76 Die Gleichheit Nr. 9 Im einzelnen auf dasWas" undWie" unserer Forde- rungen einzugehen, das ist heute nicht am Platze. Wir ver- weisen dafür auf die in Mannheim angenommene Reso- lution. Es ist selbstverständlich, daß die von uns geforderten Er- leichterungen der Mutterschaft nicht nur den industriell tätigen, sondern überhaupt allen lohnarbeitenden Frauen zugute kommen müssen. Die schwere körperliche Arbeit der Landarbeiterin bedingt ebenso sehr eine Schutz- frist wie die Fabrikarbeit, um so mehr als sie meist durch langfristige Kontrakte daran gehindert ist, sich den durch keine Schutzgesetzgebung beschränkten Ansprüchen des Guts- Herrn rasch zu entziehen. Und vergegenwärtigen wir uns die Lage der Heimarbeiterin, die Mutterfreuden ent- gegensieht. Vorher wird bis zum letzten Augenblick erst recht geschafft und gehastet. Drohen doch die Tage der Arbeits- Unfähigkeit mit einem empfindlichen Lohnausfall und mit Unkosten obendrein, für die man Vorsorgen muß! Und wenige Tage nach der Entbindung heißt es: wieder heraus und an die Arbeit wenn die Arbeit der armen Frau nicht etwa sogar ins Wochenbett gefolgt ist, wie es in der Zigarettenfabrikation, Blumenmacherei usw. nicht selten ge- schieht. Und wie elend ist die Lage des Dienstmädchens, das Mutter werden soll oder geworden ist! Wenn fie nicht noch Eltern hat, die sie aufnehmen können und wollen, steht sie meist schon lange vor der Entbindung aus dem Dienst gejagt völlig mittellos und hilflos da. Mag fie sehen, wo sie bleibt, ehe die Entbindungsanstalt ihr die Pforten öffnet! Und 9 Tage später steht sie wieder vor der Tür, das Kind im Arm. Was nun anfangen? In diesem letzten Falle genügt eine Unterstützung in der Höhe des Lohnes für einige Wochen vor und nach der Ent- bindung freilich nicht. Der unehelichen Mutter muß in Schwangeren- und Wöchnerinnenheimen ein Unterkommen geschaffen werden. Das mittelalterliche Vorurteil, das in jeder unehelichen Mutter eine Gefallene sieht und dem un- schuldigen Kinde sogar seine Geburt als Verbrechen an- rechnet, sollte doch nun endlich überwunden sein. Jede Mutter als Trägerin und Bildnerin neuen Lebens leistet der Gesamtheit einen wichtigen Dienst, und darum gebührt ihr Schutz und Achtung! Freilich, wir wissen, die bürgerliche Gesellschaft ist von solcher Anschauungsweise noch recht weit entfernt. Ehe ihr nicht die Arbeitskräste zur Ausbeutung und die Soldaten zur Aufrechterhaltung ihrer Macht mangeln, wird sie eine Verpflichtung zum Schutze der Mutterschaft nicht anerkennen. Ein umfassender und gründlicher Mutterschutz kann erst auf dem Boden einer Gesellschaftsordnung erwachsen, in der Menschengüter über Sachgütern stehen, die ihren Reichtum im Besitz gesunder, kräftiger und intelligenter Bürger sieht. In einer solchen Gesellschaftsordnung wird die Produktion lebendiger Menschen nicht mehr hinter der Produktion toter Waren zurückstehen und unter ihr verkümmern, sie wird vielmehr als die höchste gesellschaftliche Leistung ge- wertet werden. Käte Duncker . Die Bedeutung der Maifeier für den Kampf um das Wahlrecht in Oesterreich . Wenn ich mich das Eindrucks entsinne, den seinerzeit die Proklamierung der Arbeitsruhe am 1. Mai in Osterreich hervorgerufen hat, dann sehe ich vor mir einen beispiellosen Enthusiasmus, eine lodernde Begeisterung und nicht zu beschreibende Hoffnungsfreudigkeit. Wahrhaftig Hoffnungs- fteudigkeit. Tausende, und ich mit ihnen, sahen in der Mai- feier ein Vorspiel für bevorstehende große Ereignisse, die einen gründlichen Umschwung der bestehenden gesellschaftlichen Einrichtungen herbeiführen mußten. Wir sahen den Acht- stundentag in greifbarer Nähe, und die Vorhersagung eines 17jährigen Kampfes ums gleiche Wahlrecht hätte uns als Torheit gegolten. Ich erinnere mich, daß ich es am letzten Abend vor der ersten Maifeier in meiner Kammer nicht aushielt. Ich mußte hinaus, mußte auf die Straße und Menschen sehen, mußte in ihren Gesichtern lesen, was sie fühlten, was sie dachten. Das Herz war mir zum Zer- springen voll, so schön, so herrlich schön erschien mir die Zukunft. So ging es vielen. Das Bewußtsein eines außer- ordentlichen Ereignisses erfüllte alle, und so mußte die Mai- feier jenen grandiosen Umfang und Charakter annehmen, der sich fortdauernd erhalten hat. Die Bourgeois waren wie gelähmt, starr in Erwartung dessen, was ihnen entsetzlich, den Proletariern aber.schön dünkte. Als die erste Maiseier vorüber war, als der Staat noch fest stand in alter gewohnter Ordnung, da ging es wie ein Aufatmen durch die Reihen der Drohnen. Sie griffen zu ihren Machtmitteln und bestraften die Arbeitsruhe am 1. Mai, sie bestraften mit Hunger und Entbehrung, sie ver- trieben Familien von der lieb gewordenen Scholle, sie hetzten die Not hinter den Ausgesperrten her. Die Proletarier erwachten auch. Es kam die Erkenntnis. Man begriff, daß die Erlösung nicht das Werk eines einzigen Tages sein könne, man lernte verstehen, daß die Proletarier die Vor- bedingungen schaffen müssen, die zur Erreichung eines besseren Menschenloses unerläßlich sind. Der Achtstundentag und das a l l g e n> e i n e W a h l r e ch t wurden in d en Vordergrund der proletarischen Kampfesziele gestellt, Organisationen entstanden und blühten empor, und gar mancher Proletarier, der heute als Wortführer seiner Berufskollegen in den ersten Reihen steht, ist durch die Maifeier zum klassenbewußten Kämpfer geworden. Brüderlichkeit ging von der Maiseier aus und stolzes Klassenbewußtsein. Gedrückte Arbeitssklaven, die früher nicht gewagt hätten, dem Arbeitgeber mit Forderungen zu nahen, wurden von der allgemeinen Begeisterung ergriffen. Obwohl noch unvertraut mit der Bedeutung des Wortes Solidarität" konnten sie sich doch ihrer Betätigung nicht entziehen. Ungemein befruchtend hat die Maifeier auf die Entwicklung der Arbeiterbewegung in Osterreich gewirkt! Wie viele Anhänger hat sie uns zugeführt! Und nicht nur für den Achtstundentag gewann die Maifeier so große Be- deutung, auch für den Kampf ums Wahlrecht erwarb fie sich bei uns in Osterreich unvergänglichen Lorbeer. 1893 war es, da erklangen in den Versammlungen am 1. Mai die Worte vombelgisch reden". Der General- streik, den unsere belgischen Brüder im Kampfe ums Wahl- recht angewendet hatten, erweckte unbeschreiblichen Jubel. Man holt das Recht sich von der Straße, das hat uns Belgien gelehrt", so beginnt ein Kampflied für das Wahlrecht, das nach der Melodie derMarseillaise " ge- sungen wird. Am 1. Mai und bei allen Demonstrationen klang es Jahre hindurch aus vielen Tausenden Kehlen. An einem 1. Mai ich glaube 1895 zogen wir in unüber- sehbaren Massen am Parlament vorüber, in dem die Herren Privilegienvertreter eben Sitzung hielten. Hochrufe auf das Wahlrecht, revolutionäre Lieder erklangen, solange der Zug vor demhohen Haus" vorüberinarschierte. Nicht immer ging es am Parlament vorüber, nicht immer war die Demonstration geräuschvoll. Das richtete sich ganz danach, ob es die sozial- demokratische Partei für notwendig hielt, der Wahlrechts- bewegung eine schärfere Tonart zu geben. Der Weg in den Prater, dem Ziele der Demonstration, führt auch an einer Kaserne vorüber. DieBrüder im Waffenrock" haben am 1. Mai keinen Ausgang. Vielleicht wird der Staat zu stützen sein, dieVaterlandsverteidiger" müssen bereit sein, nicht das Vaterland vor dem Feinde, aber die Grund- festen des Staates vor den Brüdern und Schwestern in der Bluse zu schützen. Zwischen den Soldaten am Fenstergitter und den Demonstranten auf der Straße gibt es immer Begrüßungen, die Frauen schwingen Tücher, die Männer Hüte zum Gruße. Keine Feindseligkeit hat Platz. Es gab manchen gewitterschwülen 1. Mai, aber was immer auch vorhergegangen war, die Maifeier konnte von den Feinden des Proletariats nicht tödlich ge- troffen werden. Als 1897 bei den ersten Wahlen der fünften Kurie die Wiener Sozialdemokraten kein einziges Mandat erobert hatten, da war die Maifeier wenn möglich noch imposanter, überwältigender als in früheren Jahren. Die Arbeiter zeigten sich in ihrer ganzen Macht und Größe, wohl besiegt durch Raub und Betrug, aber nicht zer- schmettert das Niederreiten war damals noch nicht modern. Die letzte Maifeier 190« sah die Arbeiter Österreichs schon als die baldigen Sieger im Kampfe um das Wahlrecht. Wohl gab es damals gerade eine Regierungskrise. Der zum Wahlreformminister bekehrte Gautsch tauschte mit dem Prinzen Hohenlohe. Aber das Proletariat wußte: was immer auch kommen sollte, es gab kein Zurück, es gab kein Warten mehr. Das drückte der Maifeier die Signatur auf. Die Schlacht ist gewonnen. Die Maifeier war uns eine der besten Helferinnen im Kampf ums Wahlrecht aber sie ist uns jetzt nicht weniger teuer als vordem. Es trennen uns nur noch wenige Tage von dem 1. Mai. Nirgends noch Vorbereitungen, fast kein Hinweis auf die Maifeier. Wir stehen ja mitten in der Wahlbewegung. Am 14. Mai wird die Schlacht geschlagen, zum erstenmal im Zeichen deS allgemeinen gleichen Wahlrechtes. Aber es ist sicher: die Arbeitsruhe am 1. Mai wird trotzdem keinen Abbruch erleiden. Der 1. Mai ist uns zu teuer geworden, und wohl wenige Proletarier Österreichs könnten sich mit dem Ge- danken befreunden, die Arbeitsruhe am 1. Mai aufzugeben. Beim Streik der Wiener Schneiderinnen, der so sieg- reich geendet hat, war die Freigabe des I. Mai eine der bestimmtesten Forderungen; ohne diese Forderung gibt es überhaupt beinahe keine Lohnbewegung in Osterreich . Wir Frauen aber wollen hoffen, daß die Tage des Maien auch uns unseren Forderungen näher bringen, daß der 1. Mai nicht mehr ferne ist, an dem es nicht nur ein gleiches Wahlrecht für alle Männer gibt, sondern wo die Frauen als Gleiche unter Gleichen das politische Bürgerrecht er- obert haben werden. Adelheid Popp -Wien . Verkürzung der Arbeitszeit, Förderung der gewerkschastlichenArbeiterinnenorganisation. Wenn die Natur zu neuem Leben erwacht, wenn alle Knospen springen, so rüsten sich die aufgeklärten, zielbe- wußten Lohnsklavinnen, um mit ihren Brüdern der Arbeit und der Armut zusammen, um vereint mit dem kämpfenden Proletariat der ganzen Welt die Maifeier zu begehen. Auch sie wollen ihrem Sehnen Ausdruck geben nach Freiheit und Menschenwürde, nach Bildung und allem Schönen, was die Erde bietet. Auch sie wollen ihren Willen kundtun, dem knechtenden Ausbeutertum und seiner Gesellschaftsordnung Reformen zu entreißen, welche die Arbeiterklasse Wirtschaft- lich, geistig und politisch heben und sie dadurch besser für den Kampf um ihre volle Befreiung befähigen. Der Kernpunkt der Forderungen zum Schutze der aus- gebeuteten Arbeit, welche die Männer und Frauen der werktätigen Massen am 1. Mai erheben, ist der gesetzliche Achtstundentag. Acht Stunden Arbeit am Tage im Dienste fremden Reichtums, das ist genug, so erklären sie. Wir verlangen acht Stunden für Schlaf und Ruhe, um die Kraft und Gesundheit unseres Körpers zu erhalten. Wir begehren acht Stunden, um den Bedürfnissen unseres Geistes und Gemütes zu genügen, um unsere Pflichten in Familie und Gesellschaft zu erfüllen, um zu wirken und zu genießen, kurz um als Menschen zu leben. Es ist nur natürlich, daß der aufgeklärten Proletarierin die Berechtigung dieser Forderung besonders scharf vor Augen tritt. Sie ist gewerkschaftlich organisiert, well sie die Not- wendigkeit und den Segen der Organisation erkannt hat. Sie hat im eigenen Leben erfahren, daß sie als Arme, als wirtschaftlich Schwache, das heißt als Ausgebeutete dem Reichen gegenübersteht, welcher als wirtschaftlich Starker der Nutznießer ihrer Arbeit ist. Und mag sein Reichtum noch so riesig wachsen, ihr, der Arbeiterin, aus deren wunden, müden Händen Gold für ihn quillt, wird er freiwillig darum auch nicht einen Deut Lohn mehr zahlen, nicht eine Stunde weniger Arbeitspein abverlangen. Sie selbst aber ist allein ohn- mächtig, den Arbeitgeber zu bestimmen, ihr etwas an Lohn zuzulegen, die Arbeitsbedingungen überhaupt besser zu ge- stalten. Jedoch was die Arbeiterin als einzelne nicht zu erreichen vermag, das kann ihr die Gewerkschaft erringen, in welcher die Berufsangehörigen vereinigt sind. Sie faßt die zer- splitterten und darum schwachen Kräfte zu einer einzigen starken Kraft zusammen, welche die Interessen der ausge- beuteten Arbeiterinnen und Arbeiter gegen die Profitwut des Unternehmertums verteidigen kann. Wie wichtig ist nicht für die Arbeiterin jeder Pfennig mehr Lohn, jede Stunde früherer Heimkehr von der Arbeit, jede Ver- längerung der Ruhepause, jede Abwehr gesundheitlicher Gefahren und Schädigungen im Betrieb! Und könnte die Proletarierin es vergessen, daß sie in schweren Nöten des Lebens auf die Hilfe, die Unterstützung der Gewerkschaft rechnen kann! Die Organisation ist es, welche der gemäß- regelten und verfolgten Lohnftlavin treu zur Seite steht, welche die arbeitslose vor dem quälenden Hunger schützt, der kranken eine bessere Pflege und Kost ermöglicht. Aber nicht Brot des Leibes allein ist es, was die Ge- werkschaft der Arbeiterin reicht. Sie läßt sich auch ange- legen sein, diese geistig und sittlich auf eine höhere Stufe emporzuheben. Was die elende Armeleutebildung, welche die Klassengesellschaft den Kindern des Volkes gewährt, an der geisttgen Entwicklung dieser gesündigt hat, das sucht die Organisation durch das gesprochene und geschriebene Wort gut zu machen. Sie entfaltet und schult die geistigen Kräfte ihrer Mitglieder, sie bereichert ihr Wissen, sie macht sie geschickter und tüchtiger, den Kampf mit demfeindlichen Leben" zu bestehen. Sie zeigt ihnen da? feste Band der Interessen- gemeinschaft, das alle Berufsangehörigen, alle Ausgebeu- teten, alle für das Recht der Arbeit und das Ende der Ausbeutung Kämpfenden verbindet. Damit lehrt sie ihnen den Sinn und die Praxis des Satzes: einer für alle, alle für einen und erzieht sie zu den Tugenden der Solidarität, des Kampfesmutes, der überzeugungstreue, der Opferfteu- digkeit. Angesichts der reichen Borteile, welche die Gewerkschaft ihren Mitgliedern gewährt, müßten ihr die Arbeiterinnen in hellen Haufen zuströmen, müßten alle gewerkschaftlich organi- sierten Lohnftlavinnen mit der höchsten Begeisterung in der Organisation und für die Organisation tätig sein. So sollte man wenigstens meinen, und so sollt« es auch sein, aber so ist es leider nicht. Niemand weiß da? besser, alt gerade die aufgeklärte, die organisierte Proletarierin selbst, welche der Gewerkschaft alle Arbeitsschwestern zuführen möchte. Wohl seufzen alle ihre Berufsgenossinnen und darüber hinaus die Arbeiterinnen überhaupt über das drückende Joch der Ausbeutung, das ihren Nacken wund scheuert, aber die wenigsten von ihnen ftagen nach der Ursache davon, die wenigsten von ihnen gehören ihrer Gewerkschaft an. Allerdings ist die Zahl der gewerkschaftlich organisierten Arbeiterinnen zumal in den letzten Jahren erfreulich in die Höhe gegangen. 1906 waren 74411 Arbeiterinnen gewerk- schaftlich organisiert. Doch sind dies erst sieben vom Hundert der in Betracht kommenden weiblichen Berufsangehörigen, also ein verhältnismäßig winziger Teil von ihnen. Und ist etwa jede der organisierten Arbeiterinnen auch eine gute, pflichttreue Gewerkschafterin, welche an dem Leben ihrer Organisation fleißigen und verständnisvollen Anteil nimmt, durch Rat und Tat ihre Entwicklung fördert, ihr neue Mitglieder wirbt? Hand aufs Herz: in vielen Fällen, nein. Woran liegt das? Mancherlei Verhältnisse wirken dazu zusammen, aber ein Umstand ist es, der einen besonders großen Teil der Schuld daran trägt. Das ist der Mangel an Zeit. Der Mangel an Zeit! Brauchen wir der Proletarierin erst zu schildern, was er gegen ihren Körper und ihren Geist sündigt! Sie fühlt es schmerzlich in ihrem Leben, sie sieht es tausendfältig rings um sich. Da ist das kleine Proletarier- mädchen, das lange, ehe es die Schulbank verläßt, der Mutter zur Hand gehen, vielleicht selbst daS Hausmütterchen sein muß, das die jüngeren Geschwister versorgt und für die Eltern kocht, das in taufenden Fällen zu verdienen ge- zwungen ist. Die junge Arbeiterin, die nach Feierabend von der Fabrik nach Hause hastet, um dort durch überzeitarbeit den kargen Lohn zu erhöhen; um der Mutter oder einer Verwandten zu helfen; um für sich das Stübchen zu richten, das Mahl zu bereiten, Wäsche und Kleidung instand zu bringen. Da ist die Geplagteste der Geplagten: die Arbeiter- frau, für welche die Tage vorüber sind, wo ihre Haupt- aufgäbe war,weise im häuslichen Kreise" zu schalten: die hinaus muß in die Fabrik, oder in deren Häuslichkeit sich die Heimarbeit eingenistet hat, und die trotzdem noch dem Gatten und den Kindern gegenüber die Pflichten der Haus- mutter erfüllen soll und erfüllen will! Die Natur hat sicher- lich auch in die Brust der Hunderttausende und Hundert- tausende Frauen und Mädchen, deren Leben sich von zartester Jugend an in Arbeit verzehrt, Wissensdurst, Schönheitssinn, Drang nach Bildung und Betätigung von Geist und Cha- ralter gelegt, kurz Eigenschaften, die zum Kampfe für eine