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Br. 303. 14. Jahrgang. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Mittwo, 29. Dezember 1897.

Tokales.

Achtung, 1. Wahlkreis! Heute Mittwoch, abends 8 Uhr, findet in den Arminhallen", Kommandantenstr. 20, eine Wahlvereins­Versammlung statt. In dieser Versammlung wird die Diskussion zwischen dem Genossen August Täterow und dem National Sozialen Herrn Micha Isti fortgesetzt. Es ist eines jeden Parteigenoffen Pflicht, in dieser Versammlung zu erscheinen. Der Vorstand.

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er:

Neuers

Vor

auf der Wache fein Billet zurückverlangt habe, sei die Herausgabe inhaber einer der bedeutendsten Engrosfirmen Berlins   in Wollstoffen, verweigert worden. ein Kommerzienrath, hatte im Monat September im Seebade Ostende Beit in seiner Praxis ereignet hat, zur Sprache: Eines Morgens im November zur Biehung gelangenden Serienlooses von 500 Gulden Ein Arzt bringt folgende Angelegenheit, die sich vor einiger einem schlesischen Großindustriellen der Textilbranche die Hälfte eines stürzten zwei Frauen, Mutter und Tochter, in mein Sprechzimmer. verkauft. Da dem Schlesier der ihm damals übergebene Antheil Beide wohnen in einem Nachbarorte von Berlin  , die Tochter ist schein abhanden gekommen, bat er noch während seines Aufenthaltes. hier als Verkäuferin thätig. Nur mit Mühe konnte ich von den in Ostende   um abermalige Nummeraufgabe. Die Antwort traf erft beiden aufgeregten Frauen folgendes erfahren: An demselben nach einiger Beit, und zwar telegraphisch ein und sie war noch Morgen sei in aller Frühe, nachdem die Tochter bereits mit dem dazu falsch; denn sie erhielt die Nummer eines bereits gezogenen Vorortzuge nach der Stadt gefahren war, ein Schumann in und schon längst ausgezahlten Looses. Das richtige Loos wurde die Wohnung der Eltern gekommen und habe sich nach dem Aufenthalte im November mit einem ganz bedeutenden Gewinn man spricht Die brave Schnhmannschaft" fpielt aur Beit in der Berliner   des jungen Mädchens erkundigt. Es sei eine Anzeige eingegangen von von 400 000. gezogen, wovon der Schlesier seinen Breffe eine nicht unbeträchtliche Rolle. Die wiederholten Mißgriffe, einem Ginjährigfreiwilligen, der mit der Tochter verfehrt habe und dadurch Antheil forderte. Da der Berliner   die Zahlung beharrlich vers unberechtigten Siftirungen und Verprügelungen auf Polizeiwachen, angesteckt worden sei. Gr, der Schuhmann, habe den Auftrag, das weigerte, tam es darüber zum Prozeß, der eine ganz liberraschende deren sich Beamte schuldig gemacht haben, find neuerdings felbft in Mädchen au verhaften und in Gewahrsam zu bringen. Die Eltern Wendung dadurch nahm, daß der Schlefter im Termin, der vor folchen Blättern gerügt worden, die, sei es aus Interesse oder aus waren über diefe Mittheilung starr vor Schrecken, und der Vater, einigen Tagen in Berlin   stattfand, den verloren gewesenen, aber Feigheit, unsere liebe Sicherheitsbehörde und deren Organe bisher ein ehrsamer Bürger, gerieth ob der Scham in solche Verzweiflung, zwischenzeitig von ihm wiedergefundenen Antheilschein pro= nach Kräften in Schutz zu nehmen gewohnt waren. An die mehr daß er sich erschießen wollte. Glücklicherweise war das Mädchen busiren konnte, worauf dem Anwalt des Beklagten nichts anderes oder minder scharfen Raisonnements knüpfte sich dann gewöhnlich nicht zu Hause, und so mußte der Schutzmann vorläufig unverrichteter übrig blieb, als die Bereitwilligkeit feines Mandanten zur das Verlangen, daß von oben herab den Schuyleuten endlich doch Gache abziehen. Die Mutter machte fich mun sofort auf den Weg, Babfung ber 200 000 32. zu erflären. So bie Zeitungen, von eingefchärft werden möge, wie sie sich im Umgange mit dem Publi- ging zu dem Mädchen, das hoch und theuer seine Unschuld versicherte, deren auffälliger Meldung wir bisher keine Notis nahmen, weil uns tum benehmen müßten. und beide famen überein, von ihrem Arzte ein Attest die gebrachten Angaben allzu unbestimmt erschienen waren. Nichts ist leichter für den Polizeipräsidenten, als demgegenüber über den Gesundheitszustand der Tochter ausstellen dings haben wir jedoch erfahren, daß es mit der eigenartigen Loos darauf hinzuweisen, daß von oben herab alles mögliche gefchieht, zu lassen. Das Zeugniß lautete auch dahin, daß das Mädchen geschichte vollauf seine Richtigkeit hat, und daß der Kommerzienrath, um die Beamten zu einem ordentlichen Umgang mit dem Publikum eine durchaus fittsame Jungfrau und vollständig gesund war, eine der in ihr eine so geschäftskundige Rolle spielt, Jakob Lands­zu erziehen und Ungehörigkeiten, welcher Art sie auch seien, unmöglich Ansteckung von ihr also nicht ausgegangen sein könne. Mit diesem berger heißt und allhier am Hausvogteiplaß sein stadt- und welt­zu machen. Sieht man die unzähligen Tagesbefehle durch, die der Polizei- Attest in Händen wurden weitere Anschuldigungen und Maßnahmen bekanntes Domizil hat. präsident jahraus jahrein an seine Untergebenen richtet, in Erinnerung seitens der Polizei zum Schweigen gebracht. Spätere Nachforschungen bringt und modifigirt, fo fann man im Gegentheil zu dem Schluß ergaben, daß eine Verwech felung infolge ähnlich lautenden Rinder- Engrosfchlächteruteister Julius Wiesner  , Weidenweg 57, ver Mit Hinterlassung einer bedeutenden Schuldenlaft ift der kommen, es geschehe in diesem Punkte soviel, daß die Schuyleute Namens stattgefunden hatte. Es handelte fich eigentlich um ein vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen. Daß ein Tagesbefehl übel beleumundetes Mädchen." schwunden. besteht, wonach sistirte Personen nicht mißhandelt werden sollen, Endlich fei noch ein von der Staatsbürger- 8tg." gemeldeter bekannten Loosehändler in der Friedrichstadt   eine Hausfuchung Anf grund einer Denunziation hat bei einem hiesigen ist selbstverständlich. Der Befehl datirt bereits vom 19. Dezember Fall mitgetheilt, aus dem hervorgeht, daß auch städtische stattgefunden. Bei dieser Gelegenheit wurden eine Anzahl Listen 1877. Ein anderer Tagesbefehl vom 28. September desselben Beamte sich als übereifrige Leute zeigen. Bei einem hiesigen beschlagnahmt, welche feit 1894 geführt worden sind und über Jahres besagt, daß Thätlichkeiten gegen Betrunkene zu Friseur verkehrte feit längerer Zeit ein Runde, der eines Tages vermeiden sind. Am 4. Oftober 1882 ift angeordnet worden, ein Sparkassenbuch mitbrachte und an den Friseur die Bitte 3000 Namen enthalten. Auf grund dieser Listen sind Auszüge an dnß Damen nicht mit Prostituirten auf ber Wache richtete, ihm darauf doch 30 Mart zu leihen. Nach längerem Vornahme von Recherchen, inwieweit sich die Ermittelten straffällig gefertigt und solche den sämmtlichen hiesigen Polizeibureaus behufs bleiben follen. Ganz befonders weit geht die Polizei Bögern ließ sich der Friseur zur Hergabe des Geldes bewegen und gemacht haben, zugestellt worden. Es dürfte also in den nächsten Höflichkeit gegen Damen besserer Stände". Wenn diese neu nahm das Sparkaffenbuch in Berwahrung. Einige Zeit darauf er anziehen, sollen fie laut Tagesbefehl vom 29. Mai 1889 thunlichst neuerte derfelbe Stunde feine Bitte um Geld auf das Buch; der Friseur Tagen eine beträchtliche Anzahl von Strafmandaten über einen nicht auf das Bureau bestellt werden. Man denke! Siftirungen lehnte dies aber ab, erklärte sich aber bereit, das in seinem Ber  - großen Theil der Berliner   Bevölkerung herniederregnen. Ginige der auf Ausuchen einer Bivilperson müssen nach dem Tagesbefehl wahrsam befindliche Buch zu dem Zweck herauszugeben, darauf burch durch die Liste Ermittelten find bereits mit berartigen unan­Doin 12. April 1876 geprüft werden, da der Beamte verantwortlich seinen Gehilfen bei der Sparkasse den gewünschten Betrag erheben zu genehmen Zuschickungen bedacht worden. bleibt. Nach einem Befehl vom 25. Februar 1877 dürfen auf lassen, wenn ihm dann das Buch wieder eingehändigt würde. Darauf Erschoffen hat sich in der vergangenen Nacht der Provisor Wachen und Bureaus teine Trinkgelage veranstaltet werden. ging der Kunde auch ein und der Friseurgehilfe K. wurde beauftragt, Stein in der Apotheke von Thöns in der Stalizerstraße. Stein Die Zuvorkommenheit gegen das Publikum geht soweit, daß nach die Abhebung des Geldes bei der Sparkasse zu besorgen. Nun hatte scheint in einem Anfalle von Lebensüberdruß gehandelt zu haben, dem Tagesbefehl vom 25. September 1878 auch auf den aber der geldbedürftige Kunde das Sparkaffenbuch heimlich seiner der aus einem hartnäckigen Herzleiden hervorging. Bureaus das Rauchen während der Dienststunden ver Frau weggenommen und diese den Berlust bei der Sparkaffe gemeldet. boten ist, auf den Wachen aber soll zum mindesten nicht Als nun der Friseurgehilfe K. sich mit dem Buche einfand, wurde er Brauner aus der Neuen Roßstraße 6. Brauner wurde vor sieben Vom Unglück schwer heimgesucht ist die Familie des Rüfers geraucht werden, wenn Publikum dort verkehrt. Das Rauchverbot von einem Beamten der Sparkasse festgehalten und trotz der Be- Monaten überfahren und erlitt dabei Rippenbrüche und andere Ver­besteht auch für Beamte, wenn sie sich im Dienstanzuge auf Pferde theuerung seiner Unschuld, der Angabe des Thatbestandes, sowie des legungen. Da auch die Nieren in Mitleidenschaft gezogen wurden, bahnen befinden, und gilt auch selbst in dem Falle, wo sie sich auf garnicht weit belegenen Geschäfts gefeffelt und so über die fo liegt der Mann noch immer im Krankenhause. Die Familie war der Lagerstätte ausruhen. Laut einem am 1. Mai 1876 an die Straße hinweg zur Polizei gebracht. Auf der Polizei- mit 17 Kindern gesegnet; sechs waren noch zu Hause, das jüngste Schuhmannschaft gerichteten Befehl find unnüße Redens. wache stellte sich, da der Gehilfe und auch das Geschäft, in dem er erst drei Jahre alt. Daher mußte die älteste Tochter Anna, die arten" zu vermeiden, und von der den Schuhleuten zur Pflicht arbeitete, dort bekannt war, sofort der wahre Sachverhalt heraus 18 Jahre zählt und in Fürstenwalde   als Buffetdame in einem Hotel gemachten Höflichkeit gegen das Publikum im allgemeinen handeln und K. wurde entlassen, wobei der Wachtmeister sein Beangestellt war, nach Hause kommen, um der Wutter beim Erwerb des Die Tagesbefehle vom 22. Mai 1874, vom 12. Juni 1878, vom fremden über die Art und Weise, in der man gegen ihn auf Lebensunterhaltes und in 4. Juli 1879 und vom 15. Juni 1881. In einem besonderen Tages der städtischen Sparkasse verfahren war, ausdrückte und der Wirthschaft zu helfen. machte ungefähr vierzehn Tagen befehl vom 15. Oftober 1875 wird den Beamten noch eingeschärft, Härte, daß sich ein Polizeibeamter eines solchen Vorgehens nicht tannten einmal einen Ausflug, bei dem auch getanzt wurde. das Mädchen mit Bes die Höflichkeit auch auf das auf die Bureaus kommende Publikum fchuldig gemacht haben würde. Natürlich fühlte sich St. durch den Gegen Mitternacht heimgekommen, fonnte es am anderen Morgen auszudehnen. Transport am hellen lichten Tage Das Polizeipräsidium bemüht sich, die Schuhmannschaft auch über die belebte Straße schwer gekränkt, und da man ihm eine Ge- liegen, bis sie am nächstfolgenden Tage, in den sie auch noch in gefeffeltem Zustande vor Müdigkeit nicht aufstehen. Die Mutter ließ daher die Tochter nach anderer Richtung hin zu guter Sitte anzuhalten und sie vor nugthnung nicht zu theil werden ließ, beschwerte er sich unter An- hinein geschlafen hatte, von selbst aufstand. Kaum aber hatte sich Begehung unnüher oder falsch aufzufassender Handlungen zu warnen. gabe des Sachverhalts beim Oberbürgermeister. Aber er erzielte das Mädchen erhoben, als es zusammenbrach und wieder ins Bett So ift am 11. März 1885 den Beamten verboten worden, unent von diesem nichts, als den sonderbaren Bescheid, daß er, der Ober- gebracht werden mußte. Nachdem sie acht Tage in der Wohnung geltlich in Drofchten zu fahren. Am 8. Mai desselben Jahres bürgermeister, nicht zuständig sei, da anscheinend ein Polizeibeamter behandelt worden, wurde die Krante in eine Anstalt gebracht und erging ein Verbot, Gefchente anzunehmen. Auch dürfen nach die Verhaftung und Knebelung vorgenommen habe". Natürlich be- hier ist sie jetzt gestorben. Die Aerzte des Krankenhauses konnten einem Befehl vom 10. Mai 1889 von den Beamten feine ruhigte sich St. hierbei nicht, sondern beschwerte fich von neuem. Die Todesursache mit Bestimmtheit nicht angeben, glauben aber, daß Bettungen unentgeltlich zum Privatgebrauch angenommen und nun endlich scheint man es der Mühe für werth gehalten zu eine Vergiftung vorliegt. werden, ebenfalls teine Theaterbillets. Am 21. Dezember 1881 haben, eine Untersuchung anzuordnen; denn einige Tage nach ift angeordnet worden, daß Beamte sich nicht in streitige Tages der zweiten Beschwerde erhielt Kt. folgenden Bescheid: Auf Flottwellfiraße, gerieth der Arbeiter Paul Herz mit dem Kutscher Nohheitsvergehen. Am Schöneberger Ufer, in der Nähe der fragen mischen dürfen. Desgleichen sollen fie fich einem Konferenz- Ihre an den Herrn Oberbürgermeister gerichtete, hierher ab. Flottwellstraße, gerieth der Arbeiter Paul Herz mit dem Kutscher befehl vom 20. Februar 1863 zufolge grundsäglich nicht in Cheftreitig gegebene Beschwerde vom 17., beziehungsweise 28.... theilen wir Albert Winkler nach kurzem Wortwechsel in Streit, bei dem Winkler keiten mischen". Am 14. Februar 1877 ist ein Befehl ergangen, wonach Ihnen ergebenst mit, daß der Beamte, der Sie zur Polizei geführt sein Taschenmesser 30g und feinem Gegner fieben Messerstiche an Beamte auf Märtten nicht in Uniform einkaufen dürfen. It bat, allerdings ein Diener unserer Spartaffe ge- Ropf beibrachte. Der Verletzte wurde auf der Unfallstation in der der Schußmann nebenher noch Wise wirth eines Miethshauses, wesen ist. Wir haben dem betreffenden Beamten das Ungehörige Stegligerstraße verbunden. so darf er kein Retentionsrecht ausüben, teine Kontrakte ausstellen seines Benehmens Ihnen gegenüber vorgehalten, dasselbe ernstlich Tödtlichen Sturz von der Pferdebahn. In der Nacht zum und keine Miethen einziehen; auch darf seine Frau nicht den Namen gerügt und bedauern aufrichtig das Geschehene. Kuratorium der Montag wurde vor dem Hause Frankfurter Allee 1 der 42 Jahre ihres Mannes unter Quittungen und Verträge feßen. städtischen Sparkasse." alte Raufmann Hermann Liebe beim Paffiren einer Rurve von Bis ins fleinste gehen die Vorschriften über alles, was mit der äußeren Erscheinung des Beamten zusammenhängt. So dürfen die Schuhleute ihre Brieftaschen nur in den Rocktaschen und nicht auf der Brust tragen. Auf der Straße müssen sie Handschuhe tragen. Berloques und Uhrketten dürfen nicht offen getragen werden ( Tagesbefehl vom 10. Mai 1878). Während der falten Jahreszeit dürfen sie nur einen Shawl von schwarzer Farbe tragen, doch die Absicht haben, sich ein Fahrrad anzuschaffen, werden einer Für Arbeiter- Radfahrer. Arbeiter und Parteigenossen, welche darf dieser Shawl nicht zu sehen sein( Tagesbefehl vom 9. Februar aus Chicago   fommenden Nachricht Beachtung schenken. Wie der notis wird uns folgendes gemeldet: Der in Schöneberg   von einem Bur Richtigstellung einer am 18. Dezember gebrachten Sokal­1887). Ihre Abonnementstarten sollen die Schuhleute laut Tages dortige Sekretär der German Bicycle Workers Union Nr. 18 uns Gendarm verhaftete Maurer Griese hat sich nicht eines Diebstahls, befehl vom 8. Dezember 1894 unaufgefordert dem Pferdebahn mittheilt, hat die American Federation of Labour über nachstehende sondern eines Hausfriedensbruches schuldig gemacht. Seine Ber  Schaffner vorzeigen. Der Gewissenhaftigkeit und Vollständigkeit Fabriken den Boytott verhängt: 1. Gormully u. Jeffery, Bicycle haftung erfolgte, weil er den Termin zum Strafantritt ver­halber sei noch angeführt, daß die Beamten zu Neujahe Manufg. Co. in Chicago  , J.; 2. United States   Bicycle Co. in fäumt hatte. bas Beglückwünschen unter einander vermeiden follen( Mündlicher Chicago  , J. Wir sind überzeugt, daß die Arbeiterschaft diefe Mit­Tagesbefehl vom 31. Dezember 1893), daß fie auf der Wache den theilung beachten und ihr entsprechend handeln wird. Feuerbericht. Montag Abend 6 Uhr war Friedrich Plan von Berlin   zu studiren haben( Tagesbefehl vom 5. Dezember Wilhelm fi r. 14 ein Zimmerbrand abzulöschen, der Gardinen 1889), daß sie Gesuche um Urlaub über vier Wochen auf Privat Amerikanische   Blätter wissen zu berichten, daß Herr Georg Liebling  , Wehr nach Alte Leipzigerstr. 10 gerufen, wo in Abwesenheit Der Fall Liebling" in amerikanischer Beleuchtung". und verschiedene Möbel zerstörte. Eine Stunde später wurde bie papier  " schreiben müssen, daß sie nicht im Ronkubinat leben, des der berühmte kaiserlich deutsche Sofpinanift, demnächst wieder nach der Zimmerbewohner ein Stubenbrand ausbrach, so daß die Nachts sich nicht mit Wursthändlern unterhalten dürfen und ferner Berlin   zurückkehren wird. Von hier habe er sich darum fortgemacht, Löschungsmannschaften sich mittels Steckleitern zum Brandherbe Zugang mit Löschpapier sparsam umgehen sollen. Die Liste derartiger Befehle und Verordnungen ist mit den an- weil er die Kompofitionen des Kaisers ungünstig zu tritifiren wagte, verschaffen mußten. Ladentische und Möbel verbrannten, auch litt das geführten Beispielen auch nicht entfernt erschöpft, doch denken wir, worauf man ihm wegen Majestätsbeleidigung den Prozeß machte. Er Haus beträchtlichen Schaden. Um 11 Uhr brannten Bülow­daß das mitgetheilte durchaus genügen wird, um zu beweisen, daß jedoch vor, das Land zu verlassen, statt diefe Strafe abzufißen. früh 3 Uhr mußte Franzöfifchestr. 18 ein Kellerbrand beseitigt daß das mitgetheilte durchaus genügen wird, um zu beweisen, daß wurde wegen dieses Verbrechens zu 14 Tagen verurtheilt, zog es traße 42 verschiedene Geräthschaften im Waschteller. Dienstag das Polizeipräsidium sich in seiner Art fast über Gebühr abmüht, um aus den ihm vom Militär zugeschickten Personen wahre Herr Liebling wird vielleicht wünschen, fein Fall läge so, wie er fich werden. Kurz nach 8 Uhr hatte Emdenerstr. 1 ausgelaufener Jdealgestalten von Höflichkeit und tüchtige Beamte zu machen. in der Phantasie der amerikanischen   Journalisten darstellt. Benzin Feuer gefangen und den Fußboden, sowie verschiedene Wenn solches trotz aller Tagesbefehle bisher nicht ganz gelungen Die Vorstände der Berliner   Fleischer Innung, der Kinder- Wirthschaftsgegenstände vernichtet. Auch das Haus wurde beschädigt. ist, so muß dies doch wohl an der Eigenart des Materials liegen en gros- Fleiſchermeister Berlins  , der Schweine- en gros. Fleischermeister und an der Eigenart des Organismus, in dem es herangebildet Berlins   und der freien Vereinigung selbständiger Fleischermeister wird. So unmöglich es ist, Feigen von den Diesteln zu lesen, so Berlins   und Umgegend haben an die städtischen Behörden die Bitte wenig fann man von den Schüßern des preußischen Militär- und gerichtet:" Für den hiesigen Schlachthof einen besonderen Die Direktion der Projektions- Vorträge über Kunst und Kultur( Dr. Polizeiftaates erwarten, daß sie sich plößlich für zivile Umgangs- Direktor als ersten Verwaltungsbeamten anzustellen." Köppen und Dr. Stödtner, Altes Urania Theater, Invalidenstraße) theilt formen begeistern. Der Billethandel vor den hiesigen Theatern ftand in den uns mit, daß heut Abend 8 Uhr Herr Dr. Köppen über, Moderne Malerei  " Mittheilungen über aufsehenerregende Polizeithaten drei Weihnachtsfeiertagen wieder in voller Blüthe und speziell am bas Verständniß für die moderne Kunstbewegung in die weitesten Streise zu unter Vorführung zahlreicher farbiger Projektionsbilder sprechen wird. Um gehen der Presse zur Zeit in unheimlicher Fülle zu. Einem Zotal weiten Tag und gestern, wo der Massenandrang zu den Vergnügungs- tragen, wird die Vorstellung zu ermäßigten Preisen( Partett 50 Pf.) statt­blatt wird folgender Fall berichtet: Mein Mann wurde zwei Tage lokalen besonders start war, waren die Preisforderungen, welche die finden. vor dem Fest auf die Wache bestellt und gleich dort behalten, weil Billethändler stellten, außerordentlich hoch; sie erhoben thatsächlich Theater. Das Schiller Theater bringt übermorgen( Sylvester) ein Haftbefehl gegen ihn vorlag. In meiner Angst eilte ich auf das das Doppelte und Dreifache der Kassenpreise. Auf der Billethändler- die erste Aufführung von Der Registrator auf Reisen", Posse in 3 Atten Bureau, erfuhr aber dort, daß ich ihm lediglich noch etwas Abends börse in der Karlstraße, woselbst nach Beendigung der Theater die von d'Arrange und Moser, Mufit von Bial. Die Titelrolle wird Herr brot bringen und nur wenige Worte in Gegenwart des Wacht- Bertheilung des Nußens stattfindet, stellte sich heraus, daß acht der Alfred Schmasow   spielen. Die übrigen Hauptrollen sind wie folgt besetzt: meisters mit ihm reden dürfe. Sie werden nun wohl annehmen, artige Schmaroßer, welche gemeinschaftlich arbeiten, am Olympia. Wilhelmine  , Agnes Werner; Otto, Otto Pahlau; Heidenreich, Julins Meyer; Franz, mein Mann sei Gott   weiß was für ein großer Verbrecher, aber um Theater allein am 2. Feiertag einen Berdienst von über 2000 m., Laurence; Marie Linte, Elſe zannovius; Schola, Audwig Neuert, Jette, was handelt es sich. Er soll vor anderthalb Jahren am vorgeftrigen Abend einen solchen von 1400 m. erzielt hatten. Tube Lobe. Der Anfang dieser Borstellung ist ausnahmsweise auf 7 the beim Militär 20 M. unterschlagen haben, behauptet aber, Aehnlich hoher Nußen ist beim Opernhaus, Schauspielhaus, Deutschen festgesetzt.- Im Lutsen Theater findet am Sylvesterabend. nach nichts von der Sache zu wiffen; die Augelegenheit müsse sich in Theater 2c. von den Billethändlern erreicht worden. einfachster Weise auftlären lassen.. Bergebens wartete ich bis Des bevorstehenden Neujahrsfestes wegen werden die mit Fröhliche Weihnacht" endigenden Vorstellung in den oberen Festfälen zehn Uhr abends, dann kniete ich weinend am Bette meines Kindes städtischen Kassen und Bureaus am Freitag bereits um 1 Uhr mittags nieder. Ich habe noch 21 M., den Arbeitslohn einer Woche, geschlossen, mit Ausnahme des Zentralbureaus, welches zur Ent wenn das alle ist und der Mann ist noch nicht zurück, ja, dann gegennahme von wichtigen Sachen bis 4 Uhr nachmittags geöffnet heißt es mit dem armen Würmchen hungern! G bleibt. Die Magistratssigung findet infolge beffen bereits am Das Berliner Tageblatt" bringt eine Mittheilung, wonach ein Donnerstag statt. Mann verhaftet wurde, der ein von ihm gelöstes Theaterbillet, Die Finanzoperation des Kommerzienraths. Was einem welches er nicht benutzen konnte, in der Nähe des Theatereinganges beim gemeinschaftlichen Loosspiel paffiren kann, darüber erzählten zu verwerthen suchte. Als er dann nach erfolgter Protokollaufnahme die Blätter vor einigen Tagen folgendes Geschichtchen. Der Mit

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Alle diefe Borfälle zeigen, wie windig es in Berlin   um den dem Hinterraum eines Pferdebahnwagens geschleudert und inner­Schuß der persönlichen Freiheit bestellt ist. Daß solche Bustände lich so schwer verletzt, daß er einige Stunden später den Geist aufgab. sich frisch und fröhlich entwickelt haben, ist nicht zum mindesten Schuld des Bürgerthums, welches sich zu allen Zeiten feige vor der herrschenden Macht geduckt hat.

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und der bei diesen Leuten wohnende Arbeiter Hernig verhaftet In Schöneberg   ist das Ehepaar Klaffen aus der Moßstraße worden. Die drei werden beschuldigt, in zahlreichen Fällen Geflügel und Frühstücksbeutel gestohlen zu haben.

Mittags 12 Uhr entstand Alexandrinenstr. 28 in einem Emaillelager ein Schadenfeuer, das mit einer Schlauchleitung ab. gelöscht werden mußte.

Schluß der um 7 Uhr mit dem Fest der Handwerker" beginnenden und

ein Sylvesterfest statt. Jur Ostend Theater gelangt am 1. Neujahrs­tage au voltsthümlichen Preisen Raimund's reizendes Zaubermärchen Der " Berschwender" zur Aufführung. Leben und Sieben" bleibt vorläufig noch auf dem Repertoire.

Wetter Prognose für Mittwoch, 29. Dezember 1897. Biemlich warm bei mäßigen südwestlichen Winden und zut nehmender Bewölkung, teine erheblichen Niederschläge. Berliner   Wetterbureau.