Nr. 8 Die Gleichheit 53 sollte, wurden kurzerhand verboten. Warum? Weil sie auf den 20. und 21. Januar gelegt worden waren. Das erhellt aus der Begründung, in der es unter anderem wörtlich heißt:„Nachdem durch Vertreter der Sozialdemokratie öffent- lich aufgefordert worden ist, daß in den gegenwärtigen Januartagen von allen sozialdemokratischen Organisationen Versammlungen tunlichst mit Umzügen verbunden abgehalten werden sollen, in welchen die Revolution in Rußland ver- herrlicht werden soll, so ist die Annahme begründet, daß auch die von Ihnen einberufene Versammlung den gleichen Zweck verfolgen soll, eine Annahme, die auch durch die Tages- ordnung mindestens nicht widerlegt wird. Nach den bereits anderwärts gemachten Erfahrungen besteht aber die dringende Gefahr, daß derartige Versammlungen die Veranlassung zur Störung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit geben." In Neuhausen waren 260 Arbeiter mit ihren Frauen zur Versammlung erschienen. Die Bekanntgabe des Verbots und seiner Begründung wirkte aufreizender als die fulminanteste Hetzrede. Zwanglos blieben die Erschienenen bei Gesang und kameradschaftlichen Gesprächen beisammen, gewissenhaft und hochnotpeinlich von drei Mann Überwachung behütet. 14 Tage später sollten nun beide Versammlungen mit der gleichen Tagesordnung stattfinden. Sie wurden abermals mit der gleichen Begründung verboten. An Stelle der öffentlichen Versammlungen wurden schließlich aber Mit- gliederversammlungen gestattet. Genossin Wackwitz bewirkte daraufhin sofort ihre Aufnahme in den Holzarbeiterverband und konnte nun als Mitglied zu jedem Punkte der Tages- ordnung sprechen. In Neuhausen nutzte sie insbesondere die Gelegenheit aus, um im Anschluß an die Heimarbeit- ausstellung in Berlin , auf der auch der genannte Ort ver- treten war, eine Stunde lang über die Arbeits- und Existenz- bedingungen der erzgebirgischen Heimarbeiter in der Holz- induftrie zu sprechen. In Sachsen scheinen die Herrschenden und Regierenden immer noch nicht begriffen zu haben, daß ihre Taktik brutaler Niederknüppelung und kleinlicher Schi- kanierung der Arbeiterbewegung in trefflicher Weise für die Sozialdemokratie agitiert. Emsig schaufeln sie an dem Grab, in welches eines Tages der kapitalistische Zwangs- und Zucht- hausstaat stürzen muß._ M. W. Agitation am Niederrhein . Eine ungemein lebhafte Erregung und Bewegung geht gegen- wärtig durch das politische Leben. Kein Wunder! Muß doch schon ein Blick auf Rußland in dem Herzen jedes fühlenden und denkenden Menschen zwei Empfindungen auslösen: Bewun- derung für die unerschrockenen, begeisterten, heldenmütigen Freiheitskämpfer, die, ob sie auch augenblicklich erschöpft, atemholend und kräftesammelnd verharren müssen, doch bald wieder— dessen sind wir sicher— mit um so größerer Wucht den Kampf für Freiheit und Recht aufnehmen werden. Empörung, glühenden Haß gegen die grausamen, blutgierigen Menschenschlächter, denen jedes Mittel recht ist, um vom Ab- solutismus zu retten, was sie noch retten zu können vermeinen. Aber der Blick auf Rußland und seine Freiheitskämpfer weckt in unseren Herzen noch eine andere Empfindung: die der Beschämung! Was taten wir, frägt sich so mancher, um der Reaktion in Deutschland Terrain abzugewinnen oder wenigstens ihr Vordringen zu hemmen? Hat nicht so mancher und so manche tatenlos beiseite gestanden, wo es galt, sich frisch, fröhlich zum Kampfe zu stellen? Wo solche Einkehr ge- halten wird, da regt sich dann der Wunsch, so viel wie mög- lich nachzuholen, was bisher versäumt worden ist. Um so mehr, da in Deutschland die Reaktion frecher ihr Haupt er- hebt, seitdem sie vermeint, die Revolution in Rußland sei gestorben. Um diese politische Situation nach besten Kräften aus- zunutzen für unsere Parteibewegung, veranstaltete das nieder- rheinische Agitationskomitee eine längere Agitationstour durch sein Gebiet. Die erste, sehr gut besuchte Versammlung fand inMünchen-Gladbach statt, wo gegenwärtig die Zentrums- schäfchen rebellieren. Sie beginnen endlich einzusehen, daß die Zentrumspolitik des Brotwuchers sie zum permanenten Hungern verurteilt, ihnen die Errungenschaften eines jähr- zehnlelangen gewerkschaftlichen Kampfes mit einem Schlage raubt, sie zum Elend und zur Arbeitslosigkeit verdammt. Parteiorganisation und Textilarbeiterverband, die sozialdemo- kratische Presse des Bezirkes und die„Gleichheit" gewannen eine ganze Anzahl Mitglieder bezw. Abonnenten. Dasselbe ist von Viersen zu melden, wo laut§ 10 unseres neuen Or- ganisationsstatuts eine weibliche Vertraucnsperson gewähll wurde. An beiden Orten beteiligten sich einige Genossinnen aus M.-Gladbach in sachkundiger Weise an der Debatte und bei der Aufnahme von Mitgliedern. Ein Bravo den streb- samen Frauen! Glänzend besucht war die Versammlung in der Stadthalle in Krefeld , wo seil kurzem gleichfalls die Frauenbewegung Fuß gefaßt hat. Im Essener Kreise waren sechs Versammlungen arrangiert, die gut besucht waren und einen schönen, greifbaren Erfolg brachten, vor allem der„Gleichheit", aber auch der übrigen Parteipresse. Der Leserkreis der ersteren vermehrte sich um 250 Abon- nenten. Die Versammlungen fanden statt in Essen in der Borussia und bei Post, in Recklinghausen , Rotthausen, Borbeck und Altenessen . Unsere Essener Genossinnen, vor allem aber unsere dortige Vertrauensperson, Genossin Deuper, sind geradezu unermüdlich in der Agttationsarbeit. Glänzend besucht und von gutem Erfolg begleitet waren die fünf Versammlungen im Duisburger Kreise, in Duis« bürg, Altstaden, wo wir noch ein Rekonter mit dem Be- amten hatten, das zur ungeheuren Erheiterung der Besucher beitrug, ferner in Mülheim (Ruhr), Sterkrade und Marxloh. Unsere Neußer und Oberkasseler Genossen leiden schwer unter dem Lokalmangel. Während in drangvoll fürchterlicher Enge Männlein und Weiblein beieinandersaßen und standen in dem einzigen, leider nur kleinen Lokal in Neuß , mußten die Oberkasseler ins„Ausland" wandern und die Gastfreundschaft der Düsseldorfer in Anspruch nehmen. Die Versammlung im Gewerkschaftshaus war prächtig be- sucht und brachte, wie auch die Neußer, einen guten Erfolg, darunter die Wahl einer Verttauensperson. Unsere kürzlich gewählte Neußer Vertrauensperson half schon kräftig agi- tieren. Während in Barmen, Velbert und Tönnisheide der Versammlungsbesuch unter dem Fastnachtsrummel litt und ihm in den beiden letzten Orten auch Lichtbildervorträge Abbruch taten, die der Konsumverein am Tage vorher ver- anstaltet hatte, waren die Versammlungen in Iserlohn , Lüdenscheid , Wermelskirchen und Elberfeld sehr gut besucht. Im letzteren Orte, wo die Genossinnen die Ver- sammlung arrangiert hatten, diente dieselbe gleichzeitig dem Protest gegen die neuen Steuern. Zahlreiche Aufnahmen für den Frauenverein, sowie Abonnenten auf„Gleichheit" und„Freie Presse" zeigten, daß wieder neues Terrain erobert worden war. Im Hagener Kreis tagten drei Versammlungen. Eine in Hagen im Gewerkschaftshaus, wo durch die Wahl einer weib- lichen Verttauensperson eine planmäßige Agitation unter den Frauen eingeleitet und die„Gleichheit" mit 45 Abonnenten eingeführt ward. Ferner in Haspe , wo wir leider nur ein kleines Lokal zur Verfügung haben. Den Schluß bildete Langerfeld. Diese Versammlung stand infolge des Ab- lebens Eugen Mchters bereits im Zeichen der Wahlbewe- gung. Außer 45 Leserinnen für die„Gleichheit" wurden zahlreiche Abonnenten für die„Freie Presse" und Mitglieder für den Wahlverein gewonnen. Im Düsseldorfer Kreis waren gleichfalls drei Ver- sammlungen arrangiert: in Düsseldorf selbst, sowie in Hilden und Ratingen . Während die in Düsseldorf und Ratingen sich eines sehr guten Besuchs erfteuten, litt der Besuch in Hilden stark unter dem miserablen Wetter. Aber eine Herzensfteude hat es uns bereitet, daß unsere Düffel- dorfer Vertrauensperson und noch einige andere Düsseldorfer Genossinnen so wacker an der Agitation sich beteiligten, nicht nur im Orte, sondern im ganzen Kreise, just wie in Essen . Welcher Fortschritt gegenüber dem Jahre 1896, wo die Unterzeichnete zum erstenmal in der Rheingegend auf Agi- tation sich befand! Auch diese Tour hat uns wieder ein Stück vorwärts ge- bracht. Die Parteiorganisationen sind überall gestärtt. An einer ganzen Reihe von Orten ist der Grundstein für die Frauenbewegung gelegt worden. Die örtliche Parteipresse hat zahlreiche Abonnenten gewonnen. Die„Gleichheit" aber hat mindestens 800 neue Leserinnen erhalten. Wir mar- schieren!_ Luise Zietz . Politische Rundschau. Im deutschen Reichstag gab es vor der Vertagung für die Osterferien noch eine Debatte über die Marokko - politik der deutschen Regierung. Der Reichskanzler hatte es vorgezogen, die ebenso unvermeidliche wie unbequeme Aus- einandersetzung wenigstens so lange wie irgend möglich hinauszuschieben. So wurde denn die ganze Debatte über die auswärtige Politik, die sonst mehrere Tage in Anspruch nimmt, auf einen einzigen Sitzungstag zusammengedrängt. Dadurch, daß der Reichskanzler auf den friedlichen Ausgang der Konferenz in Algeciras hinweisen konnte, erweckte er bei unkritisch veranlagten Leuten, wie es die Hurrapatrioten der verschiedenen Parteifärbungen sind, den Eindruck, als ob die Marokkopolittk der deutschen Regierung ganz vor- züglich geleitet gewesen sei. Der ftiedliche Ausgang entkräftet jedoch in keiner Weise den Vorwurf, daß die deutsche Reichs- Politik überhaupt mit der Möglichkeit eines kriegerischen Kon- fliktes wegen Marokko gespiell hat. Es wäre ein Verbrechen sondergleichen gewesen, wenn die deutschen Staatslenker die Auseinandersetzung mit Frankreich in einen Krieg hätten ausgehen lassen. Sie haben jedoch vorübergehend den Glauben erweckt, daß sie es dazu kommen lassen würden. Das, was für Deutschland Wertvolles bei der Konferenz herausgekommen ist, die Sicherung des Prinzips der offenen Tür, also der gleichen Berechtigung aller Stationen zur wirtschaftlichen Be- tätigung in Marokko , hätte sich aber erreichen lassen durch friedliche Verhandlungen ohne alles Säbelgerassel, ohne die Konferenzkomödie und vor allem— ohne die Tangerreise. Die ganze Marokkoaffäre liefert einen neuen Beweis dafür, wie dringend notwendig es ist, den Leuten, die jetzt im Deutschen Reiche das Heft in Händen haben, die Leitung der Geschäfte sobald wie möglich aus den unfähigen Händen zu winden. In Osterreich ist die Zerfahrenheit der politischen Zu- stände allmählich so gewachsen, daß sogar die bureaukratische Regierung sich genötigt sah, dem Drängen der Sozialdemo- kratie auf Einführung des allgemeinen Wahlrechtes entgegen- zukommen. Kein anderer Ausweg aus den verzwickten Zu- ständen bot sich. So hat denn das Ministerium Gautsch, der Not gehorchend, ein Wahlgesetz im Reichsrat eingebracht, das mit dem widersinnigen Kuriensystem reinen Tisch macht. Völlig entspricht es allerdings keineswegs den weitergehenden Forderungen unserer Parteigenossen. Vor allem ist es noch immer nicht ein wahrhaft allgemeines Wahlrecht, denn es schließt die Frauen von der Gleichberechtigung aus. Es ge- ivährt aber doch wenigstens den Männern das gleiche, all- gemeine und direkte Wahlrecht und wird deshalb als ein Schritt vorwärts von unseren Genossen unterstützt. Erbitterte Kämpfe werden noch von den nattonalistischen Parteien um die Abgrenzung der Wahlkreise geführt, da in dem Wahl- gesetz dem chronischen Nationalitätenzwist in Osterreich inso- fern Rechnung getragen wird, daß die Wahlkreise nach Mög- lichkeit national abgegrenzt werden, um Mandatskämpfe nach nattonalen Gesichtspunkten nach Möglichkett auszu- schalten. Bei der Festsetzung der Wahlkreisgrenzen sucht nun aber jede Nationalttät sich so viele Wahlkreise wie möglich zu sichern. Die Sozialdemottatie ist die einzige Partei, die ihre Anhänger in jeder Nattonalität sucht und findet. Im Erstarken der Sozialdemokratie liegt deshalb auch die einzige Gewähr für die Überwindung des Ratio- nalitätenhaders in Osterreich . Der Sieg des Gedankens des allgemeinen Wahlrechtes in Österreich ist aber ein neuer Beweis dafür, daß dieses Recht mit der Kraft eines Natur- gesetzes sich überall durchsetzen muß, und daß es nichts Törichteres gibt, als das Geschwafel der Reakttonäre in Deutschland , das Reichstagswahlrecht sei ein fürstliches Gnadengeschenk gewesen, das fürstliche Laune jederzeit wjeder zurücknehmen könne. Solchen Launen wird die Entschlossen- heit des deutschen Proletariats rechtzeittg Schranken zu ziehen wissen. Wir werden uns sicher nicht nehmen lassen, was jetzt unsere Genossen in Osterreich vor unseren Augen sich erobern. Auch in England hat die neue Arbeiterpartei einen bemerkenswerten Erfolg erzielt. Eine der wesenttichsten Streitftagen, über die der Wahlkampf in England ausge- fochten wurde, war die des Gewerkschaftsrechtes. Durch einige richterliche Entscheide— besonders in dem Taff-Vale- Prozeß— war die finanzielle Sicherheit der Gewerkschaften in Frage gestellt worden. Jene Richtersprüche hatten nämlich die Kassen der Gewerkschaften haftbar gemacht für Schäden, die den Unternehmern durch Anordnungen der Ge- werkschaftsbeamten angeblich zugefügt werden können, wie Stteiks, Boykotts usw. Hohe Summen waren in bestimmten Fällen den Unternehmern als Schadenersatz zugesprochen worden. Es liegt auf der Hand, daß die konsequente Durch- führung dieser Art Haftbarmachung die gewerkschaftlichen Kämpfe der englischen Arbeiter nahezu unmöglich gemacht haben würde. Die Arbeiterpartei betrieb deshalb mit allem Eifer eine gesetzliche Sicherstellung der Gewerkschaften vor dieser Gefahr. Auch diejenigen Arbeitervertteter, die sich der liberalen Partei angeschlossen hatten, gingen in dieser Frage mit der Arbeiterpartei Hand in Hand. Im liberalen Ministerium waren die Ansichten hierüber geteilt. Trotzdem. Zunächst behielt die manchesterliche unternehmerfteundliche Richtung die Oberhand. Das Ministerium brachte ein Ge- werkschaftsgesetz ein, das in einigen Fragen allerdings den Gewerkschaftsforderungen entgegen kam, zum Beispiel das Streikposten stehen für gesetzlich zulässig erklärte, in der Hauptsache aber, in der Frage der Haftbarmachung der Ge- werkschaften sich auf den Standpunkt des Taff-Bale-Ent- scheides stellte. Der Konzessionsschulze des Kabinetts, der „Arbeitervertreter" John Burns, hätte es also nicht ein- mal durchzusetzen vermocht, daß einer allgemeinen Arbeiter- forderung von dem Kabinett Rechnung gettagen wurde. Er blieb aber ttotzdem auf seinem Platze. Eine Kabinetts- ftage war das nicht für den„ehrlichen John". Eine inter - essante neue Jllusttatton das für den Wert des Ministe- rialismus! Völlig verändert wurde die Situation erst durch das Eingreifen der Arbeiterpartei im Unterhause. Sie brachte ein Amendement ein, das die Gewerkschaften vor jedweder finanziellen Haftbarmachung für angebliche Schädi- gungen der Unternehmer durch Aktionen der Gewerkschafts- beamten sicherstellt. Die Diskussion führte dazu, daß nun- mehr der Premierminister die Zustimmung zu diesem Amende- ment gab, das dann samt dem so verbesserten Gesetz mit großer Mehrheit im Unterhause durchging. Dieser schöne Erfolg der Arbeiterpartei berechtigt zu den besten Erwartungen. Er muß vor allem das Selbstbewußtsein der Arbetterver- tteter steigern und bahnt damit den Weg zum Einlenken in eine rein proletarische Klassenkampfpolitik. Das Gewerk- schaftsgesetz selbst ist zwar noch nicht über den Berg hinüber. Noch muß es das Oberhaus passieren, wo der konservattve Großgrundbesitz die Oberhand hat. Der Möglichkeit einer Ablehnung des Gesetzes durch diese reaktionäre Adelkoterie ist aber jetzt schon unser Genosse Keir Hardie mit der rich- tigen Antwort begegnet: Verweigert das Oberhaus in seinem Übermut des Großausbeutertums seine Zustimmung zu dem Gesetz, dann wird die Arbeiterschaft Englands den Ruf er- heben: Fort mit dem Oberhaus! Das furchtbare Grubenunglück in Courriöres gebiert immer neue Schreckniffe. Es hat sich jetzt herausgestellt, daß die Ingenieure in frevelhafter Unfähigkeit oder noch frevel- hafterer Profitsucht die Schächte zu früh abgedämmt haben. Nach 20 Tagen wurden noch 14 lebende Bergleute an das Tageslicht gefördert. Hunderte hätten vielleicht gerettet werden können, wenn sofort die nötigen Rettungsarbeiten vorgenommen worden wären. Auch noch diese Greuel, nach- dem schon die ganze Katastrophe durch die unersättliche Hab- gier der Kapitalisten herbeigeführt war, indem sie fortarbetten ließen, nachdem schon mehrere Schächte in Brand standen. Die Empörung der Arbeiter über diese ganze Schandwirt- chaft hat wesentlich beigetragen zum Ausbruch eines Streiks, durch den die Bergarbeiter Nordfrankreichs volle Menschen- rechte dem Unternehmertum abzutrotzen suchen. G. L. Genossenschaftliche Rundschau. Der Konsumverein Mannheim ist nach fünfjähriger Geschäftstätigkeit bereits soweit, ein eigenes großes Ver- wattungsgebäude, Bäckerei mit sechs Doppelöfen usw. für 400000 Mk. errichten zu können. Die im letzten Jahre glänzend einsetzende Blüte des Vereins, der fest in der Ar- beiterbewegung verankerte und durch seinen Grundsatz: Bezug von Unternehmern, die den gewerkschaftlichen An- örderungen genügen, vorbildlich geworden ist, ist der ver- diente Lohn vielfältiger Mühen und Sorgen der ersten Jahre und trefflicher Geschäftskunst der gegenwärttgen Leitung.
Ausgabe
16 (18.4.1906) 8
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