80Die GleichheitNr. 12Frauen gemachten großen Anstrengungen die Regierungnicht imstande ist, den Frauen das Wahlrecht zu geben.Sie fordert deshalb die Frauen auf, auch fernerhin für ihrRecht zu agitieren, und sie bittet die Regierung, dem Parla-mente während der lausenden Session noch einmal die Ge-legenheit zu geben, das Frauenwahlrecht zu diskutierend—Die Proletarierinnen mit ihren zahlreichen Fahnen undunter den Klängen der Musik begaben sich nach dem Tra-falgar Square(lies: Trafalger Squähr), um da zu demon-strieren. Der Trafalgar Square ist einer der schönsten PlätzeLondons; er liegt im politischen Mittelpunkt der Stadt,—nur einige Minuten von den Reichsministerien, den großenParteiklubs und etwa zehn Minuten vom Parlament. Inder Mitte des Platzes erhebt sich das Monument Nelsons,dessen viereckiger Sockel den Volksversammlungen zur Tribünedient; aufdenvier Seiten des Sockels können etwaMOPersonenPlatz nehmen; die Zuhörer stehen am Fuße des Monumentes imweiten Bogen zwischen den kleineren Monumenten und denSpringbrunnen, wo der Raum groß genug ist, viele TausendePersonen zu umfassen.Dorthin begab sich die Arbeiterinnendemonstration. DieRednerinnen, die Organisatorinnen und die Preßleute standenauf drei Seiten des Sockels, wo auch die verschiedenenFahnen aufgestellt waren. Das Wetter war schön, und dain England am Sonnabend die meisten Fabriken, Werk-stätten und die großen Geschäfte schon um 2 Uhr nachmittagsschließen, so hatten viele Arbeiterinnen und Ladengehilfinnendie Möglichkeit, an der Demonstration teilzunehmen.Auf der Tribüne befanden sich auch etwa 3V Arbeite-rinnen aus dem Norden Englands, die am Freitag gekommenwaren, um an der Demonstration teilnehmen zu können. Eswaren Mädchen und Frauen, die in Baumwoll- und Woll-fabriken, im Bergbau, als Kleidermacherinnen usw. beschäftigtsind. Sie waren alle nett gekleidet und sahen recht frischund aufgeweckt aus. Sie sagten mir, im Norden Englandssei die Frauenbewegung sehr stark, da die Arbeiterinnenüberzeugt sind, daß sie nur durch die politische Gleichstellungmit den Männern auch ökonomisch— auf der Lohnliste—zur Gleichstellung gelangen werden. Die Bewegung ist dorteifrig an der Arbeit, der Entrechtung der Frauen ein Endezu machen. Ihre Selbstachtung gestattet es den Frauen nicht,als minderwertig betrachtet zu werden.— Erwähnenswertist auch die aus zwei Arbeiterinnen bestandene französischeDelegation, die die Pariser Frauenbewegung(Feininistinnen)vertrat. Sie trugen eine rote Fahne mit einer französischenInschrift.Als Rednerinnen traten meistens Frauen auf: Pankhurst,Billington, Kenny, Lawrence, Montefiore und andere minderbekannte Genossinnen. In Trafalgar Square überwog dassozialistische Element; die Reden waren durchaus sozialistisch.Die Zuhörer, mindestens 8000 Frauen, Mädchen und Männer,bestanden zum größten Teil aus Arbeiterinnen und Arbeitern,jedoch befanden sich auch— nach Zeitungsberichten—mehrere Lords darunter. Keir Hardie sprach dreimal: vonjeder Seite des Sockels; ebenso Genossin Kenny, eine Textil-arbeiterin von hervorragendem Rednertalent. Die Versamm-lung dauerte von 2 bis 6 Uhr.Am Sonntag hielten die aus der Provinz gekommenenArbeiterinnen eine Versammlung im Hyde Park ab. DasWetter war regnerisch, aber der Regen konnte den En-thusiasmus der Frauen nicht abkühlen. Folgende Resolutionwurde da angenommen und der Regierung übersandt:„An-gesichts des drückenden ökonomischen Bedürfnisses der Frauennach dem Wahlrecht, protestieren wir mit aller uns zu Ge-böte stehenden Kraft gegen die Gleichgültigkeit und dieSaumseligkeit der Regierung in dieser Frage. Wir ver-langen die sofortige Einbringung einer Vorlage, die dieGleichstellung der beiden Geschlechter verwirklicht."Im ganzen konnte man sich des Eindrucks nicht er-wehren, daß es sich um eine sehr ernste Sache handelt. Dieganze Demonstration hatte nichts Künstliches, nichts Thea-tralisches an sich. Sie zeigte, daß die Frauen entschlossensind, ihre Forderung um jeden Preis durchzusetzen.Ein merkwürdiger Zufall wollte es, daß diese Demon-stration am 100. Geburtstage John Stuart Mills stattfand,der ein großer Denker und einer der bedeutendsten Vorkämpferfür die Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechtes gewesenist. Am 20. Mai 1837 hielt er im englischen Parlament eineberühmte Rede für das Frauenwahlrecht, und im Jahre 1869veröffentlichte er ein Buch:„Die Hörigkeit der Frau", dasnoch heute zu den Hauptwerken der Literatur zugunsten desFrauenwahlrechtes gehört. Einige Redner der Demon-stration verfehlten es nicht, Mills zu gedenken.M. Beer-London.Der Kampf um die Rente.Von E. G. iSchluß.,Das eintreffende Urteil des Schiedsgerichtes trat voll-ständig den Behauptungen der Berufsgenossenschaft bei underachtete den Kläger nur zu 66-/z Prozent erwerbsbeschränkt,da er fähig sei, leichtere Arbeit zu verrichten. Verschweigenkonnte man leider dem Verletzten diese niederschmetterndeEntscheidung nicht, weil Rekurs dagegen innerhalb Monats-frist vom Tage der Zustellung an bei den» Reichsversiche-rungsamt zu Berlin eingelegt werden mußte. Der als Ein-schreibebrief an das Reichsversicherungsamt abgegangene,von Hartmaun verfaßte Rekurs wies ausdrückltch auf denjetzigen verschlimmerten Zustand des Verletzten hin. Kaumwar er jedoch abgegangen, so kain schon wieder eine neueHiobspost! Die Berufsgenossenschaft teilte dem Verletztenzur„Aufmunterung" mit, daß er nach„erfolgreicher Kur" alsbedeutend gebessert aus der Heilanstalt enrlaffen morden sei,so daß der Grad seiner heutigen Erwerbsbeschränkung garnur noch— 80 Prozent betrage. Von der neugemeldetenErkrankung Webers war in dem Schreiben gar keine Rede.„Gibt es noch eine Gerechtigkeit?" schrie der Schwerkrankeein über das andere Mal auf. Seine Kräfte ließen vonTag zu Tag nach. Der Arzt konnte dem Fieber keinen Ein-halt mehr gebieten. In dieser Zeit traf der zweite Bescheidein, der die öv Prozent Rente bestätigte. Zähneknirschendlegte Hartmann gegen ihn Berufung ein.Endlich hatte auch die Berufsgenoffenschaft die Eingabedes Verletzten über seine Neuerkrankung soweit„verarbeitet",daß sie ihn aufforderte, sich unverzüglich ihrem Vertrauens-arzt in dessen Sprechstunde vorzustellen!!!Erschrocken widerriet außer Hartmann auch der Hausarztden Gang in die Sprechstunde. Deutlich sah er, daß dieVorstellung ein Ding der Unmöglichkeit war. Weber konnteder Aufforderung des Kreisarztes, der Karte auf Karte sandte,keine Folge mehr leisten. Er starb in der Nacht, nachdemihm die Berufsgenossenschaft drohend geschrieben hatte, daßihm die Rente entzogen werde, wenn er sich dem Arzte nichtbald vorstelle.Der arme Verletzte hatte endlich ausgelitten. NachdemHartmann die Familie Webers einigermaßen getröstet hatte,meldete er der Berufsgenoffenschaft den Todesfall. DieMeldung mußte von der Witwe unterschrieben werden. AufHartmanns Geheiß hatte diese auch auf dem Standesamteine Sterbeurkunde zu verlangen, die unentgeltlich verabfolgtwerden mußte. Dieses Dokument war der Meldung vomAbleben des Verletzten beizufügen. Einem Kollegen gegen-über, der den„Fall Weber" mit großem Interesse verfolgthatte, meinte Hartmaun bitter, man muß die Sterbeurkundeschon deshalb einsenden, daß die Herren glauben, daß Weberwirklich tot sei!Bevor die Überreste des Verletzten zu Grabe getragenwurden, bat Hartmann den Hausarzt noch, doch im Interesseder Familie genau die Todesursache feststellen zu wollen.Von der Berufsgenossenschaft könne ja leicht bestritten wer-den, daß der Tod eine Folge des Unfalls sei, so daß dieHinterbliebenenrente verringert werde. Auf wiederholtesZureden entschloß sich deshalb auch Frau Weber, in dieLeichenöffnung zu willigen. Der zugezogene Spezialarztkonstatierte seinerseits ebenfalls, daß der Tod durch eine Ver-schlimmerung der Unfallfolgen verursacht worden sei. DemSchiedsgericht und dem Reichsversicherungsamt teilte Hart-mann das Ableben des Verletzten mit.Lange schon ruhte Weber in seinem Grabe, und nochimmer nicht hatte die Berufsgenossenschaft den Hinterbliebenendie so notwendige Rente ausgezahlt. Die auf der Post an-gewiesene Rente konnte Frau Weber nicht erheben, weildiese ja für den Verletzten selbst bestimmt war. Endlichkam der Bescheid, daß die Witwe erst noch eine Heirats-Urkunde einzureichen habe, bevor die Familienrente festgesetztwerden könne. Das Reichsversicherungsamt entschied in-zwischen, daß der Rekurs des Verletzten abzuweisen sei, weileine höhere Erwerbsbeschränkung nicht nachgewiesen wordenwäre. Das Schiedsgericht nahm jedoch wenigstens von demeingetretenen Tode Webers insofern Notiz, als es dem be-handelnden Arzte die Frage vorlegte, wann die Verschlim-merung eingetreten sei. Auf Grund des Gutachtens erklärtesich dann die Berufsgenossenschaft großmütig bereit, derFamilie für die letzten Tage die Vollrente freiwillig zuzahlen. Dadurch war die Berufung erledigt. Nur durchden Tod konnte der„Beweis" erbracht werden, daß Weberkein Simulant war, wofür ihn die Berufsgenossenschaft unddie Gerichte hielten, meinte Hartmann zu seinen Kollegen.Nach geraumer Zeit traf endlich der Bescheid der Be-rufsgenoffenschaft auf die letzte Eingabe ein. Hartmann er-klärte der Witwe Weber das Schreiben dahin, daß ihr anSterbegeld der 18. Teil des Jahresverdienstes ihres ver-storbenen Ehemannes, gleich 90 Mk.> ausgezahlt werde. DieRente für sie und ihre Kinder betrage 60 Prozent diesesLohnes, wie ihr ja schon während der Pflege des Verstorbenenin der Heilanstalt ausgezahlt worden sei. Sie beziehe alsomonatlich zusammen 67,83 Mk. Rente vom Tage des Todes-falls an. Die Kinder würden die Rente erhalten, bis siedas 15. Lebensjahr erreicht hätten; da nun vier Kinder vor-handen wären, so würde der gleiche Betrag an Rente auchweitergezahlt, nachdem die beiden ältesten Kinder 15 Jahrealt geworden seien. Für jedes Kind würden nämlich 20 Pro-zent des Jahresverdienstes, zusammen jedoch nur 60 Prozentgezahlt. Frau Weber erhalte die Rente von 20 Prozent biszu ihrem Tode oder ihrer Wiederverheiratung. Im Falleder Wiederverheiratung stehen ihr nach geschlossener Ehe60 Prozent des Jahresverdienstes, in diesem Falle 813 Mk.als Abfindung zu. Die Berufsgenossenschaft hätte natürlichnichts dagegen, wenn die noch junge Witwe wieder heiratenwerde, denn dadurch würde sie den„Fall Weber" bald los.Aus der Bewegung.Von der Agitation. Im Auftrag des Agitationskomitees für Hessen-Nassau sprach die Unterzeichnetein Versammlungen in der Provinz sowie im Großherzog-tum Hessen. Eine stark besuchte Versammlung in Hom-bürg v. d. Höhe bildete den Anfang der Tour. DieBeteiligung der Frauen daran hätte eine bessere sein können,doch gelang es, unserer„Gleichheit" in etwa zwei DutzendExemplaren Eingang zu verschaffen; dazu kommt noch einguter Erfolg für die Partei und die Verbreitung der„Bolls-stimme". Die Versammlung in Launsbach(WahlkreisWetzlar war glänzend besucht; aus allen Orten der Um-ge waren Männer und Frauen in großer Zahl herbei-gee. namentlich die letzteren waren sehr stark vertreten.Nachdcm in dieser Versammlung unsere„Gleichheit" voneiner Anzahl Familien abonniert ward, wird GenossinVauth-Wetzlar gemeinsam mit den Genossen und Ge-nossinnen des Ortes für eine weitere Verbreitung Sorgetragen. In Langendiebach bei Hanau hatten die Ge-nossen eine Maifestversammlung arrangiert, in welcher derBürgermeister sich berufen fühlte, der Referentin vor-zuschreiben, was sie nicht sagen dürfe. Wir machten demHerrn jedoch klar, daß das nicht seines Amtes sei. EineGenossin war bereit, den Posten der Vertrauenspersonzu übernehmen, und zirka 30 Abonnenten der„Gleichheit"meldeten sich. Der 1. Mai brachte uns nach Frank-furt a. M. Die Morgenversammlung im Gallussaal warebenso überfüllt wie die in den übrigen Lokalen. Ungemeinangenehm empfand man die praktische Agitationsarbeit,welche von unseren Genossinnen geleistet ward. Mitte Maifand in Frankfurt a. M. eine zweite Versammlung imGewerkschaftshaus statt zur Agitation unter den Frauen.Anläßlich der Reichstagsnachwahl im Wahlkreis Darm-st a d t referierte die Unterzeichnete in Mörfelden undWeiterstadt. Glänzend besucht und von gutem, greif-barem Erfolg war die Versammlung in Kelkh ei m, wo sicheine recht intelligente Genossin für den Posten der Ver-trauensperson fand. In der überfüllten Versammlungin Griesheim referierte zum zweiten Punkte, über denFrauenbildungsverein, Genossin Schulze-Frankfurt, dieauch einen guten Erfolg für den Verein erzielte. Sössen-heim und Biebrich hatten Maiversammlungen. Imletzteren Orte haben wir einen jungen aufblühenden Frauen-verein, um dessen Weiterentwicklung unsere dortige Ver-trauensperson sich lebhaft bemüht. In die Versamm-lung zu Sossenheim waren die Beamten mit der Weisunggekommen, daß die Frauen sich ins Segment setzen müßten.Wir kritisierten scharf das ungerechtfertigte Vorgehen derBehörde und riefen die Frauen zum Protest dagegen auf,den sie zunächst bekunden möchten durch einmütiges Abonne-ment auf die„Gleichheit". Wir hatten die Genugtuung,daß mehr als 60 Frauen der Aufforderung folgten, und daßeine von Soden anwesende Genossin sich fteiwillig erbot,dort mit der Agitatton unter den Frauen zu beginnen. Einpaar herrliche Versammlungen tagten im Westerwald, undzwar in Höhr und in Wirges. In Höhr, wo eine altekeramische Industrie, die der„Kannenbäcker", sich in jüngsterZeit mehr und mehr zur Großindustrie entwickelt(worüberwir später berichten werden), waren Saal, Gaststube undGarten von dichtgedrängten Menschen besetzt. Im Gartenfanden sich auch viele Frauen, im Saale nicht eine einzige-Mit 40 Aufnahmen für die Partei und 22 Abonnenten fürdie„Volksstimme" faßten wir hier festen Fuß mit unsererBewegung. In Wirges haben wir durch die Glasarbeiterbereits eine sehr gute Bewegung. Infolge des Schicht-Wechsels in der Glasindustrie konnte leider nur die eineHälfte der Arbeiter der Versammlung beiwohnen, dafürwaren aber die Frauen um so zahlreicher erschienen, so daßder weite Saal dicht besetzt war. Während ihrer Essens-pause von 9 bis 10 Uhr kamen dann auch die Nachtschichllerauf ein halbes Stündchen zur Versammlung gesprungen.Zwei Frauen wurden für den Posten der Vertrauens-person gewähll, die„Gleichheit" erhielt 100 neue Lese-rinnen. Die Versaminlung in Aschaffenburg hätte besserbesucht sein können. Immerhin wurden 13 Parteimitgliederund einige Gleichheitsabonnenten gewonnen, vor allem aberunserer wackeren Vetrauensperson, Genossin Eugler, derMut neu gestärkt. Prächtig besucht, zum Teil überfülltwaren die Versammlungen in Wiesbaden, Dotzheim,Vilbel, Oberhöchstadt und Gießen. An allen Ortenwurden der Partei neue Mitglieder, der„Vollsstimme" so-wie der„Gleichheit" Abonnenten geworben, so der letzterenin Gießen 50, in Wiesbaden 27, in Vilbel mehr als 30, inOberhöchstadt ebensoviel. Fast überall ward vor allem durchdie Wahl einer weiblichen Vertrauensperson der Grund-stein für eine planmäßige Agitation unter den Frauen ge-legt. Besondere Freude bereitete es, daß an kleinen, oftweltentlegenen Orten sich bereits eine lebhafte Bewegungzeigt, sich gute, zum Teil schon recht starke Parteiorgani-sationen gebildet haben. Es geht eben unaufhaltsam vor-wärts, mit der Allgemeinbewcgung wie auch mit der Frauen-bewegung. Die fast 500 Abonnenten, welche die„Gleichheit"bei dieser Tour gewonnen hat, illustrieren das aufs neue.Luise Zietz.In den Tabakfabriken Schlesiens und Posenswerden ungezählte Massen von Arbeiterinnen beschäftigt.Um sie ihrer Organisatton einzureihen, berief der Tabak-arbeite r verband in den folgenden Orten Versamm-lungenein: Görlitz, Hayna», Goldberg, Greiffen-berg, Liegnitz, Sprottau, Breslau, Striegau,Jauer, Oppeln, Wansen, Brieg, Ohlau, Neumarkt, Rawitsch, Posen, Birnbaum, Schwerin,Schönlanke und Bromberg. Auf der Tagesordnungstand:„Die Arbeiterin als Hausfrau und Lohnstlavin" und„Die wirtschafttichen Kämpfe der letzten Zeit". Die Be-teiligung an den Versammlungen war groß, trotz der Gegen-agitation der„Christlichen", die sich alle Mühe gegebenhatten, die Arbeiterinnen vom Besuch der Versammlungenzurückzuhalten oder die Saalinhaber zu bestimmen, in letzterStunde ihre Lokale zurückzuziehen. In Oppeln zum Beispielhatten die Christlichen in den Arbeitssälen erzählt, daß achtTage nach der„sozialdemokratischen" Veranstaltung eine Ver-sammlung des Christlichen Tabakarbeiterverbanves stattfindensolle, in welcher eine Referentin aus Berlin die Wahrheitsagen werde. Nichtsdestoweniger waren viele Arbeiterinnenin unserer Versamnilung. Mit ihnen hatten sich auch einigeArbeitgeber eingestellt, welche die Verwaltung des Verbandesbesonders eingeladen hatte. Bei einem derselben, einemHerrn Häurich. mackte sich die Wirkung eines durch-