Auflage- Att fei nichts im Vergleich zu dem geheim gehaltenen Atten- I gegeben, die darthun, wie sich die Handelswelt zu einigen allgemeinen Von bürgerlichen Frauen wurde eine in ihrer Art hier bisher un material, welches flagrante Beweise gegen Dreyfus enthalte. politischen Fragen stellt. Ueber die vom Deutschen Reich abge: gewohnte Rundgebung gegen die geplante Beschlechterung des Der ehemalige Justizminister Senator Trarieur überreichte schlossenen oder noch abzuschließenden Handelsverträge schreibt Vereins- und Versammlungsrechts veranstaltet. Einberuferin und dem Kriegsminister persönlich ein Schreiben, in welchem er erklärt, die übecker Kammer: Leiterin der Versammlung war Gräfin Bülow von Dennewitz . Als daß er angesichts der seltsamen Informationen gewisser Blätter," Soweit für den hiesigen Bezirk die in dem ersten Theile Rednerin trat die bekannte Vertreterin der bürgerlichen Frauendenen zufolge das Kriegsgericht nur bezwecke, der Unschuld Efter- dieses Jahrzents abgeschlossenen Handelsverträge in betracht bewegung Frau Marie Stritt auf. Sie gelangte in ihrem Referat bazy's die Kraft einer abgeurtheilten Sache zu verleihen, und in Er- kommen, wird deren Wirkung wegen der vielfach dadurch erzielten zu einer rücksichtslosen Verurtheilung der Wünsche der Konservativen. mangelung einer Interpellation, auf brieflichem Wege der Erregung Möglichkeit der Ausfuhr und der dabei erreichten Das Vorgehen der Konservativen sei ein Gradmesser ihrer WerthAusdruck geben müsse, welche alle empfinden, die von der Militär- Ruhe und Stabilität als günstig bezeichnet. Der Abschluß ähn schäßung der Frauenwelt, viel wichtiger als alle blumenreichen justis ein Wert der Aufrichtigkeit erwarten. Trairieur licher Verträge mit den skandinavischen Ländern sowie mit Damentoafte; es bedeute eine Erniedrigung des ganzen Geschlechtes. führt in seinem, im„ Temps" veröffentlichten Briefe weiter Spanien und Portugal ist ein schon wiederholt geäußerter Wunsch. Man solle doch nicht mit den sozialistischen Gefahren" und der aus, daß das Gutachten der Sachverständigen bezüglich des Auch ist es bei den engen Beziehungen Deutschlands zu Groß- Heilighaltung der Familie" fommen. Die Frau sei längst mündig die Grundlage zur Anklage gegen Dreyfus bildenden Bordereaus zu britannien nothwendig, das Vertragsverhältniß zwischen den und ringe nach Selbständigkeit. Sie fei hineingedrängt in die Pro verschiedenen, sehr schwerwiegenden Einwänden Anlaß gebe und beiden Reichen ohne Störung dieser Beziehungen zu erneuern. duktion und müsse sich da nun beffere Existenzbedingungen zu schaffen daß die allgemein verbreitete Annahme, daß ein geheim gehaltenes Bei der großen Bedeutung, welche die Handelsverträge für das versuchen. Die fozialdemokratische Partei fei die einzige, welche bis Dokument den Mitgliedern des Kriegsgerichtes erst im Berathungs- ganze Wirthschaftsleben haben, ist es erforderlich, die Arbeiten für jetzt gefchloffen und konsequent für die Frauen eingetreten sei. zimmer vorgelegt wurde, schwere Zweifel an der Regelmäßigkeit des Erneuerung derselben frühzeitig vorzubereiten. Erfreulich bleibt Jn der Diskussion sprachen unter anderen der sozialistische LandtagsProzeßverfahrens wachgerufen habe. Trarieux weist ferner auf die es, daß sowohl die Reichsregierung durch Einsehung eines wirth. Abgeordnete Fräßdorf, und auf direkte Aufforderung der Dresdener ' von Piquart festgestellte Thatsache hin, daß die Schrift Esterhazy's schaftlichen Ausschusses als auch größere Korporationen und sonst tonfervative Landtags Abgeordnete Behrens. Letterer vertheidigte große Aehnlichkeit mit den Schriftzügen des Bordereaus intereffirte Kreise die Arbeiten für eine gedeihliche Lösung dieser im allgemeinen das Vorgehen der Konservativen. Man wolle ja die habe. Schließlich hebt Trarieur hervor, daß, wie Esterhazy selbst höchst wichtigen Frage begonnen haben." Frauen nur von sozialistischen und anarchistischen Versammlungen behaupte, Dokumente aus den Prozeßatten Dreyfus gestohlen worden Auch die Bremer Handelstammer tritt lebhaft für die fernhalten; dort gehörten sie nicht hin. In schlagfertiger Weise feien. Warum sei nichts geschehen, um die Urheber des Diebstahls Handelsvertrags- Politik ein. wurde der konservative Mann von der Referentin und noch einer zu suchen? Man habe au Piquard falsche Depeschen geschickt, um Von ihrer hohen Bedeutung, schreibt fte, legt nichts so sehr anderen Rednerin so abgeführt, daß er davonschlich. So wurde ihm reibt fie, fegt nichts fo ihn zu entehren man habe jedoch die verbrecherischen Absender Beugniß ab, wie, daß schon jetzt, sechs Jahre vor Ablauf der gesagt, daß man mit solchen tindischen Vorwürfen den nicht gesucht. Im Hinblick auf die Umstände fordert Trarieur, Berträge, der Kampf um ihre Erneuerung eingeleitet wird. In Frauen nicht mehr kommen folle. Sie würden selbst entscheiden, wie bereits gestern im Depeschentheil mitgetheilt wurde, daß ganz Deutschland regen fich bereits die Parteien, um in der in welche Versammlungen sie gingen. Uebrigens hätten die eine neue Untersuchung betreffs des Bordereaus angeordnet und der Entscheidungsstunde mit allem Material gerüstet zu sein, das sich bürgerlichen Frauen, die ja noch weit zurück feien, von den Sozial, Prozeß Esterhazy's in weitgehendster Oeffentlichkeit verhandelt werde aus den unerschöpflichen Quellen des wirthschaftlichen Lebens für demokraten sehr viel gelernt. Man babe dort ein Entgegenkommen und Mathieu Dreyfus mit seinem Rechtsbeistand der Prozeß Ver- oder wider die Handelsverträge gewinnen läßt. Auch wir haben gefunden, wie sonst nirgends in anderen politischen Versammlungen. handlung beiwohnen könne.- damit begonnen, uns ein umfassendes Bild von den Er- Vor allem habe man parlamentarischen Takt ge= fahrungen an verschaffen, die mit dieser von Anfang an lernt. lebhaft von uns unterstüßten Politit gemacht sind, und die Diese Rundgebung es wurde auch eine Protest- Refolution Wünsche zu sammeln, die in den Kreisen unseres Handels, angenommen zeigt deutlich, wie weite Streise der Bevölkerung von unserer Industrie und unserer Schifffahrt für den Fall der der Erregung über die in Sachsen immer mehr überwuchernde Erneuerung der Handelsverträge und der Abschließung weiterer Steaktion ergriffen find. Verträge gemacht werden. Wir dürfen aussprechen, daß unsere Kaufmannschaft in allen Zweigen durchdrungen ist von dem un schäzbaren Werthe der Handelsvertrags- Politit und, unbekümmert um einzelfie Mißgriffe, die begangen sein mögen, den Blick lediglich auf das große Ganze richtend, nichts sehnlicher wünscht, als daß auf den im Jahre 1891 fo glücklich betretenen Bahnen weiter geschritten werden möge."
England und die ostasiatische Frage. Die britische Schiffsmacht in Port Arthur ist weiter verstärkt worden. Die Kreuzer Iphigenia " und" Immortalité" und zwei Torpedozerstörer sind dort angekommen und der Rest des britischen ostasiatischen Geschwaders ist in Tschemulpo eingetroffen. Man nimmt jedoch an, daß die koreanische Angelegenheit sich ruhig entwickeln werde, indem Rußland , Japan und England sich verständigen würden. Das japanische Geschwader soll angeblich dem englischen Admiral Butler zur Verfügung gestellt worden sein.
Ueber die Stimmung in der englischen Presse und den Gang der finanziellen Berhandlungen zwischen England und China schreibt uns unser Londoner Korrespondent vom
6. d. Mts.:
Die Maßnahmen Lord Salisbury's gegenüber dem Vorgehen Rußlands und Deutschlands in Ostasien finden hier nahezu überall Zustimmung, höchstens daß man auf liberaler Seite dem Toryminister den Vorwurf macht, sich viel zu spät zu feiner jetzigen Politik entschlossen zu haben. Wenn er jetzt Japan auf seiner Seite finde, so sei das nicht sein Verdienst, sondern das Verdienst der Haltung Rosebery's zur Beit des Krieges zwischen Japan und China . Abgesehen von diesen Parteiliebenswürdigkeiten herrscht aber Einftimmigkeit darüber, daß England die von China gewünschte Anleihe vermitteln und jedem Versuch der Verkürzung seiner Bertragsrechte energisch entgegentreten folle. Wobei denn wieder auf liberaler Seite mit Genugthuung darauf verwiesen wird, welche Kräftigung Englands Position in Aften durch seine Freihandelspolitik erfährt. An der Börse ging heute das Gerücht um, die Regierung fei zur Garantierung der chinesischen Anleihe entschlossen und werde diefelbe als breiprozentiges Papier zum Preise von 110 pet. auf den Markt bringen, was Rußland freilich nicht fann. Was die englische Presse über den„ Pachtvertrag" betreffs Riaotschan schreibt, wird wohl der offiziöse Telegraph eiligft nach dort berichtet haben. Abgesehen von einigen Kraftausdrücken über die Art, wie der Bertrag erlangt wurde, laufen die Kommentare ins gesammt darauf hinaus, daß von einem förmlichen Protest Englands gegen benfelben faum bie Rebe fein wird, daß sich England aber die ihm aus seinem eigenen Meistbegünstigungsvertrag mit China zukommenden Rechte um tein Jota verkürzen lassen werde. Der mit bezug auf Ostasien sehr gut unterrichtete H. N.- Mitarbeiter ber Daily Chronicle" Mr. Henry Norman meint, wenn es in dem Bertrag heiße, daß Deutschland , ebenso wie andere Mächte" einen Hafen in den chinesischen Gewässern zu haben wünsche, das sich höchfiens auf das von den Portugiesen besetzte Macao anwenden ließe; in diesem Falle aber hätte man dem Bertrage gleich die Worte hinzufügen fönnen: absit omen!( möge es teine Borbedeutung sein)."
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Charakteristisch für die englische Stimmung gegenüber dem deutschen Vorgehen ist die folgende Aeußerung der„ Pall Mall Gazette ", welche die Köln . 8tg." wiedergiebt:
Mit großer Energie spricht sich dieselbe Handelskammer, ähnlich der Hamburger( worüber wir schon berichteten), gegen die agrarische Interessengesetzgebung aus. Wir heben folgende Säße heraus:
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Werden die sächsischen Unterdrückungspolitiker sich durch diese Beichen warnen lassen und von ihrem neuesten Attentat auf die Bolfsrechte Abstand nehmen?
Thun sie es nicht, so wird sie bei der Reichstagswahl ein böses Strafgericht heimsuchen.-
Braunschweig, 8. Januar. ( Frankf. 8tg.") Dem Landtage
geht demnächst eine Borlage zit, betreffend die Ausbeute und den Betrieb des staatlichen Stalifalzlagers bei Remlingen an der Asse durch Privatunternehmer.
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Hamburg , 7. Januar. ( Eig. Ber.) Heute Abend fanden im Hat die Handelskammer alle Ursache, sich der Erfolge der zweiten und dritten Hamburger Wahlkreise elf große Voltsversammauswärtigen Politik Deutschlands zu freuen und ihrer weiteren lungen statt, in denen über das Thema: Die Flotten. Entwickelung ohne Sorgen entgegenzusehen, so läßt sich das Gleiche vermehrung und das Bolt" referirt und die Flottenvorlage nicht von der Gestaltung der innerpolitischen Verhältnisse sagen. der Regierung entschieden verurtheilt wurde. Die Versammlungen Zwar ist es der fulturfeindlichen agrarischen Reaktion nicht waren von tausenden Hamburger Einwohner, Arbeiter und Klein geglückt, so viel Unheil anzurichten, wie sie im Schilde führte, bürger, besucht, und überall wurden Protestrefolutionen gegen die sondern, allen Angriffen überlegen, haben Handel und Schifffahrt, Marinevorlage angenommen. So sprach das Volk von Hamburg Industrie und Technik ihren Aufschwing genommen und eine fein Urtheil über die geplante Flottenvermehrung, der vor einiger Lebenskraft bewiesen, die der kleinlichen gegen fie ersonnenen Zeit von der kleinen Gruppe von Handelsherren in der bekannten Hindernisse am Ende spottet. Aber, daß überhaupt folche Hinder- Börsenversammlung das Wort geredet wurde. niffe zu überwinden waren, daß die freie Bethätigung der sich Auf erfolgte Aufforderung der zuständigen Reichsbehörde hat maffenhaft regenden Kräfte erfchwert wurde, hat in den am inter fich die Hamburger Gewerbetammer über die Durchführung nationalen Güteraustausch betheiligten Kreifen eine tiefe Wer des neuen Handwerkergesetzes dahin gutachtlich geäußert, daß sie für ftimmung erzeugt. Und, da auf der anderen Seite die auf aweckmäßig erachte, ftatt reine Handwerkerfammern zu errichten, der thörichte Gefeye gegründeten Hoffnungen fehlschlugen, und die bestehenden Gewerbekammer bie Rechte und Pflichten einer reinen gesetzgeberischen Mißgriffe sich schließlich an ihren Urhebern zu Handwerkerkammer zu geben, damit die Industrie( in Hamburg rächen begannen, so blieb auch im agrarischen Lager die Befriedis 1441 Fabriken mit 36 000 Arbeitern) nicht vom Handwerk getrennt gung aus, und felten wohl ist am Schluffe des Jahres die Summe werde. ber Unzufriedenheit mit der wirthschaftlichen Gesetzgebung so hoch gestiegen, wie gegenwärtig."
Ueber die Handelsverträge äußert sich endlich auch der bereits vorliegende Bericht der Wannheimer Handelskammer. Es heißt darin: Die von Deutschland inaugurirte Handelsvertragspolitit bat weiter diejenigen Früchte getragen, die man von ihr erwarten durfte. Wir vertrauen darauf, daß die Reichsregierung auch für die Zukunft an dieser Politit feftaubalten gefonnen ift." Diefelbe Sandelskammer macht bezüglich der Arbeiter. verhältniffe die folgenden Mittheilungen:
München , 8. Januar. Die Rammer der Abgeordneten berieth heute über die von der Regierung vorgeschlagene Gehaltsaufbefferung her fatholischen und der proteftantifchen Geistlichkeit. Zentrum und Bauernbund nahmen eine ablebnende Haltung ein, da bei dem Modus der Aufbefferung die Parität zwischen den fatholischen und protestantischen Geistlichen nicht genügend gewahrt fet. Die Liberalen und Dr. Sigl befürworteten die Vorlage. Schließlich wurde jedoch mit 76 gegen 67 Stimmen die Gehaltsaufbesserung abgelehnt.
Aus der Pfalz , 7. Jan.( Gig. Ber.) In der Randidatenfrage Die Arbeiterverhältnisse haben sich nach den vorliegenden im Wahlkreis Homburg - Rusel bringt jeder Tag eine neue UeberBerichten nicht ungünstig verändert. Lohnherabsetzungen sind überraschung. Gestern meldeten die liberalen Blätter, am Sonntag folle haupt nicht gemeldet, Verminderung der Arbeiterzahl nur in einem nochmals eine Besprechung der Liberalen mit den Bündlern statt. Falle. Dagegen wurden in vielen Industrien mehr, zum theil erheblich mehr Arbeiter eingestellt und die Löbne bewegten sich in ausgesprochen, wenngleich langfam steigender Richtung. Vertragsbruch ist auch dieses Jahr nur vereinzelt vorgekommen; die wenigen gemeldeten Fälle vermochten nicht, das im allgemeinen notorisch gute Ginvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu stören."
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Wir verlassen uns auf die Thatsache, daß die britische Fauft im fernen Often eine beträchtlich größere Nummer in gewappneten Handschuhen hat, als die deutsche, und so betrachten wir die Wiedereröffnung der ostasiatischen Frage durch den Kaiser ohne Echade, daß derartiges nicht aus dem ganzen Deutschen Reich ernste Sorge. Es ist indeffen erlaubt, au fragen, was der Ver- gemeldet werden tann! faffer des Krüger Telegrammes gesagt haben wirde, wenn ein britischer v. Diederichs angewiesen worden wäre, zu landen merkwürdig ist es, in der Rons. Korr." die folgende Auslaffung zu Bentrum und Deutsch Konfervative. Sehr unb fich eintes chinesischen Hafens zu bemächtigen. Wir finden: waren der Meinung, wenn der Kaiser irgend etwas in der Welt nicht leiben tönnte, so seien das bewaffnete Einbrüche. Wir glaubten, barkeit des Zentrumsthurmes" nicht mehr recht überzeugt zu sein. In leitenden Bentrumstreifen scheint man von der Ungerftör, bas sei ein höchft verwerfliches Beginnen in feinen Augen. Dat Die Kölnische Volkszeitung" wenigstens schreibt in einem bei ihr nicht Frhr. v. Marschall dem englischen Botschafter bei einer dent würdigen Gelegenheit vorgehalten, die Deutschen seien in Rechts: sonst nicht wahrnehmbaren gedrückten Ton: fragen ungemein empfindlich und würden sich niemals erlauben, andern auf die Füße zu treten? Man sollte in der deutschen Preffe einen allgemeinen Ausbruch des Schmerzes und der Entrüstung über ben Ton erwarten, ben der deutsche Dr. Jim( Jameson) im fernen Dften angeschlagen hat..."
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" In allen maßgebenden politischen Streifen ist man wohl gegenwärtig der Ansicht, daß das Zentrum nicht zerstört werden könne durch Angriffe von außen, sondern nur durch Krisen von von innen heraus, so burch eine Sezession der Bayern oder der gleichen. Will das Zentrum sich also seine Bedeutung erhalten, so braucht es nur einig zu bleiben. Die Theile würden zufammen viel weniger bedeuten als heute das einige geschlossene Bentrum. Die Parabel des sterbenden Vaters mit den sieben Söhnen und dem Bündel von sieben Stäben kann man sich nicht oft genug ins Gedächtniß zurückrufen. Außerdem beherzige man das Sprüch wort, daß nur der erste Schritt schwierig ist auf eine Sezeffion würden bald andere folgen. Die Parole muß daher sein und bleiben: Einigkeit macht start!" Unter diefer Devise möge das Zentrum einrücken in das neue Jahr und auf die kommenden Wahlen sich rüften."
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finden wegen Aufstellung eines gemeinsamen Kandidaten, und heute bringen sie die überraschende Mittheilung, daß in Landstuhl gestern eine Bersammlung der Vertrauensmänner der nationalliberalen Partei stattgefunden, in der Herr Oberbürgermeister v. Fischer in Augsburg endgiltig als Kandidat aufgestellt worden sei. Auf tele grapbifche Anfrage hat Herr Fischer ertlärt, daß er ohue Bots behalt bereit fei, die Kandidatur anzunehmen. Vorher hatte er erklärt, er nehme nur an, wenn Herr Luke zurücktrete und die Bündler seine Kandidatur unterstützen. Jetzt hat er Brüdern fann heiter werden. Selbst wenn Fischer fiegen würde, sich also eines besseren besonnen und will den Kampf mit den Wändlern aufnehmen. Der Krieg zwischen den beiden feindlichen liberalen bei den allgemeinen Wahlen sicher einige Mandate. wäre es doch ein Pyrhusfieg, denn dieser Kampf toftet den National.
- Ghronit der Majestätsbeleidigungs- Prozesse. Zur Verhandlung gegen den Chefredakteur des Kladderadatsch", Johannes Trojan , wegen Wajestätsbeleidigung, die bekanntlich durch die Veröffentlichung des Bildes Aus dem Lager der himmlischen Heerschaaren" verübt sein soll, ist Termin auf den 25. d. Mis. ans gesetzt. Herr Trojan wird durch den Justizrath Dr. v. Gordon ver theidigt werden.
Wegen Majeftätsbeleidigung verhaftet wurde der Steinfeger Ezernegzti aus Danzig . Er hatte gelegentlich einer Revision der Herberge in Stolp , wo er fich zur Zeit befand, an den revidirenden Beamten das Ersuchen gestellt, ihn zu verhaften. Dazu lag aber fein Grund vor; darauf stieß er Majestätsbeleidigungen aus und wurde natürlicherweise abgeführt.-
Aus Bielau in Sachfen wird geschrieben: Gegen den Berge invaliden Ernst Michael von hier ist auf eine Denunziation seines Schwagers(!) Bley Anklage wegen Majestätsbeleidigung erhoben worden. Die Aeußerungen, welche die Beleidigungen enthalten, sollen bereits vor einem Jahre gethan worden sein. Defterreich.
Das Jahr 1898 ift für Italien auch ein Jubeljahr der Revolution. Am 12. Januar 1848 erhob sich Palermo und zwang am 4. Februar die Truppen des damaligen Königreichs beider Sizilien zum Abzug. Ganz Sizilien erhob sich gegen das Regiment des elenden Ferdinand II . Diese revolutionäre Bewegung wurde aber niedergeschlagen und das Königreich beider Sizilien existirte noch bis zum Oktober 1860, in welchem Monate sich 1 784 127 gegen 10 979 Stimmen für Da die Zentrumsführerschaft das Laviren vorzüglich versteht, ist den Anschluß an Viktor Emmanuel's Reich erklärten. Während wohl anzunehmen, daß die so ängstlich von der Kölnischen Boltsin Berlin gewissen Leuten der Angstschweiß ins Gesicht zeitung" erflehte Ginigkeit noch eine Beit lang erbaften busen Riffe in Wien , 7. Januar. Einem Kommuniqué der parlamentarischen bleiben werde; tommt, weil der Berliner Magistrat eine überaus harmlose Zentrumsthurm au verfleistern, dürften einen nicht sehr erwünschten Rommission des Fungesehen Klub zufolge gab der Minifter allein die Bestrebungen, die immer mehr sich erweiternden Riffe im Inschrift auf einen Gedenkstein für die am 18. März Ge: Einfluß auf die Zentrumspolitik überhaupt ausüben. Wenn zudem präsident in der heutigen um 12 Uhr vormittags begonnenen fallenen fetzen laffen soll, feiert das offizielle Italien die eine auf das stete Laviren angewiesene Partei im Parlament den Konferenz mit den Vertretern des Jungczechen Klubs, Engel, fizilianische Revolution. Der Kronprinz, die Kronprinzessin, Ausschlag" giebt, so ist das sehr bedenklich; jedenfalls kann eine Raiz!, Kramarz und Paçat, eine Darstellung der politischen ein ehemaliger Ministerpräsident und andere offizielle Persön- folche Partei niemals beanspruchen, die Führung in der Politik zu Situation. Aus den Ausführungen des Ministerpräsidenten geht lichkeiten nehmen an dem Gedenkfeste theil. übernehmen oder als zuverlässige Stüße der Regierung zu gelten. hervor, daß die Regierung entschloffen ist, einer Diskussion über die Die Flottenvorlage wird vermuthlich den Prüfstein der Zentrums- Sprachenfrage im böhmischen Landtage nicht aus dem Wege zu Deutsches Reich . Ginigfeit abgeben; anscheinend weiß man in der ausschlaggebenden gehen, vielmehr im gegebenen Falle ihren Standpunkt präzise darzus legen und mit allen Kräften sich zu bestreben, die Gegensätze au Die Rechnung wird präsentirt. Nachdem der Partei in dieser Hinsicht noch heute nicht, was wird". Kiaotschau- Vertrag zwischen Deutschland und China zu ftande ge-- Die Berliner Polizet findet eine Bertheidigerin mildern. Die czechischen Vertreter betonten ihre Bereitwilligkeit, an tommen ist, wird der Reichsfangler, wie das Berl. Tagebl." mit in der Kreuz- Beitung". Wir begreifen es wohl, daß ein Blatt, das der friedlichen Löfung der nationalen Frage mitzuwirken, allerdings unter dem selbstverständlichen Borbehalt, daß das gleiche Recht theilt, an die gesetzgebenden Körperschaften mit einer Nachtrags- fich der Ohm und Gödsche bedient hat, nichts an der Berliner Polizei des böhmischen Volkes voll und ganz gewahrt bleibe. Die diess Rückhalt in Berlin fehlt, dazu, den bezüglichen Artikel Polizei und dieses Bieles beitragen fönnen, falls auch auf deutscher Seite fried fehen möchte. Wie kommt aber das Blatt, dem öffentliche Meinung" au betiteln?- liche Dispofitionen vorhanden seien. Der Ministerpräsident vers - Abgelehntes Gesuch. Aus Rosdzin( Schlesien ) wird sicherte, obwohl er das größte Gewicht darauf lege, sich mit den gemeldet: Ein hiesiger Stellmachermeister hatte sich mit dem Deutschen über die Beilegung des Sprachenstreites zu verständigen, Ueber die Geldmittel, welche die Dttupation Riaotschau's ermmediatgefuch an den Kaiser gewendet, eine Beschleunigung der weit davon entfernt zu fein, etwas zu veranlassen, was der Gleichs heischen wird, ist noch gar nichts bekannt. Bon den Konservativen Entschädigung für die durch die Grubenkatastrophe Geschädigten berechtigung und dem gleichen Recht der böhmischen Sprache oder bis zur Freifinnigen Vereinigung wird der Reichstag geschloffen für herbeizuführen. Hierauf ist ein ausweichender ministerieller Bescheid der Untheilbarkeit Böhmens abträglich wäre und hob wiederholt die diefe Forderungen stimmen.- an den Petenten ergangen. absolute Nothwendigkeit hervor, im Interesse des Reiches und Landes Aus den Handelstammerberichten, soweit fie- Bürgerliche Frauen im Rampfe um das Berin der Sprachenfrage zu einer beide Theile befriedigenden Lösung bis jetzt vorliegen, seien im folgenden noch einige Ausaitae wieder einsrecht in Sachsen . Aus Dresden wird uns geschrieben: au gelangen. Unter anderem gaben die böhmischen Vertreter
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