Nr. 26 Die Gleichheit IL7 Äeimarbeiterelend im Zeitz -Weißenfelser Braunkohlenrevier. Es ist wieder Weihnachten. Die Lagerräume find ge fällt mit Spielwaren und Geschentartikeln; in den Familien beginnt die Zeit geheimnisvollen Webens und Wirkens, um den lieben Nächsten und Angehörigen eine Freude zu bereiten. Weihnachten, selige Zeit der Gaben, des Kinderjubels und des Lichterglanzes! Wohl kaum je wand denkt daran, daß alle jene kleinen Sachen und SSchelchen, die in ihrer bunten Mannigfaltigkeit und Zier lichkeit Auge und Herz erfreuen, meist hergestellt find in überaus harter, langer Fron. In Räumen, dumpf, niedrig und eng fitzen die Männer, Weiber uns Kinder bis in die späte Nacht hinein, pappen, kleistern, schnitzen und malen um kärglichen Verdienst. Es ist nicht Zweck dieser Zeilen eine Darstellung der Frauen- und Kinderarbeit zu geben. wie sie in den landschaftlich so reizvollen, idyllisch gelegenen Thüringer Walddörfern in der Gegend um Sonneberg zum Schaden der Mütter und der heranwachsenden Jugend heute noch gang und gäbe ist, sondern es soll nur hingewiesen werden auf die Lage der Frauen in der Kerzenindustrie wie sie vornehmlich im Zeitz -Weihenfelser Braunkohlenreoier zu Hause ist. Die blauen, roten, weißen und bunten Kerzen, ohne die wir uns einen echten rechten Weihnachtsbaum gar nicht vor- stellen können und die in geschmackvollen Kästchen und Kar- tons verpackt jetzt überall käuflich sind, werden in den Kerzen- gießereien um Webau, Köpfen, Gerstewitz und anderen Orten aus einem Destillat von besonders dazu geeigneter Braunkohle hergestellt. Die zum Verpacken dieser Kerzen nötigen Kartons werden von Frauen und Kindern in den Berg- arbeiterwohnungen angefertigt. Wie das in der rückständigen Form der Hausindustrie üblich, werden die Heimarbcite- rinnen von den schwerreichen Gesellschaften der Montan- industrie für ihre mühevolle Arbeit erbärmlich bezahlt. Da- bei müssen sie es noch als einen Akt besonderen Wohl- wollens ansehen, daß man ihnen überhaupt Beschäftigung gibt. Der Bergbau mit seiner gefährlichen, körperzerrütten- den Berufsarbeit verbraucht nawrgemäß die Menschen weit rascher als die meisten anderen Gewerbe. Wie aus den Stattstiken der Knappschaftsberufsgenossenschaften ersichtlich ist, werden die Bergleute oft schon im besten Mannesalter berg- fertig, das heißt arbeitsunfähig. Sie fallen derJnvalidenunter- stützung anh eim. Aber von der kärglichen Rente kann die Familie weder leben noch sterben. Da heißt es denn für die Gattin und Mutter mitverdienen helfen, wenn die Familie nicht zu- gründe gehen soll. Das Angebot der sich zu der Karton- arbeit meldenden Frauen ist demnach immer größer als die Nachfrage. Die Unternehmerschaft hat die Auswahl, und man läßt es die Frauen fühlen, daß sie gewissermaßen nur aus Gnade und Barmherzigkeit Beschäftigung erhalten. Diesem Umstand entspricht auch die Bezahlung. Für das Tausend Kartons gibt es 1,50 bis 2 Mk., je nach Größe und Quali tät derselben. Davon geht noch ab der Preis für ein Pfund Leim, welches pro Tausend gebraucht wird und selbst an- geschafft werden muß. Es bleibt also 1,20 bis 1,70 Mk. Reinverdienst für ein Tausend solcher Kartons, und dazu be darf es der Tagesarbeit nicht etwa nur einer Person, nein, die ganze Familie bis zum sechsjährigen Kindchen herunter muß mithelfen! Die Räumlichkeiten, die den armen Frauen für die Fabrikation der Kartons zu Gebote stehen, find naturgemäß die Wohnräume der Familie. Betritt man nur die Hausflur solcher Arbeiterwohnungen, in denen Kar- tons gemacht werden, so fällt einem der widerliche Geruch kochenden oder verbrannten Leimes auf. In den Arbeits- räumen selbst verschwindet alles andere vor Bergen halb- fertiger und beklebter Kartons. Der Brodem siedenden Leimes steigt neben dem Dampf kochenden Mittagessens auf, einen Dunst zum Ersticken verbreitend. Der Arbeitsraum dient ja zugleich als Wohnstube, Küche, oft sogar als Wasch- und Schlafraum für die Familie. Die in Betracht kom- wenden Gesellschaften, die Riebeckschen Montanwerke, die Werschen-Weißenfelser NktiengeseUschaft, die Sächsisch- Thüringische Gesellschaft sind schon einmal vor Jahresfrist in der Presse mit der Nase auf diese Zustände gestoßen worden, ohne daß sie merklich darauf reagiert hätten. Bei Gelegenheit des Streiks der mitteldeutschen Braunkohlen- gräber in diesem Frühjahr sind denn stellenweise ganze zehn Pfennig pro Tausend Kartons zugelegt worden. Der bevorstedende Wahlkampf gibt den Braunkohlen- arbcitern wie allen Arbeitern des Bezirkes Gelegenheit, mit ihren Ausbeutern und dem Staat gründlich abzurechnen; nicht bloß für die Auswucherung und Knechtung, die sie selbst erfahren, sondern auch für das Elend, das in ihre Familien hineingetragen und im reichsten Maße Frauen und Kindern aufgebürdet wird. Die Frauen aber dürfen die Abrechnung nicht ihren Männern allein überlassen. Sie dürfen nicht vergessen, daß die Regierung im Bunde mit den bürgerlichen Parteien die Verantwortung für den ver- brecherischen Lebensmittelwucher trägt, ebenso für den Mangel einer Schutzgesetzgebung, welche die schlimmsten Auswüchse des Hcimarbeiterjammers etwas mildern würde. Können sie auch nicht Wählerinnen sein, so mögen sie wenig- stens nach Kräften Wühlerinnen werden. öl. kl. Aus der Bewegung. Ter zweite p�nstische Parteitag, der am S7., 28. und 29. DezembH in Berlin stattfinden sollte, ist der Reichstagswahlen wegen im Auftrag der Berliner Parteigrnossenschaft mit Zustimmung des Partei- Vorstandes von den Einbernfern vertagt worden. Der Termin der Tagung wird später bekanntgegeben. Bon der Agitation. Im November sprach die Unter zeichnete in folgenden Orten: Remscheid , Velbert , Neuß Trier. Kaisers lautern, D olzheim, Wirger, Biebrich� Obcrstein, Worms , Heppenheim über„Die notwendige Anteilnahme der Frauen an dem proletarischen BefreiungS kämpf". Die Versammlungen erfreuten sich durchweg eines guten Besuchs und brachten der Bewegung neue Kämpfer sowie der Presse neue Leser. Einen bedeutenden Erfolg hatten wir in Worms zu verzeichnen. 69 Aufnahmen für den Wahlverein, 54 Abonnenten für die„Gleichheit" und 19 für die„Mainzer Volkszeitung" war die Ernte des Abends. Durchweg fanden vor oder nach der Versammlung Sitzungen mit den Genossen und Genossinnen statt, und es gelang, die Frauenbewegung in allen Orten zu beleben und den Mut der tätigen Genossinnen aufs neue zu entfachen Auf Wunsch des Düsseldorfer Kartells referierte die Unter- zeichnete in einer internen Sitzung über die Frage:„Wie ist das Interesse der Arbeiterinnen für die Gewerkschaftsbewe gung zu wecken?" Nach eingehender Behandlung dieser hochwichtigen Frage gelangten folgende von der Referentin erläuterten Thesen zur Annahme: 1. Die Anerkennung der Arbeiterin als Kollegin seitens des Mannes ist das erste Erfordernis. 2. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit sind die Eltern zu verpflichten, ihre Töchter der Organisation zuzuführen. 3. Das Interesse der Arbeiterinnen an der Gewerkschafts! bewegung muß durch Werkstätten- und Betriebsbesprechungen und durch Hausagitation geweckt werden. 4. Den weiblichen Mitgliedern muß in der Verwaltung ihrer Organisation Sitz und Stimme gegeben werden. Auch dürfte die Heranbildung weiblicher Fabrikvertrauenspersonen praktisch sein. 5. In den Mitgliederversammlungen muß die Wahl der Vortragsthemen wechseln, damit auch dem Geschmack der Frauen Rechnung gelragen wird. Mit Aufstellung solcher Thesen allein ist es natürlich nicht getan; aber bei intensiver, geduldiger Kleinarbeit wird es doch nach und nach gelingen, die ausgebeuteten Arbeite- rinnenscharen von der Notwendigkeit der modernen Arbeiter- bewegung zu überzeugen und sie als zielbewußte Mitkämpfe- rinnen in dem Kampf um Brot und Freiheit zu gewinnen. W. Kahler. Im Harburger Kreis ward endlich auch der Grund stein zu einer planmäßigen Frauenbewegung gelegt durch zwei Agitationsversammlungen, je eine in Harburg und Wilhelms bürg. An beiden Orten erfolgte die Wahl weib- licher Vertrauenspersonen, nachdem Genossin Zieh über„Die Frau als Staatsbürgerin" referiert halte. In Harburg mit seiner großen weiblichen Fabrikarbeiterschaft wurden außer- dem 92 Abonnenten der„Gleichheit" gewonnen. Ms Ver- trauenspersonen wurden hier aufgestellt die Genossinnen Neumann und Eiglmeier. In der Versammlung be fanden sich unter den 359 anwesenden Personen 209 Frauen. In Wilhelmsburg meldeten sich ungefähr 119 Frauen, die Leserinnen der„Gleichheit" werden wollen, unter diesen 75, die freiwillige Beiträge für die Partei zu zahlen gedenken. Ein prächtiger Anfang, dem hoffentlich eine ebenso prächttge Weiterentwicklung folgen wird.— In einer sehr gut besuchten Versammlung in Bargteheide 'prach Genossin Zietz kürzlich über den Lebensmittelwucher. Erfreulicherweise mehrt sich auch hier die Zahl der Frauen, die die Versammlung besuchen. Dem sozialdemokratischen Verein wurde eine Anzahl neuer Mitglieder gewonnen. L. Z. Anfang November referierte Genossin Jeetze in Halle a. d. Saale in einer Versammlung, an der zirka 199 Per- önen teilnahmen. Die Referentin schilderte, wie die kapital listische Produktionsweise das Heim des Arbeiters illusorisch macht, und brandmarkte besonders die Ausbeutung der Proletarierinnen. Sie forderte die Arbeiterinnen auf, sich in ihren Berufsorganisationen zusammenzuschließen und an der Seite der Männer für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. 21 Genossinnen bestellten die„Gleichheit", die in Halle nunmehr 199 Leserinnen hat. Ms Vertrauensperson wurde Genossin Sachse wiedergewählt. Frau Sachse. Ende November fand in Glauchau eine öffentliche Heimarbeiterversammlung statt, in welcher Genossin Heide- mann-Berlin referierte. Eine große Anzahl dieser schutzlos Ausgebeuteten hatte sich eingefunden und folgte den Aus- ührungen der Referentin mit regem Interesse. Sie fühlen wohl, wie elend ihre Lage ist. Wenn irgend eine Arbeit so chlecht ist, daß sie von den Fabrikarbeitern zurückgegeben wird, weil sie nichts dabei verdienen können, dann bekommen sie die Heimarbeiter mit ihrer unbeschränkten Arbeitszeit. Bei der Diskussion zeigte sich, daß die Worte der Referentin ihre Wirkung nicht verfehlt hatten; eS nieldetcn sich Frauen zum Worte, die noch nie den Mut gefunden hatten, öffent- lich zu sprechen. In einfachen, aber von leidenschaftlicher Erregung durchzitterten Worten brachten sie ihre lange zurück- gedrängten Gefühle zum Ausdruck. Mögen sie alle ihr Teil dazu beitragen, daß ihre Lage besser wird. C. T. Für den Fabrikarbeiterverband referierte die Unter- zeichnete kürzlich in Versammlungen zu Hannover , Han- nover- Münden, Hainholz, Limmer/Linden, Seelz e, Sarstett, Riecklingen, Wülfel, Benthe, Mißburg, Kleefeld, Braunschweig , Wolfenbüttel und Leisnig über die folgenden Themata:„Der Kampf der Unternehmer- organisation gegen die Gewerkschaften",„Die Lebensmittel- teuerung und ihre Folgen für die Familie",„Die Wirtschaft- lichen Kämpfe mit dem organisierten Unternehmertum." In Hannover fanden 6 Versammlungen statt, in den übrigen Orten je eine Versammlung Alle waren prächtig besucht, und einigen wohnten auch Unternehmer mit ihren Beamten bei. In Wolfenbüttel wurde dem Einberufer auf dem Polizeiamt bedeutet:„Was braucht ihr Frauen in der Versammlung? Laßt sie Strümpfe stopfen." Als Ant- wort darauf brachten die Genossen die Frauen in um so größerer Zahl mit in die Versammlung. Für den Verband der Porzellanarbeiter und-Arbeiterinnen referierte die Unterzeichnete in einer leidlich gut besuchten Versammlung zu Schedewitz-Zwickau über den„Wert der gewerkschast- lichen Organisation für die Arbeiter und Arbeiterinnen." Das gleiche Thema erörterte sie in einer Besprechung mit den Arbeiterinnen der Gummifabrik in Hainholz, die zahlreich erschienen waren, um sich einmal gründlich über ihre Lage auszusprechen. Die Arbeitsbedingungen de-' Arbeiterinnen sind in den genannten Orten fast durchgehends sehr schlecht, besonders aber in Hannover , über die Zu- stände, die zum Beispiel in einer der dortigen Gummi- fabriken herrschen, werden wir in einer späteren Nummer berichten. Zu verwundern ist es. daß eine Jndustriestadl wie Hannover noch keine proletarische Frauenbewegung hat. Nach dem Parteitag zu Jena hatten die Genossen den Plan gefaßt, im Frühjahr dieses Jahres eine kräftige Agitation unter den Proletarierinnen zu entfalten, um eine solche in Fluß zu bringen. Die durch den Tod Meisters nötig ge- wordene Reichstagsnachwahl nahm jedoch die Kräfte der Genossen''so in Anspruch, daß der Plan nicht ausgeführt werden konnte. Im kommenden Frühjahr soll zu seiner Verwirklichung geschritten werden. Die allgemeine gewerkschaftliche und politische Bewegung würde durch die Auf- klärung und Organisierung der Proletarierinnen eine gute Förderung erhalten. Marie Wackwitz . In einer gut besuchten öffentlichen Frauonversammlung zu Stettin , die Ende November tagte, erstattete Genosse Groth Bericht über den Mannheimer Parteitag. Er ging namentlich auf die Verhandlungen ein, welche für die Frauen besonderes Interesse hatten, und wies die Genossinnen auf das große Tätigkeitsfeld hin, das für sie in der Unterstützung der Jugendbildungssrätten offen steht. Sodann referierte Genosse Horn über den preußischen Parteitag und machte den Genossinnen die Bedeutung klar, welche dieser für sie hat. Die Versammlung beschloß, sich durch eine Delegierte auf dein Parteitag vertreten zu lassen. Als solche wurde Ge- nossin Horn gewählt. Die Vorsitzende richtete an die An- wesenden die Aufforderung, die Jnnehallung der Bestim- mungen des Kinderschutzgeseyes nach Möglichkeit zu überwachen und Qberttetungen der Kinderschutzkommission zu unterbreiten. Genosse Horn ermahnte die Frauen in seinem Schlußwort, an allen Parteiarbeiten eifrig Antell zu nehmen und sich dadurch des Namens Genossin würdig zu erweisen, ö. ll. Mit einem Siege der Sozialdemokratie endete die Stadt- verordnetenwahl zu Iserlohn am 29. und 39. No- vember. Die Freisinnigen erhielten 837 bis 368, die Sozial- demokraten 1988 bis 1199 Stimmen. Zum erstenmal ziehen unsere Genossen in das Stadtparlament ein, in welchem bis- her ejn bis auf die Knochen reaktionärer„Freisinn" herrschte. Die Iserlohner Arbeiterschaft hat es endlich eingesehen, daß keine einzige der vielen bürgerlichen Parteien ihre Interessen vertritt, daß einzig und allein die Sozialdemokratie für das Wohl des arbeitenden Volkes kämpft. Der Freisinn mag aus dem Resultat der diesjährigen Wahlen den Schluß ziehen, daß es mit seiner Herrschaft im Wahlkreis Altena - Iserlohn ein für allemal vorbei ist. Für die Genossen und Genossinnen aber erwächst die Pflicht, nicht nur das Er- oberte zu behaupten, sondern Neues dazu zu gewinnen. Das mögen sich besonders die Frauen zu Herzen nehmen, die unserer Sache leider bisher noch recht gleichgültig und ver- tändnislos gegenüberstanden. Glücklicherweise hat sich in der letzten Zeit ein kleiner Stamm klassenbewußter Ge- nossinnen gebildet, die ihr Alles daran setzen werden, die rückständigen Proletarierinnen aufzurütteln. Möge der Er- olg ihre Mühe belohnen. Frau Varnhagen. In Döbeln in Sachsen fand Anfang dieses Monats eine öffentliche Heimarbeiterversammlung statt, die von 259 Personen, meist Frauen, besucht war. Genossin Hoppe- Berlin referierte über das Thema:„Die Mißstände in der Heimindustrie, und was haben wir zu ihrer Beseitigung zu ordern?" Eine der Versammlung vorgelegte Resolution, die ein Gesetz zum Schutze der Heimarbeiter forderte, wurde einstimmig angenommen. In der Diskussion sprach sich Ge- nossin Schilling über die örtlichen Verhällnisse aus. Zum Schlüsse legte die Referentin ebenso wie Genosse Wünsch- mann den Frauen ans Herz, sich gewerkschaftlich und poli- tisch zu organisieren. Leider herrscht unter den hiesigen Frauen noch zu viel Egoismus und falsche Scham, die zu bekämpfen eine ernste Aufgabe der Genossinnen sein muß. öl. Lok . Bon den Organisationen. Der Frauen- und Mädchenbildungsverein für München und Um- gebung hielt am 15. November seine erste General» versa in mlung ab. Über die Tätigkeit deS Vorstandes berichtete die Vorsitzende Genossin Timm. Die ersten An- regungen für das Zustandekommen des heutigen Vereins zab eine vor einigen Jahren in München abgehaltene Ver- 'ammlung, in der Genossin Zetkin referierte. Es gelang, eine beträchtliche Anzahl Frauen zu einer Vorbesprechung zusammenzubekommen; ein Provisorium, bestehend aus den Genossinnen Sailer, Timm undL ach ermeier, wurde geschaffen, doch gelang es damals nicht, vorwärts zu kom- men. Die Hauptb'tätiguug der Frauen mußte vorerst in die Gewerkschaften verlegt werden. Und erst das Zusammen- treffen verschiedener Momente im öffentlichen Leben bot Gelegenheit, die F-auen für ihre eigenen Angelegenheiten mehr zu interessieren. So wurde dann nach einigen Vor- besprechungen im Herbst des vorigen Jahres zu einer kon- tttuierenden Versammlung geschritten und ein provisorischer Ausschuß gewählt, der in der Versammlung am 3. De- zember, zu der Genossin Greifenberq das Rekerat über-
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16 (26.12.1906) 26
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