Nr.! Die Gleichheit S auch der Landtruppen bis in die Reihen der Garde und der Jagdmeute des Zaren, der Kosaken hinein. Das alles in voller Gärung durcheinander, bald hier, bald dort aufflackernd, aber in jeder Einzelphase größere Dimensionen annehmend, die Volkserhebungen von Polen nach Petersburg , von Petersburg nach dem Kaukasus , nach Finnland , nach den Ostseeprovinzen, nach Südrußland zurück- schlagend, jetzt schon unter den russischen Bauern sich aus- breitend. Demgegenüber die Henker und Heere der Reaktion bisher noch im Einzelkampf„taktische Siege" erfechtend, aber mehr und mehr im Glauben an die Überlegenheit der Zaren- macht erschüttert. Dramatisch sich steigernd, hatte das Jahr 190S das erschütterndste Ereignis in diesen Kämpfen und Wirren uns bis zuletzt aufgespart: die großen Barrikadenkämpfe in Moskau . Noch vor kurzer Zeit konnte man die Versicherung hören: ja, in Polen , im Kaukasus , in den anderssprachigen Ostsee - Provinzen, selbst in dem international verseuchten Peters- bürg mag es Volksaufftände geben, aber Moskau , das Herz Rußlands , das heilige Moskau , Mütterchen Moskau , hält in Treue fest an seinem Väterchen Zar; an den Pforten des ehrwürdigen Kreml verebbt die Sturmflut der Revolution. Und nun haben wir in der alten Hauptstadt Rußlands die blutigsten, die langwierigsten Kämpfe erlebt, Barrikaden - kämpfe noch dazu, die man überhaupt nicht mehr erwartete in der Zeil der modernen Schnellfeuerwafsen. Als man in Westeuropa das Weihnachtsfest feierte— in Rußland ist man auch im Kalender zurück, um 13 Tage zurück—, da fochten in den winkligen Straßen der russischen Hauptstadt Zehntausende von Arbeitern und auch einige hundert Stu- denten gegen die Zarenschergen, Kosaken, Artillerie und Ka- vallerie, ganz wie 1848 in Wien und Berlin . Nach den letzten Nachrichten behaupten die Reaktionäre, schließlich den Sieg davongetragen zu haben. Aber was will das bedeuten für die Entwicklung der Dinge überhaupt? Moskau ist nicht Rußland wie Paris Frankreich war am Ende des achtzehnten Jahrhunderts, und Barrikadenkämpfe sind heute wohl noch Begleiterscheinungen, aber nicht das Wesen der Revolutions- bewegung. Daß die offenen Gegner der sozialistischen Revo- lutionsbewegung über„die Niederlage der Revolution" ein hyänenhaftes Freudengeheul erheben und sogar falsche Freunde es für angezeigt halten, ihrer Genugtuung über den angeb- lichen Erfolg der Reaktion offenen Ausdruck zu geben, kann das russische, kann auch das deutsche und das ganze inter - nationale klassenbewußte Proletariat nicht irre machen in dem unentwegten Weiterwirken für unsere große Sache wie in der festen Zuversicht aus deren Sieg. Was in Rußland stürmisch begonnen, wird auch in Rußland seinen ersten Erfolg er- leben, aber es wird, es muß weiterwirken in einem Auf- schwung der klassenbewußten Arbeiterschaft der Welt. Wir deutschen Sozialdemokralen werden zu zeigen haben, daß wir für den Befreiungskampf der Menschheit in unserem Lande, auf unsere Weise nicht minder Großes zu leisten wissen als unsere Brüder im russischen Reiche. Neben dem großen russischen Drama, das die glühendste Teilnahme absorbiert, verschwindet an Interesse der eng- tische Ministerwechsel, trotzdem dieser Vorgang an sich bedeutungsvoll genug ist. EndUch hat das konservative Ministerium die Nemesis für die brutale Weltpolitik mit der unvermeidlichen Begleiterscheinung einheimischer Stagnation ereilt. Unfähig für jede reformerische Tätigkeil im Innern, ist es am eigenen Marasmus zusammengebrochen. Ob die liberale Partei fähig sein wird, die Ansprüche der breiten Masse des Volkes auf eine schöpferische Sozialpolitik zu be- friedigen, mag allerdings angesichts des starken kapitalistischen Interesses in ihren Reihen bezweifelt werden. Jedenfalls haben unsere Parteigenossen in England recht daran getan, es für un- statthast zu erklären, daß ein Sozialdemokrat in dieser Regierung irgend ein Amt übernimint, am allerivenigsten einen Minister- posten. Die Übernahme des Lokalverwaltungs- amtes durch John Burns ist schon deshalb nicht als der Eintritt eines Sozialisten in das Ministerium aufzufassen, wie es seinerzeit in Frankreich der Eintritt Mil- lerands in ein bürgerliches Kabinett war. John Btirns ist zwar ein ehemaliger Arbeiter und ehemaliger Sozialdemo- krat; er hat als solcher den bekannten Ansturm der Prole- tarier auf die Polizei in Trafalgar Square geführt, um das Recht der Versammlungsfreiheit zu erkämpfen, er ist aber längst der sozialdemokratischen Bewegung abtrünnig ge- worden und hat im Parlament sich zu den Liberalen ge- halten, allerdings unter dem Namen:„Arbeitervertreter". Setzt er im Kabinett weitgehende Reformen durch, um so besser. Eigentliche sozialdemokratische Politik wird er schon deshalb nicht treiben, weil er überhaupt kein Sozialdemokrat ist und sein will. In einer Beziehung verdienen jedoch sowohl John Burns wie der Premierminister Campbell-Bannerman unbedingte Anerkennung auch von unserer Seite. Beide gehörten zu den wenige» Politikern, die gleich den englischen Sozial- demokraten beider Richtungen gegen den infamen Burenkrieg, diese barbarische Spekulation eines habgierigen Spekulanten- klüngels, mit aller Entschiedenheit Einspruch erhoben und dafür als Vaterlandsverräter und„Pro-Buren" von den englischen Mordspatrioten geschmäht wurden. Sie haben jetzt schon angekündigt, daß sie nun die schmachvollsten Folgen der Annexion des Transvaals, die Einfuhr chinesischer Kulis rückgängig machen wollen. Sofort haben, die„Times" an der Spitze, die Mordspattioten ein Wutgeheul erhoben und suchen das Kabinett zu Fall zu bringen, ehe es noch ins Amt getreten ist. Es wird sich nun zeigen, ob es mit seiner antichauvinistischen und sozialresorme- rischen Wahlparole im Januar bei den Wahlen eine Mehr- zeit für sich gewinnen kann.(i. L. Gewerkschaftliche Rnndschan. Um die Jahreswende stagniert der gewerkschaftliche Kampf vorübergehend auf kürzere Zeit. Die gesteigerte Geschäfts- tätigkeit auf der einen Seite, die verminderte Arbeitsgelegen- heit auf der anderen in den Monaten Dezember und Januar lassen wenig gewerkschaftliche Aktionen gegen das Unter- nehmertum erstehen. Dafür werden in dieser Zeit bereits Vorkehrungen getroffen, um im neuen Jahre mit neuer Kraft und gesteigertem Mute agitatorisch und organisatorisch zu wirken und für die Verbesserung der Arbeitsverhältnisse tätig zu sein. Die Zentralleitungen beschäftigen sich mit Plänen, wie die Agitation intensiver betrieben werden könnte, sie treffen teilweise bereits die mühsamen Vorbereitungen für die nächste Generalversammlung, sie nehmen statisttsche En- queten vor oder verarbeiten bereits aufgenommene zum Zwecke der Veröffentlichung usw. usw. Wenn das Wirtschaft- liche Getriebe wieder lebhafter wird, so wollen sie gerüstet und kampfbereit wieder eingreifen können zum Vorteil der organisierten Arbeiterschaft. Der Tabakarbeiterverband hat gegenwärtig sehr günstige Gelegenheit zu rührigster Agitation. Die Gefähr- dung der Tabakindustrie durch die skrupellosen Steuerpläne der Reichsregierung öffnen gewiß vielen Nichtorganisierten die Augen über den Klassenstaat und die kapitalisttsche Ord- nung, der er dient. Sie lernen dann einsehen, was prole- tarische Pflicht und Ehre ihnen gebietet. Wir begrüßen es mit besonderer Freude, daß der Zentralvorstand des Tabak- arbeiterverbandes mit Beginn dieses Jahres auch eine größere Agitation unter den Arbeiterinnen betteiben will; in zahlreich anberaumten Versammlungen werden Referentinnen diese aufklären. Wir wünschen einen starken Verfammlungs- besuch, begleitet von Masseneintritten in die Organisation, nicht nur um des Verbandes und der eigenen Interessen der Tabakarbeiter und Arbeiterinnen willen, sondern auch, damit imposante Kundgebungen laut vernehmbaren Protest gegen die schoflen Steuerpläne der Regierung erheben. Pflicht unserer Leserinnen ist es, in diesem Sinne zu wirken. Auch der Textilarbeiterverband läßt durch zwei Referentinnen in den Monaten Februar und März Agi- tationstouren durch ganz Sachsen veranstalten.— Im sächsisch-thüringischen Textilbezirk gärt es weiter. Die Unternehmer halten hier wieder einmal die getroffenen Abmachungen nicht. Den Streikenden war am Ende ihres Kampfes die Versicherung gegeben worden, daß niemand ge- maßregelt werden solle. Trotzdem liegen mehr als 100 Ar- beiter auf der Straße, während neue„Hände" angenommen werden. Das ist nach der Untcrnehmerpresse„die natürliche Folge der Aussperrung". Es zeigt sich außerdem, daß der neue Lohntarif lediglich eine Preisregulierung auf Kosten der Arbeiter ist. Allenthalben werden Lohnkürzungen versucht. Wenn die Arbeiter dagegen vorstellig werden, so heißt es, daß ein„Versehen" vorliegt. Das„Versehen" wiederholt sich aber bei der gleichen Arbeit anderer Arbeiter. Unter solchen Verhältnissen ist es schwer, den Frieden zu wahren! Der Wäschearbeiterinnenstreik in Bielefeld , der durch seine große Ausdehnung andere Gewerbe stark in Mitleidenschaft zog, so besonders die Kartonindustrie des Ortes, ist noch vor Jahresschluß mit einem Vergleich be- endet worden. Unter welchen Bedingungen, ist uns beim Schreiben dieser Zeilen noch nicht bekannt. Der Vorstand des Zentralvereins der Bureau- angestellten hat an den Reichskanzler eine Eingabe ge- richtet, worin dieser ersucht wird, möglichst bald durch den Beirat für Arbeiterstatistik mündliche und schriflliche Er- Hebungen über die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Bureau- angestellten zu veranlassen, damit endlich zuverlässiges Material für eine gesetzliche Regelung der Berufsverhältnisse gewonnen werde. Hoffentlich werden dabei auch die weiblichen Bureau- angestellten gebührend berücksichtigt. Der Verband der Schuhmacher beruft bereits seine Generalversammlung für den 11. Juni nach Nürnberg ein. Der Holzarbeiter- verband kann über eine noch nie dagewesene Zunahme von Mitgliedern berichten, wobei erfreulicherweise die weib- lichen stark beteiligt sind. Das Handlungsgehilfenblatt bringt eine Zu- sammenstellung von Urteilen von Kaufmannsgerichten, die einen Einblick in die großen sittlichen Gefahren tun lassen, denen die weiblichen Angestellten seitens ihrer Chefs vielfach ausgesetzt sind. Kaum dem Kindesalter entwachsene Mädchen müssen sich höchst unanständige Redensarten und unsittliche Berührungen gefallen lassen, andere Gehilfinnen werden bei einem Wochenlohn von d Mark auf die Prostttution ver- wiesen. Der Direktor eines Munchener Automatenrestaurants verlangte von seinen weibliche» Angestellten direkt die ge- schlechttiche Hingabe. Die Wüstlinge gehen leider meist straffrei aus, da nicht wegen ihrer unsittlichen Handlungen Klage er- hoben wird, sondern wegen Streitfällen, die aus dem Ar- beitsvertrag erwachsen, wegen der Rechtmäßigkeit einer Lö- sung des Arbeitsverhältnisses oder auch um rückständigen Lohn. Letzthin berichteten wir über einen neuen Plan der Scharf- macher, die Aussperrung der Arbeiter und Arbeiterinnen durchgreifender vorzunehmen. Ihm ist ein zweiter gefolgt, der darauf hinausläuft, die Arbeiter nicht nach dem Alphabet, sondern nach Altersklassen auszusperren, die durch die In- validenkarten leicht festzustellen sind. So teuflisch der Plan ist, so zwecklos wird auch er sich erweisen. Gewiß kann der gewerkschaftlichen Aktion durch solche Tücken die eine oder andere Schlappe beigebracht werden, aber die Gewerkschafts- organisatton können sie ebensowenig vernichten wie alle bis- her schon ausgeheckten scharfmacherischen Zerschmetterungs- pläne. Ihre Entwicklung wird dadurch nur gefördert. Je brutaler die Unternehmervereinigungen vorgehen, um so mehr indifferente Arbeiter und Arbeilerinnen kommen zur Erkennt- nis ihrer Klassenlage.# Notizenteil. Sozialistische Frauenbewegung im Ausland. Eine sozialistische Fraucnzeitnng in Frankreich nach dem Muster der„Gleichheit" soll, wie uns mitgeteilt wird, in den nächsten Wochen erscheinen. Ihre Herausgeberin wird Genossin Luise Chaboseau-Napias sein. Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen. Arbciterinnenclend in Fürth . Wie überall, so werden auch in Fürth die Arbeiterinnen wucherisch ausgebeutet. Das bestätigen die folgenden Tatsachen. Die Wäschefabrik von Schwarzenberger scheut sich nicht, ihren Nähe- rinnen, den Heim- wie den Akkordarbeiterinnen im Be- triebe, für Hosen per Stück S und 6 Pfennig zu zahlen, für Mädchen- und Knabenhemden mit reichster, komplizierter Garnierung 7, 8 und 9 Pfennig, für Herren- und Damen- Hemden 10 und 11 Pfennig. Will bei dieser horrenden Eni- lohnung eine Heimarbeiterin in der Woche B oder B,BO Mark verdienen, so darf sie von ihrer Arbeit nicht aufblicken. Und von den paar Pfennigen, die alle Lebensbedürfnisse der Proletarierinnen decken sollen, müssen noch die Ausgaben für Garn usw. getragen werden. Nicht viel besser geht es den Arbeiterinnen, die im Zeitlohn stehen. Für einen Wochen- verdienst vosi 9,50 Mark müssen sie 150 Röcke liefern, und man versuchte, noch mehr aus ihnen herauszupressen. Zu diesem Zwecke setzte die Firma auf jeden Rock, der über die festgesetzte Zahl hinaus angefertigt würde, eine Prämie von 2 Pfennig. War es nun aber die Erkenntnis der uner- hörten Zumutung, oder ging diese über die Kräfte der aufs ärgste ausgebeuteten Lohnsklavinnen, kurz, sie nutzten„die Wohltat" dieses Mehrverdienstes nicht aus, so daß die Firma wohl oder übel die Neuerung wieder abschaffen mußte. Mit der niedrigen Entlohnung geht schlechte Be- Handlung Hand in Hand. Die Direktricen scheinen in den Arbeiterinnen keine Menschen zu sehen und behandeln sie mil einer Brutalität, die ihresgleichen sucht. Die angeführten Mißstände zeigen zum Greifen deutlich, daß die ausbeutende Kapitalistenllasse nur ein Sinnen und Trachten kennt: ihren Profit zu vermehren, und wenn auch darüber Gesundheit und Lebensglück der Lohnsklaven zum Teufel geht. Sie rufen gleichzeitig allen Arbeilerinnen die dringende Mahnung zu, mit Mut und Ausdauer am Kampfe gegen ihre Feinde teilzunehmen. Keine Proletarierin darf abseits stehen, wenn es gilt, sich selbst und ihren Schwestern ein besseres Los zu erringen. Eine jede muß treu zu ihrer Organisation halten und sich auch politisch aufklären, muß immer mehr ihrer Leidensgenossinnen dem Besreiungsringen des Proletariats zuführen, denn nur mit vereinten Kräften kann der Sieg errungen werden. H. G. Soziale Gesetzgebung. DaS Erlösche« von Ausnahmebestimmungen zum Kinderfchuhgesey hat Genossin Baader Veranlassung ge- geben, die Aufmerksamkeit der Genossinnen neuerlich durch ein Zirkular an die Vertrauenspersonen auf das wichtige Gebiet des Kinderschutzes und die hier vorliegenden Auf- gaben zu lenken. Es heißt darin:„Mit Ende 1905 sind Ausnahmebestimmungen zum Kinderschutzgesetz aufgehoben.... Es war mit§ 14 durch Ausnahmebestimmung die Arbeit der Kinder in Werkstätten, in denen durch elementare Kraft(Dampf, Luft, Gas, Elektrizität) bewegte Triebkräfte nicht bloß vorübergehend zur Ver- wendung kommen, schon vom achten Jahre an gestattet. Diese Bestimmung ist jetzt aufgehoben. Vom 1. Januar 1903 ab tritt das Gesetz gemäß seinem Wortlaut in Kraft, wo- nach in den genannten Werkstätten nicht Kinder unter zehn Jahren beschäftigt werden dürfen. Ferner fällt die Be- stimmung zu§ 8 fort, wonach für Kinder über zwölf Jahre die Arbeitszeit schon von früh 3'/» Uhr an beginnt. Nach dem Gesetz dürfen vom I.Januar 1903 an weder fremde noch eigene Kinder vor 8 Uhr morgens und nach 8 Uhr abends erwerbsmäßig beschäftigt werden. Für Austrage- dienste(Zeitungen, Milch und Backwaren) ist laut Gesetz die Ausnahme für eigene Kinder über zehn Jahre alt gestattet. „Diese beiden Veränderungen müssen mit dem neuen Jahre ganz besonders beachtet werden, weil viele Übertretungen zu befürchten sind." Das Zirkular fordert die Genossinnen aus, im Gesetz nachzulesen, welche Kinder als eigene nach dem Gesetz gelten, und eine rege Agitation unter den Frauen zu entfalten. Die Ausführungen der Genossin Zietz auf der Bremer Frauenkonferenz(Parteitagsprotokoll 1904, Seite 350) können dabei treffliche Dienste leisten.„In den Familien unserer Genossen und in den Arbeiterkreisen überhaupt", so heißt es weiter,„muß es als höchste Pflicht angesehen werden, der Kinderarbeit ein Ende zu bereiten. Jede proletarische Mutter muß von dem Unrecht überzeugt werden, welches ihrem Kinde, weil es arm ist, widerfährt; wie vielen körper- lichen, geistigen und sittlichen Gefahren es ausgesetzt ist." Um mil allen Mitteln für die Jnnehaltung des geringen Schutzes, welcher den Kindern laut Gesetz zukommt, zu sorgen, sollen die Genossinnen Frauenkommissionen wählen, die an ihrem Orte die Kinderarbeit beauffichttgen und jede Übertretung der zuständigen Behörde zur Anzeige bringen. Um den betreffenden Aufgaben gewachsen zu sein, müssen sich die Frauen mit dem Gesetz durch Lesen und Diskutieren vertraut machen. Das Zirkular gibt Winke, wie das geschehen könne. Es wird den Genossinnen Ansporn und Ratgeber im Kampfe gegen das Kinderelend sein.
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16 (10.1.1906) 1
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