Nr. 12Die Gleichheit105natürlich alle Errungenschaften moderner Technik und Wissen-schast, soweit angängig und erforderlich, aufweisen.Die auf Anregung der Konsumvereine im Herbst v. I.von der Berliner Gewerkschaftskommission ge-wählte Propagandakommission zur Förderung des Genossen-schaftswesens hat während des Winters innerhalb einerReihe von Gewerkschaften Vorträge in Wort und Bild ver-mittelt und damit zunächst den Konsumvereinen eine Anzahlneuer Mitglieder zugeführt. Der Fortschritt kommt auch indem Umsatz zur Erscheinung, der im ersten Vierteljahr um27 Prozent gestiegen ist.Die„Sächsische Spar- und Kreditbank in Dresden",e. G. m. b. H., hat den Konkurs anmelden müssen. NachAngaben in den Tagesblättern betragen die Schulden gegen670000 Ml., denen ungefähr 430000 Mk Anteile und Haft-summen gegenüberstehen. Die Genossenschafter sind fastdurchweg Handwerker und Gewerbetreibende. Daraus er-klärt sich wohl auch, daß man kein Aufhebens von der Sachemacht, sondern sich mit einer kurzen Meldung begnügt. Esist ja kein„bankrotter" Arbeiterkonsumverein! In einem solchenFalle verspritzt man ganze Gläser voll Tinte. II.?!.Notizenteil.Dienstbotcnsragc.Eine vornehme Herrschaft. Die Gattin des Kauf-manns Spear in Lauf bei Nürnberg, bis vor kurzem inNürnberg selbst, versteht es meisterhaft, ihre Hausgehilfinnenzu drangsalieren. Die Dienstmädchen halten es dort meistnicht länger als 14 Tage, höchstens 3 Wochen aus, dannentfliehen sie der Stätte des ewigen Zankes. Ob den Mäd-chen für die kurze Zeit ihrer Dienstdauer auch stets Lohnausbezahlt wird, wissen wir nicht. Da die„Dame" keinDienstmädchen mehr erhielt, das sich eine derartige Behand-lung gefallen ließ, so engagierte sie eine„Stütze der Haus-frau". Dieser erging es genau so wie ihren Vorgängerinnen.Innerhalb dreier Wochen war sie nervös, und als sie er-klärte, das nicht mehr aushalten zu können, weil sie dabeiverrückt würde, sagte die Dame einfach, sie solle verrücktwerden, sie habe ja Zeit dazu. Da sie aber dazu keine Lusthatte, so wurde auch sie kontraktbrüchig und entfloh. DemOnkel, einem angesehenen Manne in Nürnberg, gelang es,Sachen und Geld zu erhalten. Im Hause Spear war mannun wieder ohne Mädchen, und die arme Amme mußte, daauch die Zuspringerinnen streikten, aufs neue„Mädchen füralles" sein. Aber auch diesem geduldigen Wesen riß ein-mal die Geduld, es fand den Mut, fortzugehen. Leideraber zu spät— denn vor Nervosität und Schwäche bebt derganze Körper. Ein Bild des Mitleids, so steht das schwache,zitternde Wesen da, nicht fähig, einen neuen Dienst anzu-treten, vollständig aufgebraucht innerhalb'/« Jahren. DerDienst war nicht leicht: auf der einen Seite ein krankesKind, das Tag und Nacht schrie und fortwährend, auch desNachts, herumgetragen werden mußte, auf der anderenSeite das ununterbrochene Zanken und Schikanieren. Anstattdem fremden Wesen dankbar ob der Aufopferung zu sein, hatteman für es nur böse Worte, ewigen Zank und knappes Essen.Trotzdem großer Reichtum vorhanden sein muß, wurde dasEssen der Hausgenossinnen sehr knapp gehalten, so daß bei derAmme nach und nach vollständige Appetitlosigkeit eintrat. Wasdie„gnädige" Frau nicht zu tun wagte, das tat ihr ältesterKnabe. Er spuckte die Amme und die anderen Mädchenan, schlug sie und warf des öfteren ununterbrochen denAusklopfer zum Fenster hinaus, und das Mädchen hatte,ohne zu murren, ihn wieder heraufzuholen. War der ver-heißungsvolle Sproß mit der einen Unart fertig, so beganner eine neue. Da wird zur Abwechslung fortwährend Wasserauf den Fußboden gegossen; das Mädchen muß stillschweigendalles wieder aufwischen, und so geht es unaufhörlich fort.Die Mama ist ob dieser Streiche besonders stolz auf ihrEbenbild. Die Amme aber, die vollständig gebrochen istvon diesen ewigen Quälereien, kann jetzt über die Gesinde-ordnung nachdenken. Krank und siech, wie sie ist, kann sienicht in Stellung gehen. Weder eine Krankenkasse, noch dieHerrschaft braucht für sie aufzukommen, und so kann sie sehen,was das Schicksal weiter aus ihr macht. Wäre sie eherzur Dienstbotenorganisation gekommen, dann hätte sie sichnicht so lange knechten lassen und brauchte jetzt um ihreGesundheit nicht so bittere Tränen zu vergießen. Die nobleHerrschaft ist, wie schon oben erwähnt, vor kurzem vonNürnberg nach dem in der Nähe liegenden Lauf, Holzgarten-straße, gezogen. Sie war wohl gezwungen, von Nürnbergfortzugehen, da sie weder Mädchen, noch Zuspringerinnenmehr erhielt. Ob sie in Lauf mehr Erfolg haben wird,dürfte sehr ftaglich sein. Die Aufgabe des Dienstboten-Vereins wird es sein, auch fernerhin Mißstände aller Artaufzudecken und unbarmherzig die faulen Zustände im Dienst-Verhältnis zu kritisieren. j.Was ein Dienstmädchen sich gefallen lassen muß.Eine fleißige gebildete Jungfer, die bei geflüchteten reichenRussen in Dresden diente, verfiel bei der Heimlehr ins Heimfast Nervenkrämpfen, sie weinte und schrie vor Kränkungund Ermattung, Drei Monate hatte sie Tag und Nacht3 Personen und viele Gäste bedienen müssen. Kaum 5 Stun-den Nachtruhe blieben ihr; als die Gouvernante krankwurde, auch das nicht mehr, denn eine Pflegerin zu nehmen,fiel der Herrschaft nicht ein. Nie hatte das Mädchen inRuhe sein Essen verzehren können, war immer wegen nichtsabgerufen worden, mußte vom Plätten iveg und manchmalwährend des Badeaufenthaltes der Familie zweimal täglichmit den Kindern ins Meer steigen, bis es ganz krank war.Ruhen durfte es aber nicht. Während die Herrschaft fürsich kiloweis die Bonbons und kistenweis die feinsten Früchtekaufte, strich die Dame das Bier für die Jungfer auf derHotelrechnung,„das käme ihr zu hoch". Alle Monate ver-suchte sie, die Jungfer um einen Teil Lohn zu bringen undgab ihr denselben erst am Schluß vollständig, weil sie siedamit zurückzuhalten hoffte. Als die Jungfer aber danndoch ging, überhäufte sie die grundehrliche Person mit Ver-dächtigungen und Beschimpfungen, bis diese verzweifelt insHeim flüchtete. Die Herrschaft hatte ihr mit dem Konsulgedroht, falls sie nicht mit nach Rußland komme. Das ein-fache Mädchen sagte:„Ich bin Anarchistin bei den Leutengeworden, jetzt begreife ich, warum sie vor ihren Leutenfliehen müssen!"— Noch lange Zeit nach dem Verlassendes Dienstes war das Mädchen nervenkrank, erschöpft undlitt an Schlaflosigkeit. A. v. B.Dienstbotenelend. Daß die Aufhebung der Gesinde-ordnung dringend nötig ist, zeigt folgendes Vorkommnis. InTreuenbrietzen hatte sich ein löjähriges Mädchen beieinem Rechtsanwalt Ziebell für leichte Arbeit vermietet.Das junge Ding mußte aber die schwersten Arbeiten ver-richten, die über seine Kräfte gingen, so daß es schwer krankwurde. Die Arbeitszeit dauerte von früh 6 Uhr bis nachts11 Uhr. Das arme kranke Mädchen wollte einen Arzt auf-suchen, aber die Herrschast erlaubte dies nicht. Als diesemerkte, daß das Mädchen dennoch zum Arzte gehen wollte,schloß sie es stundenlang ein. Die Eingesperrte bat undschrie, aber nichts rührte die Herrschaft. In seiner Ver-zweiflung wollte sich das arme Kind das Leben nehmen; esstieg von seinem Fenster aus auf ein Dach, um sich herab-zustürzen, und nur der Gedanke an seine Eltern hielt esdavor zurück. Endlich kam der Vater aus Niemegk undnahm sein Kind unter größtem Protest der Herrschaft mitnach Hause. Darauf bekam das Mädchen vier Strafmandate,weil es den Dienst verlassen hatte. Es fruchtete nichts, daßärztliche Zeugnisse eingesandt wurden, die bestätigten, daßdas Mädchen nicht imstande war, den Dienst fortzusetzen.Das Mädchen beantragte nun richterliche Entscheidung. DenVerhandlungen, die vor dem Schöffengericht stattfanden,wohnte eine zahlreiche Zuhörerschaft bei, die allgemein ent-rüstet war, als der zweite Sachverständige SanitätsratDr. Brüning die Leiden des armen Kindes schilderte. DieStaatsanwaltschaft plädierte trotzdem auf Bestrafung. DasGericht sprach das Mädchen ftei. Der menschenfteundlicheDienstherr, Rechtsanwalt Ziebell, ist konservativer Partei-führer in Treuenbrietzen.— Mögen sich alle Dienstboten soschnell wie möglich zusammenschließen, damit das Ungeheuerder Gesindeordnung, die so viel Elend über die Mädchenbringt, endlich in die Wolfsschlucht befördert wird. Herbei,ihr Dienenden alle, schart euch einig um die Fahne der Dienst-botenorganisation, es gilt für alle ein menschenwürdigesDasein zu erkämpfen! B. P.Sozialistische Frauenbewegung im Ausland.Der Schweizer Nrbeitrrinnenverband, dessen Zentral-vorstand seinen Sitz in Winterthur hat, erfuhr im letztenJahre eine erhebliche Erstarkung. Nach seinem Jahresberichtvon 1906 ist die Zahl der ihm angeschlossenen Sekttonen von7 auf 12 und die seiner Mitglieder von 420 auf 645 ge-stiegen. Die Einnahmen der Zentralkasse betrugen 950,50 Fr.,die Ausgaben 799,90 Fr., der Vermögensbestand beläuft sichauf 642,60 Fr. Das Verbandsorgan,„Die Vorkämpferin",das seit einem Jahre erscheint, hat schon eine Auflage von2000 Exemplaren erreicht. Ein Zeugnis dafür, daß dieschweizerische Arbeiterinnenbewegung kräftig vorwärtsschreitet, ist auch die Gründung eines Schwesterorgans der„Vorkämpferin" für die ftanzösische Schweiz. Es erscheint inGenf und führt den Titel„D'ExpIoitös"(„Die Ausgebeutete").— Kürzlich fand in Zürich die Delegierten«Versammlung des Verbandes statt, die von 16 Delegiertenbesucht war. Es wurde beschlossen, die Genossen und ins-besondere die Genossinnen überall aufzufordern, für dieweiteste Verbreiwng der„Vorkämpferin" zu sorgen. Ge-nossin Reichen referierte über die Stellung der Frauen imneuen Entwurf zur schweizerischen Kranken- und Unfallver-sicherung. Im Anschluß an das Referat gelangte eine Reso-lution zur Mnahme, welche die volle Entschädigung derWöchnerin während der im Fabrikgesetz vorgeschriebenensechswöchigen Schutzzeit verlangt. Der Zentralvorstand er-hielt den Auftrag, eine entsprechende Eingabe an die Bundes-behörden zu richten.Die Frau in öffentlichen Ämtern.Als Professoren, Lazarett- und Provinzialärztesollen Frauen zukünftig im schwedischen Staatsdienst wirkenkönnen. Beide gesetzgebenden Kammern haben eine Ver-fassungsänderung beschlossen, wonach die Frauen als Pro-fessoren zu den staatlichen Universitäten und Gymnasien zu-gelassen werden— die theologischen Lehrfächer aus-genommen—, ferner zu anderen Ämtern an Wissenschaft-lichen, künstlerischen und kunstgewerblichen Instituten sowieals Lazarett-, Hospital- und Provinzialärzte. Die betreffendenAmter, die von der Regierung besetzt werden, waren denFrauen bis jetzt verschlossen, während im staatlichen Post-und Telegraphendienst bereits seit längerer Zeit sehr vieleFrauen angestellt sind. Die Zweite Kammer hat sich mit116 gegen 96 Sttmmen, die Erste Kammer mit 64 gegen60 Sttmmen für die gemeldete Gleichberechttgung des weib-lichen Geschlechtes im Staatsdienst erklärt. Da dieser Be-schluß aber eine Verfassungsänderung bedingt, erlangt ererst definittve Gülligkeit, wenn er nach den Neuwahlen zumReichstag von der Majorttät beider Kammern erneuert wird.Frauenarbeit ans dem Gebiet der Industrie, des Handels-und Verkehrswesens.Frauenarbeit im Bergbau. Die 17. Generalversamm-lung der Bergarbeiter Deutschlands, die vom 5. bis 9. Maiin Dortmund getagt hat und von 126 Delegierten aus allendeutschen Bergbezirken beschickt war, brachte interessanteMitteilungen über die Frauenarbeit im Bergbau. Jnsge-samt waren im Jahre 1905 in der deutschen Bergwerks-industrie 661 310 Arbeiter beschäftigt, davon arbeiteten468626 unterirdisch, 181643 männliche und 11041 weib-liche über Tage. Die Frauen sind vornehmlich in Schle-sien auf den Zechen der frommen Zentrumsleute beschäftigt;so ist zum Beispiel der frühere Reichstagspräsident Balle-strem an der Ausnutzung der weiblichen Arbeitskraft starkbeteiligt.Die Arbeiterinnen werden zu mannigfachen Hantierungenverwendet, die fast ausnahmslos äußerst schwer sind. Siemüssen die in den Gruben liegenden Schlammteiche leerenund den Schlamm in die Förderwagen laden, wobei sie fastbis an die Knie im Wasser stehen. Eine andere ihrer Ar-betten besteht im Einfüllen ausgesetzter Kohlen oder in derReinigung geförderter Kohlen von anhaftenden Steinen undErzstreifen. Frauen sind es. auch, die das Einfüllen vonKalk und Ziegel besorgen, die in den Gruben gebrauchtwerden. In den Kokereien sind ebenfalls Frauen tätig; esgibt sogar Zechen, wo Frauen mit Schneiden von Gruben-hölzern beschäftigt werden. Eine herrliche Illustration zudem Dichterwort:„Konimt den Frauen zart entgegen...."Der Lohn der Arbeiterinnen ist äußerst gering und ent-spricht durchaus nicht ihren schweren Verrichtungen. Beizehnstündiger Arbeitszeit wird 1,50 Mk. bis höchstens 2 Mk.Tagesverdienst erzielt. Zur Ausbeutung gesellt sich oft dieBedrohung der Sittlichkeit. Häufig genug haben die Ar-beiterinnen unter unsittlichen Zumutungen von Vorgesetztenzu leiden.Der Vorstand des Bergarbeiterverbandes bezeichnete inseinem Bericht die Arbeiterinnen im Bergbau als nichtorganisationsfähig. Dieses Urteil stützl sich wohl dar-auf, daß die schwere und schmutzige Arbeit und die niedrigeEntlohnung die Lohnftlavinnen der Grubenbarone stumpfund gleichgültig gemacht und in ihnen jede Hoffnung auf einbesseres Leben erstickt hat. Da sie geradezu ausnahmslos mitArbeiten beschäftigt sind, welche den weiblichen Organis-mus schädigen, müßte die Gesetzgebung zu ihrem Schutzeeinschreiten und die Frauenarbeit im Bergbau verbieten.Aber dem kapitalistischen Staat liegt der Prosit der aus-beutenden Klassen mehr am Herzen als die Gesundheit undKraft der Mütter des Volkes. Deshalb läßt er es ruhiggeschehen, daß die Ausbeutersippe auch bei den ungeeignet-sten Arbeiten kommandiert: Frauenarbeit vor! �V. K.Verschiedenes.Das Wohnungselend des Grubeuproletariats, unterdem die Hausfrauen der Knappen besonders schwer leidenmüssen, ist kürzlich im Reichstag in helles Licht gerücktworden. Der sozialdemokrattsche Abgeordnete Hengsbachmachte geradezu erschütternde, unerhörte Angaben darüber,wie im Oberhausener Bezirk das Bergarbetterheim be-schaffen ist. Allerdings wurden die enthüllten scheußlichenZustände von dem„christlichen" Ausschuß geleugnet, der imAuftrag der an den Pranger geschlagenen Unternehmer dieWohnungen besichtigen mußte. Seine untertänigste Mohren-wüsche an den Zechenrittern nahm er in einem Eingesandtdes Unternehmerorgans vor. Doch selbst das Organ desChristlichen Bergarbeiterverbandes ließ die„pflichttteue"Berichttgungskommisston im Sttch und zieh sie der Lüge undVertuschung. Von den Delegierten des Bergarbeiterverbandesaber wurden auf dem Verbandstag, unter Angabe vonSttaßen und Nummern, grauenerregende Elendsbilder ausdem Bezirk Oberhausen gezeichnet. So ist zum Beispiel dieFeuchtigkeit in ganzen Wohnungskomplexen so groß, daß invielen Hausständen die Betten, Kleider und Möbel voll-ständig verfaulen und vermodern. Kanalisatton fehlt mit-unter vollständig, so daß fich vor den Haustüren förmlicheFiebersümpfe, aus den Abwässern gebildet, ausbreitenkonnten. Die Wohnungen müssen zum Teil in unferttgemZustand bezogen werden, und die zum Austtocknen ver-sprochenen Kohlen werden meistenteils nicht geliefert. DasWohuungselend erzeugt eine ständige Krankheits- undEpidemiegefahr. Rheumatische Erkrankungen zum Beispielfind in diesen Löchern an der Tagesordnung. Die Berg-arbeiter und ihre Frauen haben förmlich aufgeatmet, alsHengsbach die himmelschreienden Zustände vor der breitestenÖffentlichkeit geißelte. Sein Borgehen hat bewirkt, daß einkonttollierender Kommissar wenigstens ein Projekt zur Trocken-legung der Wohnungen in Vorschlag gebracht hat. DieAusführung würde zirka 36000Mk. kosten; ob der Vorschlagin die Praxis umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.— TraurigstesWohnungselend ist auch in der Lausitz, dem Minette-gebiet in Lothringen und vor allen Dingen inSaarabienzu finden. Und überall gesellt sich das Unternehmertum mitKirche und Polizei, um die schändlichen Zustände zu ver-tuschen. Die Geistlichen machen sich ganz besonders dadurchzu Mitschuldigen, daß sie im Beichtstuhl die Frauen gegenihre im Verband organisierten Männer aufhetzen und da-durch mit der modernen Arbeiterbewegung die Kraft schwächen,die allein ernstlich und energisch das Wohnungselend be-kämpft. Den unheilvollen Einfluß solcher„Seelsorge" aufdie Arbeiterfrauen zu brechen, muß Ausgabe aller tätigenGenossinnen und Genoffen sein. W. K.