Nr. 18 Die Gleichheit 153 Vom Kampfplatz um das Vereins- und Versammlungsrecht. Ein Elendswinkel im vereins- und versammlungsrecht- lichen Leben der Arbeiterinnen ist das Herzogtum Braun- schweig. In Wolfenbüttel , Broitzen und vor allen Dingen in Braunschweig selbst sind im verflossenen Jahre von 30 Mit- gliederversammlungen der Zahlstelle des Braunschweiger Fabrikarbeiterverbandes rund ein Dutzend unter Borgabe oft recht eigentümlicher„Gründe" polizeilich aufgelöst wor- den. Das altersgraue braunschweigische Vereins- und Ver- sammlungsgesetz von 1853 bietet in seinem§ 14 eine ge- eignete Handhabe, das Versammlungsrecht der Arbeiter jederzeit illusorisch zu machen. Die weiblichen Mitglieder des Verbandes muhten selbst bei den einfachsten gewerk- schaftlichen Verhandlungen den Saal verlassen, wenn sie nicht die Auflösung der Versammlung herbeiführen wollten- Natürlich empfinden es die 950 in dieser Verbandsstelle or- ganisierten Arbeiterinnen als eine harte Ungerechtigkeit, wenn sie auf diese Art an der Betätigung im wirtschaftlichen Kampfe gehindert werden. Daß aber eine Belehrung über die Arbeiterschutzbestimmungen, über die Rechte im gewerb- lichen Arbeitsverhältnis und dergleichen ohne gelegentliche Berührung des politischen Gebiets nicht möglich ist, mühte nachgerade auch der braunschweigische» Polizeibehörde ein- leuchten. Selbst höhere Polizeibeamte haben wiederholt er- klärt, daß die bezüglichen Bestimmungen des Gesetzes ver- altet sind, darum sollte man das Gesetz wenigstens so lange etwas loyaler handhaben, bis dem unhaltbaren Zustand durch andere gesetzliche Bestimmungen ein Ende gemacht wird. Freilich hat das werktätige Volk in dieser Beziehung vovl braunschweigische» Landtag kaum ein Entgegenkommen zu erwarten, denn die Interessen der„Landboten ", die sich infolge des elenden Klassenwahlrechtes lediglich aus den Kreisen der Besitzenden rekrutieren, sind den Interessen der Arbeiterschaft direkt entgegengesetzt. Die Hoffnung aus eine loyalere Handhabung des Versammlungsrechtes hat sich aber bis jetzt nicht erfüllt. Da die betreffenden Versammlungen seit einiger Zeit sogar durch zwei Beamte„überwacht" werden, kann man im Gegenteil darauf schließen, daß gegen die Lohn- sklavinnen noch schärfer vorgegangen werden soll wie früher. Es ist von Interesse, an einigen Beispielen zu zeigen, welche „Gründe" der Polizei wichtig genug erschienen, um solche Versammlungen aufzulösen. Im Februar des vorigen Jahres wurde eine Ver- sammlung aufgelöst, weil nach Ansicht des überwachenden auch NichtMitglieder zur Stelle gewesen sein sollen; ein zweites Mal, im April, erfolgte die Auflösung, weil ein Be- richterstatter über die Metallarbeiteraussperrung die Polizei- liehe Begünstigung der Unternehmer erwähnte. Eine im Juli statlgefundene Versammlung, in der Genossin Jeetze in ihrem Vortrag:„Der Kampf der Arbeiterin um eine kultur- würdige Existenz" den Anwesenden den Begriff„Analphabet" erläuterte, verfiel wegen dieses schweren Verstoßes dem gleichen Schicksal. Gegen diese Auflösung wurde bei der Polizeidirektion und beim Ministerium Beschwerde geführt, jedoch ohne Erfolg. Ferner wurden im Juli in Wolfen- büttel und Broitzen zwei Mitgliederversammlungen aufgelöst, weil die weiblichen Mitglieder an ihnen teilnehmen wollten. Einige Tage später konnte an letzterem Orte einer Versannn- lungsauflösung nur dadurch vorgebeugt werden, daß die weiblichen Mitglieder freiwillig das Lokal verließen. Und so könnte man die Reihe der Versammlungen, die aus ähn- lichen„Gründen" aufgelöst wurden, ins Unendliche fort- setzen. Die verstärkte Energie der Polizei äußerte sich außer- dem darin, daß in einigen Versammlungslokalen nicht weniger als vier Gendarmem postiert waren. Aber die Ausübung der reichsgesetzlichen Koalitions- freiheit wurde auch noch auf andere Weise gehemmt. Es kam mehrfach vor, daß Polizeibeamte in vertrauliche Werk- stattbesprechungen geschickt wurden, und oft wurde Referenten und Diskussionsrednern das Wort entzogen, wenn sie an Betriebsübelständen berechtigte Kritik üben wollten. Der Arbeiterschaft ist eine solche willkürliche Handhabung des Versammlungsrechtes, durch welche die Bestrebungen der Gewerkschaften gehindert werden, unverständlich. Daß die polizeilichen Maßregeln aber keineswegs imstande sind, diese Bestrebungen zu unterdrücken, beweist die erfreuliche Tatsache, daß gerade bei der am meisten von den Polizeischikanen betroffenen Gewerkschaftszahlstelle die Zahl der Neueintreten- den sich steigerte! Innerhalb dieses Jahres der Unterdrückung stieg die Zahl der örtlichen Verbandsgenossen von 2029 auf 3430. So wird es auch im laufenden Jahre trotz aller Unterdrückung stetig vorwärts gehen. Es muß betont werden, daß nirgends eine dringendere Notwendigkeit für den Zusammenschluß der Arbeiterinnen be- steht, als in Braunschweig , das den traurigen Ruhm genießt, auch bezüglich der Gewerbeaufsicht so rückständig zu sein, daß es hinter dem Reichsdurchschnitt an Fabrikrevisionen zurück- bleibt. So wurden im Laufe des Jahres 1905 nur 13,5 Prozent der vorhandenen revisionspflichtigen Betriebe kontrolliett. Was Wunder, daß die weiblichen Arbeitskräfte monatelang 15 bis 18 Stunden täglich ausgebeutet werden konnten, wie das in der hiesigen Konservenindustrie Hunderten, ja Tausenden widerfahren ist. Gegen solche Zustände muß energisch Front gemacht werden, und das kann nur geschehen, wenn sich die Arbeiterinnen noch viel mehr als bisher in den Dienst der Sache stellen, indem sie zur Ausbreitung der politischen und gewerkschaftlichen Organisation und der Ar- beiterpreffe das Ihrige beitragen. Dann können wir lachend über alle Unterdrückung hinwegschreiten. Robert Lippmann. Aus der Bewegung. von der Agitation. Die Unterzeichnete agitierte in der zweiten Hälfte des Juni in der schwarzen Oberpfalz und Niederbayern . In Dieterskirchen referierte sie in einer öffentlichen Arbeiter- und Arbeiterinnen- Versammlung, die von der dortigen Verwaltungsstelle der Glasarbeiter einberufen wurde und sehr zahlreich besucht war, über das Thema:„Der Kampf der Arbeiter um das tägliche Brot". Mit großer Aufmerksamkeit ver- folgten die über alle Maßen ausgebeuteten Proletarier die Ausführungen der Rednerin. In der Diskussion meldete sich der Pfarrer zum Worte und meinte, den Arbeitern und Arbeiterinnen in der Oberpfalz ginge es nicht so schlecht, denn die Kinder der organisierten Arbeiter kämen viel reinlicher in die Schule als die der Kleinbauern, auch intelligenter seien sie als diese. Er nannte es eine Gemein- heit, wenn die Referentin behaupte, die Mädchen verließen die Schule noch unwissender als die Knaben. Von einem Pfarrer könne man doch nicht verlangen, daß er die Mädchen auf ihren künftigen Beruf als Gattin und Mutter vorbereite. Den Arbeiterinnen ginge es überhaupt ganz gut. Die Zwischenrufe der zahlreich anwesenden Frauen machten aber den Gottesmann stutzig, und er meinte, er könne nicht auf alles eingehen, was die Refe- rentin angeführt habe, denn es fehle ihm das Material. Die Referentin dankte dem hochwürdigen Herrn für die Anerkennung, daß die Kinder der organisierten Arbeiter in- telligenter und reinlicher gehalten seien als die der Bauern; von den Gegnern werde bisher immer das Gegen- teil behauptet, übrigens würde den Pfarrern keines- wegs ein so gefährliches Unternehmen zugemutet, wie der Unterricht an halb erblühte Jungftauen über ihre der- einstigen Pflichten als Galtin und Mutter. Eine weitere Versammlung wurde Ende Juni in Hilstett abgehalten. Auch hier waren die Gegner in dem Bestreben herbeigeeilt, die Aufklärung nach Möglichkeit dem finsteren Winkel fern- zuhalten. Besonders ein Bauernbündler, der sich stolz als Schüler des Handwerksretters Pflüger in Regensburg be- kannte, spielte eine unfreiwillig komische Rolle, indem er die Überzeugung aussprach, daß nicht die niedrigen Löhne, die lange Arbeitszeit und schlechte Ernährung Not und Elend unter dem Proletariat verursachten, sondern— die man- gelnde Frömmigkeit. Der Referentin war es natürlich ein leichtes, unter lebhaftem Beifall der Versammlung das biedere Bäuerlein eines Besseren zu belehren. Wenn man erwägt, daß die Arbeiter zum Teil 10 Stunden Fußweg zurücklegen mußten, um die Versammlungen besuchen zu können, so kann man mit Sicherheit annehmen, daß sie es mit Freude begrüßen, wenn die Aufklärung auch im schönen Schwarzachtale immer weiter vorwärts schreitet. Die Dorf- gewaltigen und der Pfarrer gaben sich die größte Mühe, die Versammlung zu einer politischen zu stempeln. Gegen die Referentin wurde Anzeige erstattet. Aber alle Anstrengungen der schwarzen Herrschaften, die Agitation von der Ober- pfalz fernzuhalten, werden hier wie anderwärts an der durchdringenden Werbetraft des Sozialismus kläglich zerschellen. Im benachbarten Straubing haben die Ziegelei- arbeiter nach sechswöchigem Streik, an dem 170 Frauen und Mädchen teilnahmen, die 10 stündige Arbeitszeit(gegen 11 und 12 Stunden früher) errungen. Die Frauen und Mädchen standen trotz der unerhörtesten Polizeischikanen wacker Streikposten. Auf welche skandalöse Art die Polizei in Bayern bemüht ist, die Arbeiterinnen vom Gebrauch des Koalitionsrechts abzubringe», geht daraus hervor', daß die styeikenden Frauen wiederholt daraufhin kontrolliert wurden, ob sie gewerbsmäßige Unzucht trieben! Die Zentrumspreffe, von der man es ja gewöhnt ist, daß sie mit den Arbeiterinteressen Schindluder treibt, stand natürlich ganz auf feiten der Ziegelbarone. Dieses Ver- halten wurde in zwei großen Volksversammlungen gebrand- markt, in denen der Gauleiter Staimer und die Unter- zeichnete referierten. Magda Hagen. Die dritte ordentlich« Kouferenz der Bertranens- Personen deS sechsten schleswig -holsteinischen Wahl- kreises fand am 11. August in Pinneberg statt. Es waren 14 weibliche Delegierte erschienen, die über die Entwicklung der proletarischen Frauenbewegung im Kreise während des verflossenen Jahres Bericht erstatteten. Nach ihren Ausführungen hat sich die Bewegung in erfreulicher Weise gehoben, trotzdem es schwer hält, die Frauen für unsere Bestrebungen zu gewinnen. An dein letzteren Um- stand tragen die wirtschaftlichen Verhältnisse, die Gleich- gültigkeit der Frauen gegen das öffentliche Leben und oft genug auch die Genossen schuld, die es nicht für nötig halten, die Frauen aufzuklären, ja, die zuweilen noch Gegner der Frauenbewegung sind. Diese Gegnerschaft zeugt von einer bedauerlichen Einsichtslosigkeit, denn es ist zweifellos, daß die Frau, wenn erst einmal ihr Interesse an wirtschaftlichen und politischen Dingen geweckt ist, ihren Posten im Kampfe für unsere Sache so gut ausfüllt wie der Mann. Trotz aller Schwierigkeiten ist es uns aber im Laufe des Jahres durch rege Agitation doch gelungen, die Zahl der„Gleich- heit"abonnenten von 559 auf 998 zu steigern. Auch der Kreis der Genossinnen, die freiwillige Parteibeiträge zahlen, hat sich erweitert; er umschließt jetzt 1166 Frauen gegen 880 im Borjahr. Die durch diese Beiträge eingekonimene Summe belief sich auf 1124,70 Mk. Durch Bons zugunsten des Agi- tationsfonds der sozialdemokratischen Frauen Deutschlands wurden 70,50 Mk. aufgebracht, durch freiwillige Spenden in einer Frauenversanunlung zu Pinneberg 1,25 Mk. Zur Belehrung der Frauen wurden im ganzen Kreise 37 Frauen- Versammlungen und in einigen Orten Leseabende abgehallen. Die Konferenz wählte die Genossin Schönfelder ein- stimmig als Kreisvertrauensperson wieder und übertrug ihr gleichzeitig das Mandat zum Provinzialparteitag. Die Dele- gierten gingen auseinander mit dem Gelöbnis, an der Auf- klärung der Proletarierinnen und Proletarier mit gesteigerter Kraft weiter zu arbeiten, damit das Sklavenjoch, das der Kapitalismus dem Proletariat auferlegt, schließlich gänzlich abgeschüttelt werden kann. Sofia Schönfelder. Jahresbericht der Vertrauensperson des Kreises Magdeburg und Umgebung. Seit Juli vorigen Jahres wurden in unserem Kreis 32 öffentliche Frauenversamm- lungen abgehalten, in denen sieben Genossinnen über poli- tische, gewerkschaftliche und wissenschaftliche Fragen refe- rierten. Der Besuch der Versammlungen war im allgemeinen gut, nur in einigen hätte er etwas reger sein können. Bei den Vorarbeiten zur Reichstagswahl waren die Genossinnen zahlreich im Wahlbureau tätig, auch wurden von ihnen in den Versammlungen Flugblätter verbreitet. In mehreren Orten des Kreises wurden neue Frauen- und Mädchen- bildungsvereine gegründet, so in Thale und Quedlin- bürg durch Genossin Fahrenwald, in Fermersleben, Salbke-Westerhüsen und Schönebeck durch Genossin Mahn. In den letzteren drei Orten ist die Mitgliedschaft befriedigend, dagegen ist der Berein in Thale wieder zer- splittert.— Mit der Frage der Dienstbotenorganisation haben sich die Genossinnen bereits mehrfach befaßt, bis jetzt allerdings ohne sichtlichen Erfolg. Das wird sie jedoch nicht abhalten, auch fernerhin ihre Pflicht zu tun und energisch zu agitieren. Am Schluß des vorigen Jahres be- trug die Zahl der„Gleichheit"-Leserinnen in Magdeburg und Umgegend 105; sie ist inzwischen auf 270 und 140 in anderen Orten angewachsen; ein gutes Resultat! Die Ein- nahmen betrugen im verflossenen Jahre 633,84 Mk., die Aus- gaben 572,41 Mk., so daß ein Bestand von 91,43 Mk. verblieb. Zum Internationalen Kongreß in Stuttgart delegierten die Genossinnen unseres Kreises Genossin Bollmann-Halber- stadt.— Wenn wir auch Ursache haben, mit der Arbeit des verflossenen Jahres im großen und ganzen zufrieden zu sein, so wollen wir doch alles daran setzen, im laufenden Jahre noch mehr zu erreichen. Darum: Frischauf mit neuen Kräften zu neuer ersprießlicher Arbeit für unsere große Sache! Emilie Mahn. Ein mißlungener Streich. In der Bamberger „schwarzen" Gegend hatten die Frommen, denen das ficht- liche Blühen und Gedeihen der proletarischen Frauen- bewegung schlaflose Nächte bereitet, Genossin Grünberg wegen angeblicher Beleidigung der„Gottesmutter" Maria und Herabwürdigung des Marienkultus vor den Kadi ge- schleppt. Unser« Genossin sollte in einer öffentlichen Versammlung der Porzellanarbettermnen und-arbeiter von Schauberg und Umgebung die heuttgen unehelichen Mütter mit der Jungfrau Maria in Parallele gestellt und ferner Jesus als den erste» Sozialdemokraten bezeichnet haben. Daß die Beleidigung der Jungfrau Maria in der behaupteten Weise gefallen war, konnten die christlichen Denunzianten trotz eines Aufgebots von sieben Zeugen nicht nachweisen; die Äußerung über Jesus wurde vom Staatsanwalt nach- träglich als nicht unter Anklage gestellt bezeichnet. So kam es, daß die des Religionsvergehens angeklagte Genossin zum Entsetzen aller wahrhaft christlichen Leute vom Landgericht Bamberg kostenlos freigesprochen wurde. Daniit war eine Aktion jämmerlich verpufft, die von den Frommen zu dem Zwecke eingeleitet war, die Arbeiterinnen der Bamberger Gegend einzuschüchtern und vom Eintritt in die freien ge- werkschaftlichen Organisationen zurückzuhalten. Hoffentlich beweisen die Arbeiterinnen nunmehr durch einen tNassenhaften Beitritt zur Gewerkschaft, daß sie der„christlichen" Bevor- mundung gründlich überdrüssig sind, die vor den feigsten und verlogensten Einschüchterungsversuchen nicht zurückschreckt. Beschluß der ersten Internationale» sozialistischen Francnkonferenz, das Internationale Sekretariat betr. „Um die internationalen Beziehungen zwischen den Genossinnen der einzelnen Länder enger zu knüpfen, beschließt die erste Internationale Frauenkonferenz, daß eine inter - nationale Zenttalstelle geschaffen wird, an welche die Ge- nossinnen der einzelnen Länder alljährlich zusammenfassende Berichte über die Frauenbewegung ihres Heimatlandes einsenden, außerdem aber auch fortlaufende Berichte über alle wichtigen Vorkommnisse liefern. Als Zentrale wird die Redaktion der„Gleichheit" in Deutschland bestimmt, als Publikationsorgan die genannte Zeitschrift. Die„Gleichheit" wird zur Information an die Zentralstellen der Genossinnen der einzelnen Länder sowie an das Internationale Bureau gesandt. Die Genossinnen der einzelnen Länder haben für die Veröffentlichung der Berichte in den Parteizeitungen ihres Landes Sorge zu tragen." Politische Rundschau. Der Zweifel, den die letzte Rundschau aussprach, ob de ganze Freisinn mit ganzem Herzen in den Kampf ums gleiche Landtagswahlrecht ziehe, ist nur allzu schnell gerecht- fertigt worden. Die„Weser-Zeitung", die sich von Anfang an gegen den von Naumann proklamierten Kampf erklärte, hat im freisinnigen Blätterwalde kräftiges Echo geweckt. Mit so viel Leidenschaft, wie sie das staatsmännisch tem- perierte Organ aufbringen kann, zieht die„Vossische Zei- tung" gegen die„nationalsozialen Eiferer" zu Felde— daß auch fteisinnige Parlamentarier ohne nationalsoziale Ver- gangenheit, wie Hormann, Mugdan mit Naumann gingen, wird ignoriert— und mit ihr stürmen die„Breslauer Zei- tung", die„Königsberger Hartungsche Zeitung" und andere vor gegen die Forderung, das Volk aufzurufen zum Sturm gegen das Dreiklasfenwahlrecht unter der Parole:„Das
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17 (2.9.1907) 18
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