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Die Gleichheit
Mr. 20
Aus: Der entfesselte Prometheus.
Bon Percy Bysshe Shelley . Prometheus( zum Geist der Stunde).
Geh denn! von Rennern, Schnellfüßig, wie der Wirbelwind, getragen, Zieh' ob den Städten du der Menschheit hin! Noch einmal tu's der Sonne selbst zuvor Im schnellen Kreislauf um die runde Welt, Und während durch die funkensprühnde Luft Dein Wagen schneidet, blas ins Muschelhorn Und löse seine mächtige Musik!
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Es wird wie Donner sein, der mit dem Klang Des Echos sich vermischt. Dann fehr' zurück Und neben unserer Grotte sollst du wohnen. Und Mutter Erde, du!
Erde.
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Ich hör' ich fühle! Ich fühl's, wie deine Lippen mich durchglühn Und wie du mich berührst, durchrieselt mich, Die Marmornerven hier entlang, ein Schauer Bis in des Martes diamantnen Kern! ' 3 ist Leben, o' s ist Freude, und in meinem Verwelften, alten, eif'gen Körper schießt Die Wärme em'ger Jugend freisend ein! So werden denn hinfort die schönen Kinder, Die liebend ich auf meinen Armen trage, Die Pflanzen all und was am Boden kriecht, Und der Insekten farbenschillernd Bolt, Die Tiere all des Wassers und der Luft, Und was da lebt in menschlicher Gestalt, Sie, die bisher nur Pein und Krankheit sogen Und der Verzweiflung Gift aus meiner Brust, Sie werden draus nur füße Nahrung ziehn Und füße Nahrung geben eins dem andern! Sie werden fünftig alle für mich sein Wie holde, zarte Schwesterantilopen, Von einer schönen Mutter, schneeig weiß, Schnellfüßig wie der Wind, genährt Am klaren Strome zwischen Lilien.
Die tau'gen Nebel meiner Nächte werden Wie Balsam fluten unter den Gestirnen, Und nachts geschloßne Blumen werden schlafend In unweltbaren Farbenschmelz getaucht. Und Mensch und Tier in sel'gen Träumen werden Sich Kräfte sammeln für den nächsten Tag Mit allen seinen Freuden, und der Tod Soll nur die letzte der Umarmungen
Von ihr sein, die zurücknimmt, was sie gab, Wie eine Mutter wohl ihr Kind umarmt Und sagt: Berlaß mich nimmermehr!
Zu Ende.
Von A. R.
harter, naffer Wind strich vom Walde her. Sie gingen, Bett gegangen, befümmert über all die Eschung. weiter, die Röpfe gesenkt wie zwei müde Pferde. Am Ein Ich bin mit demselben Rummer am nächsten wieder gang des Dorfes trennten sie sich mit einem guten Wort. aufgeftanden. Jetzt schwöre ich, daß ich meilauben In der Nacht tam der Sturm und sprang um die auf eine festere Tonart stimmen werde. Ill nicht Häuser und über die Zäune. Die Fenster zitterten und rechts oder links schauen. Geradeaus willschauen flirrten, ein heftiger Regen schlug an die Scheiben. Der und will ich leben. Ich schwöre, daß ich nanderes eine Holzhauer lauschte und lauschte, und der rauhe Sturm sehen will, bis ich dies gesehen habe. Ich re, daß fuhr durchs Fenster in seine Seele. Am Morgen waren alles andere nuglos ist, bis dies nutzbar gemist. Ich seine Hände heiß und die müden Augen glänzten. Er habe mit Nichtigem getändelt. Ich habe Seele redete mit seinem alten Weiblein und sprach: Mein warten lassen. Ich habe den Reichtum inrtrauen Schat," trant und schlug und redete irre. Der andere gezogen. Ich habe hoher Stellung Ehre ern. Ich Holzhauer kam und lehnte die Art an den Tisch. habe den Arbeitgeber beim Wort genommen. schwöre ,, Ganz weg mit der Art, der Wald hat jetzt Ruhe, ich, daß ich vom Reichtum und den Dienstes Reichund du und ich, wir haben jetzt Geld genug und wohnen tums nichts wissen will. Und den Arbeitgaand die in einem schönen Hause, und die Leute gehen alle so Tyrannei will ich nicht mehr beim Wort na. Nur leise, so leife. Und ich will ein goldenes Dach über die den freien Menschen und die Freiheit will ichn Wort Kirche bauen laffen. Was bist du so still? Ja ja, jetzt nehmen. Lieber als ein halbtreuer Freund mir ein ist's zu Ende mit der Not und der Arbeit; freu' dich, ganzhassender Feind. Lieber als eine gutbee mit geh' heim und freu' dich und sag's den andern, und sag's halbem Herzen will ich eine schlechte Jdait dem dem alten Knecht auf der Mühle, daß er das Wasserrad ganzen Herzen umfassen. Es wäre mir er, das stehen lasse. Hörst du den Bach? Du hörst ihn doch?" Kapital hätte ganz recht und die Arbeiterft ganz Der andere ging hinaus, schüttelte den Kopf und unrecht, als daß die Arbeiterschaft um driedens ging langsam nach dem Wald. Er ging quer durch den willen sich mit halbem Anspruch begnügte.ch hätte Wald, stieg über die Stämme, die beide gefällt hatten, lieber eine Welt voll ehrlicher Tyrannen, alne W und schlug mit dem Stiel der Art an die Bäume. Bald voll ehrloser Hofschranzen. Die Stärke hätte iebe fam er an das tote Feuer. An diesem Tage schaffte er die Schwäche, auch wenn die Stärke ganz inge wenig, oft ftand er still; ein feiner Regen fiel. Schwere Gegners stünde. Ich will all meine schwaa Ft Nebel sentten sich nieder, so daß man nichts mehr sehen abschütteln. Ich will all die Schwäche in fet, fonnte. Alles war grau. Und er ging früh und traurig nach Hause.
Die Totenfrau ging an ihm vorbei; sie trug etwas in der Schürze. Nun trat er zur Seite, er wußte, was geschehen war, und zwei Tränen standen in den roten alten Augen.
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Morgen geht er wieder in den Wald allein. So alle Tage.
schütteln. Ich will wissen, worauf ich moeren fann in mir und in dir. Ich hätte lieber diereinzelt, ich hätte lieber mich selbst vereinzelt und diend mich in der Vereinzelung fest, als dich und minit einer ganzen Masse durch lähmenden Kompromiß veichlicht.
Schwöre! Schau nicht nach den Sternen Himmel. Schau in dich selbst. Halte dich nicht dabeuf, nach Signalen Ausschau zu halten. Du kannsir selbst Signal sein. Dein färglicher Lohn ist ein Sal. Dein Weib im Sklavendienst ans Haus gefesselt. De Kinder,
Schwöre, daß du laut rufen willst.* deren Jugend an den Türschwellen der Feken hin
fiecht. Dies können deine Signale sein. Diender des verworfenen Proletariats. Die Kinder, der Zukunft Schwöre! Das ist es, was ich dir sage! Schwöre! Krankheiten anheimfällt. Die Kinder, die inädtischen Sage nicht Ja und Nein. Mache nicht hier und dort Glend der Gossen und Gaffen kommen und jen. Die Zugeständnisse. Gib nicht zu, daß deine Sache wahr und können deine Signale sein. Die Armenqtiere der falsch sei. Bestehe auf deiner Sache. Gestehe ihre Fehler. Großstadt. Rußbeschmutzte Hüttenwerke. Zufrüh Doch beharre bei ihr. Das Fehlerhafte braucht nicht falsch des Morgenarbeiters. Das Zuspät des Narbeiters. zu sein. Entschuldige dich nicht wegen deiner Fehlgriffe. Das fann dir Signal sein. Mögen Stür fommen, Schäme dich nicht wegen deiner Irrtümer. Laß dich's Regengüsse, furchtbar drohende Windstöße Deine Si nicht fümmern, wenn du dich getäuscht hast. Alles andere quale bleiben aufrecht. Sie wurzeln fest und gen hoch fannst du im Stich lassen. Dir selbst sollst du treu sein. in deinem Herzen. Andere Signale versa. Dieje Schwöre, daß du dir treu bleibst. Schwöre! Du hast bleiben. Die Ungerechtigkeit ist ein Signal. Berräterei Feinde, wohin du auch blickst. Man führt dich in Ber ist ein Signal. Jedes üppige Fest, jeder le Tisch ist Die Nacht kam, die frühe Winternacht. Sie tam in fuchung. Mtani bezahlt dich, damit du dich fügest. Die ein Signal. Jeder Sonnenuntergang und jel Sonnenden Wald und lag unter den Tannen und stieg in die fonventionelle Welt bietet dir ihren Luxus, dich zu beaufgang ist ein Signal. Mag die Welt sichre Hoffnassen Aste. Die beiden Holzhauer saben sie und legten stechen. Die Welt bietet dir Komfort und Stellung. nungen selbst trüben. Magst du mit den eigenen die blanken Arte neben das Feuer. Das wollte schlafen Willst du Komfort und Stellung? Oder willst du dich dealen spielen: solange deine Seele gesundeibt, sind gehen, seine Seele entschwand in einem feinen grauen selbst? Schwöre, daß du dich selbst willst. Daß du deine die Signale gesichert. Die geweihten Sign: heiliger Rauch, der über den Waldweg zog. Die Männer besahen dee willst. Daß Komfort und Lurus sehr schön sind. als die Heilige Schrift, christlicher als die Chlusse. Un die Arbeit des Tages und fanden, daß es wenig war, Aber daß etwas anderes, weniger Komfortables und sterbliche Signale. Signale, die Träume wanachen im und fanden, daß sie alt geworden waren. Sie griffen Luxuriöses, besser ist. Leben und in den Träumen das Leben. nach den Taschen und knöpften die überkleider fest, und Schwöre! Rede dir nicht ein, daß du, schlecht oder Schwöre! Du hast oft genug nachgeget. Lange ihre harten Hände zitterten. Aber wenn diese Hände recht, derselbe Mensch seist. Bürde dir nicht das Gewissen genug haft du den Glauben anderer gegibt. Jetzt die Art schwangen, dann waren sie so fest wie die Aste anderer auf. Sorge für dein eigenes Gewissen. Freilich, fordere ich dich auf, deinen eigenen Glauben glauben. alter Eichen. Der Heimweg führte die Männer durch das ist eine schroere Aufgabe. Es ist die schwerste Auf- Jetzt fordere ich dich auf, alles an die Sptsache zu junge Tannen; da war es still. Nur einmal berührten gabe, die es gibt. Nur bei deiner Idee zu beharren. wagen. Allzuleicht hast du dich irre führen sen. Weil sich ihre Arte und gaben einen harten Klang. Die Beharren durch den Schmutz und Schimpf des Alltags. es mit fleinen Dingen schlecht gegangen istjaft du zuMänner sahen einander an, sprachen aber wenig. Manches Beharren, nachdem jedermann zu Bett ist. Beharren, gegeben, daß es mit der großen Sache nit gut gehen fagten fie zweimal. ehe jemand auf ist am Morgen. Es ist eine harte Arbeit. tönne. Weil der Feind viel Lärm machenonnte, haft Es fostet einen Menschen viel Mühe, hinunterzugraben du geschwiegen. Jetzt fordere ich dich zt Sprechen bis zu den eigenen Wurzeln. Ein anderes Mittel, dorthin heraus. Sprich laut. Sprich nicht nur ir die, die zu gelangen, gibt es nicht. Und dorthin gelangen, heißt hören wollen, sondern für die, die nicht ren wollen. leben. Oder wenigstens, es versuchen, so weit zu gelangen. Gib nicht alle Anfangs- und Schlußworte is. Behalte Den Versuch aber nicht machen, heißt sterben. Schwöre! sie für dich. Besonders die Schlußworte. Se nicht Ja, zum Schwöre, daß du mit dir selbst eins werden willst. Schwöre, weil es einem Toten oder einem noch Ungorenen weh daß, was auch geschehen mag, dich deinen Genossen zu tun könnte, wenn du Nein sagst. Versucheicht, nett zu entfremden, nichts geschehen kann, dich dir selbst zu ent sein. Versuche, wahr zu sein. Lezten es wird dir fremden. Schwöre, daß du dein ungeschriebenes Jdeal niemand für Schmeicheleien Dank wissen Jedermann nicht den neununddreißig Artikeln eines verknöcherten wird dir schließlich für die Wahrheit Dat wissen. Wir gesellschaftlichen Dogmas unterwerfen willst. Schwöre, wollen den Gegner warnen. Bom heijen Tage an daß nichts dich dazu bestimmen wird, die blassen Gesichter machen wir keine Zugeständnisse mehr. Bom heutigen Die Jungen nicht, die waren draußen im Rheinland. der überarbeiteten Männer, Frauen und Kinder zu über- Tage an wollen wir fein Kapitel der Geschte verbergen, Zuweilen tamen fie und hatten bessere Kleider an und sehen. Schwöre, daß du laut nach Gerechtigkeit rufen zurückhalten, überschlagen oder ausmem. Alles soll brachten viele Zeitungen mit. Sie saßen an dem schweren willst. Nicht nach einem Stück Gerechtigkeit. Nicht nach gesagt werden. Und in Worten, die ht schmeicheln. eichenen Tisch und redeten davon, daß alles anders Gerechtigkeit für heute und irgend etwas anderem für In Worten, die treffen und beißen. Diufgabe ist zu werden müsse, daß die armen Leute auch einmal feiern morgen. Nicht nach der Gerechtigkeit eines beliebigen groß und zu heilig, als daß sie in de abgestandenen dürften und die alten Männer nicht mehr in den Wald andern. Sondern nach der Gerechtigkeit deiner eigenen Etikette der Höfe vertändelt werden dür. Wir wollen gehen sollten. Solche wunderliche Gedanken hatten die besten Träume. Schwöre! Schwöre! Schwöre! diesen Rampf auf gleichem Boden austäpfen. Es darf Jungen. Was für wunderliche Gedanken! Und morgen Ich bin die Halbheiten satt. Ich bin das Herum fein Oben oder Unten, fein Rechts er Links mehr gingen sie doch wieder in den Wald. Daran dachten sie, probieren satt. Ich bin die Kompromißleute und Mit geben. Wir wollen auf dem gemeinsten Wege vers faßten nach den Arten und sprachen nichts mehr. läufer und Diplomaten satt. Ich habe es mit allem barren. Unser Kampf ist der Kampf ir den gemeinDer Wald war zu Ende, im Dorf wurde ein Licht versucht. Nichts davon hat sich bewährt. Ich bin zu samen Weg. Schwöre! nach dem andern angezündet. Der Weg wurde schlecht und schmutzig, und sie sahen mit ihren alten Augen nicht
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Es ist nichts mehr mit uns, ich bin zu müde." Der Wald frißt uns noch."
" Ja, der Wald frißt uns noch."
Dann schwiegen fie.
" Heute ist Donnerstag, gelt?"
" Nein, Mittwoch, dann noch drei Tage bis Sonntag. Ach, ich möchte mal einen ganzen Tag auf der Ofenbank liegen, bloß einen Tag."
" Und morgen gehen wir wieder in den Wald." Alle Tage, wir zwei sterben im Wald; und wer soll dann in den Wald gehen?"
"
Wer soll dann in den Wald gehen?"