Urania. Heute, Dienstag, hält in der Urania, Invalidenstraße, Serr Dr. G. Naß zum ersten Male einen Experimentalvortrag über das Thema " Der Kampf um das Licht."
Aus den Nachbarorten.
Maurer
Als er
"
Am 10. Mai."
anfangen wollte, dazu und gewährte seinem Kollegen, obgleich Sander nicht der photographische Apparat, hatte auch in diesem Falle wesentliche wurde er, wie er behauptet, von dem Angeklagten ersucht, den geringsten Widerstand Teistete, Hilfe. Auch hierbei Dienste geleistet; als ein Zeichen finniger Liebe zu seinen Er- ihm Streitkarten und Quittungsbuch vorzulegen und als er foll es nicht ohne Büffe, Schläge und Rippenstöße abgegangen innerungen faffen wir es auf, daß Herr Dr. Bayard die stattliche erklärte, dergleichen nicht zu befizen, wurde ihm bedeutet, sein. Schließlich gelangte der" Delinquent", rechts und lints von Zahl der von ihm angefertigten Bilder mit vielem Fleiß folorirt alsdann lieber gleich wieder seine Sachen zu packen und sich zu den Schußleuten gehalten, bis vor die Polizeiwache auf hat, um so feinem Publikum auch die grellbunte Farbenpracht, die trollen. Als er auf dem Hausflur sein Mittagbrot verzehrte, will er der Tiergartenstraße. Kaum öffnete sich die Thür zur das Reich der Mitte auszeichnet, mit annähernder Naturtreue vor abermals von dem Angeklagten angesprochen und mit Schimpfworten Wachtstube, als Schuhmann Krause dem Sander von hinten einen Augen zu führen. Wenn der Reisende auch nichts anderes wieder überschüttet worden sein. Er behauptet, daß Worte, wie„ gemeiner Lump, so gewaltigen Stoß in den Rücken versetzte, daß er mit dent geben wollte, nichts anderes als die in den chinesischen Hafen Streitbrecher, Schlumps" zc. gefallen feien. Bald darauf erklärten die Kopf in die Ecke der Wachtstube an den Ofen fiel. Der Hut Städten gewonnenen Eindrücke, Eindrücke, so war der Vortrag doch sämmtlichen auf dem Bau beschäftigten Maurer dem Polier, war dabei bis über den Tisch gepflogen. Unter furchtbaren Schmerzen ebenfalls in kulturgeschichtlicher Beziehung recht interessant. daß sie sofort aufhören würden, wenn Urban noch weiterarbeiten erhob sich der Gemarterte mühsam auf Kommando feines Beinigers. Aus vielen der mitgetheilten Beobachtungen erhielt der Zuhörer dürfe. Das hatte dann auch den gewünschten Erfolg: Urban wurde Dem Unglücklichen war bei dem Fall das Nasenbein zerbrochen eine mehr oder minder deutliche Anschauung von der Lebensweise noch am Nachmittag abgelohnt. Der Angeklagte beftritt, sich worden. Seine Bitten um Gnade verhallten aber auch jezt noch un des Chinesen. Die zum beträchtlichen Theil sehr fragwürdigen in der geschilderten Weise an Urban vergangen zu gehört. Schutzmann Krause setzte sich auf einen Stuhl und nahm dem am Delikatessen aus Hunde, Katzen- und Rattenfleisch, die dort dem haben und eine Anzahl der auf demselben Bau be- ganzen Leibe Zitternden die Personalien ab: Wie heißen Sie?" Gaume des gewöhnlichen Mannes behagen sollen, sah Herr schäftigt gewesenen wollten von einem solchen Baul Sander." Wann geboren?" - Dr. Bayard mit eigenen Augen zubereiten; auch den geistigen Ge- Krach" nichts gehört haben. Der Zeuge Urban blieb unter" Welches Jahr? Als auf diese in schreiendem Zone erfolgte nüffen des bezopften Boltes fah er zu. Desgleichen gab er von ihm seinem Gibe bei seiner den Angeklagten belastenden Behauptung Frage Sander in seiner Verwirrung und Aufregung nicht gleich zu felber wahrgenommene Proben des Wirkens chinesischer Gerechtig- und wurde darin von seinen jugendlichen Töchtern unterstützt, die anworten wußte, versetzte ihm Krause einen Faustschlag feit zum besten, die in ihrer photographischen Unparteilichkeit einem Ohrenzeuginnen gewesen waren. Der Staatsanwalt beantragte in das Gesicht, so daß der Unglückliche vor Schmerzen laut auf das Blut erstarren machen konnten. Andere Bilder wieder zeigten, einen Monat Gefängniß. Der Gerichtshof schloß sich der An- schrie und daß das Blut herausströmte. Hiernach wie unendlich bescheiden die chinesischen Vorstellungen vom eigenen sicht des Rechtsanwalts Meyerstein dahin an, daߧ 153 der erfolgte die Visitation der Taschen u. s. w., deren Inhalt abs Heim find; gäben nicht die bunten Farben der Plakate und Firmen- Gewerbe- Ordnung nicht Anwendung finden könne, sondern nur Be- genommen wurde. Alsdann führte man ihn in eine Belle, 100. schilder dem Auge einigen Trost, so tönnte man beim Anblick der leidigungen vorliegen. Letztere wurden aber vom Gerichtshofe für Sander eine halbe Stunde verblieb, nach welcher Zeit der Polizeiengen Gäßchen einer chinesischen Großstadt wähnen, daß sie ein Seiten- so schwer erachtet, daß das Urtheil auf 14 Tage Gefängniß tommiffarius Klahr zu ihm kam, und nachdem er ihn betrachtet, stück zu den Hamburger Choleralöchern vorstellen sollten. Diese und ähu- lautete. einem herbeigerufenen Beamten befahl, den Häftling abzuwaschen. liche Momentbilder laffen es begreiflich erscheinen, daß der chinesische Kuli Die grobe Ausschreitung, welche sich der Rennftallbesiger Als dies geschehen war, ordnete der Rommiffarius seine fofortige das Ideal unserer deutschen Geldsackspatrioten ist. Wenn China Graf Frederic von Hohenthal und der frühere Schlächter- Freilassung an. Vor Gericht konnte nur ein Theil der Vervon Kiaotschau aus nicht allein dem deutschen Handel, sondern meister, jezige Rentner August Marwitz zu Schulden kommen gehungen des Krause mit Sicherheit festgestellt werden. Der Staats. auch der deutschen Industrie dergestalt erschlossen wird, daß der ließen, wurde gestern noch einmal in einer Berhandlung erörtert, anwalt beantragte ein Jahr zwei Monate Gefängniß. Das Gericht auf das wahre Nationalgefühl geaichte Musterbourgeois es jederzeit welche vor der vierten Strafkammer des Landgerichts II stattfand. erkannte auf se ch 3 Monate. in der Hand hat, die nach menschlicher Behandlung verlangenden In der Nacht zum 31. Januar vorigen Jahres hatten die An Es vergeht bekanntlich fast keine Woche, in der nicht über deutschen Proletarier durch chinesische Streifbrecher zu ersetzen, dann geklagten eine Schlittenfahrt von Zehlendorf nach Halensee Schugmanns- Rohheiten feigster und schlimmster Art zu berichten ist. ade, deutsche Kultur. Dann mag der arbeitende Theil des Boltes gemacht. Es war eine luftige Gesellschaft beiderlei Geschlechts, die Ob der Graf Posadawsky angesichts dieses beunruhigendes Umstandes der Denker sehen, daß er am Nordpol ein frostiges Obdach findet, fich in zwei Schlitten befand. Auf der Rückfahrt lenkte Graf vielleicht auch auf vertrauliche" Weise Material sammelt, vorausgesetzt, daß er es angesichts solcher Ralamität nicht vorziehen Hohenthal den ersten Schlitten, neben ihm saß eine Dame, hinter um anständige Personen gegen den polisistischen Terro follte, feinen biederen Unterbrückern einmal mit aller Deutlichkeit den ihnen der Kutscher . In dem zweiten, von Marwiz gelentten rismus ebenso zu schützen, wie die Unternehmer und Streik Standpunkt klar zu machen. Schlitten faßen vier Personen. Graf Hohenthal war derartig anbrecher unnöthigerweise gegen den angeblichen Terrorismus der getrunken, daß er einmal zum Schlitten herausfiel. An jener Stelle, Ausständigen und Agitatoren" geschützt werden sollen? Antwort wo der Bahnkörper der Strecke Grunewald- Wannsee die Chaussee kreuzt, wäre erwünscht. befindet sich die Bude 2. Der Zug, welcher um 11 Uhr 20 Min. Ans Halle wird uns berichtet: Im Wiederaufnahmes diese Stelle passirt, war soeben vorübergefahren, der diensthabende Verfahren wurde in der letzten Schwurgerichtssihung der 34 Hilfsbahnwärter Grüneberg hatte sich wieder in seine Bude be- jährige Bergmann Louis Klimm aus Brücken freigesprochen, der geben 11111 die Vorbeifahrt des Buges zu signalifiren. am 22. Juni v. J. vom Schwurgericht wegen versuchter Nothzucht in diesem Augenblicke hörte Grünberg Schellengeläute und unschuldig zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängniß verurtheilt worden war. gleich darauf den Ruf:„ Halt! Die Barrière ift noch Der Angeklagte ist bisher unbestraft, verheirathet und Vater von geschlossen!" Grüneberg eilte mit einer Laterne hinaus. fünf Kindern. Er hat ein fleines Besitzthum und seßte nach seiner Er fah, daß das Pferd des ersten Schlittens die Barriere über- Verurtheilung alles mögliche in Bewegung, um seine Unschuld nachs sprungen hatte, die Infaffen des Gefährts waren hinausgeschleudert weisen zu fönnen. Es stellte sich auch nachträglich heraus, daß zwei worden oder hinausgesprungen und die männlichen Theilnehmer waren Frauen, die gegen den Angeklagten als Beugen aufgetreten waren, eifrig beschäftigt, das Pferd durch Lösen der Stränge aus seiner Meineide geleistet hatten. gefährlichen Lage au befreien. Grüneberg behauptet, daß der Hauptmann mit dem blanken Säbel. Wir meldeten er bei seinem Hinzutreten sofort vom Grafen von Hohenthal seinerzeit, daß Hauptmann Pfeil von dem 81. Infanterie- Regiment einen wuchtigen Faustschlag ins Gesicht erhielt mit den Worten: im Kasernenhof gegen einen jungen Zivilisten den Degen zog, weil Sie Lump, fönnen Sie mir ein Pferd von 8000 M. erfetzen?" er sich von dem Manne beleidigt glaubte. Die unbesonnene That Grüneberg will erwidert haben, daß er eine Verpflichtung zum Er hat mittlerweile ihre Sühne gefunden: Der Hauptmann ist der fayze des Pferdes nicht anerkennen tönne. Nun fei Marwig hinzu. Franks. 3tg." zufolge vom Militärgericht zu zwei Monaten gekommen, welcher ihm ebenfalls einen Faust schlag ins Gesicht Festungshaft verurtheilt worden und hat schon zu Beginn des versetzte, daß ihm die Oberlippe platte und ein Vorderzahn vorigen Monats diese Strafe in Wesel angetreten. ausfiel. Grüneberg flüchtete sich seiner Angabe nach hinter einen lebendigen Baun, der einen kleinen Garten vor dem Wärterhäuschen Wilmersdorf . Auch in unserem Ort finden in diesem Früh einfriedigte. Hier fant er zu Boden. Graf v. Hohenthal foll darauf Ein neues Grubenunglück jahr Wahlen zur Gemeindevertretung statt. Vom 15. bis 30. d. M. noch auf den Wehrlosen mit einem Besen, der zufällig außerhalb der wird aus Oberschlesien gemeldet. In dem zum Weſtfelde der liegen die Wählerlisten im Rathhaus, Zimmer 20, zur Einsicht aus. Hecke lag, eingeschlagen haben. Eine Mitbewohnerin des Grube Königin Luise " in Zabrze gehörigen Georgsch a cht war Zum Wählen ist derjenige berechtigt, der ein Jahr im Orte wohnt, wärterhäuschens, die Ehefrau des in dieser Nacht dienstfreien am Sonntag während der Nachtschicht ein Brand ausgebrochen, der das 24. Lebensjahr fiberschritten, keine Armenunterstützung erhalten Bahnwärters Reißener war von dem Lärm erwacht und hatte die größeren Umfang annahm und nicht gelöscht werden konnte. Des find gewillt, in der dritten Wählerklasse unsere Kandidaten aufzu- Mann, der hinunter eilte und seinem bedrängten Kollegen zur Hilfe früb bat und mit wenigstens 660 M. zur Steuer veranlagt ist. Wir hat und mit wenigstens 660 M. zur Steuer veranlagt ist. Wir lezte Mißhandlung von ihrem Fenster aus gesehen. Sie weckte ihren halb wurden die Verbindungsgänge abgedämmt. 8 Uhr erfolgte ein Durchbruch giftiger Kohlengase stellen, und so ist es Pflicht der Parteigenossen, die Wählerliste ein- kam, indem er dem Grafen v. Hohenthal mehrere Stöße mit einer nach der Königin Luisengrube hin, wodurch eine große An zusehen. Da aber die Liste weder alphabetisch noch nach Straßen Startoffelhacke verfetzte. Während der ganzen Prügelei wurden zahl Bergleute betäubt wurde. Von fünfzehn schwer vers geregelt ist, so nimmt es eine geraume Zeit in Anspruch, bis der die beiden Bahnwärter in arger Weise beschimpft. Graf lesten Arbeitern, die in das Knappschafts - Lazareth in Zarbze Name gefunden wird. Deshalb bin ich gern bereit, für diejenigen v. Hohenthal ist wegen dieses Vorfalles vom Schöffengericht zu geschafft wurden, sind sieben Mann den Berlegungen Wähler, welche keine Zeit haben, die Liste einzusehen, wenn sie mir einer Gefängnißstraße von zwei Monaten, Marwitz zu einem Monat erlegen. Die leicht Verletzten werden an Ort und Stelle bee ihre Adresse mittheilen. Der Vertrauensmann: Heinr. Klingenberg, Gefängniß verurtheilt worden. Sie legten Berufung ein und im handelt. Man befürchtet, daß sich noch 25 Mann betäubt Berlinerstr. 40. gestrigen Termine vor der zweiten Juftanz versuchten die oder todt in der Grube befinden. Rigdorf. Die Parteigenossen werden darauf aufmerksam ge- Bertheidiger, Rechtsanwälte Dr. Schachtel und Drucker, den Nach einer späteren Meldung sind von den 50 Mann der Nachts macht, baß vom 15. Januar bis 1. Februar die Wählerlisten zur Nachweis zu erbringen, daß die Feststellungen des Vorder- schicht 30 zu tage gefördert, davon leben aber nur noch 10 und auch Gemeindewahl täglich von vorm. 9-1 Uhr Berlinerstr. 62( Haupt- richters sich mit dem wahren Sachverhalte nicht deckten. Die diese befinden sich größtentheils in hoffnungslosem Zustande. Daß eingang), Bimmer 23/24 ausliegen. Da im März dieses Jahres Beugen Grüneberg und Reißener blieben bei ihren früheren Aus die noch in der Grube befindlichen 20 Mann umgekommen find, die Erfahwahl in der dritten Wählerklasse stattfindet, ist es Pflicht sagen, während die Angeklagten behaupteten, daß sie die Anscheint gewiß. Ursache des Brandes ist wahrscheinlich eine Explosion jedes Parteigenossen, die Listen nachzusehen; auch sind die Genoffen gegriffenen und Mißhandelten gewesen seien. Marwitz behauptete, von Grubengasen gewesen. Nach dem„ Berliner Tageblatt" war die Reheran, Hermannstr. 50, Thom a 3, Bergstr. 162, G. Oster- baß man den Grafen v. Hohenthal todtgeschlagen haben würde, Grube Königin Luise schon mehrmals der Schauplay mann, Erfftr. 6, bereit, für diejenigen, welche teine Zeit haben, wenn er ihm nicht nicht zur Hilfe gekommen wäre. Der schwerer Katastrophen diese Mühewaltung zu übernehmen. Es ist zweckmäßig, die letzte Beuge Grüneberg gab auf Befragen zu, daß er aus dem Dienst ent- Noch kein Monat ist verstrichen seit dem großen Unglück auf Steuerquittung mitzubringen, damit die etwa erforderliche Nach laffen worden sei, nachdem bei dem erwähnten Bahnübergange mehrere der westfälischen Beche Kaiserstuhl, wobei gegen 20 blühende tragung fogleich gefchehen tann. Der Vertrauensmann.
Das Gewerbegericht in Spandau wurde dem Jahresberichte zufolge im verflossenen Jahre 129 Mal in Anspruch genommen und zwar von einem Arbeitgeber und 128 Arbeitnehmern. Ohne Verhandlung ( wegen Nichtzuständigkeit) wurden erledigt 9, durch den Vorsitzenden 57, durch das Gericht mit Beisitzern 62 Klagen. Unerledigt blieb eine Klage. Als Einigungsamt ist das Gewerbegericht gar nicht angerufen worden, auch wurde von ihm kein Gutachten über gewerb liche Fragen eingefordert. Charlottenburg . Die Parteigenoffinnen und Genoffen werden nochmals auf die am Mittwoch Abend 8 Uhr im Lokale Bismarckshöhe, Wilmersdorferstr. 39, tagende Volksversammlung hingewiesen, in welcher Genosse Rechtsanwalt Wolfgang Heine über die rechtund schutzlose Stellung des Proletariats im heutigen Polizeistaat sprechen wird. Wir erwarten ganz besonders von den Frauen zahlreichen Besuch. Gleichzeitig findet die Wahl einer weiblichen Vertrauensperson statt. Die Einberuferin: Anna Bogel, Chriftftr. 1.
Stralau. Die Parteigenossen werden darauf aufmerksam gemacht, daß vom 15. bis zum 30. Januar die Wählerlisten zur Gemeindevertreterwahl täglich im Gemeindebureau ausliegen. Da in diesem Jahre unfer Vertreter ausscheidet, so werden wir uns an der Wahl betheiligen. Es ist deshalb erforderlich, daß sich jeder Genoffe, welcher wahlberechtigt ist, davon überzeugt, ob er eingetragen ist. Genoffen, welche nicht die nöthige Beit haben, felber Einsicht zu nehmen, fönnen sich bei W. But c, Dorfstr. 6, sowie bei C. Seiß, Dorfstr. 46, melden; diese Parteigenossen werden dann die Lifte nachsehen. Die Vertrauensperson.
Der Schöneberger Gemeindevorsteher Schmock wünscht nicht gestört zu werden! Er hat nämlich, wie bereits mitgetheilt ist, auf 6 Wochen Urlaub erhalten, jedoch nicht, wie es ferner hieß, Schöneberg verlassen, sondern sich nur in seine Dienstwohnung im Schöneberger Rathhause zurückgezogen und von dort aus an die Gemeinde- Bureaus ein Rundschreiben erlassen, in welchem er er flärt, daß er möglichst wenig gestört zu werden wünsche", da er dringende Geschäfte" zu erledigen habe. Die Amtsführung ist daher während seiner„ Beurlaubung" von seinem Stellvertreter, dem Schöffen und Standesbeamten F. HeyI, übernommen worden.
Wienschenleben vernichtet wurden, und schon wieder hat eine noch viel größere Anzahl braver Bergleute infolge der Mangelhaftigkeit des modernen Bergbetriebes ihr Leben lassen müssen.
Unglücksfälle und Störungen vorgekommen seien. Der medizinische Sachverständige, welcher den Zeugen Grüneberg untersucht hatte, hielt die Verlegungen, die dieser erlitten hatte, nicht für so gefährlich, wie Und zwar in einem staatlichen Betriebe, denn die Grube Grüneberg sie schilderte. Diese Umstände benutzten die Vertheidiger, um den Angeklagten mildernde Umstände zu erwirken, während der Königin Luise ist fiskalisch. Wenn es noch eines Beweises bedürfte, daß das Wort vom Staatsanwalt und Rechtsanwalt Lisser als Vertreter des Neben- Stillstand der deutschen Sozialreform richtig tlägers für Aufrechterhaltung des ersten Urtheils plaidirten. Der Gerichtshof erkannte nach kurzer Berathung auf Verwerfung der ihn liefern. Einmüthig fordern die Bergleute u. a. Bet bei ist, die fortgefeßten Grubentatastrophen würden Berufung. ligung an der Grubeninspettion, die Regies Prügelnde Breslauer Schuhlente. Vor dem Bres- rung aber bleibt ftumm. Der preußische Handelsminister lauer Landgericht wurde am Sonnabend gegen den Schutz Brefeld hat zwar eine Konferenz von Sachverständigen des Bergs mann Krause verhandelt, der der thätlichen Mißhandlung des baues veranlaßt, die speziell den Zweck hat, Maßnahmen ausfindig Droschkentutschers Sander befchuldigt war. Nach dessen unter dem zu machen, wie sich die blamabel hohe Unfallsziffer des preußischen Gide abgegebenen Darstellung, die in vielen Einzelheiten ihre Be- Bergbetriebes herabmindern läßt. Ueber den Stand der Arbeiten ftätigung durch einwandsfreie Zeugen fand, spielte sich der Sach- dieser Kommission erfährt man aber nichts. verhalt in folgender Weise ab: Am Abend des 2. August war Nachdem das gegen die Arbeiterfoalitionen gerichtete Rundschreiben ein großes Schuhmannsaufgebot mit der Absperrung der Brandstelle des Grafen Posadowsky bekannt geworden ist, bedarf man keiner be gegen das Publikum und besonders gegen Fuhrwerke beordert worden. fonderen Prophetengabe, um als ziemlich sicher anzunehmen, daß Der Droschtenführer Paul Sander, deffen Bater unmittelbar neben unter den Maßnahmen, die Handelsminister Brefeld gegen die Un der Brandstelle sein Besigthum hatte, erfuhr, daß die Flammen fallsgefahren des Bergbaues zu treffen beabsichtigt, sich die schwerlich bereits das Grundstück feines Vaters ergriffen hätten. Er fuhr befinden wird, von den Bergleuten selbst gewählte Arbeiter zur Vier Opfer der Gasexplosion in Schöneberg sind am Sonntag infolge dessen schleunigst zur Brandstelle und überschritt Grubenkontrolle heranzuziehen, denn das liefe ja auf die Anerkennung Nachmittag auf dem neuen Friedhofe der Schöneberger Gemeinde hierbei die für Fuhrwerke festgesetzte Absperrungsgrenze. und Förderung der Arbeiterorganisationen hinaus, wäre also das in der Marstraße zur letzten Ruhe bestattet worden. Es waren dies Bevor er sich mit seinem Fuhrwerk entfernte, sprangen drei bis vier gerade Gegentheil der von dem Grafen Posadowsky auch jüngst die Leichen des Inspektors Wiesner und der Arbeiter Görig, Dubow Polizisten gleichzeitig auf den Wagen zu. Der Schuhmann Riemer im Reichstage geäußerten Anschauung. und Mehlih. Zahlreiche Theilnehmer hatten sich der Beerdigung fiel dem Pferde in die Zügel, ein anderer Schuhmann riß den angeschlossen. Kutscher vom Bock herunter, und darauf versetzte ihm ein Ein Radfahrerpaar ist, wie das RI. Journ." berichtet, am Beamter, auf deffen Schulter Sander die Nummer 391 erkannte, Sonntag Nachmittag auf dem Kurfürstendamm in der Nähe von ohne weiteres einen Faustschlag in das Gesicht. Ebenso Halensee verunglückt. Der 25 Jahre alte Kaufmann Emil Rädan hieben die drei bis vier Schuyleute, die mit dabei betheiligt gewesen aus Schwerin in Mecklenburg , der seit zwei Jahren in der Stalizer waren, ihn vom Bocke auf das Pflaster zu zerren, hageldicht mit firaße in einem Geschäft als Verkäufer beschäftigt ist, hatte mit ihren Händen auf ihn ein. Hiernach Stülpte man ihm den den Kopf und zwei der einer jungen Dame, Fräulein Anna Huling aus der Prinzenstraße, heruntergefallenen Rutscherhut auf den Kopf darunler Krause ihn transportirten auf gemeinschaftlich mit mehreren Sportgenoffen einen Ausflug auf Beamten dem Tandem unternommen. Bei der Rückkehr sprang auf dem Geheiß des Polizei Wachtmeisters Miegisch zu dem auf der Kurfürstendamm eine große dänische Dogge in die Schaar der Brandstelle befindlichen Polizei- Inspektor Neumann. Auf dem TransRadfahrer hinein, die eben einer Equipage ausweichen wollten. porte dahin wurde Sander von den beiden Beamten unausgesetzt Rädan und seine Gefährtin stürzten und wurden von der Equipage mit den Fänsten derartig über den Kopf gebauen, daß so unglücklich überfahren, daß sie von den Huftritten der Pferde und Sander, damit ihm nicht die Augen ausgeschlagen würden, das GeHöchft a. M. Zur Aufnahme ungeeignet. ficht mit den Händen bedeckte. Er schrie fortwährend um Hilfe, und von den Rädern schwere Verletzungen davontrngen. B. Sch. G. Es läßt sich nur der frühere in der Equipage in ihre Wohnungen gebracht. Rädan aber starb das Publikum nahm unter lauten Protestrufen gegen die Schuyleute Besitzer beim Amtsgericht mit Aussicht auf Erfolg verklagen. Die Klage A. 100 Stettin. Ja. eine drohende Haltung an, was aber diese in keiner Weise abhielt, ihn fann etwa 20 m. tosten und 4 Monate dauern. schon unterwegs. mit Büffen und Stößen zu regaliren. Bereits blutig ge. Wer an öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen, überhaupt an Orten, an schlagen, langte Sander bei dem Polizei- Inspektor Neubaraus Gefahr für andere entstehen kann, ist nach§ 367 Nr. 12 Str.-G.-B. welchen Menschen verkehren, Oeffnungen dergestalt unverdeckt läßt, daß mann auf der Brandstelle an. Seinem Vorgesetzten erstattete Schuß strafbar und für den angerichteten Schaden zivilrechtlich haftbar.- Puter 98. Der§ 153 der Gewerbe Ordnung sollte gestern wieder mann Krause den geradezu flassischen Bericht: Der Kerl ist seine.- H. S. 207. Schulden für nicht zum Gewerbebetrieb entnommene einmal gegen den Maurer Karl Friedrich Julius Tesch in An- total betrunken, deshalb habe ich ihn verhaftet." Darauf der Waaren verjähren in 2 Jahren nach Ablauf des Jahres, in dem sie entstanden sind. wendung gebracht werden, der beschuldigt wurde, mit Drohungen Polizei- Inspektor: Nun, wenn der Kerl betrunken ist, dann führen und Beleidigungen versucht zu haben, den Maurer Chriftian Urban Sie ihn ab!" Jeht sprach Sander in flehendem Tone: Herr NeuWetter Prognose für Dienstag, 18. Jannar 1898. sur Theilnahme an Verabredungen zur Erlangung günstigerer mann, ich bin nicht betrunken!" Die Erwiderung des Polizei- In- Zeitweise aufklärend, vorherrschend wolkig bei mäßigen füdwest Arbeitsbedingungen zu zwingen. Urban war am 24. Juni spettors lautete:" Schaffen Sie mir den Mann weg!" lichen Winden; etwas tälterer Nacht und steigender Tagestemperatur; nach längerer Arbeitslosigkeit auf einem Bau in der Königstraße Auf dem Wege zur Wache gefellte sich der Schuhmann Emil Guder I teine erheblichen Niederschläge. Berliner Wetterbureau. Berantwortlicher Redakteur: Auguft Jacobey in Berlin . Für den Juferatentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin .
Gerichts- Beitung.
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Briefkasten der Redaktion.
Bir bitten, bel jeder Anfrage eine Chiffre( zwei Buchflaben oder eine Bahl) anzugeben, unter der die Antwort ertheilt werden soll. Die juristische Sprechstunde findet bis zum 5. März am Käthe N. 100. Wird in zwei Silben gesprochen. J. N. Seit dem 23. März 1892 ist Bosse Unterrichtsminister, früher war er Staatssekretär des Reichsiuftizamtes. Johannisthal . In diesen Tagen.
Montag, Freitag und Sonnabend abends von 7% bis 8½ 1hr statt.
5. 10. Moabit . Wenden Sie sich an den Verband Berliner Portiers Bureau
und Berufsgenossen. Vorsitzender W. Große, Marburgerstr. 18. Lindenſtr. 15, 9-4. Ueber die Gebühren sind wir nicht unterrichtet.
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R. Ct. 106. Nein. Beise wurden
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