der Unterzeichneten vordrei Jahren verboten worden, bei den Textilarbeiternzu referieren, diesmal wurde es ihr gestattet. Allerdingsmußte die Versammlung anstatt im Saale im Gastzimmertagen, da die zuständige Behörde den Saal nicht freigegebenhatte. Aber es war doch wenigstens möglich, den zahlreicherschienenen Arbeiterinnen die Ursachen der niedrigen Löhnein der Textilindustrie und deren Wirkung auf das Familien-leben vor Augen zu führen.In Baden waren alle Versammlungen außer der inOffenburg sehr gut besucht. Man könnte fast meinen,daß die Arbeiterschaft in dieser Stadt auf Rosen gebettet sei.Schaut man sich aber die Löhne ein wenig an, dannwird man eines anderen belehrt. Die Arbeiter verdienenpro Tag 2,50, 2,20 und 1,80 Mk., die Arbeiterinnen bei elf-stündiger Arbeitszeit 1,90 und 1,80 Mk.; dafür haben sievier Stühle zu bedienen. Oft erhalten selbst ältere männ-liche Arbeiter nicht mehr wie 1,50 Mk. für den ganzen Tag.Die Offenburger Textiler haben also alle Ursache, kräftigerfür die Organisation zu arbeiten, um bessere Verhältnisse zuschaffen. Von Lörrach bis Todtnau, welch herrliches StückErde, von dem aber leider die Arbeiterschaft so gut wie nichtshat. überall besteht noch die elfstündige Arbeitszeit. DieLöhne sind niedrig, wie wir noch berichten werden, dazumeist eine Behandlung, die unter jeder Kritik ist. In Todtnauzum Beispiel setzt die Direktion alle Hebel in Bewegung, dieArbeiterschaft von der Organisation fernzuhalten. Welchungesetzliche Mittel dabei angewendet werden, zeigt folgenderVorfall. Am Nachmittag des Versammlungstags erhieltenganz plötzlich zwei Arbeiter die sofortige Entlassung, ohneRücksicht auf die vierwöchentliche Kündigungsftist. Dieserbrutale Streich bezweckte, die Arbeiterschaft von dem Besuchder Versammlung abzuschrecken, was auch leider teilweisegelang. Aber der Herr Direktor hatte die Rechnung ohneden Textilarbeiterverband gemacht, der sofort die Entschädi-gungsklage einreichte. Am nächsten Sonntag fand einezweite Versammlung statt, die einen besseren Verlauf nahmals die erste, denn die Leute hatten durch das Vorgehen derOrganisatton Mut bekommen. Beim Sühnetermin wurdeerreicht, daß die Gemaßregelten wieder eingestellt und fürdie acht arbeitslosen Tage voll entschädigt wurden. Jeden-falls wird sich der Herr das zweite Mal hüten, Mitgliederder freien Gewerkschaft an der Ausübung ihres Koalitions-rechtes zu hindern. Der Vorfall brachte dem Verband eineAnzahl neuer Mitglieder, überhaupt war die Agitation imschönen Wiesental erfolgreich und vermehrte insbesonderedie weiblichen Mitglieder des Verbandes erheblich. InSäckingen war die Teilnahme der Arbeiter an der Ver-sammlung recht schwach und das trotz ihrer sehr verbesserungsbedürftigen Lage. Statt der Ausgebeuteten warenFabrikanten und Meister erschienen. Die Referentin benutztedie Anwesenheit der Herren, um ihnen gehörig die Wahrheit zusagen. Die Versammlungen für Laufenberg und Rhein-selben mußten auf schweizer Boden tagen. An beidenbeteiligten sich die Arbeiterinnen lebhaft. Die Bewegungmacht hier gute Fortschritte. Die Arbeiterklasse erwacht auchhier zum Verständnis der Aufgabe, die sie zu lösen hat, undweiß, wie viele Kämpfe ihr noch bevorstehen. Fest und festerschließen sich insbesondere auch die Proletarierinnen zusammen,klären sich gegenseitig auf und rüsten sich zum Kampfe.Mögen die neugewonnenen Mitglieder treue Stützen derOrganisatton werden. DI. Gl.Um den weiblichen Mitgliederstand der Gewerkschaftenzu heben, referierte die Unterzeichnete kürzlich in Nürnbergbei den Fabrikarbeitern, Feingoldschlägerinnen,Kammachern und Kellnerinnen. In der Versammlungder Fabrikarbeiterinnen kam unter anderen Beschwerdenzur Sprache, daß die Versammlungen meist durch Abgesandteder Firmen überwacht würden, und zwar hauptsächlich durchdie Frauen der Ausseher, die am anderen Tage ihren Auf-traggebern Bericht erstatten. Die Arbeiterinnen würdenin der Folge abgehalten, der Organisation beizutreten undsich an der Diskussion zu beteiligen. In der betteffendenVersammlung selbst hatte der Aufseher einer Fabrik dasehrenvolle Amt des Spitzels übernommen. Nachdem er ausdem Saale entfernt worden war, schloffen sich sehr vieleArbeiterinnen der Organisatton an. Bei den Feingold-schlägerinnen handelte es sich um eine lokale Angelegen-heit, die in einer sehr gut besuchten Montagnachmittag-Versammlung erledigt wurde. An der Kammacher-Versammlung nahmen viele Arbeiterinnen teil. In derDiskussion wurden dieselben aufgefordert, dem Beispiel derBleistiftarbeiterinnen zu folgen, die jetzt in Massen dem Holz-arbeiterverband beitreten. Die Beteiligung der Kellne-rinnen an der Gastwirtsgehilsenversammlung ließ viel zuwünschen übrig. Die Unterzeichnete referierte über„DasStellenvermittlungswesen, ein Krebsschaden des Gastwirts-gewerbes". Die anwesenden Gastwirtsgehilfen wollen allesdaran setzen, die Kellnerinnen für die Organisation zu ge-Winnen. Die Mühlenarbeiter hatten ihre Frauen leidernicht so zahlreich in die Versammlung mitgebracht, wie eszu wünschen gewesen wäre. Das Versäumte soll später nach-geholt werden.— Es fanden noch Versammlungen statt fürdie Holzarbeiter in Markt Redwitz, die Arbeiterinnender Munitionsfabrik in Fürth, die Textilarbeiter inForschheim, die Schuhmacher in Herzogenaurach unddie Metallarbeiter in Zirndorf. Die ArbeiterinnenderMunitionsfabrik in Fürth waren so zahlreich erschienen,daß der gewählte Saal, der zirka 400 Personen faßt, sich alsviel zu klein erwies, während in der vorhergehenden Ver-sammlung ihr Fernbleiben kritisiert werden mußte. Dieweitaus meisten Arbeiterinnen sind jetzt organisiert. Zurbesseren Kontrolle der Arbeitsverhältnisse in der Fabrik warenfür jeden einzelnen Saal Fragedogen ausgegeben worden,