154 Die Gleichheit Nr. 22 mehr schützen konnte. Freiwillig beschlossen die Gründer ihre Auslösung, überzeugt, daß die Gedanken, die sie ge- pflanzt, nicht sterben konnten. So schieden sie als Sieger, nicht als Besiegte. Langsam ist die Saat, die sie gesäet, aufgegangen, in neuerer, besserer Form geht endlich die ver- fochtene Idee der Reife entgegen zum Segen für die ganze Menschheit. Die weiteren Schicksale von Malvida v. Meysenbug ge- hören nicht hierher. Die edle Frau mußte, wie so viele andere, jahrelang in der Verbannung leben. Zu ihren Freunden gehören viele der besten Menschen jener Zeit. Da sie nicht mehr öffentlich ihren Reformplänen leben durfte, hat sie versucht, im kleinen Kreise erzieherisch zu wirken. Der modernen sozialistischen Bewegung blieb sie fremd, es gibt jedoch viele Berührungspunkte zwischen deren Idealen und den Zielen, für welche Malvida gekämpft hat. An ihrem späten Lebensabend durfte diese sich sagen, daß sie nicht umsonst gekämpft und gelitten hat, daß ihre Lebens- arbeit keine verlorene gewesen ist, denn sie hat dem Fort- schritte, der Frecheit gedient. Anna Bios. Die Anfänge der proletarischen Frauen­bewegung in Deutschland . Von Klara Zetkin. (Forts-hung.) Der Kongreß verlegte den Sitz der Gewerksgenossenschaft anter Berücksichtigung der vereinsgesetzlichen Verhältnisse nach Eßlingen in Württemberg , den Ausschuß nach Crimmi- tschau. Crimmitschau war der Mittelpunkt des Verbands- lebens, seine Seele war Motteler. Die Organisation baute sich auf der Grundlage des Unterstützungswesens auf. Sie gewährte Unterstützung bei unverschuldeter Arbeits- und Er- werbslosigkeit, Unterstützung und Rechtsschutz bei Bedrückungen und ungerechtfertigten Anforderungen der Arbeitgeber und Behörden und Wanderunterstützung aus einer allgemeinen Kasse. Jedes Mitglied war verpflichtet, an seinem Aufent- Haltsort einer Krankenkasse anzugehören, zwischen den ver- schiedenen Kranken- und Unterstützungskasien sollteFrei- zügigkeit" herbeigeführt werden, das heißt der kostenlose Übertritt der Mitglieder im Falle des Ortswechsels. Die Gründung weiterer Krankenkassen usw. wurde vorgesehen. Das Unterstützungswesen darüber ließen die VerHand- lungen des Kongresses wie alle späteren Generalversamm- lungen keinen Zweifel war gleichzeitig Selbstzweck und Mittel zum Zweck. Es sollte die Textilarbeiter gegen die schlimmste Unbill des ausbeutenden Kapitalismus schützen und diese dadurch verteidigungs- und kampfesfähig gegen diesen selbst halten. Es sollte durch materiellen Beistand bei Kämpfen und Lohnbewegungen den Kampf um bessere Arbeitsbedingungen erleichtern, wie dies die Genossenschaft außerdem durchRegelung und Beaufsichtigung des Lehr- lingswesens, der Frauen- und Kinderarbeit" erstrebte. Es sollte einen festen, materiell bindenden Sammelpunkt schaffen, der Träger der Klassenkampfideen war, von dem aus das Ideelle, Fruchtbare von der Erkenntnis der Klassengegensätze verbreitet wurde. Ziffern erzählen von den Bemühungen, die Frauen für die Gewerksgenossenschaft zu gewinnen, und der werbenden Kraft der entfalteten Agitation. Als auf der ersten General- Versammlung zu Crimmitschau am 9., 10. und 11. Juli 1870 Wilhelm Stolle , einer von unserer alten Garde, der heute noch kämpft, den Bericht gab, konstatierte er, daß der Or- ganisation6000 bis 7000 Mitglieder angehörten, davon ein Sechstel weiblichen Geschlechtes". Seinen Angaben lagen die Ergebnisse von Fragebogen zugrunde, die auch Auskunft über die Zahl der weiblichen Mitglieder verlangt hatten. Die Befriedigung über den weiblichen Mitgliederstand fand ihren Ausdruck in einer bezeichnenden Redewendung, die seit der Crimmitschauer Generalversammlung aufkam. Man nannte die Gewerksgenossenschaftdie Mutter mit den fünf Söhnen". Das wichtigste Resultat der Crimmitschauer Be- ratungen war die Gründung einer Krankenkasse der Ge- werksgenossenschast. Sie erfolgte unter Berücksichtigung der Interessen der Frauen und im Hinblick auf ihre Organisierung. Nach Seiten der Pflichten und Rechte hin kannte das Statut nur gleichgestellte Mitglieder ohne Unterschied des Geschlechtes, zeigte aber bereits einen bescheidenen Ansatz zum gebührenden Sonderschutz, dessen die Proletarierin als Mutter bedarf. Wenn weibliche Mitglieder nach der Nieder- kunft länger als neun Tage krank waren, so sicherte es ihnen vom zehnten Tage an die Krankenunterstützung zu; diese wurde vom ersten Tage der Entbindung an gewährt, sofern ärztlicher Beistand erforderlich gewesen war. Das Referat über die Krankenkassenfrage wurde von Robert Seidel er- stattet, der damals als Weber in den vordersten Reihen des kleinen Fähnleins klassenbewußter sächsischer Arbeiter stand, wie er heute als geachteter Pädagog und Schriftsteller un- ermüdlich für die sozialistische Weltanschauung kämpft. Er beleuchtete die sozialen Wurzeln der Krankheiten im Prole- tariat, bezeichnete es als eine Hauptaufgabe der Kranken- kassen, den Krankheiten durch Aufklärung über ihre Ursachen entgegenzuwirken, und tadelte, daß die Kassen teilweise die Frauen ausschlössen. Motteler empfahl ausdrücklich, die Krankheiten der Frauen gebührend zu berücksichtigen. Um den Proletarierinnen den Beitritt zur Krankenkasse zu er- leichtern, dabei aber die Ausbreitung der Stammesgenossen- schaft zu fördern, beschloß die Generalversammlung:Wer Mitglied der Krankenkasse werden will, muß auch Mitglied der Gewerksgenossenschaft sein; Frauen von Mitgliedern brauchen jedoch nur Mitglieder der Krankenkasse zu werden." Für die Geschichte der proletarischen Frauenbewegung aber ist es das bedeutsamste Ereignis der Crimmitschauer Tagung, daß eine Proletarierin als Gleiche unter Gleichen für ihre Klassen- und Geschlechtsgenossinnen die Stimme er- hob. Frau Christiane Peuscheh welche die Gründung der Gewerksgenossenschaft mit in die Wege geleitet hatte, nahm als Mitglied des Lokalkomitees an der Generalversammlung teil. Sie befürwortete die Gewährung von Krankenunter- stützung bei längerer als neuntägiger Dauer des Wochen- betts. Aus der Erfahrung ihrer proletarischen Existenz heraus wendete sie sich gegen die fiskalisch- mißtrauische Meinung, die Frauen würden durch lange Inanspruchnahme des Bonums die Kasse brandschatzen. Sie betonte, daßden Frauen hauptsächlich darum zu tun sei, ihre Wirtschaft so- bald wie möglich wieder versorgen zu können". Trotz der Schwierigkeiten und Gefahren, welche die poli- tische Situation in der nächsten Zeit für die Internationale Gewerksgenossenschaft schuf, ergänzte diese ihre Tätigkeit durch die Bemühungen, im Sinne der Internationale auf- klärend und vorwärtstreibend innerhalb anderer Organi- sationen und Strömungen zur Sammlung und Hebung des Textilproletariats zu wirken. Delegierte der Gewerksgenossen nahmen hervorragenden Anteil an den beiden Weber- innungskonferenzen, an dem ersten deutschen Webertag zu Glauchau und dem zweiten zu Berlin , der zur Gründung des Deutschen Weber- und Manufakturarbeiterverbandes führte. In Gemeinschaft mit den Genossen Lassalleanischer Richtung von denen sie sich in der Hauptsache nur durch das stärkere Hervorheben der Notwendigkeit internationaler Organisation unterschieden traten sie vor allem jeder zünftigen Beschränktheit entgegen und suchten den kleinmeister- lichen Standesdünkel durch das proletarische Klassenbewußt- sein zu verdrängen. Sie waren es vor allem, welche die wieder und wieder auftauchende Neigung bekämpften, die organisierten Textilarbeiter für die Abschaffung der industriellen Frauenarbeit zu mobilisieren. Die maßgebende Entscheidung, auf welche spätere Tagungen zurückgriffen, wurde in Glauchau (28. bis 30. März 1871) gefaßt, dies aber sicherlich unter dem Eindruck der wohlbegründeten Auf- fassung wie des Beispiels der Internationalen Gewerks- genossenschast. Frau Peuschel, welche von den Crimmi- tschauer Gewerksgenoffen als Delegierte zum ersten Webertag entsendet war, wendete sich gegen das Verlangen nach Be- seittgung der Frauenarbeit. Gegen ihre verderblichen Be- gleiterscheinungen rief sie zur internattonalen Organisation auf und forderte dabei die Einbeziehung der weiblichen Ar- beiter als Gleichberechtigte in die Genossenschaften und Ge- werkschaften, gleichen Lohn für gleiche Leistung ohne Unter- schied des Geschlechtes und einen gesetzlichen Normalarbeits- tag. Genossin Peuschel beteiligte sich auch an der Debatte, um den Antrag Bebel zu befürworten, daß esdringende Pflicht der Arbeiter sei. Gemaßregelte materiell und mora« lisch zu unterstützen". Ihre Ausführungen� künden unzwei- deutig die Schule der Internationale. Sie erweisen des weiteren, daß die Internationale Gewerksgenossenschaft Kämpferinnen umschloß, die den Männern nicht bloß gleich- berechtigt, sondern auch ebenbürtig an Fähigkeiten und Schulung waren. Denn wahrlich, an sachlichem Wert, an Klarheit, Bestimmtheit und Logik des Gedankens übertrafen Frau Peuschels Ausführungen die Reden zahlreicher männ- licher Delegierter und stellten sich denen der geschultesten Köpfe ebenbürtig zur Seite. Der Vorkämpferin der klaffen- bewußten Proletarierinnen gebührt ein gut Teil des Ver- dienstes, daß entgegen dem Antrag Malech auf Verbot der Frauenarbeit die Resolution Bebel zur Annahme gelangte, welche besagt:Es ist Pflicht der Fachgenossen, dahin zu wirken, daß die Frauen in den Fabriken und Werkstätten mit in die Gewerks- und Fachorganisationen als gleich- berechttgt eintreten, und es dahin zu bringen, daß die Löhne der Frauen und Männer gleichgestellt werden."(Forts, folgt.) Aus der Bewegung. Von der Agitation. Im Anschluß an den Parteitag hielt Unterzeichnete inBayern eine Reihe Versammlungen ab, deren Verlauf Zeugnis davon ablegt, wie in dieser Domäne des Zentrums mehr und mehr die Einsicht Platz greift, daß nicht Beten das Elend beseitigt, sondern der Sozialismus allein die Befreiung aus dem Joche der Lohnsklaverei und der Unwissenheit bringen wird. Nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen treten mehr und mehr in die Reihen des kämpfenden Proletariats. Die Versammlung in Penzberg , einem Bergarbeiterort, war ein gutes Omen für die geplante Agitationstour. Bei dem Wort Bergarbeiter tritt ein Bild des Elends vor das geistige Auge. In Penzberg haben wir dieses Bild in handgreiflicher WirMchkeit. Die ein- förmigen, jeden Schmuckes entbehrenden Werkhäuser, die armselig gekleideten unbeschuhten Kinder, die früh gealterten Frauen, die ausgemergelten Männergestalten mit den schwie- ligen Händen, die vom Aufseher zum Unterschied von den Händen derHerren" mitPranken" bezeichnet werden, sprechen deutlich von dem jammervollen Leben, welches das Proletariat hier führt. Die Kohlensortiererinnen, darunter ganz junge Mädchen, sind den ganzen Tag in dichte Wolken Kohlenstaubes gehüllt, und fronden für erbärmlichen Lohn. Kürzlich hat ein geschickt durchgeführter Streik diesen Arbei- terinnen Lohnaufbesserung und manche anderen Vorteile ge- bracht. Die energische Leiterin des Streiks, die nach Be- endigung desselben auf die Jnnehaltung der Abmachungen hielt, mußte alsAufhetzerin" büßen, sie wurde entlassen. Das tüchtige junge Mädchen bleibt am Orte, eswühlt", klärt weiter auf und organisiert. Die gewerkschaftliche Or- ganisation hat im letzten Jahre in Penzberg bedeutende Fortschritte gemacht, die Versammlung, die am Sonntag nachmittaa bei herrlichem Wetter stattfand, war sehr stark besucht und prächtig in ihrem Verlauf; sie führte der Ge- werkschaft neue Mitglieder, wie der Partei neue Anhänger und Anhängerinnen zu. Die folgenden Versammlungen in Augsburg und Lechhausen hatten beide ein gleich gutes Resultat. Beide Orte sind eine Domäne der Textilindustrie. In Augsburg wurde das Thema behandelt:Niedere Ar- beitslöhne, hohe Lebensmittelpreise, mindere Rechte", in Lechhausen:Der Kampf der Arbeiterklasse gegen das mo- derne Raubrittertum". Das letztere war für die Verhält- niffe in Lechhausen allzu passend. Es scheint unmöglich, die Arbeiterschaft noch mehr auszurauben, als es hier geschieht. Frauenarbeit ist in der Textilindustrie bekanntlich über- wiegend. Bei Löhnen, die für Anfänger 80 Pf. täglich be- tragen und dann bis 1,30 Mk. steigen, für die Männer in seltenen Fällen bis zu 2 Mk., müssen die Leute mit einer Nahrung fürlieb nehmen, die oft schlechter ist als Hunde- futter. Zum Kochen eines ordentlichen Mittageffens fehlen Zeit und Mittel. Manche kaufen in einer Kantine für 10 Pf. eine sich Suppe nennende Flüssigkeit; andere wieder ziehen das bayerische Nationalgericht, in Bier gebrocktes Brot vor. Arbeiterinnen, die über die niedrigen Löhne klagten, antwortete der Werkführer zynisch, sie möchten statt des Bieres Waffer zum Brot nehmen, dann hätten sie jedesmal 12 Pf. gespart und kämen zu etwas. Die zum proletarischen Klassenbewußtsein erwachten Frauen in Lechhausen arbeiten im besten Einvernehmen mit den Genoffen rührig an der Aufklärung der Massen. Die Versammlung hatte für Ge- werkschaft und Partei gute Erfolge. Einige Frauen, die bei denHirschen" organisiert sind, bestellten dieGleichheit". Hoffentlich wird die Lektüre derselben bewirken, daß sie ganz die Unseren werden. Die Augsburger Verhältnisse gleichen den Lechhausener sehr. Damit die Leute ihr Joch geduldig weiter tragen, wird an den Fabrikausgängen vom Portier den heimgehenden Arbeitern die sogmannteschwarze Tante", das Zentrumsblatt in die Hand gedrückt. Alles dies hilft auf die Dauer nicht mehr, dem sozialistischen Gedanken den Eingang in die Köpfe und Herzen zu wehren. Eine am Tage nach der Versammlung abgehaltene Besprechung mit den Augsburger und Lechhausener Genossinnen zeigte, welch große Anzahl intelligenter Frauen bereits eifrig und dauernd tätigen Anteil an der Agitattons- und Organisationsarbeit nimmt. In München wurde nun in der Versammlung vom 4. Oktober nach einem Referat über die Frauenkonferenz in Mannheim eine Vertrauensperson gewühlt. In einer später stattgefundenen Aussprache mit Genossinnen, der auch einer der leitenden Genossen beiwohnte, wurden die für die Agitatton nöttgen Maßnahmen erörtert. Die Hille der Münchener Genossen ist den Genossinnen sicher. Wenn die Vertrauensperson es versteht, zur Mitarbeit eine Anzahl der recht intelligenten Frauen heranzuziehen, so wird auch hier die Bewegung bald gute Fortschritte machen. In Reichen- hall fiel die Versammlung prächttg aus. Dem Fabrik- arbeiterverband sowie anderen Gewerkschaften wurde eine erhebliche Anzahl Mitglieder zugeführt, auch die Partei ge- wann neue Anhänger. Um derGleichheit" Eingang zu verschaffen, wird der Vertrauensmann eine Anzahl bestellen und sie durch die Kolporteure verschleißen lassen. Das be- handelte Thema:Niedere Löhne, hohe Lebensmittelpreise und mindere Rechte" paßte auch für das herrlich gel, ne Reichenhall . Der Arbeiter hat hier während der schönen Sommerzeit weder Beschäftigung noch Brot, er mag sich von dem himmlischen Manna nähren, das ihm die Priester versprechen. Im Frühjahr wandern diese Proletarier fort, um erst im Herbst an den heimatlichen Herd zurückzukehren, denn dann müssen alle Bau- und Sttaßenarbeiten ausgeführt werden, damit der erholungsbedürftige Bourgeois bei be- ginnender Saison alles wohleingerichtet vorfindet. Im Sommer gehört Reichenhall den Reichen, die hier Leib und Seele erfrischen können. Durch die Sommergäste mögen den Hotels reiche Einnahmen zufließen, der Arbeiterschaft wird die Nahrung aber noch mehr verteuert. Das Prole- tariat lernt in der Folge dieser Verhältnisse auch hier die Klassengegensätze begreisen, es wird begehrlich. In abseh- barer Zeit hofft man, eine Vertrauensperson ausfindig zu machen, welche die Aufklärungsarbeit unter den Frauen des arbeitenden Volkes systematisch betreiben wird. Trotz der für den Ort gut besuchten Versammlung sah es in Jngol- stadt weniger hoffnungsvoll aus. Die ganze Bewegung steckt hier noch in den ersten Kinderschuhen. In dem sehr schwarzen Regensburg dagegen hat unsere Genossin Hagen bereits einen Stamm von tüchtigen Genossinnen herangebildet, die ihr bei allen Veranstaltungen, beim Werben von Gleichheitsleserinnen usw., hilfreich zur Hand gehen. Die von Genossin Hagen veranstaltete Volksversammlung war von Männern und Frauen so stark besucht, wie man es noch nie gesehen. Von Not und harter Arbeit zeugten die Gestalten der Anwesenden. Was Wunder, Rcgensburg ist die Ausbeutungsdomäne des Herrn v. Pfetten, der die Glückseligkeit seiner Landarbeiter preist, die mit dem horren- den Lohn von 1,20 Mk. auskommen. Die Industriearbeiter der Gegend wollen mit 2 Mk. nicht zufrieden sein. Auch die bisher frommen, blind glaubenden Lohnfllaven werden unzufrieden und ihrer Klassenlage bewußt. Die letzte Ver- sammlung hat dazu beigetragen, Kampfesmut zu erwecken und zu stärken, Gewerkschaft und Partei gewannen durch sie. Dem Morgenrot des Sozialismus müssen auch in Bayern die schwarzen Nachtvögel weichen. Im Proletariat erwachen die Geister, sie lernen erkennen und verstehen. Männer und Frauen treten zusammen zum gemeinsamen Kampfe, der das Elend überwinden und die Menschheit befreien wird. Ottilie Baader . Genossin Lungwitz referierte in letzter Zeit für Fra ' nbildungsvereine in Rixdorf, Span- dau,.ißensee, Eberswalde , Pankow , Reinicken-