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Der Anklage Lag

waren,

Unfere Genossen haben Entschädigung der unschuldig in Unter- 1-Redakteur Stüdlen von der Oberfränkischen Bolts- der ersten Straftammer am Bandgericht II stattfand. Wegen Ans fuchungshaft oder zur Sistirung gezwungener Personen beantragt. Es zeitung" in Hof wurde vom Schöffengericht wegen Beleidigung zu maßung eines öffentlichen Amtes und wegen Beleidigung war der ist aber wenig Aussicht auf Annahme dieser Vorlage vorhanden. 25 M. Geldstrafe oder fünf Tagen Gefängniß und zu den üblichen Hauseigenthümer und Fabrikant Röder, Juhaber städtischer Ehren­In der gestrigen Sitzung mißlang zunächst der vom Abg. Rintelen Nebenstrafen verurtheilt, weil er über einen Unternehmer, der seinem ämter in Charlottenburg angeflagt. gemachte Versuch, das Wiederaufnahme- Verfahren noch zu ver- Personal die bisher gewährten dienstfreien Tage entzogen hatte, ge- folgender Thatbestand zu grunde: In der Nacht vom 8. zum schlechtern. Sodann aber gelangte der wunderliche Vor- schrieben hat:" Der Mann verdiente eigentlich ob dieser Menschen. 9. September v. J. gingen drei Dienstmädchen, die in der schlag des§ 1 der Regierungsvorlage gegen die freifinnigen freundlichkeit ausgehauen zu werden in Stein natürlich." und die sozialdemokratischen Stimmen zur Annahme. Nach diesem Vorschlag sollen nur im Wiederaufnahme- Verfahren Frei­gesprochene Entschädigung verlangen können, aber nur dann, wenn das Gerichtsmikrostop sie als total unschuldig erachtet, und wenn fie weder vorsätzlich, noch aus grober Fahrlässigkeit ihre Solzarbeiter Verband. Branchenvertreter für die Drechsler Verurtheilung herbeigeführt haben. Bon der einen Seite wird also ist jest R. Scholtta, Dranienstr. 195 v. II. das bischen genommen, was auf der anderen Seite scheinbar gegeben wurde. Am Montag findet die Fortsetzung der Kommissions­berathung statt.

Gewerkschaftliches. Berlin und Umgebung.

Deutsches Reich .

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die

Vittoria- Brauerei in der Lützowstraße zum Konzert gewesen und dann auch beim darauffolgenden Tanz geblieben nach der Nürnbergerstraße, wo sie ihren Dienst hatten. Die eine davon, namens Marti, wurde von ihrem Bräutigam, dem Arbeiter Rähn begleitet und diese beiden, die sich viel zu erzählen hatten, blieben naturgemäß ein Stück zurück, während die Dienstmädchen Boll und Nickel vorausgingen. Plöglich trat der Angeklagte an die letzteren beiden heran und forderte die Boll auf, mit ihm nach Achtung, Korbmacher! In Bernburg sind bei der Firma einem Café zu gehen. Als das Mädchen entrüstet ablehnte, bot Calm u. Ahlfeld sämmtliche Korbmacher wegen bedeutender Lohn er ihr ein Goldstück als Preis für ihre Begleitung, doch fand er Reform der Gefängnißarbeit! Der Jnnungsverband Bund reduktionen in den Ausstand getreten. Alle Zuschriften find an auch damit keine Gegenliebe. Nun wandte er sich mit demselben Anfinnen an die Nickel, die ihn in gleicher Weise ablaufen ließ. deutscher Korbmacher- Junungen" hat neuerdings an das Preußische May Günther, Bernburg , Magdeburgerstr. 22, zu richten. Haus der Abgeordneten eine Petition betreffend die Reform der Ueber den Ausstand der Metallarbeiter in Torgelow Inzwischen war Kähn mit seiner Braut herangekommen. Als dieser Gefängnißarbeit gefandt mit der Bitte: Die unverhältnißmäßig war in letzter Zeit von den fleinen Provinzblättern vielfach die erfuhr, warum es sich handelte, machte er dem Röder lebhafte Vor­große Kopfzahl der zur Zeit in den preußischen Strafanstalten mit Meinung verbreitet, daß die Arbeiter nicht geneigt wären, eine wurfe, worauf dieser eine weiße Blechmarte aus der Westen­Korbmacher- Arbeiten beschäftigten Gefangenen ehestens erheblich Einigung in der strittigen Angelegenheit herbeizuführen. Die tasche zog und erklärte, er sei Kriminalbeamter", die ganze herunterzusehen, um das von ihnen schon so oft beklagte Uebel Arbeiter haben darauf an die Fabrikanten ein Schreiben gerichtet, Gesellschaft müsse ihm zur Wache folgen. Kähn und beiden Mädchen wenigstens in etwas zu mildern. Infolge der Beschäftigung zahl in dem sie um Vorschläge für die Grundlage zu einer Ginigung Nickel waren dazu bereit, die anderen reicher Strafgefangener mit Korbmacherarbeit laste auf dem schon ersuchten. Hierauf haben die Fabrikanten folgende Antwort ge hatten aber Scheu vor der Polizeiwache und ergriffen die Flucht, da das Haus Nürnbergerstr. 4, in welchem sie bedienstet waren, an sich schwach dastehenden selbständigen Korbmacherhandwerk ein geben: schwerer Druck. - Auf Ihre an untenstehende Firmen gerichtete Zuschrift theilen nicht allzufern lag. 9löder folgte ihnen mit größter Schnelligkeit, wir Ihnen mit, daß wir dem Fachverein angehörende Former zc. doch hatte sich die Hausthür bereits hinter die Verfolgten geschlossen. nicht einstellen können und werden. Wir stellen heute nur Former 2c. Damit begnügte sich Röder aber nicht. Er klopfte den Portier heraus, dem er erklärte, daß er Kriminalbeamter sei, daß wie nach Bedar, unter nachstehenden Bedingungen ein. an der Ecke ein paar Mädchen beobachtet habe, Bedingungen: Wir verpflichten uns hiermit, die bisher er weiter arbeitenden Kollegen und deren Familien wegen der Streit diefelben einen Herrn antoberten"( ansprachen), daß die H. sache in keiner Weise wörtlich oder thätlich innerhalb sowie außer hier in dieses Haus geflüchtet seien und daß er diefelben unter allen halb der Arbeit zu belästigen, sowie auch, daß wir dem Fachverein Umständen heraushaben müsse, um sie zur Wache zu bringen. Der der Metallarbeiter oder einem ähnlichen Verein nicht angehören, Portier erklärte kurz und bindig:" In diesem Hause wohnen nur widrigenfalls wir mit unserer sofortigen Entlassung einverstanden anständige Leute!" und schlug ihm die Thür vor der Nase zu. In­sind oder 10 Mart an die Fabritskrankenkasse zahlen.( Folgen die zwischen kam Kähn dazu und sorgte für die Fest stellung des Pseudo­Kriminalisten. Vor der Straftammer legte Röder furchtbare Neue Unterschriften der Fabrikanten.) Im westfälischen Kreise Borten Redlinghausen Diese kurz abweisende Antwort hat in den Reihen der an den Tag, denn Leugnen wäre nublos gewesen angesichts der kandidirt wieder der Bergmann Johann Meyer, eines der Streifenden eine tiefe Erbitterung hervorgerufen, die wohl auch die flipp und flaren Beweisführung. Immerhin ging der Staatsanwalt Opfer des Effener Geschworenenspruchs. In seinem Aufruf fagt Ursache recht beklagenswerther Borkommnisse geworden ist, über die Chrzescinski mit dem Angeklagten streng ins Gericht. Derselbe beantragte fünf Monate Gefängniß, das Wahlkomitee:" Die Parteigen offen des hiesigen Wahlkreises find uns folgendes berichtet wird: der in letter Beit häufig fich einig geworden, an ihrem alten Kandidaten, den jetzigen Zucht- Als am Montag Abend einige in Arbeit stehende von Torgelow gesichts häusler Johann Meyer, festzuhalten. Es soll nicht heißen, daß den Heimweg antraten, kam es im Walde zwischen diesen Arbeitern setommenen Fälle, in denen sich 3ivilpersonen einen amtlichen Charakter beilegten, um jungen wenn die Justiz unseren Genossen auch als ehrlos erklärt hat, die und den Streifenden zu einer sehr ernsten Schlägerei, bei der mehrere Mädchen auf der Straße Belästigungen zuzufügen Arbeiter diese Anschauungen zu ihren eigenen machen. Der Rechtssinn des Volkes wird im Gegentheil zeigen, daß die falten Paragraphen verwundet und ein Arbeiter getödtet sein sollen. Es sind infolge und sie durch ihren vorgefpiegelten amtlichen es nicht vermocht haben, unserem Buchthäusler Johann Meyer das deffen zahlreiche Vernehmungen und Verhaftungen vorgekommen, Charakter willfährig zu machen, müsse einmal ein Exempel statuirt werden. Der Gerichtshof nahm auf Brandmal der Ehrlosigkeit auch bei uns einzuprägen. Wir über deren Resultat bis jetzt nichts bekannt ist. die bisherige Unbescholtenheit und die Reue des Angeklagten" Mäck­halten ihn für schuldlos und deshalb auch für sicht, billigte mildernde Umstände zu und erkannte nur auf 500 Wt. würdig, unser höchstes Vertrauen auch weiter Was der gemeine zu besigen." Geldstrafe event. 100 Tage Gefängniß. Bursche sich dafür kaufen wird!

Der Landtags: Abgeordnete Wilhelm Zierold, seit 1879 fonfervativer Vertreter des Wahlkreises 2. Frankfurt( Landsberg­Soldin), geboren 12. Dezember 1825, ist gestern, nachdem er noch an der Sigung des Abgeordnetenhauses theil genommen, in Berlin gestorben.

Partei- Nachrichten.

Als Reichstagskandidat für den Wahlkreis Wol mir stedt Neuhaldensleben ist der Parteigenosse Nät her aus Berlin aufgestellt worden.

An die Parteigenoffen des Kreises Solingen richtet die Sechser: Rommission folgenden beherzigenswerthen Aufruf: Die unterzeichnete Kommission ersucht alle Vertrauensleute in folchen Orten, wo bisher von beiden Richtungen Vertrauenspersonen vorhanden waren, nichts zu unternehmen, teine Versammlung ein­zuberufen, ohne sich mit einander ins Einvernehmen zu sehen.

Außerdem wäre es wünschenswerth, wenn in diesen Orten, da ja doch für gewöhnlich zwei Vertrauensleute gewählt werden, es so eingerichtet würde, daß alle beide Richtungen vertreten sind, so lange, bis sich diese Einrichtung von selbst als hinfällig erweist. Die Kommission erlaubt sich fernerhin den Borschlag zu machen, daß, nachdem die Vertrauensmännerfrage in allen Orten geregelt ift, sofort eine Kreiskonferens einberufen wird, um den Kreis- Vertrauensmann neu zu wählen, außerdem die Wahlagitation sofort energisch in die Hand zu nehmen. Die unterzeichnete Kommission bittet die Genossen, alles zu ver­meiden, was den Frieden stören könnte und nur das im Auge zu behalten, was uns Alle vereinen sollte.

Ausland.

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denn a 11=

Polizeimaßnahmen bei Streiks, die von dem Berner Gemeinderath getroffen worden waren, sind von dem bernischen Kantonsgericht als verfassungswidrig aufgehoben worden. Ein auf grund der Polizeiverordnung verurtheilter Buchbindergehilfe wurde freigesprochen und ihm die Kosten seiner Vertheidigung zurück erstattet. Aus Lens( Frankreich ) wird berichtet, daß in Drocourt ein Bergarbeiter Ausstand ausgebrochen ist. Bis jetzt stehen Krankenversicherungs- Gefeße zulässig ist. Die. Kaffe verweigerte 300 Bergleute im Streit.

Unterliegen die Angestellten eines Pensionats, das Das Bildungszwecke verfolgt, der Krankenversicherung? Hausmädchen eines Frantjurter Pensionats war frant geworden und ließ sich auf Rosten des Ortsarmenverbandes im Krankenhause bes handeln. Der Armenverband verlangte dann von der Allgemeinen Orts- Krankenkasse seine Auslagen insoweit erseßt, wie dies nach dem jedoch die geforderte Leistung und behauptete, das Mädchen unter­Die englischen Maschinenfabrikanten haben soeben zu den liege als Angestellte des Pensionats überhaupt nicht der Versicherungs­letzten Vorschlägen, die bekanntlich ebenso wenig wie die früheren pflicht, da das Pensionat ein Lehrinstitut fei. Bildungsanstalten den Beifall der Arbeiter fanden, eine Reihe von Kommentaven ver- dieser Art könnten ebenso wenig wie Schulen als Gewerbebetriebe Der Orts Armenverband klagte nunmehr, öffentlicht. In diesen wird den Einigungsvorschlägen eine andere, angefehen werden. Das Gericht den Arbeitern günstigere Auslegung gegeben. Eingangs bemerken wurde aber vom Bezirksausschuß abgewiesen. Die sodann ein die Unternehmer, daß ihre Vorschläge vielfach mißverstanden und trat der Auffassung der Krankenkaffe bei. falsch ausgelegt worden feien. Sie verfolgen mit der neuesten Ver- gelegte Revision begründete der Armenverband damit, daß es sich Die Besizer des öffentlichung ohne Zweifel den Zweck, den Arbeitern die Vorschläge hier doch um einen Gewerbebetrieb handele. annehmbarer erscheinen zu lassen, andererseits ist aus dem Vorgehen Pensionats gingen auf Gewinnerzielung aus. Zum Beispiel nähmen zu ersehen, daß auch die Unternehmer allen Grund haben, sie einen Theil ihrer Böglinge gegen Entgelt in Kost und Logis. den Frieden herbei zu wünschen. Den Vorschlägen der Unternehmer Der dritte Senat des Ober- Verwaltungsgerichts verwarf indessen Ein jeder Genoffe sei ein Agitator für den neuen Reichstags- segt die Redaktion der Daily Chronicle" andere entgegen, die sich die Revision mit folgender Begründung: Die Ertheilung von Unters Kandidaten, damit der Sieg unfer sei und die Hoffnung der Gegner den Wünschen der Arbeiter noch mehr nähern und sich mit den der richt sei sowohl nach der gewerblichen und der Steuergesetzgebung zu schanden werde." Shipping World", die wir fürzlich wiedergegeben haben, fast decken. wie auch nach der allgemeinen Auffassung nicht als ein Gewerbebetrieb Unsere Hamburger Parteigenossen beschlossen am Dienstag Die Daily Chronicle" appellirt an den Chef des Arbeitsamts, sich anzusehen; also unterliege das Dienstpersonal von Intereichts­Abend in einer Generalversammlung der sozialdemokratischen Vereine von neuem der Sache anzunehmen und eine Verständigung an anstalten auch nicht der Versicherungspflicht. Eine Unterrichts­aber das fragliche Pensionat. An feinem für die drei hamburgischen Reichstags- Wabltreise, sich an der bevor zubahnen. Es sei das um so leichter, als die beiderseitigen Vor- anstalt fei stehenden Bürgerschaftswahl zu betheiligen. Es handelt sich schläge fich jetzt bedeutend näher gekommen seien. Ob es dahin Charakter als einer solchen werde dadurch nichts geändert, daß die­Der soeben erschienene Monatsjenigen Schüler und Schülerinnen, die nicht in Frankfurt ihr ges um die halbschichtige Erneuerung des Theils der Bürgerschaft, der fommen wird, bleibt abzuwarten. aus allgemeinen Wahlen hervorgegangen ist. In allen 44 freibericht des Maschinenbauer. Gewerkvereins für den Monat Januar wöhnliches Domizil hätten, in der Anstalt gegen ein bestimmtes werdenden Wahlbezirken werden Randidaten unserer Partei auf- giebt die Zahl der Mitglieder dieses Vereins am Ende des Jahres Entgelt Kost und Logis erhielten, denn diese Einrichtung diene nur gestellt. Darunter befinden sich eine Anzahl Doppelkandidaturen; auf 91 944 an; 27 996 davon erhielten im Monat Dezember Streit den Unterrichtszwecken. 1. a. werden kandidiren die Genossen Otto Stolten , Gustav Stengele, unterstützung gegen 27 864 im vorigen Monat. Emil Fischer, Karl Heine , Reinhard Bérard, Wilhelm Metzger , August Hut, Heinrich Koenen, Paul Weinheber, Friedrich Ehlers, Paul Hoffmann, Ernst Hilmer, Louis Grünwaldt, Julius 3affte, Adolf Demuth, Joh. Staningt.

Es ist das erste Mal, daß sich unsere Partei offiziell an den Bürgerschaftswahlen betheiligt. Wir wünschen den Hamburger Parteigenossen besten Erfolg! Das ,, Volksblatt für Halle" theilt mit, daß Dr. Völkel

aus der Redaktion ausgeschieden und an seine Stelle der Partei­genosse Weißmann getreten ist.

Jm 1. fächsischen Reichstags Wahlkreise Zittau , der im Reichstag durch den Freisinnigen Buddeberg vertreten ist, steht der Sozialdemokratie kein einziges Versammlungslokal zur Ver­fügung. Die flaffenbewußten Arbeiter haben daher keine Gelegenheit, den Unwahrheiten der Gegner so entgegenzutreten, daß auch die indifferenten Arbeiter die Widerlegung der Angriffe kennen lernen. Aus diesem Grunde, und im übrigen, um die Ausbreitung der sozialdemokratischen Bestrebungen nachhaltiger zu fördern, wird jetzt unter dem Titel Der arme Teufel aus der Ober­ Lausitz " ein Flugblatt herausgegeben, deffen einzelne Nummern nach Bedarf erscheinen. Redakteur des Flugblatts ist der Partei­genoffe Edmund Fischer in Dresden - Briesniß, der Reichstags­Kandidat des Wahlkreises Bittau. Die einzelne Nummer des in Groß Quart erscheinenden Flugblatts, dessen erste Nummer vier Seiten

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start ist, wird zum Preise von 5 Pf. verkauft.

Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

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GUGO

Boziales.

Die Schlagwetter- Explosion auf Zeche Kaiserstuhl wurde in einer außerordentlich start besuchten Bergarbeiter er sammlung in Dortmund erörtert. Das Referat hielt Reichstags- Abgeordneter Möller, der bekanntlich selbst Bergarbeiter gewesen ist und daher den Bergbetrieb aus eigener Erfahrung fennt. Die Versammlung faßte einstimmig folgende Resolution: " Ju aubetracht deffen, daß nach Ausweis der deutschen Unfall. statistik die tödtlichen Verlegungen im Bergbau innerhalb des legten Jahrzehnts nicht gefunken sind, eher sich vermehrt haben, während die ausländischen bergmännischen Todesziffern faft durchweg eine Abnahme zeigen, die schweren entschädigungspflichtigen Unfälle im deutschen Bergbau sich fast durchweg verdoppelt haben, erscheint eine durchgreifende Reformirung der deutschen Berginspektion als un­abweisbares Bedürfniß.

Unseres Erachtens wird das Leben und die Gesundheit der Bergarbeit besser geschüßt, wenn man den hente amtirenden, an Bahl völlig unzureichenden Berginspektoren, Hilfs tontrolleure aus den Reihen der Arbeiter zur Seite stellt. Diese Hilfs tontrolleure müssen in geheimer, direkter, vom Unternehmer völlig unbeeinflußter Wahl von den Belegschaften gewählt, vom Staate bevollmächtigt und befoldet werden. Für die Wetterführung auf den Gruben ist jedoch beim Steinfohlenbergbau auf jeder in Förderung stehenden Schachtanlage ein besonderer Beamter auzustellen.

Diese Reform der Berginspektion wird von der Arbeiterschaft für so durchaus nothwendig gehalten, daß, sollte es nicht anders möglich sein, sie sogar die Besoldung der Hilfskontrolleure über nimmt."

Arbeiter Nifiko. Wie die Münchener Neuesten Nachrichten" melden, stürzte in einem bei dem Dorfe Kreuth gelegenen Steinbruch eine Steinmasse herab und verschüttete drei Arbeiter. Ein Arbeiter war sofort todt, die beiden anderen wurden schwer verlegt.-

Fünfundnennzig Prozeffe gegen fänmige Garantiefonds= Zeichner wurden am Mittwoch wieder vor der 12. Zivil­fammer des Landgerichts I. unter dem Vorsitz des Landrichters Dr. Schück verhandelt. In einigen Fällen erging ein Versäumniß urtheil, weil die Beklagten nicht erschienen waren, drei wurden auf den 10. Februar und einige andere auf den 24. Februar vertagt. In allen übrigen Fällen erfolgte wiederum die Verurtheilung nach bem Klageantrage des Arbeitsausschusses. Zu den Verurtheilten ge= hört auch der Vorsitzende des Rechtsschutz- Komitees Herr Grubert, Depelichen und lehte Nachrichten.

Wien , 12. Januar. ( W. Z. B.) Wie das Neue Wiener Tageblatt" meldet, wird die ursprünglich aus 11 Kriegsschiffen ge­bitdete österreichisch- ungarische Flotille in den kretischen Gewässern von jetzt ab nur noch aus 5 Schiffen bestehen.

Der Gouverneur von Budapest , 12. Januar. ( W. T. B.) Fiume Graf Ladislaus Szapary ist mit außerordentlichen Boll­Der Fiumaner Gemeinderath dürfte machten ausgestattet worden. infolge der Vorgänge bei der vorgestrigen Podestawahl abermals aufgelöst werden.

Haag, 12. Januar. ( W. T. B.) Nach einer amtlichen Depesche aus Batavia vom 6. d. M. ist der Hauptort der Insel Amboina durch ein Erdbeben vollständig zerstört worden. 50 Personen sind dabei ums Leben gekommen und 200 Personen sind verwundet worden. Die Offiziere der Garnison und das bei der Jusel liegende Kriegsschiff sind unversehrt geblieben.

Bern , 12. Januar. ( W. T. B.) Gegen das Eisenbahnrückkaufs. Gesez liegen bis heute bereits 49 898 9eferendumsunterschriften, statt der erforderlichen 30000, vor; es muß also die Volksabstimmung über das Gefesch stattfinden; dieselbe ist auf den 20. Februar aus gesetzt.

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Dem Juhaber der Buchhandlung der Volksstimme" in Magdeburg ist auf sein Gesuch um Erfaß der Bilder, die nach der Aufhebung der Beschlagnahme in beschädigtem Bus ftande zurückgeliefert worden waren, vom Polizeipräsidium der Be Paris, 12. Januar. ( W. Z. B.) Das französische Schiff fcheid zugegangen, daß diese Behörde den Schadensersaß, ablehne, Saint Pierrais" hat bei Neufundland Schiffbruch gelitten; die weil die Bilder in demselben Zustande, in welchem sie die Justiz aus 17 Perfonen bestehende Mannschaft ist ums Leben gekommen. Cadig, 12. Januar. ( W. T. B.) Beschäftigungslose Arbeiter behörde dem Polizeipräsidium überfandt habe, einem Vertreter der Buch. drangen in San Lucar de Barrameda ein und plünderten dort die handlung ausgehändigt worden seien. Gleichzeitig theilt das Polizei­präsidium mit, daß die Bilder deshalb zurückgegeben worden sind, Die organisirten Arbeiter Weimars haben bei den städtischen Läden; es wurden zahlreiche Verbaftungen vorgenommen. London , 12. Januar. ( W. T. B.), Der Befehl zur Entfending weil das infolge Uebertretung des§6 des Breßgefeßes anhängig Behörden ihren früheren Antrag auf Errichtung eines gemachte Verfahren wegen Verjährung eingestellt werden mußte. städtischen unentgeltlichen Arbeitsnachweises des 3. Husaren- Regiments nach Egypten ist zurückgezogen worden. Brüffel, 12. Januar. ( W. T. B.) Der hiesige Provinzials Zu der Ablehnung des Schadensersaßes meint die Volksstimme" wiederholt. Die Erfurter Tribüne" theilt darüber mit: Die An­Schadet nichts. Die Buchhandlung wird dieserhalb nicht zu Grunde gehen. Hat doch dieselbe nun einige Sehenswürdigkeiten nahme einer derartigen Forderung wäre schon früher sicher gewesen, Steuerdirektor Naus ist als General- Zolldirektor nach Persien berufen wenn damals nicht die Arbeiterschaft darauf bestanden hätte, daß worden. Naus soll die Zollverwaltung in Persien nach belgischem mehr aufzuweisen." eine Bestimmung Aufnahme fände, wonach bei Lohnkämpfen 2c. der Muster organisiren. Arbeitsnachweis seine Thätigkeit für die betr. Branchen einstellen sollte. Da aber ein derartiger Passus abgelehnt wurde, so fiel das ganze Statut und mit dem Arbeitsnachweis wurde es nichts. Die neuerliche Eingabe betrachtet den fraglichen Passus zwar noch als eine Nothwendigkeit, will aber an dessen Nichtaufnahme den Arbeits­

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Aus Erfurt wird berichtet: Als vor zwei Jahren unser Genoffe Güldenberg an die Staatsanwaltschaft das Ersuchen richtete, die wegen Preßvergehens über ihn verhängte Untersuchungs­haft aufzuheben, weil seine Frau vor der Entbindung stand, wurde ein Rautionsangebot in jeder Höhe abgelehnt. Man vergleiche da mit folgende Meldung: Der unlängst wegen Sittlichkeitsverbrechens nachweis nicht scheitern laffen. feftgenommene 18jährige Sohn des Spargelplantagenbesizers Die d mann ist gegen 20 000 m. Raution aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Wir meinen, daß die Entlaffung Güldenberg's viel angebrachter gewesen wäre, als die Freilassung des 18jährigen Ledigen Bourgeoissöhnchens.

New York , 12. Januar. ( W. T. B.) Gegen Mitternacht wüthete ein Wirbelsturm bei Fortsmith und zerstörte einen großen Theil der Stadt; dann zog er nach Westen gegen Littlerock und ser störte dort eine große Zahl von Gebäuden, ebenso in der Stadt Alma. In Fortsmith brach an mehreren Stellen Feuer aus, 18 Leichen wurden bisher aufgefunden. In Alma und auf der Strecke zwischen dieser Stadt und Fortsmith wurden mehrere Pers sonen getödtet. Bombay, 12. Januar. ( W. T. B.) Während der letzten Hallunke Röder. Anklänge an den bekannten Fall 48 Stunden sind hier 154 Personen an der Pest erkrankt und 167 Köppen treten aus einer Verhandlung heraus, welche gestern vor gestorben. Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .

Gerichts- Beitung.

Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.