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Von den Stadtvv. Dinse, Kreitling u. Gen. ist der Antrag wiederholt worden: Die Versammlung ersucht den Magistrat, eine erste ärztliche Untersuchung aller im städtischen Dienste Anzustellenden schon vor deren Eintritt in den Dienst stattfinden zu lassen.

Nach unerheblicher Erörterung wird die Sache einem Ausschuß von 5 Mitgliedern überwiesen.

Abg. Fürst Radziwill( Pole): Wir begrüßen das Wieder- Zur Aufnahme einer städtischen Anleihe von 60 Mill. aufleben der lex Heinze mit großer Freude. Dem Abg. Bebel ftimme Mart wird die Zustimmung der Versammlung nachgesucht. Der ich in vielfacher Beziehung zu. Die religiöse Seite hat er nur falsch Betrag soll für etwa 5 Jahre ausreichen für die Fortführung der beurtheilt. Wenn er darauf hingewiesen hat, daß in romanischen Kanalisation, für die Fortsetzung der Erweiterungsbauten der Ländern die Unfiltlichkeit größer sei, so irrt er. Lassen Sie mich städtischen Wasserwerke, für Neu- und Erweiterungsbauten der Gas­Ihnen eine Anekdote erzählen. Im Jahre 1867 war ich in Rom. werke, des Viehmarkts und Schlachthofes, für die Erbauung von Ich stand mit zwei französischen   Soldaten vor einem Monument und Brücken, für Umgestaltung des Mühlendammes und Kanalisirung gerieth mit ihnen in ein Gespräch. Ich fragte sie, wie es ihnen hier gefiele. Der Unterspree, für den Ürbanhafen und für Straßenregulirungen Ach, meinten sie, Rom   ist eine langweilige Stadt, hier hat der Klerus aus Anlaß der Errichtung der Stadtbahn. Die Anleihe foll mit Die ganzen Mädchen in der Hand, da bleibt für uns nicht viel übrig. 3, pet. verzinst und mit 1/2 pt. jährlich vom 1. April 1902 ( Stürmische Heiterkeit.) Mißverstehen Sie mich doch nicht!( Erab getilgt werden. Die Anleihefcheine sollen auf 5000, 2000, 1000, neute Heiterkeit.) Die Exemplifikationen Bebel's find also sehr cum 500, 200 und 100 M. Iauten. grano salis aufzunehmen. Zugend und Laster gehen in allen Stadtv. Kyllmann beantragt Ausschußberathung. Ständen neben einander her, und es ist nicht Zeit damit zu ver- Kämmerer Maaß: Unser Antrag schafft noch keine Anleihe; lieren, sich gegenseitig Vorhaltungen zu machen. Wohl aber genehmigen Sie ihn, so können wir nichts weiter als Formulare müssen wir verlangen, daß die Gesetzgebung von fittlichen drucken lassen. Kein Dreier kann von der Anleihe ohne Ihre jedes­Momenten ausgeht, daß sie nicht mit verschränkten Armen malige Zustimmung verausgabt werden. Von den geforderten dem Uebel gegenübersteht und so mitverantwortlich wird. 60 Millionen haben Sie bereits 33 Millionen zu Bauten bewilligt. Wir haben es in der der früheren Kommission für die lex Da Sie sich also absolut nicht präjudiziren, ist Ausschußberathung Heinze lebhaft bedauert, daß die verbündeten Regierungen ganz zwecklos. Vor dem Juli haben wir die Anleihe ohnehin nicht. eine zweideutige Stellung im Bordellwesen einnahmen. Die Stadtv. Hugo Sachs fann es nicht unbillig finden, wenn in Angriffe Bebel's gegen die Toleranz, die die Polizei einem Ausschusse noch nähere Auskunft über die einzelnen Ver verwaltungen vieler Städte gegen die Bordelle üben, unterwendungszwecke verlangt wird. Er erwartet ferner, daß der schreibe ich vollständig. Diese Toleranz schlägt jeder fittlichen Pflicht Magistrat vor der Begebung die Finanzdeputation wie früher hören ins Gesicht. Auch darin gebe ich Bebel recht, wenn er fagt, daß wird. Auch ließe sich wohl über das System der Begebung in jedes Freudenmädchen Freudenbuben hat. Auch bei der Auswahl einem Ausschusse einmal gründlich sprechen. der Sittenpolizisten muß mit großer Vorsicht verfahren werden. Be- Rämmerer Maaß: Die Anhörung der Finanzveputation ift dauerlich ist, daß schlimme Fälle von den höheren Regierungsorganen ge- vorgeschrieben. In der Begebungsfrage kann der Ausschuß nichts duldet und verheimlicht werden. Redner spricht sich noch für eine moralische neues beibringen. Ich gebe die Anleihe dem, der mir das meiste Benfur der Kunstwerke aus, die um so unbedenklicher sei, als sie in giebt, das ist das ganze System. Vor Submissionen möchte ich in Berlin  den Händen gebildeter Männer, von Richtern, liegen soll und bittet warnen; man hat damit schlechte Erfahrungen gemacht. im übrigen um Annahme des Entwurfes.

bestellt ist; ich gebe zu, dieser Gegenstand unterliegt noch der Berliner   Hilfsverein für weibliche Angestellte existirt eine schwarze gebend sein, als es sich blos um etwa 6000 Kinder handelt, eine im wissenschaftlichen Kontroverse. Glaubt man, durch diese polizeiliche Liste von Arbeitgebern, die fich Unfittlichkeiten gegen Untergebene Berhältniß zu den 230 000 Schülern sehr winzige Zahl. Die Ver­Kontrolle etwas erreichen zu können, dann soll aber auch daffelbe haben zu schulden kommen lassen und denen keine weiblichen Arbeits- fürzung der Ferien der höheren Anstalten liegt nicht in unserer für das andere Geschlecht gelten! Der jetzige Zustand schafft die fräfte vom Verein mehr zugeschickt werden. Das beweist doch, daß Hand; die Nichtrathfamkeit der Verlängerung der Gemeindeschul­Vogelfreiheit des weiblichen Geschlechts. Denken Sie noch an den ein gefeßgeberisches Eingreifen nothwendig ift.§ 189 will auch ferien aber hat der Kollege Singer schlagend dargethan. anderen Fall, der Ihnen allen wohlbekannt ist: da hat ein Schuh die Hersteller von unzüchtigen Schriften 2c. bestrafen. Sind damit Stadtv. La de wig tritt für die Einheitsschule ein und sieht mann ein anständiges Mädchen, das gerade seine Hausthüre auf etwa die Arbeiter gemeint, die in einer Zwangslage dem Unter- in der Gleichlegung der Ferien einen Schritt auf dem Wege dazu. fchließen wollte, als Prostituirte sistirt, cs gezivungen, ihm nehmer gegenüber find? Sollen unter die unfittlichen Druck. Besonders im Interesse auch der Lehrer an den Gemeindeschulen, nach einer Polizeiwache zu folgen, es in den dunklen Thiergarten schriften auch die berühmten Heirathsannoncen fallen? Ich deren Kinder die höheren Schulen besuchen, sei der Antrag gestellt. verschleppt und ihr dort unfittliche Anträge gemacht. Ja, auch das glaube, dieser Antrag schießt weit weit über das Ziel hinaus. Die Versammlung lehnt den Antrag ab. wäre doch unmöglich, wenn nicht der ungeheuerliche Zustand be- Auf eine ganz gefährliche Bahn gerathen Sie aber mit dem Zur Beschlußfassung hat der Magistrat der Versammlung die stände, daß die Polizei jede Frau aufgreifen und als Prostituirte§ 184a. Jedes Gericht, in jeder Stadt wird man ihn verschieden von ihm auf grund der Beschlüsse der Schuldeputation genehmigten behandeln darf. Es ist so weit gekommen, daß jede anständige Frau, auslegen. Eine Photographie, die in Berlin   für ganz unanstößig Allgemeinen Bestimmungen über den Nebenunterricht an die nach 10 Uhr noch über die Straße geht, von der Polizei oder gehalten wird, wird in Schöneberg   als unfittlich verboten werden den Gemeindeschulen" vorgelegt. Diese Einrichtung, welche von den Männern als Beute ihrer Willkür und ihrer Gelüste an- können. Unter den§ 184a würden auch die Figuren auf der Schloß- auch in den bekannten Anträgen Borgmann und Genossen gefordert gesehen wird. brücke fallen.( Sehr richtig! im Zentrum.) Die Venus von Milo  , worden war, bezweckt die Förderung schwachsinniger Meine Herren, wenn Sie der Prostitution wirklich zu Leibe in jedeur Museum ein großes Kunstwert, fönnte als Photographie bezw. förperlich zurückgebliebener Schulkinder in besonderen gehen wollen, so geben Sie den Frauen diefelben politischen Rechte, in einem Schaufenster das Schamgefühl verlegen. Der Stuhl, Nebenklassen. Die endgiltige Entscheidung über die Aufnahme hat wie sie die Männer besigen; dadurch schaffen Sie ihnen die Möglich auf dem unser Herr Präsident sitzt( große Heiterkeit) der Schulinspektor. Die betreffenden Kinder sollen zu Gruppen von teit, sich günstigere Lebensbedingungen zu schaffen, dadurch entziehen mit der kunstvoll geschnitzten nackten Themis, die Figuren nicht mehr als 12 vereinigt und in der Regel täglich 2 Stunden Sie der Prostitution ihren Boden. Und dann, meine Herren, sorgen an unferen inneren Eingängen könnten der Polizei dann unterrichtet werden und zwar in Religion, Deutsch  , Schreiben, Rechnen Sie für Arbeiterschutzbestimmungen, erlassen Sie vor allem das Veranlassung zum Einschreiten geben. Der§ 184a würde ganz un- und eventuell Handfertigkeiten bezw. Handarbeiten. Den Lehrern der Verbot der Neberarbeit, das der Ausbeutung ein Ziel setzt, erlaffen geheuerliche Zustände zur Folge haben; ich warne Sie davor, seine Nebenklasse soll eine Funktionszulage von 300 M. jährlich zustehen. Sie zum Beispiel die Bestimmung, daß jeder, der eine Ueberstunde Bahnen zu gehen. Im Winter 1893/94 waren 267 schwachsinnige Schulkinder vor­I verlangt, event. 25 Prozent Lohnzuschlag zu geben hat. Dadurch Die Kommissionsberathung ist unumgänglich nothwendig, bei der handen. Es sollen für 1898/99 etwa 20 Nebenklassen eingerichtet wird die Ueberarbeit wohl ziemlich radikal beseitigt. Schaffen Spezialberathung werden noch andere Dinge erörtert werden müssen, werden. Sie diese Zustände, dann werden hunderttausende von namentlich wird für die Heranschaffung des Materials des Ber- Stadtv. Singer bittet um die Annahme der Vorlage; er spricht Arbeiterinnen es nicht mehr nöthig haben, sich der Prostitution liner Polizeipräsidiums über den§ 175 gesorgt werden dem Magistrate den Wunsch aus, er möge auch beim Entgegens preiszugeben. Es ist in der That die bittere, elende Noth, die die müssen. Wie sicher sich die Leute fühlen, welche in fommen anderer Forderungen seitens der Versammlung ein ähnlich Mehrzahl von ihnen heute dazu treibt. Ja, der Herr Kollege Schall öffentlichen Häusern straflos Ruppelei treiben, dafür nur noch schnelles Tempo einschlagen. Er wünscht ferner, daß die Schul­streitet dies freilich ab, aber wir haben doch die Angaben der ein Beispiel. Vor mir habe ich hier ein Schreiben eines Mannes, deputation bei so wichtigen Fragen doch nicht erst des Anstoßes von Statistit. Die Polizei kann ja nicht einmal über alle Prostituirte das er an sämmtliche Bordellbesitzer gerichtet hat und in denen er außen bedürfen sollte. Die Praxis werde ja ergeben, ob die be­Auskunft geben; denn während die Zahl der eingeschriebenen ihnen die Gründung eines Fachorgans vorschlägt.( Große Heiter- absichtigte Maßregel das richtige träfe; Probiren geht über Brostituirten in Berlin   fich auf 5000 beläuft, beträgt die feit.) Es heißt in dem Zirkular: Jeder Stand, jeder Beruf hat Studiren". Zahl der Frauen, die sich gewerbsmäßig Unzucht sein Fachorgan( Heiterkeit!). Als Zweck wird angegeben: Hebung Die Vorlage wird angenommen. hingeben, nach dem Urtheil der Sachverständigen auf aller- des Gewerbes( Große Heiterkeit), Förderung der Berufsinteressen mindestens 50 000! Fragte aber die Polizei nach den Ursachen, welche( Heiterkeit), Mittel gegen beeinträchtigende Maßnahmen der Polizei. diese Frauen zur Prostitution getrieben haben, dann würde man Die Bordellbesitzer werden gefragt, ob sie nicht eine Beitragsleistung allerdings finden, daß die Mehrzahl vorher lange Zeit die allerärgfte für das Organ zeichnen wollen, das bei der Internationalität des Ge Noth gelitten hat. Vor allem gehören hierher die Kellnerinnen, die werbes bald zu einem kosmopolitischen Organe ersten Ranges werden nicht einen einzigen Groschen Lohn bekommen und daher auf das dürfte.( Große Heiterkeit) In der Rommission werde ich Ihnen Trinkgeld der Männer angewiesen sind. Diese Kellnerinnen müssen noch mit ganz anderem Material dienen können.( Lebhafter Beifall in einer großen Zahl von Lokalen animiren und nach Maßgabe des links.) Verzehrten bekommen sie dann Tantiemen und werden von dem Wirth behalten oder entlassen. Ein Statistiker hat durch Umfragen fest ftellen laffen, was für Gründe diese Frauen zur Prostitution ge­trieben haben, und weiter, ob sie eine gewisse Freude, ein gewisses Behagen an diesem Berufe hätten. Da stellte es sich heraus, daß meistens die traurigen wirthschaftlichen Verhältnisse, garnicht selten die der Eltern, des Vaters oder der Mutter, die Ursachen gewesen find. Sorge man also dafür, daß vernünftige soziale Verhältnisse geschaffen werden, und wir werden in eine Gesundung der Moralverhältnisse fommen, über die Sie sich wundern werden. Von den hunderttausenden Arbeiterinnen verdient der größte Theil tann 250 bis 300 m. im Jahr. So lange sie Vater und Mutter haben und in der Familie leben können, da mag die Sache noch hingehen. In unzähligen Fällen sind sie aber ganz auf sich selbst angewiesen; was können sie da mit dem ärmlichen Lohn an fangen, mit 5, 6, 7 oder 8 Mart in der Woche? Und mit 8 Mart find nur 90 pet. von ihnen abgefunden, was sollen sie damit in Berlin   machen, wie Miethe zahlen, Essen, Kleidung 2c. 2c. schaffen? Es wäre gerade ein Wunder, wenn diese armen Wesen, die tagtäglich dem Hunger preisgegeben sind, der Versuchung wider ständen! Und wer sind denn ihre Verführer! Doch gerade die Männerwelt der angesehenften Klassen, vielfach die Offiziere, die Studenten! Sagt nicht selbst eine Sittlichkeitskorrespondenz, daß die fittlichen Anschauungen des weitaus größten Theiles der Studenten schaft niedrig, ja geradezu verlumpt feien? Wie steht es ferner mit Den Balletensen, Chanteusen u. s. w.? Diesen wird erlaubt, öffent­lich aufzutreten in möglichst dekolletirtem Zustande, um ihre Reize zu zeigen; und veil sie dazu Gelegenheit hatten und die Männerwelt anlocken konnten, Gebrauch davon zu machen, bekommen sie fein Honorar. Freilich kommt es auch hier und da einmal vor, daß aus den höheren Kreisen eine höhere Tochter Prostituirte wird. Das sind aber Ausnahmen von der Stadtv. Singer: Ich möchte doch darauf aufmerksam machen, Regel. In vornehmen Kreisen hat man es jedoch leicht, die Nase daß die Versammlung ihren Ausschuß nicht einfeßt, um die Herren zu rümpfen und die Tugend der Tochter zu wahren. Bestimmungen, voin Magistrat zu belehren, sondern weil sie findet, daß noch einige die sich auf das Kellnerinnenwesen beziehen, müssen klar und deutlich Punkte der Borberathung vor der definitiven Beschlußfaffung bedürfen. in dem Gefeßentwurf ausgesprochen werden. Nirgends ist die soziale Gerade weil es sich um so hohe Summen handelt, so dürfen wir seht und wirthschaftliche Abhängigkeit größer als gerade bei den Kellnerinnen. wohl in aller Ruhe überlegen, ob alles in Ordnung ist. Außerordentlich Die Mädchen werden mit Absicht in Schulden gestürzt. Es sind oft werthvoll ist, daß auch in der Versammlung, nicht bloß in der Finanz­noch Kinder, die an Flitter und Glanz Freude haben; man borgt deputation darüber gesprochen wird, wie es mit der Begebung ges ihnen solchen Flitter, Edelsteine, aber mit 300 bis 500 p. Verdienst, halten werden soll. Bisher hat man immer nur mit einem die müssen die armen Kinder dann abbezahlen. In der Helenen­bestimmten Bankhause die Sache gemacht. Im Sinne des ftraße in Bremen   müssen die schlechtestbezahlten Mädchen täglich freien Spiels der Kräfte sollte doch gerade die Mehrheit dieser 4 Mart für Miethe und Unterhalt zahlen. Das sind standalöse Versammlung für wünschenswerth finden, die Konkurrenz walten zu Zustände, da muß man mit der Strenge des Gesetzes Vorsorge Lassen. Auch das vom Kämmerer so schlecht beleumundete Sub­treffen. Die Polizei hat freilich mit der Wahrung von Sitte Deffentliche Sigung vom Donnerstag, 13. Januar, missionswesen würde auf diesem Gebiet nicht die sonstigen Nach und Religion gegen ihre Untergrabung von der Sozialdemokratie theile haben. Warum endlich sollte nicht gefragt werden dürfen, ob so viel zu thun, daß ihr für eine andere Bekämpfung gar unser Kredit nicht so gut fundirt ist, daß wir Geld zu 3 pt. be­feine Zeit bleibt. Da werden in Sachsen   Versammlungen In den Ausschuß für die Anträge Cassel und Perls betr. die fommen können?( Sehr richtig!) Die finanzielle Sicherheit Berlins  und Vereine auf hunderterlei Weise chifanirt und unmöglich gemacht, Reform der Sittenpolizei sind auch die Stadtvv. Dupont   und würde das durchaus zulassen. Der Hinweis auf die armen Rentiers da wird ein Umzug am 1. Mai mit insgesammt 15 000 M. Strafe Singer gewählt; dem Ausschuß zur Vorbereitung der Neuwahl und kleinen Leute, die von ihren Zinsen leben müssen, kann bei ung belegt. Aber als 1894 auch in Dresden   eine große Versammlung der ständigen Ausschüsse 2c. gehören u. a. die Stadtvv. Bruns und nicht ziehen. Die Zinsen unserer Anleihen fommen aus den Mitteln von Reglern, von denen keiner freilich Sozialdemokrat war, veran- Singer an. der Steuerzahler und wir müssen also das Geld so billig wie mög ftaltet wurde, da dürfen diese Herren einen öffentlichen Umzug Die Vorlage wegen einheitlicher Regelung des Sub- lich zu beschaffen suchen. Könnten nicht auch vielleicht die Anschläge machen, sich in der skandalösesten Weise auf den Straßen, auf den missionswesens geht auf Antrag des Stadtv. Kalisch an so hoch ausgefallen sein, wie bei den beanstandeten Brückenbauten, Bahnhöfen mit öffentlichen Dirnen, die extra zu diesem Fest nach einen Ausschuß. wo sie bis 40 pet. zu hoch waren? Dresden   in Schaaren geströmt sind, herumtreiben, da hat die Polizei nichts dagegen! Es ist in der That ein ungeheures Maß von Heuchelei bei alledem, was hier als Schuß der Sitte und Moral aus gegeben wird.

Hierauf vertagt sich das Hans.

Nächste Sigung: Freitag 1 Uhr. Tagesordnung: Fortsetzung der ersten Lesung der Novelle zur Bivilprozeß- Ordnung; Antrag des Abg. v. Salisch über die Eides. formel; Anträge Rintelen( 3.) und Lenzmann und Munkel( frs. Vp.) auf Wiedereinführung der Berufung in Straffachen. ( Schluß 6 Uhr.)

Kommunales.

Stadtverordneten Versammlung.

nachmittags 5 Uhr.

Die fünf Abtheilungen haben sich konstituirt.

Anläßlich der Protokolle über die erfolgte Bauabnahme von 7 städtischen Brücken ist, wie Stadtv. Jacobi hervorhebt, wiederum festzustellen gewesen, daß die Kostenanschläge ganz erheb lich höher normirt waren, als später die wirklichen Baukosten sich stellten; er lenkt die Aufmerksamkeit des neuen Stadtraths für den Tiefbau auf diesen Mißstand, damit das neue Regime die Fehler des alten vermeide.

Stadtv. Dinse äußert sich in demselben Sinne.

Gladtv. Kalisch kann sich von einer dreiprozentigen Anleihe feinen Nutzen versprechen, weder für die Stadt, noch für unsere Finanzwirthschaft; in demselben Sinne spricht Stadtv. Heilmann, der meint, daß man für dreiprozentige Kommunalanleihen noch nicht das Publikum habe, sondern nur den Markt deroutiren würde. Die Vorlage geht an einen Ausschuß. Schluß 714 Uhr.

Auch gegen eine Reihe von Einzelbestimmungen muß ich noch meine Bedenken ausdrücken. Ich muß mich doch vergewissern, daß der§ 180 Abs. 2( Vermiethung an Personen, die gewerbsmäßig Unzucht treiben) nach seinem Wortlaut nicht dazu führen kann, durch Interpretation der Polizeibehörde, daß nun öffentliche Häuser in Die Versammlung nimmt von der Vorlage Kenntniß. irgend einer Form komzessionirt werden. Auch der§ 181 Abs. 2 Im Anschluß an die Mittheilung über die Festsetzung der Gemeindeschulen in Miethsräamen. Der Zuwachs der ( schwere Kuppelei) bedürfte einer Aenderung. Es giebt eine große Ferien in den höheren Lehranstalten pro 1898 be- Gemeindeschulkinder im laufenden Rechnungsjahre betrug 6099, mit­Der Magistrat hat zu Zahl von Fällen, wo nach dem Wortlaut Kuppelei vorliegt, während antragen die Stadtv. Perls u. Gen. erneut die Gleichstellung der hin sind neue Gemeindeschulen erforderlich. man im Volksbewußtsein anders denkt. Namentlich in Süddeutsch- Schulferien der Gemeindeschüler mit denen der höheren Lehr- diesem Bebufe die nothwendigen Räume gemiethet und zwar für die 219. Schule Liegnigerstr. 22, für die 220. Stralauer Allee 25, für die land giebt es ganz andere Bezirke, wo der geschlechtliche Verkehr anstalten. junger Lente vor ihrer Verheirathung als ganz selbstverständlich Stadtv. Perls begründet den Antrag mit den bekannten 221. Raumerstr. 17, für die 222. Beuffelstr. 2; über die Miethung angesehen wird, wo sich die Eltern wundern würden, wenn es nicht Argumenten, der Rücksicht auf die Eltern, welche Kinder in beiden eines weiteren Lokals in der Rheinsbergerstraße schweben noch die geschähe. Es wird zwar nicht leicht sein, eine paffende Bestimmung Arten von Anstalten haben, und dem Erholungsbedürfniß der Schul- Verhandlungen. Da nun die Rektoren der fünf in Aussicht ge­nommenen Schulen nach ihrer Wahl noch der Bestätigung bedürfen, jugend. zu finden; aber es ist durchaus nothwendig. Was den§ 181a anlangt, der sich gegen die Zuhälter richtet, Stadtv. Singer: Unzweifelhaft wird der Mißstand als solcher ihre Thätigkeit aber noch vor dem Anfang des Sommers beginnen so halte ich die Bordellinhaber für viel verkommenere Subjekte als in weiten Kreisen empfunden. Wenn der Antragsteller nun einfach müssen, so möchte der Magistrat zur Kreirung der Stellen noch vor die Zuhälter. Ich gebe alles zit, was gegen die Buhälter gesagt die Ferien der Gemeindeschüler um eine Woche verlängern will, so Feststellung des Etats ermächtigt werden. Er wird daher die Stadt­wird, aber es ist doch unbestreitbar, daß solch alleinstehende Mädchen ist dagegen darauf hinzuweisen, daß die Eltern der hunderttausende verordneten- Bersammlung ersuchen, daß zum 1. April d. J. fünf ein gewiffes moraliches Bedürfniß nach einer männlichen Stütze von Gemeindeschülern keineswegs in der Lage sind, ihre Kinder über neue Gemeindeschulen eröffnet und ebenso viel neue Rektorstellen ge= haben, die ihnen ein gewisses Maß von Neigung entgegenbringt. vier Wochen zu beschäftigen, um der Gefahr zu entgehen, daß die schaffen werden. Gewiß soll der Ehemann bestraft werden, wenn erwiesen ist, daß Ferien zu einer Schädigung der Kinder werden. den höheren Lehranstalten er die Heirath nur geschlossen hat, um zuhälterdienste zu ver- fönnte ja auch die Ferien an nur vier Wochen normiren, dannn hätte man richten. Aber es giebt Fälle, wo die Prostitution der Frau auf die und Gleichstellung vermiede die das letzte Mittel ist, der materiellen Noth in der Familie auch zahlreichen Die Parteigenossen des zweiten Reichstag8- Wahlkreises zu gebieten, sei es, daß der Mann arbeitslos oder krant ist. In Schädigungen, welche sonst zweifellos den Schülern der Gemeinde- werden auf die öffentliche Versammlung aufmerksam gemacht, die folchen Fällen fann die Strafe des§ 181a nicht play greifen. Ich schulen erwachsen. Auch für das Lehrpersonal werden vier Wochen am Sonntag Abend 6/2 Uhr bei Zubeil, Lindenstr. 106, stattfindet. entsinne mich eines Falles es war in den Tagen des Ehejubiläums Ferien gewiß genügen; die Kranken und besonders Erholungs: Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag der Parteigenoffin Fran Kaiser Friedrichs- wo eine bis dahin für anständig geltende Familie bedürftigen werden dann ev. Nachurlaub bekommen müssen. Wollen Sie Mesch: über Die Gleichheit der Geschlechter." Bahlreicher Besuch freiwillig in den Tod ging, weil es heraustam, daß sich die Frau eine Verlängerung der Ferien der Gemeindeschüler haben, dann ist erwünscht. aus Noth prostituirt hatte, von einem Schuhmann auf der Straße müssen Sie Vorsorge treffen, daß sie von Stadt wegen angemessene Achtung! Wahlverein des 4. Kreises( Süd- Osten). Be. Als aufmerksamer treffs Regulirung des Mitgliederverzeichnisses werden sämmtliche attrapirt worden war und unter polizeiliche Kontrolle gestellt Beschäftigung und Erholung finden können. werden sollte. Solche Fälle müssen in Rechnung gezogen werden. Beobachter des öffentlichen Lebens tann ich bezeugen, daß in den Mitglieder aufgefordert, ihre Wohnung, auch in dem Falle, wo der Anders steht es mit dem§ 182a, der von der unfittlichen Aus- Kreisen der Eltern der Gemeindeschüler eine Klage darüber, daß die Umzug bevorsteht, bis zum 1. Februar d. J. auf den Zahlstellen beutung oder bei den Mitgliedern des Vorstandes anzugeben. Daffelbe des Dienstverhältnisses handelt. Ich lasse über Ferien zu kurz sind, mir noch nicht aufgestoßen ist.( Hört, hört!) Stadtschulrath Bertram: Die Rücksicht auf die Eltern mit tann ebenfalls geschehen in der am 18. Januar bei Graumann, die Form der Fassung mit mir reden. Die Tendenz ist eine gute. Der Paragraph trifft ein Uebel, das beseitigt werden muß. Im Schulkindern in beiden Anstalten kann um so weniger ausschlag: Naunynstr. 27, stattfindenden Vereinsversammlung.- Sämmtliche

Man

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Lokales.

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