Einzelbild herunterladen
 

Nr. 7. 15. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

An die Frauen und Mädchen

Berlins !

doch wohl ein leichtes gewesen wäre, seine Unschuld in anderer Vorstand vor der Vorstellung in den Zahlstellen.

Sonntag, 9. Januar 1898.

Freie Volksbühne. Die außerordentlich günstige Aufnahme spielt. Die wichtigste Rolle spielt freilich überhaupt die wirth der Vereinsvorstellungen im Lessing- Theater, besonders die Vor- fchaftliche Lage der Eltern, von der nicht blos die Güte der stellung des Langmann'schen Arbeiter Drama's Bartel Turafer" den Kindern gereichten Nahrung abhängt, sondern auch die Be­hat den Andrang so bedeutend gesteigert, daß sich der Vorstand geschaffenheit der Wohnung, in der sie aufwachsen, die Regelmäßigkeit Reiner unter Euch wird das Schicksal jenes Mädchens ent- nöthigt fah, eine fünfte Abtheilung au eröffnen. Die der Pflege, die ihnen zu theil wird u. f. w. Die Mängel der oft gangen fein, das auf die haltlose Denunziation eines jenigen Freunde der Volksbühne, die Mitglieder der fünften sehr beschränkten, eng umbauten und daher schlecht zu lüftenden Menschen hin, dessen Zumuthungen es nicht zugänglich war, Abtheilung werden wollen, werden gebeten, sich Wohnungen der ärmeren Bevölkerung werden in den heißen Sommer­von der Straße fort verhaftet wurde. E3 wurde während baldigst in einer Bahlstelle anzumelden und das Eintrittsgeld und monaten den Säuglingen vielleicht nicht weniger verhängnißvoll als vierzehn Stunden gefangen gehalten und mußte fich der einen Monatsbeitrag gegen vorläufige Quittung zu hinterlegen. Die die Ernährung mit schlechter Ruhmilch. Schmach einer ärztlichen Untersuchung unterwerfen, obwohl es Mitgliedskarte erhalten neue Mitglieder nach Aufnahme durch den Zunahme des Lumpenthums. Die Anzeigen wegen) Weise sogleich festzustellen. Wer vont Euch Frauen und Die erste Borstellung für die V. Abtheilung findet im Lessing - Majestätsbeleidigung zeigen nach dem neuen Jahrgang Mädchen ist vor einem ähnlichen Schicksal sicher? Handelt Theater statt. Zur Aufführung gelangt Bartel des Statistischen Jahrbuches der Stadt Berlin ebenso wie Anzeigen wegen einiger anderer Vergehen oder Verbrechen gegen die öffentliche es sich nur um die Roheit eines einzelnen Menschen, um Turaser". das Versehen eines einzelnen Polizeibeamten oder lag die Ursache Heute, Sonntag, nachmittags 24 Uhr, II. Ab- Ordnung feit einem Jahrzehnt eine ungewöhnlich starke, wenn auch im Jahre 1895 72 Anzeigen wegen Majestätsbeleidigungen tiefer? Ist die Ursache nicht vielmehr in dem System der be theilung: Dieselbe Borstellung. III. Abtheilung Sonntag, nicht regelmäßige Zunahme. So sind beim Berliner Polizeipräsidium stehenden Gesellschaftsordnung zu suchen? Verdächtigt ist heutzutage den 30. Januar, dito. Nachzügler anderer Abtheilungen erhalten eingegangen, zehn Jahre früher, im Jahre 1885, nur 4. An Gerichts­von vornherein die schuldlose, alleinstehende Frau, verfolgt wie nur einen Stehplay. ein gebettes stätte ist oftmals festgestellt worden, welch eine Fülle von Nieder­Wild nicht nur bas arme, der Der Vorstand. J. A.: G. Winkler. Ver tracht und Gemeinheit in diesen Denunziationen verborgen liegt. führung zum Opfer gefallene Mädchen. Wenn wir Euch Das ,, Berliner Tageblatt" macht sich wieder einmal wichtig, Die Anzeigen wegen Beamtenbeleidigung sind in demselben Zeit­auffordern, an einer Vollsversammlung theilzunehmen, so indem es sich zur Abwechslung als magistrats- offiziös gerirt, und raum von 28 auf 367, die wegen Widerstands gegen die Staats­thun wir es nicht nur des einzelnen Falles halber, sondern um auf einen Wint aus dem Rathhaus folgende Mittheilung vergewalt von 68 auf 459 gestiegen. Eine ähnliche Zunahme weisen Euch zur Stellung gegen die durch jenen Einzelfall so flar zu tage breitet: die Anzeigen wegen Verfehlungen gegen das Eigenthum auf. So getretenen Mißstände aufzurufen. Soll das Mädchen und die Frau Die Nachricht des Vorwärts", daß in der Denkmalsfache an find die Anzeigen wegen Hehlerei von 32 auf 332, wegen strafbaren. in Berlin vogelfrei sein und bleiben? Sollen die Mädchen und den Magistrat oder an den Oberbürgermeister ein Erlaß des Ober- Eigennutes von 92 auf 669 gestiegen. Eine ungewöhnliche Zunahme Frauen Berlins auch fürderhin der Charakterlosigkeit einzelner präsidenten gelangt sei, wonach verboten wird, dem Beschluß der zeigen ebenso die Anzeigen wegen Vergebens gegen das Nahrungs­Burschen, die sich auf der Straße in Zylinder oder Ballonmüße Stadtverordneten- Bersammlung beizutreten und ihn auszuführen, ist, mittelgefet. Diese sind von 31 auf 291 angewachsen. umbertreiben, preisgegeben sein? Müssen wir diesen Zuständen wie man uns mittheilt, unrichtig. Ein solches Restript existirt rath- und thatlos zuschauen? Nein, Schwestern, das müssen, das nicht." wollen, das dürfen wir nicht. Auf zum Protest gegen die Unter­drückung, für Menschenrecht und Bürgerfreiheit!

Am Dienstag, den 11. Januar, abends 8 Uhr, wird im Saale der Brauerei Friedrichshain ( Lips) eine öffent liche Volksversammlung stattfinden, in der die Genossin Lily Braun und der Genosse Arthur Stadthagen über die Heiligteit der Familie in Theorie und Polizeipraris fprechen werden. Wir erwarten von Euch, daß Ihr durch Euer zahlreiches Er fcheinen Euch mit allen Euren Schwestern solidarisch erklärt und den Spruch bewahrheiten helft: Einer für Alle und Alle für Einen! Die Vertrauensperson.

Kommunales.

Fünfpfennig- Strecken. Das Polizeipräsidium hat der Neuen Die braven Leutchen in der Jerufalemerstraße scheinen nicht ge- Berliner Omnibus- Gesellschaft vorbehaltlich der Zustim merkt zu haben, auf welch' pfiffige Weise sie hineingelegt" worden mung des Magistrats die Genehmigung zur Einführung folgender find. Wir hatten mitgetheilt, es sei beim Magiftrat ein Schreiben Fünfpfennig- Theilstrecken der Linie Brunnenstraße- Schöneberg ge­des Oberpräsidenten eingegangen, worin der Magistrat aufnehmigt: Schöneberg - Lüßowstraße, Pallasstraße- Potsdamer Plat gefordert wird, dem Beschlusse der Stadtverord Lühowstraße- Brandenburger Thor, Potsdamer Platz- Bahnhof neten Bersammlung nicht beizutreten" und hatten einige Friedrichstraße, Brandenburger Thor- Oranienburger Thor, Bahnhof Beilen weiter unten von dem freundschaftlichen Wint aus Friedrichstraße- Bappelplatz und Stettiner Bahnhof( Borsigstraße)- Potsdam " gefprochen. Das Berliner Tageblatt" läßt sich nun Brunnenstraße. erzählen, daß ein Resfript, wonach dem Magistrat, verboten" wird, dem Beschluß beizutreten und ihn auszuführen" nicht exisiirt.

"

W

Mühle werden jetzt folgende nähere Einzelheiten mitgetheilt: Das Zu dem bereits gemeldeten Brande der Vorsig'schen Feuer entstand im 4. Stock des Mehlspeichers und muß, als es furz Das haben wir auch gar nicht behauptet. Das Schreiben vor 7 Uhr entdeckt wurde, schon längere Zeit gewüthet haben. Um aber, von dem wir gesprochen, exiftirt, und wenn die neunmal 6 Uhr 57 Min. wurde die Feuerwehr alarmirt und 4 Minuten Weisen des Tageblatt" sich hiernach noch einmal erkundigen wollen, später war der 15. Zug aus der Thurmstraße an der Brandstelle so erhalten sie vielleicht im Rathhause wieder die Antwort, die nens eingetroffen. Die in der Mühle 3. 3. beschäftigt gewefenen Arbeiter, lich von ihnen selbst mitgetheilt wurde, nämlich: daß man 23 an der Zahl, hatten sich noch rechtzeitig retten tönnen, dagegen Wie wir mitgetheilt haben, hat der Magistrat in feiner hierüber keinerlei Auskunft ertheilen könne." Wir war, als die Löschmannschaften eintrafen, das ganze sechsstöckige Freitags- Sigung über die Regelung der Gehaltsverhält haben geglaubt, jene diplomatische Antwort sei selbst für das Tage- Gebäude schon derart verqualmt, daß eine Annäherung an den nisse des Lehrpersonals der höheren Lehranstalten be- blatt" ein vollgiltiger Beweis für die Richtigkeit unserer Mittheilung Brandherd von innen unmöglich war. Zwar wurde mit schloffen. Demnach sollen erhalten: A. Die Direktoren an aber wir bekennen reumüthig, daß wir die Naivetät des" Berliner einer Druckspriße zunächst vom Dache aus Waffer gegeben, den Bollanstalten a) Gehalt 6900 bis 7800 m., in dreijährigen Tageblatt" bei weitem unterschätzt haben. doch mußten sich die Sappeure, da inzwischen Explosionen Zwischenräumen um je 300 m. steigend, b) freie Dienstwohnung oder Der Magifirat ist übel dran, was fängt er ohne König der Mehlfäcke eintraten, aus der gefährdeten Stellung zurück­1500 M., wofür jedoch bei der Pensionirung nur 492 M. in An- an? Wit welchen Mitteln das Lataienthum gegen das Denkmal ziehen. Inzwischen war jedoch bereits Großfeuer" nach. rechnung kommen. B. Die Direttoren an den Realschulen für die Märzgefallenen arbeitet, geht aus der folgenden ur gemeldet und bald rasselten von allen Seiten die sämmtlichen und die Direktoren an den höheren Mädchenschulen: fomischen Zeitungsmeldung hervor, die wir in verschiedenen Abend- disponiblen Löschzüge in furzer Aufeinanderfolge heran. Bei dem a) Gehalt 6600 9. bis 7200 M. in zwei dreijährigen Zwischen blättern finden: reichlichen Brennmaterial hatte das Feuer jedoch in furzer Zeit räumen mi je 300 M. steigend, b) freie Dienstwohnung oder je Ein Potsdamer Berichterstatter stellt es als zweifelhaft hin, große Dimensionen angenommen. Um 1/28 Uhr brannte bereits der 1500 m., wofür jedoch bei der Pensionirung nur 492 M. in An- ob der Kaiser in diesem Winter nach Berlin übersiedeln ganze Mehlspeicher sowie das Mittelgebäude. Der Anblick, den das rechnung kommen. Die Gehaltsverhältnisse der Ober- wird. In Hofkreisen verlautet nämlich, daß der Monarch erst ab entfesselte Element, dessen Lohen aus ca. 120 Fenstern herausschlugen, lehrer an den Bollanstalten und Realschulen warten will, welche Stellung der Berliner Magistrat zu der gewährte, war geradezu überwältigend. Um 3148 Uhr brach mit find nach den Ansätzen bei den Staatsanstalten geregelt Errichtung eines Dentsteins für die Märzgefallenen donnerndem Getöse das Dach der beiden Flügel zusammen. worden. Die daraus sich ergebenden Zulagen sollen mit einnehmen wird. Der Beschluß, den in dieser Hinsicht die Jetzt wurde auch die Situation für unfere Lösch Ausnahme der Funktionszulage bereits vom 1. April 1897 gezahlt Berliner Stadtverordneten- Versammlung gefaßt hat, soll den Kaifer mannschaften außerordentlich fritisch. Die Mannschaften, werden. C. Es werden also die Oberlehrer an den Vollanstalten sehr unangenehm berührt haben." die zum theil auf dem Getreidespeicher postirt waren, und Realschulen genau dem staatlichen Besoldungsetat entsprechend Die Eunuchen, die derartige Mittheilungen in die Welt setzen, zum theil in unmittelbarer Nähe des Mühlengebäudes arbeiteten, erhalten a) Gehalt 2700 m. bis 5100 M., in 8jährigen Zwischen scheinen gar nicht zu wissen, welche Beleidigungen sie mit diesen mußten zurückgezogen werden, da das herabstürzende Mauerwerk räumen um je 800 M. steigend; b) 900 W. Wohnungsgeldzuschuß, Abgeschmacktheiten gegen die von ihnen angeblich so verehrte und die von einem heftigen Südwestwind getriebenen haushohen welcher indessen nur mit 492 m. bei der Pensionirung in Rechnung Monarchie schleuderit. Der Magistrat aber würde alles Ansehen Stichflammen den Aufenthalt in der Nähe des brennenden Gebäudes zu bringen ift; c) 900 m. Funktionszulage. Diese soll vom einbüßen, wenn er sich durch das drollige Gelläffe der reaktionären lebensgefährlich machte. Der Versuch, den Getreidespeicher au retten, 1. April 1898 ab nach derfelben Dienstzeit gewährt werden, nach der Meute wirklich ins Bockshorn jagen ließe. mußte infolge dessen aufgegeben werden. Die von Herrn Brand­fie die im Dienftalter gleichstehenden Oberlehrer in den staatlichen direktor Giersberg persönlich geleiteten Angriffe gegen das Element höheren Lehranstalten in Berlin erhalten. An den höheren Mädchenschulen sollen die Oberlehrer im Gehalt den Ober- hat sich im Jahre 1896/97 auf ein Minimum reduzirt. als Die Wöchnerinnen Pflege in den städtischen Heimstätten erwiesen sich bei der enormen Hiße, die das Feuer entwickelte, wirkungslos. Gegen 1/210 11hr wurde das Treppens lehrern an den Gymnasien, Realschulen 2c. völlig gleichgestellt 1895/96 wurden 34, 1896/97 nur 18 genesende Wöchnerinnen aufhaus des Getreide Speichers und um 1/211 Uhr dieser werden, sodaß jeder derfelben baffelbe Gehalt erhält, wie der ihm genommen( fämmtlich in Blankenburg untergebracht), wovon 81 felbft von Den Flammen ergriffen. Da nichts veiter im Dienftalter gleichstehende Oberlehrer an einem Gymnasium. Die ordentlichen Lehrer an den höheren mäd bezw. 7. von dem Verein zur Pflege und Unterstützung armer übrig blieb, als das ganze Gebäude ausbrennen zu lassen, so wurde chenschulen beginnen mit einem Gehalte von 2100, das in acht Wöchnerinnen" überwiesen waren. Wie in den Vorjahren, wurden ein Theil der Feuerwehr nach den Depots zurückgesandt. Jetzt wurde dreijährigen Zwischenräumen in den beiden ersten Stufen um je auch diesmal wieder mehrere Pfleglinge durch ungünstige aber die Situation für die Häuser am Schleswiger, Holsteiner Ufer, 300 M., in den übrigen um je 200 m. steigt bis 4200 m. Dazu Familienverhältnisse gezwungen, den Aufenthalt in der Lüneburgerstraße u.. w. äußerst gefahrdrohend, da die auf vorzeitig abzubrechen. 2 verließen nach 3 Tagen, 1 nach 8, mehrere 100 Meter umhergeschleuderten lichterloh brennenden kommen 540 M. Wohnungsgeldzuschuß, der bei der Penſionirung 1 nach 11, 1 nach 15 Tagen aus Rücksicht auf ihre Familie die An- Getreidemaffen auf die Dächer der Gebäude flogen. Seitens der' mit 297,60. zur Anrechnung kommt. Die ordentlichen Lehrerinnen beginnen mit einem Gehalte von 1500 m., das ftalt. In 2 Fällen mußte eine vorzeitige Entlassung nach Feuerwehr wurde sofort die Anordnung getroffen, daß etwaige offen­9 Tagen deshalb erfolgen, weil die Armendirektion die Ueber ftehende Dachluken geschlossen wurden und gleichzeitig wurden die in fünf dreijährigen Zwischenräumen in den ersten 3 Stufen um je nahme der Koften ablehnte. Nur 10 Wöchnerinnen fonnten länger Dächer mit Löschmannschaften besetzt. Nachdem gegen 2 Uhr nachts 300 M., in den beiden legten um je 200 m. steigt bis 2400 m. als eine Woche, darunter nur 4 drei Wochen in der Heim- die Decken der Zwischenetagen des Speichers zusammengebrochen waren, Dazu kommen 540 M. Wohnungsgeldzuschuß, der bei der Penſioni- ftätte bleiben. Der vorlegte ärztliche Bericht über die Blankenburger galt auch diese Gefahr für beseitigt. In dem Mittelbau verlöschten rung mit 297,60 m. angerechnet wird. Die ersten Lehrerinnen er Anstalt wies darauf hin, daß selbst eine Rekonvaleszenz von drei die Flammen gegen 5 Uhr morgens, nachdem fämmtliches Brenns halten, so lange sie als solche funktioniren, eine pensionsfähige Bu- Wochen, die allerdings für gesunde Frauen als reichlich bezeichnet material in demselben von dem Feuer verzehrt war. lage von 200 M. werden müsse, nicht zu viel sei für die zum großen Theil schwäch- Die umliegenden Straßenzüge waren von einer ungeheuren Die städtische Verkehrs- Deputation, welche gestern unter lichen und elenden Wöchnerinnen der Heimstätte, die in den ärm Menschenmasse besetzt und ein großes Aufgebot von Schuhleuten war Borsiz des Stadtfyndikus Meubrink eine Sigung abhielt, hat bie lichsten Berhältnissen leben und nicht blos burch das Wochenbett, erforderlich, um Absperrungsmaßregeln durchzuführen. Die Vors Verträge bezüglich der Linie nach Hohen- Schönhausen, der Linie des fondern auch durch harte Arbeit und Noth heruntergekommen feien. nabme folcher war bringend erforderlich, da die Gefahr des Ein­Berliner Dampfstraßenbahn- Konsortiums und des Ronsortiums der Der Bericht pro 1896/97 sagt, daß die Anstalt diesmal mit den drückens der Ufergeländer der Spree wie auch der Levezzow Brücke südlichen Vorortbahn durchberathen und werden diefelben den Wöchnerinnen wenig Glück hatte. Selbst die 10, welche vorlag. Ausschreitungen seitens des Publikums waren erfreulicher­Städtischen Behörden zur Genehmigung unterbreitet. Bezüglich der über eine Woche bleiben fonnten, nahmen im Durchschnitt jede nur weise nicht zu konstatiren. Bootsanlegestellen am Gröben- Ufer beschloß die Deputation, daselbst um etwas über 41/2 Pfund zu. Von den 18 Säuglingen, die Auf der Brandstätte war die Feuerwehr auch am Sonne zweckentsprechende Landungsstellen für Boote anzulegen und dieselben mit aufgenommen wurden, starb 1 nach 19 Zagen an Ab- abend Vormittag mit drei Dampfsprigen noch unausgesetzt thätig. zu verpachten. zehrung. Nur drei Säuglingen konnte die Brust gegeben Der Getreidespeicher wie auch der Mehlspeicher bilden 3. 3. noch übrigen erhielten mit Haferschleim verdünnte ein einziges Flammenmeer. Aus dem Getreidespeicher find riesige Die Stadtverordneten Dinse, Kreitling, Kalisch, Ladewig und werden, die übrigen erhielten Einen Witkowski baben folgenden Antrag in der Stadtverordneten Ruhmilch. harten der Rampf", fagt Bericht, Maffen von Korn in die Spree gestürzt. Wie am vorgestrigen Abend, Bersammlung eingebracht: Die Versammlung ersucht den Magiftrat, hatte die Leitung vielfach mit dem Unverstand der Wöchnerinnen so war es auch gestern noch unmöglich, die Löscharbeiten in eine erfte är atliche Untersuchung aller im städtischen Dienste zu bestehen, die, zumeist aus den ärmlichsten Verhältnissen stammend, energischer Weise zu betreiben. Das Mauerwerk des Mühlengebäudes Anzustellenden schon vor deren Eintritt in den Dienst stattfinden zu den Aufenthalt in der Heimstätte leider häufig in der Weise aus ist vollständig zerrissen und die Einsturzgefahr eine so große, daß an den Brandherd ausgeschlossen erscheint. laffen. zunuzen gedachten, um mit der guten und reichlich gebotenen jede Annäherung Nahrung die Säuglinge zu überfüttern". Wir vermuthen, der Unter diesen Umständen bleibt nichts weiter übrig, als das Unverstand der Mütter würde weniger groß und seine Ueberwindung Mehl und Getreide, welches ohnehin vollständig unbrauchbar. weniger schwer gewesen sein, wenn diese Mütter in der glücklichen ist, völlig verbrennen au laffen. Von Zeit zu Zeit werden durch andere Löschzüge aba Lage gewesen wären, sich fagen zu können, daß fie nach der Ent: die ermüdeten Mannschaften laffung aus der Heimstätte ihren Kindern eine gleich oder ähnlich gelöst. Ueber die Höhe des angerichteten Schadens war bisher gute und reichliche Nahrung würden reichen können. etwas bestimmtes nicht festzustellen. Das der Firma A. Borsig ; gehörende Mühlengebäude ist an den Rommerzienrath F. W. Schütt Getreide und Mehl, die vollständig vernichtet sind. 18 000 Bentner in Steglitz verpachtet. In demselben lagerten girta 62 000 3entner leie, die in einem Extrafchuppen lagerten, fonnten gerettet werden. Jedenfalls aber dürfte der Gesammtschaden 2 Millionen Mart überschreiten.

Tokales.

-

Die Parteigenoffen des sechsten Wahlkreises werden darauf aufmerksam gemacht, daß heute Abend um 6 Uhr im Rösliner Hof", Köslinerstr. 8, eine Versammlung stattfindet, zu der Genosse Robert Schmidt das Referat übernommen hat. Der Ver Sammlung schließt sich eine zwanglose Unterhaltung an.

-

-

"

Die Kindersterblichkeit in Berlin war im Sommer 1897 etwas höher als im Sommer 1896, blieb jedoch hinter derjenigen vom Sommer 1895 erheblich zurück. In den 3 Monaten Funi, Arbeiter- Bildungsschule. Wir weisen auf den heute Abend Juli, August 1897 starben bier( nach den jetzt vorliegenden 7 Uhr in Feuerstein's Feftsälen, Alte Jakobstr. 75, stattfindenden ausführlicheren Monatsberichten des Berliner Statistischen Amtes): Vortrag des Genossen Johannes Timm besonders hin und 895, 1488, 1989, zusammen 4322 Kinder unter einem Jahre, während bitten um zahlreichen Besuch. Das Thema, über das Timm sprechen in demselben Zeitraum der Vorjahre 1896: 3930, 1895: 4908, 1894: Ein Eldorado für Handelsangestellte muß das Deutsche wird, lautet: Rekruten vor!" Ferner machen wir die Partei: 4298, 1893: 4758, 1892: 4153 Kinder dieses Alters starben. Die Kolonialhaus des Herrn Bruno Antelmann sein. In den genossinnen und Genossen auf die in dieser Woche in der Insel Ernährungsweise wurde bei 3752 der im Juni, Juli, August Anstellungsbedingungen dieses Herrn heißt es: Die Dauer der firaße 10, 2 Treppen, beginnenden Kurse aufmerksam. Montag, 1897 gestorbenen Kinder ermittelt. Davon wurden ernährt: mit täglichen Arbeitszeit richtet sich nach dem jeweiligen Gr den 10. Januar, Rede Uebung( Ueber den Aufbau der Rede. Muttermilch 247, Ammenmilch 7, also mit Brustmilch im ganzen messen des Herrn Antelmann". Ob der Leiter des Deutschen Besprechung voltswirthschaftlicher und anderer Grundfragen), nur 254; dagegen mit Thiermilch 2943, Milchfurrogaten 101, ge- Rolonialhauses mit solchen ungeheuerlichen Anordnungen der Welt Dr. Conrad Schmidt. Mittwoch, den 12. Januar, mischter Nahrung 425, sonstiger Nahrung 29, also mit Thiermilch zc. flar machen will, wie der Achtuhr- Ladenschluß und andere Bes Nationalötonomie( Die wirthschaftliche Entwickelung, Groß- im ganzen 3498 Kinder. Es tamen also unter den 3752 Kindern, ftimmungen zum Schutze der Handelsangestellten absolut noth betrieb und Handwerk, Kartellwefen, Arbeitsmarkt und Arbeits- bei denen die Ernährungsweise ermittelt wurde, auf je 10 Brustwendig sind? Bezeichnend für das Vertrauen, das Herr Autels nachweis, die Aufgaben der Gewertschaften). Schriftsteller Richard finder rund 138 fogenannte Päppelfinder", b. b. Päppelkinder" mann seinem Personal entgegenbringt, ist folgende Bestimmung: Calwer. Freitag, den 14. Januar, Geschichte( Hellas starben fait viera ehnmal so viel wie Brustkinder. Wenn man Für den Fall Ihrer Erkrankung oder Ihres sonstigen, von uns und Rom ), Dr. A. Berthold. Die Bibliothet ist an diesen sich erinnert, daß( nach den bei den letzten Volkszählungen vors nicht genehmigten Fernbleibens von dem Geschäft verpflichten Gie Abenden von 8-9 Uhr geöffnet. Da die legten Kurse un genommenen Ermittelungen) in Berlin die Zahl der Brustfinder sich hierdurch bei Bermeidung einer gegen den etwaigen Gehalts­erwarteten Antlang gefunden haben, ersuchen wir die Arbeiterschaft, unter den lebenden Säuglingen größer ist als die Päppel anfpruch aufzurechnenden Konventionalfirafe von zwei Mait für finder", so tann man aus den obigen Zahlen er jeden verfäumten Tag, Herrn Bruno Antelmann spätestens inner­fich auch an diesen neuen Kursen zahlreich zu betheiligen. Der Borstand. messen, welche Rolle die Ernährungsweise bei der Kindersterblichkeit halb 6 Stunden ein ärztliches Attest vorzulegen, oder den Grund

-